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(21.03.2023, 13:41)GermanMilitaryPower schrieb: Reichweite, Geschwindigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Durchhaltefähigkeit im Close Air Support Szenario, Waffenlast / -mix / -wirkung, psychologische Wirkung sowohl für die eigenen Truppen als auch beim Gegner.
Wir sprechen hier im Fall pro H145M von der Veränderung der eigenen Doktrin. Wer die F125 als Fehlinvestition tituliert, kann nicht pro H145M argumentieren. Überlegene Feuerkraft ist essenziell. Wenn dazu noch Geschwindigkeit, Panzerung und Sensorik kommen, sprechen wir von einem kompletten Waffensystem, welches wir dringend benötigen.
Ich habe noch nie einen größeren Shitstorm innerhalb des US-Militärs mitbekommen, als die A-10 und der Apache angezählt wurden. Beide fliegen verdient und notwendigerweise weiter.
ja... alles nachvollziehbar... letztendlich ist der H145M hier aber im Schnitt ca 20%-25% schlechter bei allem...
Panzerung und selbstabdichtende Tanks bietet der H145M auch, ist aber vermutlich nicht so allumfassend wie beim Tiger oder Apache
bzgl effektiver Waffenlast ist der H145M dem aktuellen deutschen Tiger mit Sicherheit nicht unterlegen...
dem Tiger MK3 der Franzosen (der aber auch erst in frühestens 5 Jahren einsatzbereit ist) vermutlich schon eher...
der Apache ist hier natürlich das non plus ultra... aber auf Kosten der Reichweite...
letztendlich sage ich nochmal dass die reine H145M Lösung vermutlich für 80% aller absehbaren Kampfheli Szenarien der Bundeswehr mehr als ausreichend ist... und das zu 50% der Kosten einer reine Kampfheli Lösung... kombiniert mit mehr Flexibilität...
was halt nicht geht mit H145M sind...
-long Range Angriffsszenarien
-super hot and high Bedingungen mit annehmbarer Waffenlast wie in Afghanistan
-Angriffs- und Unterstützungseinsätze im hart umkämpften Raum, gegen einen potenten Gegner ohne eigene Luftüberlegenheit
-> bei diesen Szenarien stoßen aber auch moderne Apache AH64-E oder Tiger MK3 an ihre Grenzen... und es ist ggf sinnvoller moderne UCAV Drohnen, oder Loitering Munition, oder Long Range Artillerie, oder Cruise Missiles, oder Kampfflugzeuge mit modernen abstandsfähigen Bomben zu schicken...
warten wir mal ab was kommt...
gewünscht hätte ich mir eine Mischung aus
entweder
+24-48 günstige ge-upgradeten Tiger ASGARD (mit SPIKE ER2)
+24-48 H145M H-Force
oder
+24-36 neue Apaches AH64E
+24-48 H145M H-Force
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@Jason77
Zitat:der Hubschrauber (Tiger & H145M) soll Panzer abschießen. Dafür muss er die Panzer finden (Sensorik) und bekämpfen können (Bewaffnung), hier steht der H145M gut da. Also ein perfekter Ersatz für den Tiger ;-)
Der H145M ist meiner Meinung genau das, was er ist: Ein sehr gutes Mehrzweckkonzept, aber er ist kein klassischer Panzerjäger, dazu fehlt ihm die Standfestigkeit. Und daran muss man sich auch orientieren. Selbst deutlich stärker bewaffnete und gepanzerte Plattformen, wie etwa der Apache, hätten in einem Gefechtsumfeld, wo man nicht nur auf bewaffnete Milizen stößt, sondern auf entsprechende feuerstarke Gegner (MANPADS, SHORAD, Flak 23 mm und darüber), erhebliche Probleme mit der Durchsetzungsfähigkeit (d. h. nicht, dass es nicht möglich wäre, wäre aber sicher mit nicht unwesentlichen Verlusten verbunden). Anzunehmen, dass ein H145M in eine solche Lücke springen könnte, ist also sehr optimistisch gedacht.
Bedeutet, dass der H145M als alleiniger bzw. auf sich allein gestellter Panzerjäger im Bo-105-Style heutzutage mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überzeugen würde. Allerdings wird er im Verbund mit anderen Gattungen sicher eine wertvolle Unterstützung sein, zumal er nicht nur angreifen und Feuerunterstützung leisten, sondern ebenso logistische Aufgaben wahrnehmen könnte. Und darauf sollte man sich konzentrieren, d. h. auf sein breites Einsatzspektrum (also eine Art von leistungsstärkerer "Variante" des MH-6 Little Bird), ehe man versucht ihn zu einem fliegenden Schlachtschiff und Kampfhubschrauber-Ersatz umzurüsten, was er nie wird sein können. (Wobei anzunehmen wäre, dass diese Umrüstungen, sollte man sie versuchen, seine Leistungsdaten so drücken, dass er danach seine Rolle wieder nicht voll ausfüllen könnte.)
Wenn wir also einen "richtigen" Kampfhubschrauber im Sinne von Panzerung und Feuerkraft wollen und dabei an eine Mischung aus Apache und Mi-24 denken, dann sollten wir überlegen, welches Muster wir haben wollen, sollten aber von einer Überfrachtung und Pseudo-Umrüstung des m. E. gut abgestimmten Systems H145M absehen.
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Verständnisfrage:
Mit Spike ER-2 wäre doch (zumindest theoretisch)ein Sicherheitsabstand von 10 Kilometern und mehr möglich, um gepanzerte Fahrzeuge zu bekämpfen. CAS geht mit so einem Modell nicht, aber Panzerbekämpfung sollte doch mit Einschränkungen möglich sein (?).
Bei Luftüberlegenheit des Gegners, starker Flugabwehr oder beim Auftauchen von z.B. Ka-52 wird es auch für echte Kampfhubschrauber schwer möglich sein, ihre Mission durchzuführen.
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Ich hoffe, dass man jetzt nicht zwanghaft Apaches kauft nur um anschließend woanders zu kürzen. Denn das ist die Konsequenz einer Apache-Beschaffung. Insgesamt sollten es die H145M erstmal tun. Und imho sollten wir dann ab Anfang der 30er im FARA Programm einsteigen.
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(21.03.2023, 12:36)Jason77 schrieb: Was dem H145M konkret fehlt habe ich ebenfalls vermisst.
Schon der auftragsangemessene Waffenmix kann mangels Zuladungspotenzial nicht mitgeführt werden, geschweige denn werden damit die notwendigen Leistungsdaten im Bereich Ausdauer und Beweglichkeit erzielt. Hinzu kommen die nicht ausreichenden Überlebensfähigkeiten struktureller Art und schließlich die eingeschränkte Flexibilität bei den Einsatzverfahren aufgrund der prinzipiellen Auslegung (bspw. Signatur, Sensorpositionierung, etc.). Datenblattvergleiche muss auch normalisiert werden, einfach irgendwelche Zahlen gegenüber zu stellen ist wenig zweckdienlich.
Es reicht nicht, einen Hubschrauber mit ein paar Sensoren und Effektoren auszustatten, egal wie modern diese auch sind. Ebenso ist es nicht zielführend, die Leistungsfähigkeit anhand eines vor allem politisch ruinierten Vorgängers zu bewerten. Vielmehr muss sie immer im Kontext der Aufgaben gesehen werden. Und dabei sollte man auch die Entwicklung nicht ignorieren, denn während man vor vierzig Jahren noch einen Panzerabwehrhubschrauber gesucht hat (und schon diese Aufgabe kann der H145M auf einem modernen Gefechtsfeld kaum sinnvoll erfüllen), sind die Anforderungen heute deutlich komplexer. Zum einen hat sich die Kriegführung doch signifikant verändert - es wird gibt keine großen Truppenkonzentrationen und klare Frontlinien wie in den achtziger Jahren mehr geben, ebenso keine Panzermassen, die es schnell aufzuhalten gilt. Die Flugabwehr ist wesentlich gefährlicher geworden, gleichzeitig öffnen sich mehr Räume in denen agiert werden kann. Zum anderen hat sich die Zusammensetzung der Bundeswehr genauso wie der Streitkräfte insgesamt verändert, etwa in dem Fähigkeiten Weggefallen und Typen gestrichen wurden. Man muss sich dazu nur mal die Luftunterstützungsfähigkeiten 1983 und 2023 anschauen, also in was für eine Struktur der Tiger hinein geplant wurde und wie diese heute aussieht (um ein paar Stichworte zu geben: Alpha Jet, Begleithubschrauber 2, Aufklärungshubschrauber AKH, usw.).
Den H145M kann man als IKM-Hubschrauber beschaffen, für Ausbildungszwecke und zum Lizenzerhalt, für Sonderaufgaben. Das hätte man schon viel früher machen sollen. Als Kampfhubschrauber ist er nicht tauglich. Wenn man also den Tiger ersetzen will, entweder adäquat mit einem entsprechenden Muster (und nein, das wäre nicht ein Apache, sondern geht eher in Richtung FARA) oder über eine Neuausrichtung (bspw. das kann auch in Richtung Flächenflugzeug, unbemannte Systeme, usw. gehen). Und wenn das nicht möglich, finanzierbar, erwünscht oder was auch immer ist, dann muss man auf die Fähigkeit verzichten und schauen, welche Lücken das effektiv in die Doktrin reißt und wie man diese kompensieren kann. Anders als Quintus bin ich nicht der Meinung, dass das einfach möglich ist, aber das wäre eine ganz andere Diskussion (die bitte nicht hier geführt wird).
(21.03.2023, 18:13)aramiso schrieb: Mit Spike ER-2 wäre doch (zumindest theoretisch)ein Sicherheitsabstand von 10 Kilometern und mehr möglich, um gepanzerte Fahrzeuge zu bekämpfen. CAS geht mit so einem Modell nicht, aber Panzerbekämpfung sollte doch mit Einschränkungen möglich sein (?).
Du brauchst aber für einen effektiven Einsatz irgendeine Form der Zielaufklärung. Auf Verdacht per NLOS ist eine Variante, die auf Dauer ziemlich teuer werden könnte. Und mit einer Sensorauslegung wie beim H145M wird es nichts mit dem unauffälligem autonomen Einsatz. Es bliebe also nur ein zusätzliches luftgestütztes Aufklärungssystem, denn wenn es bodengestützt ist, kann man in den meisten Fällen auch gleich die FK vom Boden aus einsetzen. An luftgestützten Systemen bleiben letztlich nur Drohnen übrig. Um daraus ein funktionierendes Einsatzsystem zu machen, braucht es dann doch einiges mehr. Und es stellt sich die Frage, ob nicht ein größeres Muster (NH90) die bessere Basis dafür darstellt (weil es sowohl als Mutterschiff agieren als auch eine höhere Zahl an Waffen mitführen könnte).
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(21.03.2023, 18:13)aramiso schrieb: Verständnisfrage:
Mit Spike ER-2 wäre doch (zumindest theoretisch)ein Sicherheitsabstand von 10 Kilometern und mehr möglich, um gepanzerte Fahrzeuge zu bekämpfen. CAS geht mit so einem Modell nicht, aber Panzerbekämpfung sollte doch mit Einschränkungen möglich sein (?).
Die Spike ER-2 krankt an dem selben Problem, das auch bei TOW, HOT und MILAN in der Fahrzeug gebunden Panzerbekämpfung (Boden + Luft) darstellt.
Nämlich das es drahtgelenkte Raketen sind und folglich bis zum Einschlag im Ziel sich das Fahrzeug nicht groß bewegen darf weil sich sonst der Draht verfängt und die Rakete ins Nirwana geht. Deswegen auch PARS 3 als Fire&Forget.
Der Tiger als PAH ist genau für diese PARS3-Panzerjagdtaktik gebaut worden in "in Deckung hinter Bäumen sitzen, feuern und unterhalb der Baumspitzen wieder weg bevor die Rakete einschlägt", vergleichbar dem Wiesel am Boden garantiert die Tarnung den höheren Schutz der Besatzung im symmetrischen Konflikt, Panzerung ist da eigentlich nur hinderlich.
Die BO 105 verfolgte den prinzipiell gleichen Gedanken eines schnell verlegbaren Panzerjägertrupps, aufgrund des Drahtproblems der Raketen musste zum feuern aber über den Bäumen geschwebt werden, entsprechend höhere Verlustzahlen wurden einkalkuliert, daher ein ziviler Hubschrauber aus heimischer Produktion und so identisch wie nur irgend möglich mit den in der zivilen Luftrettung verwendeten Hubschraubern. Nachdem Motto "Christoph 30, Trage raus, ab Morgenmittag geht es auf Panzerjagd".
Für diese eine sehr speziell Aufgabe, bei gleicher Taktik und Verlustraten wie die BO, ist der H145M also tatsächlich eine Option. Soll er etwas länger überleben einfach Akeron dran packen anstatt der Spike.
Das Kinngeschütz, der schmale Rumpf, die Panzerung vollwertig entwickelter Kampfhubschrauber sind Merkmale eine konsequent entschlackten und auf breite Waffenpalette hin getrimmten Kriegsgerätes.
Nun gut Airbus kann und vor allem will offensichtlich nur zivil Hubschrauber bauen. Auch das verwenden ziviler Antriebskomponenten ist faktisch keine schlechte Sache für die Ersatzteilversorgung und weil es sich bei richtigen Kampfhubschraubern, wie schon angemerkt wurde, um Luxuslösungen handelt.
Warum also nicht die zivilen Antriebskomponenten des H145M nehmen und sie von Augusta in den, auf der zivilen A109 basierenden, A129/T129 einsetzen lassen?
Dann hätte man einen richtigen erprobten (mit Vor-/Nachteilen) Kampfhubschrauberrumpf, eine erprobte Einsatztaktik von den Italienern, Airbus ist in Sachen Kriegsgerät raus, die Ersatzteile haben bei den Hauptverschleißteilen Synergie mit dem H145m/E145, um das Kostengrab AH64 muss man sich auch keine Gedanken machen, eine win win win win win Situation.
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(22.03.2023, 11:53)Schaddedanz schrieb: Die Spike ER-2 krankt an dem selben Problem, das auch bei TOW, HOT und MILAN in der Fahrzeug gebunden Panzerbekämpfung (Boden + Luft) darstellt.
Nämlich das es drahtgelenkte Raketen sind und folglich bis zum Einschlag im Ziel sich das Fahrzeug nicht groß bewegen darf weil sich sonst der Draht verfängt und die Rakete ins Nirwana geht. Deswegen auch PARS 3 als Fire&Forget.
Die drahtgelenkte Spike-Familie besitzt auch einen Fire & Forget Modus und kann in der Hinsicht genauso eingesetzt werden wie drahtlose LFK. Was natürlich nicht funktioniert sind drahtlose Korrekturen (abgesehen von der Spike NLOS). Für den Hubschraubereinsatz setzt Rafael aber auf eine Funkstrecke statt auf Glasfaser, von daher erübrigt sich die Diskussion eigentlich.
Zitat:Warum also nicht die zivilen Antriebskomponenten des H145M nehmen und sie von Augusta in den, auf der zivilen A109 basierenden, A129/T129 einsetzen lassen?
Dann hätte man einen richtigen erprobten (mit Vor-/Nachteilen) Kampfhubschrauberrumpf, eine erprobte Einsatztaktik von den Italienern, Airbus ist in Sachen Kriegsgerät raus
Die A129 basiert nicht auf der zivilen A109, das war ursprünglich geplant um Kosten zu senken hat aber effektiv nicht funktioniert, weil die Anforderungen an einen Kampfhubschrauber vom Ursprungstyp nicht erreicht werden konnten. Agusta war damals noch eine andere Firma als heute Leonardo, die haben für den AW249 zumindest den zivilen Antriebsstrang weiterverwendet. Die Frage ist aber, warum Airbus sich auf so ein Geschäft einlassen sollte? Auch wenn die einzelnen Komponenten zugekauft sind, am Gesamtkonstrukt hat Airbus die Rechte. Davon abgesehen hält der A129 den heutigen Anforderungen an einen Kampfhubschrauber auch nicht mehr Stand, und hinsichtlich seiner Mobilität wäre ein Kampfhubschrauber basierend auf dem H145 den gleichen Leistungseinschränkungen unterworfen. Einen Gewinn wie damals beim AH-1 im Vergleich zum UH-1 ist bei den heutigen Auslegungen nicht mehr realistisch.
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(22.03.2023, 12:21)Helios schrieb: Die drahtgelenkte Spike-Familie besitzt auch einen Fire & Forget Modus und kann in der Hinsicht genauso eingesetzt werden wie drahtlose LFK. Was natürlich nicht funktioniert sind drahtlose Korrekturen (abgesehen von der Spike NLOS).
Ja den Modus besitzen Sie, aber ein Steuerungsmodus trennt meines Wissens nicht den Draht vor dem Abschuss und anders macht Fire & Forget ja keinen Sinn, sonst fliegt die mit einer sich langsam abspulenden und wie ein loser Schnürsenkel raushängenden Glasfaseroptik über Büsche und Bäume. Wären vielleicht 15% Resttrefferwahrscheinlichkeit der Rest baumelt irgendwo in der Vegetation.
Einzig die SR Version die konsequent auf Fire & Forget getrimmt, mit dann weniger Optik in der Rakete.
Für irgendwas müssen ja die 20kg mehr an Gewicht der NLOS gut sein aber auf den ersten 8km hat die auch noch die Glasfaseroptik dran, mit Sicherheit um Batteriegewicht für die Sende Antenne zu sparen.
Das wären dann 50km - 8km = 42km echtes Fire & Forget oder sie fliegt die 50km im echten Fire & Forget und so nahtlos ins Nirwana weil sie nach 42km blind ist. Tja und ob 8km gesamt Reichweite oder Teilreichweite, die 8km Flugzeit schwebt der Hubschrauber wie ein Truthahn auf dem Präsentierteller über den Baumkronen.
(22.03.2023, 12:21)Helios schrieb: Die Frage ist aber, warum Airbus sich auf so ein Geschäft einlassen sollte? Auch wenn die einzelnen Komponenten zugekauft sind, am Gesamtkonstrukt hat Airbus die Rechte. Davon abgesehen hält der A129 den heutigen Anforderungen an einen Kampfhubschrauber auch nicht mehr Stand, und hinsichtlich seiner Mobilität wäre ein Kampfhubschrauber basierend auf dem H145 den gleichen Leistungseinschränkungen unterworfen. Einen Gewinn wie damals beim AH-1 im Vergleich zum UH-1 ist bei den heutigen Auslegungen nicht mehr realistisch.
Eine berechtigte Frage. Die gegen Fragen lauten: Warum will Airbus die vertragskonforme Lieferung von Ersatzteilen für den H145M verweigern? oder möchte Airbus den H145M Vertrag für nichtig erklären und alle H145M bei voller Kostenerstattung zurück nehmen? Was der Kunde mit seinen Ersatzteilen macht ist die Sache des Kunden.
Das der A129 nicht die Goldrandlösung ist, ist klar, nicht umsonst habe ich "mit Vor-/Nachteilen" geschrieben. Es ist schließlich auch schon ein 30+ Jahre altes Design.
Aber als kleinster der Kampfhubschrauber ist er im Größenbereich des H145m was die Grundvoraussetzung ist um eine entsprechende Verwendung bei minimalem Konstruktionsaufwand zu halten und überhaupt mit den Leistungsmerkmalen des EC145 zu einem Ergebnis zu kommen.
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Zu dem Thema Zukunft des Tigers hat die CDU/CSU einen Fragenkatalog im Bundestag eingereicht:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/059/2005925.pdf
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(22.03.2023, 14:25)Schaddedanz schrieb: Ja den Modus besitzen Sie, aber ein Steuerungsmodus trennt meines Wissens nicht den Draht vor dem Abschuss
Doch, genau das passiert wenn die Rakete auf Fire & Forget geschaltet wird, anders würde ein solcher Modus (wie du sagst) keinen Sinn ergeben. Ebenso ist das Abtrennen notwendig für den Salvenmodus. Darüber hinaus, wie bereits geschrieben, setzt Rafael bei den hubschraubergestützten ER2 bspw. auf eine Funkstrecke zur Steuerung außerhalb von Fire & Forget.
Zitat:Für irgendwas müssen ja die 20kg mehr an Gewicht der NLOS gut sein aber auf den ersten 8km hat die auch noch die Glasfaseroptik dran, mit Sicherheit um Batteriegewicht für die Sende Antenne zu sparen.
Das wären dann 50km - 8km = 42km echtes Fire & Forget oder sie fliegt die 50km im echten Fire & Forget und so nahtlos ins Nirwana weil sie nach 42km blind ist.
Die frühen Versionen der Spike NLOS waren mit Glasfaseroptik für die ersten acht Kilometer und einem Funkempfänger für die restliche Distanz ausgestattet, die maximale Reichweite lag offiziell bei 25 km. In der neuesten Version mit gesteigerter Reichweite wird nur auf eine Funkstrecke gesetzt.
Zitat:Was der Kunde mit seinen Ersatzteilen macht ist die Sache des Kunden.
Nein, ist es nicht. Zum einen ist in der Regel die Verwendung durchaus vertraglich geregelt (schon allein, weil es da um Zulassungsfragen geht), zum anderen muss auch der neue Hubschrauber entsprechend zugelassen werden. Das kann man nicht mit irgendwelchen Hobbybasteleien vergleichen.
Zitat:Aber als kleinster der Kampfhubschrauber ist er im Größenbereich des H145m was die Grundvoraussetzung ist um eine entsprechende Verwendung bei minimalem Konstruktionsaufwand zu halten und überhaupt mit den Leistungsmerkmalen des EC145 zu einem Ergebnis zu kommen.
Zu welchem Ergebnis denn? Hinsichtlich der Leistung ist der Ausgangspunkt das Problem, nicht was Airbus im Zuge der Militarisierung daraus gemacht hat. Damit die realistischen Leistungsanforderungen eines Kampfhubschraubers erfüllt werden können braucht man keine andere Form, die nichts wesentliches ändert, sondern vor allem höhere Leistungen. Der H145 als Basismodell eignet sich für vieles, vielleicht auch für einen sinnvollen Scout, aber sicher nicht für die Rolle als Kampfhubschrauber. Egal wie sehr man die Zelle auch ändert.
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(22.03.2023, 15:45)Helios schrieb: Ebenso ist das Abtrennen notwendig für den Salvenmodus. Darüber hinaus, wie bereits geschrieben, setzt Rafael bei den hubschraubergestützten ER2 bspw. auf eine Funkstrecke zur Steuerung außerhalb von Fire & Forget.
Also Rafael schreibt dazu auf ihrer Homepage das eine Salve von 4 Raketen ins Ziel gelenkt wird.
https://www.rafael.co.il/solutions/spike-nlos-6/
The system can launch and control Salvos of up to 4 missiles simultaneously, while in the air, from a single launcher by a single operator.
Das geht auch drahtgelenkt und Funk ist kein muss, das Feuerleitsystem darf dann nur nicht die Flugbahnen kreuzen.
(22.03.2023, 15:45)Helios schrieb: Nein, ist es nicht. Zum einen ist in der Regel die Verwendung durchaus vertraglich geregelt (schon allein, weil es da um Zulassungsfragen geht), zum anderen muss auch der neue Hubschrauber entsprechend zugelassen werden. Das kann man nicht mit irgendwelchen Hobbybasteleien vergleichen.
Vertraglich können sie nur einen Teilepool auf Kommissionsbasis entsprechend blockieren, wirklich gekaufte Ersatzteile sind Eigentum des Kunden.
Die Luftfahrtzulassungen sind Teile bezogen und nicht Fahrzeug bezogen sonst müssten Sie vor der Zulassung eines Typs dessen Ersatzteile für die nächsten 70 Jahre auch vorrätig haben.
Und genau wie eine Boschsteuerbox bei Audi, BMW, Mercedes verbaut ist, so dürfen auch Airbusteile in Augusta Helikoptern verbaut sein für die Zulassung ist nur wichtig das die Teile unverändert verwendet werden da sonst die Zulassung hinfällig ist. Der Fachbegriff ist dabei nicht Hobbybastelei sondern Subunternehmer oder Lieferant.
(22.03.2023, 15:45)Helios schrieb: Zu welchem Ergebnis denn? Damit die realistischen Leistungsanforderungen eines Kampfhubschraubers erfüllt werden können braucht man keine andere Form, die nichts wesentliches ändert, sondern vor allem höhere Leistungen. Der H145 als Basismodell eignet sich für vieles, vielleicht auch für einen sinnvollen Scout, aber sicher nicht für die Rolle als Kampfhubschrauber. Egal wie sehr man die Zelle auch ändert.
Als Ergebnis ein effizienteres Modell. Also Beispiel sei hier der Maschinenkanonen Pod genannt das Ding wurde schon beim Tiger als zu unflexibel bemängelt wegen des starren Feuerbereich in Relation zum Fahrzeug , den jetzt an eine H145M zu hängen statt an den Tiger verbessert die Situation 0,0.
Der Ansatz ist vielmehr mit den gegeben Leistungsgrenze das heraus zu kitzeln was geht, also unnötiger Ballast weg. Wer braucht eine voluminösen Frachtraum am Kampfhubschrauber? Panzerung runter auf ein absolutes Minimum, es ist halt kein schwerer Hubschrauber.
Damit ergibt sich die Luft fürs Kinngeschütz bei gleicher (wen auch nicht überragender) Flugleistung wie der Standard H145M
Die Einschätzung das damit kein Spitzenmodell an Kampfhubschrauber zu machen ist, teile ich ungesehen, es wird halt besser, vielleicht auch passabel.
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(22.03.2023, 11:53)Schaddedanz schrieb: Für diese eine sehr speziell Aufgabe, bei gleicher Taktik und Verlustraten wie die BO, ist der H145M also tatsächlich eine Option. Soll er etwas länger überleben einfach Akeron dran packen anstatt der Spike.
Das Kinngeschütz, der schmale Rumpf, die Panzerung vollwertig entwickelter Kampfhubschrauber sind Merkmale eine konsequent entschlackten und auf breite Waffenpalette hin getrimmten Kriegsgerätes.
Nun gut Airbus kann und vor allem will offensichtlich nur zivil Hubschrauber bauen. Auch das verwenden ziviler Antriebskomponenten ist faktisch keine schlechte Sache für die Ersatzteilversorgung und weil es sich bei richtigen Kampfhubschraubern, wie schon angemerkt wurde, um Luxuslösungen handelt.
Warum also nicht die zivilen Antriebskomponenten des H145M nehmen und sie von Augusta in den, auf der zivilen A109 basierenden, A129/T129 einsetzen lassen?
Dann hätte man einen richtigen erprobten (mit Vor-/Nachteilen) Kampfhubschrauberrumpf, eine erprobte Einsatztaktik von den Italienern, Airbus ist in Sachen Kriegsgerät raus, die Ersatzteile haben bei den Hauptverschleißteilen Synergie mit dem H145m/E145, um das Kostengrab AH64 muss man sich auch keine Gedanken machen, eine win win win win win Situation. Damit ich das richtig verstehe, da ein unterfinanziertes Rüstungsprogramm keine Ergebnisse bringt, schmeißt man es weg. Und weil die Nase nicht blutig genug ist, macht man das Gleiche nochmal? Also das ist, als ob man einen Alfasud nimmt und baut Moror und Hinterachse vom BMW ein glaubt ein gutes Auto zu bekommen?
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(22.03.2023, 17:05)ede144 schrieb: Damit ich das richtig verstehe, da ein unterfinanziertes Rüstungsprogramm keine Ergebnisse bringt, schmeißt man es weg. Und weil die Nase nicht blutig genug ist, macht man das Gleiche nochmal? Also das ist, als ob man einen Alfasud nimmt und baut Moror und Hinterachse vom BMW ein glaubt ein gutes Auto zu bekommen?
Nein als unterfinanziert betrachte ich die ganze Tiger Entwicklung nicht, da ist mehr als ausreichend Kohle an Airbus geflossen und da die zivilen Modelle des Konzerns entsprechend im weltweit aktiven Einsatz sind, muss ich feststellen Airbus will es schlicht nicht hinbekommen. Gilt neben bei für einen schweren militärischen Transporthubschrauber auch, da kommt von Airbus nichts, Nada, Zero, 0,0
Ergo muss sich die Bundeswehr für Kampfhubschrauber (leicht, mittel, schwer) jemand anderes suchen z.B. Augusta.
Ja der vergleich mit Alfasud und BMW Teilen passt, nur ihre Erwartungen sind falsch. Es wird ein Auto und es wird die essenziellen Anforderungen an ein Auto erfüllen (0815), aber gut, spitze, von allen begehrt wird es nie.
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@Schaddedanz
Zitat:Also Beispiel sei hier der Maschinenkanonen Pod genannt das Ding wurde schon beim Tiger als zu unflexibel bemängelt wegen des starren Feuerbereich in Relation zum Fahrzeug , den jetzt an eine H145M zu hängen statt an den Tiger verbessert die Situation 0,0.
Zunächst: Willkommen im Forum
Zu deinem Einwand: Das hängt vom Einsatzszenario ab. Baue ich den Pod ein, weil ich einen Ersatz-Kampfhubschrauber haben will, der in einem entsprechenden Gefechtsumfeld eingesetzt wird, wird die Rechnung sehr wahrscheinlich nicht aufgehen. Dazu ist das System auch nicht ausgelegt (hatten wir hier aber schon). Baue ich aber den Pod ein, um den Helikopter als Unterstützungseinheit von Spezialeinheiten einzusetzen bzw. um lokal Feuerunterstützung zu geben, so ist er eine gute und ausgewogene Lösung und kann zudem noch logistische Aufgaben wahrnehmen. Es kommt also auf die Perspektive an...
Schneemann
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Ich war lange Zeit nur Leser, aber nun muss ich doch einmal meine Gedanken zu diesem Thema loswerden.
Der Tiger braucht einen Ersatz. Soviel ist klar.
Welche Alternativen haben wir, um nicht schon wieder einen Milliardenbetrag über den Atlantik zu schieben?
Es bleiben meiner Meinung nach nur 2 Optionen übrig, wenn man den neuen Tiger nicht beschaffen möchte.
Die erste und schlechtere ist der H145M mit Bewaffnung. Aber außer der Tatsache, dass der H145M schon in der Bundeswehr erfolgreich eingesetzt wird, sehe ich nur Nachteile.
Es gibt aber ein weiteres Airbus-Modell, was sich viel besser eignen würde und aktuell für Frankreich entwickelt wird:
Der H160M in der Heeres-Variante.
Das wäre eine ganz andere Liga, als der leichte und langsame H145M.
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