(Luft) NH Industries NH90
Beim H145M geht es halt mit 2+2 in den Türen, das ist auch nicht groß langsamer. Die Montage von Sitzbrettern wäre aber letztlich technisch auch kein Problem, dann wohl auch 3+3. Alles eine Frage des Willens. Die Leistungsreserven sind deutlich größer, aber der H145M ist halt auch eine nochmal signifikant größere Maschine als der Little Bird.
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Zitat:Hinsichtlich der Größe sind die Unterschiede marginal, technisch kann ich die von dir proklamierte "konzeptionelle Überlegenheit" nicht nachvollziehen, worauf beziehst du dich dabei?

Die Bodenfreiheit und die Fähigkeit auf unebenerem Gelände zu landen ist beispielsweise ein ganz großer Wert. Auch das Fahrwerk und die Räder sind meiner Kenntnis nach robuster. Und es fehlen einige Dinge, wie beispielsweise die Heckrampe und alles was man weglassen kann ist gut, weil es die Gesamtkomplexität senkt. Der Rotordurchmesser beim AW149 beträgt "nur" 14,6 m, beim NH-90 sind es 16,30 m, auch in der Gesamtlänge ist der AW149 ungefähr zwei Meter kürzer und er ist ca. einen halben Meter weniger hoch. Das mögen für dich marginale Unterschiede sein, aber für mich hat der AW149 die perfekte Obergrenze was die Größe angeht und ist der NH-90 etwas zu groß und anfälliger.

Zitat:Bei den Übungen, die ich mit dem H145M SOF gesehen habe, ging es immer um genau die genannten Aspekte. Abseilen zwischen Gebäuden, in Deckung bleiben, landen auf engen Dächern, usw.. Da ist der kleine größeren Modellen gegenüber definitiv in Vorteil.

Meine Kritik in Bezug auf den Einsatz von Sondereinheiten bezog sich nicht auf die fliegerischen Eigenschaften der Maschine, auch nicht auf die Flugdynamik usw, sondern allein auf die Frage wie man solche Einsätze sinnvoll abarbeitet.

Und da sollte man sich nicht von der Ponyshow für auswärtige Besucher, Zivilunken und sonstige Politiker und hochrangige Offiziere täuschen lassen, die Fälle in denen man tatsächlich durch die genannten Einsatzweisen einen wirklichen Vorteil generieren kann sind absolut extreme Spezialfälle und fast immer könnte man sie selbst dann noch umgehen und anders lösen.

An dieser Stelle sollte man einmal mehr darauf hinweisen, dass die Franzosen spezielle NH-90 haben, welche spezifisch für den Einsatz von Sondereinheiten umgebaut wurden. Exakt solche Helis benötigt das KSK und nicht die H145M. Und als größere Maschinen setzen die französischen Sondereinheiten H225M ein, mal nur so am Rande.

Möglichst dicht am Ziel zu landen bzw. zu agieren ist meist zudem nur eine Erhöhung des Risikos und kein Wert für sich. Man erzielt damit auch in fast allen Fällen keinen wirklichen Vorteil. Die Signatur hängt mehr von der Anzahl der Helis ab als vom einzelnen Heli selbst. Entsprechend hat ein NH-90 eine geringere Signatur als mehrere H145M. Je  weniger Helis, desto besser. Und da kommt das Problem der Transportkapazität ins Spiel.

Und diese ist wesentlich, nicht nur aufgrund der Umweltbedingungen, sondern auch und insbesondere in urbanem Gelände. Die Idee nun zwischen Gebäuden abzuseilen, auf Dächern zu landen und dort blitzschnell einen Vier-Mann-Trupp abzusetzen ist alles eine nette Show, aber all das hat im echten Einsatz nur einen sehr geringen praktischen Wert. Es nützt halt wenig USSOCOM für Arme spielen zu wollen und tacticool irgendwelche Filme nachahmen zu wollen, dass schadet immer mehr als das es nützt. Überhaupt ist es fatal, wie sehr man sich bei den Sondereinheiten auf die Amis ausrichtet.



Und umgekehrt muss man bei solchen Beispielen wie Afghanistan vorsichtig in der Bewertung sein: wenn die Taliban es nicht zugelassen hätten (aufgrund des Stillhalteabkommens mit den USA und entsprechender Verhandlungen von deutscher Seite mit den Taliban) wären solche Evakuierungen so gar nicht möglich gewesen.

Zitat:Der H145M lässt sich ohne Demontage per A400M transportieren, damit wäre er am Einsatzort mehr oder weniger sofort nach dem Entladen einsatzfähig.

Es braucht nicht so lange einen NH-90 vor Ort flugfähig zu kriegen, dass dies mal wirklich praktisch relevant wäre. Da sprechen wir von Einsätzen die ohnehin nicht einfach so ad hoc durchgeführt werden können, weil dann das Risiko einfach praktisch real untragbar hoch ist. Der Hauptrotor hat beim H145M meiner Erinnerung nach 11 m. Auch der muss "gefaltet" werden, man kann den H145M also auch nicht einfach aus dem A400M heraus schieben und losfliegen, ich bitte dich.

Gerade für einen kombinierten Einsatz mit einem A400M in irgendeinem ganz-weit-weit-weg Land wäre die französische Version des NH-90 für Sondereinheiten wesentlich besser, als es der H145M je sein wird.
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(23.07.2023, 20:09)Quintus Fabius schrieb: Die Bodenfreiheit und die Fähigkeit auf unebenerem Gelände zu landen ist beispielsweise ein ganz großer Wert. Auch das Fahrwerk und die Räder sind meiner Kenntnis nach robuster. Und es fehlen einige Dinge, wie beispielsweise die Heckrampe und alles was man weglassen kann ist gut, weil es die Gesamtkomplexität senkt. Der Rotordurchmesser beim AW149 beträgt "nur" 14,6 m, beim NH-90 sind es 16,30 m, auch in der Gesamtlänge ist der AW149 ungefähr zwei Meter kürzer und er ist ca. einen halben Meter weniger hoch. Das mögen für dich marginale Unterschiede sein, aber für mich hat der AW149 die perfekte Obergrenze was die Größe angeht und ist der NH-90 etwas zu groß und anfälliger.

Das Fahrwerk des NH90 ist robuster, wenn es um die zulässigen Belastungsgrenzen geht, die Bodenfreiheit unterscheidet sich nicht signifikant voneinander, die Rampe ist auch beim NH90 optional (oder besser gesagt, sie kann optional weggelassen werden, wenn sie dich stört). Die Unterschiede bei den Abmessungen halte ich deshalb für marginal, weil es keine deutliche Tendenz in eine Richtung gibt. Eine um zwei Meter geringere Länge bei drehendem Rotor ist ein Punkt, den man meines Erachtens zusammen mit der geringsten Höhe des Rotorkreises über Grund betrachten muss. Insbesondere wenn du beispielsweise den Fähigkeiten zum Einsatz in unebenem Gelände eine hohe Bedeutung beimisst. Und der liegt bei der AW149 um gut einen halben Meter niedriger.

Zitat:An dieser Stelle sollte man einmal mehr darauf hinweisen, dass die Franzosen spezielle NH-90 haben, welche spezifisch für den Einsatz von Sondereinheiten umgebaut wurden. Exakt solche Helis benötigt das KSK und nicht die H145M. Und als größere Maschinen setzen die französischen Sondereinheiten H225M ein, mal nur so am Rande.

Die Franzosen beschaffen auch den H160M in großer Zahl als kleineren Hubschrauber, auch für den Einsatz von Sondereinheiten. Das Beispiel zeigt in meinen Augen nur, dass eine Abstufung der Größen durchaus nichts ungewöhnliches ist. Die H225M ist in der gleichen Kategorie wie der NH90 zu verorten.

Zitat:Die Signatur hängt mehr von der Anzahl der Helis ab als vom einzelnen Heli selbst. Entsprechend hat ein NH-90 eine geringere Signatur als mehrere H145M. Je  weniger Helis, desto besser. Und da kommt das Problem der Transportkapazität ins Spiel.

Diese Form der Argumentation ergibt für mich keinen Sinn. Die Signatur hängt in erster Instanz immer vom einzelnen Hubschrauber ab, in zweiter Instanz folgen dann die einsatzbedingten Faktoren, also die Einsatzumgebung und die sich dadurch ergebenen Einschränkungen des Flugbereichs, aber auch die quantitativen Aspekte. Natürlich ergibt ein Hubschrauber wie der H145M keinen Sinn, wenn eine große Zahl an Soldaten transportiert werden soll, sofern die Einsatzplanung nicht entsprechende Grenzen setzt. Aber das ergibt sich von selbst. Bei dem Signaturargument geht es um den Fall, dass die Zahl der eingesetzten Hubschrauber nicht von der Transportkapazität beschränkt wird, sondern etwa aufgrund von planerischen Überlegungen.

Zitat:Der Hauptrotor hat beim H145M meiner Erinnerung nach 11 m. Auch der muss "gefaltet" werden, man kann den H145M also auch nicht einfach aus dem A400M heraus schieben und losfliegen, ich bitte dich.

Doch, so ziemlich genau das kann man. Natürlich muss man die Rotorblätter noch entfalten und die Maschine betanken, zudem die notwendigen Checklisten abarbeiten. Aber das ist eine Sache von Minuten, wenn es schnell gehen soll. Was glaubst du, wie lange so etwas dauert?
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https://www.flugrevue.de/australisches-h...gestuerzt/

Gestern Abend ist ein NH90 (Version MRH-90 Taipan) des australischen Heeres abgestürzt.

Bin gespannt ob es ein Pilotenfehler oder technisches Versagen war...
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Bestellung in Frankreich
FOB (französisch)
Auf der anderen Seite kündigt das PLF 2024 die Beschaffung von acht NH90 TTH-Hubschraubern im Dezember dieses Jahres an. Eine weitere Tranche - die erste seit Dezember 2015 - wird die Gesamtzielvorgabe auf 82 Exemplare erhöhen. Ihr Bestimmungsort wird nicht genannt, aber es scheint sich um die Maschinen zu handeln, die den Bestand an NH90-Hubschraubern mit dem Standard "Spezialkräfte" auf 18 erhöhen werden, wie im MPG 2024-2030 vorgesehen.
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Nachdem der Sea Lion im Juli den ersten SAR-Einsatz absolvierte und im September den Dienst übernahm, erfolgte nun der erste Großeinsatz bei dem Zusammenstoß zweier Frachtschiffe in der Nordsee:

Zitat:Drei neue Mehrzweckhubschrauber vom Typ NHNATO-Helicopter-90 NTHNaval Transport Helicopter haben am 24. Oktober erstmals bei einer großen Seenotrettung in der Nordsee geholfen, zusammen mit ihrem Vorgängermodell Sea King Mk41. Darüber hinaus haben Marineflieger mit einem Aufklärungsflugzeug DO 228LM den Seeraum nach Vermissten abgesucht. (...)

https://www.bundeswehr.de/de/organisatio...on-5695540

Bedauerlicherweise musste die Suche nach den vier Vermissten ergebnislos eingestellt werden.
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https://www.flugrevue.de/praesentation-i...rgestellt/

Der Sea Tiger hatte vor einigen Tagen seinen Jungfernflug und wurde nun auch offiziell vorgestellt!

PS: Habe keinen Strang für den Sea Tiger gefunden, wenn der Post hier falsch ist bitte verschieben. Danke :-)
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In einem von voyager verlinkten Artikel stand, dass eine FREMM Bestandteil einer amerikanischen CSG ist. Die ASW-Arbeit wurde dort auch mit einem NH-90 ausgeführt.
Warum befindet sich in Frankreich eine ASW-Version des NH-90 scheinbar seit Jahren im Einsatz während wir uns über den frischen Jungfernflug freuen?
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(01.12.2023, 09:46)Kopernikus schrieb: In einem von voyager verlinkten Artikel stand, dass eine FREMM Bestandteil einer amerikanischen CSG ist. Die ASW-Arbeit wurde dort auch mit einem NH-90 ausgeführt.
Warum befindet sich in Frankreich eine ASW-Version des NH-90 scheinbar seit Jahren im Einsatz während wir uns über den frischen Jungfernflug freuen?
weil wir in der Vor-Zeitenwende kein Geld dafür hatten.
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Wobei zu sagen ist, dass die franzoesischen ASW NH-90, genau wie NH-90 generell, auch einen miserablen Klarstand haben und mit zig verschiedenen Versionen zu kaempfen haben aufgrund der ganzen "Aktualisierungen" (sprich, Problembeseitigung). Insofern haben wir uns da bisher Kopfschmerzen erspart. Wie man nun bei Sea Tiger zurechtkommt, muss man halt sehen.
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(01.12.2023, 09:46)Kopernikus schrieb: In einem von voyager verlinkten Artikel stand, dass eine FREMM Bestandteil einer amerikanischen CSG ist. Die ASW-Arbeit wurde dort auch mit einem NH-90 ausgeführt.
Warum befindet sich in Frankreich eine ASW-Version des NH-90 scheinbar seit Jahren im Einsatz während wir uns über den frischen Jungfernflug freuen?

Weil man sich erhofft hat keine weiteren NH-90 bestellen zu müssen.
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(07.12.2023, 15:11)Turin schrieb: Wobei zu sagen ist, dass die franzoesischen ASW NH-90, genau wie NH-90 generell, auch einen miserablen Klarstand haben und mit zig verschiedenen Versionen zu kaempfen haben aufgrund der ganzen "Aktualisierungen" (sprich, Problembeseitigung). Insofern haben wir uns da bisher Kopfschmerzen erspart. Wie man nun bei Sea Tiger zurechtkommt, muss man halt sehen.

Die Verfügbarkeit der NH-90-Hubschrauber der Marine und der ALAT steigt... ist aber immer noch unzureichend.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 6. Dezember 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...220525.jpg]

"Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg", heißt es. Im Fall des Hubschraubers NH-90 Caiman NFH [Nato Frigate Helicopter] ist der Wille zwar vorhanden, der Weg jedoch steinig. Seit der Indienststellung des Hubschraubers im Dezember 2011 wurde er von verschiedenen Stabschefs der französischen Marine (CEMM) in Dienst gestellt, und es wurde immer wieder festgestellt, dass die Verfügbarkeit des Hubschraubers unzureichend ist.

Admiral Bernard Rogel [CEMM zwischen 2011 und 2016] bezeichnete den NH-90 NFH als "außergewöhnlich" und "revolutionär für die U-Boot-Bekämpfung", wies aber auch auf die "Jugendfehler" des NH-90 NFH hin und hob "Korrosionsprobleme" hervor. Sein Nachfolger, Admiral Christophe Prazuck [2017-2020], machte keinen Hehl aus seiner Verärgerung über die geringe Verfügbarkeit dieses Hubschraubers und die Kosten für seine Wartung. "Wir verbrauchen unsere Mechaniker und unsere Flottillen für einen ziemlich geringen Ertrag", klagte er.

Der kürzlich zum Leiter der Marine ernannte Admiral Pierre Vandier beklagte sich ebenfalls über "erhebliche Schwierigkeiten" mit den NH-90 der Marinefliegertruppe... Im Oktober 2021 waren nur noch vier der damals 26 Hubschrauber verfügbar [das 27. und letzte Exemplar wurde im Dezember 2021 ausgeliefert, Anm. d. Ü.]. "Wir hoffen, innerhalb eines Monats zehn oder elf zu erreichen", sagte er den Senatoren. Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht, da die Direktion für Flugzeugwartung [DMAé] erklärte, dass im Januar 2022 nur sieben Hubschrauber tatsächlich einsatzbereit waren.

"Es reicht nicht aus, Hubschrauber zu entwickeln, zu bauen und zu montieren, denn sobald sie die Fabrik verlassen haben, müssen sie auch gewartet werden, um sie fliegen zu können", ärgerte sich Armeeministerin Florence Parly damals gegenüber Airbus Helicopters, einem Mitglied des NHIndustries-Konsortiums, das für die Produktion des NH-90 gegründet worden war.

Daraufhin wurde beschlossen, eine "verstärkte technische Unterstützung" auf den Marinefliegerstützpunkten Lanvéoc und Hyères einzurichten, um die Verfügbarkeit des NH-90 NFH zu verbessern. War diese Maßnahme erfolgreich? Diese Frage kann nicht mehr beantwortet werden, da die Indikatoren zur Messung der Auswirkungen der luftfahrttechnischen Betriebsbereitschaft (MCO-Aero) inzwischen vertraulich sind.

Während der Debatte über das Gesetz zur militärischen Planung [LPM] 2024-30 erklärte Admiral Vandier jedoch, dass ein von der Industrie vorgeschlagener Aktionsplan es ermöglichen würde, "bis Ende nächsten Jahres wieder zwölf verfügbare Hubschrauber zu haben" [was einer technischen Verfügbarkeit von 44 % entspricht].

In ihrem Haushaltsgutachten zum Programm 178 "Vorbereitung und Einsatz der Streitkräfte" erklärten die Senatoren Olivier Cigolotti und Michèle Gréaume, dass die Verfügbarkeit der NH90 in der Version NFH weiterhin unzureichend sei, während die Verfügbarkeit der NH-90 in der Version TTH [Tactical Transport Helicopters], die von der Aviation légère de l'armée de terre [ALAT] betrieben werden, "weiter gestiegen" sei, obwohl sie die vom Armeeministerium unter Verschluss gehaltenen Indikatoren nicht erwähnen durften.

Auf die Frage nach der Verfügbarkeit der Flugzeuge der Marinefliegerei antwortete der derzeitige CEMM, Admiral Nicolas Vaujour, in Bezug auf den NH-90 NFH weniger eindeutig als seine Vorgänger.

"Die Vertikalisierung [von Verträgen wie RAVEL und BOLERO, Anm. d. Ü.] hat es uns ermöglicht, die Verfügbarkeit der Rafale-Marine-Flotte deutlich zu verbessern, und das ist eine sehr gute Sache", aber "beim NH90 ist es komplizierter, das muss man zugeben", antwortete er. "Es wurde eine Orientierungs- und Entscheidungsgruppe mit der Industrie, der Generaldirektion für Rüstung [DGA], der Marine und der DMAé eingerichtet, um die richtigen Optionen zu finden und die Verfügbarkeit dieses Luftfahrzeugs zu erhöhen. Die Dynamik scheint positiv zu sein. Dies erfordert einen äußerst intensiven und anspruchsvollen Dialog mit dem Industrieunternehmen", fügte er hinzu.

Sein Amtskollege vom französischen Heer [CEMAT], General Pierre Schill, hat ebenfalls Sorgen um die Verfügbarkeit der ALAT-Hubschrauber, die ein Drittel der für sie vorgesehenen Mittel für die programmierte Instandhaltung von Material [EPM] verbrauchen.

"Die technische Verfügbarkeit ist kein absolutes Kriterium. Im Rahmen der täglichen Einsatzbereitschaft meiner Streitkräfte benötige ich nicht die Verfügbarkeit aller meiner Hubschrauber, sondern eine bestimmte Anzahl von Flugstunden. Die uns zur Verfügung gestellten Mittel werden zwischen der Anzahl der Maschinen, die verfügbar gemacht werden, auch wenn sie nicht fliegen, und der Anzahl der zu leistenden Stunden, die auf eine geringere Anzahl von Hubschraubern konzentriert werden, die bis zum Maximum ihres Potenzials eingesetzt werden, abgewogen", erklärte General Schill im Oktober bei einer Anhörung in der Nationalversammlung hinter verschlossenen Türen [das Protokoll wurde soeben veröffentlicht].

Derzeit ermöglichen ihm diese Entscheidungen "die Sicherstellung der erforderlichen Anzahl von Flugstunden" für die ALAT-Besatzungen, insbesondere bei der "Vorbereitung und Durchführung von operativen Einsätzen". Er fuhr fort: "Im Falle eines massiven Einsatzes müssen jedoch genügend Kampfhubschrauberregimenter zur Verfügung stehen", und die "Verfügbarkeit muss maximal sein".

Die ALAT arbeite mit der Industrie zusammen, "um die technische Verfügbarkeit zu verbessern". Airbus Helicopters müsse angesichts der dafür bereitgestellten Mittel einen Beitrag leisten, sagte Schill. "Wir denken insbesondere über die Erhöhung des Wartungsintervalls der Hubschrauber nach, insbesondere der NH90-Flotte", schloss er.
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(10.12.2023, 14:25)voyageur schrieb: Die Verfügbarkeit der NH-90-Hubschrauber der Marine und der ALAT steigt... ist aber immer noch unzureichend.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 6. Dezember 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...220525.jpg]

"Sein Nachfolger, Admiral Christophe Prazuck [2017-2020], machte keinen Hehl aus seiner Verärgerung über die geringe Verfügbarkeit dieses Hubschraubers und die Kosten für seine Wartung. "Wir verbrauchen unsere Mechaniker und unsere Flottillen für einen ziemlich geringen Ertrag", klagte er.

Der kürzlich zum Leiter der Marine ernannte Admiral Pierre Vandier beklagte sich ebenfalls über "erhebliche Schwierigkeiten" mit den NH-90 der Marinefliegertruppe... Im Oktober 2021 waren nur noch vier der damals 26 Hubschrauber verfügbar [das 27. und letzte Exemplar wurde im Dezember 2021 ausgeliefert, Anm. d. Ü.]. "Wir hoffen, innerhalb eines Monats zehn oder elf zu erreichen", sagte er den Senatoren. Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht, da die Direktion für Flugzeugwartung [DMAé] erklärte, dass im Januar 2022 nur sieben Hubschrauber tatsächlich einsatzbereit waren.

Während der Debatte über das Gesetz zur militärischen Planung [LPM] 2024-30 erklärte Admiral Vandier jedoch, dass ein von der Industrie vorgeschlagener Aktionsplan es ermöglichen würde, "bis Ende nächsten Jahres wieder zwölf verfügbare Hubschrauber zu haben" [was einer technischen Verfügbarkeit von 44 % entspricht].

Ich finde das erschreckend.
Man hat den Eindruck, dass technisches Versagen in den NH-90 eingebaut ist.
Hier geht es ja scheinbar nicht nur um fehlende Ersatzteile und Techniker. Die Probleme liegen beim Hersteller. So wie ich das beim Eurofighter verstanden habe, hat man hier auch die Verfügbarkeit merklich verbessert.

Warum macht man den Hersteller nicht für die hohen, ungeplanten Kosten verantwortlich?
Oder sind die Verträge so schlecht, dass dem Hersteller nichts passieren kann?

Und provokativ:
Hat für die Bundeswehr mal jemand ausgerechnet, ob es nicht preiswerter wäre 80 NH-90 durch 50 UH-60 zu ersetzen?
Die Kosten der Einführung den neuen Typs umgerechnet auf die Flugstunden müsste doch preiswerter sein als die scheinbar sehr hohen Kosten der NH-90.
Und 50 UH-60 kriegen sicher eine bessere Verfügbarkeit hin und haben dadurch eine vergleichbare Kapazität wie 80 NH-90.

Ist ein Gedankenspiel, weil so etwas NIE stattfinden würde. (eigene Industrie muss gefördert werden und wie erklärt man es dem Bürger)
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Zitat:Ich finde das erschreckend.
Man hat den Eindruck, dass technisches Versagen in den NH-90 eingebaut ist.
Hier geht es ja scheinbar nicht nur um fehlende Ersatzteile und Techniker. Die Probleme liegen beim Hersteller.

Er wird von NHIndustries hergestellt, einem europäischen Joint Venture, zu dem Airbus Helicopters, AgustaWestland - das 2016 mit Leonardo-Finmeccanica fusioniert wurde - und Fokker Technologies gehören.
Joint Ventures ohne klares Leadership.
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und vermutlich waren die Beschaffer mit ihren eigenen Glöckchen und Schleifchen zu erfolgreich, haben aber vergessen für ihre Unikate Ersatzteile einzukaufen. Das rächt sich, weil man z. B. Elektronikteile nicht mehr bekommt
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