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(28.04.2024, 21:08)Quintus Fabius schrieb: Denn derjenige welcher etwas nutzt weiß meist direkt und unmittelbar selbst besser als jede zentrale Stelle es könnte, was notwendig ist und was nicht. Einmischung von außen und von weiter oben ist meist negativ. Als jemand, der beruflich anderen regelmäßig aufzeigt, wie sie die Potentiale ihrer Liegenschaften und Gebäude besser nutzen könnten, muss ich dem natürlich vehement entgegen treten.
Es gibt zum Einen etwas namens Betriebsblindheit, die dazu führt, dass man die Dinge immer vom Ist-Zustand her betrachtet. Etwas das du selbst mit Blick auf militärische Belange immer zurecht kritisierst.
Aber das ist noch nicht einmal das entscheidende, sondern im Kern ist das Problem bei der Eigenverwaltung von Immobilien, dass dafür Fachleute benötigt werden, die man in der BW eigentlich nicht hat. Also muss man sich entweder die Kompetenz dafür in der freien Wirtschaft teuer zukaufen (Objektverwalter, Consultants, Facility Management Agenturen, Architekten etc.) oder man beschäftigt selbst Personal für Aufgaben, von denen man keine Ahnung hat, was selten gut ist. Daher ist es unrealistisch, dass die einzelnen Standorte sich selbst effizienter verwalten könnten als es eine gemeinsame Verwaltung leisten kann. Wenn nun aber diese zentrale Verwaltung ohnehin nicht mehr direkt Teil der Nutzung vor Ort ist, dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob sie nun BW-exklusiv agiert oder auch noch für andere Behörden tätig ist, die ähnliche Bedarfe haben. Die Fachexpertise des Nutzers muss ohnehin Einzelfall-bezogen eingeholt werden, bzw. kann ggf. auch durch Unterabteilungen der Ressort-übergreifenden Liegenschaftsverwaltung abgebildet werden.
(28.04.2024, 21:23)Helios schrieb: Denn der Haushalt wird doch anhand der Ausgaben festgelegt, eine niedrige oder gar keine Miete würde schlicht dafür sorgen, dass die Gesamtsumme entsprechend reduziert wird, nicht dass plötzlich mehr Geld für andere Dinge zur Verfügung steht. Eine wichtige Erkenntnis, die sich leider in den Diskussionen hier kaum durchsetzen kann.
Zitat:Ob nun Mietzahlungen generell sinnvoll sind oder nicht hängt wohl eher vom Modell ab.
"Miete" ist halt eigentlich auch ein problematischer Begriff, denn damit verbindet man direkt eine Gewinnerzielungsabsicht des Mietempfängers, die hier aber eben nicht vorliegt oder zumindest nicht vorliegen dürfte. Eigentlich dürften nur die tatsächlich anfallenden Unterhalts-, Verwaltungs- und Betriebskosten umgelegt werden, also quasi die Mietnebenkosten zzgl ggf. Modernisierungs- und Ausbaukosten, sofern diese von der BImA vorfinanziert und nicht direkt aus dem Ressorthaushalt, einem Fördermitteltopf o.ä. getragen wurden.
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Hallo zusammen,
wir reden hier nicht von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, sondern von dem Anmieten ziviler Gebäude/Grundstücke.
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Über die rückwärtssuche findet man auch die ein oder andere summe.
So kostete das dienstgebäude vom Kommando CIR in Bonn im Jahr 2019 36,8 Mio Euro Miete . Übertroffen wurde das 2019 nur noch von einer untertageanlage und einer Bw uni
https://dserver.bundestag.de/btd/19/243/1924306.pdf
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Broensen:
Zitat:im Kern ist das Problem bei der Eigenverwaltung von Immobilien, dass dafür Fachleute benötigt werden, die man in der BW eigentlich nicht hat. Also muss man sich entweder die Kompetenz dafür in der freien Wirtschaft teuer zukaufen (Objektverwalter, Consultants, Facility Management Agenturen, Architekten etc.) oder man beschäftigt selbst Personal für Aufgaben, von denen man keine Ahnung hat, was selten gut ist. Daher ist es unrealistisch, dass die einzelnen Standorte sich selbst effizienter verwalten könnten als es eine gemeinsame Verwaltung leisten kann. Wenn nun aber diese zentrale Verwaltung ohnehin nicht mehr direkt Teil der Nutzung vor Ort ist, dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob sie nun BW-exklusiv agiert oder auch noch für andere Behörden tätig ist, die ähnliche Bedarfe haben.
Natürlich kann nicht jede Kaserne sich in Bezug auf ihren Gebäudebestand allein betreiben, und ja, natürlich benötigt die Bundeswehr dann eine entsprechende Abteilung welche für die gesamte Bundeswehr dies betreibt. Aber meiner Überzeugung nach wäre es eben besser, wenn dies eine BW-interne Abteilung wäre, die eben nicht außerhalb der BW steht und die eben nicht für andere Behörden zuständig ist.
Deshalb nannte ich explizit das Subsidiaritätsprinzip. Die Verwaltung gehört so weit nach unten wie möglich. Der einzelne Standort ist damit dafür genau so ungeeignet wie umgekehrt eine zentrale Bundesbehörde welche auch für alle anderen Behörden die Immobilienverwaltung betreibt. Denn nur scheinbar ist dies effizienter (nur eine Verwaltungsstruktur für alle). Tatsächlich aber fehlt "weiter oben" ganz genau so das notwendige Können und Wissen darüber was tatsächlich notwendig und sinnvoll wäre wie es unten auch fehlt. Entsprechend ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben genau so falsch für diese Aufgabe wie es der einfache kleinere Standort selbst wäre.
Zitat: Die Fachexpertise des Nutzers muss ohnehin Einzelfall-bezogen eingeholt werden, bzw. kann ggf. auch durch Unterabteilungen der Ressort-übergreifenden Liegenschaftsverwaltung abgebildet werden.
Exakt, und deshalb macht es keinen Sinn eine mit Unterabteilungen überblähte zentrale Bundesbehörde dafür zu benutzen, sondern man betreibt das besser in Eigenregie. Und wenn die entsprechende Abteilung keine Zivile ist, sondern eine rein Militärische, und sie damit rein Militärisch handelt, so wäre dies meiner Auffassung nach effizienter, weil damit vieles von den zivilen Einschränkungen und Verzögerungen umgangen werden könnte. Desweiteren wäre man Herr im eigenen Haus was immer vorteilhaft ist.
Helios:
Zitat:der Haushalt wird doch anhand der Ausgaben festgelegt, eine niedrige oder gar keine Miete würde schlicht dafür sorgen, dass die Gesamtsumme entsprechend reduziert wird, nicht dass plötzlich mehr Geld für andere Dinge zur Verfügung steht.
Dann müsste ja praktisch gesehen der Wehretat erhöht worden sein, als die Miete eingeführt wurde. Es war aber das Gegenteil der Fall. Man hat also die Ausgaben erhöht und trotzdem zugleich die gesamt verfügbare Summe reduziert.
Diese ja schon sehr oft hier angeführte Logik: wenn ich an einer Stelle Geld einspare, dann steht es gar nicht mehr zur Verfügung, welche ja auch Broensen hier schon mehrfach genannt hat, kann ich daher so nicht nachvollziehen. Das mag praktisch so der Fall sein, es war ja auch der Fall bei der BW, aber es müsste rein haushaltsrechtlich keineswegs der Fall sein. Es gibt da meiner Auffassung nach kein Muss.
Ich würde daher nicht sagen, dass der Haushalt allein anhand der Ausgaben festgelegt wird und gerade eben im Rüstungsbereich wo man es dann nicht einmal schafft zur Verfügung gestellte Gelder auszugeben wird dies meiner Auffassung nach besonders sichtbar. Da spielt die Politik mit rein, Lobbyismus, Parteiinterne Prozesse, persönliche Seilschaften, politische Absprachen, Unfähigkeit mit dem Geld umzugehen, Unfähigkeit zu möglichst kreativem Ausnutzen der Umstände für die eigene Organisation, Bürokratie und geistige Erstarrung und die Anbetung von Vorschriften und Gesetzen ungeachtet der Sinnhaftigkeit.
Zitat:Zum einen sind es 4.684 Euro pro Jahr, nicht pro Monat, zum anderen werden diese im Artikel erwähnt für einen "Bundeswehrbunker im nordrhein-westfälischen Mechernich" bezahlt. Der Bendlerblock wird dort gar nicht erwähnt. Ich beziehe mich damit auf die Druckausgabe (37/2021) aus der dieser Onlineartikel stammt (laut Angabe Spiegel).
alphall schrieb explizit pro Jahr. Steht ja so noch aktuell auch in seinem Eintrag. Und er schrieb das sei für den Bendlerblock und ich schrieb, dass ich kein Spiegelabo habe und bei dem eingeschränkt sichtbaren Artikel daher nur die Überschrift lesen kann.
Wenn das aber die Miete für einen bloßen Bunker ist, dann macht dass die Sache insgesamt nicht besser, sondern noch sehr viel schlechter.
Und auch wenn ich den Spiegelartikel nicht selbst lesen kann, so erzeugt der Anfang des Artikels dennoch auf mich den Eindruck, dass dort ebenfalls sehr kritisch und sehr negativ über völlig überhöhte Mieten berichtet wird, oder ist dem nicht so ?
DeltaR95:
Zitat:Kapitel 1408 des EP 14 ist eine sehr schöne Lektüre... die 3 Mrd. EUR pro Jahr an "Mieten" sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein
Hättest du da ein paar Beispiele parat ?
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(01.05.2024, 12:11)Quintus Fabius schrieb: Natürlich kann nicht jede Kaserne sich in Bezug auf ihren Gebäudebestand allein betreiben, und ja, natürlich benötigt die Bundeswehr dann eine entsprechende Abteilung welche für die gesamte Bundeswehr dies betreibt. Aber meiner Überzeugung nach wäre es eben besser, wenn dies eine BW-interne Abteilung wäre, die eben nicht außerhalb der BW steht und die eben nicht für andere Behörden zuständig ist. Schaut man sich die Zahlen aus alphall31s letzter Verlinkung an, dann stellt man fest, dass es sich mehr oder weniger um die Liegenschaftsverwaltung der BW handelt, die nebenbei auch noch ein paar Objekte für andere Organisationen verwaltet:
Mieteinnahmen 2019:
Bundeswehr 2,6 Mrd.
Bundespolizei 171,4 Mio.
Generalzolldirektion 142,7 Mio.
BND 131,8 Mio.
Bundesanstalt THW 62,3 Mio.
Auswärtiges Amt 59,5 Mio.
Beauftragter Kult/Medien 47,3 Mio.
BA Migration und Flüchtlinge 43,4 Mio.
Friedrich-Löffler-Institut 37,3 Mio.
BM des Inneren 35,1 Mio
Das sind über 3/4 BW. Ich sehe nicht, dass es etwas verbessern würde, wenn diese Agentur nicht auch für THW, Polizei etc. arbeiten würde, da die BW das Kerngeschäft ist und somit eher vielleicht für die Polizei-Liegenschaften spezialisierte Unterabteilungen erforderlich wären.
Zitat:Exakt, und deshalb macht es keinen Sinn eine mit Unterabteilungen überblähte zentrale Bundesbehörde dafür zu benutzen, sondern man betreibt das besser in Eigenregie.
Nein, absolut nicht. Denn du übersiehst dabei, dass für die allermeisten Tätigkeiten in der Liegenschaftsverwaltung der Nutzer vollkommen unerheblich ist. Nur ein geringer Teil der zu treffenden Entscheidungen erfordert Nutzer-spezifisches Wissen. Dementsprechend ist es ja gar nicht so, dass eine "Unterabteilung für militärische Liegenschaften" sich dann um alle Belange dieser Objekte kümmert, sondern sie ist nur für Nutzer-spezifische Aspekte zuständig, bspw. die Umbau-Planung oder den Unterhalt von BW-spezifischen technischen Einrichtungen. Aber der gesamte Regel-Betrieb der Verwaltung erfolgt komplett Nutzer-unabhängig und erfordert aber eine hohe Fachexpertise im nicht-militärischen Bereich.
Zitat:Und wenn die entsprechende Abteilung keine Zivile ist, sondern eine rein Militärische, und sie damit rein Militärisch handelt, so wäre dies meiner Auffassung nach effizienter, weil damit vieles von den zivilen Einschränkungen und Verzögerungen umgangen werden könnte.
Eine "militätrische" Verwaltung würde bedeuten, dass dort Soldaten arbeiten, sonst bringt das gar nichts. Da dort aber Fachkäfte benötigt werden, hieße das wieder, man müsste da mit der freien Wirtschaft konkurrieren unter dem Wettbewerbsnachteil, dass die Bewerber noch bereit sein müssten, Soldaten zu werden. Ich sehe nicht, dass da dann fähigere Leute zusammen kommen würden als bei einem zivilen Arbeitgeber im Auftrag der BW.
Außerdem stünde das doch nun wirklich jeder Bestrebung nach weniger "nicht-kämpfenden" Soldaten entgegen und würde in der real durch Personalmangel geplagten BW zu einem Kampfkraftverlust führen, der sicher nicht durch eine vermeintlich bessere Liegenschaftsverwaltung ausgeglichen werden könnte.
Zitat:Dann müsste ja praktisch gesehen der Wehretat erhöht worden sein, als die Miete eingeführt wurde. Es war aber das Gegenteil der Fall. Man hat also die Ausgaben erhöht und trotzdem zugleich die gesamt verfügbare Summe reduziert.
Wenn man die Liegenschaften von der BW an die BImA überträgt, dann entlastet man dadurch den Haushalt um die Summe sämtlicher Instandhaltungs- und Liegenschafts-bezogenen Verwaltungsausgaben, während man ihn im Austausch dafür durch Mieten belastet. Das sollte IN DER THEORIE ein Nullsummenspiel sein oder sogar durch Effizienzerhöhung zu einer gewissen Entlastung des Haushalts führen.
Wenn jetzt real die Einsparungen nicht höher waren als die Mehrbelastungen, dann ist das zwar zu kritisieren, liegt dann aber an der Umsetzung und nicht am Konzept. Wobei man auch beachten muss, dass Ausgliederungen von Aufgaben, die zuvor durch Soldaten übernommen wurden, ja diese Soldaten dann frei stellen für andere Aufgaben. Insofern fallen deren Kosten natürlich weiterhin an, sie reduzieren allerdings die Personalnot. Insofern wäre sogar eine gewisse Etat-Erhöhung logisch, sofern vor der Ausgliederung überhaupt Soldaten mit diesen Aufgaben betraut waren, dazu fehlt mir aber die Kenntnis.
Sollten jedoch bereits vor der Gründung der BImA lediglich zivile Mitarbeiter in der BW-Liegenschaftsverwaltung tätig gewesen sein, dann kann ich noch weniger deiner Argumentation folgen, denn ein Zivilist wird nicht anders arbeiten, abhängig davon, ob sein Arbeitgeber Teil der Bundeswehr oder einer anderen staatlichen Institution ist.
Zitat:Diese ja schon sehr oft hier angeführte Logik: wenn ich an einer Stelle Geld einspare, dann steht es gar nicht mehr zur Verfügung, welche ja auch Broensen hier schon mehrfach genannt hat, kann ich daher so nicht nachvollziehen. Das mag praktisch so der Fall sein, es war ja auch der Fall bei der BW, aber es müsste rein haushaltsrechtlich keineswegs der Fall sein. Es gibt da meiner Auffassung nach kein Muss.
Natürlich gibt es da kein Muss. Es ist halt nur die Realität. Klar könnte man das auch ändern. Aber man könnte so vieles ändern und tut es nicht.
Daher ist es einfach kein zielführender Ansatz, Dinge einzusparen für die "Extrageld" vorhanden ist. Denn wenn man bereit wäre, der BW dieses Geld auch ohne die Extra-Aufgabe zu geben, dann könnte man das ja auch einfach so tun. Will man aber nicht.
Zitat:Wenn das aber die Miete für einen bloßen Bunker ist, dann macht dass die Sache insgesamt nicht besser, sondern noch sehr viel schlechter.
"Bloßer Bunker" trifft es ja nicht so ganz. Das ist ein riesiges Materiallager. Weiß jemand hier, ob es da vielleicht besondere Umstände im Betrieb dieser Anlage gibt, die besonders hohe Instandhaltungskosten verursachen?
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(01.05.2024, 12:11)Quintus Fabius schrieb: Diese ja schon sehr oft hier angeführte Logik: wenn ich an einer Stelle Geld einspare, dann steht es gar nicht mehr zur Verfügung, welche ja auch Broensen hier schon mehrfach genannt hat, kann ich daher so nicht nachvollziehen. Das mag praktisch so der Fall sein, es war ja auch der Fall bei der BW, aber es müsste rein haushaltsrechtlich keineswegs der Fall sein. Es gibt da meiner Auffassung nach kein Muss.
Nein, natürlich nicht, aber darum geht es doch nicht. Das ganze System funktioniert doch in beide Richtungen, womit wir eben wieder zu meiner Aussage kommen, dass derlei insgesamt völlig egal ist und es insgesamt nur eine Frage des politischen Willens ist, wie viel für was ausgegeben wird. Derlei Beispiele wie etwa Mietkosten, ob nun gerechtfertigt oder nicht, mögen zwar plakativ und vielleicht auf einer zynischen Art unterhaltsam sein, aber sie haben mit dem eigentlichen Problem gar nichts zu tun, sind weder Ursache noch Symptom.
Zitat:alphall schrieb explizit pro Jahr.
Und doch hast du den Vergleich mit einer durchschnittlichen Monatsmiete angestellt, und wolltest wissen, was an den Aussagen falsch ist.
Zitat:Und auch wenn ich den Spiegelartikel nicht selbst lesen kann, so erzeugt der Anfang des Artikels dennoch auf mich den Eindruck, dass dort ebenfalls sehr kritisch und sehr negativ über völlig überhöhte Mieten berichtet wird, oder ist dem nicht so ?
Jein, die überhöhten Mieten wird kritisch aufgrund des von mir zitierten Abschnitts berichtet, nicht aufgrund der hier angenommenen Thematik.
Zitat:Wenn das aber die Miete für einen bloßen Bunker ist, dann macht dass die Sache insgesamt nicht besser, sondern noch sehr viel schlechter.
(01.05.2024, 14:08)Broensen schrieb: "Bloßer Bunker" trifft es ja nicht so ganz. Das ist ein riesiges Materiallager. Weiß jemand hier, ob es da vielleicht besondere Umstände im Betrieb dieser Anlage gibt, die besonders hohe Instandhaltungskosten verursachen?
Es soll wohl darum gehen:
https://www.bundeswehr.de/de/organisatio...tz-5677304
Als "bloßen Bunker" kann man das nun wirklich nicht bezeichnen.
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(01.05.2024, 16:17)Helios schrieb: Es soll wohl darum gehen:
https://www.bundeswehr.de/de/organisatio...tz-5677304 Nein, es geht wohl um diese unscheinbare Anlage: Eins, Zwei, Drei.(Google Maps)
Wikipedia zufolge ist das auch keine Liegenschaft im staatlichen Eigentum, sondern diese wird anscheinend durch die BImA vom Privateigentümer gemietet und dann an die Bundeswehr weitervermietet, was die vergleichsweise hohe Miete gegenüber einem Objekt im Staatseigentum zumindest teilweise erklärt. Hinzu kommen sicherlich hohe Instandhaltungs- und Technikkosten, um ein 40km-Straßennetz und 17ha Räumlichkeiten unterirdisch zu betreiben. (vgl. Mechernich: 13,2 km und 3ha) Und wer weiß, was da noch so alles im Berg liegt außer reinem Materiallager. Wikipedia führt zumindest für die Vergangenheit dort auch ein Rechenzentrum und eine Luftwaffenwerft auf.
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(01.05.2024, 17:34)Broensen schrieb: Nein, es geht wohl um diese unscheinbare Anlage
Die liegt in Mechernich in NRW? Rhetorische Frage, nein, im Artikel geht es definitiv nicht um die von dir genannte Anlage. Ob es tatsächlich um den von mir genannten Bunker geht weiß ich natürlich nicht, die Informationen gibt es Artikel schlicht nicht her, aber es wäre zumindest naheliegend. Oder der Spiegel schreibt mal wieder Unsinn, das kann man gerade in Bezug auf die Bundeswehr nie ausschließen.
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(01.05.2024, 17:38)Helios schrieb: Die liegt in Mechernich in NRW? Rhetorische Frage, nein, im Artikel geht es definitiv nicht um die von dir genannte Anlage. Moment! Da gerät ein bisschen was durcheinander.
Wir reden doch über diesen Beitrag:
(28.04.2024, 09:38)Quintus Fabius schrieb: https://www.spiegel.de/panorama/bundes-i...482c1376c8Zitat:Der Bund zahlt 4684 Euro Miete pro Quadratmeter – an sich selbst
Ein alter Gipsstollen? 50 Millionen Euro pro Jahr. Was BND oder Bundeswehr für ihre Liegenschaften an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben überweisen müssen, sprengt jede Dimension. In der von alphall31 verlinkten kleinen Anfrage werden auf Seite 3 die teuersten Liegenschaften aufgezählt und da steht an zweiter Stelle nach der Bundesnachrichtendienstzentrale dieser Eintrag:
Bundeswehr Untertageanlage, 74865 Neckarzimmern, Luttenbachtalstr. 16–18, 50Mio €/Jahr
Und die ist eben nicht in Mechernich, NRW.
Allerdings liefert zumindest Google aus dem Paywall-Spiegel-Artikel folgenden Auszug:
Zitat:Spitzenreiter ist ein Bundeswehrbunker im nordrhein-westfälischen Mechernich. Hier liegt die Miete pro Quadratmeter pro Jahr bei 4684 Euro.
Da muss also definitv ein Fehler in dem Spiegel-Beitrag sein -den ich natürlich aufgrund der Paywall nicht im Original kenne- oder es werden hier unzulässige Verkürzungen bei den Zitaten und Überschriften gemacht.
Der Spitzenreiter bei den Gesamtkosten mit den genannten 50 Mio. Jahresmiete ist definitiv nicht Mechernich, sondern Neckarzimmern. Mechernich muss unter 30 Mio. im Jahr liegen, da es unter den 10 teuersten Mietobjekten der BImA nicht aufgeführt wird.
Das heißt aber natürlich nicht, dass nicht evtl. Mechernich trotzdem den höchsten Quadratmeterpreis aufweist, das kann ja durchaus der Fall sein. Allerdings führten die im BW-Video zu Mechernich genannten 30.000m² dann zu einer Gesamtmiete von 140Mio./Jahr, was also auch nicht stimmen kann.
Ich gehe daher davon aus, dass es sich bei den 4684,- um den Quadratmeterpreis eines Teilbereichs der Anlage in Mechernich handelt, vermutlich einem besonders Unterhalts-intensiven Teils.
Für Neckarzimmern kommt man auf einen monatlichen Quadratmetermietpreis von 294,-, sofern die Angabe von 170.000m² stimmt und alle Teile zum gleichen Preis vermietet sind.
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(01.05.2024, 18:45)Broensen schrieb: Moment! Da gerät ein bisschen was durcheinander.
Du machst die Sache halt mal wieder komplizierter als sie ist. Es geht um die Zahl von 4.684 Euro pro Quadratmeter pro Jahr, die hier ursprünglich mit Verweis auf den Spiegelartikel für den Bendlerblock genannt wurde. Und dies habe ich korrigiert mit dem Hinweis, dass im genannten Artikel die Zahl für einen Bunker in Mechernich, NRW genannt wird. Gern auch das volle Zitat aus dem Artikel:
Zitat:"Kindler (Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Anmerkung von mir) hat bei den teuersten Liegenschaften die Miete pro Quadratmeter errechnet. Spitzenreiter ist ein Bundeswehrbunker im nordrhein-westfälischen Mechernich. Hier liegt die Miete pro Quadratmeter pro Jahr bei 4684 Euro."
Du hast nun da hinein interpretiert, dass der teuerste pro Quadratmeter auch der teuerste insgesamt sein muss, was offensichtlich nicht der Fall ist. Übrigens bringst auch du monatlichen und jährlichen Quadratmeterpreis durcheinander, denn die 50 Millionen Euro sind die jährlichen Kosten für die Anlage in Neckarzimmern. Diese wird übrigens, der Vollständigkeit halber, im Spiegelartikel auch erwähnt:
Zitat:»Da es sich um eine Spezialliegenschaft handelt, für die es keine Vergleichsmieten am Markt gibt, wurde eine Kostenmiete ermittelt«, sagt ein Bima-Sprecher. Entsprächen die 50 Millionen den jährlichen Kosten für den 150 Meter tiefen und 170000 Quadratmeter großen Stollen, dürfte Neckarzimmern wohl eines der teuersten Lager der Bundeswehr sein.
50 Millionen Euro pro Jahr für 170.000 Quadratmeter macht 294 Euro pro Jahr pro Quadratmeter oder 24,51 Euro pro Monat pro Quadratmeter, ganz wie man es darstellen will.
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Broensen:
Zitat:Wenn man die Liegenschaften von der BW an die BImA überträgt, dann entlastet man dadurch den Haushalt um die Summe sämtlicher Instandhaltungs- und Liegenschafts-bezogenen Verwaltungsausgaben, während man ihn im Austausch dafür durch Mieten belastet.
Laut alphall werden die Instandhaltungs- und Liegenschaftsbezogenen Ausgaben aber trotz der Miete weiter größtenteils von der BW selbst getragen. So dass stimmt würde das ja das ganze von dir genannte Konzept völlig konterkarieren.
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(01.05.2024, 19:15)Helios schrieb: Es geht um die Zahl von 4.684 Euro pro Quadratmeter pro Jahr, die hier ursprünglich mit Verweis auf den Spiegelartikel für den Bendlerblock genannt wurde. Und dies habe ich korrigiert mit dem Hinweis, dass im genannten Artikel die Zahl für einen Bunker in Mechernich, NRW genannt wird. Du hast insofern Recht, dass ich die beiden Aussagen "4684,-/m²" und "50 Mio." miteinander verknüpft und in der Folge eben über letzteres gesprochen habe, während du ersteres meintest. Wir haben uns also auf unterschiedliche Aussagen bezogen.
Der Zitatblock von Quintus, bzw. die Überschrift des Artikels legte allerdings auch nahe, dass es sich um das selbe Objekt handeln würde:
Zitat:Der Bund zahlt 4684 Euro Miete pro Quadratmeter – an sich selbst
Ein alter Gipsstollen? 50 Millionen Euro pro Jahr.
Ich schrieb ja bereits, dass es sich da mMn um eine Verkürzung handelt, die zumindest ohne den Volltext des Artikels oder eine Überprüfung der Quadratmeterzahlen zu der Fehlannahme führen kann, beide Aussagen würden sich auf die selbe Liegenschaft beziehen.
Zitat:Du hast nun da hinein interpretiert, dass der teuerste pro Quadratmeter auch der teuerste insgesamt sein muss, was offensichtlich nicht der Fall ist.
Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es so sein muss, sondern dass die Aussage so seitens des Spiegels getroffen wurde, was eben an der Verkürzung in der Überschrift liegt.
Zitat:Übrigens bringst auch du monatlichen und jährlichen Quadratmeterpreis durcheinander
Wo habe ich das getan? Das wäre ein Versehen gewesen, ich gehe immer von Jahresmiete aus.
Zitat:»Da es sich um eine Spezialliegenschaft handelt, für die es keine Vergleichsmieten am Markt gibt, wurde eine Kostenmiete ermittelt«, sagt ein Bima-Sprecher.
Was ja durchaus sinnvoll ist.
Zitat:Entsprächen die 50 Millionen den jährlichen Kosten für den 150 Meter tiefen und 170000 Quadratmeter großen Stollen, dürfte Neckarzimmern wohl eines der teuersten Lager der Bundeswehr sein.
Diese Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wieso der Konjunktiv? die 50 Mio. SIND doch gemäß kleiner Anfrage die jährlichen Kosten für Neckarzimmern und es IST somit das teuerste Lager der BW in absoluten Zahlen.
Zitat:50 Millionen Euro pro Jahr für 170.000 Quadratmeter macht 294 Euro pro Jahr pro Quadratmeter oder 24,51 Euro pro Monat pro Quadratmeter, ganz wie man es darstellen will.
Das habe ich doch auch genau so in meinem letzten Beitrag geschrieben?
(01.05.2024, 19:42)Quintus Fabius schrieb: Laut alphall werden die Instandhaltungs- und Liegenschaftsbezogenen Ausgaben aber trotz der Miete weiter größtenteils von der BW selbst getragen. So dass stimmt würde das ja das ganze von dir genannte Konzept völlig konterkarieren. Das ist richtig. Ich verteidige ja auch bewusst nur das Konzept und nicht die Umsetzung.
Das gilt ja allgemein immer zu beachten: Richtige Ideen, falsch umgesetzt, machen die Ideen nicht weniger richtig.
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(01.05.2024, 19:46)Broensen schrieb: Diese Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wieso der Konjunktiv? die 50 Mio. SIND doch gemäß kleiner Anfrage die jährlichen Kosten für Neckarzimmern und es IST somit das teuerste Lager der BW in absoluten Zahlen.
Nein, die 50 Millionen sind laut der Kleinen Anfrage die jährlichen Mieteinnahmen der BimA. Explizit werden die jährlichen Kosten weder in der Kleinen Anfrage noch im Spiegelartikel erwähnt, die Aussage des zitierten Sprechers der BimA impliziert nur, dass diese gleich bzw. ähnlich hoch sind (aufgrund des Verweises auf eine Kostenmiete). Genau das wird vorweg im Artikel in Frage gestellt, deshalb der Konjunktiv.
Persönliche Anmerkung: es bringt wenig, auf der Ebene einen Artikel zu diskutieren, wenn dieser nicht vorliegt.
Zitat:Wo habe ich das getan? Das wäre ein Versehen gewesen, ich gehe immer von Jahresmiete aus. (...) Das habe ich doch auch genau so in meinem letzten Beitrag geschrieben?
In deinem Beitrag zuvor:
(01.05.2024, 18:45)Broensen schrieb: Für Neckarzimmern kommt man auf einen monatlichen Quadratmetermietpreis von 294,-
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(01.05.2024, 20:04)Helios schrieb: Nein, die 50 Millionen sind laut der Kleinen Anfrage die jährlichen Mieteinnahmen der BimA. Explizit werden die jährlichen Kosten weder in der Kleinen Anfrage noch im Spiegelartikel erwähnt, die Aussage des zitierten Sprechers der BimA impliziert nur, dass diese gleich bzw. ähnlich hoch sind (aufgrund des Verweises auf eine Kostenmiete). Ach, so meinst du das, bzw. darauf bezogen ist die Aussage zur Kostenmiete vom BImA zu verstehen.*
Ich hatte die Mietkosten der BW (=Mieteinnahmen der BimA) gemeint, nicht das was die BImA an den Eigentümer zahlt.
Zitat:Persönliche Anmerkung: es bringt wenig, auf der Ebene einen Artikel zu diskutieren, wenn dieser nicht vorliegt.
Das stimmt sicherlich.
Zitat:In deinem Beitrag zuvor:Zitat:Für Neckarzimmern kommt man auf einen monatlichen Quadratmetermietpreis von 294,-
Definitiv ein Flüchtigkeitsfehler. Ich hatte mir - wie du auch - beides ausgerechnet und dann wohl leider falsch niedergeschrieben, sorry.
*= Eigentlich sollten alle Mieten der BImA doch "Kostenmieten" sein. Wenn das nicht so ist, dann ist die Kritik an der Umsetzung des Konzepts berechtigt.
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Hab die Zeitung mal rausgesucht
Die 4684 ,- Euro ist ein bundeswehrbunker bei mechernich .
Ebenso wird im Artikel genannt
Fliegerhorst wunstorf / 29,2 Mio
Truppenübungsplatz bei osterheide : 31,4 mio
Luftwaffenkaserne Köln : 31,5 Mio
Bwk Ulm : 35,7 Mio
Bundeswehr uni neubiberg 40,7 Mio
Untertagelager neckarzimmern : 50 Mio
BND Sitz Berlin 101,6 Mio im Jahr 2019 , Vertrag über 30 Jahre
Auswärtige Amt Berlin : 37,5 Mio
Vorteil an dem ganzen Gehabe , das Finanzministerium hat Ein Sparschwein das immer wieder gefüllt wird und nur ein Teil fliesst in den Haushalt zurück.
Die Bundesanstalt kostet allerdings selbst auch eine Stange Geld , mit 7000 Angestellten brauch man jährlich ca 400 mio für Gehälter
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