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Zitat:Völkerrechtlich gesehen dürfte man es mit einem Präventivschlag zu tun haben, der ohne Mandat des UN-Sicherheitsrats erfolgt ist. Damit steht er im Widerspruch zum Gewaltverbot der UN-Char
Der Iran wollte also die USA angreifen ?
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(Gestern, 08:31)Jason77 schrieb: Es war das erste Mal, dass die USA mit der GBU-57 ihre mächtigste konventionelle Bombe in einem Konfliktfall einsetzten.
Ich glaube, die wurde auch einmal in Tora Bora eingesetzt.
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(Gestern, 07:47)Quintus Fabius schrieb: Das war ja eigentlich schon gestern klar, dass es heute nacht oder heute passieren wird, nachdem gestern die Verlegung der B2 bekannt geworden ist. Wie durch Zufall haben gestern auch die letzten US-Soldaten ihre Stellungen am Euphrat verlassen.
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(Gestern, 11:59)goschi schrieb: Ich glaube, die wurde auch einmal in Tora Bora eingesetzt.
War das nicht die GBU 43 (Mother of All Bombs) ?!
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(Gestern, 11:33)alphall31 schrieb: Der Iran wollte also die USA angreifen ?
Gibt es Stellvertreter-Präventivschläge?
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Trump als Gärtner!
https://besacenter.org/wp-content/upload...nglish.pdf
Dank den B-2 Rasenmähern können nun auch state actors in den Genuß eines gepflegten Gartens kommen.
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Update: Pressekonferenz, Gen. Dan Caine, Joint Chief of Staff
- 7 B-2 (2 Piloten) haben über den Atlantik angegriffen (non-stop)
- Angriffspakete enthielten Kampfflugzeuge der 4. und 5. Generation (vermutl. Growler und F 35 mit ECR von Trägergruppe); insgesant 125 Flugzeuge in der Luft
- 12 GBU-57 auf Fordo, 2 auf Natans
- Keine Gegenwehr, keine Verluste
- rund zwei Dutzend Tomahawks auf Isfahan
- Noch keine Satellitenbilder, Damage Assessment schwierig
- Es gab ein Ablenkungsmanöver mit Verlegung von Assets in den Pazifik und nach Europa
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@Jason77
Zitat:War das nicht die GBU 43 (Mother of All Bombs) ?!
Doch. Übrigens unter der Regierung Trump I im April 2017, sie wurde in diesem Jahr bei Tora Bora eingesetzt bzw. gegen einen Eingang zu einem ISIS-K-Versteck im Bergrücken nahe Tora Bora ( https://www.dover.af.mil/News/Video/dvpTag/MOAB2017/).
Aber es hatte genau genommen nichts mit der Schlacht um Tora Bora zu tun, was die meisten wohl damit verbinden. Denn bei Tora Bora hatte man indessen schon 2001 beim Feldzug gegen die Taliban mehrere BLU-82 eingesetzt (den berühmt-berüchtigten daisy cutter), also wieder eine andere Bombe.
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(Vor 10 Stunden)Frank353 schrieb: Update: Pressekonferenz, Gen. Dan Caine, Joint Chief of Staff
- 7 B-2 (2 Piloten) haben über den Atlantik angegriffen (non-stop)
- Angriffspakete enthielten Kampfflugzeuge der 4. und 5. Generation (vermutl. Growler und F 35 mit ECR von Trägergruppe); insgesant 125 Flugzeuge in der Luft
- 12 GBU-57 auf Fordo, 2 auf Natans
- Keine Gegenwehr, keine Verluste
- rund zwei Dutzend Tomahawks auf Isfahan
- Noch keine Satellitenbilder, Damage Assessment schwierig
- Es gab ein Ablenkungsmanöver mit Verlegung von Assets in den Pazifik und nach Europa
Warum betreibt man hierfür diesen riesigen Aufwand mit 125 Flugzeugen?
Ich hätte erwartet dass das die B2 auch alleine hinbekommen…
Ist das alles nur um auf Nummer sicher zu gehen? Oder wäre das Risiko eine B2 zu verlieren einfach zu groß gewesen, also benötigt sie zusätzlich wirklich noch Escort Jammer und/oder Begleitschutz?
Oder ist das eher sowas wie „Show of Force“?
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(Vor 8 Stunden)Jason77 schrieb: Warum betreibt man hierfür diesen riesigen Aufwand mit 125 Flugzeugen?
Ich hätte erwartet dass das die B2 auch alleine hinbekommen…
Ist das alles nur um auf Nummer sicher zu gehen? Oder wäre das Risiko eine B2 zu verlieren einfach zu groß gewesen, also benötigt sie zusätzlich wirklich noch Escort Jammer und/oder Begleitschutz?
Oder ist das eher sowas wie „Show of Force“?
Es lohnt sich einfach nicht die wertvollsten Flugzeuge der US Airforce zu riskieren, ohne Grund. Außerdem konnte man mit so einen Angriff rechnen, was es riskanter macht.
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Offenbar Abschuss einer israelischen Hermes-Drohne im Gebiet um Isfahan (vom 18.06.):
Zitat:Israeli Hermes Drone Shot Down In Iran [...]
While Iranian air defenses have been severely depleted, they are still capable of bringing down Israeli aircraft, evidenced by the loss of an Israeli Air Force (IAF) Elbit Systems Hermes 900 over the Isfahan province in central Iran. The IDF confirmed today that one of its drones was downed by a surface-to-air missile while operating over Iran. An IDF statement said the drone “fell in Iran. No injuries were reported, and there is no risk of an information breach.”
https://www.twz.com/news-features/israel...-to-tehran
Schneemann
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Guten Tag die Herrschaften.
Aus externen Gründen bin ich zurzeit nicht aktiv, aber dieses Statement möchte ich mir nicht nehmen. Ich werde an dieser Stelle nicht weiter auf die militärischen Geschehnisse eingehen. Sie sprechen für sie selbst.
Die letzte Woche empfand ich als fast surreal. Ich habe buchstäblich 20 Jahre auf diesen Moment gewartet. Dabei zusehen zu können, wie sich lang gehegte Erwartungen, Hoffnungen, Einschätzungen und Überzeugungen in historisch anmutender Manier verwirklichen, ist ein besonderes Privileg, das mir wohl nicht oft vergönnt sein wird.
Es erfüllt mich nach all den Jahren mit größter Genugtuung, dass die gerne großen Anhänger dieses apokalyptischen Todeskultes in ihre Schranken gewiesen und auf das zurückgestutzt wurden, was sie in Wirklichkeit sind – traurige Gestalten, die in ihrem religiösen Wahn die Grenzenlosigkeit ihrer Inkompetenz nicht wahrnehmen und über die die Geschichte schlicht hinwegrollen wird.
Ich bin sicher, dass der Tag an dem das persische Volk sich erneut erheben wird nicht mehr fern ist. Dass es seinem unauslöschlichen Willen nach Freiheit mit aller Konsequenz Nachdruck verleiht, die persische Nation wieder aufersteht und ihren angestammten Platz in der Geschichte einnimmt.
Es wird kaum im Rahmen der aktuellen Kampagne geschehen, aber die Tage des Regimes sind gezählt. Das Licht am Ende des Tunnels ist sichtbar – und mit ihm der Ausweg aus vier Jahrzehnten Leid, Tod und Verderben, die diese Fanatiker über eine ganze Region gebracht haben.
Es ist kaum abzuschätzen, was man hätte verhindern können und was möglich gewesen wäre, wenn man es nie soweit hätte kommen lassen. Aber der beste Moment, einen Fehler zu korrigieren, ist immer genau jetzt – und genau damit hat man in der Nacht des 13. Juni begonnen.
Ich feiere, ja, ich verneige mich vor Benjamin Netanyahu, dass er vor dieser historischen Entscheidung nicht zurückgeschreckt und sie stattdessen mit aller Entschlossenheit im politisch-strategischen Kontext über Jahre und im militärisch-operativen Rahmen über Monate verfolgt und umgesetzt hat. Am absehbaren Ende seiner politischen Laufbahn triumphiert er über alle Feinde, die sich gegen ihn und seine Nation erhoben haben. Das ist Stärke. Das ist Führung. Das ist Größe. In weniger verworrenen Zeiten würde man ihn auf Händen tragen. Ich bin gewiss, dass die Geschichte einmal gerechter über ihn urteilen wird, als wir es heute tun. Er ist ein Churchill unserer Zeit. Er ist der größte jüdische Feldherr unseres Zeitalters.
Er steht aber natürlich nicht allein. Was wir sehen, was wir erleben, ist die Kulmination der Bemühungen einer Nation und eines Volkes, das sich geeint gegen die manifestierte Finsternis stemmt. Ein Volk, das sich weigert, die Unmöglichkeit seiner schieren Existenz anzuerkennen. Das sich weigert, endlich aufzugeben und in die Geschichte zurückzutreten. Das sich weigert, Recht über Leben zu stellen. Das stattdessen aufsteht und tut, was getan werden muss.
Nicht nur um sich selbst zu behaupten, sondern dabei auch einmal mehr das Joch zu tragen, das wir in unserer postheroischen Dekadenz weder schultern wollen noch schultern können und stattdessen ihnen aufgebürdet haben. Wir, die im schier entgrenzten Wohlstand aufgewachsenen, moralisch überladenen Gesellschaften haben verlernt das Notwendige zu tun. Stattdessen ergehen wir uns in abstrakter Empörung und scheinheiliger Zurückhaltung. Wir verachten Stärke und merken nicht mehr, wie sehr wir sie benötigen. Wir sind die Schnellsten zu urteilen, solange nur andere für uns handeln.
Ein brandgefährlicher Luxus den wir uns hier leisten. Bleibt zu hoffen, dass wir aus der Geschichte die hier vor unseren Augen geschrieben wird die richtigen Lehren ziehen.
„A gift by the Jewish State to humanity“ nannte der kanadische Ministerpräsidentenkandidat Polievre letztes Jahr die Hoffnung, dass Israel die Bombe in den Händen einer genozidalen, theokratischen und instabilen Diktatur doch noch verhindern möge - und hat damit ins Schwarze getroffen. Auch Friedrich Merz hat es in diesen Tagen, spät, aber endlich, erkannt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht – für uns alle.“ Ich hoffe das diese Erkenntnis bleibt.
Die Welt, in der wir leben, unsere freiheitliche westliche Zivilisation, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Opfer, die gebracht, und die Gräueltaten, die verübt werden mussten, um sie zu erschaffen und zu erhalten, schreien buchstäblich zum Himmel. Zu viele haben das heute verdrängt oder grämen sich dafür. Aber die Geschichte wartet nicht auf unsere Befindlichkeiten.
Es braucht in jeder Generation – heute und erst recht morgen – diejenigen, die bereit sind, die Fackel der Freiheit und Zivilisation aufzunehmen und der aufgezogenen Finsternis entgegenzuhalten. Wir sind nicht perfekt – so was von gar nicht – und unsere die Zukunft mutet mitunter zappenduster an. Aber heute, wenigstens heute, können wir aufstehen und sagen: Noch nicht. Noch triumphiert das Licht über die Finsternis.
Nicht durch unser Zutun, nicht durch unsere Bemühungen, nicht durch unsere Stärke oder Entschlossenheit, nicht durch unsere Opfer. Andere haben auch für uns die Fackel ergriffen und die Schritte getan, die wir nicht mehr gehen können. Deshalb: Ehre, wem Ehre gebührt. Ich verneige mich.
Ebendies gilt für Donald Trump. Man mag sich über ihn empören, man mag ihn verachten und verdammen, ich verneige mich.
„You did not seek this moment, but this moment sought you“, schrieb der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, vor wenigen Tagen in einem vielbeachteten Brief an Präsident Trump. Ich weiß nicht, ob er damit recht hat. Trumps Position in Sachen iranisches Atomprogramm war seit vielen Jahren sehr klar und unverrückbar: Iran can’t have a nuclear weapon. Darüber hinaus hat er als einer der wenigen westlichen Politiker in Verantwortung schon in seiner ersten Amtszeit mit der Tötung Soleimanis erkannt und der Welt vorgeführt: Am Ende des Tages ist dieses iranische Regime ein Papiertiger, dem man mit Entschlossenheit begegnen muss – und auch begegnen kann.
Mit Unconditional Surrender! hat er den Weg vorgezeichnet. Es ist ein langer und sehr steiniger Weg. Aber ich hoffe, dass er ihn weitergeht.
In diesem Sinne,
من رؤیایی دارم: سال آینده در تهران!
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(Gestern, 11:28)BenStöger schrieb: ....
Völkerrechtlich gesehen dürfte man es mit einem Präventivschlag zu tun haben, der ohne Mandat des UN-Sicherheitsrats erfolgt ist. Damit steht er im Widerspruch zum Gewaltverbot der UN-Charta. Diese rechtliche Dimension ist jedoch – zumindest aus machtpolitischer Sicht – zweitrangig.
... völkerrechtlich muss man zwischen einem Präventivschlag und einen Prepräventivschlag unterscheiden.
Der Präfentivschlag dient der Abwehr eines (beweisbar) unmittelbar bevorstehenden Angriffs und ist völkerrechtlich zulässig.
Allerdings wird wohl niemand ernsthaft behaupten, der Iran wäre nur Stunden vor einem Angriff auf Israel entfernt gewesen.
Das behauptet auch Israel selbst nicht. Es handelt sich also allenfalls um einen Prepräventivschlag, der aber völkerrechtlich gerade nicht erlaubt ist. Die Argumentation der "in wenigen Wochen einsatzbereiten iranischen Atomwaffen" höre ich von Netanjahu seit ungefähr 30 Jahren. Tatsächlich hat der Iran - der den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat - seit 2003, also seit dem Ende seines "Intimfeindes" Saddam im Irak, jede Arbeit an einem militärisch nutzbaren A-Waffenprogramm eingestellt, das sagt die Internationale Kontrollbehörde, die das atomare Programm des Iran beobachtet.
Und auch nach aktueller Auffassung der US-Geheimdienste (Aussage vor dem US-Kongress) ist der Iran (wie auch schon 2003) noch "mehrere Jahre von einer Atombombe entfernt".
Demnach war der Angriff des Staates Israel auf den Iran nicht gerechtfertigt.
Und das gilt für die US-Attacken dann erst recht. Hier wurde und wird wohl genauso eine Schimäre aufgebaut wie seinerzeit mit den Chemiefabriklastern des Irak.
Wenn man jetzt auf die "Machtpolitik" abhebt, hinter der das Völkerrecht zweitrangig wäre - ich dachte, zwei Weltkriege oder auch Russlands Überfall auf die Ukraine hätten gelehrt, dass die "Machtpolitik des Stärkeren" nur Katastrophen erzeugt. Völkerrecht dient eben gerade dazu, Schwächere zu schützen und vor kriegerischen Attacken der Stärkeren zu bewahren.
Es ist nicht ohne Grund so, dass auch Aggressoren versuchen, Ihre Aktionen mit dem "Völkerrecht" zu legitimieren ("seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurück geschossen"). Bei manchen verfangen diese Narrative. Aber das entbindet nicht davon, gerade in kriegerischen Zeiten und wenn sogar die eigenen Dienste andere Auffassung sind, die jeweiligen Aussagen zu hinterfragen und nicht einfach aus seiner Blase heraus nach zu plappern was man selbst gerne glauben würde.
In dem Zusammenhang nur noch zur Erinnerung - es war DT, der die mühsam ausgehandelte Vereinbarung mit dem Iran in seiner ersten Amtszeit einseitig gekündigt hat, obwohl (!) alle einschließlich der eigenen Geheimdienste bestätigt haben, dass sich der Iran an die - über die Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages hinaus gehenden - Verpflichtungen gehalten habe.
Seit dieser Kündigung ist der Iran nur noch an den Atomwaffensperrvertrag gebunden, der sowohl zivilie Nutzung wie auch Urananreicherung erlaubt.
Was man zurecht fragen kann ist, wieso der Iran eine Urananreichung auf 60% weiter führt - das ist bekanntlich für Atombomben zu schwach und wird für zivile Zwecke in dieser Konzentration kaum benötigt.
Allerdings gäbe es dafür eine einfache Erklärung:
Haben nicht die USA schon vor Jahren (auch im Irak) Uran gehärtete Granaten (Uranmunition) zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge verwendet? Allein im Irakkrieg 2003 verschoss die „Koalition der Willigen“ zwischen 1000 und 2000 Tonnen Uranmunition. 21 Staaten (USA, Russland, Großbritannien, China, Schweden, Niederlande, Griechenland, Frankreich, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Türkei, Ägypten, Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait, Israel, Saudi-Arabien, Irak, Pakistan, Thailand, Südkorea und Japan) haben solche Munition in ihren Magazinen. Und diese Uranmunition fällt nicht unter den Begriff "Atomwaffe".
Sie ist sozusagen ein "Abfallprodukt" bei der Anreicherung von Uran.
Wenn der Iran solche Munition einsetzen will, dann muss er entweder dieses Abfallprodukt kaufen oder selbst Uran anreichern. In dem Fall wäre dann (umgekehrt) das "angereicherte Uran das Abfallprodukt".
Damit hätte der Iran also eine plausible und vertragsgerecht zulässige Begründung für seine Uran-Bearbeitung.
Und ich sehe - außer einem Bibi, der jede Gelegenheit nutzt um zu zündeln - niemand Verantwortlichen, der ernsthaftes Interesse daran haben kann, den Iran "in die Steinzeit zu bombardieren".
Ganz im Gegenteil:
Es kann niemand daran interessiert sein, einen "failed state" aus dem Iran zu machen, der sich in einem Bürgerkrieg unterschiedlicher Ethnien und religiösen Gruppen zerfleischt. Afghanistan oder Somalia sollten abschreckend genug sein. Damit hätte ich auch konkret auf Nightwatch geantwortet.
Das soll keine Verteidigungsrede für das Iranische Regime sein. Aber ein Regimewechsel - wie jetzt von Netanjahu als Ziel seiner Angriffe erklärt - ist nun einmal völkerrechtlich kein legitimes Kriegsziel. Dem Völkerrecht ist es schlicht egal, ob eine Demokratie oder eine Klerikale Kleptokratie einen Staat regiert.
Aber ich denke, es wird Zeit die aufgeheizte Debatte etwas zu versachlichen.
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Werter Nightwatch:
Mich erstaunt die Emotionalität deines Beitrages. Ich weiß natürlich um deine persönlichen Ansichten hierzu seit sehr vielen vielen Jahren, aber dennoch: ist es wirklich klug an eine derart alles umwälzende Sache so emotional heran zu gehen ?!
Darüber hinaus ist da noch rein gar nichts in trockenen Tüchern.
So hervorhebenswert dieser erste Schritt war und ist, so sehr ich die herausragende Bedeutung des aktuellen Geschehens ebenfalls sehe, umso wichtiger wäre es jetzt im weiteren so kalt, so objektiv und so rational wie möglich zu agieren.
Zitat:Unconditional Surrender!
Genau in dieser Formulierung, in einem totalitären Kriegsziel, sehe ich aktuell das größte Problem. Totale Ziele im Krieg haben die Eigenheit, meist nicht erreicht werden zu können, oder extrem negative Fernwirkungen nach sich zu ziehen.
Und mir schwingt bei sehr vielem zu viel Hoffnung und zu viel magisches Denken und zu viel Zuversicht mit.
Zitat: Er ist ein Churchill unserer Zeit. Er ist der größte jüdische Feldherr unseres Zeitalters.
Ein paar Israelis haben sich schon dazu verstiegen, ihn einen neuen Alexander den Großen zu nennen.
Aber mal ernsthaft: ist ein solcher "Führer"kult nicht extrem problematisch ? Und un-israelisch ? Ist es nicht Israel als Gesellschaft, die militärische Führung, die Führung der Geheimdienste, der Zusammenhalt über extrem verschiedene Lager hinweg und die vielen Politiker welche hier alle an einem Strang ziehen, die allesamt zusammen immens viel wichtiger sind als Bibi ?!
Wie kann es sein, dass man ihn jetzt so überhöht, wo dies alles eine Leistung Israels insgesamt ist ?! Selbst die Entscheidungsgewalt liegt hier nicht einfach allein bei ihm.
Der junge Alexander eroberte Persien.
Er allein ?
Erich:
Zitat:ein Regimewechsel - wie jetzt von Netanjahu als Ziel seiner Angriffe erklärt - ist nun einmal völkerrechtlich kein legitimes Kriegsziel.
Er ist kein LEGALES Kriegsziel, aber durchaus legitim.
Lassen wir mal die ganze Frage einer iranischen Atombombe beiseite. Der Iran hatte in den letzten Jahren einen Durchbruch bei der Raketentechnologie und hat vor kurzem angefangen beträchtlichte Produktionskapazitäten für diese aufzubauen.
Hätte man ihn weiter gewähren lassen, hätte der Iran mit diesen Raketen eine konventionelle Abschreckung gegen Israel erzeugen können, die so massiv ist, dass Isarel dagegen nichts mehr unternehmen kann. Dies allein hätte bereits die Weiterexistenz Israels gefährdet und darüber hinaus das Risiko für einen Atomkrieg drastisch erhöht, da die einzige den Israelis dann verbleibende Gegenabschreckung ein ernsthafter Angriff mit Nuklearwaffen gewesen wäre.
Die Aufrüstung des Iran mit ballistischen Raketen und Hyperschallwaffen sowie verbesserten Drohnen konnte und durfte so nicht weitergehen, weil der Iran ansonsten durch diese zu stark geworden wäre.
Das ist jetzt keine rechtliche Einordnung, sondern nur eine rein realpolitische. Der Angriff war rechtswidrig, aber absolut notwendig und geboten und dies selbst dann, wenn man davon ausgeht, dass der Iran überhaupt keine Atomwaffen anstrebt und keinerlei geheimes Atomprogramm mit diesem Ziel hat.
Der Zeitpunkt war und ist optimal. Ein besserer wird nie mehr kommen. Der Krieg war daher absolut unvermeidlich (wie ich es hier ja schon vor Monaten immer wieder mal geschrieben habe oder auch schon direkt nach dem brillianten Schlag gegen die Hisbollah). Eigentlich war ab der Pager-Attacke klar, dass Israel zeitnah den Iran angreifen wird und angreifen muss, weil die Umstände dies herbei zwingen.
Deshalb erstaunt es mich bis jetzt nicht wenig, wie wenig der Iran anscheinend darauf vorbereitet war. Das ist das eigentlich verblüffendste am aktuellen Geschehen.
Dieser Krieg musste kommen und er muss geführt werden, völlig gleich ob das rechtmäßig ist oder nicht. Er resultiert aus Mechanismen, aus Prozessen die einfach ablaufen und ihn herbei gezwungen haben. Die einzig relevante Frage ist daher im weiteren nur, wie man weiter damit umgeht.
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