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(08.08.2025, 10:46)Helios schrieb: Die Schreibweise "Rußland" war strenggenommen schon immer semantisch und phonetisch falsch (ein Vokal vor Eszett wird gedehnt, bspw. Fußball statt Fussball), keine Ahnung was der Duden früher dazu gesagt hat, verbreitet war sie trotzdem. Also im Duden von 1968 steht tatsächlich Rußland.
Wahrscheinlich muss man es mit einem klischeemäßigen slawischen Akzent aussprechen, dann passt es auch phonetisch.
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Hmm, ich habe eben in meinem alten Wahrig nachgeschaut (Ausgabe Bertelsmann 1986). Darin steht - hinter rußen (Ruß absondern) und rußig (mit Ruß beschmutzt) - der Begriff "russisch". Und als Erläuterung: Russland oder Rußland betreffend; o. i. w. S. die Sowjetunion. Danach folgt der Begriff Rüßler = Rüsselkäfer. Na toll...
Okay, und nach diesem OT-Ausflug kehren wir nach Asien zurück.
Schneemann
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(08.08.2025, 10:30)Grolanner schrieb: Ich bin ja nur ungern Erbsenzähler und so (gelogen ), aber:
Hervorhebung durch mich
194 Mrd Kubikfuß entsprechen ca. 5,5Mrd m3 pro Jahr. Bei den weiteren angeführten Zahlen fällt das meinem Verständnis nach kaum ins Gewicht. danke
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Kein Problem. Ich muss aber zugeben, dass es mir nach Seitenweise Kubikmeter-lesen an deiner Stelle vermutlich auch durchgegangen wäre, dass da nun Kubikfuss stehen. Man liest zwar, aber das Gehirn setzt es anders um, weil "war ja schon immer Kubikmeter".
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In Taiwan scheint man, für den Fall einer westtaiwanesischen Invasionsabsicht, verstärkt auf Seedrohnen setzen zu wollen. Nach meinem Empfinden keine unbedingt schlechte Lösung, denn rein nach konservativen konventionellen Statistiken hat Taiwan keine sonderlich guten Chancen, eine Landung abzuwehren (das Pentagon hat dies auch vor einigen Monaten - zum Leidwesen Taipehs - in einer Studie mal verlauten lassen).
Zitat:Taiwan’s New Naval Drones Could Strike Any Chinese Invasion [...]
Facing the threat of invasion, Taiwan is increasing the pace of its defensive build-up. One very visible aspect is the development of armed uncrewed surface drones (USVs). These are heavily influenced by the lessons of the Russo-Ukraine War in the Black Sea. Ukraine has achieved unprecedented success, denying the larger Russian fleet Sea Control in the Black Sea. Taiwan has clearly been taking notes.
Few individual weapons are war winning, and the threat from mainland China (PRC) is nuanced, but these could make a difference. They might disrupt and weaken an initial invasion wave, and impose a high cost on resupplying any beachhead. The now famous invasion barges, first reported by Naval News, would be high on the target list. And used creatively, they could shape PRC ship movements and expose them to other defences such as long range missiles. [...]
It is now almost 3 years since Ukraine’s USVs first burst onto the scene with a bold raid on Sevastopol. Taiwan showed the first hints of following Ukraine’s lead less than a year later when, in August 2023, the Sea Shark 400 surface drone was unveiled. [...] The vessel which closest matches the Ukrainian designs is the Kuaiqi. Developed from the ‘Black Tide’ demonstrator seen in the June event, it features a low profile hull. Two Cox diesel outboards provide the power giving a reported performance of 43 knots. It has been seen with Kymeta satellite communications and a range of weapons including an explosive ‘ram charge’ in the bow, a hangar for quadrotor drones, and six launch tubes for loitering munitions. The latter are likely the indigenous Jing Feng type, an analogue of the American Switchblade design. A more futuristic design is the Endeavour Manta. A trimaran with faceted stealthy fiber-reinforced plastic hull, it is 8.6 meters (28 feet) long and 3.7 meters (12 feet) across.
https://www.navalnews.com/naval-news/202...-invasion/
Gleichwohl, nur mit Klonen von ukrainischen Drohnen dürfte die chinesische Dampfwalze nicht aufzuhalten sein, aber vielleicht kann man die Invasionsabsicht zumindest so lange ver- und hinauszögern, bis die USA eingreifen können...
Schneemann
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Zitat:Taiwan Plans 9 More NASAMS Batteries as Part of New Air Defense Shield Against China
Taiwan is weighing the purchase of nine more U.S.-made NASAMS systems, which would bring the total to twelve. The plan was discussed during the Taipei Aerospace & Defense Technology Exhibition, held from September 18 to 20, where officials described it as part of a wider effort to create what they called an “air defense wall” against Chinese threats. The Ministry of National Defense has not yet confirmed the order, but the idea fits with the island’s growing emphasis on multidomain deterrence.
https://armyrecognition.com/news/army-ne...inst-china
Schneemann
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(15.08.2025, 20:13)Schneemann schrieb: Gleichwohl, nur mit Klonen von ukrainischen Drohnen dürfte die chinesische Dampfwalze nicht aufzuhalten sein, ..
Mit ihren Dampfwalzen kommen die Rotchinesen nur sehr schlecht über die Formosastraße.
Es sei denn mit Schnorcheln.
Lepoard-Panzer mit ihren Schnorcheln könnten die Straße locker über- bzw. unterqueren.
Aber die Chinesen haben keine ...
Als die USA Overlord machten, hatten sie zuvor u.a. in Nordafrika und Sizilien geübt.
Das Marinekorps noch dazu im Pazifik.
Wieviele Landeoperationen haben denn die Chinesen schon gemacht?
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Ich hoffe mal dass die Amis keine bewährten Landungen im Stille des Zweiten Weltkrieges versuchen.
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(22.09.2025, 15:31)goschi schrieb: Mit ihren Dampfwalzen kommen die Rotchinesen nur sehr schlecht über die Formosastraße.
Es sei denn mit Schnorcheln.
Lepoard-Panzer mit ihren Schnorcheln könnten die Straße locker über- bzw. unterqueren.
Aber die Chinesen haben keine ... 
Als die USA Overlord machten, hatten sie zuvor u.a. in Nordafrika und Sizilien geübt.
Das Marinekorps noch dazu im Pazifik.
Wieviele Landeoperationen haben denn die Chinesen schon gemacht?
Die Formosastraße dürfte nirgends auf ganzer Breite weniger als 4m tief sein, insofern würde das nichts mit Leos, von der Strecke über 100km mal abgesehen, völlig utopisch.
China müsste vorher schon die völlige Lufthoheit erringen und Boden/Boden-Raketensysteme, sowie Artillerie zu großen Teilen ausschalten, sonst würde jede Landungsoperation zusammen geschossen. Möglich wäre es dass die chin. Luftwaffe dazu in der Lage wäre. Damit rechnet vermutlich auch Taiwan und will deshalb auf Seedrohnen setzen. Meines Erachtens wäre es für Taiwan aber vorbei wenn China die Lufthoheit erringt denn das wäre auch das Ende der Energieversorgung und ohne diese wird die taiwanesische Gesellschaft nicht lange handlungsfähig bleiben. Bis dahin müsste nicht ein einziges Schiff angelandet sein. Das würde meines Erachtens erst passieren wenn Taiwan am Boden liegt und nicht gleich als Start so einer Offensive.
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@goschi
Zitat:Wieviele Landeoperationen haben denn die Chinesen schon gemacht?
Eine Handvoll überschaubarer Landungsoperationen haben sie tatsächlich schon gemacht. Etwa 1950 die Landung auf Hainan - immerhin mit 95.000 Mann. Allerdings war die Landungsflotte vergleichsweise primitiv und bestand aus Küstendampfern, Motorbooten und Dschunken (!). Darüber hinaus gab es einige Landungen auf Inseln im Südchinesischen Meer, etwa die kleinere Landung auf dem Johnson-South-Riff 1988, wobei aber hier auch nur kleinere und ältere Fahrzeuge zum Einsatz kamen.
Seit der Kampagne der "vier Modernisierungen" unter Deng in den 1980ern dürfte sich aber doch einiges getan haben. Allerdings fehlt die reine praktische Erfahrung unter Kampfbedingungen mit modernen größeren Einheiten durchaus - trotz des Baus der Klassen 071 und 075 (zusammen 14 größere LPDs bzw. LHAs) und dem großen 50.000-ts-Typ 076 (bislang eine Einheit, Sichuan). Meiner Meinung nach reichen diese Kräfte aber noch nicht für einen Sturm auf bzw. eine Einnahme von Taiwan.
Schneemann
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Das ist ein Trugschluss, man würde massiv zivilen Schiffsraum requirieren. Teilweise sind chinesische Fähren dafür auch schon vorbereitet.
Thorsten Heinrich hatte da mal ein gutes Video zu
Gewaltige versteckte Flotte: So will China Taiwan erobern!
https://www.youtube.com/watch?v=MOeewwHKJVE
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Zu dem Fährenthema (was ich bei meinem Posting zuvor tatsächlich nicht berücksichtigt hatte) als Ergänzung:
Zitat:Chinas zivile Flotte: Bericht warnt vor umgebauten Fähren für Taiwan-Invasion
Einem Artikel der Australian Broadcasting Corporation (ABC) vom 28. August zufolge warnt ein eingestufter Bericht des US-Militärgeheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA) vor Chinas wachsenden Fähigkeiten, kommerzielle Fähren für amphibische Invasion Taiwans zu nutzen. [...]
Die Schiffe seien demnach in der Lage, schwere Waffenplattformen zu transportieren und an amphibischen Operationen teilzunehmen. Allein im Jahr 2022 sollen Geheimdienste der „Five Eyes“-Staaten (USA, Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland) rund 30 kommerzielle chinesische Fähren bei Militärübungen mit Truppen der chinesischen Peoples Liberation Army (PLA) beobachtet haben. Bis Ende 2026 plant China demnach den Bau von mehr als 70 weiteren dieser Schiffe.
https://esut.de/2025/10/meldungen/63911/...-invasion/
Das lässt das ganze Szenario jenseits von LPDs und LHAs natürlich etwas anders aussehen. Bleibt die Frage, wie man dieser Herausforderung Herr werden kann? Nur durch maritime Drohnenschwärme? Ausgedehnte Minenfelder an Küstenstellen, die besonders gefährdet sind?
Schneemann
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Massive Investitionen in AShMs. Es ist und bleibt ein großes Fragezeichen ob Landungsunternehmen gegen eine abwehrbereite moderne Küstenverteidigung überhaupt möglich sind. Durchaus denkbar, dass ein entsprechender Versuch in einem beispielosen Feuermeer endet. Entsprechend ist es unwahrscheinlich, dass China das so auf dem direkten Wege versuchen wird.
Taiwan macht im Aufbau seiner Verteidigung nicht allzu viel richtig, der konsequente Aufbau der raketengestützten Küstenverteidigung war aber der richtige Schritt. Man hat mit der Hsiung Feng III ein augenscheinlich recht potentes System im Arsenal und stellt das auch in relevanten Stückzahlen her.
Hinzu kommen konsequente Invesitionen in landgestützte Harpoon Raketensysteme und HIMARS.
Zitat:Taiwan’s domestic missile production has allowed it to continue expanding its defense capabilities despite US backlogs. Domestically produced missiles are faster to procure and do not require Taiwan to rely on the US FMS process, in which it must compete with other countries in desperate need of weapons. One production example is that of the Hsiung Feng missile: in 2022, the Ministry of National Defense of Taiwan (MND, 中華民國國防部) ordered 131 Hsiung Feng missiles from the NCSIST, which are on track to be completed by the end of this year. This is markedly fast in comparison to missiles bought through US FMS—where, at best, only the first batch of munitions would arrive within that timeframe.
Domestically produced missiles also tend to be far cheaper to produce than ordering American missiles through FMS. It will cost the NCSIST less than USD $1.5 billion to produce 1,000 missiles this year. Most prominently, the list will include: 70 super-sonic Hsiung Feng III anti-ship missiles; 131 Hsiung Feng II anti-ship and Hsiung Sheng cruise missiles; 96 TK III anti-air missiles; 50 Wan Chien air-to-ground cruise missiles; 150 Tien Chien II missiles; and 48 Chien Hsiang attack drones. Compare those figures to the approximately USD $4.43 billion that Taiwan spent in 2020 on missile purchases from the United States, to include: 400 Harpoon Block II surface-launched missiles, 100 Harpoon coastal defense systems, 64 ATACMS, 135 Standoff Land Attack Missiles (SLAM-ER), 4 ATM-84H SLAM-ER Telemetry missiles, and training missiles, and Patriot missile life extension services.
https://globaltaiwan.org/2024/10/taiwans...-programs/
Am Ende des Tages wird immer nur eine überschaubare Anzahl an großen Zielen irgendwelche Landungszonen ansteuern. Es wird verdammt schwer für die Rotchinesen diese bis zur letzten Meile in verteidigte Räume hinein abzusichern. Wenn man da noch in der Lage ist, Raketen zum Einsatz zu bringen wird man gewaltig Schaden anrichten.
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