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(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: 1. Deshalb keine 120mm, sondern ein "kleineres" Kaliber. 2. Deshalb haben die Mörserzüge auch "Fahrzeuge" in Form von (amphibischen) All-Terrain-Vehicle, mit welchen man auch erheblich Munition mitnehmen kann. Um es mal in einem Bild zu illustrieren: stell dir eine Artt Biker-Gang mit Mörsern vor. 3. Munitionsnachschub muss natürlich irgendwann auch "von weiter oben" her kommen, dass ist klar, aber dass muss er für den Mörserzug der schweren Kompanie eines Jäger-Bataillons ganz genau so. Ja, die "Biker-Gang" hatte ich da schon im Blick.
Zur Skalierung: Der "traditionell" zugewiesene organische Transportumfang für Mörser in einer Schweren Kompanie dürfte grob bei rund 180 Schuss pro Rohr liegen. Das dürfte sich zwar auf ATV-Anhänger verteilen lassen (5 pro Rohr für Munition?), ist aber durchaus eine nicht zu unterschätzende Menge.
Ggf. wäre es hier ebenso wie für den ABC-San-Zug (siehe unten) sinnvoll, neben den ATVs eine Reihe mittelschwere UGV zum reinen Lasttransport zu verwenden, die bspw. auch den ATV per elektronischer Deichsel folgen könnten.
(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: Die Hauptaufgabe wäre hier ohnehin vor allem als Multiplikator für die ABC Abwehr zu dienen, die Wasseraufbereitung um genügend trinkbare Flüssigkeiten vor Ort zur Verfügung zu stellen Ich trenne das mal ab von der Verwundetenversorgung, da hier über eine operative Zusammenarbeit oder mögliche (eher fragliche) Kolozierung hinaus wenig Schnittpunkte bestehen.
In der ABC-Abwehr gibt es zwar ATV-Quads (vereinzelt), diese werden allerdings nur für leichte Spürtrupps in der ABC-Aufklärung verwendet. Für eine ABC-Aufklärung in der Kampftruppe ist das durchaus adäquat (es fehlt schließlich der TEP-Trupp), wir reden hier aber von maximal zwei bis drei 2-Mann-Trupps für das komplette Regiment.
In der Hauptfunktion ABC-Dekontamination - und der Nebenfunktion Wasserversorgung, die heutzutage an die Spezialpioniere abgewandert ist - geht es primär um Nutzlasttransport. Einen VEP(Pers) nach Konzept HEP70, wie er hier vom Kontext angemessen und auch verteilbar wäre, würde ich grob im Bereich 12 Tonnen Geräte plus 2 Tonnen Verbrauchsgüter und 6 Tonnen mitgeführtes Wasser verorten - und das ist schon ziemlich niedrig angesetzt. Und das in Teillasten, die großteils einen ATV-Anhänger auch durchaus für sich auffüllen und nicht verteilbar sind.
Die Wasserversorgung käme hinzu, ist aber für den Zweck Infanterieversorgung im Feld (ohne Lager) lasten- und personalmäßig wenig relevant. Das sind 30-40 mitgeführte Ultrafiltrationsanlagen in Koffergröße für den unmittelbaren Bedarf, alles darüber hinaus (Feldlager- und Außenpostenversorgung) hat in einem Jägerregiment eigentlich nichts zu suchen, sondern wird extern gestellt.
(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: Den Verwundetentransport selbst zu diesem Sammelpunkt muss die Truppe selbst bewerkstelligen. "Truppe birgt selbst" ist durchaus auch heute noch Grundsatz der Verwundetenversorgung. Eine San-Gruppe zur Unterstützung auf Bataillons-/Regimentsebene ist mit der Einrichtung eines vorgeschobenen Verbandsplatzes (derzeitige Benennung: Rettungsstation / Role 1) durchaus vollauf beschäftigt.
Beim Verwundetentransport auf dieser Ebene geht es um den Transport von den Verwundetennestern (Kameradenversorgung) zum vorgeschobenen Verbandsplatz (Triage und Erstversorgung). Da die Jägerzüge selbst über keine Fahrzeuge verfügen müßte hier weiter ein Push-Konzept angesetzt werden, d.h. z.B. die ATV der Sanitätseinheit nach Einrichtung des Verbandsplatzes verwendet werden. Wobei hierfür ggf. zusätzlich Personal abzustellen ist. Im Zweifel läßt sich hier je nach Lage der ABC-Anteil des Zuges verwenden.
Wenn ich Verwundete "liegen lasse" und gesteuert bspw. gesammelt später an den Verbandsplatz bringe, hat das zwei Effekte. Zum einen auf die Mannstärke auf strategischer Ebene, da mir so Soldaten wegsterben werden, zum anderen auf die Moral der kämpfenden Truppe, die im Gefecht unmittelbar hinter sich die nicht versorgten Verwundeten liegen hat. Umso mehr in einem taktisch beweglichen Gefecht, in dem ggf. auch das Verwundetennest mit den dort liegenden Kameraden "aufgegeben" werden muss.
In der reellen Bundeswehr wird hierbei übrigens genau deswegen ein BAT oder SanKfz verwendet, damit aus der Kampftruppe im Gefecht für den Verwundetentransport dieser Ebene keine Fahrzeuge oder Personal abgezogen werden müssen.
(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: Ich vermute, dass du auf gurtgefütterte MG hinaus willst - aber bevor ich dazu etwas detaillierter aushole, würde ich gerne wissen ob diese Annahme von mir stimmt. Wenn du dies bitte noch kurz etwas detaillieren könntest, wäre ich dir sehr verbunden. Ja, ich beziehe mich hier auf gurtgefütterte MGs.
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kato:
Zitat:Zur Skalierung: Der "traditionell" zugewiesene organische Transportumfang für Mörser in einer Schweren Kompanie dürfte grob bei rund 180 Schuss pro Rohr liegen. Das dürfte sich zwar auf ATV-Anhänger verteilen lassen (5 pro Rohr für Munition?), ist aber durchaus eine nicht zu unterschätzende Menge.
Das ist schon 1997 ein Streitpunkt zwischen mir und Mörserschützen der Bundeswehr gewesen. Meiner grundsätzlichen Auffassung nach haben heutige Einheiten zu wenig Rohre und im Verhältnis dazu zu viel Schuss pro Rohr. Für die immense Menge Munition welche man da mitführt, hat man zu wenige Mörser dabei. Mörser fallen auch recht leicht Konterfeuer zum Opfer, müssen im modernen Krieg ständig weiter bewegt werden, können heute in einem konventionellen Krieg schlicht und einfach nicht mehr so lange an Ort und Stelle verbleiben, als dass man diesen Munitionsvorrat überhaupt richtig nutzen könnte. Man wird in den allermeisten Fällen nur ein paar wenige Schuss abgeben können und dann muss man Fersengeld geben.
Damit man eine ausreichende Feuerdichte / Kadenz erzielen kann, auch um die Örtlichkeit woher das Mörserfeuer kommt rasant (also ad hoc) verlagern zu können und um mit einem einzigen Feuerschlag wesentlich mehr Wirkung auf einmal (also schon mit dem ersten Schuss pro Mörser) ins Ziel bringen zu können ist es wesentlich, mehr Mörser zu haben, als mehr Munition zu haben.
Die große Menge von Munition hat auch den Hintergrund, dass Mörser früher deutlich weniger präzise waren und man sich daher einschießen musste, ferner auch, dass man länger von einer Stelle aus systematisch die feindlichen Stellungen (!) eingedeckt hat. Es wird in Zukunft solche Stellungen nicht mehr geben, erst recht kein statisches Eindecken derselben über einen „längeren Zeitraum“ und auch das Einschießen fällt weg (Zielmarkierung, Endphasengelenkte Munition, Einsatz von Loitering Munition durch die Mörser etc). Die deutlich größere Reichweite und vor allem die immens viel größere mögliche Präzision heute führen dazu, dass man für die exakt gleiche Wirkung wesentlich weniger Schuss benötigt.
Die traditionelle Auffassung, mit den Mörsern von einer Position aus länger auf den Gegner einzuwirken ist daher im modernen Krieg überholt und grundfalsch.
Dann muss man noch bedenken, dass die genannten Munitionsmengen sich vor allem auf Panzermörser beziehen, also auf Mörser welche mit einem M113 und einem Begleitfahrzeug für die Munition hochbeweglich sind, während ich hier von einem abgesessenen Einsatz der Mörser spreche. Man kann solche Munitionsmengen abgesessen so nicht mitführen und auch nicht per All-Terrain-Vehicle mitführen und es macht auch keinen Sinn.
Noch darüber hinaus spielt das Kaliber eine wesentliche Rolle. Eine 120mm Munition wiegt 13 bis 14 kg pro Schuss (oder mehr), eine 98mm wiegt 8 bis 9 kg pro Schuss.
Zukünftig soll ein Bataillon im Endeffekt über 2 Mörserzüge verfügen, welche jeweils über 4 Mörser verfügen. Das macht 8 Mörser pro Bataillon. Bei 180 Schuss pro Mörser (weil Panzermörser, weil M113 etc) kommt man so bei 1440 Schuss auf nicht weniger als mindestens (!) 20 Tonnen Gewicht für diese Munition.
Nehmen wir stattdessen die von mir genannten 18 Mörser. Und setzen wir 60 Schuss pro Mörser an, dann kommen wir bei den dann verfügbaren 1080 Schuss auf ein Gewicht von mindestens 8 Tonnen für die Munition. Wir hätten dann also hier eine Gewichtsdifferenz von um die 12 Tonnen - obwohl die Anzahl der verfügbaren Schüsse praktisch real gesehen gleich ist und ich deutlich mehr Mörserrohre zur Verfügung habe !
Das heißt real praktisch habe ich eine wesentlich größere Feuerkraft mit den Mörsern und die Munitionsmenge ist so groß, dass es real praktisch keinen Unterschied macht zu dem was man aktuell mitführt und ich spare trotzdem 12 Tonnen Gewicht (oder mehr). Die Frage ist aber, wieviel Schuss pro Mörser man überhaupt wirklich real benötigt. Und wie man die entsprechenden Einheiten dann von woanders her wieder versorgt.
Zitat:Ggf. wäre es hier ebenso wie für den ABC-San-Zug (siehe unten) sinnvoll, neben den ATVs eine Reihe mittelschwere UGV zum reinen Lasttransport zu verwenden, die bspw. auch den ATV per elektronischer Deichsel folgen könnten.
Das ist übrigens exakt das Konzept worauf ich hinaus will, ich hatte mich auch schon mehrfach so geäußert. Solche UGV könnte man zudem sowohl als Anhänger passiv ziehen (spart deren Treibstoff) als dann auch vor Ort selbstfahrend einsetzen. Dazu hatte ich mich in mehreren Strängen immer wieder mal entsprechend geäußert. Zudem sollten die Transporter möglichst vielfältig nutzbar konzipiert sein, und zwar weil sich die Mörsermunition und auch andere Verbrauchsmittel rasant verbrauchen, und dem folgend die Transporter für anderes eingesetzt werden können, beispielsweise für die Autarke Verwundetenbergung (!) oder für andere Transportaufgaben.
Zitat:In der Hauptfunktion ABC-Dekontamination - und der Nebenfunktion Wasserversorgung, die heutzutage an die Spezialpioniere abgewandert ist
Dazu noch einen Gedankengang: bei einem ernsthaften Krieg wird die Versorgung mit sauberem Trinkwasser rasant ein Problem. Die Wasseraufbereitungskapazitäten müssen daher auf allen Ebenen vorhanden sein, vom einzelnen Soldaten bis hin zu Einheiten auf Bataillonsebene. Den die real verfügbaren trinkbaren Flüssigkeiten könnten sehr schnell ausgehen, beispielsweise weil die Stromversorgung für längere Zeiträume im Operationsraum ausgeschaltet wurde. Entsprechend braucht jeder Soldat eine eigene Filtermöglichkeit und benötigt man dezidierte Wasseraufbereitungs-Einheiten unten und vorne.
Es gibt in Mittel- und Osteuropa genug Oberflächenwasser (dazu unten noch etwas) aber: es werden sich in einem ernsthaften Krieg sehr schnell Krankheiten ausbreiten.
Das reicht dann von Dyphterie über Amöbenruhr hin zu Cholera und Typhus etc. Die ABC Abwehrfähigkeiten dienen hier vor allem auch der Gesunderhaltung der Soldaten gegenüber solchen Krankheiten. Selbst der Krieg in der Ukraine entspricht nicht dem, was man hier bei einem wirklich ernsthaften Krieg erwarten kann, darüber hinaus wären die Umstände bei uns andere (Bevölkerungsdichte, verfügbare Brunnen usw), dazu gehörend: Sekundär kommen diese Fähigkeiten auch der Zivilbevölkerung zugute.
Darüber hinaus kann der Feind solche Krankheiten auch leicht selbst als biologische Waffe einsetzen und verbreiten. Die Gesunderhaltung der Soldaten ist auch sonst bei sehr harten Bedingungen ausgesucht schwierig, insbesondere Ausfälle durch Krankheiten werden umso mehr ein Problem darstellen je länger der Krieg andauert.
Zitat:Die Wasserversorgung käme hinzu, ist aber für den Zweck Infanterieversorgung im Feld (ohne Lager) lasten- und personalmäßig wenig relevant.
In einem ernsthaften Krieg wird das eben anders sein ! Oder vielleicht sollte ich es so ausdrücken: es könnte anders sein und daher muss man diese Lücke abdecken. Entsprechend muss diese Fähigkeit nach unten und nach vorne, denn sie wird in einem ernsthaften Krieg eben nicht extern für alle Soldaten gestellt werden können. Und auch die trinkbaren Flüssigkeiten welche man requirieren könnte werden schnell ausgehen.
Zitat: - geht es primär um Nutzlasttransport. Einen VEP(Pers) nach Konzept HEP70, wie er hier vom Kontext angemessen und auch verteilbar wäre, würde ich grob im Bereich 12 Tonnen Geräte plus 2 Tonnen Verbrauchsgüter und 6 Tonnen mitgeführtes Wasser verorten - und das ist schon ziemlich niedrig angesetzt. Und das in Teillasten, die großteils einen ATV-Anhänger auch durchaus für sich auffüllen und nicht verteilbar sind.
Fangen wir mit den 6 Tonnen mitgeführtem (!) Wasser an. In Mittel- und Osteuropa gibt es genug verwendbares Oberflächenwasser, solches ist also nicht mitzuführen, es kann vor Ort genutzt werden. Schon hat man 6 Tonnen weniger Gewicht. Bezüglich der Geräte müsste man halt sehr detailliert durchsehen und durcharbeiten, wie man dort das Gewicht runter bringt. Aber selbst so: nehmen wir mal an, man käme mit 12 Tonnen aus. Es gibt reihenweise 6x6 ATV welche bis zu 800 kg schleppen können. Das wären dann gerade mal 15 solcher Fahrzeuge und die gesamte Last wäre aufgeladen. Ansonsten kann ich hier erneut auf die äußerst nützlichen UGV verweisen, welche eine ähnliche Transportleistung erbringen könnten und dem folgend auch noch zur Verwundetenversorgung verwendet werden können.
Zitat:Wenn ich Verwundete "liegen lasse" und gesteuert bspw. gesammelt später an den Verbandsplatz bringe, hat das zwei Effekte. Zum einen auf die Mannstärke auf strategischer Ebene, da mir so Soldaten wegsterben werden, zum anderen auf die Moral der kämpfenden Truppe, die im Gefecht unmittelbar hinter sich die nicht versorgten Verwundeten liegen hat. Umso mehr in einem taktisch beweglichen Gefecht, in dem ggf. auch das Verwundetennest mit den dort liegenden Kameraden "aufgegeben" werden muss.
Das ist nun ein ganz wesentlicher und wichtiger Aspekt ! In einem ernsthaften Krieg ist es gar nicht anders möglich. Es wird exakt zu der hier beschriebenen Situation kommen. Die Art und Weise wie die Bundeswehr sich aktuell die Verwundetenversorgung vorstellt wird nicht funktionieren. Verwundete werden zurück gelassen werden, und es werden wesentlich mehr Soldaten sterben weil sie nicht ausreichend versorgt werden können.
Das heißt man muss schon vorher dies nicht nur klar kommunizieren, sondern auch die die moralischen und materiellen Aspekte des ganzen mit berücksichtigen. Beispielsweise ist meine Struktur auch deshalb so wie sie ist, weil ich bereits von sehr hohen Verlusten bei der Infanterie ausgehe und die Einheiten so oder so rasant ausbluten werden.
Das ist selbst in der Ukraine hier und heute der Fall, wo die Absitzstärke vieler russischer mechanisierter Einheiten inzwischen auf 2 Mann pro Fahrzeug abgesunken ist (ernsthaft). Verwundete kann man im Weiteren auch einfach in ziviler Obhut zurück lassen, und auch das geschieht in der Ukraine massenweise. Da werden mehr Verwundete beider Seiten durch Zivilisten in zivile Krankenhäuser gebracht (teilweise zusammen!) als durch die San-Einheiten direkt selbst versorgt werden können.
Es ist eine völlige Illusion zu glauben, dass aktuelle System der Bundeswehr diesbezüglich könnte und würde in einem ernsthaften Krieg funktionieren; eine gefährliche Illusion weil man damit bei den Soldaten falsche Vorstellungen und Ansprüche weckt und gerade dadurch ihre Kampfmoral beeinträchtigt wenn diese dann nicht eingehalten werden können. Die Moral der kämpfenden Truppe wird also gerade eben dadurch leiden, dass sie mit völlig falschen Vorstellungen in den Kampf geschickt wird, die dann nicht aufgehen werden.
Zu den gurtgefütterten MG als Schwerpunktwaffen äußere ich mich im weiteren in einem eigenen Eintrag.
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(13.05.2022, 10:06)Quintus Fabius schrieb: Entsprechend braucht jeder Soldat eine eigene Filtermöglichkeit und benötigt man dezidierte Wasseraufbereitungs-Einheiten unten und vorne. Wasseraufbereitungsanlagen auf individueller Ebene sind wenig sinnvoll. Die Mindestgröße liegt im Bereich der Versorgung eines Zuges Soldaten. Drunter gibt man den Leuten Chlortabletten und ähnliches mit.
Als Beispiel für die Versorgung steht hier drin das aktuelle niederländische abgestufte Konzept: https://soldat-und-technik.de/2021/05/au...lonsebene/
Ggf. sinnvoller könnte es in diesem Fall sein, für den mobilen Einsatz bspw. bei der Pioniergruppe jeder Kompanie entsprechend drei der beschriebenen Koffer-Aggregate für den verteilten Einsatz mitzugeben und im ABC-San-Zug dazu lediglich bspw. eine Anhängeranlage mitzuführen.
(13.05.2022, 10:06)Quintus Fabius schrieb: Fangen wir mit den 6 Tonnen mitgeführtem (!) Wasser an. In Mittel- und Osteuropa gibt es genug verwendbares Oberflächenwasser, solches ist also nicht mitzuführen, es kann vor Ort genutzt werden. Die 6 Tonnen Wasser sind grob für die erste Stunde Betrieb eines VEP, während der nach Möglichkeit parallel bereits die Versorgung aus anderen Wasserquellen etabliert wird - sobald nach Vervollständigung des Aufbaus Fahrzeuge und Personal zum Teil wieder verfügbar sind um die grundsätzlich zuvor zu erkundenden Wasserentnahmestellen anzuzapfen für die restlichen rund 10-15 Tonnen die man für den Vollbetrieb an einem Standort braucht.
Mit diesem Aufwand dekontaminiert man übrigens dann rund 160 Personen binnen drei Stunden bevor die Stellung gewechselt wird, also im Umfang etwa eine Kompanie des Regiments.
Mögliche Betriebsorte für den VEP - also zugängliches (!) und nutzbares (!) Oberflächenwasser - was gerade bei irgendwelchen Sümpfen in Osteuropa in beiden Punkten nicht der Fall ist - oder alternativ möglich nutzbare Infrastruktur ist - Vorschriftenlage seit den frühen 80ern - laufend durch eigene, organische ABC-Erkundungskräfte im Operationsgebiet der unterstützten Truppe und deren rückwärtigem Raum in Vorbereitung auf ein Verzögerungsgefecht zu erkunden.
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Chlortabletten (Silberionen / Chlorpulver / Micropur etc etc ) führen bei sehr vielen zu erheblichen Magen-Darm Problemen wenn man sie über einige Zeit verwendet. Und bei manchen sogar nach recht kurzer Zeit selbst bei Verwendung von zusätzlichen Anti-Chlor Zusätzen.
Da Soldaten ohnehin ein Gefäß für das Wasser benötigen, bietet sich hier eine Filterflasche an. Beispielsweise ein Grayl Geopress Filter. Extrem einfach zu verwenden, macht de facto jedes Oberflächenwasser in Mittel- und Osteuropa sofort trinkbar, technisch extremst einfach, sehr leicht, kann von jederman mitgeführt werden. Mit so einer Filterflasche habe ich erst letzten Sommer in größtmöglicher Hitze eine Tour von 70 km innerhalb von knapp unter 13 Stunden gerissen, ohne irgendwelche trinkbaren Flüssigkeiten mitzuführen.
Das soll jetzt übrigens keine Werbung für diesen spezifischen Filter sein, sondern nur ein illustrierendes Beispiel für die von mir hier angedachte Technologie bzw. das Konzept an sich und für den ganz grundlegenden Gedanken, jedwede Logistik so weit wie möglich nach unten zu pressen und dafür jeden denkbaren Weg zu gehen und alles dafür in Frage zu stellen. Insbesondere kann man immens viel an Ausrüstung in Wahrheit durch Können ersetzen, ist militärisch beschaffte Ausrüstung meist völlig unnötig schwer und könnte man immens Gewicht einsparen bei allem würde man auf intelligentere Systeme und Zusammenstellungen setzen.
Das fängt bei der zu schweren und teilweise sinnfrei zusammen gestellten Kleidung an, geht über Rucksack, Schlafsack und Trinkwasser bis hin zu den überschweren SK4 Westen und Helmen, überall sinnloses Gewicht, dass man dringend anders verwenden müsste und in einem ernsthaften modernen Krieg anders verwenden muss.
Zitat:zugängliches (!) und nutzbares (!) Oberflächenwasser - was gerade bei irgendwelchen Sümpfen in Osteuropa in beiden Punkten nicht der Fall ist
Gerade Sumpfwasser enthält oft besonders viele Gerbstoffe und einen ph-wert der für Dekontamination nützlich sein dürfte und ist daher gar nicht so schlecht wie man meinen möchte, gerade eben für den hier von dir angesprochenen Zweck.
Aus dem von dir vernetzten Artikel:
Zitat:Mit diesem Beschaffungsprojekt wollen die niederländischen Streitkräfte die Logistik rund um die Wasserversorgung im Einsatz entlasten – man geht von einem Gesamtwasserbedarf von bis zu 200 Liter pro Person pro Tag aus
200 Liter pro Person und pro Tag. Zum Duschen, Klospülen und was für absurden Luxus westliche tm Streitkräfte heute bei ihren Neo-Kolonialscharmützeln in Wüstenländern sich noch alles einbilden.......
Nein. Die Logistik muss - so weit wie technisch möglich - nach unten und nach vorne. Und das ist machbar, sobald man mal anfängt tradierten Pfade zu verlassen.
Zitat:Ggf. sinnvoller könnte es in diesem Fall sein, für den mobilen Einsatz bspw. bei der Pioniergruppe jeder Kompanie entsprechend drei der beschriebenen Koffer-Aggregate für den verteilten Einsatz mitzugeben und im ABC-San-Zug dazu lediglich bspw. eine Anhängeranlage mitzuführen.
Oder was auch immer. Man müsste halt jetzt exakte Systeme benennen, was diese wiegen, welches Volumen sie haben, was für eine Leistung, ob man diese überhaupt so benötigt oder ob man sie anderweitig substituieren kann, und schließlich noch die Frage klären wie diese Systeme funktionieren und was dazu an Voraussetzungen notwendig ist (Treibstoff, Batterien, Agregate, Chemikalien, Mannarbeitskraft etc etc)
Zu den gurtgefütterten Maschinengewehren, den sogenannten Schwerpunktwaffen:
Zitat:......komplette Jägerzüge ohne organische Waffen zur Flankensicherung oder Schwerpunktbildung, was in der Form eine Abkehr von konventioneller Doktrin der letzten rund 85 Jahre darstellt.
.......ich beziehe mich hier auf gurtgefütterte MGs.
Zunächst mal muss man im modernen Krieg den Begriff der Flanke hinterfragen. Die Idee gurtgefütterte MG meistens an die Flanke zu stellen stammt aus einer Zeit durchgehender Fronten, vorrückender Schützenlinien (deshalb flankierend), völlig anderer Kräfteverhältnisse und völlig anderer Vorausetzungen und Umstände für den infanteristischen Kampf.
Heute und in Zukunft wird Infanterie in einem ernsthaften modernen Krieg: 1. mehr über die Rundumsicherung nachdenken müssen als über Flanken, 2. wesentlich beweglicher und schneller sein müssen - und damit auch zugleich wesentlich ausdauernder, weil sie 3. fortwährend ihre Stellung wird wechseln müssen, insbesondere wenn sie ein Feuergefecht geführt hat, dann heißt es zum richtigen Zeitpunkt abbrechen und absetzen und 4. werden sich entscheidende Objektpunkte schneller verlagern als jemals zuvor, weshalb der Schwerpunkt der eben noch richtig war, schon in kürzester Zeit falsch sein kann, weil sich komplett die Objektpunkte und die Objektlinien geändert haben.
Wenn ich nun einen Gros der Feuerkraft in einer organischen Schwerpunktwaffe habe (=gurtgefüttertes MG), dann kann es sehr leicht passieren dass: 1. das MG plötzlich falsch positioniert ist, und daher in eine andere Position manövriert werden muss, was hochproblematisch ist weil es während dieser Umpositionierung mit seiner Feuerkraft eben nicht dort ist wo diese gebraucht wird oder 2. vernichtet wird, womit ein Gros der Feuerkraft auf einen Schlag wegfällt und damit auch der Schwerpunkt der Feuerkraft wegfällt, mit der Vernichtung nur einer, dieser entscheidenden Waffe.
Da die Flanke ebenso plötzlich ad hoc völlig woanders sein kann, eignet sich daher das Konzept mit dem gurtgefütterten MG die Flanke zu sichern und zugleich einen Schwerpunkt zu bilden nicht mehr für die Anforderungen des modernen Krieges bzw. des Vorgehens der Infanterie in diesem wie ich es für mich hier visualisiere. Noch darüber hinaus spielen Kugelwaffen der Infanterie eine immer geringere Rolle - wenn man mal von Scharfschützen und einigen anderen Sonderfällen absieht.
Gerade deshalb - also vollkommen intentional - gibt es in den vollkommen symmetrisch aufgebauten Jägerzügen eine Einheitsbewaffnung, so dass innerhalb eines kompletten Zuges alle ein und diesselbe Kugelwaffe führen. Ein de facto Magazin-Gefüttertes leichtes Maschinengewehr - oder wie ich es bevorzuge: ein echtes Sturmgewehr.
Feuerkraft und Feuerdichte liegen damit dann deutlich über den heute ironischerweise als Sturmgewehren bezeichneten Maschinenkarabinern, die Waffen sind etwas schwerer, was aber sowohl Rückstoß heraus nimmt als auch Überhitzung mindert und jeder Soldat kann mit jedem Soldat des gesamten Zuges Munition und Magazine austauschen. Es gibt dem folgend auch nur noch ein Kugelkaliber. Dies hat erhebliche logistische und taktische Vorteile.
Der Gegner kann gerade eben keine Schwerpunktwaffe ausmachen, welche er ausschalten oder der er ausweichen kann. Wir können unseren Schwerpunkt nach belieben verlagern, weil alles überall gleich ist, und zwar ohne Waffen und Soldaten irgendwie von A nach B bewegen zu müssen. Die Feuerkraft gegen Drohnen ist wesentlich höher als beim heutigen Konzept eines MG zuzüglich einiger Maschinenkarabiner und damit die Fähigkeit kleine Drohnen überhaupt erfolgreich zu bekämpfen (wesentlich), die stabileren und schwereren Kugelwaffen eignen sich zum Einsatz von Gewehrgranaten (bei manchen Maschinenkarabinern fragwürdig), es sind Wechselläufe möglich (beim Surefire MGX könnte man mit einem Handgriff einen neuen Lauf einsetzen), und schlußendlich steigt der Nahkampfwert der Einheit deutlich an im Vergleich zu einer mit heute üblicherweise zwei gurtgefütterten MG ausgestatteten Einheit.
Die Ausbildung vereinheitlicht und vereinfacht sich, freiwerdende Ausbildungszeit kann in andere Inhalte investiert werden, das Können mit der Einheitswaffe wird querschnittlich größer sein bei gleichem Ausbildungsaufwand und damit die Trefferwahrscheinlichkeit querschnittlich höher ausfallen.
Noch darüber hinaus sind psychologische Effekte zu bedenken: insbesondere werden die Vorteile von Weapon-Push und Weapon-Pull genutzt, die Nachteile dieser Einflüsse aber vermindert oder umgangen.
Kurz und einfach:
Es ist endlich an der Zeit mit diesem 85 Jahre alten Konzept zu brechen, insbesondere weil es veraltet ist, weil es einer Zeit entstammt in der ganz andere Umstände dieses Konzept damals überlegen machten, und weil es heute andere Umstände sind und es besseres und besser auf diese abgestimmtes gibt.
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Eine der meiner Ansicht nach am wenigsten bekannten Einheiten der Bundeswehr, der Reiterzug:
(hat interessantererweise auch Verbindungen zum KSK, da hier einzelne Kommando-Soldaten das Reiten lernen)
Kann sowohl zum Transport als auch eben als sehr spezielle Aufklärungseinheit eingesetzt werden:
https://www.youtube.com/watch?v=1VSHl09P_L4
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Ja, ich finde das hat auch in heutiger Zeit noch seine Berechtigung, vor allem in Kombination mit dem Tragtierwesen im Gebirge.
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Während des 21 Jahre dauernden Grenzeinsatzes des österreichischen Bundesheeres waren unsere Berittenen für uns so wertvoll wie eine Hubschrauberstaffel (die wir nicht hatten).
Die Berittenen
Bis auf den Steigbügel hinunter habe ich die Dragões de Angola studiert. Ich halte sie für die ausgeformteste Einheit dieser Art (berittene Jäger).
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Oh ja, sehr gerne! Allerdings kann ich nur auf Artikel verweisen, da ich schon lange keinen Zugang mehr zur Militärbibliothek habe.
Vorweg empfehle ich folgenden Artikel, der einen wirklich guten Einblick zulässt. Dazu einfach die ARMOR Ausgabe als PDF runterladen und auf Seite 36 gehen ....
https://www.benning.army.mil/armor/earmo...998web.pdf
Auch das ist lohnend, zudem mit faszinierenden Bildern ausgestattet:
https://livrosultramarguerracolonial.blogspot.com
Die Dragoner in Afrika [PDF portug.]
https://www.revistamilitar.pt/artigo/1593
Die Texte in den Bildern der verschiedenen Artikel lassen sich online auslesen, etwa hier:
https://www.onlineocr.net/de/
Den ausgelesen Text bspw. in DeepL übersetzen lassen et puis voilà ...
Für leicht erfasslichen Kontext lässt sich das hier gratis downloaden:
The Siege Of Southern Africa
Modern African Wars Angola and Mozambique 1961-74
Pferdeeinsatz in Angola [PDF portug.]
Portuguese counterinsurgency campaigning in Africa 1961-1974 [PDF, ~ 400 Seiten]
HORSE-MOUNTED TROOPS IN LOW INTENSITY CONTLICT
Berittene Einheiten in portugiesisch Übersee [PDF portug.]
http://www.portugalweb.net/historia/viri...01.asp.htm
https://ab4especialistas.blogspot.com/20...a.html?m=1
Übrigens, ganz interessantes Detail:
Für den aufgesessenen Kampf hatten sie die P-38 mit vier Magazinen und für den abgesessenen Kampf die G3 mit 7 Magazinen.
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(10.05.2022, 23:03)Quintus Fabius schrieb: 4 Jäger-Fahnen je ~ 200 Soldaten - je bestehend aus:
1 Stabs-Einheit ~ 65 Soldaten
1 Führungs-Stab (Fahne) (5) 5 MGX, MPRS-TP, GwHGr
2 Späher/Scharfschützen-Sektionen (je 15) je 9 Scharfschützengewehre, 3 MG-338, 3 MGX, MPRS-TP, GwHGr
1 Pionier-Sektion (Sprengstoff, USBV, Minen) (15) 6 MG-338, 9 MGX, MPRS-TP, GwHGr
1 LEKE/Fernmelder-Sektion (15) 6 MG-338, 9 MGX, MPRS-TP, GwHGr
3 Jäger-Züge je ~ 45 Soldaten
1 Zugführungs-Sektion (15)
1 Zugführer 1 MGX, MPRS-TP, GwHGr
2 Jäger-Gruppen (je 7)
1 Gruppenführer 1 MGX, MPRS-TP, GwHGr
2 Jäger-Trupps (je 3)
1 Truppführer 1 MGX, MPRS-TP, GwHGr
2 Jäger 2 MGX, MPRS-TP, GwHGr, 1 KoMö, 1 UCAV / GLMAV, 1 Raketenwerfer (LMM)
2 Jäger-Sektionen (je 15)
1 Sektionsführer 1 MGX, MPRS-TP, GwHGr
2 Jäger-Gruppen (je 7)
1 Gruppenführer 1 MGX, MPRS-TP, GwHGr
2 Jäger-Trupps (je 3)
1 Truppführer 1 MGX, MPRS-TP, GwHGr
2 Jäger 2 MGX, MPRS-TP, GwHGr, 1 KoMö, 1 UCAV / GLMAV, 1 Raketenwerfer (LMM)
Fahne ~ kompaktes Bataillon ohne Versorgung
Sektion ~ Halbzug
Die Zusammenstellung für die Pionier-Sektion ist unrealistisch überfrachtet. Da die Sektion ohne Transportfahrzeuge vorgesehen ist sind pro Man max. 15kg Zusatzausrüstung für den Kampf ohne Versorgung zu machen.
USBV: also ein https://de.wikipedia.org/wiki/RPO_(Raketenwerfer) mit 9kg pro Stück, zwei davon sind die aktuell praktizierte russische komplett Ausrüstung für einen Sturmpionier, es stehen jedem Zug 4 Pionier zu macht 2 Schuss pro Zug wen man gerne noch was Sprengstoff, GwHGr,.... mit nehmen würde.
Besser komplett streichen und nur BrandGwHGr mitführen.
Minen: Panzerabwehrminen 8kg pro Stück, die Gesamtmenge der Sektion ist damit unrealistisch niedrig für eine richtige Sperre. Ein sporadisches verlegen im Kreuzungsbereich von Straßen entfällt, da geeignete Ausrüstung um die Fahrbahndecke zu öffnen, fehlt.
MG-338: max 4, Deckungswaffen, der Soldat muss die gesamte Munition für die Waffe mitführen daher
max 2 zusätzliche GwHGr
MGX: nicht kompakt genug für effektives arbeiten, Bullpup (Famas) oder sehr kurzer Lauf (AKS-74U) wären besser, nur die GwHGr müssen auf deren max Reichweite verschieß bar sein ansonsten sind Reichweiteneinschränkungen zur Standardbewaffnung akzeptabel. Außerdem einheitliche Munition mit Deckungswaffe, ob der eine rauf geht oder der andere runter ist egal es müssen die gleichen GwHGr von allen Gewehren verschossen werden können.
Alle Pioniere brauchen Bajonett mit Drahtschneider um über ein absolutes Minimum an Werkzeug zu verfügen.
Bandstacheldraht (4 Rollen = 15kg) und 1x Verlegegerät im Trupp der Stabseinheit dieser dafür weniger Sprengstoff (keine Verlegehandschuhe).
1Packchen Krampen + 1Packchen 80mm Nägel pro Trupp (einschlagen mit Klappspaten).
Sprengstoff wird nur mit Zündschnur + Streichhölzer gezündet (elektrisch oder vorgefertigte Anzünder entfallen da zu schwer bei breiter Auswahl).
Eine sehr rudimentäre Ausstattung die mit viel Glück mit der regulären Grp Ausrüstung der Sturmpioniere im WW2 mithalten kann (aktive Minensuche entfällt für die Deckungswaffen).
Aber wen man alle Pioniere zusammenzieht müsste es gerade so reichen um eine einzige kleine hölzerne Fahrzeugbrücke unvorbereitet zu sprengen.
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Schaddedanz:
Da besteht meiner Ansicht nach teilweise ein Missverständnis was einige der Begriffe angeht, wobei da das Verschulden zweifelsohne in der ungenügenden Detaillierung meinerseits liegt:
USBV = Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen - also keine Raketenwerfer wie von dir angenommen, sondern vereinfacht gesagt improvisierte Sprengfallen u.ä., also das was man heute IED nennt. Entsprechend hat die Pionier-Sektion keine Raketenwerfer dabei!
Entsprechend auch keine Panzerminen, sondern Anti-Personen-Minen.
Ich stimme dir zu dass die MG338 wahrscheinlich zu viel sind. Die könnte man daher auch komplett weglassen. Wobei ich anmerken sollte, dass ich hier eigentlich durchaus leichte E-Motorräder für diese Sektion verwenden würde, womit entsprechend die Transportkapazität dieser Sektion wesentlich größer ist als dies hier auf den ersten Blick erscheint.
Deine Ansicht dass das MGX zu sperrig wäre zum Arbeiten etc. teile ich ausdrücklich nicht. Desweiteren könnte ich darauf veweisen, dass man beim MGX mit einem Handgriff den Lauf austauschen kann und damit auch explizit sehr kurze Läufe im MGX eingesetzt werden können. Entsprechend könnte man natürlich rein theoretisch auch sehr kurze MGX haben. Wenn man auf die MG verzichtet, sollten die MGX aber meiner Meinung nach alle normale Lauflängen haben.
Kein Bandstacheldraht. Die ganze Kampfweise wäre bei mir eine andere. Es geht da nicht um das Anlegen von Sperren, entsprechend auch keine Minensperren. Feindliche mechanisierte Kräfte lässt man einfach passieren, und nutzt sie nur im Rahmen des real möglichen geringfügig ab bzw. verzögert sie durch entsprechende begrenzte Angriffe.
Statt der Bajonette mit Drahtschneider würde ich eher Macheten mit Sägerücken und Drahtschneider wählen (Faschinenmesser). Die längere und flachere Klinge ist für das Abhacken von Ästen usw besser geeignet, durch die größere Länge ist die Säge effektiver und der Drahtschneider hat einen längeren Hebel. Statt Klappspaten würde ich einfachere Schaufeln mit einem Holzgriff nehmen, wie beispielsweise den kurzen Cold Steel Spaten (ein Nachbau eines russischen Pionierspaten), desweiteren Nägel, Multitools, Battlecord, Tape, Plastikfolien usw.
Eine primäre Aufgabe dieser "Pioniere" wäre es, als Multiplikatoren für gewisse Kenntnisse zu dienen (hier wäre der Schwerpunkt wie man Sprengstoffe einsetzt und Sprengfallen baut) und darin möglichst viele andere Infanteristen zumindest rudimentär auszubilden / und selbst insbesondere Kenntnisse in der Verwendung jedweder vor Ort requirierter ziviler oder anderweitig improvisierter Ausrüstung zu haben, sowie in der Herstellung von Sprengstoffen und sonstigen nützlichen chemischen Stoffen, und anderen Substanzen.
Ein paar Beispiele (ohne rechtliche oder moralisch/ethische Würdigung, nur um die grundlegende Zielrichtung zu präzisieren): die Pioniere bauen ein ziviles Fahrzeug zu einer VBIED um und gestalten dieses so, dass es ohne Fahrer in einen Checkpoint oder eine feindliche Ruhestellung / Nachtaufstellung etc hinein rast und umsetzt. Sie verstecken Sprengstoff in einem Fahrzeug und setzen diesen um wenn feindliche Truppen hinter dem Fahrzeug Deckung vor Heckenschützen suchen. Es wird mit einer chemischen Reaktion große Mengen an Kohlenmonoxid erzeugt und damit Keller oder andere geschlossen Räume gefüllt in welche dann feindliche Soldaten geraten. Oder man baut eine entsprechende Falle die auf Auslösung hin mit einer sofortigen chemischen Reaktion eine größere tiefe Senke im Gelände mit Kohlenmonoxid füllt wenn dort Feinde Deckung nehmen. Damit könnte man sogar etliche Fahrzeuge samt Besatzung ausschalten, da das Gas den Motor killt. Man stellt diverse Brandsubstanzen her und betreibt allenorten Brandstiftung und Sabotage damit oder verbrennt damit feindliche Soldaten in ihren Stellungen oder in Häusern in welchen sie sich verschanzt haben. Man verbaut in Häusern Sprengladungen und sprengt das Haus sobald sich feindliche Soldaten darin befinden so dass dieses über ihnen zusammen stürzt. Man hölt eine Straße von unten her aus indem man sie mit Wasser ausspült so dass diese einbricht sobald feindliche Fahrzeuge diese entlang fahren. Man lässt Bäume durch Fällung gezielt auf feindliche Fahrzeuge stürzen. Man improvisiert alle Arten von Zündern um damit Spreng- oder Brandfallen zeitversetzt umzusetzen. Man improvisiert Rauch um damit die Bewegung eigener Truppen zu maskieren, abzulenken oder gegnerische Truppen einzunebeln. Zerstören von Gleisen, Weichen, Signalen, Entgleisen lassen von Zügen, gezieltes herbeiführen von Verkehrsunfällen an kritischen Stellen wo diese zu einer Sperrung führen, Unbrauchbarmachung von Waldwegen durch Wassererosion, massiven Baumwurf über den Weg über längere Strecken, die Beseitigung von Brücken im Wald, Herbeiführen von Überschwemmungen und sonstigen Wasserschäden, Zerstörung bzw. Beschädigung kritischer Infrastruktur - insbesondere Stromleitungen, Spannungskästen, Wasserleitungen, Kommunikationseinrichtungen, Internetkabeln, Umlegen von Freileitungsmasten - idealerweise auf und über Straßen hinweg, Zerstören von Basisstationen (Handymasten / Funkmasten), Fertigung und Einsatz von Sprengfallen aller Art bis hin zu einfachsten Zehenabsprengern die man aus einfachen Patronen improvisieren kann, Herstellung von Fake-Minen und Fake-IED und massenweise Ausbringung solcher Täuschkörper gemischt mit echten IED, Verminung von Sprengfallen so dass deren Räumung die Mine auslöst, Sicherung von Fallen aller Art durch weitere Sprengfallen, systematische Verminung von feindlicher und eigener Ausrüstung und Fahrzeugen, Zerstörung von Tankstellen und in Brandsetzung von Treibstofflagern, und bezüglich der Fähigkeiten feindliche Sprengfallen zu entschärfen etc sollte auch dies nicht nur mit dezidiertem Werkzeug dafür, sondern auch mit selbst improvisierten Vorrichtungen durchgeführt werden, beispielsweise: https://twitter.com/wartranslated/status...-ivNUtAAAA und natürlich erfüllen sie Aufgaben die in anderen westlichen Einheiten sogenannte Breacher inne haben, wo es also um den Zugang zu Strukturen geht (Öffnungen in Wände sprengen, Türen aufsprengen etc)
usw usw
Ich hoffe die Zielrichtung ist damit klarer. Das sind also keine Pioniere im klassischen Sinne, sondern stattdessen besonders für bestimmte Methoden der irregulären / unkonventionellen Kriegsführung ausgebildete Spezialisten, die insbesondere auch als Multiplikatoren für diese Fähigkeiten dienen sollen. Das würde also eher den Sappeur-Sektionen der Nordvietnamesen / Vietcong entsprechend, als den aktuellen westlichen leichten Pionieren / Breachern.
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(14.04.2023, 19:11)Quintus Fabius schrieb: Schaddedanz:
...
USBV = Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen - also keine Raketenwerfer wie von dir angenommen, sondern vereinfacht gesagt improvisierte Sprengfallen u.ä., also das was man heute IED nennt.
Was ist an einer improvisierten Sprengfalle, im englischen dann Improvised Explosiv Devise, bitte unkonventionelle?
höchstens wen ich sie in einem Kamele aus dem Streichelzoo verstecke, wobei das äußerst ineffektive ist da Menschen generell eine Distanz zu fremden Tieren waren wird ihnen so nur eine größere Überlebenschance gewährt zusätzlich ist der Tierkörper zu weich für einen ordentliche Splitterbildung und Fahrzeuge werden maximal Rot bei der Geschichte, alles ausprobiert in AFG (Donkey born Improvised Explosive Devise).
Zum Brand kommt es bei diesen Bastelarbeiten auch nur wen schludrig gearbeitet wurde und untaugliches Verdämmmaterial, wie Stroh, Pape oder Papier verwendet wurde.
Auch der viel beschworene Molotowcocktail lässt sich nur mit guten Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten improvisieren, da man dafür dünnwandige Glasflaschen benötigt (FIN war es kein Problem, weil damals die meisten Getränke in solchen Gebinden transportiert wurden, in IRE bringt traditionell der Milchmann jeden morgen neue Hülsen, AFG sowie weite Teile Afrikas bieten PET oder Dosen mehr nicht) als fester effektiver Ausrüstungsbestandteil untauglich.
Der RPO ist zumindest in dem Sinn unkonventionell das er aufgrund seiner thermobarischen Detonation sich nicht für den Einsatz bei starkem Wind eignet.
Zitat:Entsprechend auch keine Panzerminen, sondern Anti-Personen-Minen.
Die DM31 kommt auf 4kg, wäre schonmal die doppelte Menge und noch gut zweck zu entfremden.
Die interessanten 5g Minen aus China bringen selbst in Massen nur vereinzelte Ausfälle und lassen sich mit einem 2-3m Stock und einer Zeltbahn direkt im Vorrücken räumen. Vereinzelter Einsatz ist ohne entsprechende Vorsensibilisierung des Gegners entsprechend nutzlos.
Zitat:... Wobei ich anmerken sollte, dass ich hier eigentlich durchaus leichte E-Motorräder für diese Sektion verwenden würde, womit entsprechend die Transportkapazität dieser Sektion wesentlich größer ist als dies hier auf den ersten Blick erscheint.
etwa 30kg zusätzliche Ausrüstung, geht man von üblichen Motorradkoffergrößen aus. Die Jäger haben ebenfalls 30kg zusätzlich an ihren E-Motorrädern, ansonst werden die höheren Ladeintervalle der Pionier die gesamte Einheit ausbremsen?
Zusätzlich muss die Stromversorgung sichergestellt sein und es gibt keinen Treibstoff mehr der für Brandsätze zweckentfremdet werden kann.
Zitat:... Wenn man auf die MG verzichtet, sollten die MGX aber meiner Meinung nach alle normale Lauflängen haben.
Die allgemeine Pionier Menge der gesamten Einheit ist zu niedrig um Sie in das regulär Distanzgefecht klassisch zu integrieren.
Bedeutet man macht aller WW1 zum "Minenwerfer"-Trupp für die Distanz und für den Nah-/Häuserkampf sind die längeren Waffe auch nur unpraktisch. Sollte nach dem verschießen aller GwHGr wirklich noch längere Waffen benötigt werden sind diese durch die ausfälle der Jäger sowieso verfügbar.
Zitat:Kein Bandstacheldraht. Die ganze Kampfweise wäre bei mir eine andere ...
Durch eine ordentliche Drahtsperre bist du anscheinend noch nicht gefahren, denn alles was keine Ketten hat, hat danach alle Bremsleitungen 2m hinter dem Fahrzeug liegen und die Reifen sind auch hin. Auch bist du anscheinend noch nicht im Bandstacheldraht hängengeblieben sonst wüsstest du was für einer herrliche Kralle das ist um damit eine Granate aus einer Dose/Rohr zu ziehen.
Zitat:Statt der Bajonette mit Drahtschneider würde ich eher Macheten mit Sägerücken und Drahtschneider wählen (Faschinenmesser). Die längere und flachere Klinge ist für das Abhacken von Ästen usw besser geeignet, durch die größere Länge ist die Säge effektiver und der Drahtschneider hat einen längeren Hebel. Statt Klappspaten würde ich einfachere Schaufeln mit einem Holzgriff nehmen, wie beispielsweise den kurzen Cold Steel Spaten (ein Nachbau eines russischen Pionierspaten), desweiteren Nägel, Multitools, Battlecord, Tape, Plastikfolien usw.
Das Abhacken von Ästen wäre nur beim Stellungsbau interessant für Faschinen, da willst du ja eh möglichst drauf verzichten. geht aber sonst auch mit Bajonett und einen Stock zum klopfen oder aufgepflanzt ist die Waffe halt die Verlängerung des Hebels.
Eine Schaufel taugt nur bei losem Boden sobald es fester wird muss es mindesten ein Spaten, was dan bei schwerem oder steinigem Boden immer noch Probleme macht Spitzhacken sind ja ebenfalls nicht vorgesehen. der Klappspaten bietet zumindest eine Möglichkeit zu Hacken. Eine lange Version vergleichbar dem Pionierspaten der WH zu wählen wäre absolut OK
Ich weis nicht was immer alle mit Ihren Bolzenschneidern haben das sie unbedingt die langen Hebelwege wollen, spreng das blöder Schloss halt auf mit einem Galgen.
Als Säge besser eine 1m Zug-Ketten-Outdoor-Säge die sich mit einem gebogen Ast zu einer bessern Bügelsäge aufwerten lässt.
Zitat:Eine primäre Aufgabe dieser "Pioniere" wäre es, als Multiplikatoren für gewisse Kenntnisse zu dienen (hier wäre der Schwerpunkt wie man Sprengstoffe einsetzt und Sprengfallen baut) und darin möglichst viele andere Infanteristen zumindest rudimentär auszubilden / und selbst insbesondere Kenntnisse in der Verwendung jedweder vor Ort requirierter ziviler oder anderweitig improvisierter Ausrüstung zu haben, sowie in der Herstellung von Sprengstoffen und sonstigen nützlichen chemischen Stoffen, und anderen Substanzen.
Absolut guter Ansatz, bringt aber nur was wen die Pioniere auch die Ausrüstung haben um die Infanteristen entsprechend besser aus zu rüsten. Bevor 6 Mann anfangen den Fingern zu graben macht man es mit seinem 1 Spaten besser schnell selbst.
Zitat:Ein paar Beispiele ... Kohlenmonoxid ... Wasser ausspült so dass diese einbricht sobald feindliche Fahrzeuge diese entlang fahren. ...
Zu den Beispielen, Pionier kämpfen immer so. Wie hast du gedacht würden wir Pioniere sonst Krieg führen?
Kohlenmonoxid lässt sich nur mit Verbrennung in einem angemessenen Zeitrahmen produzieren, was nicht geht weil der Treibstoff fehlt, danke E-Motorrädern.
Chlor-/Senfgas wären gut, sollten vermieden werden das es den Gegner zu schnell sensibilisiert und entsprechend enthemmt beim Gesamteinsatz. Es hieß nicht umsonst mal Gaspioniere.
Die Wasserideen sind witzig aber nicht zu machen, mit Regenwasser dauert das unterspülen/wegspülen Monate und für das Sprengen von Deich/Dämmen/Wehren fehlt der Einheit die nötige Sprengstoffmengen und Bohrgerät (da nicht mal eine Cobra dabei ist). Man kann zwar die Ablassventile von Dämmen aufdrehen aber was man auf dreht kann man auch wieder zu drehen, suboptimal und in der Regel auch mit Umgebungswarnungen gekoppelt welche den Überraschungseffekt zu nichte machen.
Dann Straßen schon eher hol graben oder Sprengladungen in Dränagerohre legen.
Für diese immense Munitionsverschwendung in dem Video würd ich übrigens den verantwortlichen 1000 Liegestütze machen lassen. in so einem außenliegenden Raum ist die Sprengwirkung auf das gesamte Gebäude minimal 1 Mine hätte gereicht und für die plumpe Ausführung der Aufnahmesicherung hab ich nur ein Zitat "Trottel Paula, 0800 Infanterie", eine RUS Granate so zu platzieren ist maximal Jäger Level, die Entschärfungsmethode war schon in Bosnien bis zum erbrechen im gebrauch.
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Schaddedanz:
Zitat:Der RPO ist zumindest in dem Sinn unkonventionell das er aufgrund seiner thermobarischen Detonation sich nicht für den Einsatz bei starkem Wind eignet.
Du hast wirklich einen herrlich einzigartigen Stil ! Gefällt mir.
Zitat:Was ist an einer improvisierten Sprengfalle, im englischen dann Improvised Explosiv Devise, bitte unkonventionell?
IED werden im deutschen Sprachgebrauch halt so genannt. Verwende dafür als Name was immer du als Begriff verwenden willst, Hauptsache wir meinen das gleiche.
Zitat:AFG sowie weite Teile Afrikas bieten PET oder Dosen mehr nicht
Ich habe selbst schon eine leicht zerknüllte Coladose (mit etwas Dreck gefüllt fürs Gewicht) als Auslöser verwendet, unter der Annahme, dass ein vorbeikommender Soldat sie da am Straßenrand stehen sieht und dann damit Dosenkicken macht. Wenn er sie wegkickt, löst dass dann entsprechend aus. Hat funktioniert - merke auf, niemals irgend etwas ohne absolut notwendigen Grund anfassen, geschweige denn in der Gegend herum kicken.
Und selbst mit einer einfachen PET Flasche und Wasser kann ich ebenso einen Auslöser bauen, nichtmetallisch, sehr zuverlässig und praktisch nicht aufspürbar, wie genau werde ich hier mal intentional nicht näher beschreiben. Wurde in AFG eingesetzt, nachdem unsere Abwehrmaßnahmen immer elaborierter wurden, insbesondere was Funkfernzündung angeht, entsprechend wurden die Auslöser und Zünder technisch einfacher und günstiger, während wir immer mehr in die Abwehr investieren mussten.
Zitat:Die interessanten 5g Minen aus China bringen selbst in Massen nur vereinzelte Ausfälle und lassen sich mit einem 2-3m Stock und einer Zeltbahn direkt im Vorrücken räumen.
Also bitte, zum einen gibt es wesentlich elaboriertere, deutlich wirkungsvollere und besser einsetzbare Minen, zum anderen kommt es sehr darauf an wie man die Minen genau einsetzt und keineswegs lassen die sich nach belieben mit einem Stock und einer Zeltbahn räumen, wenn man sie richtig verlegt, auch wenn in der Ukraine aktuell solche Minen sogar mit einem einfachen Paddel geräumt werden. Das zeit eigentlich nur die bizarre Unfähigkeit der Russen in der Minenkriegsführung (eigentlich in jeder Art der Kriegsführung) an.
Zitat:etwa 30kg zusätzliche Ausrüstung, geht man von üblichen Motorradkoffergrößen aus. Die Jäger haben ebenfalls 30kg zusätzlich an ihren E-Motorrädern, ansonst werden die höheren Ladeintervalle der Pionier die gesamte Einheit ausbremsen?
Ich habe schon ganz bewusst überhaupt keine Fahrzeuge auf dieser Ebene angeführt. Wir haben da beide meiner Ansicht nach ein grundlegendes Missverständnis. Vom grundlegenden Konzept her soll eigentlich niemand in dieser Einheit fest zugeteilte, spezifisch für die jeweilige Untereinheit beschaffte / bzw. vorgehaltene Fahrzeuge haben. Also auch keine Motorräder als feste Ausrüstung. Die Ausrüstung welche fest vorhanden ist und gestellt wird, habe ich angeführt. Das heißt aber eben nicht, dass sonst nichts vorhanden wäre, sondern dass jedwede Zusatzausrüstung eben von woanders her requiriert wird:
Zitat: bringt aber nur was wen die Pioniere auch die Ausrüstung haben um die Infanteristen entsprechend besser aus zu rüsten.
Vom grundlegenden Konzept her soll der gesamte Verband stattdesen so weit wie möglich mit improvisierten und requirierten zivilen Gerät sowie requierierten zivilen Fahrzeugen agieren. Ich will also etwas von A nach B transportieren - entsprechend nehme ich einfach zivile Fahrzeuge. Ich benötige einen Traktor und Motorsägen - diese werden aus dem Zivilen requiriert - ich benötige Pionierwerkzeug, entsprechend sieht man halt zu, was man vor Ort lokal aus dem vorhandenen beziehen kann.
Meiner Ansicht nach denkst du hier zu konventionell in dem Sinne, dass du von einer Einheit ausgeht, die Material gestellt bekommt und dann mit diesem durch die Armee beschafften und bevorrateten Material handelt. Die ultraleichten Pioniere erhalten also Bandstacheldrahtrollen usw. und dann bauen sie damit eine Sperre. Das ist eben nicht das Konzept. Alles was diese Einheit, auch in ihren anderen Untereinheiten benötigt (und da fehlt ja auch sonst für viele Aufträge einiges) wird eben weder von der Armee gestellt noch nachgeführt, noch kommt es von irgendwelchen Logistikeinheiten - sondern es wird vor Ort aus dem Zivilen bezogen. Und entsprechend kann die tatsächliche gesamte Ausstattung eines solchen ultraleichten Verbandes je nach den Umständen auch höchst unterschiedlich ausfallen. Zur Frage der Einsatzmittel ein Beispiel:
Zitat:es gibt keinen Treibstoff mehr der für Brandsätze zweckentfremdet werden kann.
Dieser wird eben nicht auf irgendeiner Versorgungskette nach vorne gebracht und zur Verfügung gestellt, entsprechend hat die Einheit keinen aus ihrem eigenen Bestand. Stattdessen wird dieser lokal vor Ort so weit möglich requiriert.
Mach dich also bitte nicht so sehr an der Frage der Transportkapazität in Kilogramm und jeweiliger Ausrüstung in Kilogramm fest, dass ist eben nicht das Konzept.
Zitat:für den Nah-/Häuserkampf sind die längeren Waffe auch nur unpraktisch
Um das nochmal zu betonen: MGX können ohne jede Probleme selbst im Feld mit völlig unterschiedlichen Lauflängen versehen werden, entsprechend kann man auch leicht verschieden lange Läufe verwenden (je nach Verwendung). Und nein, längere Waffen sind im Nahkampf / Häuserkampf eben nicht unpraktisch, auch wenn das noch so oft behauptet wird. Das viele Soldaten in solchem Terrain mit den längeren Waffen nicht so gut umgehen können ist mangelndem handwerklichen Können und Wissen geschuldet. Man kann auch mit einem ganz normal langen Sturmgewehr problemlos in engen Gängen und Räumen agieren und es hat im Kampf in bebautem Gelände sogar einige Vorteile eine Waffe mit längerem Lauf zu haben.
Ich könnte noch anmerken, dass man beim MGX den Schaft abklappen kann, sollte es wirklich eng sein - aber noch ein Gegenbeispiel: die Marines hatten im Irak im Orts- und Häuserkampf mit ihren M16 (ohne Klappschaft) weniger Probleme als die US Army mit ihren kürzeren M4. Ich würde daher die Frage der Länge der Waffe nicht ansatzweise so bewerten wie du das hier tust.
Zitat:Die ..... Menge der gesamten Einheit ist zu niedrig um Sie in das regulär Distanzgefecht klassisch zu integrieren......Sollte nach dem verschießen aller GwHGr wirklich noch längere Waffen benötigt werden sind diese durch die ausfälle der Jäger sowieso verfügbar.
Zugegebenermaßen hast du da konzeptionell einen Punkt dem ich zustimmen kann.
Aber um das nochmal zu betonen (weil das vielleicht nicht ankam): nur weil ich MGX schreibe heißst das eben nicht, dass die Waffe lang ist. Mit kurzem Lauf und mit Klappschaft sind die MGX extrem kompakt. Und ich hatte dir ja schon zugestimmt, dass die MG fragwürdig sind und nicht zwingend notwendig. Aber MGX bedeutet eben nicht automatisch lange Waffe, auch wenn ich wie geschrieben das Problem nicht so sehe und selbst mit langen Waffen bereits Orts- und Häuserkampf ohne jede Probleme gemacht habe.
Zitat:Durch eine ordentliche Drahtsperre bist du anscheinend noch nicht gefahren, denn alles was keine Ketten hat, hat danach alle Bremsleitungen 2m hinter dem Fahrzeug liegen und die Reifen sind auch hin. Auch bist du anscheinend noch nicht im Bandstacheldraht hängengeblieben sonst wüsstest du was für einer herrliche Kralle das ist um damit eine Granate aus einer Dose/Rohr zu ziehen.
Selbst Kettenfahrzeuge kann man etwaig mit Bandstacheldrahtverhauen stoppen (kommt auf das Kettenfahrzeug an) und ironischerweise bin ich sogar schon mal in eine Bandstacheldrahtrolle gefallen, bei einer Übung wie man diese so schnell wie möglich überwindet. Wohlweislich habe ich mich dann in keinster Weise mehr bewegt und trotzdem ein paar Schnittwunden davon getragen. Natürlich weiß ich, wie hervorragend Bandstacheldraht ist, aber für die hier angedachte Kampfweise macht er keinen Sinn, weil man für die notwendige Menge an Rollen zu viel Platz und zu viel Gewicht aufbraucht.
Man muss zudem schon die Frage stellen, warum der Gegner überhaupt in eine Bandstacheldrahtrolle fahren sollte, entsprechend muss diese elaboriert verbaut werden. Interessanter wären entsprechende Rollen da eher im Orts- und Häuserkampf um damit Türen / Gänge / Treppenhäuser zu sperren und den Zutritt ins Erdgeschoss zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Und da käme dann auch deine Verminung / bzw. Sicherung des Bandstacheldraht mit Sprengfallen so richtig ins Spiel. Oder man tarnt eine entsprechende Rolle in einer Grube in dichtem Buschwerk und treibt dann den Gegner durch ein paar Heckenschützen deckungssuchend dort hinein, entsprechend auch erneut mit Sprengfallen versehen etc
Aber wie gesagt: dafür hat der ganze Verband nicht genug Transportkapazität. Entsprechend müsste eine solche Ausrüstung von anderen Einheiten her mit entsprechenden Transportmöglichkeiten geliefert werden, aber sie kann eben nicht Ausrüstung einer solchen Einheit sein.
Zitat:Das Abhacken von Ästen wäre nur beim Stellungsbau interessant für Faschinen, da willst du ja eh möglichst drauf verzichten.
Nein, geht um Tarnmaterial. Es geht also um die Gewinnung von organischem Material zum Zweck der Tarnung, auch der Verbesserung der Tarnung gegen IR usw.
Zitat:geht aber sonst auch mit Bajonett und einen Stock zum klopfen
Oder mit einem angeschliffenen kleinen Spaten. Natürlich kann man das auch anders bewerkstelligen.
Aber: eine Machete ist aufgrund der längeren Klinge hier einfach wesentlich schneller und effektiver und es ist diese Effektivität die es hier ausmacht, zudem kann eine hochwertige Säge am Rücken der Machete zugleich die Säge ersetzen (da es hier ja nicht um das Fällen größerer Bäume geht, sondern dann vor allem um geräuschloses gewinnen stärkerer Äste etc)
Eine hochwertige Machete mit einer hochwertigen Säge am Rücken ist hier meiner Überzeugung nach einfach das bessere Allzweckwerkzeug. Alles in einem.
Zitat: sobald es fester wird muss es mindesten ein Spaten, was dan bei schwerem oder steinigem Boden immer noch Probleme macht Spitzhacken sind ja ebenfalls nicht vorgesehen.
Um das nochmal zu betonen: nicht vorgesehen als fester Teil der Ausrüstung. Sondern solche Ausrüstung wird aus dem Zivilen vor Ort requiriert.
Und es macht auch keinen Sinn beispielsweise leichten Pionieren Spaten und Spitzhacken mitzugeben, wenn dann nicht sie, sondern eine Jägergruppe entsprechend graben müssen.
Zitat:der Klappspaten bietet zumindest eine Möglichkeit zu Hacken.
Mit dem von mir genannten Spaten mit kurzem und starrem Holzgriff gibt es unzählige Möglichkeiten zu improvisieren. Man kann damit daher ganz genau so hacken, und dann auch längere Stiele verbauen usw usf - aber selbst ohne jedwede Umbauten gibt es Techniken wie man mit diesem Spaten schneller und tiefer in den Boden kommt als mit einem Klappspaten, und dafür hat man ein einfacheres Werkzeug mit weniger beweglichen Teilen (nämlich gar keinen) das wesentlich robuster ist.
Hab damit immer jeden mit Klappspaten beim Graben geschlagen, auch in stark mit Kies durchsetzen hochgradig verwurzelten Waldboden. Durch den kurzen Schaft kann ich meinen Spaten sogar mit Tritten von oben erstaunlich tief in den Boden treiben und dann mit weiterer Fußarbeit den Boden aufhebeln und insgesamt kommt man damit besser voran (ich hatte schon in meiner Armeezeit einen solchen "Speznaz" Spaten (in Wahrheit ein ordinärer russischer Pionierspaten)
Zitat:Ich weis nicht was immer alle mit Ihren Bolzenschneidern haben das sie unbedingt die langen Hebelwege wollen, spreng das blöder Schloss halt auf mit einem Galgen.
Dem kann ich absolut zustimmen. Bolzenschneider halte ich ganz genau so für absolut nicht notwendig.
[quote]Als Säge besser eine 1m Zug-Ketten-Outdoor-Säge die sich mit einem gebogen Ast zu einer bessern Bügelsäge aufwerten lässt.
Davon zusätzlich zwei oder drei mitzuführen ist ja kein Problem. Für das Gewinnen von Vegetation als Tarnmaterial (zuvorderst) ist es aber nützlicher, ein einzelnes Werkzeug zu haben statt mehrerer und mit der längeren Schneide ist eine Machete hier einfach viel effektiver und die längere Säge am Rücken ebenfalls effektiv.
Zitat:Kohlenmonoxid lässt sich nur mit Verbrennung in einem angemessenen Zeitrahmen produzieren, was nicht geht weil der Treibstoff fehlt
Das ist falsch. CO kann man auch durch chemische Reaktion in großer Menge und vor allem Schlagartig herstellen. Keineswegs also ist man hier auf Verbrennung angewiesen, wobei das "Verminen" von Räumen
in Häusern mit improvisierten "Kohlegrills" ebenfalls möglich und höchst einfach wäre. Das ist ja etwas, was ich schon vor Dekaden so gefürchtet habe als Möglichkeit, dass ich deshalb einen kleinen privaten CO Warnmelder dabei hatte, hat sich aber als Methode bis jetzt nirgendswo größer ausgebreitet.
Zitat:Die Wasserideen sind witzig aber nicht zu machen, mit Regenwasser dauert das unterspülen/wegspülen Monate
Ich schrieb zwar nichts von Regenwasser, aber Löcher unter Straßen in denen ganze Fahrzeuge verschwanden sind teilweise schon in wenigen Stunden enstanden (beispielsweise durch eine geplatzte Wasserleitung etc). Ein Loch in dem ein ganzer Linienbus einsackte brauchte nur 6 Stunden für die Entstehung. Ein anderer Krater in den ein Linienbus 8 Meter tief hineinstürzte entstand durch Grundwasser sogar binnen weniger Minuten.
Zitat:Dann Straßen schon eher hohl graben oder Sprengladungen in Dränagerohre legen.
Das eine schließt das andere ja nicht aus und ich schrieb von bewusst von usw usw
Der Möglichkeiten gibt es so viele, entsprechend sollte man so viele wie nur möglich parallel einsetzen.
Zitat:eine RUS Granate so zu platzieren ist maximal Jäger Level, die Entschärfungsmethode war schon in Bosnien bis zum erbrechen im gebrauch.
Und wurde meiner Kenntnis nach sogar schon im Zweiten Weltkrieg so eingesetzt, aber darum ging es mir gar nicht.
Sondern darum, das Improvisieren von Arbeitsmitteln aus einfachsten Gegenständen zu visualisieren. Rein persönlich glaube ich übrigens, dass die Granate bereits delaboriert war und dass mehr eine bloße Demonstration für den Informationskrieg war als irgend etwas anderes, aber darum geht es mir wie gesagt gar nicht.
Diese ganze Thematik in der Kürze und Begrenzung eines Foreneintrags darstellen zu wollen ist extrem schwierig. Das ist ja ein immens weites Feld und gerade deshalb benötigt jede Infanterieeinheit meiner Überzeugung nach Spezialisten die als entsprechende Multiplikatoren fortwährend besonders geschult werden und diese Kenntnisse dann auch in der restlichen Einheit verbreiten.
Deshalb halte ich beispielsweise die Zusammensetzung des sogenannten schweren Zuges in einer aktuellen Infanterie-Kompanie mit einer SSG Gruppe, einer GMW Gruppe und einer PALR Gruppe für unsinnig.
Besser wäre es hier anstelle der GMW einen leichten Mörser zu haben und anstelle der PALR eben eine leichte Pioniergruppe, dass würde der Infanterie-Kompanie wesentlich mehr helfen.
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(18.04.2023, 11:54)Quintus Fabius schrieb: IED werden im deutschen Sprachgebrauch halt so genannt. Verwende dafür als Name was immer du als Begriff verwenden willst, Hauptsache wir meinen das gleiche.
Aber solche Bastelarbeiten können kein planerischer Ausrüstungsbestandteil sein für eine Militäreinheit, das ist logistisch für die Erstausstattung ein Albtraum und macht jede tactische Zeitkalulation zu einem Glückspiel (hat der Pio gestern Unkrautex und Zucker beim Bauern bekommen oder Blaukorn + Diesel, ensprechend lange dauert die Sprengstoffherstellung auf dem Espitkocher)
In den Ausrüstungsplan gehört Sprengstoff + x Zünder und der rest ergibt sich eh.
Zitat:... zerknüllte Coladose (mit etwas Dreck gefüllt fürs Gewicht) als Auslöser verwendet.... einfachen PET Flasche und Wasser kann ich ebenso einen Auslöser bauen, nichtmetallisch, sehr zuverlässig und praktisch nicht aufspürbar, wie genau werde ich hier mal intentional nicht näher beschreiben. Wurde in AFG eingesetzt.
Pol in den Deckel, Pol an den Boden, Flasche wird umgestoßen Flüssigkeit gewährleistet Stromfluss zwischen beiden Polen.. Boom. Was war da so schwer dran zu beschreiben, Elektrik der 4. Klasse 1994, nur mal so von mir als Pio.
Die LKW-Reifenschlauch Druckplatten haben übrigens besser funktioniert.
Aber diese Behältnisse sind für einen Molotow Cocktail wie von mir beschrieben, sind sowohl Dosen wie auch PET-Flaschen nicht zu brauchen.
Zitat:Also bitte, zum einen gibt es wesentlich elaboriertere, deutlich wirkungsvollere und besser einsetzbare Minen, zum anderen kommt es sehr darauf an wie man die Minen genau einsetzt und keineswegs lassen die sich nach belieben mit einem Stock und einer Zeltbahn räumen, wenn man sie richtig verlegt, auch wenn in der Ukraine aktuell solche Minen sogar mit einem einfachen Paddel geräumt werden. Das zeit eigentlich nur die bizarre Unfähigkeit der Russen in der Minenkriegsführung (eigentlich in jeder Art der Kriegsführung) an.
Du wolltest doch "Zehenabtrenner" das sind die Dinger, industriell hergestellt statt Bambusbastelarbeiten, Durchmesser 5cm, 3,5cm Hoch inklusive Trittblume, Auslösegewicht 25g.
Und ja sogar ein Kaninchen löst die Dinger aus, entsprechend kann man die durch anstreifen der fläche mit einem Paddel, einer Zeltbahn, einem umgedrehten Besen,.... zu Umsetzung bringen ohne sich zu gefährden.
Welche hochtrabende Entschärfungsmethode hattest du für das kleine ding erwartet?
Da ist dann übrigens auch nicht mehr soviel mit die Dinger wild ein zu buddeln oder sonst was.
Zitat:... Vom grundlegenden Konzept her soll eigentlich niemand in dieser Einheit fest zugeteilte, spezifisch für die jeweilige Untereinheit beschaffte / bzw. vorgehaltene Fahrzeuge haben. ... Vom grundlegenden Konzept her soll der gesamte Verband stattdesen so weit wie möglich mit improvisierten und requirierten zivilen Gerät sowie requierierten zivilen Fahrzeugen agieren. ...
man kann zwar requirieren auf dem Truppenübungsplatz üben, aber mal abgesehen das man nur einen Meldeblock und einen Stift braucht gibt es da keine taktisches Handwerk das man groß lernen, geschweige den üben könnte.
Zitat:Meiner Ansicht nach denkst du hier zu konventionell in dem Sinne, ...
Die Einheit muss vor ihrem Einsatz einen Grundstock an Ausrüstung haben mit dem sie abrufbare Taktiken hervorbringt, wen die Soldaten dann vor Ort Gerät "finden" das Ihre Arbeit leichter macht ist das schön und je breiter gestreut die Vorausbildung der Soldaten war um so einfacher wird es für sie anderes brauchbares Gerät zu erkennen.
Aber wie soll das trainiert werden, jeder Pio geht einmal durch alle PioFertigkeiten der Bundeswehr um verschiedene Ausrüstung und Herangehensweisen zu erleben, die dann für den Improviationsfall als Vorgehensmuster dienen die er abwandelt? Das wären Jahre an Ausbildung, die SGA hat 3 Monate.
Zitat:... Man kann auch mit einem ganz normal langen Sturmgewehr problemlos in engen Gängen und Räumen agieren und es hat im Kampf in bebautem Gelände sogar einige Vorteile eine Waffe mit längerem Lauf zu haben.
... Gegenbeispiel: die Marines hatten im Irak im Orts- und Häuserkampf mit ihren M16 (ohne Klappschaft) weniger Probleme als die US Army mit ihren kürzeren M4. Ich würde daher die Frage der Länge der Waffe nicht ansatzweise so bewerten wie du das hier tust.
Der Vorteil ist simpel die längere Waffe ragt weiter raus beim Schwenken und entsprechend steht man nicht unverhofft vor dem Rohr und fängt sich eine eigene Kugel sondern bleibt am Gewehr hängen. Und es ist auch keine Frage des können überhaupt sondern das man einfach weniger Platz zum schwenken braucht und die Waffe so auch schneller im Ziel ist.
Zitat:Man muss zudem schon die Frage stellen, warum der Gegner überhaupt in eine Bandstacheldrahtrolle fahren sollte, entsprechend muss diese elaboriert verbaut werden. Interessanter wären entsprechende Rollen da eher im Orts- und Häuserkampf um damit Türen / Gänge / Treppenhäuser zu sperren und den Zutritt ins Erdgeschoss zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Und da käme dann auch deine Verminung / bzw. Sicherung des Bandstacheldraht mit Sprengfallen so richtig ins Spiel. Oder man tarnt eine entsprechende Rolle in einer Grube in dichtem Buschwerk und treibt dann den Gegner durch ein paar Heckenschützen deckungssuchend dort hinein, entsprechend auch erneut mit Sprengfallen versehen etc
Das ist genau die Kampfweise die du planst, ein ziehen wilder Zaunlandschaften aller Flandern ist logischerweise nicht zu machen mit der Ausrüstung. Und Thema Trittsperren die werden zwischen Bäumen auf etwa 15cm gespannt, Minigolflöcher buddeln entfällt.
Zitat:Nein, geht um Tarnmaterial. Es geht also um die Gewinnung von organischem Material zum Zweck der Tarnung, auch der Verbesserung der Tarnung gegen IR usw.
Faschinen kann man auch aus organischem Material machen (Körbe flechten) es ist also klar worauf es abzielt. Aber dafür und das bisschen Fuchsschwanz ne Machete mit schleppen, ne, besser ein Bajonett wie das von Eickhorn fürs H416F, ein Kettenzugsäge und dann einen ordentlichen Stiehl am Spaten und nicht nur so eine russische Maulwurfspfote. Sonst könnte ich auch gleich mit dem Bajonett graben.
Ich habe übrigens die Spaten aus dem PiGerätesatz bevorzugt, es geht einfach besser als dieses gefrickelte mit Klappspaten und Ko.
Zitat:Das ist falsch. CO kann man auch durch chemische Reaktion in großer Menge und vor allem Schlagartig herstellen. Keineswegs also ist man hier auf Verbrennung angewiesen.
CO wird chemisch durch Oxidation von Kohlenstoff hergestellt, im alltags Soldatendeutsch heißt das "Feuer". Es spielt dabei keine Rolle ob aus Oxidation mit Kohlenwasserstoff (Methan, Diesel, Benzin) oder reinem Kohlenstoff (Holz, Kohle).
Und einsetzten tut das kein Mensch weil CO nicht nur wie Wasser durch alle Ritzen und Löcher wegläuft sondern im freien ruck zuck weggetragen wird vom Wind und da es farblos ist gibt es keine Möglichkeit die Konzentration effektiv zu prüfen und ohne die richtige Konzentration wird einem nur schwindelig, lange bevor man überhaupt gefahrläuft zu ersticken. Übrigens ein Pio im Gefecht Tipp der keine Batterie braucht, bei Verdacht der Keller könnte damit voll sein einfach vor dem rein gehen die Kellerfenster kaputt machen dann fließt das CO ab und es bleibt im Deckenbereich ca. 40-50cm hoch atembare Luft.
Zitat:Ich schrieb zwar nichts von Regenwasser, aber Löcher unter Straßen in denen ganze Fahrzeuge verschwanden sind teilweise schon in wenigen Stunden enstanden (beispielsweise durch eine geplatzte Wasserleitung etc). Ein Loch in dem ein ganzer Linienbus einsackte brauchte nur 6 Stunden für die Entstehung. Ein anderer Krater in den ein Linienbus 8 Meter tief hineinstürzte entstand durch Grundwasser sogar binnen weniger Minuten.
Das passiert in solch einer Zeit nur wen der Boden entsprechend setzungsfreudlig ist oder vom Wasser weggetragen wird (kaputte Wasserleitung spülts in kaputte Kanalisationsleitung) also reiner Sandboden,
deswegen werden die von dir beschrieben Löcher auch so groß weil erst dann der eigentlich ordentlichen Straßenunterbau keine Chance mehr hat es zu halten. Deswegen werden auf Feldwegen die Löcher auch nicht so groß ohne das man es merkt und nennen sich im Volksmund Pfütze, gleicher Effekt.
Zitat:Deshalb halte ich beispielsweise die Zusammensetzung des sogenannten schweren Zuges in einer aktuellen Infanterie-Kompanie mit einer SSG Gruppe, einer GMW Gruppe und einer PALR Gruppe für unsinnig.
Besser wäre es hier anstelle der GMW einen leichten Mörser zu haben und anstelle der PALR eben eine leichte Pioniergruppe, dass würde der Infanterie-Kompanie wesentlich mehr helfen.
Die schweren Züge sind das Fernkampfäquivalent, Pionierzüge sind das Nahkampfäquivalent, im Infanteriekampf. SSG = Sprengfallen, GMW = Sprengladungen/Flammenwerfer, PALR = Minen
Es kommt also nur drauf an ob man ran an den Gegner will oder nicht, die Bundeswehr als Wehrpflichtarmee auf Fernkampf weil der Kampfwertunterschied in der Verteidigung/Stellungskampf zwischen Veteran und Reserve kleiner ist
Übrigens halte ich von kleinen Mörsern gar nichts, GwHGr werden mit dem Gewehr verschossen und gut. Besser sie üben dafür mehr schießen und nehmen im V-Fall mehr GwHGr mit. (Sollte man Angst um seinen Zeigefinger haben ein serbischer Tipp "nimm einen Ast um den Abzug betätigen", Bajonett geht auch wen es in den Abzug passt)
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