(Luft) Tornado-Nachfolge
(21.04.2020, 17:42)Mondgesicht schrieb:
(21.04.2020, 17:37)Mike112 schrieb: Ist letztlich auch nur eine Wirtschaftshilfe für LH oder Airbus ?

Klar. Aber dafür, das man sonst immer für Ausstattung kämpfen muss, und jetzt wird man angebettelt, die beiden Flugzeuge doch bitte zu nehmen - das ist kurios.

Und wird dafür der EP14 erhöht, oder muss man das woanders dann einsparen ?
Zitieren
Zitat:Da der Ersatz für die Tranche 1 bereits vor einem Jahr bestellt wurde, nehme ich an, dass die ~93 Eurofighter tatsächlich alle dazukommen.
Das könnte zu einer Flotte von ~ 250 Eurofightern, 15 Growler und 30 Superhornet führen.

So kämen die Piloten auch endlich auf ihre Flugstunden und wären motiviert. Smile

Mit Verlaub, aber das ist Quatsch! Der Ersatz der Tranche 1 wurde noch gar nicht bestellt, sondern nur in den Haushalt eingebracht. Die Ersatz-Maschinen, die von Airbus unter dem Namen Projekt Quadriga geführt werden, sind Teil der jetzt geplanten ca. 90 Eurofighter.

Bei Wiegold ist das ganze genauer aufgeschlüsselt:
augen geradeaus
Das BmVg schlägt vor:
- Beschaffung von 38 EF Tranche 4 (zur Ablösung Tranche 1) (Parlamentsbefassung 2020)
- Vorbereitung der Beschaffung von 40 (+15 Optionen) EF Tranche 5 (Teilablösung Tornado) + Ausbau der Fähigkeit Elektronischer Kampf (Parlamentsbefassung 2022)
- 30 F-18 für NT + 15 F-18 für Elektronische Kriegsführung (Parlamentsbefassung 2022/23)
Zitieren
• Beschaffung von 38 modernen und dem neusten Stand entsprechenden EUROFIGHTER der Tranche 4 im so genannten Quadriga Projekt als Ersatz für die EUROFIGHTER der Tranche 1 (mögliche Parlamentsbefassung im Jahr 2020)
• Vorbereitung der Beschaffung von 40 EUROFIGHTER mit einer Option auf weitere 15 EUROFIGHTER als Ersatz für Teile der TORNADO-Flotte in einer Tranche 5 einschließlich des Aufbaus einer Fähigkeit Elektronischer Kampf im Rahmen des Langzeitentwicklungsprogrammes ab der Mitte der nächsten Dekade (mögliche Parlamentsbefassung im Jahr 2022)
• sowie die Vorbereitung der Beschaffung von 30 F-18 Kampfflugzeugen für die Rolle Nukleare Teilhabe und 15 F-18 Kampfflugzeugen für die Rolle Elektronischer Kampf (mögliche Parlamentsbefassung im Jahr 2022/2023).

https://augengeradeaus.net/2020/04/verte...enloesung/
Zitieren
Uhh, gleich zweimal der gleiche Link - muss wichtig sein. Wink

Im Endeffekt hatte es sich ja abgezeichnet, in meinen Augen unter den gegebenen Umständen (auch der Lobbyarbeit von allen Seiten) die beste Lösung. Schade nur, dass die Angelegenheit nicht direkt in trockene Tücher gebracht wurde, sondern sich jetzt noch mindestens zwei Jahre hinschleppt und wer weiß schon noch welche Änderungen noch erfahren wird. Dabei ist das dort Beschlossene notwendig um den Verpflichtungen nachzukommen.

Übrigens F/A-18F, keine -E, man bleibt sich treu: zwei Triebwerke, zwei Crewmitglieder.
Zitieren
(21.04.2020, 18:15)Vanitas schrieb: Mit Verlaub, aber das ist Quatsch! Der Ersatz der Tranche 1 wurde noch gar nicht bestellt, sondern nur in den Haushalt eingebracht. Die Ersatz-Maschinen, die von Airbus unter dem Namen Projekt Quadriga geführt werden, sind Teil der jetzt geplanten ca. 90 Eurofighter.
UUuhh, Verzeihung!

Da habe ich Grütze verzapft.

Idea

Du hast vollkommen Recht!
Zitieren
Hensoldt hat wohl einen neuen Jammer für die Eurrfighter entwicklet. Bin jetzt kein Experte auf dem Gebiet, aber wozu benötigt man denn jetzt noch die F18 Growler? Was können die mehr oder besser?

Quelle Janes:
https://www.janes.com/article/95741/hens...-programme
Zitieren
(24.04.2020, 14:34)OG Bär schrieb: Hensoldt hat wohl einen neuen Jammer für die Eurrfighter entwicklet. Bin jetzt kein Experte auf dem Gebiet, aber wozu benötigt man denn jetzt noch die F18 Growler? Was können die mehr oder besser?

Quelle Janes:
https://www.janes.com/article/95741/hens...-programme

Zwischen entwickelt beim Komponenten Lieferant und IOC liegen Welten, deshalb braucht man den Growler
Zitieren
Die EA-18 G Growler verwendet ALQ-99 Low Band und ALQ-99 High Band Störbehälter für die entsprechenden Frequenzbereiche. Mit dem ALQ-249 Next Gereration Jammer (NGJ) geht es um die Entwicklung eines neuen Systems für die mittleren Frequenzbereiche, das höhere Leistungen bietet, um auch aus größerer Entfernung wirksam zu sein. Es soll mehrere Sender gleichzeitig bearbeiten können und insgesamt in der Lage sein, auch mit Radaren fertig zu werden, die ihre Frequenzen oder Wellenformen ständig wechseln. Das Mid-Band System des NGJ ist allerdings nur ein erster Schritt. Anschließend sollen noch neue Störbehälter für niedrige und hohe Frequenzen entwickelt werden. Diese sind bisher noch nicht beauftragt, sodass die Verfügbarkeit erst Mitte des nächsten Jahrzehnts erwartet wird. Auch die an den Flügelspitzen montierten ALQ-218 Empfänger erhalten weitere Updates zur Positionsgenauigkeit. Die Computerfähigkeit wird um den Faktor 17 erhöht. Mit diesen Verbesserungen ist eine Growler-Rotte in der Lage, die von On-Board- und Off-Board-Sensoren erfassten Daten zusammenzufassen, um ein integriertes taktisches Bild des Einsatzgebiets zu erzeugen. Eine generelle verbesserte Block II Version mit selbstlernenden Systemen könnte 2025 seine anfängliche Einsatzbereitschaft erreichen. (FR12/19)

Zu den geplanten 15 EA-18G sind optional weiter 15 Eurofighter ECR möglich. (Augen geradeaus 21.04.20)

Im November 2019 stellte Airbus und seine Partner Hensoldt, MBDA, MTU, Premium Aerotec und Rolls-Royce die Electronic Combat Role Eurofighter vor. Er soll so ausgestattet werden, dass er Luft-Boden-Systeme sowohl passiv aufklären als auch aktiv stören kann. Dazu würde die Doppelsitzerausführung mit einer Vielzahl noch nicht näher spezifizierter modularer Konfigurationen für Electronic Attack und die Unterdrückung/Zerstörung feindlicher Luftverteidigung ausgerüstet. „Modernste Escort-Jammer-Technologie aus Deutschland garantiert eine nationale Kontrolle über kritische Missionsdaten und Datenanalyse. Nur das ECR Eurofighter Konzept ist in der Lage, diese Fähigkeiten im Rahmen nationaler Souveränität abzubilden und gleichzeitig militärische Schlüsseltechnologie in Deutschland zu sichern“ so Airbus. Das Unternehmen verspricht die Erstbefähigung für 2026. Gefolgt von weiteren Entwicklungsschritten, würde die volle Integration des Eurofighter ECR in das FCAS sichergestellt. (FR 1/20)
Allerdings traut man im Verteidigungsministerium Airbus nicht zu, diese Fähigkeit bis 2030 liefern zu können. Im Verteidigungsausschuss diskutierte man am Mittwoch erneut, ob es nicht besser wären den modernste US-Kampfflieger F-35 zu kaufen statt die ältere F-18. SPD-Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu bezweifel das Argument der Ministerin, das Frankreich dann das gemeinsame Zukunftsprojekt FCAS aufkündigen würde. Er schlägt vor, für die nukleare Teilhabe nur wenige F-35 zu kaufen, die man dann gemeinsam mit den Niederländern betreiben könnte. Es sei sehr teuer, ein komplett neues System wie die F-18 einzuführen. (Handelsblatt 22.04.2020)

Allerdings wären/sind wir dann auf den Eurofighter ECR angewiesen.
Zitieren
Hensoldt hat zusammen mit Airbus einen Projektvorschlag "Eurofighter ECR" gemacht, bei dem es um dedizierte Flugzeuge (aufbauend Tranche 4) mit fest integrierter EloKa-Suite geht. Als IOC nennt der Hersteller 2029. Neben diesen dedizierten Flugzeugen soll es zusätzlich Pod-Lösungen geben, die ab Tranche 3B eingesetzt werden können und der Ergänzung dienen (Schwarm-Einsatz), aber auch allein eingesetzt werden können. Die IOC dafür wird mit 2026 angegeben. Beide Daten werden von Seiten Bundeswehr/Ministerium angezweifelt, man geht von jeweils mindestens +1-2 Jahren als realistische Planungsbasis aus. Daher war und ist der Eurofighter ECR als alleinige Ersatzlösung nicht geeignet.
Die geringe Stückzahl an Growler deutete bereits darauf hin, dass sie auf Dauer nicht die Alleinlösung bleiben wird. Ich habe schon in Beitrag #50 erwähnt, dass perspektivisch 25 Maschinen das realistisches Minimum darstellen und tendenziell eher mehr benötigt werden (sofern sich an der Bedrohungseinschätzung nichts ändert). Hier kommt es natürlich darauf an, wie man ein zukünftiges ECR auch mit Blick auf das FCAS gestaltet. Entsprechende Studien wurden dazu hier ja bereits verlinkt.

Das ist hier allerdings alles bereits "durchgekaut" worden, neue Informationen gibt es dazu bislang nicht, schneller wird es mit der Entwicklung auch nicht gehen, insofern bedeutet eine Entscheidung gegen die Growler eine Entscheidung gegen EloKa und damit die der NATO zugesicherten Fähigkeit dazu.
Zitieren
https://www.deutschlandfunk.de/streit-um..._id=475464

https://konflikteundsicherheit.wordpress...e-loesung/
Zitieren
(28.04.2020, 07:03)Mike112 schrieb: https://konflikteundsicherheit.wordpress...e-loesung/

Viele der Forenbeiträge hier sind gehaltvoller als dieser Artikel, dem wirkliche Fachkenntnis fehlt und der nur aus Spekulationen basierend auf zusammengesuchten Fragmenten basiert. Beispiele:
"Als Flugzeug, das für den Mehrzweck-Trägerbetrieb ausgelegt ist, wurde die Super Hornet sehr robust gebaut und für niedrige Geschwindigkeiten und einen hohen Anstellwinkel bei niedrigen Flughöhen aerodynamisch optimiert. Dies macht sie ideal für den Trägerbetrieb, den die deutsche Luftwaffe jedoch nicht benötigt, und führt im Gegenzug zu einem erheblichen Leistungs- und Betriebskostennachteil gegenüber vergleichbaren landgestützten Kampfflugzeugen."

Die Betriebskosten der F/A-18E liegen (je nach Einsatzart und Betrachtungsweise) etwa 10-15% über denen der F-16C, die der F-15E hingegen 90 bis 110 % über denen der F/A-18F. Der erhebliche Betriebskostennachteil ist insofern eher bei der F-15 zu finden, was klar ist, weil es sich um eine ganz andere Klasse von Flugzeug handelt. Zum Punkt "erheblichen Leistungsnachteil" werden keine weiteren Angaben gemacht, was nachvollziehbar ist, weil der Punkt so schlicht wenig Sinn ergibt.

"Bei der geplanten Beschaffung von nur 15 EA-18 Kampfjets wäre aber die Zahl der ständig einsatzfähigen Flugzeuge sehr begrenzt, weil zwei sehr kleine Unterflotten (Super Hornet und Growler) zusammen mit den EF einen höheren logistischen Aufwand bedeuten."

Die EA-18 ist eine F/A-18F mit erweiterter Verkabelung, fest integriertem EloKa-System unter Verzicht auf die Bordkanone, unterschiede die wir vom Tornado bereits kennen und die in anderer Form auch beim Eurofighter zu finden sind.

Das könnte man noch weiter fortführen bzw. wurde hier zum Teil auch schon weitergeführt, etwa was die Entwicklungsmöglichkeiten und realen -perspektiven der Typen angeht, was die Zertifizierung betrifft, oder den Unterschied zwischen den EloKa-Möglichkeiten der britischen Eurofighter inklusive Podlösung (was in einer weiterentwickelten Form ja für den EF-ECR-Verbund vorgeschlagen wurde, aber nicht ausreicht) und Mustern wie der EA-18 bzw. dem zu entwickelnden EF-ECR betrifft.
Es ist dabei klar, dass die Beschaffung von Super Hornet und Growler nicht die Optimallösung darstellt, die hätte man viel früher ganz anders treffen können und müssen. In der jetzigen Situation und unter Ausklammerung der F-35 ist diese Beschaffung allerdings die einzig sinnvolle Variante.
Zitieren
Mützenich versucht, die Ersatzbeschaffung weiter zu politisieren.
Er stellt die Notwendigkeit der nuklearen Teilhabe in Frage.

HIER

Für eine baldige Lösung spricht das leider nicht. Und das ist genau das, was die Linken in der SPD wollen. Ein paar rationale gibt es dort ja auch noch.
Zitieren
Wenn die CDU einen Kanzlerkandidaten hätte, wäre das die Möglichkeit Neuwahlen zu erzwingen
Zitieren
https://www.n-tv.de/politik/Worum-geht-e...ce=dlvr.it
Zitieren
https://www.zdf.de/politik/berlin-direkt...0-100.html

Beitrag NR. 4 Tornadonachfolge
Zitieren


Gehe zu: