(Luft) Lockheed Martin F-35 in der Luftwaffe
(04.08.2023, 16:02)Fox1 schrieb: Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. Wenn man mal annimmt, dass bzgl. Elektronik in Zukunft die Chinesen die Russen beliefern, sieht das ganz anders aus und das kann sehr wohl eintreten. Ob sie tatsächlich so schlecht sind, wie Du sie machst, habe ich auch meine Zweifel.
Bzgl. Stealth würde ich die Russen in Zukunft nicht unterschätzen. Da ist die Su57 und die Su70 nur ein erster Zwischenschritt. Die werden das kontinuierlich verbessern.

Man kann nicht immer nur weiter ein Flugzeug der 4. Generation produzieren. Da muss in den 30igern ein Schritt kommen. Spätestens dann sieht die Lage anders aus.
Es ist mehr als fraglich ob die Chinesen ihre besten avionischen Systeme an die Russen verscherbeln werden. Und inwieweit sie an das herankommen was im Westen aktuell in den Truppendienst geht ist nocheinmal eine ganz andere Frage.

Die Debatte hinsichtlich Leistungsfähigkei (bezüglich Stealth, lass mich lachen) ist aber überflüssig, schon die bemühten aktuellen russischen Wundervögel veranschaulichen das Problem das die Russen haben eindrucksvoll: Man ist finanziell, technisch und personell nicht mehr zur skalierten Produktion in der Lage. Russland wird in dieser Dekade wenn es gut läuft einige Dutzend dieser Maschinen beschaffen können. Persönlich glaube ich da nicht dran, aber das ist auch schon egal, wenn das Gesamtvolumen unter der aktuellen Jahresproduktionsrate von F-35 bei Lockheed Martin liegt.
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(04.08.2023, 16:28)HeiligerHai schrieb: Das ist jetzt zwar Traumtänzerei, aber warum zieht niemand in Betracht den EF wirklich extrem weiterzuentwickeln?
Weil die EF-Nationen auf die beiden FCAS-Projekte und die F35 als Zweitmuster setzen. (Außer Spanien, die können sich das Zweitmuster nicht leisten.) Da gibt es keinen entsprechenden Anlass, solange man noch an einen halbwegs planmäßigen Programmablauf glaubt.

Und seitens Airbus besteht natürlich auch kein Interesse, auf eigene Kosten zu entwickeln, schließlich hat man mehr davon, FCAS auf Staatskosten zu planen. Gleiches gilt für Leonardo und BAe.

Bewegung könnte da allerdings rein kommen, wenn der NGF dann demnächst auf Mitte zweite Jahrhunderthälfte terminiert wird, die Rafale F6 in den Startlöchern steht und die Tr.2+3 des EF einen langsamen Obsoleszenz-Tod sterben...
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Zitat:Bewegung könnte da allerdings rein kommen, wenn der NGF dann demnächst auf Mitte zweite Jahrhunderthälfte terminiert wird, die Rafale F6 in den Startlöchern steht und die Tr.2+3 des EF einen langsamen Obsoleszenz-Tod sterben...

Gut, dann ist es aber für eine MERKLICHE Weiterentwiclung des EF hin zu einem zumindest 5. Generation-Jagdflugzeug auch zu spät.
Denn das wäre eine komplette Neuentwicklung, weil Stealth-Eigenschaften sollte er doch wohl auch haben?

Mit der F-35 hat die Luftwaffe ja ein Flugzeug, welches sie bei ´Bedarf in größeren Stückzahlen nachkaufen kann.
Der Nachfolger der F-22 soll ja Gerüchten zufolge eher für Langstrecke/Pazifik Ausgelegt sein. Kein Kurven-Kampf-wunder (Gerüchte laut TWZ-Artikeln).
Also würde im Ernstfall die F-35 in Europa in Grenz-/Frontnähe in den ersten Stunden/?Tagen? auch die Luftverteidigung übernehmen.
Denn niemand würde EF in den Wirkbereich russischer SAM-Stellungen reinschicken (nicht bevor die F-35/F-22/B-2/Drohnen/"Taskforce Normandy" die bodengestützte Flugabwehr dezimiert haben).

Und was die Einschätzung russischer Leistung angeht, WÜRDEN heute deutsche EF in der Ukraine eingesetzt würden diese sicher mit 50-100km Abstand von der Front eingesetzt. Und das gilt auch für die nächsten 5 (-10??) Jahre.
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(04.08.2023, 16:28)HeiligerHai schrieb: Das ist jetzt zwar Traumtänzerei, aber warum zieht niemand in Betracht den EF wirklich extrem weiterzuentwickeln? So Richtung KF-21 (oberflächlich: 5th gen aber ohne Waffenschacht).
Das sollte man schaffen können.

Das halte ich für überhaupt keine Traumtänzerei. Dassault macht meiner Meinung nach das und zwar alleine schon deshalb weil es sonst Anfang der 30iger mit dem Export vorbei ist. Flugzeuge wie KF21, AMCA in Indien, TFX/MMU in der Türkei, die Su75 und sicher bald noch andere zwingen dazu. Für Indien/AMCA soll DAv übrigens Beratung machen.

Die KF21 ohne Waffenschacht ist nur ein Zwischenschritt, weil man wohl nicht zu viel Risiko auf einmal gehen will. Die Einrüstung ist meines Wissens schon vorbereitet.
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@Kopernikus

Kleine Info der Moderation: Ich habe in deinem Beitrag die Quote-Funktion angeglichen. Das Quote in [] setzen und danach bzw. nach Zitationsende in [/]. Nur falls du nicht via Zitation direkt rausziehst. Smile

Schneemann
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(04.08.2023, 20:05)Broensen schrieb: Bewegung könnte da allerdings rein kommen, wenn der NGF dann demnächst auf Mitte zweite Jahrhunderthälfte terminiert wird, die Rafale F6 in den Startlöchern steht und die Tr.2+3 des EF einen langsamen Obsoleszenz-Tod sterben...

Sind wir da nicht schon. Man wäre seitens BaainBw gut beraten, sich Optionen zu schaffen. Airbus geht's nur ums Geld verdienen. Die machen nichts von sich aus, was eigentlich von Airbus mehr als dumm ist. Wenn am Ende noch mehr F-35 gekauft werden, dann kann man irgendwann auch einpacken.
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(04.08.2023, 21:18)Fox1 schrieb: Sind wir da nicht schon. Man wäre seitens BaainBw gut beraten, sich Optionen zu schaffen. Airbus geht's nur ums Geld verdienen. Die machen nichts von sich aus, was eigentlich von Airbus mehr als dumm ist. Wenn am Ende noch mehr F-35 gekauft werden, dann kann man irgendwann auch einpacken.
Ich werde dir da nicht widersprechen. Meine Ausführungen waren eine Analyse und Prognose, jedoch keine Meinungsäußerung. Ginge es nach mir, hätte man längst bei Airbus und der BW erkannt, dass der NGF nicht alles sein sollte, was wir in Europa zukünftig bauen werden, abgesehen davon, dass dieser auch nicht so bald auf dem Hof stehen wird. Eine direkte EF-Weiterentwicklung, weit über das hinaus, was man so für Tr.5 plant, wäre eine sehr empfehlenswerte Investition und würde zugleich auch das Standing gegenüber Dassault verbessern. Allerdings könnte es zu Konflikten mit den anderen EF-Nationen kommen, bzw. wird man zumindest auf deren Beteiligung ggf. verzichten müssen, sollten sie ihr FCAS zügig voran bringen können.
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(04.08.2023, 21:18)Fox1 schrieb: Sind wir da nicht schon. Man wäre seitens BaainBw gut beraten, sich Optionen zu schaffen. Airbus geht's nur ums Geld verdienen. Die machen nichts von sich aus, was eigentlich von Airbus mehr als dumm ist. Wenn am Ende noch mehr F-35 gekauft werden, dann kann man irgendwann auch einpacken.

Man stelle sich mal vor Airbus würde ein genauso erfolgreiches Pendant wie bspw. „Skunk Works“ von Lockheed Martin betreiben. Und damit schließe ich alle involvierten Parteien ein, Industrie, Militär und Forschung.

Unser Stand ist, dass wir mehr als ein Jahrzehnt benötigen, um eine Hubschrauberdrohne für unsere Korvetten auszuwählen und zu beschaffen.
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Bisher sind viele Entwicklungen (zb neuer Rucksack nach 8 Jahren eingestampft) und Beschaffungen extrem langsam das wurde halt so organisiert weil immer weniger Geld da war und Zeitdruck sowieso nicht da war.
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(04.08.2023, 22:27)GermanMilitaryPower schrieb: Man stelle sich mal vor Airbus würde ein genauso erfolgreiches Pendant wie bspw. „Skunk Works“ von Lockheed Martin betreiben. Und damit schließe ich alle involvierten Parteien ein, Industrie, Militär und Forschung.

Das kann man sich durchaus vorstellen. Man braucht aber gar nicht über "Skunk Works" nachdenken - es würde schon reichen, den Firmenteil, d.h. am Ende Manching + ein Anteil Komponentenfertigung (Mittelrumpfteil) in Augsburg, ein paar Anteile in Bremen und Friedrichshafen so zu organisieren, wie das SAAB darstellt. Diese Firmenteile sind zusammen eigentlich nicht mehr als ein größerer Mittelständler, haben aber den Moloch Airbus darüber, der hier eine Großfirmenstruktur darüberstülpt und außer Geld rausziehen kein Interesse hat.

Wenn man das rausnehmen würde, so wie vorher Ulm, das dann zu Hensoldt wurde, würde man wohl genau sowas wie SAAB bekommen - d.h. mit vernünftigen Preisen, mit Qualität und langfristig/strategisch interessiert und damit kundenorientiert.

Hensoldt und vorher MTU blühen auf, seit sie aus Airbus raus sind. Es ist eben ein blöde Idee eine derartige Rüstungsindustrie einer privatwirtschaftlich geführten, internationalen, zivilen Großindustrie anzuvertrauen.

Dass es da mittlerweile immer mehr stinkt, sieht man an der Tatsache, dass die F-35 Mittelrumpffertigung an eine sachfremde Fa. Rheinmetall gegangen ist. Normalerweise hätte das Airbus aus strategischen Gründen niemals zulassen dürfen, selbst wenn kaum Gewinn rausgeschaut hat. Pappberger hat das mit Genuß übernommen - mal sehen was draus wird ...

Dazu gibt es dann noch ein paar Weltklasseausrüster wie Diehl, Liebherr, etc. Wenn das Verteidigungsministerium etwas zielstrebiger wäre ...
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(05.08.2023, 18:18)Fox1 schrieb: Das kann man sich durchaus vorstellen. Man braucht aber gar nicht über "Skunk Works" nachdenken - es würde schon reichen, den Firmenteil, d.h. am Ende Manching + ein Anteil Komponentenfertigung (Mittelrumpfteil) in Augsburg, ein paar Anteile in Bremen und Friedrichshafen so zu organisieren, wie das SAAB darstellt. Diese Firmenteile sind zusammen eigentlich nicht mehr als ein größerer Mittelständler, haben aber den Moloch Airbus darüber, der hier eine Großfirmenstruktur darüberstülpt und außer Geld rausziehen kein Interesse hat.

Wenn man das rausnehmen würde, so wie vorher Ulm, das dann zu Hensoldt wurde, würde man wohl genau sowas wie SAAB bekommen - d.h. mit vernünftigen Preisen, mit Qualität und langfristig/strategisch interessiert und damit kundenorientiert.

Hensoldt und vorher MTU blühen auf, seit sie aus Airbus raus sind. Es ist eben ein blöde Idee eine derartige Rüstungsindustrie einer privatwirtschaftlich geführten, internationalen, zivilen Großindustrie anzuvertrauen.

Dass es da mittlerweile immer mehr stinkt, sieht man an der Tatsache, dass die F-35 Mittelrumpffertigung an eine sachfremde Fa. Rheinmetall gegangen ist. Normalerweise hätte das Airbus aus strategischen Gründen niemals zulassen dürfen, selbst wenn kaum Gewinn rausgeschaut hat. Pappberger hat das mit Genuß übernommen - mal sehen was draus wird ...

Dazu gibt es dann noch ein paar Weltklasseausrüster wie Diehl, Liebherr, etc. Wenn das Verteidigungsministerium etwas zielstrebiger wäre ...

Die Fertigung der F-35-Bauteile durch Rheinmetall ist eine rein politische Entscheidung, die nichts mit Airbus an sich zu tun hat.

Airbus ist dafür am CH-47-Programm von Boeing beteiligt. Und in den USA bietet Airbus zusammen mit Lockheed Martin den neuen Tanker für die USAF an.

Es wird eben sehr opportunistisch zusammen- oder auch gegeneinander gearbeitet...

Genauso wie unsere Regierung zweimal Boeing und zweimal Lockheed Martin mit Aufträgen versorgt hat.
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(07.08.2023, 08:55)Bairbus schrieb: Die Fertigung der F-35-Bauteile durch Rheinmetall ist eine rein politische Entscheidung, die nichts mit Airbus an sich zu tun hat.

Wie kommst Du darauf, bzw. wo steht das ? Man baut nicht einfach Kampfflugzeugmittelrumpfteile. Dafür ist jede Menge Know How notwendig, das in DEU in Augsburg vorhanden ist, wo man traditionell für EF und vorher das gemacht hat.

Airbus war der Gewinn nicht groß genug, dabei hätte Airbus ein strategisches Interesse daran haben müssen. Rheinmetall wird jetzt in großem Stil Mitarbeiter von Airbus abwerben. Außerdem ist das für Rheinmetall auch der erste Schritt in Zukunft auch die lukrative Wartung zu akquirieren.

Wenn Airbus sowas zuläßt, dann können sie das zuständige Werk in Augsburg und auch Manching gleich an Rheinmetall verkaufen.
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(07.08.2023, 10:03)Fox1 schrieb: Wenn Airbus sowas zuläßt, dann können sie das zuständige Werk in Augsburg und auch Manching gleich an Rheinmetall verkaufen.

Wahrscheinlich ist das gar nicht so unwahrscheinlich Big Grin
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Zitat: Airbus ist dafür am CH-47-Programm von Boeing beteiligt. Und in den USA bietet Airbus zusammen mit Lockheed Martin den neuen Tanker für die USAF an.

Und das sollte uns zu denken geben . Es war eine Zeitlang davon die Rede das die ch47 in standartversion ausgeliefert werden und dann durch Airbus die luftbetankung eingebaut bekommen sollen . Damit wäre Boeing fein raus . Airbus kriegt die eigenen Teile schon nicht auf die Kette , das man sich von Seiten der Bundeswehr auf sowas einlässt muss man nicht verstehen.
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(07.08.2023, 15:48)alphall31 schrieb: Es war eine Zeitlang davon die Rede das die ch47 in standartversion ausgeliefert werden und dann durch Airbus die luftbetankung eingebaut bekommen sollen .

Geredet wird viel, aber sowas war zu keinem Zeitpunkt geplant. Es würde auch keinen Sinn ergeben.
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