Piraterie
vielleicht sollten wir auch den Thread aufteilen - die geographische Verteilung der Piratenschwerpunkte sind ja auch sehr unterschiedlich
- hier im Thread geht es vor allem um das Gebiet vor Somalia (Ostafrika)
- dazu kommt die Küste vor Nigeria und den Anliegerstaaten am Golf von Guinea (Westafrika)
- und es gibt andere Regionen wie z.B. die Malakka-Straße (Südostasien)
und dementsprechend sind vor allem die Methoden der Piratierie und ihrer Bekämpfung recht unterschiedlich, während die Ursachen vielfach vergleichbar sind.

Aber zurück zur aktuellen Lage:
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Zitat:Somalische Piraten haben am 30. April nach mehr als zwei Jahren Geiselhaft sechs Besatzungsmitglieder des dänischen Küstenfrachters LEOPARD frei gelassen. Die Verbrecher hatten das Schiff am 13. Januar 2011 mitten im Arabischen Meer, 500 sm von Salalah (Oman) entfernt geentert.

Die LEOPARD soll damals Waffen, Munition und Sprengstoff geladen haben, und möglicherweise haben die Piraten angesichts der brisanten Ladung ein militärisches Eingreifen befürchtet, oder aber das Schiff war für sie nicht steuerbar. Jedenfalls gaben sie ihre Beute schnell wieder auf, entführten aber die Besatzung (2 Dänen, 4 Filipinos), um zumindest für diese Lösegeld zu erpressen. Die türkische Fregatte GAZIANTEP (NATO) fand zwei Tage später die LEOPARD menschenleer in See treibend.

Die nun wieder frei gelassenen sechs Seeleute, die die letzten zwei Jahre irgendwo im somalischen Binnenland verbracht haben sollen, wurden von der dänischen Fregatte IVER HUITFELDT (NATO) übernommen. Die dänische Regierung dementiert jede Lösegeldzahlung, aber möglichweise sind über den Reeder auf Umwegen doch Gelder geflossen. Ansonsten gab es in der abgelaufenen Woche keinerlei Meldungen zu Kaperfahrten oder gar (versuchten) Überfällen somalischer Piraten.

Ihre „Kollegen“ vor der westafrikanischen Küste waren dagegen erneut aktiv. Erst am 25. April hatten sie 100 sm vor dem Nigerdelta das deutsche Containerschiff HANSA MARBURG überfallen und vier Besatzungsmitglieder entführt. Am 29. April fiel ihnen im gleichen Seegebiet ein weiteres deutsches Containerschiff zum Opfer. Auch von der CITY OF XIAMEN wurden (fünf) Besatzungsmitglieder entführt.

Anmerkung der Redaktion: Die Nachrichtenlage zu beiden Zwischenfällen ist sehr verworren, und es gibt einige Widersprüche. Aus der Medienberichterstattung lässt sich der Hergang nicht unzweideutig nachvollziehen.

In beiden Fällen sind Lösegeldforderungen zu erwarten. Die Entführung ganzer Schiffe zum Zweck der Lösegelderpressung kommt vor Westafrika praktisch nicht vor, denn
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Zitat:...
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Das französische Ausbildungsgeschwader mit dem Hubschrauberträger TONNERRE und dem Zerstörer GEORGES LEYGUES hat sich von der EU NavFor verabschiedet. Die beiden Schiffe führen seit Anfang März die Kadettenausbildungsreise „Mission Jeanne d‘Arc 2013“der französischen Marine durch. Zu möglichst realitätsnaher Ausbildung integriert sich der Verband dabei wo immer sich Gelegenheit bietet auch in reale Operationen; in den letzten gut vier Wochen hatte man sich so der EU NavFor in Operation „Atalanta“ angeschlossen. Am 15. Mai endete diese Ausbildungsphase; Hubschrauberträger und Zerstörer verabschiedeten sich vom EU NavFor-Flaggschiff, der portugiesischen Fregatte ALVARES CABRAL, und nahmen Kurs auf Südostasien.

Bei den im Rahmen der Operation „Ocean Shield“ vor Somalia operierenden NATO-Kräften kündigt sich ein Wachwechsel an. Zurzeit ist der ständige Einsatzverband SNMG-2 unter italienischer Führung (Flaggschiff Docklandungsschiff SAN MARCO) dort eingesetzt. Mitte Juni übernimmt die SNMG-1 die Aufgaben. Führungsschiff soll dann die norwegische Fregatte FRITJOF NANSEN werden. Sie hat sich am 15. Mai im Heimatstützpunkt Haakonsvern (Bergen) auf den Weg ans Horn von Afrika gemacht.
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Zitat:...

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften


Die niederländische Fregatte VAN SPEIJK und die italienische Fregatte ZEFFIRO haben sich in ihren Heimathäfen auf den Weg ans Horn von Afrika gemacht. Erstere soll sich den NATO-Kräften in Operation „Ocean Shield“ anschließen; ZEFFIRO wird die EU NavFor verstärken.

Wahrscheinlich ebenfalls auf dem Weg in Richtung Golf von Aden sind zwei japanische Zerstörer. SUZUNAMI und KIRISAME liefen am 20. Mai zu einem dreitägigen Besuch mit Nachversorgung in Trincomalee (Sri Lanka) ein. Beide Schiffe waren erst im Januar aus dem Golf von Aden abgelaufen, und einiges spricht dafür, dass sie nach nur wenigen Monaten Ruhepause nun erneut einen Einsatz beginnen sollen.

Die dänische Fregatte IVER HUITFELDT ist nach fast neunmonatigem Einsatz zur Unterstützung der NATO-Operation „Ocean Shield“ am 23. Mai in ihren Heimathafen Korsör zurückgekehrt. Ebenfalls wieder in der Heimat ist die ehemalige 13. Chinesische Einsatzgruppe. Die Fregatten HUANGSHAN und HENGYANG sowie der Versorger QINGHAI HU liefen am 23. Mai im Südflottenstützpunkt Zhanjiang ein. Nach Ende ihres Einsatzes im Golf von Aden hatten sie noch mehrere vielbeachtete Hafenbesuche im Mittelmeer sowie in Marokko und Portugal durchgeführt.

Das spanische Offshore Patrol Vessel RAYO hat sich am 20. Mai von der EU NavFor verabschiedet. Nach mehreren Monaten Anti-Piraterieeinsatz vor der somalischen Küste soll das Schiff nun eine „Promotion-Tour“ rund um Afrika durchführen. Die RAYO gehört zur neuen METEORO-Klasse der spanischen Marine, und Hersteller Navantia möchte solche Schiffe gern auch exportieren. So wird sich die RAYO in den nächsten zwei Monaten nacheinander in Tansania, Mosambik, Südafrika, Namibia, Angola, Gabun, Nigeria, Elfenbeinküste, Guinea, Senegal und auf den Kapverdischen Inseln „zum Anfassen“ präsentieren. Erst Ende Juli wird sie in ihrem Heimathafen Las Palmas auf den Kanarischen Inseln zurück erwartet.
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Zitat:
Somalia
Bei insgesamt andauernder Inaktivität haben somalische Piraten es doch „mal wieder probiert“. Am 5. Juni kaperte eine Gruppe im Golf von Aden eine indische Frachtdhau. Wahrscheinlich wollte man das Fahrzeug als Mutterschiff für eine erweiterte Kaperfahrt ins Arabische Meer oder ins Somaliabecken nutzen.

entführte indische Fracht-Dhau (Foto: EUNavFor)

Der Kapitän konnte allerdings einen Notruf absetzen, und NATO und EU NavFor reagierten schnell. Die niederländische Fregatte VAN SPEIJK (NATO) und das schwedische Wachschiff CARLSKRONA (EU NavFor) nahmen Kurs auf die Position. Als zunächst der Hubschrauber der CARLSKRONA die Dhow überflog, und dann auch das schwedische Schiff selbst am Schauplatz des Geschehens erschien, wurde den Piraten klar, dass ihr Vorhaben keine Aussicht auf Erfolg haben würde. In der Nacht steuerten sie die somalische Küste an, gaben die Dhow frei und setzten sich selbst an Land ab. Die an Bord fest gehaltenen 14 indischen Seeleute blieben sämtlich unversehrt.


Westafrika

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Wahrscheinlich noch in diesem Monat wollen die Staatschefs mehrerer westafrikanischer Staaten gemeinsame Verhaltensregeln („Code of Conduct“) zur Durchführung von Festnahmen und Strafverfolgung von Piraten sowie zur Aufbringung von Schiffen regionaler Verbrecherorganisationen beschließen.


Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften


Der 25. Einsatzverband der iranischen Marine hat nach 60 Tagen den Einsatz im Golf von Aden und südlichen Roten Meer beendet. Am 2. Juni kehrten die Geleitfregatte ALBORZ und das amphibische Unterstützungsschiff LARAK in den Heimatstützpunkt zurück.

LARAK (Foto: staatl. iranische Medien)

In routinemäßiger Rotation hat bei der Combined Task Force 151 erneut ein Führungswechsel stattgefunden. Bei einer Change-of-Command Zeremonie in Bahrain übergab der singapurische RAdm Giam Hock Koon das Kommando über den multinationalen Anti-Piraterie-Verband (Teil der US-geführten Combined Maritime Force – CMF) an den pakistanischen Cdre Muhammad Ihsan Qadir.
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Zitat:....

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Bei der vor Somalia durchgeführten NATO Operation “Ocean Shield” hat der angekündigte „Wachwechsel“ stattgefunden. Am 7. Juni übernahm der ständige NATO-Einsatzverband SNMG-1 für die kommenden Monate die Aufgaben von der SNMG-2. „Ocean Shield“ wird nun vom norwegischen Commodore Henning Amundsen (eingeschifft auf der Fregatte FRITJOF NANSEN) geführt. Die vom italienischen RAdm Antonio Natale geführte SNMG-2 (mit Docklandungsschiff SAN MARCO als Flaggschiff) ist in Richtung Mittelmeer abgelaufen.


Seit dem 6. Juni verstärkt die türkische Fregatte GOKSU (Typ OLIVER HAZARD PERRY) den multinationalen Anti-Piraterie-Verband CTF-151. Sie hat für die kommenden drei Monate auch die Funktion als Flaggschiff übernommen und den derzeitigen Verbandsführer, den pakistanischen RAdm Muhammad Ihsan Qadir, mit seinem Stab an Bord eingeschifft.

Die iranische Marine hat kurz nach Rückkehr der 25. Einsatzgruppe auch schon wieder die 26. Einsatzgruppe in Marsch gesetzt. Die Zusammensetzung ist noch nicht bekannt; normalerweise bilden eine leichte Fregatte und ein logistisches Unterstützungsschiff eine Einsatzgruppe. Der neue Verband soll im Golf von Aden eingesetzt werden, aber auch in der Meerenge des Bab el Mandeb und bis ins (südliche) Roten Meer hinein operieren. Dabei werden bewaffnete militärische Sicherheitsteams der iranischen Marine auf die piratengefährdenden Gebiete passierenden iranischen Handelsschiffen eingeschifft.

Weiter südlich, in der Straße von Mosambik, hat das südafrikanische Wachboot GALESHEWE (eine umgebaute, frühere FK-Korvette der WARRIOR-/MINISTER-Klasse) die bisher dort eingesetzte Fregatte AMATOLA abgelöst. Südafrika patrouilliert die dortigen Seeverkehrswege im Rahmen eines Abkommens mit Mosambik und Tansania, deren eigene Marinen keine Möglichkeiten zu Langzeiteinsätzen außerhalb ihres unmittelbaren Küstenvorfeldes haben.

Das vor zwei Monaten begonnene Anti-Piraterie Unternehmen einer privaten britischen Sicherheitsfirma steht weiterhin unter keinem guten Stern. Eine Gruppe ehemaliger Angehöriger der Royal Navy und der Royal Marines hatte 2011 ein von der omanischen Marine ausgemustertes Schnellboot der AL BUSHRA-Klasse (1974 in Großbritannien gebaut) erworben und umgebaut. Die nunmehrige DEFENDER zeigt sich weiterhin in militärischem Grau, führt sogar eine Seitennummer (06) und ist mit zwei leichten Geschützen bestückt, zu denen der Eigner allerdings sagt, es seien nur „Attrappen zur Abschreckung“.

Am 16. April machte sich das Boot in Cornwall auf den Weg. Zum Ziel machte man unterschiedliche Angaben. Mal wollte man sich dem Senegal für den Fischereischutz vor der Westafrikanischen Küste andienen, dann wiederum hieß es, man sei auf dem Weg in den Golf von Guinea, um dort Ölförderanlagen vor Piraten zu schützen. Schon beim Zwischenstopp auf den Kanarischen Inseln, gab es Ärger. Das martialisch anmutende Boot war als „Vergnügungsyacht“ deklariert, führte aber stolz die britische Seekriegsflagge. Die argwöhnisch gewordene spanische Guardia Civil blickte genauer hin, stellte diverse Unstimmigkeiten bei den Schiffspapieren und unzureichende Sicherheitsausrüstung fest und verhängte schließlich eine Strafe von 40.000 Euros, weil die Abwasseranlagen nicht den Standards für private Yachten entsprachen.

Als nach fünf Wochen die vor dem Boot aufgestellten Wachen ihren Posten kurzzeitig verließen, wurden sofort die Leinen los geworfen, und die DEFENDER lief aus – angeblich ohne die Strafe bezahlt zu haben. Nur fünf Tage später hat die abenteuerliche Fahrt ein neuerliches Ende gefunden, diesmal in Dakar (Senegal). Auch die dortigen Behörden haben mit dem Boot und der Mission der ex-britischen Soldaten erhebliche Probleme. Die DEFENDER liegt nun erneut an der Kette, und vier Briten mussten wegen „illegaler Aktivitäten“ ihre Kojen an Bord vorerst mit senegalesischen Gefängnisbetten tauschen.
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Thomas Wiegold hat sich in seinem Blog der Piraterie in Westafrika angenommen:

Hier.

Es gibt erste Forderungen, auch dort internationale Marineeinheiten einzusetzen.
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Zitat:Wed Jun 26, 2013 7:47
Navy Reiterates Full Protection of Iranian Cargo ships
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"As long as we are on the sea, no attack or aggression will be made against our trade ships," Rear Admiral Habibollah Sayyari said Wednesday.
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"The Navy has so far escorted over 2,000 trade ships and oil tankers and had around 150 clashes with sea pirates, a large number of whom have been arrested and handed over to the judiciary."

He said the Navy has now established security for Iranian and even foreign vessels in a vast area to the South of India and the 10 degrees latitude, "and in doing so, we have extended aid and assistance no just to our country's ships, but to the vessels of the other countries which had requested help".

The Iranian Navy has been conducting anti-piracy patrols in the Gulf of Aden since November 2008, when Somali raiders hijacked the Iranian-chartered cargo ship, MV Delight, off the coast of Yemen
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Zitat:SOMALIA
Die Lage vor dem Horn von Afrika und in den Gewässern des Arabischen Meeres und des Somaliabeckens bleibt ruhig. In der abgelaufenen Woche gab es keine Meldungen zu Aktivitäten mutmaßlicher somalischer Piraten. Ein Grund dafür bleibt auch der derzeitige Südwest-Monsun. Die mit diesem verbundenen Wetterbedingungen werden üblicherweise noch bis in den Herbst hinein Kaperfahrten mit kleinen Skiffs erheblich erschweren, in einigen Seegebieten auch unmöglich machen. Ausgenommen bleibt nur der Golf von Aden, in dem die internationale Schifffahrt allerdings von Seestreitkräften effektiv geschützt wird.

Allein die mögliche Bedrohung durch somalische Piraten beeinflusst aber unverändert Schifffahrt und maritime Aktivitäten vor der ostafrikanischen Küste. So beklagt die britische Öl- und Gas-Explorationsfirma Ophir-Energy erhebliche Verzögerungen bei von ihr im Auftrag der kenianischen Regierung vor der Küste Kenias durchzuführenden Versuchsbohrungen und andere Untersuchungen. Nach dem im 2011 geschlossenen Vertrag sollte die kenianische Marine die Exploration vor Piraten schützen, habe dies aber bisher in keiner Weise getan.

WESTAFRIKA
Eine in Nigeria erstellte Studie kommt zum Fazit, dass die von Marine, Heer und paramilitärischen Einheiten zur Bekämpfung von Piraterie und Öl-Diebstahl aufgestellte nationale „Joint Task Force“ nicht in der Lage sei, ihre Aufgaben zu erfüllen. Grund dafür sei vor allem die Tatsache, dass festgenommene mutmaßliche Verbrecher nur selten mit Strafverfolgung rechnen müssten. Die hinter den Verbrechern stehenden „Bosse“ seien zu reich, hätten zu viel politischen Einfluss und seien dabei selbst „unberührbar“. Wirklich überraschen kann diese Erkenntnis nicht.
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Zitat:...

Der Monsun bedroht auch die noch vor der somalischen Küste ankernden, entführten Schiffe – insbesondere, wenn sie dort schon länger liegen. Der malaysische Frachter ALBEDO war bereits im November 2010 entführt worden und ankerte seitdem vor Haradheere, ohne dass Lösegeldverhandlungen zu einem Ergebnis geführt hatten. Die lange Liegezeit hat offenbar den Rumpf des Schiffes (oder die Seeventile) durchrosten lassen. Am 7. Juli sank die ALBEDO im Monsumsturm. Mindestens vier Besatzungsangehörige starben; auch sieben somalische Piraten konnten sich nicht mehr retten. Medien zitieren einen Piraten mit „13 (weiteren) vermissten Personen“; offiziell bestätigt sind all diese Zahlen allerdings nicht.


die gesunkene ALBEDO (Foto)

Schon seit einer Woche hatte das Schiff Wasser genommen, aber die Piraten schätzten die Lage offenbar als nicht gefährlich ein und blieben mit den Geiseln an Bord. Ob im Sturm noch eine Evakuierung versucht wurde, ist unklar. Am Strand wurden später die Rettungsboote der ALBEDO entdeckt; Menschen wurden aber nicht gesichtet, und die Boote könnten sich auch nur vom sinkenden Schiff losgerissen haben. Nach dem Sturm aufgenommene Fotos zeigen, dass der Frachter auf ebenem Kiel gesunken ist und ein Verbleib auf dem Brückenaufbau durchaus Überlebenschancen geboten hätte. Schiffe und Luftfahrzeuge der EU NavFor führten noch eine erfolglose Such- und Rettungsaktion durch.
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Zitat:...
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Am 14. Juli hat sich das niederländische Docklandungsschiff JOHAN DE WITT in Den Helder auf den Weg ans Horn von Afrika gemacht. Im August soll die niederländische Marine von der portugiesischen Marine das Kommando über die EU NavFor übernehmen. Bis zum Jahresende wird dann der niederländische Commodore Peter Lenselink mit einem internationalen Stab von der JOHAN DE WITT den in der EU Operation „Atalanta“ eingesetzten Verband führen. Das Docklandungsschiff nimmt neben zwei Hubschraubern Cougar auch eine Aufklärungsdrohne Scan Eagle mit in den Einsatz. An Bord eingeschifft wird auch ein Kontingent der Streitkräfte Maltas; die Soldaten sollen Schiffe mit Hilfslieferungen des World Food Programms auf ihrem Weg nach Somalia schützen.

Ebenfalls auf dem Weg ans Horn von Afrika ist das spanische Wachschiff METEORO. Das auf den Kanarischen Inseln stationierte Typschiff der neuen METEORO-Klasse lief am 15. Juli zu einem fünfmonatigen Einsatz aus seinem Heimathafen Las Palmas aus. Es soll am 6. August die Fregatte NUMANCIA in der EU NavFor ablösen.

Litauen hat am 18. Juli 20 Soldaten zur Unterstützung der EU Operation „Atalanta“ nach Dschibuti in Marsch gesetzt. Bis Dezember sollen 16 Soldaten bedarfsweise als Sicherungsteams auf Schiffen mit Hilfslieferungen des World Food Programms auf ihrem Weg nach Somalia eingeschifft werden; die restlichen vier übernehmen Stabs- und logistische Aufgaben. Für Litauen ist dies die erste aktive Teilnahme an einem internationalen Marineeinsatz. Zwar sind schon seit einigen Jahren Soldaten zur Unterstützung von Operation „Atalanta“ abgestellt, bisher allerdings nur zum multinationalen Stab in Northwood (Großbritannien).
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Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Einmal mehr hat sich die chinesische Marine in enger Kooperation mit der EU Operation „Atalanta“ aktiv am Schutz von mit Hilfsgütern des World Food Programme (WFP) beladenen Schiffen auf dem Weg nach Somalia beteiligt. Am 19. Juli nahm der Zerstörer HARBIN den in Port Sudan mit 20.000 t Hilfsgütern (u.a. Hirse) beladenen Frachter K PRINCESS im südlichen Roten Meer in Empfang und begleitete ihn vier Tage lang fast 900 sm durch die Meerenge des Bab el Mandeb und den Golf von Aden.

Die HARBIN bildet gemeinsam mit der Fregatte MIANYANG und dem Versorger WEISHAN HU die seit Ende März in der Region operierende 14. Einsatzgruppe der chinesischen Marine. Die Schiffe sind überwiegend in der Sicherung von Handelsschiffskonvoys durch den Golf von Aden eingesetzt, nahmen gelegentlich aber auch Aufgaben zur Unterstützung des WFP der Vereinten Nationen wahr. Die Sicherung der WFP-Schiffe ist offizieller Hauptauftrag der EU Operation „Atalanta“, und die nun erfolgte Begleitung der K PRINCESS durch den chinesischen Zerstörer erfolgte denn auch in enger Kooperation mit der EU NavFor.

Auf dem Weg zum geplanten Einsatz als neues Flaggschiff der EU NavFor hat HETMAN SAGAYDACHNIY das niederländische Docklandungsschiff JOHAN DE WITT das Mittelmeer erreicht. Am 24. Juli wurden vor der Küste Maltas 22 Soldaten der maltesischen Streitkräfte an Bord genommen. Sie sollen abgestützt auf die JOHAN DE WITT als eingeschiffte Vessel Protection Detachments Schiffe mit WFP-Hilfslieferungen auf ihrem Weg nach Somalia schützen.

Die ukrainische Marine hatte im Januar den geplanten erstmaligen Einsatz ihrer Fregatte HETMAN SAGAYDACHNIY zur Unterstützung von internationalen Anti-Piraterie-Einsätzen vor Somalia angekündigt. Nun wurden die Plandaten etwas präzisiert. Im September soll sich das Schiff der KRIVAK-III-Klasse bis Januar 2014 zunächst der NATO-Operation „Ocean Shield“ anschließen, danach dann noch für einige weitere Monate zur EU NavFor wechseln und die EU Operation „Atalanta“ unterstützen.
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die nächste (15te) chinesische Einsatzgruppe ist auf dem Weg, u.a. mit Typ 71 LPD Schiff Nr. 999;
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.peopledaily.com.cn/90786/8358214.html">http://english.peopledaily.com.cn/90786/8358214.html</a><!-- m -->
Zitat:China sends escort fleet to Somali waters(Xinhua) 08:31, August 09, 2013

ZHANJIANG, Guangdong, Aug. 8 (Xinhua) -- A 15th Chinese naval squad departed for escort missions in the Gulf of Aden and Somali waters on Thursday.
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The 15th convoy fleet comprises three ships -- amphibious docking vessel Jinggangshan and missile frigate Hengshui from the navy's Nanhai Fleet, and supply ship Taihu from the Beihai Fleet -- carrying three helicopters and 800 troops.

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die Nr. 999 ist seit etwa zwei Jahren in Dienst. Auch das erste Schiff der Serie, die Kunlunshan (Hull No.998), war nach einer entsprechenden Erprobungs- und Einfahrungszeit (im November 2007 in Dienst genommen) bei der PLAN vor Somalia im Einsatz (Sommer 2010).
Man könnte fast meinen, der Einsatz vor Somalia würde nach jeweils etwa zwei Jahren "in Dienst" (beim ersten Schiff kann man noch einige Monate mehr für die Schiffserprobung dazu geben) den Abschluss der Ausbildungszeit der gesamten Besatzung markieren.
Man darf gespannt sein, wann das dritte Schiff, die Nr. 989, den Weg nach Somalia antritt.
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Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Die Einheiten der in Operation „Atalanta“ eingesetzten EU NavFor haben in den letzten zwei Wochen einen größeren „Wachwechsel“ vollzogen. Am 6. August übergab der portugiesische Cdre Jorge Novo Palma das Kommando über den Verband an den niederländischen Cdre Peter Lenselink, und das niederländische Docklandungsschiff JOHAN DE WITT löste die portugiesische Fregatte ALVARES CABRAL als Verbands-Flaggschiff ab. Während die JOHAN DE WITT nun bis zum Jahresende vor Somalia bleibt, trat die ALVAREZ CABRAL die Heimreise an. Auf dem Docklandungsschiff eingeschifft ist auch ein Kontingent litauischer Soldaten, die als Sicherheitsteams an Bord von Schiffen des World Food Programm (mit Hilfslieferungen für Somalia) gehen sollen; sie lösten bisher eingesetzte finnische Soldaten ab.

Das schwedische Wachschiff CARLSKRONA, die spanische Fregatte NUMANCIA und die deutsche Fregatte AUGSBURG beendeten ihren Einsatz bei der EU NavFor und machten sich auf die Heimreise. Als Ablösung hat die spanische Marine ihr Wachschiff METEORO, die Deutsche Marine die Fregatte NIEDERSACHSEN in den Verband eingebracht. Die niederländische Fregatte VAN SPEIJK hat sich beim vor Somalia in Operation „Ocean Shield“ eingesetzten NATO-Verband SNMG-1 abgemeldet und den Rückmarsch nach Den Helder angetreten.

Wachablösung kündigt sich auch bei der chinesische Marine an, die ihre 15. Einsatzgruppe in Marsch gesetzt hat. Fregatte HENGSHUI, Docklandungsschiff JINGGANGSHAN und Versorger TAI HU verließen am 8. August ihren Heimathafen in Richtung Golf von Aden. Bei allen drei Schiffen handelt es sich um Neubauten, die erstmals in einen operativen Einsatz entsandt werden. Der Versorger TAI HU (FUCHI-Klasse) wurde erst vor wenigen Monaten in Dienst gestellt.
und zu meinem letzten Beitrag:
Erich schrieb:...
Man könnte fast meinen, der Einsatz vor Somalia würde nach jeweils etwa zwei Jahren "in Dienst" (beim ersten Schiff kann man noch einige Monate mehr für die Schiffserprobung dazu geben) den Abschluss der Ausbildungszeit der gesamten Besatzung markieren.Man darf gespannt sein, wann das dritte Schiff, die Nr. 989, den Weg nach Somalia antritt.
möchte ich die Meldung aus dem Marineforum wiederholen:
Zitat:Bei allen drei Schiffen handelt es sich um Neubauten, die erstmals in einen operativen Einsatz entsandt werden. Der Versorger TAI HU (FUCHI-Klasse) wurde erst vor wenigen Monaten in Dienst gestellt.
Anscheinend ist der Einsatz vor Somalia tatsächlich Bestandteil oder Abschluss der Ausbildung auf einem (neuen) Schiff.
Wann kommt dann der chinesische Träger dort zum Einsatz?
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vor einer Woche - am 24. August - haben USS Mason (DDG 87) und PLAN Z-9 Helicopter, PLAN Luda Class Zerstörer (DDG 112) Harbin gemeinsam geübt - incl. gegenseitigen Bordbesuchen mit Heli und Boarding .... <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=-ON9KOuAMSY&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=-ON9KOuA ... r_embedded</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=iqHQsra-ZkA&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=iqHQsra- ... r_embedded</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=KVEKN3Ev35U&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=KVEKN3Ev ... r_embedded</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=d6PuJsHAiJ0&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=d6PuJsHA ... r_embedded</a><!-- m -->
ergänzend:
Video der 14. chin. Anti-Piraten Mission <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=pJvPLg-1FRU&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=pJvPLg-1 ... r_embedded</a><!-- m --> und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=NhusSXok5hc&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=NhusSXok ... r_embedded</a><!-- m -->
Video der 15. chin. Anti-Piraten Mission <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=DIL23Qz6Vho&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=DIL23Qz6 ... r_embedded</a><!-- m -->
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Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Die iranische Marine hat am 24. August in Bandar Abbas ihre 27. Einsatzgruppe in Richtung Golf von Aden verabschiedet. „Zerstörer“ (leichte Geleitfregatte Typ VOSPER Mk5) SABALAN und „Hubschrauberträger“ (Versorger) KHARK werden in den kommenden etwa sechs Wochen zwischen dem südlichen Roten Meer und dem Indik iranische Schiffe geleiten, dabei auch Soldaten als Sicherheitsteams auf diesen einschiffen. Die 26. Einsatzgruppe (Fregatte ALVAND und Versorger BANDAR ABBAS) waren zuvor nach Bandar Abbas zurückgekehrt.

In Sydney (Australien) hat sich die Fregatte MELBOURNE auf den Weg in die Mittelost-Region gemacht. Sie soll Schwesterschiff NEWCASTLE ablösen und in den kommenden sechs Monaten im Rahmen der nationalen Operation „Slipper“ Anti-Terror-/Maritime Security Operationen im Persischen Golf und im Arabischen Meer durchführen. Dabei wird das Schiff sich zeitweise auch der multinationalen CTF-151 im Anti-Piraterieeinsatz anschließen.
(noch mehr news auf der hp des MF und im neuen, druckfrischen Heft)
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