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Hinnerk2005:
Zitat:Die viel beschworene Bedrohung durch Russland ist ein politisches Hirngespenst.
Aber sie ist ein überaus nützliches Hirngespinst. Gäbe es sie nicht, müsste man sie glatt erfinden. Und auch Hirngespinste können schneller als man denkt Realität werden, wenn in Russland eine fähige, etwas weniger korrupte ultra-nationalistische Regierung an die Macht kommen würde.
26er:
Zitat:Davon abgesehen, sind eure Daten alle noch vorhandenBig Grin.
Mal ernsthaft: von wem werden solche Datensätze aufgehoben / verwaltet ? Wir sprechen dann ja von wirklich alten Daten.
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(07.04.2024, 21:17)Quintus Fabius schrieb: Mal ernsthaft: von wem werden solche Datensätze aufgehoben / verwaltet ? Wir sprechen dann ja von wirklich alten Daten.
Wenn sich jemand zur allgemeinen, d.h. unbeorderten, Reservistenarbeit meldet, wird überprüft, ob die Person auch Soldat war und die gemachten Abgaben stimmen. Die Akten der Kreiswehrersatzämter müssen ja irgendwo liegen. Die werden doch nicht vernichtet. Ich vermute mal, dass die jetzt in den Karrierecentern liegen.
Es gibt auch eine zentrale Stelle, wo die G-Akte, oder zumindest eine Kopie davon auf Microfiche ist. Mir wurden z.B. letztes Jahr Passbilder von mir aus dem Jahr 1999, Erkennungsmarke, Schießbuch von damals usw. in die Hand gedrückt. Das wurde alles eingelagert.
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(08.04.2024, 06:32)26er schrieb: Ich vermute mal, dass die jetzt in den Karrierecentern liegen. Prinzipiell ja, dort kann auch Einsicht genommen werden
Aufbewahrungsfrist hängt vom Status ab. Bei Ungedienten wird bei Erreichen des Wehrpflichtendes (45 Jahre) die Personalakte ausgesondert, bei früheren SaZ und Wehrdienstleistenden im Alter von 65 Jahren, bei BS im Alter von 70 Jahren, bei Verstorbenen oder Dienstunfähigen 5 Jahre ab Feststellung.
Die Gesundheitsakten haben teils andere Aufbewahrungsorte und andere Fristen. Bei GWDL/FWDL/SAZ/BS wird diese bis zum Alter von 90 Jahren aufbewahrt.
Aussonderung heißt hier Vernichtung oder Archivierung (im BA-MA).
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Zitat: alphall31:
Zitat:
Davon abgesehen, sind eure Daten alle noch vorhandenBig Grin.
Was hat das mit mir zu tun ?
Mit der Auflösung der kreiswehrersatzämter wurde auch Kahlschlag bei den Unterlagen gemacht ab einem gewissen Zeitpunkt ist es auch egal was für eine Ausbildung man hatte weil das Material eh nicht mehr in der Truppe ist.
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(08.04.2024, 13:12)alphall31 schrieb: Mit der Auflösung der kreiswehrersatzämter wurde auch Kahlschlag bei den Unterlagen gemacht Möchtest du damit kato widersprechen oder sagst du, dass entgegen den Aufbewahrungsvorschriften gehandelt wurde?
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(08.04.2024, 13:12)alphall31 schrieb: Mit der Auflösung der kreiswehrersatzämter wurde auch Kahlschlag bei den Unterlagen gemacht ab einem gewissen Zeitpunkt ist es auch egal was für eine Ausbildung man hatte weil das Material eh nicht mehr in der Truppe ist.
Und selbst das Material das noch vorhanden ist reicht ja nicht einmal für die stehenden Formationen.
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(07.04.2024, 14:42)26er schrieb: (...)
Was ist dann dein Vorschlag für die Reserve bzw. die rückwärtigen Einheiten in Deutschland?
Natürlich brauchen wir eine vernünftig aufgestellte Reserve. Mich haben i.w. zwei Aussagen gestört, die ich hier auch angesprochen habe:
1. Das Alter. Für ehemalige Berufssoldaten und SaZ ist es u.U. bis zum 65. Lebensjahr Reservist zu bleiben. Für ehemalige Wehrdienstleistende wie mich ist das Unsinn. Hier ist vernünftigerweise ab 45 Schluss.
2. Die Aussage "man brauche die Reserve für die zweite und dritte Welle der Verteidigung" hat mich aufgebracht, weil sie mich an das vielzitierte "Kanonenfutter" erinnert hat.
Keine westliche Demokratie in Europa wird jemals ansatzweise in der Lage sein eine Armee von Millionen Soldaten wie in WWI & WWII zu stellen bzw. millionenfache Verluste zu tragen. Das ist unserem politischen System inhärent und das ist auch gut so. Dazu die demographische Situation, die Untauglichkeit der jungen Menschen im großen Stil (Fettleibigkeit, Drogen, psychische Krankheiten etc.). In den USA sind 70% der jungen Männer untauglich für den Dienst an der Waffe etc.
Aber da sind wir dann ganz schnell wieder bei politischen Diskussionen über Sinn und Unsinn des Russland-Ukraine Kriegs und wie er hätte vermieden werden können. Aber eine solche Diskussion werde ich hier nicht führen.
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(08.04.2024, 13:12)alphall31 schrieb: ab einem gewissen Zeitpunkt ist es auch egal was für eine Ausbildung man hatte weil das Material eh nicht mehr in der Truppe ist. Das Material an dem ich vor mittlerweile 25 Jahren ausgebildet wurde, wurde ca 1983 in der Truppe eingeführt und ist auch heute noch nach wie vor in aktiven und Ergänzungseinheiten genutzt und vorhanden.
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(08.04.2024, 17:16)kato schrieb: Das Material an dem ich vor mittlerweile 25 Jahren ausgebildet wurde, wurde ca 1983 in der Truppe eingeführt und ist auch heute noch nach wie vor in aktiven und Ergänzungseinheiten genutzt und vorhanden.
Ich war 1989/90 da. Meine P1 ist irgendwann zwischen 1945 und 1960 gebaut worden, mein G3 war mindestens 25 Jahre alt und damals schon älter als ich, mein Funk-LKW wurde im Bestand als "einsatzbereit" geführt, war aber fast komplett ausgeschlachtet - bis auf Fahrgestell, Motor und ausgeschlachteter Funkkabiene. Dennoch müssten regelmäßig alle Wartungen erfolgen - mach mal einen Beleuchtungstest ohne Beleuchtung. Das Funkmaterial war älter als ich, da wurden auf analog Geräten Lochstreifen gestanzt, Telefonate wurden über Bakelittelefone handvermittelt. Ansonsten wurden Kilometer an Telefondart von Bongos verlegt - Anforderungsprofil: groß, stark, ausdauernd, dumm.
Der Befehlsstand zum Korps - also nicht ganz unwichtig, war auf einem LKW mit Hundeschnauze ohne synkronisiertem Getriebe, also Käfer erste Baureihe. Damit der fahrbereit blieb, musste der einemal die Woche durch die Kaserne gefahren werden. Das eingelagerte Reservematerial waren schweinealte Unimog der ersten BW-Baureihe, 1,5t oder so.
Ich hoffe echt, das davon nix mehr da ist, ggf. noch einzelne G3 oder eine P1 - letztere kann man wenigstens werfen.
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Halten wir uns mal an das Faktische:
Insofern im Jahre 2024 alle unter 45jährigen ehemaligen Wehrdienstleistenden gemäß Wehrpflichtgesetz für Reservedienstleistungen in Betracht kommen, handelt es sich um die Jahrgänge 1980 - 1993 - also im Kern die Generation Y ( wie treffend )
Ungefährer Heranziehungszeitraum im Kern vom Jahr 2000 bis 2010. Damalige Wehrdienstdauer 9-10 Monate.
Von 140.000 Herangezogenen im Jahr 2000, auf unter unter 80.000 in den Folgejahren bis 2010 passt das rechnerisch mit der vom VdRBw suggerierten Zahlen von 900.000 Reservisten zusammen.
Alter also zwischen Anfang Dreißig und Mitte Vierzig. Das sind quer durch alle beruflichen Qualifikationsstufen eben jene Fachkräfte welche auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden. Insbesondere für die Ausbildung der Berufnachwuchses.
Nehmen wir mal optimistisch an 1/3 der Personengruppe ist wehrdienstfähig und wehrdienst willig ( wer nicht der hebe den rechten Arm...) das macht rund 300.000 Reservisten.
Wenn jeder Reservist im Schnitt 4 Wochen im Jahr Wehrdienst leistet, macht das im jährlichen Mittel einen Aufwuchs um 25.000 Soldaten. Das passt mit der Personfehl von rund 20.000 Soldaten treffend überein.
Wenn man das Ganze noch als gesellschaftlich-akzeptiertes Modell wie in Finnland praktiziert, eine durchaus interessante Modellvariante.
Allerdings wird mehr als Wach- und Sicherungsdienst in der Masse nicht drin sein. Aber eben hier gibt es ein massiven Personalbedarf über einen längeren Zeitraum, wenn man den zivilen Arbeitsmarkt nicht über Gebühr strapazieren möchte.
Andererseits frage ich mich wieso Generation Y oder sogar Generation X ran muss, wenn Generation Z sich mit Cannabis von der 4-Tage Woche selbst therapiert.
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Und während ihrer reservedienstzeit bewachen sie dann 4 Wochen die Turnhalle ?
Bei einem Krieg wie ihn derzeit Ukr -Russland führen sind 70 % der aktiven Bw schon nicht befähigt . Von den restlichen 30% fallen nach den ersten Wochen noch mal ca 15% aus weil sie einfach nicht mit der psychischen Belastung klar kommen . Das fängt bei stundenlangen artilleriefeuer an , über masaker und andere Unmenschlichkeiten . Und die Zahlen treffen im Großen und Ganzen bei allen natoländern zu . Und das passt auch nicht mit dem fehl überein , weil dieser nicht bei Mannschaften mit kurzer Dienstzeit besteht. Einen fehl gibt es bei Fw , offz, uffz.
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Sorry da hast du ein völlig falsches Kriegsbild vor Augen.
Tatsächlich muss es noch nicht mal knallen , das tut es in der hybriden Kriegsführung noch nichtmal zwangsläufig.
Da spiegelt sich dass große Denken aus dem kalten Krieg wieder: Damals rechn einem heftigen, kurzfristigen großen Knall aus deutschen Stattsgebiet, wodurch eine Durchhaltefähigkeit über Jahre als nicht notwendig erachtet wurde.
Ein hybrider Konflikt, Krieg kann sich über Jahre hinziehen, ohne dass Schuss abgegeben wird und trotzdem Kräfte binden.
Kurze Frage: Wieviele Liegenschaften hat die BW in Deutschland, welche ab einer gewissen Gefährdungsstufe mit Soldaten statt mit Secruity abgesichert werden muss? 200?, 300 , 400?
Wo sind diese Soldaten im Spannungsfall ? Richtig, an der Ostflanke oder andernsorts in ihrer Verwendung gebunden.
Wer sichert militärisch die gefährderte Infrastruktur sowie Materialbewegungen im Zuge des WHNS ab?
Wie lange willst du diese Handvoll Reservisten für Sicheraufgaben im Reservedienst binden?
4 Woche ?, 4 Monate, 4 Jahre ? während der Rest der Gesellschaft sich von der 4-Tage Woche erholt?
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Obwohl alphall mMn absolut recht hat, dass selbst die aktiven Soldaten der Bundeswehr in weiten Teilen in einem Krieg wie in der Ukraine "an der Front" nicht bestehen würden, sollte man dennoch anmerken, dass auch in der Ukraine ein Gros der Truppe gar nicht kämpfend am Feind steht, sondern sich (weit) dahinter tummelt. Die meisten ukrainischen Soldaten sind im Hinterland und tatsächlich ist ein Gros der Reserven / Territorialverteidigung auch dort mit Sicherungsaufgaben und Unterstützungstätigkeiten gebunden - dazu kommt noch die Luftraumverteidigung welche ebenfalls nicht unerheblich Personal bindet.
Das führt zu dem Umstand, dass die Ukraine insgesamt mehr Soldaten als Russland im aktiven Dienst hat, aber trotzdem an der Front die Kämpfer ausgehen. Darüber wird ja aktuell viel in der Ukraine diskutiert, wie man den Mangel an Soldaten ausgleichen könne - ob man nun eine weitere große Mobilisierung vornehmen müsse oder nicht usw. aber die Realität ist, dass man eigentlich genug Soldaten insgesamt rekrutiert hat, dass man diese aber nicht an die Front kriegt wo sie fehlen.
Und da kommen wir meiner Meinung nach zu einem Schlüsselpunkt, dem entscheidenden Aspekt: Sicherungsaufgaben und Unterstützung schön und gut, aber die Reserve / der Heimatschutz / die Territorialverteidigung müssen meiner Ansicht nach auch dazu befähigt sein, aus ihren Reihen "die Front zu nähren", also fortwährend die Verluste auszugleichen.
Und das scheitert in der Ukraine offenkundig dergestalt, dass man es selbst dort im Kriegsfall nicht hinkriegt, aus der Territorialverteidigung genügend Ersatz für die Front zu rekrutieren.
Diese Schnittstelle, dieser Bereich: wie man von der Reserve aus die Fronteinheiten auffüllt, ist meiner Meinung nach der entscheidende und er müsste daher im Vordergrund stehen. Denn so wesentlich Sicherungsaufgaben et al sind, dieser Aspekt ist noch wesentlicher.
Stichwort Kriegsbild: nun könnte man argumentieren, dass das Kriegsbild der Ukraine ja nicht übertragbar ist, und dass die Rolle der Bundeswehr im Fall eines Krieges mit Russland immer eine andere wäre. Und zweifelsohne ist auch das richtig, die Bundeswehr wäre nicht mit den gleichen Aufgaben / dem gleichen Auftrag versehen wie die ukrainischen Streitkräfte, da ihr im Gesamtorchester des Bündnisses eine andere Position zukäme. Trotzdem, und selbst im Fall eines hybriden Konfliktes, benötigt man in Bezug auf die Territorialverteidigung durchaus mehr als diese nur für Sicherung / Unterstützung anzudenken.
Noch darüber hinaus ist der Auftrag der Verfassung einer der Landesverteidigung. Und in letzter Konsequenz zu Ende gedacht und angesichts der Unwägbarkeiten der Zukunft insgesamt so wie auch der Vielfalt möglicher Kriege / Kriegsformen, genügt es nicht hier bloßes Wachpersonal vorzuhalten.
Und gerade die Territorialverteidigung (Landeswehr) wäre meinr Überzeugung nach die geeignete Stelle, um eine tatsächliche Landesverteidigung aufzubauen, welche sekundär eben auch die Sicherungs- und Unterstützungsaufgaben wahrnehmen kann. Damit dies aber von den Kosten wie vom Material her möglich ist, müsste man eine solche Landeswehr mit einer völlig anderen Doktrin versehen und dann für diese Aufgabe auch völlig anders ausbilden und aufstellen. Hierbei wäre eine Doktrin der defensiven Verteidigung wie sie Afheldt et al ausgearbeitet haben sowohl finanziell als auch sozial/politisch als auch militärisch sinnvoll.
Dies ginge aber nur mit einer echten Zeitenwende in den Köpfen, und insbesondere in den Reihen der real existierenden Bundeswehr und insbesondere nur, wenn man eine Landeswehr frei und unabhängig von dem zu konventionellen Denken der regulären Streitkräfte aufstellt.
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Nüchtern betrachtet hat die Bundeswehr mit der Wiederaufstellung der Heimatschutztruppe in Form von Regimentern ja schon einen wichtigen Schritt getan.
Ich hoffe dass mittelfristig da was Substanzielles bei rumkommt und die Verbände nicht irgendwelche Papiertiger bleiben.
Die Unterstellung unter dem Heer wird hier hoffentlich den notwendigen Input geben um auch jenseits von Checkpoint und Sandsack zu agieren.
Um wieder den Bogen zurück zur Meldung vom VdRBw zu spannen: Bis auf utopische Forderungen habe ich vom Reservistenverband keine konstruktiven Strukturempfehlungen oder Ausbildungskonzepte für die Reserve vernommen.
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Boris Pistorius bleibet seiner Linie treu: Große Ankündigungen, dann aber nicht liefern.
Zitat: „Von den angekündigten über 200 Dienstposten bleiben kümmerliche 19 Dienstposten übrig, bei denen man von einer echten Abschichtung von Aufgaben sprechen kann. Ansonsten wechselt das Ministerium nur Türschilder und Visitenkarten aus oder malt mögliche, aber vollkommen vage Veränderungen in der Zukunft an die Wand.“
https://defence-network.com/bmvg-tatsaec...nstposten/
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