(Amerika) Brasilianische Marine
#16
NEU IM HEFT:
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Zitat:Quo vadis Marinha do Brasil?

Neuausrichtung der brasilianischen Marine

von Sascha Albrecht

Der Marine Brasiliens stehen derzeit große Veränderungen bevor. Diese sind vor allem durch die neue brasilianische Eigenwahrnehmung als regionale Führungsmacht sowie globale »Emerging Power« motiviert. Dieses neue Bewusstsein fand seinen Ausdruck in der im Dezember 2008 von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichneten Nationalen Verteidigungsstrategie (Estrategía Nacional de Defesa – END), die die Zielsetzung politischer Unabhängigkeit mit den Streitkräften verbindet.

Für die Streitkräfte und damit auch für die Marine sind die folgenden Ziele von besonderer Bedeutung
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(Sascha Albrecht ist Korvettenkapitän und zurzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin; er absolvierte im Jahr 2009 seinen Admiralstabslehrgang bei der Brasilianischen Marine)
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#17
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Zitat: ...

13 September

BRAZIL
Adm. Julio Soares de Moura Neto has reaffirmed plans to procure five 6,000-ton frigates, five ocean-going patrol vessels (OPV) and a 20,000-ton logistics ship. The final details of the shipbuilding plan will be worked out with the government that takes office in January after next month’s presidential election. Provisionally, construction of the OPV will begin in 2012 at Brazilian shipyards, to be followed by the logistics ship and the frigates.
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#18
Es kommt noch besser: Die fünf neuen Fregatten für die brasilianische Marine sollen vom zukünftigen britischen Typ 26 sein:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.com/article/idUSTRE68D0EB20100914">http://www.reuters.com/article/idUSTRE68D0EB20100914</a><!-- m -->
Der Typ 26 soll bei der Royal Navy die Fregatten der Broadsword und Duke-Klassen ersetzen.
Wenn man bedenkt das Brasilien noch Fregatten der FREMM-Klasse und mehrere U-Boote erhalten soll merkt man wie ehrgeizig das Land seine Marine ausbaut.
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#19
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Zitat:...

14 September

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BRAZIL
Britain (BAe Systems) has offered to build 11 warships (6 frigates, 5 OPV) and a supply ship for the Brazilian navy …
in a government-to-government project which would include a complete technological transfer package.
(rmks: some media claim contract already signed, however, this would seem rather premature)
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edit - einfach als Ergänzung
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Zitat:September 13, 2010 10:47 pm

Brazil defence deal raises BAE contract hopes

By Carola Hoyos, Defence Correspondent
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#20
Tiger schrieb:Es kommt noch besser: Die fünf neuen Fregatten für die brasilianische Marine sollen vom zukünftigen britischen Typ 26 sein:....
hmmm :?:
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Zitat:...
15 September

BRAZIL
update (clarification): No warship orders signed with British BAe Systems so far. The Brazilian and UK governments signed a general “Defence Cooperation Agreement”, and on the back of this, BAe is offering a warship procurement package to Brazil. Offer ultimately also to include an aircraft carrier design.
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#21
mal überlegen, mit wem haben die jetzt alles gesprochen, verhandelt oder absichtserklärungen unterzeichnet? italien, frankreich, gb?

da ich nicht davon ausgehe, das brasilien überall x fregatten usw. kauft, würde ich vermuten das man hier die europäer gegeneinander auspielt. schließlich war es vor nicht allzu langer zeit ja mal das ziel möglichst alles aus einer hand zu kaufen inkl. transferleistungen etc.
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#22
nicht nur die Europäer .... wie ich hier schon gepostet habe, war gerade der chinesische Verteidigungsminister Liang Guanglie in Brasilien, begleitet vom Kommandeur der chinesisichen Ostsee-Flotte, Du Jingchen.
Selbst wenn man nur davon ausgeht, dass sich die Chinesen über den (bekannten) Trainingseinsatz von PLAN-Piloten auf dem brasilianischen Träger informieren wollten - ich denke, da könnte auch über Rüstungsgeschäfte gesprochen worden sein. Genauer - ich kann mir nicht vorstellen, dass die Chinesen solche Geschäfte nicht ansprechen, wenn sie wissen, dass Brasilien ein großes Beschaffungsprogramm hat (und das wissen nicht nur wir aus der Presse).
Schließlich baut China u.a. reihenweise moderne Fregatten vom Typ 054A (Jiangkai-II Klasse), die auch in Chinas Ost-Flotte im Einsatz sind, und sicher preiswerter wären als europäische Produkte.
Ich denke auch, dass die Brasilianer eiskalt kalkulieren. Sie haben ein konkretes Beschaffungsprogramm und schauen,
a) wo sie Lizenzen und know how für modernste Systeme erhalten und
b) wie sie am Günstigsten die vorgesehene Anzahl von Schiffen beschaffen können.
Ich als Brasilianer würde zumindest die Hüllen über China beschaffen, und mögliche Waffensysteme und Sensoren von den Europäern, aber nur wenn und insoweit als diese deutlich besser (fortschrittlicher) als chinesische Systeme wären.
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#23
ich glaube nicht das china ein interessanter schifssbau-partner für brasilien wäre. die modernsten systeme gibt es nunmal in europa und wenn man 10, 15 schiffe aus einer hand kauft ist auch der preis angemessen.

die hüllen in china kaufen halte ich für kontraproduktiv und scheint ja auch nicht das ziel zu sein, wenn man alles aus einer hand möchte.
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#24
Erich schrieb:Ich als Brasilianer würde zumindest die Hüllen über China beschaffen, und mögliche Waffensysteme und Sensoren von den Europäern, aber nur wenn und insoweit als diese deutlich besser (fortschrittlicher) als chinesische Systeme wären.
Bei Patroulienbooten kann man sowas machen, aber die kann Brasilien auch selbst bauen. Bei U-Jagd-Fregatten kann man sich bei schon bei kleineren Mängeln an der Hülle die teure Elektronik sparen.
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#25
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Zitat:...30 December
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BRAZIL
The Brazilian air force is due to shortly receive the first of nine upgraded Lockheed Martin P-3AM Orion maritime patrol aircraft.

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#26
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Zitat: Die brasilianische Marine hat ihren ersten neuen Hubschrauber UH-15 Super Puma in den operativen Dienst übernommen.

Der von Eurocopter in Frankreich gebaute Hubschrauber (genaue Bezeichnung EC-725BR) wurde am 11. April im Rahmen einer Feierstunde in Rio de Janeiro vom Materialkommando den brasilianischen Marinefliegern übergeben. Insgesamt hatten die brasilianischen Streitkräfte fünfzig Hubschrauber EC-725BR bestellt, von denen die Marine nach dem Zulauf dieses ersten in den kommenden Jahren weitere 15 erhalten soll. Sie ersetzen sechs Marinehubschrauber UH-14 (AS-332), eine ältere Version des Super Puma, die mit Verbindungsaufgaben und im SAR-Dienst eingesetzt wurden.

Das Fähigkeitsspektrum der neuen Super Puma reicht deutlich über das der Vorgängerversion hinaus. Natürlich sollen auch die UH-15 Verbindungsflüge durchführen und SAR-Einsätze fliegen. Mit modernem Radar und FLIR (Forward Looking Infrared) sollen sie aber auch erweiterte Aufklärungsaufgaben im Küstenvorfeld übernehmen und dabei nicht nur Seeziele orten und identifizieren, sondern mit Seeziel-FK auch unmittelbar selbst bekämpfen.
(noch mehr news auf der hp des Marineforum und im neuen Heft)
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#27
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Zitat:...
16 December

BRAZIL
Brazil's navy has signed the last contracts covering research and development work on locally designed anti-ship missile “Mansup” … range appr. 40 nm, using active radar seeker for terminal guidance … expected to be deployed 2018/19 as a replacement for Exocet.

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ECUADOR
TYPE 209 Submarine HUANKAVILKA arrives at Talcahuano (Chile) for major refit and upgrade by Chilean Asmar …a.o.t. replace batteries, repair (or replace) periscopes, install SUBTICS combat system (French Thales), provide for heavy torpedos Tigershark and anti-ship missiles Exocet SM-39 … work to be completed in 2014.
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interessant, wie weit die Marineindustrie in Südamerika schon entwickelt ist - und wie die Staaten dort kooperieren
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#28
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Zitat:...
02 January

BRAZIL
British BAe Systems signed a contract for transfer of three 90-m Ocean Patrol Vessels originally ordered by the Trinidad & Tobago coast guard - and cancelled by it shortly prior delivery – to the Brazilian navy … contract value given as Euro 140 million. The first two ships will be delivered in 2012 and the third will follow in early 2013. Contract said to also provide for further vessels of the same class to be constructed in Brazil.
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#29
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Zitat:BRASILIEN

Die brasilianische Marine übernimmt drei in Großbritannien ursprünglich für Trinidad & Tobago gebaute Wachschiffe.


2007 hatte die britische Vosper-Thornycroft Group (gehört heute zu BAe Systems) den Auftrag erhalten, für die Küstenwache des karibischen Inselstaates drei moderne, mit Rohrwaffen bestückte und für Hubschrauberflugbetrieb ausgelegte Offshore Patrol Vessel zu bauen. Die 90m-Schiffe sollten die Fähigkeiten zur Überwachung der Erweiterten Wirtschaftszonen (Gas- und Ölvorkommen) und zur Bekämpfung des regionalen Drogenhandels signifikant erhöhen.

Mit etwas mehr als einem Jahr Verspätung – und zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Baukosten – waren im Herbst 2010 zwei der Schiffe übergabefertig, und das dritte sollte gerade Probefahrten beginnen, da kündigte die Regierung von Trinidad & Tobago völlig überraschend den Vertrag. Grund waren wahrscheinlich finanzielle Probleme. Abseits der Öffentlichkeit erzielte man offenbar eine gütliche Einigung, wobei davon auszugehen ist, dass dies für Trinidad & Tobago wohl nicht ganz kostenlos war. BAe Systems begann nun auf dem Weltmarkt mit der Suche nach einem anderen Abnehmer für die drei Schiffe und wurde jetzt in Brasilien fündig.

Für insgesamt nur 140 Mio. Euro übernimmt die brasilianische Marine die drei Neubauten, die zuvor für ihren neuen Besitzer noch etwas modifiziert werden. Die beiden ersten OPV sollen noch in diesem Jahr den Weg über den Atlantik nach Südamerika antreten, das dritte Schiff dann 2013 folgen. Zusätzlich soll sich BAe Systems mit der brasilianischen Marine auf den anschließenden Bau weitere Schiffe dieses Typs in Brasilien verständigt haben.

CHILE

Die chilenische Marine hat das bei der französischen Marine ausgemusterte Docklandungsschiff FOUDRE übernommen.


Am 23. Dezember wurde im französischen Toulon auf dem zu SARGENTO ALDEA umbenannten 12.000-ts Schiff die chilenische Seekriegsflagge gesetzt. Der Transfer war erwartet worden, kam dann aber doch recht schnell. Noch im Herbst hatte die FOUDRE einen Einsatz vor Westafrika durchgeführt, konnte also praktisch „warm“ übergeben werden. Vor der Verlegung nach Chile werden in Toulon noch einige kleinere Umbauten und Reparaturen vorgenommen; noch vor dem Sommer soll sich das Docklandungsschiff dann auf den Weg machen.

Es ersetzt bei der chilenischen Marine das im Januar 2011 ausgemusterte Landungsschiff VALDIVIA (ex-US NEWPORT-Klasse) und soll neben der Wahrnehmung von Aufgaben im strategischen Seetransport vor allem eine Fähigkeitslücke bei der Versorgung abgelegener Küstengebiete und Inseln (gerade auch nach Naturkatastrophen wie z.B. Erdbeben) schließen, daneben. Die chilenische Marine betont denn auch die Kapazität, im Falle einer Notevakuierung bis zu 1.600 Menschen an Bord nehmen zu können sowie die Ausrüstung mit einem 51-Betten Hospital.

Mit einem Dienstalter von 21 Jahren kann die SARGENTO ALDEA in ihrer neuen Heimat sicher noch geraume Zeit eingesetzt werden. Sie kommt überdies auch nicht allein. Die chilenische Marine übernahm von der französischen Marine auch noch zwei im Dockteil der SARGENTO ALDEA mitzuführende Landungsboote des Typs CTM sowie das Landungsschiff RAPIERE. Dieses 1.300 ts große Schiff der BATRAL-Klasse (Baujkahr 1988) ergänzt bei der chilenischen Marine zwei typgleiche Schiffe, die Anfang der 1980-er Jahre mit französischer Werfthilfe bei Asmar in Talcahuano gebaut worden waren.
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Zitat:KOLUMBIEN

Die kolumbianische Marine hat mit der 20 DE JULIO ihr erstes neues Offshore Patrol Vessel (OPV) in Dienst gestellt.


Die Beschaffung solcher Schiffe steht seit schon seit einigen Jahren auf der Agenda, und nachdem die chilenische Marine ihre von der deutschen Fassmer entworfene PILOTO PARDO übernommen hatte und damit offenbar sehr zufrieden war, fiel im Frühjahr 2009 die Entscheidung für das angebotene, gleiche OPV-80 Design (mit leichten Modifizierungen für den Bedarf der kolumbianischen Marine). Bauwerft wurde die heimische Cotecmar, bei der im Sommer 2010 die 20 DE JULIO vom Stapel lief. Flottenhandbücher waren zunächst von einem Neubau für die kolumbianische Küstenwache ausgegangen; Farbgebung und Seitennummer (46) machten allerdings schon beim Stapellauf klar, dass das neue Schiff für die Marine bestimmt war. Diese will das 80,6 m lange 1.800-ts Schiff vor allem in der Überwachung der erweiterten Wirtschaftszone, bei der Bekämpfung von Terrorismus und Drogenhandel, im SAR-Dienst, sowie in der Nothilfe nach Naturkatastrophen einsetzen.

Heimathafen der 20 DE JULIO wird das an der Pazifikküste gelegene Tumaco, wo der Neuzugang seine erste Hauptaufgabe in der Bekämpfung des Drogenschmuggels finden soll. Bewaffnung mit einem 40-mm Geschütz ist für diese Aufgabe völlig ausreichend. Ein an Bord mitgeführter Hubschrauber erhöht den Wirkradius des Schiffes, und schnell aussetzbare Speedboote geben zusätzliche Möglichkeiten, „Drugrunner“ abzufangen.

Die 20 DE JULIO wird kein Einzelschiff bleiben. Im Oktober 2011 hat die kolumbianische Marine bei Cotecmar bereits ein zweites OPV-80 in Auftrag gegeben, das 2013 in Dienst gestellt werden soll. Danach werden wohl noch weitere Schiffe dieses Typs folgen. 2010 rechnete die Werft mit Folgeaufträgen für vier OPV 80. Die kolumbianische Marine lässt es allerdings ruhig angehen. Sicher auch mit Blick auf die Finanzlage erteilt sie Aufträge für die Neubauten nur nach und nach. In der langfristigen Planung der nächsten 20 Jahre finden sich aber insgesamt sechs OPV-80.
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#30
Das hier ist äußerst interessant. Eine Art Komplettüberblick zur brasilianischen Marine der Gegenwart und Zukunft.

Passend dazu diese wissenschaftliche Ausarbeitung von Herrn Albrecht.
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