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(16.09.2023, 19:17)DeltaR95 schrieb: Wenn kein Investor dort ein Risiko sehen würde, würde es solcher Garantien auch nicht bedürfen.
Am Ende tut es auch nichts zur Sache, wenn man als Bund in ein privates Unternehmen von "nationaler strategischer Bedeutung" oder "nationaler Schlüsseltechnologie" einsteigt, dann macht man das richtig - siehe Frankreich, Italien oder Spanien oder man fährt das amerikanische Modell des Wettbewerbs.
Wenn der Bund mit der Sperrminorität einsteigt, bringt ihm das genau gar nichts. Der Großteil der Gewinne versickert dann immer noch bei den Anteilseignern, aber der Staat ist der Garantiegeber, ohne dass die Allgemeinheit dafür eine Entschädigung erhält.
Wenn (!) man wirklich nationalen Protektionismus betreiben will, bitte, dann kann man das auch richtig machen: tkMS wird von einer 100% staatlichen Holding aufgekauft und erwirtschaftete Gewinne gehen dem Staat zu Gute. Aber nicht noch so ein Hensoldt-Konstrukt, wo noch ein Konkurrent (Leonardo) einen gleichgroßen Anteil besitzt.
Wo außer dem U-Boot-Bau ist tkMS denn so erfolgreich? Überwasserplattformen: Alle vergangenen Ausschreibungen verloren. Atlas Elektronik: Welche "große" Marine hat dort letztens noch ASW-Technik oder das ANCS eingekauft? tkMS hat technologisch im Überwasserbereich den Anschluss doch schon lange verloren...
Das ist evtl. nicht so einfach, obwohl ich grundsätzlich es ähnlich sehe. KKR hat das heutige Hensoldt für ca eine Mrd von Airbus gekauft. Nach Vervierfachung des Werts ist der Staat mit 25% eingestiegen. Von daher könnte man schon argumentieren, dass er gleich ganz kaufen hätte können.
Ob der Staat allerdings die Fa betriebswirtschaftlich hätte führen können, ist halt fraglich. Jetzt partizipiert er von weiteren Gewinnen und Wertzuwächsen und hat eine Sperrminorität. Die Teilhabe von Leonardo sehe ich auch etwas kritisch - Saab wäre mir wegen EF EW lieber gewesen- macht aber als Hauptpartner beim EF ECRS MK1 doch auch Sinn.
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(17.09.2023, 09:57)Fox1 schrieb: Ob der Staat allerdings die Fa betriebswirtschaftlich hätte führen können, ist halt fraglich.
Und genau dieses aus den 1990ern stammende "Konstrukt", dass nur die Wirtschaft ein Unternehmen vernünftig führen könnte, kaufe ich nicht - wenn der Staat gutes Personal gewinnt und die Strukturen endlich mal entkrustet werden (was aus meiner Sicht für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland ohnehin unverzichtbar ist), kann auch ein Staatsunternehmen ordentlich arbeiten.
Ich bin aber zugegeben kein Freund jeglicher Privatisierung der Daseinsvorsorge (u.a. Strom, Wasser, Gas, Krankenversicherung), da mir bis heute keiner erklären konnte, warum ein privatwirtschaftliches Unternehmen, dass Gewinn erwirtschaften muss, den Staat auf lange Sicht günstiger kommen sollte.
tkMS daher gerne als 100% Staatsbetrieb, dann hat man volle Transparenz über Kosten und Strukturen und wir sichern uns unsere Schlüsseltechnologie - bei so einem Unternehmen kann dann auch die Research & Development-Quote vorgeschrieben werden, damit der finanzielle Gewinn zielführend eingesetzt werden kann.
Das Trauerspiel um die BVS 707 und die exorbitanten Kosten verglichen mit der minimalen Ausstattung mit Fähigkeiten hätte da auch in der Politik die Augen öffnen müssen - aber Staatskonzerne leisten auch selten Parteispenden
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Bei der Daseinsvorsorge bin ich tatsächlich auch überhaupt kein Freund von Privatisierung. Ein Krankenhaus sollte kein Budiness Case sein.
Bei den Rüstungsunternehmen- wo fängt man, wo hört man auf ? Verstaatlichung von TKMS - was ist mit Lürsen u.a. ? Was mit anderen genauso wichtigen Rüstungszweigen ? Am Ende ist es auch eine Frage des Geldes.
Zumindest aber sollte der Staat dafür sorgen, dass die wichtigen Firmen oder auch Firmenanteile in verlässlichen Händen sind. Da sehe ich Airbus z. B. sehr kritisch.
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(17.09.2023, 11:02)Fox1 schrieb: Bei der Daseinsvorsorge bin ich tatsächlich auch überhaupt kein Freund von Privatisierung. Ein Krankenhaus sollte kein Budiness Case sein.
Ja, genau, bei Krankenhäusern besteht auch die Riesen Gefahr von Technologie-Abfluss ins Ausland und dann folgend die Verlegung der Krankenbetten ins Ausland…
Bei Hensold hat man gesehen wie wichtig die Sperrminorität ist, sonst wäre das know how mittlerweile bei Thales in FR…
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(18.09.2023, 18:31)Mic schrieb: Ja, genau, bei Krankenhäusern besteht auch die Riesen Gefahr von Technologie-Abfluss ins Ausland und dann folgend die Verlegung der Krankenbetten ins Ausland……
Wenn man "Daseinsvorsorge" auf wirtschaftliche Belange reduziert versteht und nur monetäre Belange berücksichtigt, gibt es natürlich keinen Sinn, Krankenhäuser in staatlicher Hand zu belassen...
(18.09.2023, 18:31)Mic schrieb: Bei Hensold hat man gesehen wie wichtig die Sperrminorität ist, sonst wäre das know how mittlerweile bei Thales in FR…
1. Frage: Woher kommt die Einschätzung, dass Thales bei Hensoldt Know-How abschöpfen müsste? Thales ist als Konzern viel breiter aufgestellt als die "kleine" Hensoldt. Thales macht den zehnfachen Umsatz von Hensoldt.
2. Frage: Was macht es besser, dass jetzt Leonardo 25,1 % hält?
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(18.09.2023, 18:31)Mic schrieb: Ja, genau, bei Krankenhäusern besteht auch die Riesen Gefahr von Technologie-Abfluss ins Ausland und dann folgend die Verlegung der Krankenbetten ins Ausland… Im Bereich bspw. der Dentaltechnik ist allerdings genau das vor rund 25-30 Jahren erfolgt. Und auch im Bereich Brillen wanderts die letzten 10 Jahre zunehmend Richtung Osteuropa ab...
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(19.09.2023, 18:39)DeltaR95 schrieb: Wenn man "Daseinsvorsorge" auf wirtschaftliche Belange reduziert versteht und nur monetäre Belange berücksichtigt, gibt es natürlich keinen Sinn, Krankenhäuser in staatlicher Hand zu belassen...
1. Frage: Woher kommt die Einschätzung, dass Thales bei Hensoldt Know-How abschöpfen müsste? Thales ist als Konzern viel breiter aufgestellt als die "kleine" Hensoldt. Thales macht den zehnfachen Umsatz von Hensoldt.
2. Frage: Was macht es besser, dass jetzt Leonardo 25,1 % hält? Frage1:
Was hat die Umsatzgrösse bitte damit zu tun ? Ja, thales ist größer, ja Thales ist breiter aufgestellt. Trotzdem verfügt Hensold über Technologien und Marktanteile die für Thales interessant waren. Thales hatte Interesse über KKR Anteile zu übernehmen, bevor der Bund sein Veto (über den Einstieg mit Sperrminorität) einlegte.
https://amp2.handelsblatt.com/unternehme...26832.html
Frage2:
Ganz einfach, Leonardo ist nach dem Einstieg vom Bund eingestiegen. Der Bund verfügt jetzt über das Vetorecht und sitzen im Verwaltungsrat über eine Kontrolle des Unternehmens. Desweiteren arbeiten Leonardo und Hensoldt schon länger auf Augenhöhe zusammen und ergänzen sich, im Gegensatz zur Konkurrenzsituation zu Thales.
Im übrigen wurde auch der Erwerb einer goldenen Aktie diskutiert, die aber aufgrund des europäischen Aktienrechts rechtlich sehr unsicher war
Sorry für eventuelle Rechtsschreibfehler, wurde vom Habdy getippt..😉
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https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...s-100.html
https://marineforum.online/indien-unterz...roduktion/
Da geht wohl mal wieder ein Auftrag nach Frankreich. Schade, und das obwohl sich diesmal die Politik sogar bemüht hat. Bei so einem Gesamtpaket konnte TKMS wahrscheinlich einfach nicht mithalten.
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Zitat:Da geht wohl mal wieder ein Auftrag nach Frankreich
Kann sein, muss aber nicht. Es sind zwei unterschiedliche Projekte. Bei dem "TKMS" Projekt hat sich Navalgroup schon seit langem zurückgezogen
Ob Indien dieses Projekt allerdings bis zum Ende durchzieht , das steht in den "indischen" Sternen.
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Neue Meko A210 als Nachfolger der A200 bei ca. 06:05min
https://www.youtube.com/watch?v=U_nU7EyRSyk
Mit negativen Steven, 4.700ts Verdrängung, Antrieb mit zusätzlichen Wasserstrahlantrieb ähnlich A200
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Wenn man sich allein in dem Video anschaut was die Konkurrenz so macht im Schiffsbau dann gehen mir F 126 und F 127 Design einfach nicht in den Kopf. So unglaublich teuer und im Vergleich unglaublich schlecht bewaffnet. Aber hey vll können wir den Gegner wenns knallt einfach festnehmen dann lohnen sich die Module
"Gewahrsam" für die F 126 Klasse wenigstens. /s Unfassbar was da so beauftragt wird mit Steuergeld von deutscher Seite.
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(08.11.2023, 21:58)HansPeters123 schrieb: Wenn man sich allein in dem Video anschaut was die Konkurrenz so macht im Schiffsbau dann gehen mir F 126 und F 127 Design einfach nicht in den Kopf. So unglaublich teuer und im Vergleich unglaublich schlecht bewaffnet. Aber hey vll können wir den Gegner wenns knallt einfach festnehmen dann lohnen sich die Module
"Gewahrsam" für die F 126 Klasse wenigstens. /s Unfassbar was da so beauftragt wird mit Steuergeld von deutscher Seite.
Auf eine ähnliche Anfrage an das Mariekommando antwortete man mir im August 23
...Kernaufgabe der Marine ist die Landes- und Bündnisverteidigung. Das heßt jedoch nicht, dass wie die Herausforderungen des Internationlen Krisenmanagements zur Seite legen können. Es gilt, eine Balance zu finden, in der unsere Verteidigungsfähigkeit im Bündnis sichergestellt ist und es gleichzeitig geling, die Krisenherde dieser Welt zu kontrollieren...
...ausgehend vom Zielbild 2035+ werdem unsere Fähigkeiten sukzessive erneuert, angepasst und in Teilen ausgebaut werden müssen. Hierbei stehen für uns die Projekte der Fregatte F126, die Beschaffung der Fregatten F127, Uboote, Seefernaufklärer, See-/Lufzielflugkörper, Minenabwehreinheiten, Unterstützungseinheiten sowie das gesamte Spektrum zur Nutzung unbemannter Systeme im Bereich Unterwasser- und Überwasseekrieg im Fokus..
Zitat Ende
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Das ist aber keine Balance. Du kannst mit einem hochgerüsteten Kriegsschiff AUCH Stabilisierungseinsätze etc fahren ABER du kannst mit einem besseren Patrouillenschiff keinen Krieg führen und gewinnen. Das funktioniert so nicht. Die Antwort die du da erhalten hast ist für mich nichts als klassisches Beamtendeutsch für: Wir kennen das Problem aber machste nix.
Sehr traurig das ganze Thema denn Schiffe werden für Jahrzehnte gekauft und betrieben so sehr wird da nichts angepasst werden ist gar nicht möglich so viel VLS zb nachzurüsten.
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(10.11.2023, 02:48)HansPeters123 schrieb: Das ist aber keine Balance. Du kannst mit einem hochgerüsteten Kriegsschiff AUCH Stabilisierungseinsätze etc fahren ABER du kannst mit einem besseren Patrouillenschiff keinen Krieg führen und gewinnen. Das funktioniert so nicht. Die Antwort die du da erhalten hast ist für mich nichts als klassisches Beamtendeutsch für: Wir kennen das Problem aber machste nix.
Sehr traurig das ganze Thema denn Schiffe werden für Jahrzehnte gekauft und betrieben so sehr wird da nichts angepasst werden ist gar nicht möglich so viel VLS zb nachzurüsten.
Mit einer Arleigh-Burke kann man (sehr teuer) Piraten jagen, mit einer F-125 aber keinen Konvoi begleiten, U-boote jagen, BMD oder einfach in einem Krisengebiet die Evakuierung von Zivilisten sichern.
(KSK einfliegen kann man auch von einem EGV)
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Teils hinter Schranke:
Zitat:Deutscher Marineschiffbau – Verselbständigung von tkMS könnte Konsolidierung einleiten
Während in den großen europäischen Staaten einzelne Werftkonzerne den jeweiligen nationalen Marineschiffbau dominieren, sind in Deutschland zahlreiche Akteure am Markt. Diese sind überdies privatwirtschaftlich organisiert und müssen deshalb anders als etwa Naval Group in Frankreich oder Fincantieri in Italien ohne die schützende Hand und die finanzielle Unterstützung des Staates auskommen.
Allerdings dürfte eine bedeutende Veränderung für die hiesige Branchenlandschaft bevorstehen. Denn der Branchenprimus thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) soll aus dem thyssenkrupp-Konzern ausgegliedert und selbständig werden, wie tkMS-CEO Oliver Burkhard erst kürzlich beim DWT-Marineworkshop in Linstow erneut bestätigte. Dabei prüfe man verschiedene Optionen für die Verselbständigung. „Wir wollen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen“, sagte Burkhard. Der Manager ist in einer Doppelrolle auch Vorstand im thyssenkrupp-Konzern, der als Eigentümer die Abspaltung vorantreibt. Der Mutterkonzern lote aus, wie sich das Potenzial für tkMS am besten für das Unternehmen und die Kunden realisieren lasse. [...]
https://esut.de/2023/11/fachbeitraege/45...einleiten/
Schneemann
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