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Unabhängig von spezifischen, lokalen Gegebenheiten dieses Einzelfalls ist der Luftraum der USA vergleichsweise überschaubar komplex. Kein Vergleich zu Europa. Hier ist viel mehr Action auf engem Raum, mehr verschieden kontrollierte Lufträume, mehr Übergaben kleineren Lufträumen, verschiedene Systeme und Arbeitsweisen, etc. Das haben die dort so nicht. Auch die militärischen Sperrzonen sind in den USA zumeist viel klarer, separierter, als hier.
Die Gehälter die in dem Tätigkeitsbereich weltweit gezahlt werden sind zudem derart attraktiv, dass es an der schieren Zahl der Bewerbungen nicht scheitern sollte. Die Auswahl ist sehr hart und es sollten daher eigentlich nur die Besten übrig bleiben. Die USA beschäftigen und benötigen auch erheblich weniger Fluglotsen als die Europäer. Insofern so pauschal nicht nachvollziehbar, warum hier Probleme bestehen, falls hier überhaupt Probleme bestehen. Piloten sind natürlich nochmal ein ganz anderes Thema. Aber das klingt ansonsten für mich eher wie ein schamloses, politisches Ausschlachten von solchen Unglücken in der MAGA üblichen "wir machen ab heute alles besser" Art. Also ab morgen dann in dem Fall..
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@Kheibar
Der Luftraum über den Ballungsräumen der USA quillt aus allen Nähten, zugleich hat man große Schwierigkeiten, neue Lotsen zu rekrutieren bzw. die ausgebildeten Lotsen auch zu halten. Heißt: Personalmangel trifft auf immer größeren Workload. Mit absehbaren Folgen. Seit einigen Jahren nimmt denn auch die Zahl der Beinaheunfälle im Nahbereich von US-Flughäfen und auf Rollbahnen stetig zu. Für die Fachpresse galt es schon 2022 nur noch als Frage der Zeit, bis es mal zur Kollision kommt.
Erschwerend kommt hinzu, dass visuelle Separation (Piloten müssen nach Sichtflugregeln den Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern selbständig einhalten) sogar bei Nacht in den USA üblich ist. In Europa wird das selbst bei Tag vermieden, und bei Nacht findet es aus Sicherheitsgründen quasi überhaupt nicht statt.
Wer das Video von der Kollision gesehen hat, kann sich den Grund dafür denken. Vor dem Hintergrund einer nächtlichen Skyline verschwinden selbst blinkende Lichter. Es ist sogar möglich, dass die CRJ aus der Perspektive der UH-60-Crew stationär erschien.
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Bei einem frontalen oder frontal-seitlichem Kollisionskurs erscheint das Licht des Konfliktverkehr aus dem Blickwinkel des anderen Verkehrs fast immer stationär.
Selbst am Tag bei leichtem Dunst kann Konfliktverkehr weder früh erkannt noch in der Entfernung abgeschätzt werden.
Konkret hatten wir mal bei Overcast und Dunst ein Near Miss Ereignis, das einzige, was zu sehen war, war ein beinahe stationär erscheinendes Licht unter uns. Zunächst sah es aus, als würde es vom Boden kommen, z.B. ein falsch eingestellter, nach oben strahlender Scheinwerfer eines Autos. Die Entfernung eines einzelnen Lichts ist unmöglich abschätzbar. Dann war das Licht eine Weile nicht mehr zu sehen. Ca. 30 s. später tauchte es plötzlich frontal leicht seitlich unter uns wieder auf. Auf dem Flug saß ich rechts. Ich habe meinen Kollegen auf das Licht hingewiesen, zunächst hat er es gar nicht gesehen. 5 Sekunden später tauchten die rasch grösser werdenden dunklen Umrisse eine Absetzmaschine für Fallschirmspringer im Steigflug auf, welche sich um das Licht herum aufbauten. Auf Kollisionskurs. Nach einer Schrecksekunde dann unser Ausweichmanöver nach rechts. Was wir gesehen hatten, war der im Steigflug angeschaltete Landescheinwerfer einer Pilatus PC-6. Und das war in ländlicher Gegend am Nachmittag, ohne Lichtverschmutzung.
Es ist völlig illusorisch, bei Nacht im Lichtermeer einer Großstadt einen Konfliktverkehr anhand seiner Positions- und Landescheinwerfer zu identifizieren. Es waren mehrere Flugzeuge im Anflug, eines war gerade beim Landen. Mit "Traffic in sight" übernimmt der Hubschrauberpilot die Verantwortung für die Separierung. Solange es noch der Lotse macht, sind 1000 ft vertikal erforderlich bzw. Standard. Unmöglich beim Unterfliegen der Platzrunde auf 200 ft. Weshalb die Verantwortung auf den Helipiloten abgeschoben wird, der den Verkehr in Sicht melden muss, sonst müsste einer der beiden in ein Holding bzw ein Ausweichmanöver fliegen.
Wobei diese 200 ft über dem Fluss leider noch nicht mal respektiert wurden.
Bei eingeschränkten Sichtverhältnisse sollten diese Art Manöver gar nicht erlaubt sein. Es musste erst was passieren, damit hier reagiert wurde.
Ein systemisches Problem, schliesslich hat damals Reagan selbst gegenüber den Lotsen, welche wegen schlechter Arbeitsbedingungen streikten, mit harter Hand seine gewerkschaftsfeindliche Politik durchgesetzt.
Konkret fehlten an dem Tag zwei Lotsen im Team, davon der Lotse, der sonst den Hubschrauberverkehr koordiniert.
Quo vadis, USA?
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Ideologie, egal ob sie links oder rechts vom "gesunden Menschenverstand" bzw. einer nüchternen sachlichen Analyse abweicht, ist immer suboptimal.
In dem Zusammenhang sei der NY Artikel erwähnt:
https://nypost.com/2025/01/31/us-news/fa...hatgpt.com
Zitat:The crux of the lawsuit is that the FAA, under the Obama administration, dropped a skill-based system for hiring controllers and replaced it with a “biographical assessment” in an alleged bid to boost the number of minority job applicants.
Wenn da tatsächlich was dran ist, wäre dass schon ein ziemliches Ding.
Siehe auch: https://mslegal.org/cases/brigida-v-faa/
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(01.02.2025, 13:04)Zardo schrieb: Wenn da tatsächlich was dran ist, wäre dass schon ein ziemliches Ding.
Da ist was dran, allerdings nicht in der Form, wie das aktuell teilweise politisch dargestellt wird:
https://123atc.com/biographical-assessment
Soweit ich das damals verstanden habe ging es darum, die formalen Anforderungen zu senken und sich mehr auf die Fähigkeiten selbst zu fokussieren, etwas, das weitaus weniger Aufmerksamkeit erregt hätte, wenn es nicht als Maßnahme für DEI verkauft worden wäre. Trump hat das System einkassiert (wie auch im Link steht), aktuell sieht es so aus:
https://123atc.com/how-to-apply
Diese Diskussion um die Fähigkeiten lenkt davon ab, dass schon Jahre vorher die notwendigen Einstellungen mangels qualifizierter Bewerber nicht erreicht werden konnten. Die Probleme haben mit DEI gar nichts zu tun, auch nicht mit irgendwelchen Einstellungsvoraussetzungen oder ähnlichem. Es geht nicht darum, dass irgendwo die (von den Fähigkeiten her) falschen Leute sitzen, sondern dass massiv zu wenig Personal vorhanden ist. Das sind Zahlen und Umstände, die auch in Trumps erster Amtszeit nicht besser wurden (im Gegenteil, Coronabedingt wurde damals sogar der Tiefpunkt erreicht).
Siehe dazu beispielsweise:
https://www.nytimes.com/2023/12/02/busin...afety.html
https://www.cbsnews.com/news/over-90-per...ata-shows/
Die Probleme wären vermutlich selbst dann nicht gelöst, wenn die von Trump schon in seiner ersten Amtszeit angekündigte Privatisierung stattgefunden hätte (die richtig umgesetzt auf lange Sicht vermutlich der sinnvollste Weg ist), denn in Kanada sieht die Situation querschnittlich nicht wirklich besser aus.
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(01.02.2025, 17:59)Helios schrieb: Da ist was dran, allerdings nicht in der Form, wie das aktuell teilweise politisch dargestellt wird:
https://123atc.com/biographical-assessment
Soweit ich das damals verstanden habe ging es darum, die formalen Anforderungen zu senken und sich mehr auf die Fähigkeiten selbst zu fokussieren, etwas, das weitaus weniger Aufmerksamkeit erregt hätte, wenn es nicht als Maßnahme für DEI verkauft worden wäre. Trump hat das System einkassiert (wie auch im Link steht), aktuell sieht es so aus:
https://123atc.com/how-to-apply
Ja, der aktuelle Test ist überzeugend. Hier z.B. soll man mit dem Keypad auf die Nummer des sich auf einem Kollisionskurs befindlichen Luftfahrzeugs klicken (bevor es kollidiert) und gleichzeitig Kopfrechnung durchführen (die Kopfrechnung soll einen zusätzlichen Stress-Level erzeugen).
[Bild: https://www.jobtestprep.com/media/zizb0gjh/new_sim.gif]
Allerdings scheint tatsächlich in 2014 der frühere AT-SAT kognitive Test durch diesen "weichen" BA Test ersetzt worden zu sein, d.h. der BA Test wurde prioritär vor die weitere kognitive Testung gesetzt.
https://justthenews.com/government/feder...rol-skills
Zitat:In December 2013, thousands of students who had participated in the FAA’s Collegiate Training Initiative (CTI)—a program specifically designed to prepare individuals to become Air Traffic Control Specialists—were informed that their previous scores on a cognitive and skills-based test—known as the AT-SAT—would be discounted. Instead, these students would have to pass a biographical survey before retaking the cognitive portion of the test.
Zitat:What the program graduates did not know is that only 14% of them would pass this new biographical questionnaire, despite half of them having previously passed the skills-based test and met all of the FAA pre-qualifications to be referred on the next step to becoming Air Traffic Control Specialists.
Die Einschätzung dieser Quelle als "moderately conservative": https://www.allsides.com/news-source/jus...media-bias
Ein Persönlichkeitstest kann Personen, die den Skill-Level-Test bestanden haben, evlt. aussortieren, wenn sie sich z.B. risikofreudig oder unzuverlässig verhalten. Ein Skill-Level-Test wie der aktuell durchgeführte ist in der Regel sehr viel objektiver (es handelt sich sozusagen um eine Messung) mit gleichen oder ähnlichen Ergebnissen bei Wiederholung, wenn der Test mit etwas Abstand erneut durchgeführt wird, während ein Persönlichkeitstest deutlich schwammigere Ergebnisse liefert und eher mit einer Schätzung vergleichbar ist.
Den BA Test vor den Skill-Test zu setzen bzw. diesen höher zu priorisieren halte ich für einen Fehler. Dies wurde in 2018 dann auch geändert.
Die Sache wird nun natürlich übermässig medial aufgeblasen, ist aber wohl nicht ganz ohne Grundlage.
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(01.02.2025, 18:52)Zardo schrieb: Die Sache wird nun natürlich übermässig medial aufgeblasen, ist aber wohl nicht ganz ohne Grundlage.
Letzteres wie dargestellt nicht, nur in welchem Zusammenhang steht das mit dem aktuellen Unfall, und mit der aktuellen Gesamtsituation?
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(01.02.2025, 19:43)Helios schrieb: Letzteres wie dargestellt nicht, nur in welchem Zusammenhang steht das mit dem aktuellen Unfall, und mit der aktuellen Gesamtsituation?
Beim Unfall selbst kann eine direkte Kausalität mit DEI nicht hergestellt werden, selbst wenn man postulieren würde, dass eine unbekannte Anzahl an Kandidaten in der Vergangenheit wegen einem unglücklich konzipierten Assessment ihre Ausbildung nicht fortsetzen konnten oder wollten. Laut ATC-Audioaufnahmen hat der Lotse den Heli-Piloten zweimal vor dem Jet gewarnt und gefragt, ob dieser ihn in Sicht habe, was letzterer bejahte und um "visuelle Separierung" gebeten hat, d.h. ab dem Moment war der Heli-Pilot für die Sicherheit des Jets und der eigenen Besatzung verantwortlich. Selbst wenn der fehlende zweite Lotse anwesend gewesen wäre, hätte sich der Unfall möglicherweise genauso zugetragen. Das Problem hier scheint eher die mutmassliche Verwechslung durch den Helipiloten gewesen zu sein, wenn dieser das falsche Flugzeug für den Konfliktverkehr gehalten hat, und somit vom eigentlichen Konfliktverkehr abgelenkt war.
Mit der aktuellen Gesamtsituation kann sehr wohl ein Zusammenhang hergestellt werden. Selbst wenn das biographische Assessment nicht in der Absicht der Förderung von Minderheiten über den kognitiven Skill-Test hinweg als Filterkriterium in den Ausbildungsweg der Lotsen gesetzt wurde, scheint es doch ein ungeeignetes Filterkriterium gewesen zu sein, wenn nur 14% dieses Assessment bestehen, noch bevor sie den eigentlichen Skill-Test absolvieren. Immerhin wurde diese Methode 4 Jahre lang verwendet. Man darf daher schon postulieren, dass hier potentiell Talent und Eignung abgewiesen wurde, und sich fragen, in welchen sicherheitsrelevanten Bereichen noch. Man erinnere sich an das Trump-Shooting.
Washington Post:
Zitat:For air traffic controllers, the Obama administration in 2013 instituted a new hiring system that introduced a biographical questionnaire to attract minorities, underrepresented in the controller corps. The program was criticized, such as in a Fox News report in 2015, as making it harder for more skilled applicants to get hired as controllers.
Die DEI-Debate nur als Schaumschlägerei rechter Medien zu sehen, die mal wieder eines ihrer Lieblings-Steckenpferde reiten, scheint mir zu kurz gegriffen. Entsprechend gibt es hier kein schwarz oder weiss, sondern eher einen Grauverlauf.
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(01.02.2025, 20:55)Zardo schrieb: (...) scheint es doch ein ungeeignetes Filterkriterium gewesen zu sein, wenn nur 14% dieses Assessment bestehen, noch bevor sie den eigentlichen Skill-Test absolvieren. Immerhin wurde diese Methode 4 Jahre lang verwendet. Man darf daher schon postulieren, dass hier potentiell Talent und Eignung abgewiesen wurde (...)
Auf welcher Grundlage? Die Erfolgsquote einer Bewertung sagt nichts über deren Wirksamkeit aus, genauso wenig wie die Erfolgsquote von nachgeschalteten Tests etwas über die Wirksamkeit vorheriger Bewertungen aussagt. Wenn es da eine auch nur ansatzweise zwingende Kausalität gäbe, dann wäre die Bewertung selbst in gewisser Weise obsolet.
Ein Argument für die Relevanz für die Gesamtsituation könnte die Entwicklung der Beschäftigungszahlen bieten, denn diese sank im Zeitraum von 2013 bis 2018 signifikant (um etwa 10%). Dafür müssten aber Zu- und Abgänge sowie andere Einflussfaktoren mit berücksichtigt werden. Dass diese eine Rolle spielen zeigt die Entwicklung seit 2018, denn die Zahlen haben sich trotz der Änderungen im Bewerbungsverfahren seitdem nicht signifikant positiv verändert. Nun lässt sich anführen, dass der Covid-Knick als außergewöhnliches Ereignis eine positive Entwicklung zumindest verzögert hat, das würde aber auch bedeuten, dass dessen Einfluss auf die Gesamtsituation mindestens nicht unerheblich war. Und er bietet keine Erklärung für die Entwicklung unmittelbar davor und danach, die ebenfalls keinen grundsätzlichen Umschwung darstellen.
Schwarz oder Weiß gibt es eh nie, die Realität ist stets komplexer. Gerade deswegen allerdings ist es primär "Schaumschlägerei", denn eine notwendige differenzierte Betrachtung findet ja gerade nicht oder kaum statt. Ich halte es unsinnig, diese Darstellung umzudeuten nur um den Aussagen noch eine Berechtigung zu geben.
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Wenn du aufgrund DEI Quoten quasi jeden DEI Kandidaten nehmen musst der den Test irgendwie besteht wird es zwangsläufig Kandidaten geben, die besser geeignet sind, aber nicht in DEI Quoten verwurstet werden können und entsprechend keine Stelle bekommen.
FAA embroiled in lawsuit alleging it turned away 1,000 applicants based on race — that contributed to staffing woes
https://nypost.com/2025/01/31/us-news/fa...d-on-race/
FAA’s diversity hiring practices were under scrutiny long before the air disaster in Washington
https://www.washingtontimes.com/news/202...ong-air-d/
Zitat:A major class-action lawsuit has been filed against the federal agency over claims that applications for air traffic controllers were rejected based on race.
The original lawsuit was filed on behalf of Andrew Brigida, who claimed the FAA under the Obama administration dropped a skill-based system for hiring air traffic controllers (ATCs) and replaced it with a "biographical assessment," which was allegedly used to attract more minority applicants.
Brigida, who is white and scored 100 percent on his training exam, said he was discriminated against because of his race when his application was rejected.
https://www.newsweek.com/faa-reject-air-...sh-2024097
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(01.02.2025, 22:49)Nightwatch schrieb: Zitat:A major class-action lawsuit has been filed against the federal agency over claims that applications for air traffic controllers were rejected based on race.
The original lawsuit was filed on behalf of Andrew Brigida, who claimed the FAA under the Obama administration dropped a skill-based system for hiring air traffic controllers (ATCs) and replaced it with a "biographical assessment," which was allegedly used to attract more minority applicants.
Brigida, who is white and scored 100 percent on his training exam, said he was discriminated against because of his race when his application was rejected. Das passt doch alles nicht zusammen. Erstens hat man das "skill-based" System ja nicht ersetzt sondern nur hinter das "biographische" Verfahren gestellt. Es gab vorher beides (soweit ich weiß nur unter anderem Namen) und es gibt auch nach der Rückabwicklung 2018 immer noch beides. Nacheinander. Und zweitens hat auch letzteres nichts mit DEI zu tun:
Zitat:https://123atc.com/biographical-assessment
The Biographical Assessment consists of 114 multiple-choice questions. The questions explore your personality traits and your approach to work. Topics include:
Approaches to decision making
- Handling pressure, risk, and uncertainty
- Reactions to criticism, mistakes, and setbacks
- Teamwork and communication styles and preferences
- Efficiency, accuracy, and prioritization
- Confidence and initiative
- Responsibility and reliability
- Learning styles and technological aptitude
- Et cetera
Wenn der liebe Andrew 100% Leistung gebracht hat und trotzdem abgelehnt wurde, würde ich jetzt erstmal davon ausgehen, dass er wohl im biographischen Teil versagt hat, was aber nichts über seine Rasse(sic) aussagt, sondern lediglich über seine persönliche Eignung.
Das ist in etwa so als wenn sich ein Schwerverbrecher in den Polizeidienst einklagt, weil er ja ein besonders guter Schütze ist.
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(01.02.2025, 22:10)Helios schrieb: Auf welcher Grundlage? Die Erfolgsquote einer Bewertung sagt nichts über deren Wirksamkeit aus, genauso wenig wie die Erfolgsquote von nachgeschalteten Tests etwas über die Wirksamkeit vorheriger Bewertungen aussagt. Wenn es da eine auch nur ansatzweise zwingende Kausalität gäbe, dann wäre die Bewertung selbst in gewisser Weise obsolet.
Die Realität ist etwas komplexer. Ein einfacher MCQ Filter-Test als "Self-Assessment" zuhause am PC verursacht einen anderen Aufwand und Kosten, als jeden der 28000 Beweber einzeln von einem Psychologen untersuchen zu lassen. D.h. es kommt durchaus auf die Reihenfolge der Testung an.
Es gibt hier einen Zielkonflikt zwischen a) Einsparung von Kosten und b) Vermeidung von vorzeitigem Ausschluss talentierter und geeigneter Personen. Wenn man Kosten sparen möchte, dann setzt man den Filter mit den feinsten Maschen an den Anfang. Das neue BA hat z.B. in 2014 nur 14% durchgelassen. Diese 14% mögen zwar grundsätzlich eine gute Arbeitsmoral haben, ob sie aber auch Talent für den Job als ATC mitbringen kann ein MCQ mit Fragen, wieviele Stunden man Sport macht, oder welches das schlechteste benotete Fach an der Highschool war, bzw. was der sozioökonomische Background ist, nicht beantworten. Tatsächlich ergänzt der BA den Skilltest nur, er kann ihn nicht ersetzen. An erste Stelle gesetzt, lässt er aber reihenweise talentierte Kandidaten durchs Raster fallen.
Hier mal ein Artikel dazu: https://web.archive.org/web/201507082200...-in-skies/
und der FAA Bericht, welcher 2012 im Vorfeld die Entwicklung des biographischen Selbstbeurteilungs-MCQ-Fragebogen bewertet hat. Im Abstrakt wird angegeben, der Test würde knapp ein Drittel der vom bisherigen Test nicht erfassten Variabilität erklären können. Was nicht bedeutet, er würde den bisherigen Test ersetzen und ein Drittel besser sein. Vielmehr kann er bei einem Teil der Personen, deren beruflicher Werdegang in Rückschau von der Erwartung aufgrund der initialen Testung abgewichen ist, diese Abweichung aufgrund des BA erklären.
Letztlich war jedoch die "Fairness" die Idee, welche die Entwicklung dieses Tests hauptsächlich vorangetrieben hat, weil man glaubte, mit der bisherige Testung würde diverse Minderheiten systematisch schlechter abschneiden. Das wollte man ändern und hat daher den neuen BA vor die Skill-Tests gesetzt, nicht dahinter. Dabei war es offensichtlich weniger wichtig, wenn talentierte Leute die im Skill-Test Top-Ergebnisse zeigen, durch den vorgeschalteten BA von der Karriere ausgeschlossen werden. Was ja genau 2014 passiert ist, als Personen, die den alten Test bereits absolviert hatten, nun den BA machen sollten.
Aus dem oben verlinkten FAA Bericht:
Zitat:The Biographical Questionnaire (BQ) is a 145-item inventory that was developed based on items from Owens’ Biographical Questionnaire (Owens & Schoenfeldt, 1979). The BQ items tap eight areas:
1) educational background,
2) prior military or civilian experience in ATC,
3) importance placed on various factors (e.g., salary, benefits, job security),
4) time expected to become an effective ATCS,
5) commitment to an ATCS career,
6) work-related attitudes,
7) expected satisfaction with aspects of ATCS careers, and
8) general personal information (e.g., socioeconomic status growing up, alcohol and tobacco usage;
Collins, et al, 1992).
Es handelt sich also nicht um einen Skill-Test, sondern um einen Fragebogen. Erschwerend kommt hinzu, dass die "Wunschantworten" gewissen Gruppen zugänglich gemacht worden sein sollen.
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(01.02.2025, 23:22)Zardo schrieb: Aus dem oben verlinkten FAA Bericht (...)
Es handelt sich also nicht um einen Skill-Test, sondern um einen Fragebogen.
Es handelt sich vor allem nicht um das später eingeführte und nun aus Gründen ins Zentrum gerückte Bewertungssystem, sondern um einen vorher verwendeten Fragebogen, der in dem Bericht als Grundlage für die Erarbeitung von ersterem genannt wird. Aber wie dem auch sei, der entscheidende Punkt ist eigentlich dieser:
Zitat:Die Realität ist etwas komplexer.
Die Realität ist nicht nur etwas, sondern deutlich komplexer, genau dies ist mein Argument. Die Gesamtsituation existiert aufgrund von mehreren Einflussfaktoren, und das Herausgreifen eines Einzelnen in der aktuellen öffentlichen Diskussion ist eine rein ideologische Entscheidung, bei der nicht die Lösung der Probleme im Mittelpunkt steht, sondern eine politische Agenda.
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Ein Teil der Zollandrohungen wurde umgesetzt:
Zitat:Trump imposes tariffs but Canada and Mexico hit back
US President Donald Trump has announced sweeping new tariffs on all goods imported from America's three largest trading partners, China, Mexico and Canada. Trump said the US would impose tariffs beginning on Tuesday of 25% on Canada and Mexico as well as an additional 10% tax on China. Canadian energy faces a lower 10% tariff. [...]
Together, China, Mexico and Canada accounted for more than 40% of imports into the US last year. "Today's tariff announcement is necessary to hold China, Mexico, and Canada accountable for their promises to halt the flood of poisonous drugs into the United States," the White House said in a statement on X on Saturday.
https://www.bbc.com/news/articles/c627nx42xelo
Eine Gegenreaktion zeichnet sich auch schon ab:
Zitat:Canada announces $155B tariff package in response to unjustified U.S. tariffs [...]
Today, the Honourable Dominic LeBlanc, Minister of Finance and Intergovernmental Affairs, and the Honourable Mélanie Joly, Minister of Foreign Affairs, announced that the Government of Canada is moving forward with 25 per cent tariffs on $155 billion worth of goods in response to the unjustified and unreasonable tariffs imposed by the United States (U.S.) on Canadian goods. [...]
Minister LeBlanc also announced that the government intends to impose tariffs on an additional list of imported U.S. goods worth $125 billion.
https://www.canada.ca/en/department-fina...riffs.html
Und was ich schon befürchtet hatte, könnte eintreten: Die Säuberungen beim FBI nehmen Gestalt an...
Zitat:US-Medien
Trump plant „Säuberungen“ beim FBI
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump plant Medienberichten zufolge Entlassungen beim FBI und bei Staatsanwaltschaften. Das ging aus zwei Memos hervor, die Reuters und mit der Sache vertraute Personen einsehen konnten. In der „New York Times“ und „Washington Post“ ist die Rede von großflächigen „Säuberungen“, an denen derzeit gearbeitet werde. Die FBI Agents Association bezeichnete die Pläne als „empörend“. [...]
Wie Reuters berichtete, habe der Vizegeneralstaatsanwalt Emil Bove am Donnerstag die obersten Staatsanwälte der US-Bundesstaaten angewiesen, eine Liste aller Staatsanwälte und Staatsanwältinnen sowie FBI-Agenten und -Agentinnen zu erstellen, die an den Ermittlungen zum Sturm auf das Kapitol durch Trump-Anhänger am 6. Jänner 2021 beteiligt waren, so zwei Insider.
https://orf.at/stories/3383573/
...was meiner Meinung nach die Befähigungen der Behörde deutlich schwächen wird, was also wiederum die Gefahr, dass gerade die organisierte Kriminalität hierdurch Vorteile erlangen könnte, erhöht.
Und es geht noch weiter, wobei meiner Meinung nach Patel sich als Wolf im Schafspelz verkaufte, damit er durchgewunken wird:
Zitat:Kash-Patel-Bingo im Senat [...]
Kash Patel war für viele Republikaner nicht die erste Wahl für den Posten des künftigen FBI-Direktors. Doch davon war in der Anhörung vor dem Justizausschuss des Senats am Donnerstag nichts mehr zu spüren. Der republikanische Senator Thom Tillis aus North Carolina hatte gar ein „Kash-Bingo“-Spiel vorbereitet: eine Karte mit Vorwürfen, die die Demokraten angeblich am häufigsten gegen Donald Trumps Kandidaten für die Bundespolizei vorbringen.
Unter ihnen war das Stichwort „FBI-Hauptquartier“, das Patel nach eigenen Aussagen in einem Podcast „an Tag eins“ zu einem „Museum des Tiefen Staates“ machen will. Auf einem anderen Feld stand die „Feindesliste“, auf der Patel in seinem Buch „Regierungsverbrecher“ Dutzende Personen als Handlanger des „Tiefen Staates“ aufgeführt hat. [...]
Doch schon Patels Nominierung durch Trump im Dezember hatte Aufregung nach sich gezogen. Der 44 Jahre alte Jurist, Sohn indischstämmiger Eltern aus Ostafrika, ist Teil einer Riege von Hörigen, mit denen Trump seine Umbaupläne für die Justiz in die Tat umsetzen will. In den vergangenen Jahren ist er vor allem mit seinen Racheschwüren, Verschwörungstheorien und radikalen Aussagen zur Justiz aufgefallen. [...]
In der Senatsanhörung am Donnerstag wies Patel derlei Vorwürfe zurück und gab zumeist den Ahnungslosen. Der demokratische Senator Dick Durban etwa befragte Patel zu seinem Engagement für den „Chor des 6. Januar“, der aus inhaftierten Randalierern des Sturms auf das Kapitol bestand. „Das ist nicht mein Chor“, gab Patel zurück. Er wisse auch nicht, wer mitgesungen habe. „Waren es nicht auch Inhaftierte des 6. Januar?“, setzte Durbin nach. Patel antwortete, dessen sei er sich „nicht bewusst“ [...]
Vor dem Justizausschuss gab sich Patel, der energischer Verteidiger Trumps in der Russlandaffäre war, gemäßigter. Jedem Amerikaner stehe ein „gewissenhafter Prozess“ zu, sagte Patel. Das sei für ihn als Juristen selbstverständlich. Auf konkrete Drohungen oder Rachefantasien angesprochen gab er in der Regel zurück, das Zitat sei entweder unvollständig gewesen oder aus dem Kontext gerissen.
https://www.faz.net/aktuell/politik/usa-...66655.html
Schneemann
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Eine weiter steigende Inflation wird die Folge sein. Für alle Geschäftsleute die in größerem Stil mit Immobilien und Krediten hantieren, müsste das sehr vorteilhaft sein und schwere Zeiten für Sparer, Rentner usw einleuten. Trump muss die Fed in den Griff bekommen, sonst steigen auch die Zinsen.
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