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Dann waren aber nicht die Entlassungen unrecht, sondern allenfalls die Gesetze, auf denen sie basierten. Insofern wurde hier nicht Unrecht korrigiert, sondern Recht aufgehoben. Und zwar auf fragwürdige Weise, statt den rechtsstaatlichen Weg zu gehen und entweder die Gerichte entscheiden zu lassen oder aktiv ein entsprechendes Gesetz politisch durchzusetzen, das diese vermeintlich unrechtmäßige Gesetzeslage ändern und den Betroffenen eine Rehabilitation zugestehen würde. Unabhängig von der eigentlichen Thematik -du kannst dir denken, dass ich anderer Meinung bin als du- ist die Lösung der Frage per Dekret der allerschlechteste Weg, weil er den Rechtsstaat untergräbt und die Demokratie umgeht.
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Meine Meinung dazu dürfte relativ bekannt sein: Bei Streitkräften sehe ich - im Gegensatz zum zivilen Leben - keinen Spielraum. Streitkräfte müssen und haben in Seuchenzeiten einsatzbereit zu bleiben, die Folgen einer Unterschätzung einer Krankheit und die Folgen auf die Einsatzbereitschaft sind extrem schwer kalkulierbar.
Und unabhängig von diesen 8.000 hier genannten Fällen, habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich bedenke, dass sich nun in den USA absehen lässt, dass die Seuchenbekämpfung aus ideologischen Gründen heraus und wegen manchen vielleicht unausgereiften Entscheidungen zu Covid-Zeiten eingedämmt, gehemmt und geradezu ad absurdum geführt wird. Das lässt sich in der Besetzung bestimmter Stellen sehen, ebenso was die Absichten angeht, bestimmte Institutionen zu beschneiden.
Rein statistisch gesehen werden Pandemien zunehmen, wir müssten also hier eher aktiver werden als andersherum. Und wenn dann z. B. die Chinesen (mit diktatorischen Regularien) ihre Truppen seuchenresilienter machen als die USA, wo man dann sich in wirre Quacksalbereien flüchtet, dann könnte ein Seuchenausbruch zu Kriegszeiten schwerwiegende Folgen auf den Kriegsverlauf haben...
Schneemann
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(Vor 11 Stunden)Schneemann schrieb: Und unabhängig von diesen 8.000 hier genannten Fällen, ....
Diese vieltausendfachen Fälle untergraben das Vertrauen, und damit die tatsächliche Einsatzbereitschaft. Es gibt eine Aussage Napoleons, daß die Moral sich zum Material in einem Verhältnis von 3 zu 1 befindet.
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(Gestern, 23:31)Broensen schrieb: Dann waren aber nicht die Entlassungen unrecht, sondern allenfalls die Gesetze, auf denen sie basierten. Insofern wurde hier nicht Unrecht korrigiert, sondern Recht aufgehoben. Und zwar auf fragwürdige Weise, statt den rechtsstaatlichen Weg zu gehen und entweder die Gerichte entscheiden zu lassen oder aktiv ein entsprechendes Gesetz politisch durchzusetzen, das diese vermeintlich unrechtmäßige Gesetzeslage ändern und den Betroffenen eine Rehabilitation zugestehen würde. Unabhängig von der eigentlichen Thematik -du kannst dir denken, dass ich anderer Meinung bin als du- ist die Lösung der Frage per Dekret der allerschlechteste Weg, weil er den Rechtsstaat untergräbt und die Demokratie umgeht.
Der rechtsstaatliche Weg durch die Instanzen dauert leider oft viele Jahre in denen dann das Leben dieser 8000 Soldaten und ihrer Familien zumindest zum Teil schon zerstört oder stark beeinträchtigt sein könnte. Insofern präferiere ich die Möglichkeiten der US-Verfassung, die dem reinen Rechtsstaat noch ein Korrektiv der Vernunft in Form des Präsidenten gegenüberstellt.
(Vor 11 Stunden)Schneemann schrieb: Meine Meinung dazu dürfte relativ bekannt sein: Bei Streitkräften sehe ich - im Gegensatz zum zivilen Leben - keinen Spielraum. Streitkräfte müssen und haben in Seuchenzeiten einsatzbereit zu bleiben, die Folgen einer Unterschätzung einer Krankheit und die Folgen auf die Einsatzbereitschaft sind extrem schwer kalkulierbar.
Schneemann
Es war zu der Zeit als die Soldaten diszipliniert bzw. aus dem Dienst entfernt wurden schon absehbar, dass Covid kein großes Problem für die US-Armee sein wird. Viele hatten sowieso schon Corona-Infektionen durchlaufen und damit Immunität aufgebaut. Bei über 90% der US-Soldaten die an Corona erkrankten ging die Symptomatik nicht über eine leichte bis mittlere Grippe hinaus, oft noch weniger oder symptomloser Verlauf. Insofern hat auch keine Seuche die Einsatzbereitschaft ernsthaft bedroht es ging schlicht um Willen durchsetzen und/oder Prinzipienreiterei.
(Vor 7 Stunden)Pogu schrieb: Diese vieltausendfachen Fälle untergraben das Vertrauen, und damit die tatsächliche Einsatzbereitschaft. Es gibt eine Aussage Napoleons, daß die Moral sich zum Material in einem Verhältnis von 3 zu 1 befindet.
Wir leben aber nicht mehr zu Zeiten Napoleons in denen Soldaten quasi Leibeigene des Herrschers waren. Das gibt es vielleicht noch in Nordkorea. Moral und Loyalität sind spätestens in der modernen Welt keine Einbahnstraße mehr. Deswegen haben auch nicht diese Fälle das Vertrauen untergraben, sondern die Behandlung der Soldaten hat umgekehrt das Vertrauen vieler Soldaten in die US-Regierung bzw. ihre Institutionen untergraben. Die 8000 sind ja nur die Spitze des Eisberges, der noch aus hunderttausenden weiteren Soldaten besteht die die Impfung eigentlich ablehnten, sie aber über sich haben ergehen lassen um ihre Arbeit nicht zu verlieren. Was hat das wohl mit diesen Menschen und deren Familien gemacht? Nicht umsonst sprachen sich dann ca. 75% der US-Soldaten für Trump aus.
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Ich dachte, exakt das gesagt zu haben - lediglich kürzer.
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(Vor 6 Stunden)Pogu schrieb: Ich dachte, exakt das gesagt zu haben - lediglich kürzer.
Dann habe ich das wohl spiegelverkehrt interpretiert
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Ich hätte mich besser artikulieren sollen, jedenfalls ausführlicher.
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(Vor 7 Stunden)lime schrieb: Korrektiv der Vernunft in Form des Präsidenten Donald Trump
Ich lass das mal einfach so stehen und wirken.
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(Vor 4 Stunden)Broensen schrieb: Ich lass das mal einfach so stehen und wirken.
In dem Punkt hat er genau diese Vernunft gezeigt. In der US Verfassung geht es aber nicht um Trump persönlich sondern um das Amt des Präsidenten, worauf sich mein Post auch bezog. Im Übrigen halte ich persönlich den Mann eher nicht für die Vernunft in Person, aber so schlecht wie man in hierzulande gerne darstellt ist er definitiv nicht.