USA vs. Iran
Ich hatte auch nicht sagen wollen, dass die Verlegungen ausschließlich Offensivoperationen in den Iran hinein unterstützen.
Das Schlachtfeld in einem Krieg würde das Mittelmeer, Rote Meer, Arabische Meer, Golf von Oman, Persischer Golf, sowie an Land Israel, Palästina, Iran, Irak, Syrien, Libanon, Jemen und Nachbarländer umspannen. Da verteilt sich die Feuerkraft notwendigerweise aus der Sache heraus.
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Zitat:US State Department denies Pakistan exemption from sanctions imposed on Iran

(MENAFN) The US State Department has denied Pakistan an exemption from sanctions imposed on Iran, preventing the completion of a long-delayed gas pipeline project between the two countries.
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Miller further highlighted that addressing Pakistan's energy shortages remains a key priority for the US. He noted that Washington continues to engage with the Pakistani government on energy security matters, underscoring the importance of cooperation between the two nations in this regard. However, he did not indicate any flexibility on sanctions that would enable the gas pipeline project with Iran to move forward.
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In addition to discussing energy issues, Miller reiterated Washington’s strong support for Pakistan in its fight against terrorism. He condemned recent attacks by Baloch separatists in the province of Balochistan and acknowledged the suffering of the Pakistani people due to terrorist activities, emphasizing the US commitment to standing by Pakistan in counterterrorism efforts.

Meanwhile, senior Pakistani officials revealed that Iran has issued a final warning to Pakistan, indicating that Tehran may pursue legal action in the Paris Court of Arbitration if Pakistan fails to complete its part of the gas pipeline by September. Iran claims to have invested USD2 billion in the project on its side of the border and is prepared to begin exporting gas. The project, originally slated for completion in 2014, has been delayed for a decade due to US sanctions, and Pakistan now faces the possibility of a fine of up to USD18 billion for failing to meet its contractual obligations.
https://menafn.com/1108638874/US-State-D...ed-on-Iran

Die USA hindern Pakistan an der Fertigstellung einer Gaspipeline aus dem Iran, obwohl Pakistan -insbesondere der westliche Teil- unter erheblicher Energieknappheit leidet. Der Iran hat seinen Teil der Pipeline längst fertigstellt und wäre technisch bereit Gas zu liefern. Pakistan darf das iranische Gas laut USA für die Region Beluchistan nicht abnehmen. Gleichzeitig seien die USA bemüht, sich mit der Energieknappheit Pakistans zu befassen und man bedauere sehr die terroristischen Aktivitäten in Beluchistan. Der Iran wiederum droht damit gegen Pakistan eine 18 Mrd. USD Dollar Klage einzureichen, um den Schaden zu kompensieren. Denn die Verträge und der iranische Bauanteil existieren bereits und die pakistanische Seite verbleibt (aufgrund der USA) für ihren Teil vertragsbrüchig.
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Und was ist, wenn China diese Leitung fertig baut - etwa, um den Hafen in Gwadar anzuschließen, und von dort weiter eine Pipeline bis nach Westchina (Xinjiang) zu projektieren?
Könnten die USA auch das verhindern?
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(06.09.2024, 14:40)Kongo Erich schrieb: Und was ist, wenn China diese Leitung fertig baut - etwa, um den Hafen in Gwadar anzuschließen, und von dort weiter eine Pipeline bis nach Westchina (Xinjiang) zu projektieren?
Könnten die USA auch das verhindern?

Investoren und Käufer, die dafür US Sanktionen hinnehmen, findet man leichter in China. Aber für Gaslieferungen nach China wären die Pipelines von Turkmenistan, Usbekistan spannender. Bei dem o.g. südlichen Pipeline Projekt sollte sich Indien den Plänen nach einmal perspektivisch beteiligen, um einen Teil auch bis nach Indien zu pumpen. Hier ist aber offenbar der Hebel der USA ab Grenze Belutschistan schon zu stark, um hier in die Umsetzung gehen zu können.
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(07.09.2024, 14:45)KheibarShekan schrieb: ...für Gaslieferungen nach China wären die Pipelines von Turkmenistan, Usbekistan spannender. ...
ich denke da etwas kontroverser
1. Eine Pipeline von Gwadar (mit einem LNG-Terminal) nach Westchina wäre vor allem für Exporteure aus dem Anlieger- resp. Randbereich des indischen Ozeans von Interesse, von Afrika bis zu den arabischen Ländern.
Dort gibt es genug Gas- (und Öl-) Produzenten, die ihr Exportprodukt auch an China verkaufen möchten (Anm.: und die China durchaus auch umwirbt).
Ich denke an den Oman, an den Nord-Sudan mit dem Bashayer Marine Terminal bei/in Port Sudan , den Süd-Sudan mit dem Exporthafen im Norden und evtl. Ausweichmöglichkeiten über Kenia , an die Golfstaaten - oder auch an den Tschad (mit der Tschad-Kamerun-Pipeline und andere westafrikanische Staaten, die ihre Vorkommen derzeit über den Atlantik exportieren.
Ein LNG-Terminal in Pakistan würde das für China kritische maritime Nadelöhr bei Singapur umgehen.
Gleichzeitig könnte eine landgeführte Zuleitung aus dem Iran sozusagen ein "back up" sein, falls der Seeweg kritisch wird.

2.
Momentan wird der Weg über Turkmenistan und Usbekistan präferiert. Allerdings ist der nicht ohne Risiko.
a) In Zentralasien wetteifern vor allem China, Russland, Iran und die Türkei um Einfluss. Die Türkei wird sich auch mittel- und langfristig eher in Konkurrenz und Rivalität zu Russland und dem Iran als in Harmonie zu diesen beiden Staaten bewegen.
b) Die zentralasiatischen Saaten sind stark hierarchisch von Einzelpersonen geprägt. Damit ist der Staat selbst nicht besonders stabil, sondern durch Unruhen und Umstürze gefährdet.
Insgesamt erscheint daher ein Transportweg vom Iran über Zentralasien nach China perspektivisch eher labil als sicher zu sein.

(07.09.2024, 14:45)KheibarShekan schrieb: ...
Bei dem o.g. südlichen Pipeline Projekt sollte sich Indien den Plänen nach einmal perspektivisch beteiligen, um einen Teil auch bis nach Indien zu pumpen. Hier ist aber offenbar der Hebel der USA ab Grenze Belutschistan schon zu stark, um hier in die Umsetzung gehen zu können.
für eine Pipeline zwischen Iran und Indien sehe ich eine Trassierung über Pakistan faktisch als chancenlos an. Pakistan und Indien sind feindliche Zwillingsbrüder, die schon viel zu oft kriegerische Auseinandersetzungen miteinander hatten. Eine solche Pipeline müsste zumindest außerhalb der pakistanischen Hoheitsgewässer über Meeresgrund geführt werden - und wäre auch dort vor Anschlägen nicht sicher.
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(07.09.2024, 15:49)Kongo Erich schrieb: ich denke da etwas kontroverser
1. Eine Pipeline von Gwadar (mit einem LNG-Terminal) nach Westchina wäre vor allem für Exporteure aus dem Anlieger- resp. Randbereich des indischen Ozeans von Interesse, von Afrika bis zu den arabischen Ländern.
Dort gibt es genug Gas- (und Öl-) Produzenten, die ihr Exportprodukt auch an China verkaufen möchten (Anm.: und die China durchaus auch umwirbt).

Ja ist durchaus etwas dran. Über den Hafen Gwadar plant China zukünftig einen Teil seines Rohölimports abzuwickeln. Neben einer Rohölpipeline könnte man sicherlich auch eine sinnvollere Gaspipeline bauen. Sofern chinesische Investoren für sich den Bedarf sehen, wären sie sicherlich dabei.
Wie das mit dem Rohöl durch eine Pipeline funktionieren soll kann ich mir noch nicht vorstellen, weil ja viele Lieferant ganz andere Öl Zusammensetzungen lieferen.
Für die Weiterarbeitung dient nicht jedes Öl gleichermaßen. Das wird dann in der Pipeline ein Middle Eastern & African Blend?!

Tatsächlich besteht aber bereits jetzt im Westen und in weiten Teilen Pakistans eine Energieknappheit und keine relevante Infrastruktur. Insofern ist es überhaupt erstmal sinnvoll, auch für die Region Beluchistan, wenn Pakistan im Stande ist, eine entsprechende Versorgungsinfrastruktur im eigenen Land bzw. die entsprechenden Transitstrecken herzustellen. Im Iran sieht das schon wirklich mau aus und auf der pakistanischen Seite düster.

Zitat:Ein LNG-Terminal in Pakistan würde das für China kritische maritime Nadelöhr bei Singapur umgehen.
Gleichzeitig könnte eine landgeführte Zuleitung aus dem Iran sozusagen ein "back up" sein, falls der Seeweg kritisch wird.

Den Seeweg mit LNG sehe ich ebenso kritisch wie den Landweg für Rohöl. Beides macht jeweils eigentlich nur bedingt Sinn, kann nur eine Sonderlösung sein. Jeweils umgekehrt macht es viel eher Sinn, also den Seeweg für qualitativ sortiertes Rohöl zum Tagespreis und Pipeline-Netze für eine langfristige Gasversorgung im Rahmen langfristiger, entsprechend großvolumiger Lieferverträge.

Zitat:2.
Momentan wird der Weg über Turkmenistan und Usbekistan präferiert. Allerdings ist der nicht ohne Risiko.
a) In Zentralasien wetteifern vor allem China, Russland, Iran und die Türkei um Einfluss. Die Türkei wird sich auch mittel- und langfristig eher in Konkurrenz und Rivalität zu Russland und dem Iran als in Harmonie zu diesen beiden Staaten bewegen.


Infrastrukturell sind Straße, Schiene, Häfen, Pipelines, LNG Terminals grundsätzlich vorhanden, um den zentralasiatischen Staaten und auch Russland einen Zugang zum Persischen Golf bzw. Indischen Ozean zu bieten. Die Türkei bietet Zentralasien einen teils schon sehr gut ausgebauten Zugang zum Mittelmeer. Ich sehe das nicht unbedingt als Konkurrenz, sondern bedient jeweils andere Märkte.
Die zentralasiatischen Staaten können Russland, Türkei, Iran und China infrastrukturell letztlich verbinden, umgekehrt können die Türkei und der Iran Zugang zum internationalen Seehandel bieten. Ich sehe hierbei gerade nicht grundsätzlich eine sich behindernde Konkurrenz und viele win-win Situationen.

Es geht hier vorrangig um Business, ohne dass man gleich heiraten muss. Konfliktpotentiale würden aus meiner Sicht dann entstehen, sobald sich diese genannten Länder oder außere Kräfte in inner- oder zwischenstaatlichen Konflikte der Zentralasiaten destabilisierend einmischen.

Zitat:b) Die zentralasiatischen Saaten sind stark hierarchisch von Einzelpersonen geprägt. Damit ist der Staat selbst nicht besonders stabil, sondern durch Unruhen und Umstürze gefährdet.
Insgesamt erscheint daher ein Transportweg vom Iran über Zentralasien nach China perspektivisch eher labil als sicher zu sein.

Das betrifft natürlich jeden Wirtschaftraum: stabile Verhältnisse sind die Grundlage für Produktion, Handel und Wohlstand. Ein politischer Umsturz muss zwar nicht zwangsläufig das Ende einer Pipeline, eines Hafens bedeuten, aber die Abnahmefähigkeit und Transportsicherheit sind definitiv abhängig von der Stabilität im politischen und vertraglichen Sinn. Da sieht es etwas mau aus, insbesondere wäre eine 10 oder 20 jährige Prognose daher schon in hohem Maße unseriös. Das ist durchaus ein Problem aller Routen nach China, daher braucht China am Ende auch mehrere Alternativ-Routen eigentlich.

Zitat:Pakistan und Indien sind feindliche Zwillingsbrüder, die schon viel zu oft kriegerische Auseinandersetzungen miteinander hatten. Eine solche Pipeline müsste zumindest außerhalb der pakistanischen Hoheitsgewässer über Meeresgrund geführt werden - und wäre auch dort vor Anschlägen nicht sicher.

Zugegen, kam der Vorschlag zur Verlängerung der Pipeline nach Indien aus dem Iran aus einer rein technokratischen Sicht und Feder unter naiver Ignoranz menschlicher Faktoren. Wurde so mal den Indern präsentiert und irgendwelche Papiere wurden auch von den Indern unterzeichnet, in dem sie ihre unverbindliche Absicht erklärten, dass Thema weiter zu verfolgen. Mehr aber auch tatsächlich nicht.

Der ideologische, rassistische Hass zwischen Pakistanern und Indern ist schwer überbrückbar. Beidseitig. Gleiches Level. Die Pipeline würde den Pakistanern zudem einen politischen Hebel gegenüber Indien geben, mit dem viele Pakistaner vermutlich nicht umgehen könnten. Noch bevor der erste Kubikmeter Erdgas in Indien verfeuert ist, würden die ersten Pakistaner schon lautstark fordern, den Indern den Saft abzudrehen. Das kann nur eine starke Regierung im Griff behalten. Schwierig. So dass diesbezüglich auch jedes win-win zum Scheitern verurteilt scheint. Sinn macht das Projekt halt aus technokratischer Sicht, wenn man die politischen und kulturellen Faktoren außer Acht lässt.
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Zitat:Neue Sanktionen gegen Iran treffen auch Deutschland-Flüge von Iran Air

Neue Sanktionen gegen Teheran könnten auch die Flugverbindungen betreffen. Insgesamt drei Verbindungen bietet die nationale Fluggesellschaft Iran Air nach Deutschland an – damit soll nun Schluss sein.
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Iran Air soll deshalb nicht mehr nach Deutschland fliegen dürfen, hieß es.

Neben Deutschland kündigten auch Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Frankreich neue Sanktionen gegen den Iran an.
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https://www.airliners.de/sanktionen-iran...-air/76606

Zitat:50 days of secret operations by Iranian intelligence forces to crush terrorists

In recent months, Iran's intelligence forces have conducted 50 days of crushing operations against Daesh and other terrorists, and the arrest of Abdullah Kuveyteh, the designer of terrorist operations in Kerman province, is one of the results of this large-scale operation.
https://en.irna.ir/news/85542288/50-days...-forces-to
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Eskalation mit Samthandschuhen im Irak.

Zitat:"Recht auf Selbstverteidigung"

Pro-iranische Milizen offenbar für Angriff auf US-Botschaftsaußenstelle* in Bagdad verantwortlich
13.09.2024, 10:38 Uhr

Ein hochrangiger Verantwortlicher der irakischen Sicherheitsdienste der Nachrichtenagentur AFP sagte kurz nach dem Angriff, auf die Einrichtung seien zwei Katjuscha-Raketen abgefeuert worden. Eine sei auf dem Gelände der irakischen Anti-Terroreinheiten gelandet, eine weitere auf einem Stützpunkt der von den USA geleiteten Militärkoalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
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Die "Botschaftsaußenstelle in Bagdad" meint in Wahrheit den von Amerikanern beanspruchten Teil des internationalen Flughafens. Dort in der Nähe ist wohl eine der beiden Katjuschas eingeschlagen.
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(13.09.2024, 15:21)KheibarShekan schrieb: Eskalation mit Samthandschuhen im Irak.

Die Iraner haben keine anderen Handschuhe.

Sie möchten den großen Hund gerne ärgern, müssen das jedoch immer so machen, dass der nicht zurückbeißt.

Das kommt dann im Endergebnis recht unbeholfen daher.
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Oder recht geschickt daher, je nach Perspektive. Ich neige dazu, das ganze als recht geschickt zu sehen.
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Die irakischen Milizen haben schon auch andere Handschuhe. Wer eine Katjuscha abfeuern kann, kann jedenfalls auch 40 davon abfeuern. Die Zurückhaltung ist nur insoweit geschickt, weil parallel die Konditionen über den Abzug der US Truppen verhandelt werden. Das Spiel läuft aber schon sehr lange so und die Amerikaner haben sicher außer in Verhandlungen bisher noch nicht bewegt.

Zitat:US imposes new rights-related sanctions on Iran
Wednesday, 18 September 2024 7:22 PM [ Last Update: Wednesday, 18 September 2024 7:22 PM ]

The US Treasury announces sanctions on 12 individuals in Iran accusing them of rights violations.
The United States has imposed a new round of sanctions on Iran on accusations of human rights violations as Washington continues with its unsuccessful policy of pressuring Tehran into new political and military concessions.

The sanctions issued by the US Department of the Treasury on Wednesday targeted 12 individuals from Iran’s Islamic Revolution Guard Corps (IRGC), officials of Iran’s Prisons Organization, and people it claimed were responsible for Iran’s operations against opposition figures based overseas.
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https://www.presstv.ir/Detail/2024/09/18...man-rights
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Zitat:Iranian forces kill Kurdish opposition leader in clashes near the Iraqi borders
2024-09-19 21:58
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Iranian border guards found large amounts of explosives and “advanced American weapons” on Karimian’s body, border guard chief Ahmad Ali Goudarzis told Mehr news, which is affiliated with the Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC). He added that one border guard and a few other Komala members were injured.
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https://shafaq.com/en/Kurdistan/Iranian-...qi-borders
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