(Luft) Nachfolge Kampfhubschrauber Tiger
(23.02.2025, 22:17)Bairbus schrieb: https://www.aero.de/news-49298/Europas-n...Armee.html

DAS wäre eine gute langfristige Lösung für uns und auch andere europäische Streitkräfte.

Aha... Und bitte was kann das Ding, was der Tiger nicht kann(konnte) und bis 203x bei uns, zumindest noch begrenzt, kann?
Ich bleibe dabei : Auf den Schlachtfeldern der Zukunft sind bemannte Kampf Helis Hackfleisch von dutzenden KI Drohnen GLEICHZEITIG!
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Drohnen und Kampfhubschrauber sind kein Widerspruch, ganz im Gegenteil. Darüber hinaus könnte man Kampfhubschrauber sogar recht gut zur Drohnenbekämpfung einsetzen, entsprechende Bewaffnungs- und Einsatzkonzepte und ausreichende Quantität vorausgesetzt - und dies wiederum auch in Kombination mit eigenen Abfangdrohnen etc.

Der AW249 kann nun einiges, was der deutsche Tiger so nicht kann, und wir hätten (Betonung auf hätten) bei einem Einstieg in dieses Programm allerlei Vorzüge bezüglich industrieller Teilhabe, Fertigung in Deutschland usw usw haben können. Dazu die Kompatibilität bezüglich der Teile mit dem AW149.

Damit Kampfhubschrauber aber einen Effekt haben, benötigt man meiner Überzeugung nach eine größere Quantität von diesen. Hie und da ein paar verstreute einzelne Kampfhubschrauber bringen keinen wirklichen strategischen Effekt. Wenn man also Kampfhubschrauber beschaffen wollte, müsste man tief in die Tasche greifen und eine große Stückzahl ordern.

Beispielsweise würden um die 300 deutsche AW249 gerade in Osteuropa einen signifikanten Unterschied machen.
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Bin mir nicht sicher ob hier schon beantwortet, vielleicht auch falscher Thread, aber könnte man dann nicht gleich noch Helis bei ihnen mitbestellen die auf die 123er passen ? Sei es als Leasing, mit kompletter Industriewartung, um nicht noch eine Versorgung aufzubauen? Würden halt die Kampfhelis in Norddeutschland ihren Standort bekommen um das sicherstellen zu können.
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(24.02.2025, 12:44)Falli75 schrieb: Bin mir nicht sicher ob hier schon beantwortet, vielleicht auch falscher Thread, aber könnte man dann nicht gleich noch Helis bei ihnen mitbestellen die auf die 123er passen ? Sei es als Leasing, mit kompletter Industriewartung, um nicht noch eine Versorgung aufzubauen? Würden halt die Kampfhelis in Norddeutschland ihren Standort bekommen um das sicherstellen zu können.

Die Aw 159 hat, soweit ich weiß, aktuell keine Produktion Linie.
Und für maximal 4-6 ASW helicopter für die F-123 für maximal 10-12 Jahre lohnt das nicht, da was zu kaufen.
UK kann keine AW159 zur Miete entbehren.... Das, Thema ist durch, hatten wir im F-123 Strang bereits genug durch gekaut.

Strategisch hat die Bundeswehr vorerst kein Interesse mehr an Kampf Hubschraubern.... Und auch die Amis haben FARA gecancelt.
Ich stehe da voll dahinter.
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Zustimmung. Der H145M wird in Deutschland gebaut, ist in größeren Stückzahlen verfügbar, bezahlbar und er fliegt. Das Programm ist ein Erfolg.
Der Kampfhubschrauber hat mit dem AH64 einen technologischen Höhepunkt erreicht. Alles was nach ihm kam, waren schlechtere Kopien oder wurden in der Entwicklungsphase eingestampft.
Erst wenn größere technologische Durchbrüche in den Bereichen Selbstschutz, Stealth (wird schwierig) und ELOKA erreicht werden, wird eine Neuentwicklung evtl. wieder Thema. Doch auch das ist unwahrscheinlich
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Den Apache als technischen Höhepunkt zu bezeichnen ist meiner Ansicht nach falsch. Darüber hinaus sind der Apache und der Tiger konzeptionell einfach zu weit auseinander, so dass sich da ohnehin jeder Vergleich verbietet. Ironischerweise (wie es hier im Forum ja schon mehrfach detaillierter beschrieben wurde), ist von beiden Konzepten eigentlich der Tiger zukunftsweisender gewesen. Er wäre theoretisch der bessere Kampfhubschrauber gewesen.

Die von dir angesprochenen Durchbrüche bei Selbstschutz, Eloka usw. gibt es zudem hier und heute, bis hin zu Hardkillsystemen für Helis die anfliegende Fliegerfäuste abschießen können. Auch Stealth wäre denkbar, die USA haben hier einige Spezialhelis gebaut welche solche Eigenschaften aufweisen. Und das RAH-66 Programm ist auch schon über 20 Jahre her. Im weiteren wird Stealth und auch der Selbstschutz vor allem anderen durch die Nutzung des Geländes erreicht, entsprechend niedrigen Flug und das Ausnützen von Deckung.

Spezifisch die deutschen Kampfhubschrauber Tiger (und auch sein "Nachfolger" in Form des H145M krankten im weiteren vor allem an ihren Wirkmitteln bzw. deren Mängeln. Der Hubschrauber mag ja noch so gut sein, er benötigt vor allem auch entsprechende Bewaffnung, und von daher krankt die ganze Debatte in Bezug auf Helis meiner Ansicht nach vor allem daran, dass man sich zu sehr auf die Plattform konzentriert und zu wenig auf die Einsatzkonzepte und die daraus folgenden Bewaffnungskonzepte. Da beschränkt sich die Diskussion dann meist zu sehr auf das bloße: Kanone ja oder nein.

EloKa ist ein interessanter Punkt den du hier ansprichst: es gäbe ja die Möglichkeit solche Fähigkeiten in einem Heli zu verwenden, bis dahin, dass dieser selbst als Jammer agieren könnte. Auch entsprechende Softkillsysteme und andere Mittel der EK sind für Helis verfügbar, beispielsweise von Elbit Systems.

Was man für einen Kampfhubschrauber der Zukunft bräuchte wäre meiner Meinung nach aber eine neue Bewaffnung. Und zwar insbesondere Hochgeschwindigkeits-PALR welche mittels eines KEP wirken und die Befähigung davon jeweils eine kurze Salve auf ein Ziel abzufeuern um damit abstandsaktive Schutzmaßnahmen zu überwinden. Desweiteren eine möglichst günstige Rakete welche sowohl gegen Boden- als auch gegen Luftziele einsetzbar ist und mit welcher man auch bestimmte Drohnentypen und Billig-Marschflugkörper abfangen kann (iranische Tucker-Marschflugkörper et al) Und die Befähigung aktiv EK zu betreiben. Etwaig ginge das auch mit einem angehängten Pod ?!

Der H145M ist meiner Wahrnehmung nach schlussendlich ein politisches System, dahingehend, dass wir der NATO Kampfhubschrauber zugesagt haben, und diese Zusage nun mit diesem "Kampfhubschrauber" erfüllen. Zudem erhält man Piloten und grundsätzliche Strukturen und Fähigkeiten auf günstige Weise. Mehr aber auch nicht.

Das im übrigen FARA gestrichen wurde, sagt nur bedingt etwas über den Wert von Kampfhubschraubern aus, denn FARA war ursprünglich als FLV-Light ja nicht als Ersatz von Kampfhubschraubern, sondern von leichten Aufklärungshubschraubern gedacht. Insbesondere wollte man den Kiowa damit ersetzen und eben nicht den Apache. Die Mittel von FARA wurden dem folgend in das FLRAA Programm umgeschichtet.
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Ein moderner, überlebensfähiger Kampfhubschrsauber mit Stealhteigenschaften, Hardkillsystemen, NextGen Eloka und HighSpeed ATGMs kostet in Entwicklung Beschaffung einen schneidigen zweistelligen Milliardenbetrag, dauert mindestens fünfzehn Jahre und endet damit, dass der Gegner die paar Dutzend Hubschrauber mit einer Handvoll 250€ Drohnen am Boden ausschaltet.
Wir müssen uns den neuen Realitäten stellen anstatt dem Fulda-Gap mit den Technologien des 21. Jahrhunderts nachzujagen!
Der Kampfhubschrauber war schon vor dem Ukrainekrieg auf dem modernen Gefechtsfeld obsolet, mit nunmehr tausenden und abertausenden Drohnen im Battlespace hat er buchstäblich keinen Platz mehr.
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(26.02.2025, 11:51)Nightwatch schrieb: Ein moderner, überlebensfähiger Kampfhubschrsauber mit Stealhteigenschaften, Hardkillsystemen, NextGen Eloka und HighSpeed ATGMs kostet in Entwicklung Beschaffung einen schneidigen zweistelligen Milliardenbetrag, dauert mindestens fünfzehn Jahre und endet damit, dass der Gegner die paar Dutzend Hubschrauber mit einer Handvoll 250€ Drohnen am Boden ausschaltet.
Wir müssen uns den neuen Realitäten stellen anstatt dem Fulda-Gap mit den Technologien des 21. Jahrhunderts nachzujagen!
Der Kampfhubschrauber war schon vor dem Ukrainekrieg auf dem modernen Gefechtsfeld obsolet, mit nunmehr tausenden und abertausenden Drohnen im Battlespace hat er buchstäblich keinen Platz mehr.

Volle Zustimmung.
Hinzuzufügen ist, dass der "Zukunfts Kanpf-Heli" dann mit >10Km Abstandswaffen und Eloka etc. (um den Drohne zu entgehen) NICHTS tut, was moderne Artillerie/Mörser (oder zukünftig Angriffs Drohnen) vom Boden aus nicht auch könnten....zum Bruchteil des Preises eines Kamphubschraubers und mit wesentlich geringerem menschliches Verlustrisko.
Für asymmetrie Einsätze gegen Aufständische mit Pfeil und Bogen (ironisch) reicht auch ein H145M.
Ich bin hier ausnahmsweise mal froh, das die BW Führung die Fakten der Zeit auch erkannt zu haben scheint.
Kampfhelikopter waren mal, genau wie Flugzeugträger auf See, Prestige Projekte, die nur in asymmetrischer Kriegführung gegen unterbewaffnete Gegner was taugen (Afghanistan)
Gegen ebenso hochgerüstetet Gegner wien CHN und RUS und erst Recht mit dem Zeitalter der unbemannten Kampfmittel und KI Steuerung auch für Entwicklungsländer und Terroristen verfügbar, ist das alles in 5-10 Jahren total obsolet.
Es wird Zeit, dass wir UAV mit LfK (oder Loitering Sebstmord Drohen mit KI (Helsing)) beschaffen ...und zwar zu tausenden hier in der BW, nicht (nur) in der Ukraine.
Da herrscht absoluter Mangel !
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(26.02.2025, 12:30)Milspec_1967 schrieb: Volle Zustimmung.
Hinzuzufügen ist, dass der "Zukunfts Kanpf-Heli" dann mit >10Km Abstandswaffen und Eloka etc. (um den Drohne zu entgehen) NICHTS tut, was moderne Artillerie/Mörser (oder zukünftig Angriffs Drohnen) vom Boden aus nicht auch könnten....zum Bruchteil des Preises eines Kamphubschraubers und mit wesentlich geringerem menschliches Verlustrisko.

Falsch. Hochbewegliche Hubschrauberformationen sind deutlich flexibler einsetzbar und können leichter schwerpunktmäßig eingesetzt werden als bodengebundenes Steilfeuer, auch tief im im Operationsraum. Ich verlinke hierzu mal ein Video eines amerikanischen Oberst dR, der Chieftain ist für solche Themen sehr zu empfehlen.

https://youtu.be/t1E6FXHQhDQ?si=D4dE6D6if8jICKuJ

(26.02.2025, 12:30)Milspec_1967 schrieb: Für asymmetrie Einsätze gegen Aufständische mit Pfeil und Bogen (ironisch) reicht auch ein H145M.

Eben nicht. Der Missionsradius der H145M mit Kampfbeladung ist leider deutlich zu gering. In CAS Missionen bzw als Begleitschutz für NH90/CH47 braucht man einen vollwertigen Kampfhubschrauber. Zudem ist der H145M schlechter gepanzert, langsamer und nicht ideal für COIN bewaffnet. Bei 78% der CAS Missionen von Apache Gunships während OEF wurde die Kanone verwendet.

(26.02.2025, 12:30)Milspec_1967 schrieb: Ich bin hier ausnahmsweise mal froh, das die BW Führung die Fakten der Zeit auch erkannt zu haben scheint.
Kampfhelikopter waren mal, genau wie Flugzeugträger auf See, Prestige Projekte, die nur in asymmetrischer Kriegführung gegen unterbewaffnete Gegner was taugen (Afghanistan)

Gerade im aktuellen Ukraine Konflikt sieht man dass auch Kampfhubschrauber Taktiken der Russen adaptiert wurden. Nach den schweren Verlusten in 2022 sind Ka-52 seit 2023 sehr effektiv eingesetzt worden, auch während der gescheiterten ukrainischen Offensive in 2023.

Man kann durchaus argumentieren, dass der H145M mit Manned-Unmanned Teaming und Abstandswaffen wie der Spike-ER und LM seinen Platz hat. Sehe ich grundsätzlich auch so. Aber dass das Konzept vom Kampfhubschrauber obsolet ist oder dass der H145 einen klassischen KH in allen Rollen ersetzen kann ist wirklich Quatsch. Dieser ganze Kram mit "XY ist jetzt obsolet" ist absolut realitätsfern.
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(26.02.2025, 15:00)Polyphem schrieb: Aber dass das Konzept vom Kampfhubschrauber obsolet ist oder dass der H145 einen klassischen KH in allen Rollen ersetzen kann ist wirklich Quatsch.
Vor allem haben beide Punkte rein gar nichts miteinander zu tun, denn ein H145M kann einen Kampfhubschrauber auf keinen Fall ersetzen. D.h. weder, dass letzterer nicht trotzdem obsolet sein kann, noch dass der H145M nicht trotzdem eine Berechtigung haben könnte. Es besteht halt nur einfach keine Verbindung zwischen den beiden und genau das ("leichter Kampfhubschrauber") ist der entscheidende Kommunikationsfehler der BW diesbezüglich, mit dem sie sich so lächerlich macht.
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Zitat:Der Kampfhubschrauber war schon vor dem Ukrainekrieg auf dem modernen Gefechtsfeld obsolet, mit nunmehr tausenden und abertausenden Drohnen im Battlespace hat er buchstäblich keinen Platz mehr.

Zitat:Hinzuzufügen ist, dass der "Zukunfts Kanpf-Heli" dann mit >10Km Abstandswaffen und Eloka etc. (um den Drohne zu entgehen) NICHTS tut, was moderne Artillerie/Mörser (oder zukünftig Angriffs Drohnen) vom Boden aus nicht auch könnten....zum Bruchteil des Preises eines Kamphubschraubers und mit wesentlich geringerem menschliches Verlustrisko.

Bei aller Liebe für moderne Drohnentechnologie, muss ich hier mal ein bisschen bremsen. Drohnen haben ihre Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld bewiesen, aber sie sind keine Wunderwaffe die jegliche vorherige Technik obsolet machen, ganz im Gegenteil. So schnell wird die Drohne den Kampfhubschrauber nicht ersetzen, dafür gibts mehrere Gründe.


Fähigkeiten und Kapazität
Drohnen können in den meisten Fällen deutlich weniger als Kampfhubschrauber. Sie sind langsamer, haben eine geringere Reichweite, eine geringere Nutzlast (somit auch eine geringere Waffenkapazität), sind extrem wetterabhängig und sind in den meisten Fällen nur auf für einziges Einsatzprofil befähigt.

Eine anti-personell FPV Drohne kann auch wirklich nur anti-personell Operationen durchführen. Man kann mit ihr keine Panzer oder gepanzerte Fahrzeuge bekämpfen und keine befestigten Strukturen angreifen da sie nicht über entsprechende Sensoren und Effektoren verfügt.

Dazu sind die meisten Drohnen die aktuell im Ukrainekrieg eingesetzt werden "line of sight" Plattformen die auf Basis von GPS und Sicht bedient werden. Sie verfügen nicht über eigene onboard Systeme die bei Navigation oder Zielerfassung helfen. Sollte das Wetter mal nicht mitspielen, sind diese Plattformen effektiv nutzlos. Nachtoperationen fallen für die Meisten ebenfalls aus. Dazu kann je nach Wetterlage das vergleichsweise geringe Gewicht der meisten Drohnen zum Problem werden, besonders bei Wind, Regen, Hagel oder extremen Temperaturen, was dann ebenfalls dazu führt, dass die Drohne bei solchen Bedingungen eingeschränkt oder gar nicht einsetzbar ist.

Reichweite wird, gerade mit zugeladener Bewaffnung, ebenfalls zu einem Problem aber dazu komm ich später noch.

Diese ganzen Einschränkungen haben Kampfhubschrauber eben nicht. Sie verfügen über eigene und vor allem umfangreichere Sensorik, womit sie weder von der Tageszeit noch (in den meisten Fällen) vom Wetter beeinflusst werden. Auch laufen sie durch Features wie fly-by-wire und Enteisungs-/Wärmeschutzsysteme deutlich weniger Gefahr, durch Witterungsbedingungen beeinträchtigt oder gar beschädigt zu werden. Geschwindigkeit und Dienstgipfelhöhe sind größer, womit sie auf dem Schlachtfeld mobiler sind und möglichen Gefahren effektiv ausweichen können. Sie haben eine deutlich höhere Nutzlast, was die mitführbare Masse und Vielseitigkeit der Effektoren (und somit auch die mögliche Gefechtsdauer und Wirkung) vergrößert. Ausrüstung und Bewaffnung sind simple modulare "bolt on" Systeme und können ohne tiefgreifende Umbauten ausgetauscht, angepasst und nachgeladen werden. Ein Kampfhubschrauber, der morgens "weiche" Infanteriestellungen bekämpft hat, kann mittags Fahrzeuge bekämpfen und Abends den Rückzug von Bodentruppen decken oder MedEvac durchführen. Alles das können Drohnen so nicht.

Mögliche Einsatzprofile
Auch wenn die Drohnenaufnahmen des Ukrainekriegs das so suggerieren mögen, finden Gefechte nicht in den Grenzen eines Levels mit klar definierten und starren Einsatzzielen statt. Die Bekämpfung von Bodenzielen ist eines der anstehenden Einsatzprofile, aber bei weitem nicht das einzige. Eine Plattform muss nicht nur in der Lage sein, Ziele zu erfassen und zu bekämpfen. Sie muss auch in der Lage sein, Eskortaufgaben bspw für Luftlandeoperationen zu übernehmen, Feuerschutz für Bodentruppen zu stellen, idealerweise kritisch Verwundete auszufliegen, Truppenkontingente oder bspw auch Spezialkräfte einzufliegen und vor allem längere Zeit mobil im Gefecht oder in der Nähe eines Gefechts zu bleiben. Oder in anderen Worten - gebraucht wird ein multi purpose Kampfhubschrauber.

Reichweite
Und das ist wahrscheinlich der größte Knackpunkt. Die meisten Drohnen, besonders Loitering Munitions, verfügen über eine vergleichsweise geringe Reichweite. Der Erfahrungen des Ukrainekriegs kann man hier nur begrenzt als Ansatzpunkt nehmen, da die Ukraine einen für das 21. Jhr. relativ ungewöhnlichen Stellungskrieg führt. Der Frontverlauf ist seit Monaten, teilweise Jahren, statisch und bewegt sich nur in den seltensten Fällen substanziell. Somit sind beide Seiten in der Lage, Drohnentechnologie im großen Stil einzusetzen. Operationsbasen und Lager für Drohnen können befestigt und in Frontnähe angelegt werden, womit die benötigte Reichweite der Plattformen vergleichsweise gering ausfällt.

In einem Bewegungskrieg hingegen stößt man hier auf extreme Probleme. Die kurze Reichweite bedeutet, dass Drohnen, ihre Ausrüstung, ihre Infrastruktur (bspw. Ladestationen, Controlling) etc bei jeglicher Art von Frontverlaufsänderung mit verlegt werden müssen. Alles muss mobil und vor allem einfach zerlegbar sein um entsprechend schnell verlegen zu können. Das ist bei kleineren Aufklärungsdrohnen bspw bei den Spähern kein so großes Problem da wir dort von einer relativ geringen Stückzahl sprechen die in den eigenen Fahrzeugen oder am Mann mitgeführt werden kann. Bei tausenden oder gar zehntausenden von Drohnen mit allem was dazu gehört, stoßen wir hier allerdings auf einen logistischen Albtraum, den ich mir gar nicht ausmalen mag.

Einen Kampfhubschrauber hingegen verfügt über eine deutlich größere Reichweite und vor allem einen geringeren Bedarf an Infrastruktur was day-to-day-operations angeht. Mal abgesehen von Reparaturen und Wartung benötigt ein Kampfhubschrauber lediglich eine freie Fläche, einen Tanklaster und eine Kiste mit Munition. Bereits bestehende Infrastruktur wie Flugplätze in der Umgebung können dafür ebenfalls genutzt werden. Auch temporäre Operationsbasen in einiger Distanz zum Frontverlauf, bieten sich hierfür an, da dort sowieso bereits Logistikoperationen in sicherer Entfernung stattfinden, was den Nachschub nochmals erleichtert.

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In Anbetracht all dieser Faktoren, bin ich trotzdem dafür, sich von dem Konzept des "klassischen" Kampfhubschraubers zu verabschieden und zukünftig auf "leichte" Kampfhubschrauber zu setzen. Wobei der Begriff "multi purpose combat helicopter" oder "combat utility helicopter" hier vermutlich besser passt, als der Begriff "Kampfhubschrauber". Zwar verfügen klassiche Kampfhubschrauber über eine höhere Kampfkraft, aber die Vorteile der Mehrzweckverwendung sind hier glaube ich nicht zu ignorieren. Zumal man von somit auch eine deutlich größere Stückzahl beschaffen kann, was auch nochmal eine gewisse Qualität mit sich bringt.
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(26.02.2025, 15:00)Polyphem schrieb: Falsch. Hochbewegliche Hubschrauberformationen sind deutlich flexibler einsetzbar und können leichter schwerpunktmäßig eingesetzt werden als bodengebundenes Steilfeuer, auch tief im im Operationsraum. Ich verlinke hierzu mal ein Video eines amerikanischen Oberst dR, der Chieftain ist für solche Themen sehr zu empfehlen.
Dieser Tiefenkladderadatsch ist anscheinend nicht totzukriegen. Dabei ist man damit schon gegen die Irakis schlicht gescheitert. https://en.wikipedia.org/wiki/2003_attack_on_Karbala
Kampfhubschrauber haben enorme Probleme damit, sich gegen auch nur minimale Uralt-Flugabwehr durchzusetzen. Kampfhubschrauber können damit über dem modernen Gefechtsfeld mit moderner oder gar NextGen SHORAD kaum bis garnicht opieren. Nicht an der LOC und auch nicht in irgendwelchen Boxes links, rechts, oben oder hinten drüber.

Zudem ist es erheblich risikoärmer, günstiger und einfacher, den erweiterten Gefechtsraum der Division mit Hunderten von Drohnen zu fluten, anstatt zu versuchen, mit einem Dutzend Hubschrauber irgendwo reinzureiten, ohne dabei was auf die Nase zu bekommen und ohne das der FARP mit Drohnen belegt wird.
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Ich denke sobald der Bundeswehr H145 M und der Tiger über die Fähigkeit verfügen lasergeführte 70 mm Raketen abzufeuern, wird der Nachteil keine schwenkbare Bordkanone zu haben mindestens teilweise kompensiert.

Soweit ich weiss, soll die Bewaffnung je Pod 9 ungelenkte und drei lasergelenkte 70 mm Raketen erfolgen.

Der Apache hat mE auch weniger Schuss geladen, wenn er gelenkte 70 mm an Bord hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein CH 47 F mit Minigun und zwei H145 M oder Tiger durchaus eine CSAR-Mission durchführen können.
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Ich sehe den Apache als technologsichen Höhepunkt da das grundsätzliche Design auch nach 40 Jahren modern und mMn immer noch unübertroffen ist. Dazu zählt das Tandem Cockpit, das gefederte Fahrwerk, 2 Triebwerke, der ballisitische Schutz, 2 voneinander unabhängige IR Sensoren für Pilot und WSO, Optronik im Bug, Radar auf dem Dach, Stummmelflügel....
In den Punkten Gewicht, Leistung, Reichweite, Wendigkeit, modulare Bewaffnung ist der AH64 nah am Optimum. Ich sehe nicht wie eine Neuntwicklung wirklich "besser" und leistungsfähiger wäre, außer man ändert das grundsätzliche Konzept, auch ein Grund warum die US Army keinen Nachfolger plant.
Ein anderer Grund:
“We are learning from the battlefield – especially Ukraine – that aerial reconnaissance has fundamentally changed,” Army Chief Gen. Randy George said. “Sensors and weapons mounted on a variety of unmanned systems and in space are more ubiquitous, further reaching and more inexpensive than ever before.”
https://thedefensepost.com/2024/02/09/us...cels-fara/

Tiger, Rooivalk, AW249, T129... sind alles schlechtere Klone, mMn.
Im Detail mögen sie sich unterscheiden (mal leichter, mal wendiger, mal schneller) aber das Design orientiert sich stark am Apache.

Was den Nutzen von modernen Kampfhubschrauber angeht ist schon viel diskutiert worden.
Erfolg:
https://www.airandspaceforces.com/article/1091apache/
Apache in der SEAD/DEAD Rolle in Zusammenarbeit mit Special Forces....das kommt hier bestimmt gut anTongue
Misserfolg:
(26.02.2025, 16:16)Nightwatch schrieb: Dieser Tiefenkladderadatsch ist anscheinend nicht totzukriegen. Dabei ist man damit schon gegen die Irakis schlicht gescheitert. https://en.wikipedia.org/wiki/2003_attack_on_Karbala

Grundsätzlich sind Kamfhubschrauber in feindlichen Lufträumen sehr verwundbar.

Zum Thema. Ich denke der aktuelle BW Ansatz ist gut. Die H145 als leichter Mehrzweckhubschrauber und Arbeitstier mit optionaler Bewaffnung fkt. zuverlässig. Das ist angesichts der Helikopter Programme der letzten 30 Jahren ein Schritt nach vorn. Die Tiger bleiben erhalten und man hat Zeit die Heeresflieger neu zu denken.

Ich gehöre zur umbemannten Fraktion:
Dabei sollen Kampfhubschrauber nicht ersetzt werden, die Frage is nur ob sie bemannt sein müssen.

Einige Ideen:
https://armyrecognition.com/news/aerospa...re-testing
https://www.defensenews.com/land/2024/09...bat-teams/

https://mil.in.ua/en/news/ukraine-produc...s-in-year/

30.000 Stück jährlich, ich sehe nicht wie bemannte System damit auf Dauer konkurieren können und das ist alles technisch noch vergleichsweise einfach.

Ich gehe davon aus, das Truppenteile und TSK mehr miteinander verschmelzen werden. Drohnen werden für den Infanteristen so selbstverständlich wie das Sturmgewehr. Artillerie, Luftabwehr und Teile der Heeresflieger werden in eine Truppengattung aufgehen.
Das ist zumindest meine Prognose.
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Das Konzept der bauteilgleichheit des AH1 mit anderen genutzten Modellen sollte man auf jeden Fall für einen Nachfolger des Tigers in Betracht ziehen .


Zitat:Vor allem haben beide Punkte rein gar nichts miteinander zu tun, denn ein H145M kann einen Kampfhubschrauber auf keinen Fall ersetzen. D.h. weder, dass letzterer nicht trotzdem obsolet sein kann, noch dass der H145M nicht trotzdem eine Berechtigung haben könnte. Es besteht halt nur einfach keine Verbindung zwischen den beiden und genau das ("leichter Kampfhubschrauber") ist der entscheidende Kommunikationsfehler der BW diesbezüglich, mit dem sie sich so lächerlich macht.

Man hat sich doch schon lächerlich gemacht beim Konzept zur Nutzung als Spezialkräfteplattform.
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