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Trumps folgenschwere Fehlkalkulation im Handelskrieg mit China titelt die Welt und meint Zitat: ...Der US-Präsident hat offenbar unterschätzt, wie sorgfältig sich das Land auf einen Zollkonflikt vorbereitet hat – und spielt damit Chinas langfristigen Zielen geradewegs in die Hände.
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(08.04.2025, 20:38)Quintus Fabius schrieb: Die Ironie ist, dass viele der Länder in Südostasien sich eigentlich an die USA annähern wollten, um dem zunehmend erdrückenden chinesischen Einfluss zu entgehen. Gerade deshalb wollte man sich wirtschaftlich und auch sonst enger an die USA binden. Stattdessen prügelt Trump diese Länder regelrecht den West-Taiwanesen in die Arme. Tatsächlich wird im Ergebnis - falls das beabsichtigt gewesen sein sollte - China nicht isoliert, sondern südostasiatische Staaten werden in die Nähe Chinas geschoben. Ein Beispiel:
Zitat:China und Vietnam vereinbaren engere Zusammenarbeit
Die Vereinigten Staaten überziehen China und Vietnam mit hohen Zöllen. Nun haben die beiden asiatischen Länder Dutzende Kooperationsabkommen unterzeichnet – zum Ärger von US-Präsident Trump.
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Sitzt China auf der ultimativen Wirtschaftswaffe?
Zitat:Zündet China die "Atombombe" der Weltbörsen?
Donald Trump unterschätzt die Macht Chinas. Peking hält eine Waffe in der Hand, die als "Atombombe der Finanzwelt" betrachtet wird. Und die ersten Erschütterungen ihrer Scharfstellung sind bereits zu spüren.
Im vollmundig geführten Zollkrieg zwischen den USA und China hat Donald Trump etwas Wichtiges übersehen: 759 Milliarden Dollar. Denn genau diese Summe hat die Volksrepublik in amerikanische Staatsanleihen investiert. Trump steht damit bei Präsident Xi Jinping tief in der Kreide, so tief sogar, dass das sehr gefährlich werden kann. Wenn sich Peking im eskalierenden Streit mit Washington dazu entschließt, diese US-Staatsanleihen massenhaft zu verkaufen, wäre der Schlag für die USA katastrophal. An den Wertpapiermärkten nennen Börsianer das die "nukleare Option" für das globale Finanzsystem. Ein Abverkauf der Anleihen käme dem Zünden einer Weltfinanz-Atombombe gleich. Er könnte eine Panik und Kettenreaktion auslösen wie seinerzeit die Pleite der Investmentbank Lehman 2008.
Bei einem Ausstieg der Chinesen aus US-Staatsanleihen würden die Zinsen in den USA schlagartig emporschnellen, die Aktienmärkte brächen mit einem neuen Crash ein, der Kreditmarkt käme ins Wanken, vor allem der amerikanische Immobilienmarkt würde tief getroffen.
Schon jetzt spürt man an den Anleihemärkten die Angst vor der "Finanz-Atomwaffe aus Peking". US-Staatsanleihen, die traditionell als eine der sichersten Finanzanlagen der Welt gelten, erleiden seit einer Woche heftige Rückschläge. Die Rendite - oder der Zinssatz - der 30-jährigen US-Staatsanleihe lag am 6. April noch bei 4,33 Prozent. Mit dem Zollspektakel stieg die Rendite kurzzeitig auf über 5 Prozent. Die Rendite der 30-jährigen Staatsanleihen ist normalerweise recht stabil und bewegt sich sehr langsam. Der plötzliche Anstieg binnen weniger Tage war der schnellste seit mehr als 40 Jahren. Auch die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen ist so schnell gestiegen wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr.
zwischendurch zur Erläuterung: höhere Rendite bei einer fest zugesagten Verzinsung heißt, dass die Kurse in den Keller fallen - weil mehr Staatsschuldverschreibungen angeboten werden als Kaufinteressenten vorhanden sind - und gleichzeitig hat das zur Folge, dass die US-Regierung höhere Zinsen zahlen muss, um neue Kredite aufzunehmen Zitat: Schon jetzt spürt man an den Anleihemärkten die Angst vor der "Finanz-Atomwaffe aus Peking". US-Staatsanleihen, die traditionell als eine der sichersten Finanzanlagen der Welt gelten, erleiden seit einer Woche heftige Rückschläge. Die Rendite - oder der Zinssatz - der 30-jährigen US-Staatsanleihe lag am 6. April noch bei 4,33 Prozent. Mit dem Zollspektakel stieg die Rendite kurzzeitig auf über 5 Prozent. Die Rendite der 30-jährigen Staatsanleihen ist normalerweise recht stabil und bewegt sich sehr langsam. Der plötzliche Anstieg binnen weniger Tage war der schnellste seit mehr als 40 Jahren. Auch die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen ist so schnell gestiegen wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr.
In New York kursiert der Verdacht, die Chinesen hätten bereits erste Verkäufe getätigt, um die USA auf ihre "Atomwaffe" hinzuweisen. Sofort sind auch die Zinsen für Hypotheken und Verbraucherkredite in den USA stark angestiegen, da die sich an den Renditen der Staatsanleihen orientieren. Der Frühjahrsmarkt für Wohnimmobilien ist angesichts des schwindenden Verbrauchervertrauens ohnedies schwach unterwegs. Mit dem jetzigen Einbruch am Aktien- und Anleihenmarkt machen sich potenzielle Käufer zunehmend Sorgen um ihre Ersparnisse und ihren Arbeitsplatz. "Wenn China uns hart treffen will, wird es seine Staatsanleihen abstoßen", sorgt sich Guy Cecala, Vorstandsvorsitzender von Inside Mortgage Finance. "Sie werden versuchen, die Hebel zu betätigen und Druck auszuüben. Die Wirkung auf den Wohnungsmarkt und die Hypothekenzinsen ist enorm."
An den Märkten wächst nun die Nervosität, dass der Streit zwischen Trump und China eskalieren und die beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf einen katastrophalen Showdown zusteuern können, an dessen Ende das Zünden der "Atombombe" stünde. ....
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(15.04.2025, 11:54)Kongo Erich schrieb: Sitzt [url=https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Zoll-Krieg-Zuendet-China-die-Atombombe-der-Weltboersen-article25704953.html]China auf der ultimativen Wirtschaftswaffe?
zwischendurch zur Erläuterung: höhere Rendite bei einer fest zugesagten Verzinsung heißt, dass die Kurse in den Keller fallen - weil mehr Staatsschuldverschreibungen angeboten werden als Kaufinteressenten vorhanden sind - und gleichzeitig hat das zur Folge, dass die US-Regierung höhere Zinsen zahlen muss, um neue Kredite aufzunehmen
Und China grillt sich damit selbst weil sofort wenn sie damit beginnen die Anleihen auf den Markt zu werfen werden die Kurse in den Keller gehen und sie werden nicht ansatzweise den Gegenwert bekommen den sie selbst investiert haben. Natürlich könnte China den Verlust von hunderten Milliarden Dollar einpreisen, allerdings werden sie dadurch in Zukunft noch viel mehr Exporte in die USA verlieren.
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In einer Strategie in der alle verlieren gewinnt derjenige welcher weniger verliert als seine Gegner. Das könnte durchaus die Strategie West-Taiwans werden, wenn man sie dazu de facto praktisch zwingt.
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Die chinesische Regierung hat alle chinesische Airlines angewiesen keine Boeing Flugzeuge zu bestellen und vorerst alle Auslieferungen zu stornieren.
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(15.04.2025, 12:49)lime schrieb: ... Natürlich könnte China den Verlust von hunderten Milliarden Dollar einpreisen, allerdings werden sie dadurch in Zukunft noch viel mehr Exporte in die USA verlieren. bei über 100 % Zoll-Aufschlägen gibt es ohnehin keine Exporte mehr, und damit auch keine Export-Erlöse, die man mangels Importen in US-Schuldverschreibungen anlegen könnte
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(15.04.2025, 12:49)lime schrieb: Und China grillt sich damit selbst weil sofort wenn sie damit beginnen die Anleihen auf den Markt zu werfen werden die Kurse in den Keller gehen und sie werden nicht ansatzweise den Gegenwert bekommen den sie selbst investiert haben. Natürlich könnte China den Verlust von hunderten Milliarden Dollar einpreisen, allerdings werden sie dadurch in Zukunft noch viel mehr Exporte in die USA verlieren.
In einer Welt des Umbruches bezahlen alle Spieler ihren Einsatz. Der Trumpismus verändert das Spielfeld nachhaltig, gleich, wie erfolgreich oder schädlich er nach innen und außen wirkt. Die Chinesen sind gute Analytiker und rationale Denker. Sie begehen keinen Fehler zweimal und verlieren das übergeordnete Ziel niemals aus den Augen. Ohne Trump wäre man dabei wohl dem Prinzip "Eile mit Weile" gefolgt. Nun geht es etwas schneller.
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(15.04.2025, 12:49)lime schrieb: Und China grillt sich damit selbst weil sofort wenn sie damit beginnen die Anleihen auf den Markt zu werfen werden die Kurse in den Keller gehen und sie werden nicht ansatzweise den Gegenwert bekommen den sie selbst investiert haben. Vielleicht sagt sich Genosse Xi aber auch, daß ein Abschlag von 50% jetzt immer noch wesentlich besser ist als das, was man nach einem Staatsbankrott der USA in 3-4 Jahren bekommen würde..
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@Wladimir
Zunächst: Willkommen im Forum.
Ferner:
Zitat:Die Chinesen sind gute Analytiker und rationale Denker. Sie begehen keinen Fehler zweimal und verlieren das übergeordnete Ziel niemals aus den Augen.
Die chinesische Führung ist in gewisser Weise, v. a. außenpolitisch, relativ pragmatisch, aber zugleich nach Innen auch in sich erstarrt und in den eigenen, totalitären Denkschablonen noch zu sehr gefangen. Das zeigt(e) ihre Unfähigkeit, wirkliche Probleme im Land anzugehen (Immobilienblase, Jugendarbeitslosigkeit), denn hier wirkt die Parteihierarchie mit ihrer finsteren Geschichte des Maoismus und der Säuberungen immer noch nach. Zwar ist es nicht so schlimm wie in Nordkorea, aber es wirkt noch nach.
Zitat:Ohne Trump wäre man dabei wohl dem Prinzip "Eile mit Weile" gefolgt. Nun geht es etwas schneller.
Sollte das stimmen, dann hätte Trump ja recht. Denn er würde nur das vorantreiben, was sowieso unvermeidbar ist. Nur zieht er den Konfrontationskurs auf einem Zeitpunkt vor, wo die USA noch bessere Karten haben. Ob er aber wirklich so strategisch denkt, kann ich nicht sicher sagen, zumindest habe ich gewisse Zweifel, wenn ich mir das erratische Hin- und Hergehüpfe anschaue.
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Auch das erratischste Huhn findet mal ein Korn. Zudem ist Trump durchaus äußerst beeinflussbar (wenn auch nicht nachhaltig) und es gibt noch eine Menge Berater welche ihn entsprechend lenken könnten.
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(14.04.2025, 12:52)Kongo Erich schrieb: China stoppt wohl Ausfuhr Seltener Erden nach Amerika berichtet gerade die FAZ ... ob das dann das Ergebnis ist sei mal dahin gestellt, aber - es lässt tiiiiief blicken:
Zitat:Weil Trump seltene Erden ausgehen, kratzt das Pentagon alte Panzerscheiben ab
berichtet der FOCUS, Kopie hier
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