Arabien - Arabische Liga
#61
Nun gut, es bleibt aber imer die Frage, ob wirklich alle möglichen Nutzer dieser Angebote die mehr oder minder unabhängigen Informationen auch zu schätzen wissen bzw. dann auch als neutrale Informationsgrundlage nehmen.

Ich wil ja gar nicht abstreiten, dass es eine gewisse Liberalisierung gegeben hat, aber auch Al-Dschasira und Al-Arabija hat man eine gewisse politische Tendenziertheit vorgeworfen und wie du selbst geschrieben hast, versucht man den Zugang zu beschränken...

Und hier hat man eben das problem: die Frage des zugangs. Jener ist eben nicht für alle gewährleistet, zudem ist der ZUgang eben mit einem recht hohen Aufwand verbunden. Außerdem werden sicher eher die, die auch aufgeschlossen sind, Satellitenschlüssseln und Internetverbindungen nutzen, um sich zu informieren. Der Rest nimmt dies alles eher als Randnotiz zur Kenntnis oder gar nicht.

Und selbst wenn man die neutralen Sender sieht, die politische Ausgewogenheit muss man deswegen noch nicht teilen....
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#62
Thomas, ich bin trotzdem optimistisch
1)
es gibt in den arabischen Staaten kein Informationsmonopol mehr wie bei uns vor 60 Jahren zu Zeiten des Volksempfängers
2)
der Zugang zu diesen unzensierten Nachrichten ist relativ leicht möglich;
und 35 Mio. Satellitenempfänger im Jahr 2002 ..... das ist keine kleine Minderheit mehr,

Natürlich wird es immer Leute geben, die sich freiwillig verblöden lassen (der Auflagen von Bild & Co in Deutschland sprechen für sich), aber die Tendenz scheint mir doch klar zu sein - wie schrieb die FAZ am 14. April gleich wieder?
Zitat:Die Vergangenheit hinter sich lassen
Algeriens Alltag wird westlicher und europäischer - die Islamisten schlagen nur noch Rückzugsgefechte
und was für Algerien gilt lässt sich in vielen, wenn nicht den meisten arabischen Staaten feststellen;
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#63
Gut und schön, aber wenn man den Westen zu sich ins Wohnzimmer holt und daher gegenüber ihm auch aufgeschlossen ist, so wird man zwar auch seine guten Seiten, aber auch seine schlechten Seiten erkennen.
Leute wie Atta und Co. mangelte es sich sicher nicht an Infornmationsmöglichkeiten. Und wie schon gesagt, es sind doch nicht bloß die Armen, die den islamisten hinterher rennen.
Auch gut informierte Mittelstandsangehörige bekennen sich stark zu dem islamismus ( z. Bsp. war der Begründer ägypt. Muslimsbruderschaft ein Lehrer).

Ich würde angesichts der bestehenden scharfen Kontraste in en darab. Ländern und aufgrund des hohgen Außendrucks auf sie maximal verhalten optimistisch sein wollen, denn Informationszugang allein beschert noch keien ausgewogene öffentliche Meinung oder gar ne Zivilgesellschaft...
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#64
@Thomas Wach
Es gibt auch immer genug dem Mittelstand zugehörige Menschen, die zu extremistischen Ideen neigen. In Deutschland ist es ja auch so, daß genug Rechtsextreme aus dem Mittelstand kommen und entsprechenden Berufen nachgehen. Selbst die NSDAP erhielt ihre ersten Spenden und Sachleistungen vom gehobenen Mittelstand, der auch genug ihrer Wähler stellte.
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#65
@ Tiger

Jo, schon klar.
Nur ich wollt eben darauf nochmal hinweisen, da Erich für meinen geschamck die Sache eben ein wenig zu positiv dargestellt hat.
DAs problem bleibt eben, dass weder die sozialistisch geprägten Staaten noch die ähnlich strukturierten aber amerikanfreundlichen autoritären Staaten eine Zukunft so haben:
Nur bei den Reformern sind die Grenzen zwischen moderaten reformwilligen Islamisten und Radikalen sehr sehr schwammig. Ein bestes Beispiel ist ja Saudi-Arabien. Dort herrschen höchst widersprüchliche verzwickte Strukturen udn Konflikte, in denen auch Stammeszugehörigkeit und persönlicher Ehrgeiz ne Rolle spielt.
Wie gesagt, es ist ja nicht nur Reformer vs. Traditionalisten, so einfach kann man die Grenzen nicht ziehen und da reicht auch schon lange nicht, wenn per Satellitenfernsehen die mittleren Schichten und höheren Schichten Zugang erhalten zu weiteren unabhängigeren Informationsquellen.
Dies kann gut sein, kann aber auch schlecht sein: Eine wie auch immer geartete arab. Berichterstattung über den Israel-Palestinakonflikt könnte zum Beispiel die Radikalisierung jener Bevölkerungsschichten befördern, da sie nun aktiver und direkter am Kampf der Palestinenser per Informationsfluß Teil haben: Vorher hätten die Staatsmedien aus politischer Raison dies alles runtergespielt...
Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt.
Eine Gesellschaft muss auch reif sein um mit Informationsfreiheit auch "fertig" zu werden....
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#66
Thomas,
möglicherweise hab ich übertrieben positiv auf die Meinung von Skywalker geantwortet, in der arabischen Welt sei keine Meinungsbildung aufgrund fehlender öffentlich-kritischer Auseinandersetzung möglich
und da sieht mir Skywalker zu sehr die Beeinträchtigung der Medien durch di jeweilige Staatsgewalt heran, obwohl diese Zensur umgangen werden kann - und umgangen wird; und dass gerade die jüngere Generation /auch in den Führungsetagen) wesentlich weiter ist, als fundamentalistische Schlagzeilen glauben machen;

das Ergebnis sehen wir heute wieder in den Medien:
die arabische Welt ist in Bewegung geraten, und es scheint mir kein falscher Weg zu sein
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4267246_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Parlament in Kuwait entscheidet

Wahlrecht für Frauen - aber mit Einschränkungen

Gegen den Widerstand islamischer Fundamentalisten und konservativer Stammesführer hat das kuwaitische Parlament erstmals die Einführung eines Frauenwahlrechts beschlossen. Die mit 26 gegen 20 Stimmen in erster Lesung gebilligte Gesetzesvorlage beschränkt das aktive und passive Wahlrecht für Frauen allerdings auf Kommunalwahlen. Das Gesetz muss in etwa zwei Wochen noch in zweiter Lesung verabschiedet und dann vom Emir, Scheik Dschaber al Ahmed al Sabah, unterschrieben werden. Der Herrscher unterstützt das Frauenwahlrecht.

Die Frauenrechtlerin Rola Daschti zeigte sich zufrieden: "Dies ist der erste Schritt", sagte sie. "Ich hoffe, dass Frauen bei diesen Wahlen kandidieren werden." Die Kommunalwahl soll voraussichtlich im Oktober stattfinden.

Gleichberechtigung in der Verfassung verankert
Das bislang geltende Wahlgesetz von 1962 untersagt Frauen das aktive wie passive Wahlrecht, obwohl in der Verfassung die Gleichberechtigung verankert ist. Die Gegner des Frauenwahlrechts machen geltend, dass Frauen ihre Pflichten als Mütter und Ehefrauen vernachlässigen könnten, falls sie wählen und für politische Ämter kandidieren dürften. Die letzte Initiative zur Einführung des Frauenwahlrechts scheiterte 1999 - damals kippte das Parlament eine entsprechende Verordnung des Emirs.

Stand: 19.04.2005 15:36 Uhr
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#67
Ich würde auch nicht bezweifeln wollen, dass da etwas in Bewegung geraten ist.
Die Geschehnisse sprechen ja eine eindeutige Sprache. Allmählich bewegt sich etwas im Nahen Osten und in der muslimischen Welt.
Aber ob dies nur ein Strohfeuer ist, ein "reinigender" Buschbrand oder doch ein gefährlicher Weltenbrand bzw. dessen Beginn, das muss sch erst zeigen.

Natürlich haben inzwischen viele Leute Zugang zu freien Informationen, nur sind diese Informationen zum teil recht diffus: Internet bietet recht extreme und unterschiedliche Meinungen, ebenso die diversen TV-Stationen.

Auch sollte man nicht die Frage nach der Informationsverwendung und Interpretation vergessen ( wie in meinem vorherigen Post erwähnt)...
daher bleibt es momenatn schwierig das AUsmaß der Bewegung und Veränderung im Nahen Osten wirklich zu erfassen....
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#68
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.khaleejtimes.com/DisplayArticle.asp?xfile=data/middleeast/2005/May/middleeast_May136.xml&section=middleeast&col">http://www.khaleejtimes.com/DisplayArti ... leeast&col</a><!-- m -->

Zitat:Protests across Egypt against Mubarak rule
(AFP)

CAIRO — Egyptian riot police fired tear gas and clashed with demonstrators staging protests nationwide yesterday against President Hosni Mubarak’s “dictatorship,” arresting more than 200 people, organisers said.

Pro-reform activitists have escalated their campaign for constitutional and political reforms in the country in recent weeks, with many calling on the veteran leader to step down when his mandate expires later this year.
...
“No to dictatorship,” a group of an estimated 1,000 protesters chanted outside the Fatteh Mosque in central Cairo.

“No to cosmetic reforms, yes to real reforms,” they shouted as thousands of baton-wielding and shield-carrying security forces sealed off the area to prevent trouble.

The protesters also denounced the state-owned media as “corrupt” and chanted slogans calling for the abrogation of emergency laws that have been in place since the 1981 assassination of president Anwar Sadat.
Weiss garnicht was die haben. Ich dachte wo Frieden mit Israel geschlossen wird ist die Tyrannei auch fern. (..oder ist das nur ne Freikarte ?!) Sowas..jetzt bin ich aber baff... Wink
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#69
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/News/ArticleView/Default.asp?NewsCode=31893&NewsKind=Current%20Affairs">http://www.iranmania.com/News/ArticleVi ... %20Affairs</a><!-- m -->

Interview mit Amr Moussa, Generalsekretär der Arabischen Liga.

Zitat:...
Commenting on latest regional developments, the head of Arab League said 9/11 attacks were a pretext for Washington and the 'Zionist' entity to establish their presence in the region.

“They made the most out of this particular event. Invasion of Afghanistan, occupation of Iraq, assassination of Rafik Hariri as well as the ever-growing pressures on Iran and Syria are some of the most critical challenges facing the entire region,“ he said.

On the Arab League’s role in resolving these crises, Moussa said the Arab League’s current structure is in desperate need of reforms, admitting that the league has not been able to play an effective role in resolving any crisis or dispute in the region.

Asked about the American claim that they invaded Iraq to establish democracy and freedom, he noted that most human rights violations in Iraq took place at a time when Saddam was strongly supported by the Capitol Hill.

“The question is why US politicians did not think about democracy in Iraq after the Persian Gulf War when they liberated Kuwait? The attack on Iraq led to the massacre of innocent Iraqi civilians by the Baathist regime. Why is it that after ten years, they decided there is no democracy and freedom in Iraq?“ he wondered.

Questioned about attempts by certain Arab states and political groups to normalize ties with the 'Zionist' Israeli regime, Moussa said, “Israeli officials disregard all international treaties and even accuse me of obstructing the peace process in the Middle East. As long as Israel does not fulfill its obligations towards the rights and welfare of the Palestinian nation, any relations with it would be worthless.“
Warum wird mir der Generalsekretär der Arabischen Liga nur plötzlich so sympathisch ?!
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#70
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nachrichten.ch/detail/213425.htm">http://www.nachrichten.ch/detail/213425.htm</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten will keine Wahlbeobachter

Kairo - Die ägyptische Regierung hat Forderungen der USA zurückgewiesen, bei der Präsidentenwahl im September internationale Beobachter zuzulassen.

Niemand in Ägypten würde eine solche ausländische Überwachung akzeptieren, sagte Aussenminister Ahmed Abul Gheit laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Mena vor dem Aussenausschuss des ägyptischen Parlaments. Eine endgültige Entscheidung der Regierung in dieser Frage stehe aber noch aus.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.menewsline.com/stories/2005/june/06_06_1.html">http://www.menewsline.com/stories/2005/ ... _06_1.html</a><!-- m -->
Zitat:GCC STATES CITED AS WORST TRAFFICKERS

WASHINGTON [MENL] -- Four Gulf Arab states have been deemed as among the worst human traffickers in the world.

The United States has determined that Kuwait, Qatar, the United Arab Emirates and Saudi Arabia tolerate what the State Department termed involuntary servitude, or slavery. The four Gulf Cooperation Council states could face U.S. sanctions unless they improve their record by September 2005.
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Na dann ist ja alles im grünen Bereich. Bin ja mal gespannt, ob sich die USA trauen, da großartig Sanktionen zu verhängen, oder schlechte Stimmung zu verbreiten. Wetten nich' ? Wink
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#71
Arabien entwickelt sich unterschiedlich - noch im Mittelalter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4423904_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Reportage aus dem Jemen

Aus Armut verkaufen sie ihre Kinder
Sie sind zwischen fünf und 14 Jahre alt und können von ihren armen Eltern im Jemen nicht ernährt werden. Und weil es zu wenig Arbeit in dem Land gibt, werden die Kinder an Schmuggler verkauft, damit sie in Saudi Arabien Geld verdienen. Doch dort drohen ihnen Betteln, Organhandel und Sex - Ausbeutung pur.

...
Stand: 12.06.2005 14:06 Uhr
und Emanzipation <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4424516_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Erstmals Frau an der Spitze eines Ministeriums

"Eine große Ehre für die kuwaitischen Frauen"

Erstmals in der Geschichte des Golfemirats Kuwait ist eine Frau mit einem Ministerposten betraut worden. Maasuma al-Mubarak wurde an die Spitze des Planungsministeriums und zur Staatsministerin für die Entwicklung der Verwaltung berufen, meldet die offizielle Nachrichtenagentur Kuna. Die Politikprofessorin und bekannte Feministin hatte jahrelang für das Frauenwahlrecht gekämpft.
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Stand: 12.06.2005 16:43 Uhr
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#72
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4449862_TYP_THE_NAV_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Rice fordert freie und faire Wahlen

Bei ihrem ersten Besuch in Ägypten hat US-Außenministerin Condoleezza Rice Chancengleichheit für die Oppositionskandidaten bei den im Herbst anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen angemahnt. Nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak in Scharm el Scheich sagte Rice auf einer Pressekonferenz mit ihrem Kollegen Ahmed Abul Gheit, es sei "unbedingt erforderlich", dass die Wahlen "frei und fair" verliefen. Die Opposition müsse die Gelegenheit bekommen, in den Medien für ihre Anliegen zu werben.

Widerspruch vom ägyptischen Außenminister

Indirekt machte Rice auf der Pressekonferenz die undemokratischen Regime in der arabischen Welt für Selbstmordattentate und andere Formen der Gewalt verantwortlich. Gheit wollte dies jedoch nicht gelten lassen und widersprach ihr: "Sie erinnern sich, dass ich Ihnen vorhin im Auto gesagt habe, dass es in der Region aufgestauten Ärger (über die US- Außenpolitik) gibt, und dass wir diesen Ärger unter Kontrolle bekommen müssen." Dafür sei es ungemein wichtig, "dass eine Lösung für den Palästina-Konflikt gefunden wird."
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@Erich

Mit Emanzipation hat das wenig zu tun. Würde das eher unter "ruhig stellen" und mal ein scheinbar "positives Signal" gen USA und die Welt setzen, einordnen.
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#73
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4439994_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Der neue Informationskrieg

Der Kampf um den entscheidenden Blickwinkel
Von Marina Schmidt, tagesschau.de

In Doha laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Noch in diesem Jahr will Al Dschasira seine Sicht der Welt auch dem nichtarabischen Publikum näher bringen. Seit November 1996 betreibt der Satellitenkanal aus Katar rund um die Uhr ein Nachrichtenprogramm in arabischer Sprache, jetzt soll auch ein englisches Programm dazukommen. Damit geht der Kampf um die Deutungshoheit und Interpretation der Weltpolitik in eine neue Runde.

Professionell den anderen Blick verbreiten

"Wir werden aus einer anderen Perspektive berichten und zur Vielfalt der Medienlandschaft beitragen", sagt Nigel Parsons, der für das neue Programm verantwortliche Direktor, voller Überzeugung. Parsons ist ein Profi, der weiß, wovon er spricht. Der Brite ist seit gut 30 Jahren im TV-Geschäft, hat für namhafte Sender wie die BBC, aber auch in leitender Funktion für große Nachrichtenfilmagenturen gearbeitet.

...
Parsons ist nicht der einzige arrivierte westliche Journalist, der für Al Dschasira arbeitet. Auch Riz Khan, lange Zeit bei CNN, ist mit einer eigenen Sendung aus Washington dabei. Doch nicht nur für den 24-Stunden-Kanal aus Doha arbeiten zahlreiche im Westen ausgebildete Journalisten, auch bei dem saudischen TV-Kanal Al Arabiya tummeln sich die "Kinder von BBC und CNN". Die meisten von ihnen sind Araber, ausgebildet im arabischen Programm der BBC.

Ammar Bakkar, der smarte Chefredakteur von Alarabiya.net, dem Internetportal des Nachrichtensenders, hat in den USA studiert. Er spricht heute wieder vom "nation building". Aber er spricht nicht vage vom anderen Blick, sondern direkt vom muslimischen: "Wir wollen die nationale und die islamische Identität stärken." Und zwar gegen die globalisierte, also die westliche Sicht der Welt.
....

Ariel Cohen von der erzkonservativen Heritage Foundation.... wird nicht müde, durch die Welt zu reisen und mit seinen Vorträgen das Publikum von seiner Meinung über die arabischen Medien zu überzeugen. Cohen unterscheidet dabei nicht zwischen Zeitungen, staatlichen Fernsehanstalten, Satellitenkanälen oder gar dem Hisbollah-Sender Al Manar. Für ihn sind alle anti-amerikanisch, anti-israelisch und von den Saudis dominiert. Dabei macht er auch nicht davor halt, ihnen Nazi-Propaganda vorzuhalten und sie mit dem NS-Blatt "Der Stürmer" zu vergleichen.

Gegen den Hass im arabischen Äther
Dieser Kampf um die "wahre" Information hat Tradition und zeigt Parallelen zum Kalten Krieg. Damals versuchte Washington mit dem Radiosender Voice of America die Informations- und Propagandaschlacht gegen die Sowjetunion zu gewinnen. Nach dem 11. September 2001 wendete sich die Freude über das Fernsehbaby Al Dschasira um 180 Grad, denn der Antiterrorkampf schuf neue Fronten: Der Blick des Westens gegen die Sicht der arabischen Welt. Al Dschasira wurde zur Herausforderung, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen galt. Washington stampfte dazu den Sender Al Hurra aus dem Boden, als Teil eines Versuches, den Hass auf Amerika in der islamischen Welt zu verringern. "Wir müssen der Propaganda begegnen, die den Äther der arabischen Welt füllt", sagte US-Präsident George W. Bush zum Start des Nachrichtenkanals im Februar 2004.
.....


Stand: 21.06.2005 16:25 Uhr
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#74
Ich finds cool hoffetnlich gibts den bald auch auf deutsch und französisch.
Ja ja Amerikas Blockpropaganda funtzt nich mehr so ganz aber seien wir ehrlich er hat nie funktioniert.

MfG Azze
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#75
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4570526_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach den Anschlägen in Ägypten

Mubarak will arabischen Gipfel in Scharm el Scheich

....Themen des Gipfels sollen der israelische Abzug aus dem Gaza-Streifen und die Bekämpfung des Terrorismus sein.
.....

Stand: 28.07.2005 19:39 Uhr
das panarabische Ideal gegen islamischen Terrorismus, nicht nur als symbolisches Treffen sondern mit konkreter Ansätzen zur Bekämpfung - zeichnet sich da eine Mobilisierung zur Zusammenarbeit der Regierungen ab ?
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