(See) ThyssenKrupp Marine Systems
#91
Zitat:Les Echos (französisch)
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Der deutsche Industriekonzern, der sich derzeit in einer Umstrukturierungsphase befindet, möchte ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) durch einen Börsengang unabhängig machen und erwägt die Aufnahme von Investoren oder Partnern. Die politische Krise in Deutschland trägt nicht zur Klärung der Angelegenheit bei.
So wie ich das lese, steht der ganze Konzern in seiner jetzigen Form auf der Kippe und soll faktisch zerschlagen werden in Einzelbereiche, darunter auch der Schiffbau. Der Kern des Unternehmens soll dann "nachhaltig" (so drücke ich es mal aus, siehe Artikeldetails) werden. Ob das aber alleine ausreicht, um das Traditionsunternehmen am Leben zu erhalten, stelle ich mal infrage.
Zitat:Drastischer Umbau: Thyssenkrupp will Geschäftsbereiche auslagern [...]

Der Industriekonzern Thyssenkrupp (Duisburg/Essen) wird seit Längerem umstrukturiert - und steht jetzt vor einem noch drastischeren Umbau. Der Vorstand wolle das Unternehmen in eine Holding überführen und damit die Basis schaffen, um weitere Teile zu verkaufen. Das berichtete die "Bild am Sonntag" mit Verweis auf eine Person, die in Konzernkreisen mit den Vorgängen vertraut sei.

Thyssenkrupp hat bestätigt, dass es im Unternehmen eine massive Umstrukturierung geben wird, die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft. Weltweit arbeiten 96.000 Menschen in dem Konzern.

Jörg Marksteiner aus der WDR Wirtschaftsredaktion erklärt: "Kern der Überlegungen ist, dass alle Geschäftsbereiche wie Autozulieferung, Stahlhandel, Marineschiffbau oder Anlagenbau schrittweise zu eigenständigen Firmen werden sollen." An denen könnten sich dann weitere Investoren beteiligen, etwa bei einem Börsengang. Das biete den Beschäftigten bessere Wachstums- und damit auch Zukunftsperspektiven. Dieser Prozess könne einige Jahre dauern, hieß es von Konzernseite. [...] Was das konkret für die Mitarbeiter bedeutet, ließ Thyssenkrupp zunächst offen. Von einem zusätzlichen Arbeitsplatzabbau ist bislang nicht die Rede. Derzeit verhandeln Management und IG Metall über den Wegfall und die Ausgliederung von 11.000 der 26.000 Stellen im Stahlgeschäft.

Laut Bild-Zeitung soll die Zentrale von aktuell 500 auf 100 Mitarbeiter verkleinert werden, dazu seien weitere Streichungen in der Verwaltung mit etwa 1.000 Beschäftigten geplant. [...]

Thyssenkrupp ist ein Industrieunternehmen, das in mehreren Bereichen tätig ist – von der Herstellung von Stahl und Autoteilen über den Handel mit Materialien bis hin zu U-Booten und Anlagen für die Industrie. Das sind die fünf Geschäftsbereiche:

- Automotive Technology (Antriebswellen, Kupplungen)
- Decarbon Technologies (Elektrolyseure = Geräte, die mit Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten)
- Materials Services (Handel mit Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kunststoffen und Rohstoffen)
- Steel Europe (roher Stahl, Spezial-Stähle, verarbeiteter Stahl wie Konservenbüxen und Getränkedosen)
- Marine Systems (U-Boote) [...]

Der Bereich Steel Europe soll auf neue, "grüne" Technologien umrüsten, um künftig Chancen zu haben, in Duisburg gewinnbringend Stahl zu produzieren. Hunderte Millionen Euro an Subventionen vom Land und Bund sind dafür schon an Thyssenkrupp geflossen. Offenbar musste sich das Unternehmen aber nicht verpflichten, Arbeitsplätze zu erhalten, um die Fördermillionen zu bekommen.
https://www1.wdr.de/nachrichten/thyssenk...e-100.html

Schneemann
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#92
https://www.hartpunkt.de/thyssenkrupp-ma...d-zu-tkms/

"Der bislang noch zum Essener thyssenkrupp-Konzern gehörende Werftkonzern thyssenkrupp Marine Systems hat sich mit Blick auf die in diesem Jahr angestrebte Abspaltung einen neuen Markenamen gegeben: TKMS. Das neue Branding wurde heute im Rahmen einer Veranstaltung auf dem Werftgelände in Kiel mit mehr als 2.000 Mitarbeitenden und Gästen offiziell eingeführt."
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#93
Berlin muss laut einem Gewerkschaftsführer schnell über die mögliche Übernahme von TKMS entscheiden
Zone bourse (französisch)
Veröffentlicht am 05.06.2025 um 14:01 Uhr, aktualisiert am 05.06.2025 um 14:06 Uhr

Berlin muss schnell entscheiden, ob es eine Beteiligung an der Rüstungssparte von Thyssenkrupp, TKMS, erwerben wird, erklärte ein führender Gewerkschaftsvertreter und forderte mehr Klarheit in dieser Frage vor einer wichtigen Aufsichtsratssitzung, die im Laufe des Monats stattfinden soll.

Daniel Friedrich von der größten deutschen Gewerkschaft IG Metall erklärte, wenn Berlin Anteilseigner von TKMS werde, könne dies dem Unternehmen helfen, künftige Vereinbarungen mit anderen Rüstungsunternehmen zu schließen, zu deren Investoren ebenfalls viele Regierungen zählen, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem die Branche dank steigender Militärausgaben einen Aufschwung erlebt.

Thyssenkrupp befindet sich in Gesprächen mit Berlin über die Zukunft von TKMS, erklärte jedoch, dass eine Beteiligung der Regierung keine Voraussetzung für die für Ende des Jahres geplante Ausgliederung des Unternehmens sei.

„Die Frage des staatlichen Einstiegs muss in den kommenden Wochen geklärt werden”, sagte Friedrich, der den IG Metall-Bezirksverband für die Küstengebiete leitet, gegenüber Reuters. „Wir müssen wissen, wann und wie das geschehen soll.”
Friedrich fügte hinzu, dass es ideal wäre, wenn die Regierung noch vor der für Ende Juni geplanten Aufsichtsratssitzung von Thyssenkrupp eine Entscheidung über die geplante Ausgliederung von TKMS treffen würde, bei der 49 Prozent des Unternehmens in Form einer Sachdividende an Investoren von Thyssenkrupp abgegeben würden.

„Der Staat muss jetzt eine Entscheidung treffen. Er kann auch später Aktien an der Börse kaufen, aber das wäre teuer“, sagte Friedrich. „Es ist auch möglich, dass der Staat Aktien der neuen Gesellschaft von Thyssenkrupp erwirbt.“

Das Bundeswirtschaftsministerium lehnte eine Stellungnahme ab. Das Verteidigungsministerium reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme.

Friedrich fügte hinzu, dass sich eine künftige Konsolidierung der Verteidigungsindustrie nicht auf Europa beschränken werde.
„Die Chancen für eine Konsolidierung mit den nordeuropäischen Ländern und Kanada sind größer als mit Italien und Frankreich”, sagte er. (Berichterstattung von Christoph Steitz und Tom Kaeckenhoff; redigiert von Kirsten Donovan)
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#94
TKMS und Kongsberg wollen die Zusammenarbeit vertiefen. Die Frage wäre nun, ob eine Übernahme eines Teils von TKMS durch Berlin direkt hier wieder etwas mehr Gewicht bekommt bzw. ob die Aussicht, potenziell in einen "Staatsbetrieb" einzusteigen, für Kongsberg Anreiz bzw. Sicherheit war?
Zitat:KONGSBERG and TKMS sign partnership agreement

[Published on 06/06/2025]

Kongsberg Defence & Aerospace (‘KONGSBERG’) and thyssenkrupp Marine Systems have entered a cooperation agreement aimed at fostering further close industrial collaboration to support the defence requirements of Norway, Germany and other allied countries. The agreement primarily serves to strengthen the relationship of trust between the two cooperation partners and to further promote technological cooperation in the future. [...]

The Norwegian Ministry of Defence in 2024 selected Germany as one of four countries for discussions about a potential strategic partnership for deliveries of new frigates to replace the Royal Norwegian Navy’s current Fridtjof Nansen-class. [...]

"KONGSBERG and thyssenkrupp Marine Systems already have a substantial cooperation related to submarines. This new agreement enables us to build on the successful partnerships between the two companies and between our two nations’ industries. It further strengthens our ability to offer advanced maritime capability to the Norwegian and German defence forces." (Eirik Lie, President of Kongsberg Defence & Aerospace)
https://www.navalnews.com/naval-news/202...agreement/

Schneemann
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