(Luft) Eurofighter 2000
Arexis ist ein Markenname für ein modulares System, es wurde immer von einer zweistufigen Befähigung des Eurofighters gesprochen, mit einer ersten Stufe zur Übernahme der bisherigen Fähigkeiten des Tornado ECR bis 2027/2028 und einer zweiten Stufe zur Entwicklung eines Eurofighter EK als Begleitstörer bis 2030+. Aufgrund des Zeitrahmens wurde bisher für die erste Stufe eine in den Standard Eufi integrierte Pod-Lösung beschrieben. Auch bei der jetzigen Auswahlentscheidung stand eine möglichst einfache Integration sehr weit oben im Anforderungskatalog.

Auch wenn von der Arexis Suite gesprochen wird deutet für ich bisher alles (nur) auf eine Integration des Arexis EAJP hin.
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Angesichts der Fähigkeiten der zulaufenden F-35 Block 4 bleibt die Idee, dem Eurofighter mit der Minimallösung Arexis rudimentäre EW Fähigkeiten einzuknüppeln eine visionslose, militärisch sinnfreie und allein rüstungspolitisch motivierte Entscheidung, die bestenfalls redundante Doppelstrukturen schaffen wird.
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Der Eurofighter besitzt bereits mehr als nur rudimentäre EW-Fähigkeiten, und insbesondere mit der zweiten Stufe sollte die Leistungsfähigkeit deutlich über dem liegen, was eine Standard-F-35 bieten kann. Das ergibt sich schon aus den Programmzielsetzungen (hinsichtlich Begleitstörung bspw., die eine F-35 nicht adäquat leisten kann).

Das Geschwader 33 für den Bereich SEAD/DEAD zu qualifizieren habe ich hingegen auch schon mehrfach vorgeschlagen. Mit dem Zulauf der F-35 ergibt das technisch, organisatorisch, ja sogar geographisch sehr viel Sinn.
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Zitat:Der Eurofighter besitzt bereits mehr als nur rudimentäre EW-Fähigkeiten, und insbesondere mit der zweiten Stufe sollte die Leistungsfähigkeit deutlich über dem liegen, was eine Standard-F-35 bieten kann. Das ergibt sich schon aus den Programmzielsetzungen (hinsichtlich Begleitstörung bspw., die eine F-35 nicht adäquat leisten kann).
Der Eurofighter heute hat Praetorian DASS - ein stinknormales Selbstverteidigungssystem. Das Arexis Pod System scheint in erster Linie darauf ausgerichtet zu sein, die Fähigkeiten im Bereich ESM, also Erfassungs- und Bedrohungsanalyse weiter zu steigern und ansonsten im Wesentlichen die Fähigkeiten von Praetorian abzubilden.
Sprich, nach meinem Verständnis fliegt Paraetorian beim Eurofighter ECR raus und wird durch ein zweifellos besseres System ersetzt.
Die Podgestützte Jamming-Lösung von Arexis krankt schlicht daran, dass der Pod kein eigenes Powerplant hat und sich mit einer beschränkten Leistungsaufnahme über das Bordsystem begnügt. Entsprechend beschränkt ist die Leistungsfähigkeit des Systems. Im vom Seafire verlinkten Artikel wird hier von 5kW gesprochen. Das ist eine deutliche Leistungssteigerung (Praetorian Störsender sehr deutlich unter 1kW AFAIK) aber halt nur die Hälfte des altehrwürdigen ALQ-99 das auf 10kW kommt (und NGJ wird sowieso in einer ganz, ganz anderen Liga spielen).
Saab 'rettet' sich hier freilich mit der Einführung der neuen Galliumnitrid basierten Sensoren, die verglichen mit Legacy-Systemen gewaltige Leistungssteigerungen bei gleichen Powerinput versprechen.

Demgegenüber die F-35 mit ASQ-239. Ein direkter Vergleich der ESM Komponente ist nicht möglich, da die Leistungsdaten eingestuft sind. Gleichwohl hat die F-35 schon in der pre Block 4 Konfig deutlich mehr ESM Sensoren als sie der Eurofighter ECR haben wird während Block 4 ab Lot 17 die verbauten Sensoren nochmal eben auf 20 verdoppeln wird. Völlig egal welche Wundertechnik Saab bewerben mag, die kommen in Sachen Erfassung und Bedrohungsanalyse nicht über das was die F-35 standardmäßig anbietet hinaus.

Hinsichtlich der SPJ bzw. EA Komponente hat man bei der F-35 halt nicht die im nachhinein irgendwie drangebastelte Insellösung EW sondern ist vollintegriert und nutzt völlig selbstverständlich für das ASQ-239 das APG-81 als Emitter. Damit ergeben sich EA Fähigkeiten, die über die Möglichkeiten Podgestützter Lösungen teilweise deutlich hinausgehen. Wie ich das im Kopf habe übertrifft die reine Jamming-Leistung der F-35 die der Growler um ein vielfaches.
Und das war vor Block 4, mit dem das APG-85 und damit (ebenso) GaN Technik eingeführt wird. Wenn die kolportierten Leistungsdaten stimmen könnte es damit nochmal bis zu einer Verdoppelung der Jamming-Leistung kommen.
Der Nachteil des Ansatzes voll auf das Bordradar als Emitter zu setzen ist halt, dass man mit dem Bordradar (wahrscheinlich) nur einen beschränkten Frequenzbereich um das x band abdecken kann während podgestützte Lösungen auch/gerade im Langwellenbereich Möglichkeiten eröffnen.
Wobei ich auch offen lassen würde, was hier das ASQ-239 nativ leisten kann. Es ist bildet natürlich nicht die Leistung eines NGJ ab, aber ganz wehrlos wird man auch in den anderen Bändern nicht sein.

Genauso der Bereich den man irgendwie unter 'Cyber' verordnen könnte, sprich die Fähigkeit nicht nur möglichst leistungsstark und / oder raffiniert Radargeräte mit gegenläufigen Signalen zu stören sondern stattdessen die gegnerischen Netzwerke und Datenströme durch eingeschleuste Algorithmen zu manipulieren - die F-35 hat hier (schwer zu sagen da halt eingestuft) zumindest rudimentäre Fähigkeiten, diese Insellösung für Eurofighter ECR dagegen sicherlich nicht.

Der Punkt ist aber halt - das ist schöne Technik für ein Konzept von gestern. Was will man denn mit dem Eurofighter ECR, was soll dieses Mission Requirement Escort Jamming überhaupt? Das ganze passiert nur weil wir der Nato versprochen haben mit zwei Staffeln irgendwie SEAD/DEAD/EW abzudecken und das haben wir nur, weil es harmloser ist als Bomben zu werfen und es sich 99 als politisch tragbarer erwiesen hat. Militärische Relevanz? In den Neunzigern sicherlich, das ganze wäre eine wunderbare Lösung bis von vor 10 Jahren gewesen. Aber jenseits 2030+X wird in der Nato niemand mehr einen ollen Eurofighter als Legacy-Scheunentor bemühen um irgendeine Escort-Jamming-Mission zu fliegen. Schließlich stehen gleichzeitig aberhunderte F-35 zu Verfügung, die wie skizziert ohne weiteres Gewese die Fähigkeiten bespielen können, die der Eurofighter ECR einmal anbieten wird.
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Nichts für ungut, aber das sind mir dann doch zu viele Adjektive, zu viel im Konjunktiv, zu willkürlich gemischte Zahlen (Eingangsleistung, Ausgangsleistung, Strahlungsleistung), usw.. Mir ist durchaus klar, dass die F-35 für dich das Nonplusultra und die europäische Technologie rückständig ist (von wem das ASQ-239 stammt, industriell und historisch, vergessen wir besser), aber zielführend ist eine Diskussion so in meinen Augen nicht.

Aber um zu dem Kern zu kommen:
(21.06.2023, 12:46)Nightwatch schrieb: Der Punkt ist aber halt - das ist schöne Technik für ein Konzept von gestern. Was will man denn mit dem Eurofighter ECR, was soll dieses Mission Requirement Escort Jamming überhaupt? Das ganze passiert nur weil wir der Nato versprochen haben mit zwei Staffeln irgendwie SEAD/DEAD/EW abzudecken und das haben wir nur, weil es harmloser ist als Bomben zu werfen und es sich 99 als politisch tragbarer erwiesen hat. Militärische Relevanz? In den Neunzigern sicherlich, das ganze wäre eine wunderbare Lösung bis von vor 10 Jahren gewesen. Aber jenseits 2030+X wird in der Nato niemand mehr einen ollen Eurofighter als Legacy-Scheunentor bemühen um irgendeine Escort-Jamming-Mission zu fliegen. Schließlich stehen gleichzeitig aberhunderte F-35 zu Verfügung, die wie skizziert ohne weiteres Gewese die Fähigkeiten bespielen können, die der Eurofighter ECR einmal anbieten wird.

2030+ werden in Europa und auch in den USA noch genug "Legacy-Scheunentore" herumfliegen, die auf ihren Missionen geschützt werden wollen, darüber hinaus dient die Begleitstörung aber noch mehr als nur dem Schutz von Kampfflugzeugen. Zudem ging die NATO-Forderung nicht von Deutschland aus, sondern von der NATO selbst und ist eine Folge der geringen Bereitschaft, sich mit derlei nicht ganz einfachen Aufgaben wie SEAD/DEAD/EW abzugeben. Die Vorstellung, dass man die Aufgaben auch durch F-35 erledigen lassen könnte, noch mehr die Vorstellung, dass man dies überhaupt sollte bei den absehbar zu erwartenden Flottenzusammenstellungen der nächsten dreißig Jahre erschließt sich mir schlicht nicht. Sofern man keinen grundsätzlichen Unsinn baut, und das will ich erfahrungsgemäß nicht mal ausschließen, dann wird der Eurofighter EK definitiv Fähigkeiten mitbringen, die durch die F-35 nicht abgebildet werden können und die benötigt werden.
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(21.06.2023, 18:35)Helios schrieb: Nichts für ungut, aber das sind mir dann doch zu viele Adjektive, zu viel im Konjunktiv, zu willkürlich gemischte Zahlen (Eingangsleistung, Ausgangsleistung, Strahlungsleistung), usw.. Mir ist durchaus klar, dass die F-35 für dich das Nonplusultra und die europäische Technologie rückständig ist (von wem das ASQ-239 stammt, industriell und historisch, vergessen wir besser), aber zielführend ist eine Diskussion so in meinen Augen nicht.
Ich habe in diesem Forum das F-35 Projekt stets dezidiert kritisch begleitet, der Nonplusultrafraktion waren damals eher User wie zB phantom zuzuordnen.
Woher die Technologie kommt ist erst einmal nebensächlich. Ich spreche mich lediglich gegen den rüstungspolitischen Ansatz aus, koste es was es wolle dumpf europäisch oder am allerbesten deutsch zu kaufen und sich dabei noch in die Tasche zu lügen, was für tolle Technik das doch sei.

Und was sollen wir sonst machen als hier im Konjunktiv zu sprechen. Diese Fähigkeiten sind eingestuft und mehr als sich dazu im Netz findet geht nun mal nicht.

Helios schrieb:2030+ werden in Europa und auch in den USA noch genug "Legacy-Scheunentore" herumfliegen, die auf ihren Missionen geschützt werden wollen, darüber hinaus dient die Begleitstörung aber noch mehr als nur dem Schutz von Kampfflugzeugen.
2030+ werden die verbleibenden Legacy Flugzeuge nicht mehr in Räumen eingesetzt werden, in denen sie ohne Escort Jamming nicht überlebensfähig wären. Schlicht weil eine hohe dreistellige Anzahl an F-35 zu Verfügung stehen wird und mit einer Vielzahl an Wirkmitteln aus Standoff Reichweiten gewirkt werden kann.

Bei 'Begleitstörung' / Escort Jamming geht es ausschließlich um den Schutz von Kampfflugzeugen die durchaus tiefer in verteidigte Räume eindringen. Man kann hiervon noch zwei Ableitungen treffen - Modified Escort Jamming bei dem die Eskorte versetzt zu den angreifenden Flugzeugen agiert und Close In Jamming bei dem die Eskorte die angreifenden Flugzeuge bis zum Ziel begleitet.
Gemein haben diese Missionsprofile jedoch, dass die Eskorte eben eskortierend in verteidigte Räume eindringt.
Davon abzugrenzen (was du wahrscheinlich meinst) wäre das klassische Standoff Jamming bei dem das EW Flugzeug lediglich in verteidigte Räume hinein wirkt und die gegnerische Flugabwehr unterdrückt.
Diese Rolle könnte ein Eurofighter ECR freilich ausfüllen, aber das können eine Menge Flugzeuge (besser).

Helios schrieb:Zudem ging die NATO-Forderung nicht von Deutschland aus, sondern von der NATO selbst und ist eine Folge der geringen Bereitschaft, sich mit derlei nicht ganz einfachen Aufgaben wie SEAD/DEAD/EW abzugeben.
Man könnte auch gehässig sagen, dass die Anforderung der Nato ein paar Jährchen her ist und Deutschland solange geschlafen hat, bis sie sich spätestens mit der Einführung von F-35 Block 4 überholt hat. Bzw. Mühlen mahlen langsam. Nichts neues unter der Sonne.

Helios schrieb:Die Vorstellung, dass man die Aufgaben auch durch F-35 erledigen lassen könnte, noch mehr die Vorstellung, dass man dies überhaupt sollte bei den absehbar zu erwartenden Flottenzusammenstellungen der nächsten dreißig Jahre erschließt sich mir schlicht nicht. Sofern man keinen grundsätzlichen Unsinn baut, und das will ich erfahrungsgemäß nicht mal ausschließen, dann wird der Eurofighter EK definitiv Fähigkeiten mitbringen, die durch die F-35 nicht abgebildet werden können und die benötigt werden.
Was sich angesichts der absehbar zu erwartenden Flottenzusammenstellung der nächsten 30 Jahre empfohlen hätte:
Deutschland pusht und übernimmt einen Teil der Kosten für die angedachte Integration des NGJ für die die F-35. Damit wäre man dann bei Penetrating Electronic Attack und was EW angeht ziemliches Highend, von eingestuften MQs einmal abgesehen.

Dagegen ist die Idee für die nächsten 30 Jahre bis 2050 nen schnucken Pod an einen Legacy-Jet zu schrauben schon sehr schräg. Erst recht wenn man sich vergegenwärtig, dass die Amerikaner dabei sein werden die ersten Growlers auszumustern, wenn der Eurofighter ECR mal eingeführt wird.
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Was vermisse ich was Block 4 für F-35 in Sachen EW anbietet?
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https://www.thedrive.com/the-war-zone/ne...-boss-says
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(21.06.2023, 19:36)Nightwatch schrieb: Ich spreche mich lediglich gegen den rüstungspolitischen Ansatz aus, koste es was es wolle dumpf europäisch oder am allerbesten deutsch zu kaufen und sich dabei noch in die Tasche zu lügen, was für tolle Technik das doch sei. (...) Und was sollen wir sonst machen als hier im Konjunktiv zu sprechen. Diese Fähigkeiten sind eingestuft und mehr als sich dazu im Netz findet geht nun mal nicht.

Die Kombination beider Aussagen empfinde ich als problematisch, denn sofern du keine Daten vorliegen hast ist die ganze Argumentation darüber, was die F-35 in der Tranche 4 an EW kann und was sie nicht kann, insbesondere im Vergleich zu einem dezidierten Eurofighter EK, doch reichlich überflüssig und nichts weiter als genau das, was du andernorts mit anderen Protagonisten kritisierst.

Und auch wenn du die hohe dreistellige Zahl an F-35 anführst, so ändert das nichts daran, dass dies eine Monokultur ist, mit einer breiten Nutzerzahl, die ihrerseits insbesondere die relevanten Fähigkeiten beispielsweise (aber nicht ausschließlich) im SEAD/DEAD-Bereich gar nicht hinreichend kultiviert. Das muss man nicht kritisch sehen, kann man aber. Zumal die EW-Thematik keinesfalls darauf beschränkt bleibt.

Zitat:Bei 'Begleitstörung' / Escort Jamming geht es ausschließlich um den Schutz von Kampfflugzeugen die durchaus tiefer in verteidigte Räume eindringen. Man kann hiervon noch zwei Ableitungen treffen - Modified Escort Jamming bei dem die Eskorte versetzt zu den angreifenden Flugzeugen agiert und Close In Jamming bei dem die Eskorte die angreifenden Flugzeuge bis zum Ziel begleitet.
Gemein haben diese Missionsprofile jedoch, dass die Eskorte eben eskortierend in verteidigte Räume eindringt.

Nein, es geht nicht ausschließlich um den Schutz von Kampfflugzeugen und auch nicht vorwiegend um das tiefere Eindringen in stark verteidigte Räume, auch wenn diese plakativen Aufgaben gern ausgestellt werden. Vielmehr geht es bei der Begleitstörung um das gesamte Spektrum des EW im direkten Zusammenhang mit bewegten eigenen Truppen, wobei selbst dieses Konzept über die stationäre Begleitstörung aufgeweicht wird. Auch geht es beim "Modified Escort Jamming" entgegen der Bezeichnung nicht um in verteidigende Räume eindringende begleitende Störer, sondern im Gegenteil um die virtuelle Begleitung von Positionen außerhalb der Reichweiten der feindlichen Flugabwehr. Im Gegensatz zur klassischen Abstandsstörung findet diese Variante auf kürzere Distanzen und damit einer höheren Gefährdung und in direkter Bewegung parallel zu den zu schützenden Einheiten statt. Mit der stationären Begleitstörung, die mittels sehr eng fokussierter Störungen agiert, ist man dann tatsächlich schon im direkten Mischfeld zur Abstandsstörung.

Da jede Form der Störung gleichzeitig auch eine unmittelbare Gefährdung des Störers verursacht, weil das Strahlungsniveau jegliche Signaturreduzierung relativiert (und noch deutlich mehr), ergibt die Kombination verschiedener Verfahren insbesondere (aber nicht ausschließlich) bei Tiefenangriffen Sinn. Selbst dann, wenn die Angriffskräfte aus Stealthflugzeugen bestehen.

Das Problem an der ganzen Thematik ist, dass wir unabhängig von den Beschaffungszahlen der F-35 bei allem, was über die klassische Begleitstörung hinaus geht in Europa sehr schlecht aufgestellt sind. Genau in diesem Bereich kann ein vernünftig ausgelegter Eurofighter EK, und zumindest sieht es bisher den Anforderungen der Stufe 2 danach aus, eine sehr sinnvolle Ergänzung sein, deren einziger Kritikpunkt sich aus den zu geringen Stückzahlen ergibt, die wir von einem solchen Muster voraussichtlich beschaffen werden.

Zitat:Was sich angesichts der absehbar zu erwartenden Flottenzusammenstellung der nächsten 30 Jahre empfohlen hätte:
Deutschland pusht und übernimmt einen Teil der Kosten für die angedachte Integration des NGJ für die die F-35.

Man bringt also ein Stealth-Flugzeug dazu, zu strahlen wie ein Weihnachtsbaum, und sorgt für eine maximale Arbeitsbelastung des Piloten in einer Zeit, in der eh über die Problematik von Einsitzern in komplexen Missionsszenarien diskutiert wird. Für mich ist und bleibt das eine verquere Vorstellung, das habe ich hier schon mehrfach erwähnt.
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(21.06.2023, 20:28)Nightwatch schrieb: https://www.thedrive.com/the-war-zone/ne...-boss-says

Ja, Block 4 soll die Fähigkeiten verbessern innerhalb einer EW Umgebung zu operieren. Es kommen keine Fähigkeiten des eigenen aktiven EW hinzu, daher steht Block 4 nicht im Konflikt mit einem Eurofighter ECR.
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Helios schrieb:Die Kombination beider Aussagen empfinde ich als problematisch, denn sofern du keine Daten vorliegen hast ist die ganze Argumentation darüber, was die F-35 in der Tranche 4 an EW kann und was sie nicht kann, insbesondere im Vergleich zu einem dezidierten Eurofighter EK, doch reichlich überflüssig und nichts weiter als genau das, was du andernorts mit anderen Protagonisten kritisierst.

Ja freilich ist die Diskussion ‚reichlich überflüssig‘, welche Diskussion ist das hier nicht?
Basierend auf den uns vorliegenden Informationen habe ich halt eine Einschätzung zu der Entscheidung der Bundesregierung. Und warum auch nicht, ich bezweifle eh sehr stark, dass irgendwelche Fähigkeitendetails für die Entscheidung ausschlaggebend waren.

Zitat:Und auch wenn du die hohe dreistellige Zahl an F-35 anführst, so ändert das nichts daran, dass dies eine Monokultur ist, mit einer breiten Nutzerzahl, die ihrerseits insbesondere die relevanten Fähigkeiten beispielsweise (aber nicht ausschließlich) im SEAD/DEAD-Bereich gar nicht hinreichend kultiviert. Das muss man nicht kritisch sehen, kann man aber. Zumal die EW-Thematik keinesfalls darauf beschränkt bleibt.
Ob jetzt Deutschland ein, zwei Staffeln Eurofighter ECR fliegt oder nicht ändert an der Monokulturproblematik nichts.
Inwieweit man mit der F-35 SEAD/DEAD besonders ‚kultivieren‘ müsste wäre gesondert zu diskutieren. Ich würde da grundsätzlich in Frage stellen wollen, dass es für dieses Missionprofil noch dezidierte Kräfte benötigt.

Zitat: Nein, es geht nicht ausschließlich um den Schutz von Kampfflugzeugen und auch nicht vorwiegend um das tiefere Eindringen in stark verteidigte Räume, auch wenn diese plakativen Aufgaben gern ausgestellt werden. Vielmehr geht es bei der Begleitstörung um das gesamte Spektrum des EW im direkten Zusammenhang mit bewegten eigenen Truppen, wobei selbst dieses Konzept über die stationäre Begleitstörung aufgeweicht wird. Auch geht es beim "Modified Escort Jamming" entgegen der Bezeichnung nicht um in verteidigende Räume eindringende begleitende Störer, sondern im Gegenteil um die virtuelle Begleitung von Positionen außerhalb der Reichweiten der feindlichen Flugabwehr. Im Gegensatz zur klassischen Abstandsstörung findet diese Variante auf kürzere Distanzen und damit einer höheren Gefährdung und in direkter Bewegung parallel zu den zu schützenden Einheiten statt. Mit der stationären Begleitstörung, die mittels sehr eng fokussierter Störungen agiert, ist man dann tatsächlich schon im direkten Mischfeld zur Abstandsstörung.

Wir können jetzt eine Philosophische Diskussion über Begrifflichkeiten führen … beginnend damit, dass es die Begrifflichkeit der „Begleitstörung“ so überhaupt nicht gibt. ,
Wir haben im Englischen Missionsbezogen im Wesentlichen die Bereich Standoff Jamming, Escort Jamming und Penetrating Electronic Attack. Die Begrifflichkeit des Escort Jamming lässt sich unterteilen (wobei die Definitionen hier von Hersteller zu Hersteller und Luftwaffe recht fließend sind) Modified Escort Jamming, Penetrating Escort Jamming, Close In / Stand In Jamming, abgegrenzt wird nach Eindringtiefe in den verteidigten Raum.
Der Eurofighter ECR wird konzeptionell dazu befähigt sein bis in die Waffenreichweite des Gegners hinein zu operieren. Und gleichzeitig natürlich in Räumen außerhalb der Reichweite des Feindes. Der Rest ist Philosophie die uns hier nicht weiterbringt.

Zitat: Das Problem an der ganzen Thematik ist, dass wir unabhängig von den Beschaffungszahlen der F-35 bei allem, was über die klassische Begleitstörung hinaus geht in Europa sehr schlecht aufgestellt sind. Genau in diesem Bereich kann ein vernünftig ausgelegter Eurofighter EK, und zumindest sieht es bisher den Anforderungen der Stufe 2 danach aus, eine sehr sinnvolle Ergänzung sein, deren einziger Kritikpunkt sich aus den zu geringen Stückzahlen ergibt, die wir von einem solchen Muster voraussichtlich beschaffen werden.

Wir werden 2030 in einem European Defense Szenario annähernd 1.000 F-35 aufbieten können die Escort Jamming selbst abbilden soweit sie es überhaupt bennötigen. Die – was warnen es jetzt – 30 Eurofighter ECR mit zu 90% redundanten bzw. gar unterlegenen Fähigkeitenprofil haben da keine Relevanz.

Zitat: Man bringt also ein Stealth-Flugzeug dazu, zu strahlen wie ein Weihnachtsbaum, und sorgt für eine maximale Arbeitsbelastung des Piloten in einer Zeit, in der eh über die Problematik von Einsitzern in komplexen Missionsszenarien diskutiert wird. Für mich ist und bleibt das eine verquere Vorstellung, das habe ich hier schon mehrfach erwähnt.

Lieber strahlen im Stealth-Flugzeug als im fliegenden Scheunentor… mal abgesehen davon ist es doch ein wesentlicher Punkt der neuen EW Technik dies- und jenseits der F-35 möglichst dossiert, fokussiert und zielgenau anstatt omnidirektional zu arbeiten.
Und was meinst du, warum auch beim Eurofighter ECR die Integration von AI groß beworben wird – Elektronischer Kampf heute erfolgt weitestgehend automatisiert und erfordert keinen Backseater, der rechtzeitig irgendwelche Knöpfchen drücken und analysieren muss. Das macht die Software. Bei der Podlösung wie in vollintegrierten Suiten.

Pmichael schrieb:Ja, Block 4 soll die Fähigkeiten verbessern innerhalb einer EW Umgebung zu operieren. Es kommen keine Fähigkeiten des eigenen aktiven EW hinzu, daher steht Block 4 nicht im Konflikt mit einem Eurofighter ECR.
Block 4 baut die EW Fähigkeiten der F-35 massiv aus, EA inklusive. Es kommen hier keine dezidiert neuen Fähigkeiten hinzu, schlicht weil seit Jahren gilt:

“Advanced electronic warfare capabilities enable the F-35 to locate and track enemy forces, jam radio frequencies and disrupt attacks with unparalleled precision. All three variants of the F-35 carry active, electronically scanned array (AESA) radars with sophisticated electronic attack capabilities, including false targets, network attack, advanced jamming and algorithm-packed data streams. This system allows the F-35 to reach well-defended targets and suppress enemy radars that threaten the F-35. In addition, the ASQ-239 system provides fully integrated radar warning, targeting support, and self-protection, to detect and defeat surface and airborne threats. While F-35 is capable of stand-off jamming for other aircraft — providing 10 times the effective radiated power of any legacy fighter — F-35s can also operate in closer proximity to the threat (‘stand-in’) to provide jamming power many multiples that of any legacy fighter.
https://breakingdefense.com/2016/07/bae-...c-warfare/

Man muss es halt zu Kenntnis nehmen.
Und nun nimm Block 4 dazu, dramatisch gesteigerte Rechenpower, wmgl eine Verdopplung der Leistung des Radargeräts, zusätzliche ESM Sensoren plus was auch immer nicht veröffentlicht wird … bilden wir alles mit einem 5kW Pod ab, den wir an den Eurofighter hängen. Is klar.
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Da du ja über Leistungsaufnahmen von Jamming Pods gesprochen hast, dürfte dir ja bekannt sein, dass da nichts am F-35 ist was so einfach mal das Selbe tun kann.
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Als Kampfflugzeug der 5. Generation verfolgte man bei der F-35 halt eine möglichst integrierte Lösung. Sprich das ASQ-239 bietet Zusanmmen mit dem APG-81 Fähigkeiten, die sich bei Legacy-Jets nur über zusätzliche Pods abbilden lassen. Die F-35 bennötigt damit keine Pods für das Fähigkeitenspektrum Escort Jamming.
Die Jets können das was der Eurofighter ECR einmal können wird bereits quasi nativ, erst recht in der der Luftwaffe zulaufenden Block 4 Ausbaustufe.
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Gibt es eigentlich Untersuchungen wie sich das ganze auf die Piloten auswirkt ? Das ganze wird ja bestimmt nicht Besonders gesund sein .
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Zitat:Die Jets können das was der Eurofighter ECR einmal können wird bereits quasi nativ, erst recht in der der Luftwaffe zulaufenden Block 4 Ausbaustufe.

Die können keineswegs alles was der EF ECR können wird, sondern nur bestimmte Anteile davon.
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