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Gaetz hat sich aus dem Nominierungsprozess zum US Attorney zurückgezogen. Er ist als Kongressabgeordneter bereits zurückgetreten, könnte seinen Sitz im neuen Repräsentantenhaus im Januar aber wieder einnehmen.
Mit dem Rückzug Gaetz könnten va die Chancen für Hegseth (da sind zuletzt einige unschöne Frauengeschichten bekanntgeworden) weiter sinken.
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@Nightwatch
Zitat:Mit dem Rückzug Gaetz könnten va die Chancen für Hegseth (da sind zuletzt einige unschöne Frauengeschichten bekanntgeworden) weiter sinken.
Unabhängig von diesen "unschönen Frauengeschichten", ein Teil mag sicherlich auch deswegen hochkommen, weil die Gegenseite danach sucht, fiel mir auf, dass, seit eben diese Geschichten hochkamen, interessanterweise die rechten und konservativen Medien in den USA ihn aus den Schlagzeilen nehmen.
Bislang war er eine Art breitkiefrig-kerniger Sonnyboy, der ehem. Offizier und Gentleman quasi - ich musste bei ihm ehrlich gesagt irgendwie immer an eine leicht gealterte Variante des Schauspielers Casper Van Dien aus dem 1997er Movie Starship Troopers denken -, aber seit diese Geschichten, auch seine außerehelichen Affären und unschönen Trennungen, hochkommen, verschwindet er zunehmend aus den Schlagzeilen der eher rechten Medienlandschaft. Meiner Meinung nach ein Zeichen, dass er im konservativen Spektrum im Sinkflug begriffen ist. Ich glaube nicht, dass er durchkommt im Senat.
Je mehr ich übrigens so lese - ich hatte die letzten Tage Zeit, weil ich geschäftlich viel unterwegs war -, desto mehr sträubt es sich bei mir innerlich auch alles gegen Gabbard.
Schneemann
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Ich halte Gabbard auch für eine völlig indiskutable Personalie für den Posten, ganz gleich wie man jetzt zur Ukrainepolitik stehen mag. Er hätte ihr das Veteranenministerium geben sollen und gut wärs.
Mein Eindruck ist erstmal, dass die Sau jetzt halt durchs Dorf getrieben worden ist. Was will man Tagelang über eine SecDef Nominierung berichten, dass ist boring und wenn überhaupt war Gaetz interessanter.
Ich glaube grundsätzlich nicht, dass die Republikanischen Senatoren allzu scharf sind Trump groß ans Bein zu pinkeln solange die Kandidaten nicht völlig neben der Spur sind. Gaetz war da ein wirklicher Sonderfall, weil ihm nicht nur der Skandal um irgendwelche Minderjährigen anhängt, er für den Sturz McCarthys verantwortlich gewesen ist, sich mit vielen Senatoren überworfen hatte, sondern auch weil er halt wirkliche eine ultimative MAGA Loose Cannon ohne relevante fachliche Vorerfahrung gewesen wäre. Da wären sicherlich richtig die Fetzen geflogen.
Dagegen ist Hegseth um Größenordnungen unproblematischer.
Hinzu kommt, dass die (republikanischen) Senatoren durchaus auf die Wahrung von Traditionen im Senat bedacht sind. Es ist die absolute Ausnahme, dass nominierte Kandidaten für Ministerposten im Senat durchfallen wenn die Partei des Präsidenten die Mehrheit stellt. Der letzte Fall ist mittlerweile wohl Jahrzehnte her. In aller Regel gibt es keine Showdowns, Kandidaten ziehen sich vorher 'freiwillig' zurück. Und selbst das passiert nicht so häufig. In aller Regel bekommt ein Präsident höchstens ein, zwei Kandidaten nicht durch den Nominierungsprozess, der Rest winkt man für gewöhnlich durch.
Mit Gaetz haben sie jetzt schon einen Skalp, von daher kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass der Rest durchgeht wenn nicht irgendwas größeres noch auftaucht.
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Wie können Menschen behaupten Christen zu sein, und dann Ehebruch begehen und mit irgendwelchen Frauen den Beischlaf ausüben?! Diese verlogene Bigotterie in den USA bei vielen "Rechten" ist einfach nur traurig. Hoffentlich kann Christus ihnen vergeben.
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@Quintus: da kommen wir jetzt aber weit hinaus;
das Christentum ist auch nur eine Entwicklung aus dem jüdischen, und in Gen.16,1 ff ist schon beschrieben, dass sich Abr(ah)am sogar auf den ausdrücklichen Wunsch seiner Frau Sarai hin mit deren ägyptischen Magd Hagar vergnügte ...
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Deuteronomium 22,22 - Sprichwörter 6,32 - Levitikus 20,10 sowie natürlich insbesondere:
Deuteronomium 5,18 - Exodus 20,14
Und nein, dass Christentum ist nicht einfach nur eine Entwicklung aus dem jüdischen. Und schon Paulus verstand, dass die von dir angerissene Geschichte schlussendlich auch ein Gleichnis für die beiden verschiedenen Testamente ist, siehe Galater 4,21 fort folgen
Und nun zurück zu ehebrechenden designierten Verteidigungsministern: jede Person die dergleichen tut sollte im Weiteren keine solche Stellung erhalten, weil sie allein dadurch ihre moralische Nichteignung erwiesen hat.
Und in den USA sich als wahrer Christ hinzustellen, dann aber alles was dies eigentlich ausmachen sollte mit Füßen zu treten, bedeutet, dass man ein bigotter verlogener Sünder ist, der sich mehr Sorgen um sein Seelenheil machen sollte als darum, was noch auf dieser Welt aus ihm wird.
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@Quintus,
da Jesus sich ja schon gegen das Schwören ausspricht wäre doch jeder US-Soldat automatisch raus der nicht die alternative Eid-Formel mit "versichere" gewählt hat und das schon bevor er im Regelfall überhaupt eine Ehe vollzogen hat.
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@QF Du müsstest das doch noch in der Sonntagsschule gelernt haben
Integraler Bestandteil des Christentums (jedenfalls in protestantischer bzw evangelikaler Ausprägung) ist die Erkenntnis, dass als unvollkommene Menschen in einer gefallenen Welt den göttlichen Vorgaben /den mosianischen Gesetz nicht erfüllen und vor Gott nicht aus eigener Kraft gerecht werden können. Stattdessen bedarf es des stellvertretenden Opfertod des Sohnes Gottes, der ein für allemal alle Sünden der Christen abgegolten hat.
Der Christ hat nach der Annahme dieses Opfers 'lediglich' die Aufgabe nach Heiligung /Selbstoptimierung zu streben und sein unperfektes Leben dem göttlichen Idealzustand anzunähren. Er wird in der gefallenen Welt als Gefangener seines fleischlichen Wesen aber zwangsläufig scheitern, sündigen und hinter den göttlichen Idealvorstellungen zurückfallen. Damit fällt er aber nicht aus der Gnade Gottes und verliert sein Seelenheil, vielmehr ist Gottes Gnade und Vergebung grenzenlos für alle die an ihn glauben.
Insofern ist es aus dieser evangelikalen Sicht kein Hinderungsgrund für (zumindest) ein weltliches Amt, dass ein Christ in seinem Lebensweg mit Gott ins sündige Unterholz geraten ist. Geistig ist er lediglich aufgefordert daran zu arbeiten es zukünftig besser zu machen.
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(Gestern, 07:02)Quintus Fabius schrieb: Und nun zurück zu ehebrechenden designierten Verteidigungsministern: jede Person die dergleichen tut sollte im Weiteren keine solche Stellung erhalten, weil sie allein dadurch ihre moralische Nichteignung erwiesen hat. In einem säkularen Staat dürften religiöse Dimensionen keine Rolle spielen hinsichtlich staatlicher, und somit auch militärischer Posten.
Man könnte das also allenfalls auf Grundlage einer allgemeinen ethisch-moralischen Ebene heranziehen, nicht aber auf einer religiösen.
Zumal es ohnehin schwer fallen dürfte, die Kriege der USA als "gerechte Kriege" im christlichen Sinne und somit das Wirken in deren Streitkräften an sich als einer christlichen Moral folgend zu verorten.
Außerdem hat es - Nightwatchs Ausführungen entsprechend - in den USA doch eine große Tradition, durch Militärdienst Buße zu tun für seine Sünden (Straftaten). Demzufolge wäre es nur folgerichtig, dass jemand, der hohe Schuld auf sich geladen hat, einen hohen Posten bekleidet.
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Und da sieht man nur einmal mehr, wie die evangelikale Häresie in den moralischen Nihilismus führt, in welchem alles statthaft ist, vorausgesetzt man besser sich in der Zukunft...... lächerlich, und in direktem Widerspruch zu allem was tatsächlich in der Bibel steht.
Nach Matthäus 5,33 fort folgend fordert Christus zwar tatsächlich auf, nicht zu schwören, aber primär in dem Kontext, dass Schwüre für einen Christen ohnehin irrelevant sein müssten, da diese ohnehin immer der Wahrhaftigkeit verpflichtet sind und daher ohne Ausnahme ohnehin immer die Wahrheit sprechen müssen.
Werter Nightwatch:
Lies mal lieber die Schriften von Pelagius, bevor du dich von manichäischem Gedankengut ankränkeln lässt.
Broensen:
Wer Ehebruch begeht, ist aus moralisch-ethischen Gründen nicht geeignet Oberbefehlshaber zu sein, weil sein Charakter schwach ist und er sich selbst von solchen absurden Nichtigkeiten wie dem Beischlaf mit einer Frau verleiten lässt. Eine solche Person hat die notwendige Selbstdisziplin nicht, ihr fehlt es also damit an der wesentlichsten Grundlage tatsächlich die Verantwortung zu übernehmen, völlig unabhängig von einer christlichen Sichtweise. Aus rein nüchternen, technischen Gründen ist so eine Person nicht geeignet.
Wer seine Frau betrügt, der betrügt auch seine Untergebenen, seine Vorgesetzen und sich selbst. Der ist nichts wert, weil er selbst für solche lachhaften Geringfügigkeiten wie eine bloße Frau bereit ist Verrat an denen zu begehen, denen er Treue geschworen hat. Treue ist aber immer und in jeder Kultur und jeder Religion ein Wert auf Gegenseitigkeit.
Einer solchen Person kann man also folglich nicht folgen.
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(Vor 10 Stunden)Quintus Fabius schrieb: Und da sieht man nur einmal mehr, wie die evangelikale Häresie in den moralischen Nihilismus führt, in welchem alles statthaft ist, vorausgesetzt man besser sich in der Zukunft...... lächerlich, und in direktem Widerspruch zu allem was tatsächlich in der Bibel steht.
Das ist doch nicht die Position der protestantistischen Glaubensrichtungen. Keine Sünde ist statthaft und dem Christen erlaubt. Der Christ ist aufgefordert tadellos ohne Sünden zu leben. Die Realität ist aber, dass er dem Anspruch nicht gerecht werden kann, weswegen er der Gnade Gottes durhc das Opfer Jesu Chrsiti bedarf. Die Gnade Gottes ist nicht endlich, es gibt vor Gott keine Quantität oder Qualität der Sünde die nicht vergeben werden könnte. Daraus erwächst dann aber kein Freibrief nach Belieben zu sündigen, vielmehr soll es dem Christen ein Bedürfnis erwachsen nicht mehr / weniger zu sündigen und sich dem göttlichen Idealzustand anzunähern.
Paulus dazu in Römer 6:
15Heißt das nun, dass wir einfach weiter sündigen, weil wir nicht mehr unter der Herrschaft des Gesetzes, sondern unter der Gnade stehen? Auf keinen Fall!
16 Überlegt doch einmal: Wenn ihr euch jemand unterstellt und als Sklaven zum Gehorsam verpflichtet, dann seid ihr damit seine Sklaven. Entweder seid ihr Sklaven der Sünde, dann wird euch das zum Tod führen, oder ihr gehorcht Gott und werdet zur Gerechtigkeit geführt.
17 Aber Gott sei Dank: Ihr, als frühere Sklaven der Sünde, gehorcht jetzt von Herzen der Lehre, von der ihr inzwischen geprägt worden seid.
Quintus Fabius schrieb:Lies mal lieber die Schriften von Pelagius, bevor du dich von manichäischem Gedankengut ankränkeln lässt. Wozu? Wir diskutieren dien theologischen Positionen evangelikaler Christen in Amerika, nicht persönliche Glaubensüberzeugungen.
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Bleiben wir also rein bei den Evangelikalen: die so heißen, weil sie sich absolut streng an das Evangelium halten und dieses wortwörtlich nehmen:
Zitat:Die Gnade Gottes ist nicht endlich, es gibt vor Gott keine Quantität oder Qualität der Sünde die nicht vergeben werden könnte.
Doch die gibt es: und zwar die Sünde gegen den Heligen Geist. Christus spricht hierbei von der Lästerung des Geistes, Matthäus 12,31 fort folgend. Wobei hier Lästerung nicht einfach nur wortwörtlich gesehen werden kann, sondern dies mehr bedeutet aufgrund des Kontext in welchem er das spricht.
Und lassen wir sogar mal beiseite was damit tatsächlich gemeint ist und was die Kirchenväter darunter verstanden und betrachten dies aus einer rein evangelikalen Sicht, dann ist aus deren Sicht damit dreierlei gemeint: zum einen eine vermessene falsche Hoffnung auf Erlösung, dann die Unfäigkeit zu bereuen und wirklich zu büßen und schließlich die Verstockung in der Sünde.
Wenn man nun ein amerikanischer evangelikaler Christ ist, müsste man aus diesem Grund sowohl Hegseth als auch insbesondere Trump rigide ablehnen.
Für solche Verdammten zu sein funktioniert deshalb für evangelikale Christen nur dadurch, dass sie schlicht und einfach Fakten und Realität leugnen und einem Phantasiebild dieser Personen folgen, welches von den realen Personen massiv abweicht.
Man leugnet also einfach die Realität. Denn anders könnte man eine Person wie Trump, die sich aus evangelikaler Sicht in jedem Fall der Sünde gegen den Heligen Geist schuldig gemacht hat nicht folgen und diese auch nicht wählen, den einer solchen Person wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.
Und genau deshalb ist es ja eine derartige Absurdität, dass tiefgläubige Christen einer Person wie Trump folgen.
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(Vor 1 Stunde)Quintus Fabius schrieb: Und genau deshalb ist es ja eine derartige Absurdität, dass tiefgläubige Christen einer Person wie Trump folgen.
In einem dualen Parteiensystem hat man nur zwei Optionen, gar nicht oder das kleinere Übel wählen. Ein tiefgläubiger Christ kann eigentlich niemanden wählen der sich vehement für das Recht auf Abtreibung einsetzt. Nicht zu wählen würde daran nichts ändern, also bleibt zwingend nur Trump übrig.
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