Nordkorea vs. Südkorea
Able Archer 83 der NATO war eine Stabsübung (ohne Truppen im Feld, bzw. nur Stäbe die durch die Gegend fuhren), wie es sie in den Jahrzenten vorher auch schon immer gegeben hatte, inklusive des simulierten Einsatzes von Nuklearwaffen.
Das Manöver wurde vor allem auch nicht von irgendwelcher Propaganda, weder von West noch Ost begleitet, die Öffentlichkeit bekam davon eigentlich gar nichts mit !
Das Problem war, dass das Manöver mit sowjetischer Paranoia der Nach-Brechnjew-Ära beobachtet wurde, inklusive einem kranken Parteichef Andropov, Kriegsrecht in Polen und einem Afghanistankrieg, der in der Sachgasse steckte. Die Sowjets glaubten an einen Angriff des Westens, weil sie daran glauben WOLLTEN !

Wo du da den Vergleich mit der derzeitigen Kriegsrhetorik Nordkoreas siehst, ist mir vollkommen schleierhaft :?
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Es ist nicht wichtig was die NATO "nicht plante" sondern wichtig war was "Moskau dachte" und das die NATO damals das Manöver schleunigst entschärfte. Es also keine Verlegung in die Bunker gab, keine bestimmte Handlungen der Evakuierungen ect.

Das bedeutet im Falle Korea heute. Es ist unwichtig was SK und USA meinen zu denken. Wichtig ist nur was NK meint zu "glauben". Wenn der neue Führer meint das Manöver des Südens mit den USA ist der Auftakt zum Krieg und es wirklich danach aussieht das der das auch wirklich glaubt sollte Sk und USA das ganze entschärfen. Sich also zurück nehmen.

Was 1983 galt und richtig war ist heute ganz sicher nicht falsch.
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Ok, jetzt wird deutlicher, was du meinst. ich stimme dir zu, dass das Problem damals eben war, dass die Sowjets an einen Angriff glauben wollten. Und als die NATO merkte, dass was im Busch war in Moskau, das Manöver vorzeitig beendete.

Klar ist auch, das Kim wirklich in seiner Paranoia denken könnte, das sei der Auftakt zu einem Krieg. Diktatoren denken und handeln leider selten rational......
Und darin liegt natürlich ein großes Risiko. Die nordkoreanische Armee ist entsprechend der alten WP-Doktrin auf Angriff ausgerichtet, nicht auf Verteidigung ! Das bedeutet im kruden Denken eines Kim Jong Un eben auch einen Präventivkrieg: Zuschlagen, bevor der Gegner es tut !

Jetzt hat er auch noch Kaesong geschlossen und damit die Dosis noch einmal erhöht. Für mich kommt er mir zunehmend wie ein ungezogenes Kind vor:
Wenn er zuwenig Aufmerksamkeit bekommt, macht er was kaputt. bekommt er immer noch nix, macht er eben noch mehr kaputt. Und wenn er bestraft wird, sind natürlich die Anderen schuld :evil:
Schuldbewusstsein: NULL !
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Der entscheidende Punkt zu Able Archer 83 und dem Kalten Krieg ist aber, dass damals die totale gegenseitige Vernichtung drohte !

Kim kann nicht mit der totalen Vernichtung drohen ! Höchstens mit seiner eigenen :lol:
Er hat definitiv keine Langstreckenraketen, die die USA erreichen könnten und sehr wahrscheinlich auch keine einsatzbereiten Nuklearsprengköpfe. Denn von einer Testexplosion bis zu einem Gefchtskopf, den er auf eine seiner Raketen montieren kann oder in einen seiner total veralteten H-5 Bomber packen kann ist ein weiter Weg.......

Die Nordkoreaner können auf der Halbinsel und der Umgebung große Zerstörungen anrichten, aber von einer Vernichtungsorgie wie sie Mitteleuropa gedroht hat, sind wir weit entfernt.
Angenommen, er schafft es tatsächlich, z.B. Pusan mit einer zusammengebastelten Atombombe zu vernichten. Würden die USA sich dann noch zurückhalten ?
Ich zitiere mal Nikita Chruschtschow: "Manche halten die USA für einen Papiertiger. Man sollte aber daran denken, dass dieser Tiger Zähne aus Atombomben hat."
Dieser Tiger hat reichlich Zähne, garantiert mehr als Kim......
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SK und die USA haben auch die Pflicht die Menschen in NK nicht unnötig mit einer nuklearen Vernichtung zu überziehen. Die Übungen müssen jetzt nicht in diesem Umfang sein. Auch müssen weitere US Einheiten und Ausrüstungen jetzt nicht dahin verschifft werden. Das alles sind Schritte die mit Gegenreaktionen beantwortet werden und wenn das so weiter geht kann das schnell in etwas münden was nicht mehr zu kontrollieren ist.

Ob Nk nun SK vollständig vernichten könnte ist im Vergleich zu 1983 nicht wichtig. Wichtig ist nur das durch diese Manöver und Verstärkungen ein Krieg ausbrechen könnte welche vielen Menschen das Leben kosten wird und weite Gebiete wohl unbewohnbar macht. Von weiterer Freisetzung Radioaktiver Stoffe und Verseuchung ganz zu Schweigen.
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einen Atomkrieg gegen NK kann ich mir schon wegen des radioaktiven Fall-outs, der mit Sicherheit! Japan und wohl auch SK treffen würde, nicht vorstellen.
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Also ich glaube nicht, dass die USA Nuklearwaffen einsetzen würden, jedenfalls ganz sicher nicht als erste ! Der Süden ist auch so überlegen.
Und auch Nordkorea nicht. Nicht weil ein in die Ecke gedrängter Kim das nicht wollte, sondern weil er dafür schlicht nicht in der Lage wäre !
Aber falls doch, und Kim wirft eine Atombombe auf Pusan oder Daegu oder gar Okinawa (also Japan!, müssten die USA irgendwie reagieren........
Allerdings bleibt ein Krieg in Korea meiner Meinung nach konventionell.

Ich gebe dir dahingehend Recht, dass man irgendwann den Point of no Return erreichen könnte, einen Punkt, an dem Kim nicht mehr zurück kann, ohne das Gesicht zu verlieren, weil er die Sache immer mehr aufgeschaukelt hat.

Ob es klug wäre, das Manöver abzubrechen, um die Situation zu entschärfen, ist natürlich eine berechtigte Frage. Die Paranoia der Nordkoreaner sollte man schon bedenken.
Auf der anderen Seite hat sich in den letzten 10 Jahren das Regime in Nordkorea durch ständige Vertragsbrüche, Gesprächsabrüche, neue diplomatische Vorstöße, Entspannung, Drohungen usw. dermaßen unglaubwürdig gemacht, dass ich die harte Haltung der USA und Südkoreas gut verstehen kann. Man will dem "ungezogenen Jungen" endlich mal zeigen, wo seine Grenzen sind und sich nicht mehr "durch lautes Schreien" erpressen lassen.

Dass China die jüngsten Sanktionen nicht durch ein Veto verhindert hat, gibt dieser Haltung natürlich Auftrieb. Man hofft inständig, Peking wird seinen "ungezogenen" kleinen Bruder endlich mal die Leviten lesen. Aber ich fürchte, da überschätzt man Chinas Einfluss, wäre der wirklich so groß, hätte es Nordkorea niemals gewagt, eine Atombombe zu entwickeln Sad
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Emotionen haben und dürfen hier nicht Gewicht haben. Es ist auch nicht der dumme kleine Junge sondern eher die Elite des Landes, das einfache Volk, also alles was seit 1950 so viel Entbehrungen und Opfer erbracht hat und sich gegen den "Feind" stellte welches glaubt vom Ausland erdrückt und seiner Rechte beraubt werden soll. Natürlich wird NK von einem übermächtigen Feind bedroht welcher bis an die Zähne bewaffnet ist und selbst tausende Kernwaffen besitzt und auch den Einsatz dieser gegen NK regelmäßig sichtbar trainiert. Die Bedrohung ist also real. Dazu kommt aber ein so gefestigter Glaube in Nk an die Opferrolle das es schlicht unverantwortlich wird das ganze seitens Sk und USA nun auch noch selbst mit Aufzuschaukeln nur F-22 & Co.

Ja, es gab ein Angriff auf eine SK Korvette und Tote. Sehr wahrscheinlich durch NK. Und ja, der Atellerieüberfall auf die kleine Insel gab es auch. Aber es gab nichts was darüber hinaus geht. Auch wenn die Emotionen sagen diesmal wird es dem kleinen Jungen nicht durchgehen gelassen... muss Sk und die USA wieder cool bleiben.

Zumal auch scheinbar das Szenario der Reformen in NK an Form annimmt und NK zum teil das ganze nur macht um so im Innland besser Auszumisten und dies mit der Rolle aus der Stärke, auch dem Ausland gegenüber damit diese eine Schwäche welche garantiert bei solchen Reformen kommen wird nicht ausgenutzt wird. Also SK und USA wissen das wenn die das Ausnutzen wollen in einer solchen Phase das der junge Führer dann ernst macht.

Zitat:Ich sage nicht, dass es sie geben wird, sondern dass Nordkorea sie will. Die nordkoreanische Position ist die, dass Schwäche bestraft wird. Und deswegen zeigen sie Stärke.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/1363706654510/Nordkorea-will-einfach-in-Ruhe-gelassen-werden">http://derstandard.at/1363706654510/Nor ... sen-werden</a><!-- m -->
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Weder die USA noch Südkorea wollen einen Krieg !

Und das nordkoreanische Volk glaubt mit Sichreheit schon lange nicht mehr an das Märchen von der Bedrohung durch die "imperialistischen USA". Die sind vor lauter Hunger damit beschäftigt, irgendwie in dieser grausamen Diktatur zu überleben Sad

Es ist die Elite, der Kim-Clan, die in ihrer Paranoia an diese Bedrohung glauben oder daran glauben wollen oder es einfach nur benutzen, um ihre Macht und ihre Privilegien zu sichern !

Ich möchte auch gern an ein Spiel glauben, um endlich Reformen durch zu setzen. Aber leider passt die neueste Meldung nicht dazu:
Die nordkoreanische Armee lässt verbreiten, sie sei jetzt bereit und es sei ihr genehmigt, einen Atomschlag gegen die USA zu führen.
Alles nur ein Spiel ????
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Die neueste Meldung ist sicher bei euch auch schon angekommen:
Pjöngjang fordert verschiedene Länder dazu auf, ihre Botschaften zu räumen. Darunter Deutschland, Russland und sogar China !!!
Das verstehe, wer will.......

Vielleicht sind die Chinesen dem Kim jetzt zu sehr auf die Füsse getreten und haben im zu oft gesagt, es reicht jetzt mit deinen Provokationen, du ziehts uns hier in einen Krieg, den keiner will.....

Es tut mir leid, aber für mich klingt das immer mehr danach, als wollte Kim einen Krieg oder ganz bewusst einen Krieg provozieren. Alles was er in den letzten Tagen und Wochen gemacht hat, macht man, wenn man sein Volk auf einen Krieg vorbereiten will !
Einen Überraschungsangriff wie 1950 könnte er sowieso nicht durchführen, ein Aufmarsch der Truppen würde den Satelliten und der ELINT nie entgehen. Also kann man auch erst das ganze Propagandafeuerwerk loslassen und dann in aller Offenheit aufmarschieren....
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eskalation-auf-koreas-halbinsel-suedkorea-droht-mit-abzug-aus-sonderwirtschaftszone-12138594.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 38594.html</a><!-- m -->
Zitat:Eskalation auf Koreas Halbinsel
Südkorea droht mit Abzug aus Sonderwirtschaftszone
05.04.2013 · Die Lebensmittel werden knapp und der Nachschub fehlt: Noch verharren gut 600 Südkoreaner in dem gemeinsam mit dem Norden betriebenen Industriepark. Doch die Lage spitzt sich zu.
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fazer600 schrieb:.....

Es tut mir leid, aber für mich klingt das immer mehr danach, als wollte Kim einen Krieg oder ganz bewusst einen Krieg provozieren. Alles was er in den letzten Tagen und Wochen gemacht hat, macht man, wenn man sein Volk auf einen Krieg vorbereiten will !
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@ fazer 600 - das verbale Trommelfeuer aus Nordkorea ist vor allem psychologisch. Auch das MARINEFORUM (das über sehr gute Quellenlage verfügt) hat trotz seiner martialischen Überschrift deutliche Aussagen, dass derzeit auf NK Seite nichts auf einen tatsächlich geplanten Konflikt hindeutet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat: Mit immer neuen Ankündigungen und Aktionen eskaliert Nordkorea die Lage auf der koreanischen Halbinsel weiter.

Am 1. April verabschiedete die Volksversammlung ein Gesetz, dass Atomwaffen „unverhandelbar“ macht. Einen Tag später wurde die Reaktivierung der 2007 in einem Abkommen stillgelegten Atomanlage Yongbyon angekündigt, die früher vor allem der Herstellung waffenfähigen Plutoniums gedient hatte. Beim baulichen Zustand der Anlage dürfte ein neuerliches Hochfahren des Reaktors allerdings länger auf sich warten lassen.

Am 3. April gab Nordkorea mit der Sperrung des Zugangs zur gemeinsam mit Südkorea betriebenen Sonderwirtschaftszone Kaesong das bisher stärkste Signal, sämtliche Kontakte abbrechen zu wollen. Immerhin ist Kaesong eine der wenigen Deviseneinnahmequellen Nordkoreas. Die südkoreanischen Arbeiter sollten bis zum 10. April die dortigen Betriebe verlassen. Noch am gleichen Tag „ratifizierte“ Machthaber Kim Jong-un „den Plan für einen nuklearen Angriff auf die USA“.

Am 4. und 5. April wurde die Verlegung von zwei mobilen Mittelstreckenraketen Musudan an die nordkoreanische Ostküste erkannt. Mit einer Reichweite von bis zu 4.000 km decken die auch unter den Namen Taepodong X und Nodong bekannten ballistischen Raketen Südkorea und das gesamte Japan ab, können auch das amerikanische Guam erreichen.
...

Auch Südkorea stellt sich auf eine Provokation Nordkoreas ein und bereitet sich auf eine mögliche Eskalation vor. Zwei Raketenabwehrfähige Aegis-Zerstörer vom Typ KDX-III bezogen östlich und westlich der koreanischen Halbinsel Position. Präsidentin Park Geun-hye soll der militärischen Führung bereits grünes Licht gegeben haben, auf jeden Angriff aus dem Norden sofort und ohne weitere Rücksprache zu reagieren. Aus Japan gibt es bisher keine ähnlichen Meldungen, aber man kann wohl davon ausgehen, dass die Landesluftverteidigung in höchster Bereitschaft ist und auch Raketenabwehr-fähige Schiffe Position beziehen werden.

Bisher bleibt der Konflikt mit Nordkorea weitgehend auf der verbalen Ebene, aber jede Provokation könnte in eine (begrenzte) militärische Eskalation münden. Eine solche Provokation könnte der offenbar geplante „Testschuss“ der beiden Mittelstreckenraketen werden. Sollten die Raketen bei Kurs in Richtung Japan oder Guam nach dem Start aus Vorsichtsgründen bekämpft werden, könnte dies Nordkorea Anlass für weiter gehende militärische Maßnahmen wie z.B. Beschuss grenznaher Inseln geben. Andererseits böte ein nur „interessiertes Verfolgen aber nicht Bekämpfen“ der nordkoreanischen Raketen Gelegenheit zu allmählicher Entspannung.

Zurzeit werden in Nordkorea noch keine Truppenbewegungen oder sonstige Aktivitäten erkannt, die auf größere militärische Vorhaben deuten. In der Hauptstadt geht das Leben seinen gewohnten Gang; auf dem Lande hat die Aussaat und Bepflanzung der Felder begonnen. Allerdings befinden sich die nordkoreanischen Streitkräfte nach Abschluss des Ausbildungsjahres (31. März) auf dem Höhepunkt ihrer Einsatzbereitschaft, und die Machthaber haben die Bevölkerung so ausgiebig wie fast nie zuvor auf Krieg vorbereitet. Zeitlich könnte die Krise durchaus noch andauern. Einige Beobachter sehen eine mögliche Entspannung der Lage erst mit Abschluss der jährlichen südkoreanisch-amerikanischen Übungen – und „Key Resolve“ soll noch bis zum 30. April dauern.

Überwiegend wird davon ausgegangen, dass die nordkoreanischen Machthaber kein wirkliches Interesse an einem Krieg haben, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein schnelles Ende ihres Regimes bedeuten würde. Experten sind sich allerdings uneins in der Deutung eines „irrational und paranoid“ anmutenden Verhaltens, bei dem immerhin die wenigen noch verbliebenen politische Freunde (China) vor den Kopf gestoßen und volkswirtschaftliche Notwendigkeiten (Kaesong) über Bord geworfen werden. Einige sehen hier einen bloßen Versuch des jungen Staatschefs Kim Jong-un, sich ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen vor der eigenen Bevölkerung als fähiger Führer zu präsentieren. Andere glauben, dass Nordkorea gerade durch das Bewusstmachen einer „irrationalen“ Handlungsweise nur die zwingende Notwendigkeit einer bilateralen Annäherung zu den USA (formelle Anerkennung und Friedensvertrag) deutlich machen möchte.

Ob ein solches Vabanquespiel erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Die größte Herausforderung für Nordkorea dürfte zunächst einmal sein, einen tatsächlichen militärischen Konflikt zu vermeiden, dabei aber etwas zu finden, das Kim Jong-un seiner Bevölkerung als positives Ergebnis seiner wochenlangen Ankündigungen und Kriegsdrohungen „verkaufen“ kann.
ich denke mal, die Hype vor einem nordkoreanischen "Atomschlag" ist weit überzogen. Die wenigen aufsteigenden Raketen können bereits durch die die seegestützte Radarplattform SBX-1 in der Startphase erfasst und von den - vor den Küsten Koreas stationierten - Raketenabwehrzerstörern (u.a. USS DECATUR, USS CHUNG HOON, südkoreanische Aegis-Zerstörer vom Typ KDX-III, japanische Zerstörer, und die im möglichen Zielgebiet stationierten mobilen landgestützten Raketenabwehrbatterien (z.B. THAAD (Terminal High-Altitude Area Defense) auf Guam) restlos abgefangen werden.
Als wesentlich problematischer würde ich nach wie vor sehen, dass Südkoreas Hauptstadt in der Reichweite tausender konventioneller Kanonen Nordkoreas liegt. Ein Trommelfeuer aus diesen Artillerie-Stellungen lässt sich nicht abfangen - und wäre die Einleitung für eine völlige Zerstörung auf der Halbinsel.
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Erich schrieb:Ein Trommelfeuer aus diesen Artillerie-Stellungen lässt sich nicht abfangen - und wäre die Einleitung für eine völlige Zerstörung auf der Halbinsel.
Mit Sicherheit nicht. Die Möglichkeiten der Nordkoreaner beschränken sich im wesentlichen auf einen maximal 50km tiefen Streifen südlich der DMZ. Das Groß ihrer Artillerie hat darüber hinaus sowieso nur eine viel eingeschränktere Reichweite von vielleicht bis zu 20km südlich der DMZ.
Sprich, nur ihre schwerste Artillerie kommt mit Müh und Not überhaupt bis an Seoul heran. Die nördlicheren Städte sind etwas schlimmer dran, aber alles südlich von Seoul ist faktisch sicher. Der ein oder andere Raketenangriff wird daran nichts ändern.
Hinzu kommt, so ein Trommelfeuer der Artillerie mag zwar ein spektakulärer Feuerzauber sein, man muss es aber auch nicht zwingend überschätzen. Es dauert sehr sehr lange bis man mit Artillerie eine Stadt mal tatsächlich umgepflügt hat.
Und das werden die Nordkoreaner so nicht hinbekommen. Der Süden hatte mehr als ein halbes Jahrhundert Zeit die feindlichen Artilleriestellungen aufzuklären. Da wird jeder poblige Kompaniekommandeur ganz genau wissen wo die Stellungen auf der anderen Seite zu finden sind. Wenn da dem Angriff der Nordkoreaner auch nur ein Tag effektive Vorwarnungszeit vorausgeht wird der Süden für Counter battery Feuer bereit sein. Und das südkoreanische Artilleriekorps ist gewaltig. Die haben 4000 gezogene und 3000 selbstfahrende Artillerie. Das ist quantitativ und qualitativ die selbe Liga wie die komplette US Army.
Wenn die Südkoreaner die eigene Mobilmachung eingermaßen hinbekommen und die Truppen im Feld vorbereitet sind ist die nordkoreanische Artillerie binnen weniger Stunden erledigt. Auch ohne das es dazu groß Kampfflugzeuge bräuchte.
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Nightwatch schrieb:... Der Süden hatte mehr als ein halbes Jahrhundert Zeit die feindlichen Artilleriestellungen aufzuklären. Da wird jeder poblige Kompaniekommandeur ganz genau wissen wo die Stellungen auf der anderen Seite zu finden sind. ...
und Du glaubst ernsthaft, dass die Nordkoreaner in den seit über 50 Jahren aufgelärten Stellungen festliegen und sich wie die Karnikel abknallen lassen, wenn sie es auf einen Konflikt anlegen?
Und die Nordkoreaner wissen ihrerseits nicht, wo Südkorea seine Stellungen hat?

Nur zur Erinnerung für die Bewaffnung NKs (Auszug):
selbstfahrende Artillerie Kaliber 122 bis 170mm: insgsamt 4.700
Geschütze Kaliber 122 bis 170mm: insgesamt 10.000
Raketenwerfer (Rocket Launcher) Kaliber 107 bis 240mm: insgesamt 2.300
Granatwerfer Kaliber 82mm bis 160mm: insgesamt 7.500
Flak (zum Objektschutz) Kaliber 14,5 bis 100mm: insgesamt 11.000
SAM SA-7 und SA-16: insgesamt 10.000

Zitat:...
Nordkoreas 170mm-Geschütze und 240mm-Raketen haben eine Reichweite von 50 bzw. 45km. Große Teile Seouls würden schwer beschädigt.
...
Zitat von hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://antikrieg.com/aktuell/2013_04_06_wieein.htm">http://antikrieg.com/aktuell/2013_04_06_wieein.htm</a><!-- m -->
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Erich schrieb:und Du glaubst ernsthaft, dass die Nordkoreaner in den seit über 50 Jahren aufgelärten Stellungen festliegen und sich wie die Karnikel abknallen lassen, wenn sie es auf einen Konflikt anlegen?
Die nordkoreanische Artillerie ist wesentlich weniger mobil als die Südkoreanische. Sie sind doktrinell darauf ausgelegt aus vorbereiteten Stellungen heraus Planquadratschießen zu betreiben und dabei dann heroisch unterzugehen.
Alles andere können sie garnicht betreiben da die Verlegungsfähigkeit der eigenen Artillerie durch die Luftüberlegenheit des Feindes nicht möglich sind.

Erich schrieb:Und die Nordkoreaner wissen ihrerseits nicht, wo Südkorea seine Stellungen hat?
Im wesentlich geringeren Umfang. Deren Aufklärungsfähigkeiten beschränken sich im wesentlichen auf Google Earth und Ferngläser.

Erich schrieb:Nur zur Erinnerung für die Bewaffnung NKs (Auszug):
selbstfahrende Artillerie Kaliber 122 bis 170mm: insgsamt 4.700
Geschütze Kaliber 122 bis 170mm: insgesamt 10.000
Raketenwerfer (Rocket Launcher) Kaliber 107 bis 240mm: insgesamt 2.300
Granatwerfer Kaliber 82mm bis 160mm: insgesamt 7.500
Flak (zum Objektschutz) Kaliber 14,5 bis 100mm: insgesamt 11.000
SAM SA-7 und SA-16: insgesamt 10.000
Es sollte deutlich weniger gezogene Artillerierohre sein. Aber wie dem auch sein, wie gesagt, das Zeugs hat mehrheitlich eine effektive Reichweite die um die 20km liegt. Und da dir Nordkoreaner ihre Assets nicht direkt auf der Grenze geparkt haben sondern tiefer im Hinterland stehen ist ihre Effektivität stark eingeschränkt. Sprich, ein paar Grenzstädten wird's sehr übel gehen, aber damit hat es sich dann auch. Effektive verteidigen wird man Südkorea im Falle des Falles wahrscheinlich eh nicht an der Grenzen sondern in den Suburbs von Seoul und Cuncheon, weit außerhalb der Reichweite von wahrscheinlich 80% der nordkoreanischen Artillerie.
Bis man dann nach ein zwei Wochen selbst vorrückt sind die ganzen Nordkoreanischen Stellungen längst platt.


Erich schrieb:
Zitat:
Nordkoreas 170mm-Geschütze und 240mm-Raketen haben eine Reichweite von 50 bzw. 45km. Große Teile Seouls würden schwer beschädigt.
...
Zitat von hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://antikrieg.com/aktuell/2013_04_06_wieein.htm">http://antikrieg.com/aktuell/2013_04_06_wieein.htm</a><!-- m -->
Die Quelle ist vielleicht für eine vernünftige Diskussion nicht ganz so geeignet.
Das Beste was du zu diesem Thema finden wirst sind die Analysen von Planeman von MP.net. Insbesondere die Google Earth Files.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.militaryphotos.net/forums/showthread.php?162240-Bluffer-s-Guide-North-Korea-strikes!-%282009%29">http://www.militaryphotos.net/forums/sh ... %282009%29</a><!-- m -->
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