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(05.07.2025, 13:14)Schneemann schrieb: Auf Bundesebene hat man Leute rausgeschmissen, um den "schlanken" und effizienteren Staat durchzusetzen - DOGE lässt grüßen - und dafür hat man auf Länderebene dann wiederum mehr eingestellt... Tatsächlich ist das bei der aktuellen Bundespolitik wohl von Vorteil. Es beweist aber natürlich, dass die Arbeit dieser Menschen eben nicht komplett unnötig war und DOGE auch nicht wirklich Einsparungen mit sich gebracht hat, weil die Aufgaben nun eben halt an anderer Stelle erbracht und finanziert werden, im Zweifelsfall weniger effizient, weil dezentral in Mehrfachstrukturen.
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(05.07.2025, 11:59)lime schrieb: Seit Anfang des Jahres zwei Millionen mehr Jobs für in den USA geborene Arbeitskräfte, dafür ca. eine halbe Million weniger für im Ausland geborene Arbeitskräfte. Der Jobmotor läuft! bei einer von der Vorgängerregierung geerbten Vollbeschäftigung ist diese Aussage mehr als zweifelhaft.
Aufschwung der USA? „Das ist reines Wunschdenken Trumps“ ... (und wird in seiner Blase dankend aufgenommen)
Man müsste ansonsten schon genauer hinschauen. Die Frage ist dann auch, in welchen Branchen die Entwicklung stattfindet.
Zitat:Fast 30 Milliarden Dollar Verlust: Wie Trump den US-Tourismus zerstört
Der Tourismus in den USA erlebt im Jahr 2025 eine schwere Krise. Wie „Forbes“ unter Berufung auf den World Travel & Tourism Council (WTTC) berichtet, sind die Ausgaben internationaler Besucher stark rückläufig. Experten prognostizieren einen Verlust von bis zu 29 Milliarden US-Dollar (etwa 24,7 Millarden Euro), wodurch Millionen Arbeitsplätze gefährdet wären.
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stellt der (konservative) Fokus fest (Kopie hier)
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(08.07.2025, 15:06)Kongo Erich schrieb: bei einer von der Vorgängerregierung geerbten Vollbeschäftigung ist diese Aussage mehr als zweifelhaft.
Aufschwung der USA? „Das ist reines Wunschdenken Trumps“ ... (und wird in seiner Blase dankend aufgenommen)
Man müsste ansonsten schon genauer hinschauen. Die Frage ist dann auch, in welchen Branchen die Entwicklung stattfindet.
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Die Statistik schließt ja alle Branchen mit ein. Sicher gab es auch welche die eine negative Entwicklung hatten.
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wenn da alle Branchen enthalten sind, dann ist es klar - Erntehelfer, Bauarbeitet ... überall da, wo DT zuschlägt, fehlen Billigarbeitnehmer. Das führt zu entsprechenden Jobangeboten.
Aber ob US-Bürger dieses Jobs machen wollen, ist dann doch wieder sehr zweifelhaft.
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(05.07.2025, 11:59)lime schrieb: Seit Anfang des Jahres zwei Millionen mehr Jobs für in den USA geborene Arbeitskräfte, dafür ca. eine halbe Million weniger für im Ausland geborene Arbeitskräfte. Der Jobmotor läuft! In dem Zusammenhang könnte man fragen, inwieweit die sich aus diesen Zahlen ergebende Differenz von ca. 1 Million (oder real auch mehr?) eben aus zuvor irregulären Beschäftigungsverhältnissen ergeben hat:
(08.07.2025, 19:32)Kongo Erich schrieb: wenn da alle Branchen enthalten sind, dann ist es klar - Erntehelfer, Bauarbeitet ... überall da, wo DT zuschlägt, fehlen Billigarbeitnehmer. Das führt zu entsprechenden Jobangeboten. Das würde bedeuten, dass die Jobs nicht hinzugekommen sind, sondern aus der Schwarzarbeit geholt wurden. Das wäre natürlich auch ein Wert für sich, allerdings nicht aus Sicht der Wirtschaft, die dadurch jetzt höhere Löhne zahlen muss.
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(08.07.2025, 21:04)Broensen schrieb: In dem Zusammenhang könnte man fragen, inwieweit die sich aus diesen Zahlen ergebende Differenz von ca. 1 Million (oder real auch mehr?) eben aus zuvor irregulären Beschäftigungsverhältnissen ergeben hat: Das ergibt sich aus der mir bekannten Statistik leider nicht. Aber man könnte sicherlich vermuten dass ein beträchtlicher Teil der "neuen" Jobs darauf zurückzuführen ist.
Zitat:Das würde bedeuten, dass die Jobs nicht hinzugekommen sind, sondern aus der Schwarzarbeit geholt wurden. Das wäre natürlich auch ein Wert für sich, allerdings nicht aus Sicht der Wirtschaft, die dadurch jetzt höhere Löhne zahlen muss.
Wäre dem so liefe es genau nach Plan. Die Steuersenkungen für Unternehmen sollten diese Effekte kompensieren. Mehr Staatsbürger aus den ärmeren Schichten können so in Lohn und Brot gebracht werden, was statistisch gesehen überdurchschnittlich Schwarzen und Latinos (mit Staatsbürgerschaft) zu Gute käme. Wobei natürlich die Frage ist ob das langfristig so aufgeht. Dazu müssten sicher noch 4-5 Millionen weitere Jobs netto entstehen.
(08.07.2025, 19:32)Kongo Erich schrieb: wenn da alle Branchen enthalten sind, dann ist es klar - Erntehelfer, Bauarbeitet ... überall da, wo DT zuschlägt, fehlen Billigarbeitnehmer. Das führt zu entsprechenden Jobangeboten.
Aber ob US-Bürger dieses Jobs machen wollen, ist dann doch wieder sehr zweifelhaft.
Vielleicht nicht sofort, aber Viele werden sich daran gewöhnen, wenn die Jobs besser bezahlt werden und die gekürzte Sozialhilfe die Anreize erhöht.
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Der nächste Hammer:
Zitat:Der überraschende Kupfer-Zoll trifft die US-Wirtschaft fast überall
Die USA wollen Kupfer mit einem Zoll von 50 Prozent belegen, um unabhängiger von Importen zu werden. Das Ziel ist verständlich, das Mittel schädlich. Es gibt bessere Wege.
... Nahezu alles, was mit Strom zu tun hat, braucht Kupfer – vom Hochspannungsnetz bis zum Smartphone, von Verkabelungen im Datenzentrum bis zu Elektromotoren.
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DT kapiert einfach nicht, dass Zölle die Preise der Importeure erhöhen. Damit werden die Herstellungskosten für die US-Industrie, die Kupfer verarbeitet, massiv teurer. Und damit natürlich die Produkte für die US-Verbraucher, die solche Materialien in ihren Waren enthalten.
Und kommt mir jetzt nicht damit, dass dadurch die eigene Kupferproduktion gefördert wird. Wenn die wettbewerbsfähig wäre, würde sie jetzt schon den US-Markt beherrschen.
(26.06.2025, 12:02)Kongo Erich schrieb: Der Euro ist gegenüber dem Dollar seit Monaten im Aufwärtstrend. Bleibt das so?
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Die Antwort also - solange DT weiterhin unkalkulierbare Entscheidungen trifft - und das ist seine Eigenart - wird der Dollar weiterhin an Stärke verlieren.
Auch die NZZ schlie0t sich aktuell dieser Meinung an:
Zitat: Diese Gründe sprechen für einen Dollar-Crash: Experten halten einen Einbruch von 30 Prozent für möglich
Trotz der stärksten Talfahrt seit fünfzig Jahren: Der Dollar bleibt teuer. Vor allem die hohen Schulden der USA sprechen für eine weitere Korrektur.
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Zitat:Aus Angst vor ICE-Razzien
US-Farmer verzweifelt: Arbeitskräfte bleiben Feldern fern
Farmarbeiter in den USA beschreiten ihren Arbeitsweg mit der täglichen Angst nicht zurückzukehren. Die US-Einwanderungsbehörde ICE greift rabiat auf Feldern durch, um undokumentierte Arbeiter abzuschieben. Inzwischen reagiert auch US-Präsident Trump auf die heftige Kritik von Farmern, die um ihre Ernte fürchten.
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das hab ich schon vor Wochen angesprochen - ähnlich auch im Baugewerbe und in den Gesundheits- und Pflegediensten
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Zitat:Wachsende US-Schulden machen globale Finanzbranche nervös
Mit dem neuen Haushaltsgesetz von US-Präsident Donald Trump steigen die Staatschulden weiter. An den internationalen Märkten wächst das Misstrauen.
Die schnell steigende US-Staatsverschuldung beunruhigt die internationalen Kapitalmärkte. Viele Finanzfirmen und Ökonomen sehen wachsendes Misstrauen gegen den fiskalpolitischen Kurs der USA. Dazu zählen etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs, der zur Deutschen Bank gehörende Vermögensverwalter DWS, die italienische Bank Unicredit oder die bundeseigene Förderbank KfW.
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Die Haushaltsbehörde des US-Kongresses geht davon aus, dass das jüngst von US-Präsident Donald Trump verabschiedete Gesetz „One Big Beautiful Bill“ die US-Schulden bis 2034 um weitere drei Billionen Dollar erhöhen könnte.
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Der prominente Ökonom Kenneth Rogoff – ehemaliger Chef des Internationalen Währungsfonds – erwartet in den nächsten fünf bis sieben Jahren eine schuldenbedingte US-Inflationskrise mit einer Teuerungsrate von 20 bis 25 Prozent, wie der Wissenschaftler in einem kürzlich erschienen Buch („Our Dollar, Your Problem“) und mehreren Interviews prophezeite.
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„Misstrauensbeweis“ gegen US-Geldpolitik
Der in der deutschen Finanzszene bekannte DWS-Fondsmanager Thomas Schüßler sieht schwindendes Vertrauen in die USA. Er weist auf drei Faktoren hin: die hohe Verzinsung langfristiger US-Staatsanleihen von derzeit etwa 4,3 Prozent, die Abwertung des Dollar in den vergangenen Monaten und den stark gestiegenen Goldpreis – letzteres ein traditionelles Indiz, dass Anleger einen sicheren Hafen suchen. Diese drei Faktoren in Kombination nennt Schüßler „den ultimativen Misstrauensbeweis gegen die amerikanische Geldpolitik“.
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Die aktuelle Dollar-Schwäche führt der Spitzenmanager (Nicholas Gartside, der Chief Investment Officer der der MunichRe) nicht auf den Anstieg der US-Verschuldung zurück: „Andere Faktoren wie die Zinsdifferenz zu anderen Ländern und die relativen Wachstumserwartungen sind viel wichtiger. So sind beispielsweise seit Anfang 2025 die Wachstumserwartungen für die USA niedriger und für die Eurozone höher.“
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Die Zollkeulen scheinen sich für die USA zumindest auf den ersten Moment zu rechnen:
Zitat:Massiver Überschuss
US-Einnahmen erreichen wegen Trump-Zöllen im Juni Rekordwert
Die US-Einnahmen aus Zöllen sind unter Trump in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen. Im Juni haben sie erstmals die 100-Milliarden-Dollar-Marke geknackt. Für den US-Gesamthaushalt bedeutet das ebenfalls einen Rekord. Finanzminister Bessent will die Einnahmen weiter steigern. [...]
So überstiegen die US-Einnahmen aus Zöllen im aktuellen Haushaltsjahr erstmals die 100-Milliarden-Dollar-Marke. Das US-Finanzministerium verzeichnet im Juni demnach Zolleinnahmen in Höhe von 27 Milliarden Dollar. Damit beliefen sich die Einnahmen aus Zöllen seit Jahresbeginn auf 113 Milliarden Dollar, wie aus der monatlichen Haushaltserklärung der Behörde hervorgeht.
Der Gesamtüberschuss von 27 Milliarden US-Dollar im Juni fällt, verglichen mit einem Defizit von 71 Milliarden US-Dollar im selben Monat des Vorjahres, massiv aus.
https://www.welt.de/wirtschaft/article25...dwert.html
Schneemann
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Das heißt ja nichts, fürs Jahr wird ja erneut mit einem massiven Defizit gerechnet. Auch Zolleinnahmen von 113 Milliarden Dollar werden das nicht so schnell ändern.
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Die gestiegenen Zolleinnahmen reichen nicht aus, um das massive Defizit aufgrund der Steuererleichterungen für die Reichen auszugleichen.
Dazu kommen zwei konträre Folgen
Mit den höheren Zöllen wird zugleich der Import teurer, was die Waren in den USA verteuert und
1, zu sinkenden Importen führt (d.h. Reduzierung der Zölle) und
2. die Nachfrage hemmt; Und weil Wirtschafswachstum von breiter Nachfrage kommt und nicht von Luxusgütern der Reichen wird auch das Wirtschaftswachstum gebremst.
Diese Zölle sind somit die "Vollbremsung der US-Konjunktur", um ein paar Steuererleichterungen für Milliardäre fortführen zu können.
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(15.07.2025, 09:17)Kongo Erich schrieb: Die gestiegenen Zolleinnahmen reichen nicht aus, um das massive Defizit aufgrund der Steuererleichterungen für die Reichen auszugleichen.
Dazu kommen zwei konträre Folgen
Mit den höheren Zöllen wird zugleich der Import teurer, was die Waren in den USA verteuert und
1, zu sinkenden Importen führt (d.h. Reduzierung der Zölle) und
2. die Nachfrage hemmt; Und weil Wirtschafswachstum von breiter Nachfrage kommt und nicht von Luxusgütern der Reichen wird auch das Wirtschaftswachstum gebremst.
Diese Zölle sind somit die "Vollbremsung der US-Konjunktur", um ein paar Steuererleichterungen für Milliardäre fortführen zu können.
Die Inflationsrate sieht das anders
https://tradingeconomics.com/united-stat...lation-cpi
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