(Allgemein) Bundeswehr im Ausland
Zitat:Habe ich dein Statement dahingend zu verstehen, daß ein Kommandeur nicht mehr in Urlaub fahren darf? Wenn ja, für was brauchen wir dann einen Stellvertreter?
Thematik verfehlt.
So allgemein, wie deine Frage ist, kann man sie gar nicht bejahen oder verneinen und das war überhaupt nicht Kern meines Beitrags. Das führt uns zu:

Zitat:Und du willst doch sicher nicht den derzeit für die Truppe relativ harmlosen Kongo-Einsatz mit dem deutlich verschärften Einsatz in Afghanistan vergleichen?
Die Einsätze sind überhaupt nicht miteinander vergleichbar, und das nicht, weil der Einsatz im Kongo "harmlos" ist, ein Statement, das - nimm es bitte nicht persönlich - lachhaft ist.

Wenn man sich die Planung für den Kongo ansieht, und nur darauf (!!!) bezieht sich meine Beurteilung, dann sieht man, worauf es hier ankommt. Das ist kein Endlos-Einsatz wie in Afghanistan, wo Krisen kommen und gehen und man nicht abschätzen kann, wie der nächste Tag wird. Die Kongo-Mission ist zeitlich stark begrenzt und wahrscheinliche Eskalationsmomente sind bedingt durch Sinn und Zweck des Einsatzes relativ klar vorhersagbar.

Dein Beitrag ist mir auch insofern suspekt, da du doch selbst den Punkt nennst, der hier das Problem darstellt:

Zitat:Daß die Terminsetzung sehr ungeschickt war, gerade in der Zeit unmittelbar nach der Wahl im Kongo, wo die Situation sehr rasch hätte eskalieren können, habe ich bereits vorstehend geschrieben. Aber weder du nicht ich kennen die näheren Umstände.
Also Kongo doch nicht so harmlos?

Der Zeitpunkt war einfach vollkommen dämlich gewählt. Welche "näheren Umstände" muss ich denn da kennen?! Die Wahl war am 30. Juli, der Vorfall bezieht sich auf den 21. August. Wir reden hier nicht davon, dass im Lauf einer zweijährigen Mission im Januar etwas passiert und der Verantwortliche im Juni nicht auf seinem Posten ist. Wir reden hier von drei Wochen, in denen man getrost von der höchsten Eskalationsgefahr sprechen darf. Was bitte soll daran ein Unding sein, wenn man erwartet, dass der Mann in diesen drei Wochen (und darüber hinaus) uneingeschränkt dienstbereit ist, statt in Schweden die Freundin zu poppen?!

Der Kommentar von Hauff ist, wenn man mal die Sprache der Bundeswehr in öffentlicher Kritik kennt, sehr sehr diplomatisch. Schon deswegen, weil die Nestbeschmutzer-Phobie in der BW wie in jeder Armee sehr ausgeprägt ist. Ich würde gern mal seine private Charakterisierung hören, die dürfte um einiges treffender sein.
Zitieren
@ Turin

Punkt 1:
Ich nehme deine Erwiderung nicht persönlich. Lediglich die eine oder andere Formulierung wie z.B. in diesem Zusammenhang 'Suspekt' ist nicht in Ordnung.

Punkt 2:
Ich lese deine Erwiderung und muß leider zu dem Ergebnis kommen, daß du meine Antwort auf dein Statement entweder nicht oder zumindest nicht aufmerksam genug gelesen hast, denn wo bitte steht, daß ich den Kongo-Einsatz als harmlos bezeichne? Nirgends! Da steht eindeutig 'relativ harmlos'. Relativ ist, wie in meinem Kontext verwendet, ein vergleichendes/wertendes Wort. Und den Vergleichswert (hier: Einsatz in Afghanistan) habe ich benannt. Ich gehe doch sicher zu Recht davon aus, daß (wenn du den Vergleich grundsätzlich zuläßt) du zu dem Ergebnis kommst, der Einsatz im Kongo ist - zumindest derzeit - im Vergleich zum Einsatz in Afghanistan relativ harmlos.

Punkt 3:
Ich habe mir erlaubt, dich darauf Aufmerksam zu machen, daß das EinsFüKdo für alle Auslandseinsätze der Bw im Rahmen von VN oder EU zuständig ist. Damit ist die losgelöste Betrachtung des Kongoeinsatzes für die Person des BH des EinsFüKdo in diesem Zusammenhang nicht zulässig. Daher auch meine Frage an dich, wann ein Kdr in Urlaub fahren soll bzw. ob er überhaupt fahren darf? Daher ist meine Antwort keine Themaverfehlung, wie du irrigerweise behauptest und erst recht nicht suspekt!

Punkt 4:
Der Urlaubstermin war nicht sonderlich geschickt gewählt, was ich nun wiederholt zum Ausdruck gebracht habe.
Der Hinweis auf die uns unbekannten näheren Umstände ist wie folgt zu verstehen. GenLt Viereck ist im Frühjahr zum BH des EinsFüKdo ernannt worden. Ich gehe sicherlich nicht fehl in der Annahme, daß er - wie andere Menschen auch - eine rechtzeitige Planung seines Urlaubes vornehmen muß. Insbesondere dann, wenn beide Partner berufstätig sind. Deshalb auch mein berechtigter Hinweis auf den stv. BH.

Darüber hinaus ist die Entscheidung für den Kongoeinsatz erst im Frühjahr diesen Jahres gefällt worden. Nun, der General hätte seinen Urlaub streichen können vielleicht im Hinblick auf den Wahltermin zum kongolesischen Präsidentenamt auch müssen, aber nun kommt u.a. wieder Punkt 2 ins Spiel. 'Brennt' es richtig in Afghanistan, wird er seinen - sicherlich berechtigten - Urlaub streichen.

Zusätzlich ist der Einsatz im Kongo meines Wissens mit einer Verlängerungsoption verbunden. Daher ist deine Aussage, der Einsatz sei zeitlich stark beschränkt, gerade im Hinblick aus meine Ausführungen in Punkt 3 m.E.n. unerheblich um nicht zu sagen gänzlich unerheblich.

Punkt 5:
Geht es Gen a.D. Hauff um eine grundsätzliche Einschätzung des Verhaltens des BH, darf er natürlich seine Meinung als mündiger Staatsbürger äußern. Führt Gen a.D. Hauff in seiner Kritik seine seinerzeitige Aufgabenstellungen ins Feld, ist dies nicht korrekt, denn er war der Kdr vor Ort und nicht der BH der höheren Kommandobehörde. Und das sind nunmal zwei paar Stiefel. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Erinnerungen von 'Stormy Norman', die hier im Board bereits gepostet wurden.
Zitieren
Rhetorische Spitzfindigkeiten haben mich noch nie beeindruckt, und der Einsatz im Kongo ist nicht relativ harmlos, auch nicht im Vergleich zu Afghanistan. Die Natur dieser Einsätze ist verschieden, das habe ich begründet und ich werde mir nicht weiter den Mund deswegen fusselig reden.

Es interessiert mich weiterhin gelinde null/nada/niente, wofür Viereck noch alles verantwortlich ist oder was er normalerweise tut. Er ist der designierte Befehlshaber der Kongo-Mission in Potsdam. Er hat, wenn diese Mission ihre höchste Gefahrenstufe erreicht und das zeitlich auch noch sehr begrenzt, auf seinem Posten bzw. in unmittelbarer Nähe zu sein. Ich kreide ihm nicht an, dass er abends nach Hause fährt, sondern dass er Urlaub in Schweden macht. Das Argument, wann er diesen Urlaub geplant hat, kommt überhaupt nicht zum Zug. Dafür kann man auch Urlaub rückgängig machen.

Zitat:Zusätzlich ist der Einsatz im Kongo meines Wissens mit einer Verlängerungsoption verbunden. Daher ist deine Aussage, der Einsatz sei zeitlich stark beschränkt, gerade im Hinblick aus meine Ausführungen in Punkt 3 m.E.n. unerheblich um nicht zu sagen gänzlich unerheblich.
Das kommt überhaupt nicht zum Zug. Erstens ist es nur eine Option, zweitens hat es nichts mit dem Nachgang der Wahlen zu tun. Wenn er zu Weihnachten in Urlaub fährt und die Truppen immer noch da unten sind, soll er halt. Das hat mit dem Thema, um das es eigentlich ging, wie so viel in deinem Beitrag, nichts zu tun.

Ehrlichgesagt habe ich immer mehr den Eindruck, dir gehts um die Diskussion der Diskussion wegen. Ich habe meine Punkte sehr deutlich dargelegt, irgendwann bin ich es leid, mich zu wiederholen. Damit ist die Sache für mich erledigt.
Zitieren
Rechthaberei scheint deine besondere Stärke zu sein! Da ist Hopfen und Malz verloren und wahrlich jedes weitere Wort unnütz!
Zitieren
Zitat:Aufrüstung für Truppe in Afghanistan gefordert

Angesichts der prekären Sicherheitslage im Lande will die Bundeswehr ihre Einheiten im Norden Afghanistans mit gepanzerten Fahrzeugen aufrüsten. Auch Kampflugzeuge sollen zum Einsatz kommen. In einem Bericht aus dem Verteidigungsministerium wurden zugleich Mängel bei der Ausstattung beklagt.


Berlin - Durch die wachsende Zahl von Anschlägen, "der zunehmenden Enttäuschung und Unzufriedenheit der Bevölkerung, des ungebrochenen Einflusses ehemaliger Warlords und der organisierten Kriminalität" sei eine "grundlegende Änderung der Lage" in Afghanistan festzustellen, zitiert die Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe) einen Bericht des Führungsstabes V aus dem Verteidigungsministerium. Es gebe zudem eine "akute Bedrohung durch gewaltbereite Kräfte".

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,434807,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 07,00.html</a><!-- m -->
Zitieren
der bundeswehr fehlen waffensysteme zur luftnah- und artillerieunterstützung, also erdkampfflugzeuge bzw jagdbomber sowie feldhaubitzen. feldhaubitzen in kombination mit dem artillerieordungsradar cobra wäre zumindest eine möglichkeit, auf die mörserangriffe auf die deutschen stützpunkte zu reagieren.
außerdem fehlt der bundeswehr eindeutig ein nachfolger des luchs, der sowohl zur aufklärung als auch zur konvoibegleitung, bei patrouillen und zur feuerunterstützung eingesetzt werden kann. weder fuchs noch wiesel noch fennek können diese aufgaben vollständig wahrnehmen, da sie zu schlecht gepanzert und bewaffnet sind.
Zitieren
Sehr interessante Artikelserie der Zeit zu Bw:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/deutschland/bundeswehr/index">http://www.zeit.de/deutschland/bundeswehr/index</a><!-- m -->
u.a.
Zitat:DIE ZEIT, 21.09.2006 Nr. 39

Nix wie hin
Landesverteidigung war gestern. Heute soll die Bundeswehr westliche Werte verbreiten – vom Kongo bis zum Libanon. Drohen den Deutschen Einsätze ohne Ende? Von Jochen Bittner
Zitieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB1888F47EE2C49C2906B43A1585B7C24/Doc~E718E253A38644098AA72FCFF2CAB8A24~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB1888F47EE2C49C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Deutsche Marine
Vergessen am Horn von Afrika

Von Stephan Löwenstein, Djibouti

26. September 2006
Die Männer und Frauen an Bord der „Schleswig-Holstein“ haben wirklich Pech gehabt dieses Jahr. Eigentlich hätten sie jetzt abgelöst werden sollen, doch das Schiff, das dafür vorgesehen war, ist nun statt dessen auf dem Weg in Richtung Libanon. Seit Ende Mai sind sie nun weg von zu Hause, und bis Weihnachten müssen sie aller Voraussicht nach mindestens durchhalten.
Zitieren
Hallo bastian@

Da kann ich nur Sagen das die in Berlin sich vieleicht mal überlegen sollten ob unser Militär nicht doch mehr Geld braucht damit die sachen gekauft werden können die mann braucht zum beispiel mehr Schiffe,aber nicht nur Kaufen sondern auch Geld bereit haben damit mann auch diese Waffen in Bedrieb halten kann.Ansonsten würde ich Sagen soll sich Deutschland raushalten wenn es dafür kein Geld hat.

Mfg Königstiger
Zitieren
Oh je, wenn das stimmt:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.geopowers.com/Machte/Deutschland/Rustung/Rustung_2006/rustung_2006.html#C160verbogen">http://www.geopowers.com/Machte/Deutsch ... 60verbogen</a><!-- m -->
Zitat:TRANSALL C-160: verbogen

27. September 2006

Während eines taktischen Flugmanövers bei einem Anflug auf einen afghanischen Flugplatz stellte der Pilot fest, dass seine Transall nicht die erforderlichen Leistungen erbrachte; ein rotes Kreuz im Flugbuch legte den Transportflieger still.
weiter heißt es:

Zitat:Die von 1968 bis 1972 gebauten Maschinen sind durch die unvorhergesehene Überbeanspruchung in ihrer gesamten Struktur so “verbogen” worden, dass die Luftströmungen in Grenzlagen nicht mehr den notwendigen Auftrieb erzeugen.
Wenn das stimmt, dann virl Spaß, der erste A400M kommt erst post 2010 und dann dauert es noch Jare bis genug da sind.
Zitieren
wie schon öfters hier im forum bemerkt wurde, benötigt die luftwaffe dringend neue und zusätzliche flugzeuge, die nicht nur als interimslösung bis zu ankunft der a400m eingesetzt werden, sondern die deutsche luftraumtransportkapazitäten auch darüber hinaus erhöhen.
vor allem wenn jetzt zusätzlich transportkapazitäten für die truppen in südafghanistan bereitgestellt werden sollten. von n24:
Zitat:Bundeswehr bereits in Südafghanistan aktiv
Die Bundeswehr erfüllt ihre Mission in Afghanistan auch im gefährlichen Süden des Landes - und das seit Jahren. Die offiziell im Norden des Landes stationierten Soldaten unterstützen die Truppen der internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf im Süden mit Versorgungsflügen und Materialtransporten, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" bestätigte. [...]
edit: c-130 oder c-295 wären nicht schlecht. wie sieht es mit russischen maschinen für den taktischen lufttransport aus?
Zitieren
hawkeye87@

edit.c-130 oder c-295 wären nicht schlecht

Die frage ist hat die Bundeswehr überhaupt noch Geld übrig um sich zusätzlich einen weiteren Transporter zu Kaufen und zu unterhalten ich würde sagen nein kein Geld und auch kein wille da um weitere Flugzeuge zu Beschaffen.

Ich würde sagen da die USA die größte Fleed an Transportflieger hat sollen halt sie die Maschinen zu verfügung stellen damit die versorgung aufrechterhalten bleiben kann in Afganistan und nicht unsere kleine Bundeswehr.
Zitieren
Zitat:Königstiger postete
Die Frage ist hat die Bundeswehr überhaupt noch Geld übrig um sich zusätzlich einen weiteren Transporter zu Kaufen und zu unterhalten ich würde sagen nein kein Geld und auch kein Wille da um weitere Flugzeuge zu Beschaffen.
angesichts der fianziellen situation, der belastung durch auslandseinsätze und der dringenden notwendigkeit, alte systeme zu ersetzen, würde ich die dritte tranche des eurofighters (40 flugzeuge) teilweise oder sogar ganz streichen.
bei 21 milliarden euro für das gesamte eurofighterprogramm sollten das abzüglich der konventionalstrafen und umgelagerter entwicklungskosten immer noch einsparungen von mindestens 4 milliarden sein, die dann zur beschaffung dringend benötigter systeme verwendet werden können ...
Zitat:Ich würde sagen da die USA die größte Fleed an Transportflieger hat, sollen halt sie die Maschinen zu verfügung stellen damit die Versorgung aufrechterhalten bleiben kann in Afganistan und nicht unsere kleine Bundeswehr.
die transportflotte der amerikanischen luftstreitkräfte ist schon durch den irakkrieg überbelastet, siehe mind the airlift gap.
Zitieren
Zitat:hawkeye87 postete
bei 21 milliarden euro für das gesamte eurofighterprogramm sollten das abzüglich der konventionalstrafen und umgelagerter entwicklungskosten immer noch einsparungen von mindestens 4 milliarden sein, die dann zur beschaffung dringend benötigter systeme verwendet werden können ...
Na dafür möchte ich aber eine genaue Rechnung sehen, oder sind es nur mal wieder vermutungen? Wink
Zitieren
Das können nur Vermutungen sein, ich nehme nämlich nicht an, daß EADS oder die Bundesregierung Hawkeye den Vertrag überlassen hat, Hawkeye das vermutlivh mehrere tausend Seiten starke vertragswerk dann gelesen und mal eben die Konventionalstrafe ausgerechnet hat.:evil:
Zitieren


Gehe zu: