(Allgemein) Atomare Bewaffnung Deutschlands?
(19.03.2025, 13:13)DopePopeUrban schrieb: Bekanntlich legt Großbritannien (wenn auch im geringeren Maße als Frankreich), wert auf eine autonome Verteidigungsfähigkeit und ich gehe persönlich davon aus, dass dieser Gesichtspunkt eine der zentralen Rolle in jeglichen Beschaffungsvorhaben der britischen Streitkräfte der kommenden Jahre spielen wird. Hier würde sich eine europäische Kernwaffe natürlich anbieten.

Das setzt aber voraus, dass alle Fähigkeiten für Produktion und Betrieb in Großbritannien vorgehalten werden. Nicht nur würde das in meinen Augen unnötige und kostenintensive Doppelstrukturen schaffen, es bedeutet bei einer Nutzung französischer Technik auch, dass ein vollständiger Wissenstransfer der sensibelsten französischen Systeme erfolgen müsste.
Selbst wenn es also eine sinnvolle/realistische Möglichkeit gäbe, die Dreadnoughts an die französische Rakete anzupassen (was meines Erachtens aufgrund des Programmfortschritts wie gesagt nicht gegeben ist), und Großbritannien diese Mehrkosten in Kauf nähme um sich hier von den USA zu lösen, müsste hier Frankreich unter (meiner Meinung nach) Missachtung eigener nationaler Interessen für eine vermeintliche kollektive Sicherheit handeln. Und das halte ich weiterhin für ausgeschlossen.

Darüber hinaus ist trotz aller britischer Deklarationen zur unabhängigen Kernwaffenentwicklung unklar, ob es eine Kooperation auch in diesem Bereich mit den USA gibt (wie einige Andeutungen von beiden Seiten implizieren). Aber das klammere ich jetzt für das Argument einfach mal aus.

Das setzt aber voraus, dass bei deiner skizzierten europäischen Kooperation ein vollständiger Wissenstransfer hinsichtlich der Trägermittel von Frankreich nach Großbritannien erfolgt, und das halte ich weiterhin für genauso unrealistisch wie eine Anpassung der bereits im Bau befindlichen Dreadnoughts an die französische Rakete.

Zitat:Charles de Gaulle war auch genau dieser Ansicht, aber seitdem ist viel passiert. Großbritannien, Deutschland und Italien sind heute wohl die engsten militärischen Kooperationspartner Frankreichs innerhalb der NATO. Bei vielen kritischen Rüstungsprojekten ist Frankreich bereits Teil von multinationalen Projekten, Eurosam, MBDA, der ESA, Airbus, das MGCs, das FCAS, NHIndustries usw. Also diese "moralische" Hürde des generellen Misstrauens existiert hier meiner Meinung nach nicht mehr.

Das sehe ich anders, weil diese Ebenen für mich nicht vergleichbar sind. Egal wie kritisch die multinationalen Projekte für die Verteidigungsfähigkeit auch sind, keines davon schafft es die Existenz der Nation als solches zu bedrohen. Egal wie viele dieser Systeme exportiert werden, egal wer die Kontrolle darüber und Einblicke darin hat, weder stellt ihr Einsatz gegen Frankreich noch die Fähigkeit, Frankreichs Einsatz der eigenen Mittel zu verhindern, das Überleben des Staates selbst in Frage - eben gerade weil es eine nukleare Erst- und Zweitschlagfähigkeit gibt.
Und genau deshalb halte ich es für völlig ausgeschlossen, dass Frankreich zu einem solchen Schritt bereit wäre. Insbesondere nicht, weil rein aus französischer Sicht eine nukleare Teilhabe anderer Nationen unter französischer Kontrolle die gleichen (oder unter hegemonialen Gesichtspunkten sogar bessere) Ergebnisse schaffen könnte, ohne irgendein Risiko einzugehen. Denn selbst wenn das Risiko aktuell gering ist, wie die Situation in zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren aussieht weiß keiner.

Zitat:Von der Triade aus luft-, land- und seegestützter Abschreckung bleiben heute lediglich die seegestützten Elemente.

Nur der Vollständigkeit halber, im Gegensatz zu Großbritannien betreibt Frankreich auch weiterhin luftgestützte Kernwaffen.
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Andere Idee:
Spätestens durch die Vega Raketen der ESA, beherrscht Europa doch große Feststoffraketen. Warum nicht als EU etwas in der Art in Silos stellen ?
Interessanter Nebeneffekt ist die Tatsache daß der Sperrvertrag und 2+4 eingehalten werden. Sind ja nicht die einzelnen Staaten, ist das Staatenkonstrukt EU welches sich bewaffnet.
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Besser als auf U-Booten. Und alles was rein formaljuristisch Abkommen einhält ist vorteilhaft.
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@Helios
Zitat:Das setzt aber voraus, dass alle Fähigkeiten für Produktion und Betrieb in Großbritannien vorgehalten werden. Nicht nur würde das in meinen Augen unnötige und kostenintensive Doppelstrukturen schaffen, es bedeutet bei einer Nutzung französischer Technik auch, dass ein vollständiger Wissenstransfer der sensibelsten französischen Systeme erfolgen müsste.
Selbst wenn es also eine sinnvolle/realistische Möglichkeit gäbe, die Dreadnoughts an die französische Rakete anzupassen (was meines Erachtens aufgrund des Programmfortschritts wie gesagt nicht gegeben ist), und Großbritannien diese Mehrkosten in Kauf nähme um sich hier von den USA zu lösen, müsste hier Frankreich unter (meiner Meinung nach) Missachtung eigener nationaler Interessen für eine vermeintliche kollektive Sicherheit handeln. Und das halte ich weiterhin für ausgeschlossen.
Ich persönlich gehe da von dem genauen Gegenteil aus. Keine Doppelstruktur, sondern letztendlich nur eine Erweiterung der Produktions-/Wartungskapazitäten was SLBMs angeht, die in diesem Szenario sowieso erforderlich sein wird, da wir hier von dem 4-fachen der bisher geplanten SLBMs reden. In Bezug auf die Gefechtsköpfe (also 2x verschiedene Typen von Gefechtsköpfen für die selbe SLBM) kann man hier vlt von einer Doppelstruktur reden, aber das Staaten Komponenten für eigene Versionen multinationaler Projekte herstellen und verbauen ist bei weitem nichts neues.

Ich glaube nicht, dass Frankreich diese Kooperation im Widerspruch gegenüber seinen nationalen Interessen sehen wird. Bisher (im Kontext eines amerikanischen Nuklearschirms der auch Frankreich mitbeschützt hat) wäre das der Fall, die aktuelle Situation hat es aber so seit dem Bestehen des französischen Nuklearprogramms noch nie gegeben. Frankreich wird sehr genau wissen, dass es alleine keine wirksame nukleare Abschreckung stellen kann, Prinzipien aus den 60ern werden da nicht im Weg stehen. Eine wirksame nukleare Abschreckung zu verhindern aufgrund von Nationalstolz und imaginärer Souveränität (denn sein wir mal ehrlich, Frankreich wird keine Atomkriege im Alleingang führen), ist nicht im Interesse des französischen Staats.
Zitat:Das setzt aber voraus, dass bei deiner skizzierten europäischen Kooperation ein vollständiger Wissenstransfer hinsichtlich der Trägermittel von Frankreich nach Großbritannien erfolgt, und das halte ich weiterhin für genauso unrealistisch wie eine Anpassung der bereits im Bau befindlichen Dreadnoughts an die französische Rakete.
Das wäre die logische Konsequenz aus dieser Partnerschaft. Wie realistisch das ist weiß ich nicht (denn leider ist sinnvoll ≠ realistisch), allerdings hat der Austausch von hochsensiblen politischen und militärischen Informationen zwischen Frankreich und Großbritannien lange Tradition. Ich erinnere da nur an die Kooperation während des Falklandkriegs in Bezug auf Geheimdienstinformationen, Exocet und Mirage. Nuklearwaffen ist natürlich nochmal ne andere Dimension allerdings muss ich dazu erwähnen, dass es hier primär erstmal um die Bordsysteme der U-Boote sowie die Trägerraketen geht, nicht die TNO Gefechtsköpfe selbst. Wissensaustausch in Bezug auf besagte Gefechtsköpfe wäre für mich (wenn auch mit großen Hürden verbunden) „notgedrungen“ realistisch, Trägervegicle und Software aber zu 100%.
Zitat:Das sehe ich anders, weil diese Ebenen für mich nicht vergleichbar sind. Egal wie kritisch die multinationalen Projekte für die Verteidigungsfähigkeit auch sind, keines davon schafft es die Existenz der Nation als solches zu bedrohen. Egal wie viele dieser Systeme exportiert werden, egal wer die Kontrolle darüber und Einblicke darin hat, weder stellt ihr Einsatz gegen Frankreich noch die Fähigkeit, Frankreichs Einsatz der eigenen Mittel zu verhindern, das Überleben des Staates selbst in Frage - eben gerade weil es eine nukleare Erst- und Zweitschlagfähigkeit gibt.
Da der Einsatz der Nuklearwaffen in diesem Szenario einer unabhängigen oder an eine europäische Bündnisstruktur geknüpften Kommandostruktur obliegt, die aus Militärs der Partnerstaaten besteht, halte ich dieses „Risiko“ für nicht gegeben. Ohne bspw Autorisierungscodes dieser Kommandostruktur könnten diese Waffen nicht eingesetzt werden, genau wie Deutschland jetzt gerade die amerikanischen Bomben nicht scharf stellen kann. Das ist ein Programm der gemeinsamen nuklearen Teilhabe mit zentralisierter Kommandostruktur und Aufsicht, nicht „5 Staaten haben jetzt eigenständige Atomwaffen und können damit machen was sie wollen.“ Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme könnte sogar die Waffen mit einer Remote Control Kill Switch versehen, die die Gefechtsköpfe oder Trägerraketen unbrauchbar machen kann, sollte dies erforderlich sein. So ziemlich jede unbemannte Rakete der Welt verfügt bereits über solche Systeme, üblicherweise um das Vehicle zu sprengen falls es vom Kurs abkommt. Das wäre hier aufgrund der nuklearen Gefechtsköpfe nicht angebracht, aber die Triebwerke zu scrammen sodass der Flugkörper nicht das VLS verlässt, lässt sich absolut bewerkstelligen.
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@Falli75
Zitat:Andere Idee:
Spätestens durch die Vega Raketen der ESA, beherrscht Europa doch große Feststoffraketen. Warum nicht als EU etwas in der Art in Silos stellen ?
Interessanter Nebeneffekt ist die Tatsache daß der Sperrvertrag und 2+4 eingehalten werden. Sind ja nicht die einzelnen Staaten, ist das Staatenkonstrukt EU welches sich bewaffnet.
Wäre letztendlich meine Idee aber als landgestütztes System auf EU-Ebene, halte ich persönlich aber für so gut wie vollkommen unrealistisch (die Nachteile eines landgestützten Systems lasse ich mal raus, darauf bin ich vor ein paar Tagen eingegangen). Alleine schon den Konsenz aller EU Mittlieder für dieses Projekt zu finden wird quasi unmöglich sein, alleine schon durch die üblichen Russland-nahen Kandidaten.
Ein Konsenz der Partnerstaaten wäre in meinem Modell zwar auch erforderlich, aber ich halte ein Konsortium aus Frankreich-Großbritannien-Deutschland-Spanien-Italien für deutlich kompromissbereiter als so ziemlich alles, was Ungarn und die Slowakei beinhaltet.

Dazu bräuchte man ein anderes Trägersystem. Die Vega C ist eine 4-stufige und 35m hohe Rakete, die ist massiv zu groß und zu kompliziert um als ICBM verwendet zu werden. Mit 45 Millionen USD Stückpreis ist sie auch noch astronomisch teurer als ihre „Konkurrenz“, die Minuteman III bspw kostet rund 7 Millionen, die M51 etwa 6.7 Millionen. Dazu (wie bei zivilen Raketen üblich) „relativ“ Störanfällig. Keine gute Idee.
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Liest hier jemand Nachrichten?
Spanien und Italien haben kein Bock auf Aufrüstung. Beide Länder interessieren sich nicht für Osteuropa oder Russland.
Macron muss wohl jedem deutschem persönlich mitteilen, dass die Force de frappe, französich bleibt und er jeder Form von äußerer Einmischung kategorisch ausschließt.
UK ist nicht mehr EU Mitglied, falls sich das noch nicht rumgesprochen hat.
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(21.03.2025, 21:19)DopePopeUrban schrieb: Da der Einsatz der Nuklearwaffen in diesem Szenario einer unabhängigen oder an eine europäische Bündnisstruktur geknüpften Kommandostruktur obliegt, die aus Militärs der Partnerstaaten besteht, halte ich dieses „Risiko“ für nicht gegeben. Ohne bspw Autorisierungscodes dieser Kommandostruktur könnten diese Waffen nicht eingesetzt werden, genau wie Deutschland jetzt gerade die amerikanischen Bomben nicht scharf stellen kann. Das ist ein Programm der gemeinsamen nuklearen Teilhabe mit zentralisierter Kommandostruktur und Aufsicht, nicht „5 Staaten haben jetzt eigenständige Atomwaffen und können damit machen was sie wollen.“

In meinen Augen spielt das keine Rolle. Entweder müssten in einer solchen Kommandostruktur alle Partner einer Autorisierung zustimmen (jeder hat bildlich gesprochen einen "Codeschnipsel"), damit verzögert sich im Ernstfall der gesamte Prozess, zudem, und das halte ich weiterhin für entscheidend, würde Frankreich seine jetzt existierende Unabhängigkeit in Bezug auf die nukleare Abschreckung verlieren und wäre damit "kontrollierbar". Oder es würde vergleichbar mit anderen Kommandostrukturen eine wechselnde Führung durch einen oder zwei Staaten geben, die für die entsprechende Autorisierung verantwortlich wären, was in letzter Konsequenz auf die gleiche Problematik hinaus läuft. Wir werden hier auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, ich halte das aus französischer Sicht für inakzeptabel, es sei denn, eine solche Struktur würde die französischen Kräfte selbst zumindest hinsichtlich der Autorisation zum Einsatz nicht beinhalten. Das wäre dann eine intensivere Form der nuklearen Teilhabe, aber in ein solches Konstrukt würden sich logischerweise die Briten nicht ohne eigene Sonderrechte einbringen. Am Ende halte ich, ausgehend von deinen Gedanken, nur eine solche Variante für zumindest rein theoretisch machbar.

Zitat:Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme könnte sogar die Waffen mit einer Remote Control Kill Switch versehen, die die Gefechtsköpfe oder Trägerraketen unbrauchbar machen kann, sollte dies erforderlich sein. So ziemlich jede unbemannte Rakete der Welt verfügt bereits über solche Systeme, üblicherweise um das Vehicle zu sprengen falls es vom Kurs abkommt. Das wäre hier aufgrund der nuklearen Gefechtsköpfe nicht angebracht, aber die Triebwerke zu scrammen sodass der Flugkörper nicht das VLS verlässt, lässt sich absolut bewerkstelligen.

Eine Fernabschaltung ergibt nur bei dauerhafter Kommunikationsverbindung Sinn und wird üblicherweise nach einem Kommunikationsverlust selbstständig ausgelöst (gegebenenfalls nach einer internen Diagnose). Das wäre bei militärischen Anwendungen nicht nur eine enorme Schwachstelle, es lässt sich aufgrund der Natur der Kommunikation mit getauchten Unterseebooten auch nicht so einfach und vor allem Fehlerunanfällig bewerkstelligen. Eine solche Sicherheitsfunktion lässt sich nur lokal sinnvoll umsetzen, und taugt damit nicht zur Kontrolle. Die muss über die Autorisierung erfolgen, hier lassen sich natürlich beliebig viele Ebenen schaffen, nur wem soll das konkret nutzen? An der von mit genannten Problematik ändert das nichts.

Ich denke, in dem Punkt werden wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Wie schon bei den vielen Diskussionen zuvor zu diesem Thema scheitert es immer an dem Punkt, wer in welchem Maße Zugriff auf was hat.
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(22.03.2025, 00:33)Diogenes schrieb: Liest hier jemand Nachrichten?
Spanien und Italien haben kein Bock auf Aufrüstung. Beide Länder interessieren sich nicht für Osteuropa oder Russland.
Macron muss wohl jedem deutschem persönlich mitteilen, dass die Force de frappe, französich bleibt und er jeder Form von äußerer Einmischung kategorisch ausschließt.
UK ist nicht mehr EU Mitglied, falls sich das noch nicht rumgesprochen hat.

Ich weiß nicht was an dir vorbei gegangen ist , https://www.deutschlandfunk.de/italien-w...n-100.html aber Kettenfahrzeuge sind vmtl. nicht für den Vatikan oder die Schweiz gedacht https://www.suedtirolnews.it/italien/25-...pas-machen Proteste gegen Aufrüstung gibt es überall und sind kein Massenphänomen. Die Regierung steht als einzige rechte Partei Westeuropas an der Seite der Ukraine und bekennt sich zu den europäischen und transatlantischen Institutionen. Die ablehnende Haltung beim EU Gipfel hat fiskalische Gründe bzw der Struktur der Finanzierung sowie ihrem Wortlaut. Letzteres um die Bevölkerung bzw ihre extrem rechte und linke Wählerschaft nicht zu verprellen. https://de.euronews.com/my-europe/2025/0...nd-spanien

Frankreich bzw Macron sendet in einer Tour eindeutige Signale https://www.flugrevue.de/militaer/neue-r...tombomber/ vor seinem Besuch in Deutschland https://www.merkur.de/politik/macron-sta...34929.html
Der Einsatz dieser Maschinen Richtung Osten steht wie ich dargelegt habe de facto unter deutschem Vorbehalt. Der Rest ist Verhandlungssache. Einen Dämpfer hat er ja gestern schonmal bekommen https://www.tagesschau.de/inland/f35-kampfjets-100.html
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Die meisten der Artikel habe ich schon vor Tagen gelesen und in diesem Forum verlinkt. Italien will neue Panzer und deswegen stehen wir kurz vor eine EU Atombombe?
Spitzen Logik.

Weil wir Arrow haben bestimmen wir die französische Nuklearpoilitk?
Stationieren wir Arrow auf Spitzbergen oder ballern wir die Rafale über Kaiserslauten ab?

Ab und zu muss ich halt Spielverderber sein.

Ohne Scheiss, bann mich doch einfach. Warum löscht du den Link?
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@ Diogenes

Unser Luftraum ist eine Barriere und die Stationierung von weiteren AERROW Einheiten in Partnerstaaten eine realistische Option. Jedenfalls realistischer als deutsche Atomwaffen, für die jede rechtliche, politische und technische Grundlage fehlt.

Du ignorierst Fakten - auch wenn du sie gelesen oder selbst verlinkt hast. Du sagst Italien hat keinen "Bock" auf Aufrüstung, obwohl nachweislich das Genteil der Fall ist
Das ist einfach keine Grundlage für eine Diskussion.
Wenn du auch ohne Fakten eine andere Einschätzung hast ist das ja dein gutes Recht - aber wenn du nicht damit umgehen kannst, dass jmd. eine andere Einschätzung bzw. Meinung hat, dann ist ein öffentliches Forum in dem Meinungsaustausch stattfindet vlt. wirklich nicht die richtige Plattform für dich
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(19.03.2025, 15:57)siralop schrieb: Während ich mir vorstellen kann, dass die USA alles in ihrer Macht Stehende tun, um ein eigenes deutsches Atomwaffenprogramm zu stoppen, sind die Chinesen viel zurückhaltender, so dass ihre Haltung in dieser Frage nicht ganz so eindeutig ist, wie manche vielleicht denken.
Dasselbe gilt für FR und vielleicht sogar GB. Die jüngste Außenpolitik der Trump-Administration lässt die USA nicht gerade wie einen vernünftigen Staat aussehen.
Natürlich stimme ich zu, dass ein eigenes deutsches Atomwaffenprogramm wahrscheinlich auf eine große innenpolitische Gegenreaktion stoßen würde, das ist das schwierigste Problem, für das es in absehbarer Zeit keine praktikable Lösung gibt.

Was China angeht hast du vlt sogar Recht , jedoch reicht ein etwaiges Nein der USA aus meiner Sicht vollkommen aus, um jede Ambition in dieser Hinsicht ( sollte sie jemals ernsthaft aufkommen) im Keim zu ersticken.
Deutsche Nuklearwaffen sind wenn überhaupt abstrakte Theorie und Aufwand/ Nutzen stehen aus meiner Sicht in keinem Verhältnis.

Allgemein
Von daher sollten wir uns halt etwas anderes überlegen und gucken welche Optionen und Trümpfe wir auch ohne NW in der Hand haben.
Der Stärkste Trumpf ist die Neutralität mit einem Stationierungsverbot für ausländische Truppen sowie einem Überflugverbot im Konfliktfall.
Als logistischer Dreh- und Angelpunkt wären wir vmtl. massiven Raketen- und Drohnenangriffen ausgesetzt. Muss das unbedingt sein? - wäre meine Frage an FR/USA usw... wenn man nicht bereit ist Kompromisse bei der Teilhabe einzugehen oder Schutz und Solidarität unter Vorbehalt stellt weil wir nicht brav sind.
Unsere deutschsprachigen Nachbarn in der Schweiz und Österreich kommen ja seit jeher auch ohne NATO ganz gut aus.

Ziel sollte aus meiner Sicht natürlich eine tragfähige Lösung im europäischen Kontext sein, wobei ich eine Einbindung der SSBN nicht als realistisch und auch nicht als unbedingt notwendig ansehe. Eine gemischte D/FR Staffel EF ECR/ Rafale ASMP in D ( und unter deutschem Vorbehalt), der komplementär zur nT der NATO besteht, wäre sicher ein guter Anfang.
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(22.03.2025, 17:37)FJ730 schrieb: Was China angeht hast du vlt sogar Recht , jedoch reicht ein etwaiges Nein der USA aus meiner Sicht vollkommen aus, um jede Ambition in dieser Hinsicht ( sollte sie jemals ernsthaft aufkommen) im Keim zu ersticken.
Deutsche Nuklearwaffen sind wenn überhaupt abstrakte Theorie und Aufwand/ Nutzen stehen aus meiner Sicht in keinem Verhältnis.

Allgemein
Von daher sollten wir uns halt etwas anderes überlegen und gucken welche Optionen und Trümpfe wir auch ohne NW in der Hand haben.
Der Stärkste Trumpf ist die Neutralität mit einem Stationierungsverbot für ausländische Truppen sowie einem Überflugverbot im Konfliktfall.
Als logistischer Dreh- und Angelpunkt wären wir vmtl. massiven Raketen- und Drohnenangriffen ausgesetzt. Muss das unbedingt sein? - wäre meine Frage an FR/USA usw... wenn man nicht bereit ist Kompromisse bei der Teilhabe einzugehen oder Schutz und Solidarität unter Vorbehalt stellt weil wir nicht brav sind.
Unsere deutschsprachigen Nachbarn in der Schweiz und Österreich kommen ja seit jeher auch ohne NATO ganz gut aus.

Ziel sollte aus meiner Sicht natürlich eine tragfähige Lösung im europäischen Kontext sein, wobei ich eine Einbindung der SSBN nicht als realistisch und auch nicht als unbedingt notwendig ansehe. Eine gemischte D/FR Staffel EF ECR/ Rafale ASMP in D ( und unter deutschem Vorbehalt), der komplementär zur nT der NATO besteht, wäre sicher ein guter Anfang.

Oh, dass ist ja eine großartige Idee, damit mich der Einbrecher nicht umbringen kann, begehe ich Selbstmord.Huh
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(22.03.2025, 18:01)ede144 schrieb: Oh, dass ist ja eine großartige Idee, damit mich der Einbrecher nicht umbringen kann, begehe ich Selbstmord.Huh

Die Metapher passt nicht! U.a. weil in AUT/ SUI auch keiner einbricht. Zudem war das nicht meine Kernaussage!
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In derr Schweiz lagert das Geld und Gold der Verbrecher Diktatoren für den Fall des sturzes...
Due Schweiz lebt nur von Verbrechen.
Zudem wegen der alpen Festung extrem schwer zu besetzen.
Die greift keiner an.
Für uns wäre Neutralität ohne Atom Waffen Selbstmord.
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Eine eigene nukleare Abschreckung hat man nur wenn man eigene Atomwaffen hat.

Die Nukleare Teilhabe wurde früher durch Atomwaffen der USA und durch ihre massive Militärpräsenz unterstützt und war im kalten Krieg halbwegs glaubhaft. Mittlerweile haben sich aber diese Dinge geändert. Es sind viel weniger US-Soldaten bei uns und nur noch sehr wenige Soldaten anderer Verbündeter, insbesondere der beiden Atommächte GB und Frankreich. Auf dieser Basis wird z.B. eine nukleare Teilhabe mit Frankreich nicht funktionieren, weil es nicht glaubhaft ist, dass man einen Atomkrieg vom Zaun bricht wegen ein paar hundert Soldaten. Das hat jetzt nichts direkt mit Frankreich zu tun sondern das würde jeder Staat so machen. Einen Schutz haben wir nur wenn der Atomwaffenspender einen massiven Schaden erfährt wenn die BRD angegriffen wird. Was leider auch bedeutet, dass aktuell die Nukleare Teilhabe mit den USA auf sehr tönernen Füssen steht.

Wir sollten trotzdem in Europa mit Frankreich und GB reden. Mal sehen was dabei rauskommt und Meinungen können sich auch in der Zukunft ändern. Zusätzlich bereitet eine andauernde Diskussion über Atomwaffen auch den politischen und gesellschaftlichen Boden für eigene Atomwaffen.

Gleichzeitig sollten wir alles was nötig ist für eigene Atomwaffen entwickeln bzw. bauen. Ballistische Raketen zum Abschuss von Land, aus der Luft und von See oder noch besser gleich HGVs die nuklearwaffenfähig sind. U-Boote mit VLS, dazu kleine Nuklearreaktoren die man in U-Boote auch einbauen könnte. Reaktoren um waffenfähiges Plutonium herzustellen, usw. Die Menge an Atomwaffen die man für eine glaubhafte Abschreckung braucht hängt auch direkt von der Art der Verbringung ab. Kampfflugzeuge die von der BRD nach Moskau fliegen sind keine wirklich glaubhafte Option. 10 HGVs die mit 90+% Wahrscheinlichkeit Moskau treffen sind dagegen schon eine passable minimale Abschreckung, denn dann kann die russische Führung sich der Zerstörung Moskaus sicher sein oder einer anderen Grossstadt in Reichweite.
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(22.03.2025, 19:45)Milspec_1967 schrieb: In derr Schweiz lagert das Geld und Gold der Verbrecher Diktatoren für den Fall des sturzes...
Due Schweiz lebt nur von Verbrechen.
Zudem wegen der alpen Festung extrem schwer zu besetzen.
Die greift keiner an.
Für uns wäre Neutralität ohne Atom Waffen Selbstmord.

Und was lagert man in Österreich?
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