Türkei ruft islamische Nationen zur Reform auf
#16
also meine Haltung über die Türkei ist gemischt, nach diesen Aüßerungen. Ich
halte das System, also ein islamisches Land mit mehr oder weniger Demokratie
und der Trennung von Staat und Religion für gut, doch die jetztige Situation
bringt mich in Zweifel. In manchen, naja, sagen wir mal in zahlreichen Sachen
ist die Türkei immer noch sehr konservativ oder sie geht nach der Tradition,
was jetzt z.B. für einen Beitritt in die EU schlecht ist (aber das ist nicht das
Thema...).

Mit den einzelnen Kulturen im Nahen Osten kenne ich nicht mich überhaupt
nicht aus (kommt vielleicht noch), deshalb kann ich bei dieser Diskussion nicht
wirklich mitkommen, aber es liegt doch auf der Hand, dass alle Kulturen und
Staaten in einem Umbruch sind. Einige Staaten waren schließlich noch vor
etwas mehr als zwanzig Jahren noch Teil der Sowjetunion. Sie durften ihre
Traditionen nicht oder nur unterdrückt ausüben und jetzt besitzten sie eben
viel größere Freiheiten. Sie sind Weg vom Kommunismus.

Doch was ist jetzt? Ich denke mal konservative wollen wieder zurück zur
alten Kultur, religiöse eine stärkere Neigung zum Islam, reformer die An-
passung am Westen und der Staat? tja. Es stellt sich nun die Frage wer
gewinnt.
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#17
@Polybos

*Konservatismus ist so lange tragbar, so lange er den Fortschritt nicht hindert*
[Sultan Abdulmecid I.]

Mit Fortschritt war/ist hier ein technologisches Weiterkommen gemeint, nicht unbedingt ein sozialer/gesellschaftlicher Umbruch.

Und damit komme ich zur Türkei,
was einzelne Fraktionen des verwestlichten Oligarchie wollen (Militärs, Industrielle) ist nicht so sehr von Belang denn die Wahlen der letzten Jahre zeigen ganz deutlich den Trend zur 'Reislamisierung' auf.
Die islamisch-konservative AKP ist natürlich eine islamische Partei und damit an alle Dogmen und Moralismen gebunden aber dennoch sehr an Fortschritt interessiert.
Damit will ich sagen dass ein regulativer Konservatismus (Moralismus) für eine Gesellschaft durchaus von Nutzen ist/sein kann, so lange man sich dem Fortschritt nicht verweigert.

Aber wer auf jeden Fall nie verlieren wird, das ist die Armee Big Grin
Egal unter welchen Regierungen und Führungsmuster, die Armee bekommt immer ihre geforderten Panzer und Waffen.
War im Osmanenreich nicht viel anders.

Hab mal folgendes gelesen,
>die Republik Türkei wäre eine Armee mit einem Land und nicht umgekehrt<

was soviel heißen soll, wie, dass die Armee eben ein unveräußerliches Attribut türkischer Souverenität und Selbstverständnisses darstellt!
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#18
@ Falke

Was ich damit meine??


Ganz klar, die kulturelle und die politische zerrissenheit bzw. die große innergesellschaftliche Kluft, da in der türkei sehr unterschiedliche vorstellungen von der zukünftigen entwicklung des staates bestehen.
da gibt es die armee, die westliche elite, eine gringe anzahl liberaler, gemäßigte islamisten...usw.
die innere Uneinigkeitt einer gesellschaft ist zwar normal, aber da kommt es auf die unterschiedlichkeit der verschiedenen Forderungen und interessen an und jene differieren doch sehr stark...und das ist negativ, weil das ein konstantes unterschwelliges Krisenpotenzial von großem ausmaß generiert.

@ TimuCin

Das mit der Erklärung zu huntington wußte ich auch..hatte sein buch gelesen..schön aber wenn du es auch kennstWink
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#19
@Thomas Wach

Ich wollte lediglich (für andere) klar stellen wieso die Türkei von Huntington denn als zerissenes Land klassifiziert wird. Ich habe auch sein Buch gelesen und nahm mir halt das Recht heraus, meine Meinung darüber kund zu tun Big Grin
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#20
@Thomas Wach

In der Vergangenheit mag die Zerrissenheit auf politischer und kultureller Ebene gegeben haben,aber
aus jetziger Hinsicht ,wo nur zwei Parteien im Parlament vertreten sind,die mehrheitlich von der Bevölkerung gewählt worden sind und die aussenpolitische Einigung im Bezug auf Zypern,lässt doch deuten in wieweit die Sezession vorangekommen ist.
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