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Und wieder Wahltag.
Bei den Republikanern gab es den erwarteten Trump-Sieg in South Carolina, bei den Demokraten einen relativ knappen Sieg Clintons.
Meine Prognosen von letzter Woche haben sich nicht ganz bestätigt, aber die generelle Richtung stimmt.
Bei den Demokraten gelang es Clinton gerade noch so sich der Aufholjagd Sanders zu erwehren. Das war ein wichtiger Sieg im medialen Spiel, nach South Carolina nächste Woche wird sie mit viel Rückenwind in den Super Tuesday gehen. Solange nichts Unvorhergesehenes passiert ist sie weiterhin auf Nominierungskurs.
Bei den Republikanern sieht es weiterhin schlecht aus. Anders als in New Hampshire ist es allerdings absolut nicht der Worst Case, im Gegenteil, es ist angesichts der Umstände sogar ein relativ gutes Ergebnis, zumindest für die Partei als Ganzes.
Trumps Sieg war zu erwarten und unschön an seiner Deutlichkeit ist der Umstand, dass er sich aufgrund der Wahlregeln alle Delegierten des Staates schnappen wird.
Dahinter gab es aber eine klare Entscheidung im Rennen um den Kandidaten des Establishments. Rubios hauchdünner Platz zwei mit großen Abstand auf Bush und Kasich kürt ihn zum Sieger. Entsprechend folgerichtig ist die Aufgabe von Bush, Kasich sollte sich eigentlich auch verabschieden, aber da tut sich bislang noch nichts.
In jedem Fall haben sie jetzt den vorhergesagten Dreikampf. Das Cruz auf Platz 3 rutscht ist für ihn sicherlich enttäuschend, aber das Ergebnis ist nach all dem Support der Partei den Rubio in South Carolina erhalten hat so schlecht nicht.
Tatsächlich hat er sogar drei Prozent besser abgeschnitten als es ihm die Umfragen prognostiziert haben. Der wird sich keinen Millimeter bewegen und dem Wahlkampf noch lange erhalten bleiben.
Dementsprechend geht es weiter wie vorhergesagt, Trump wird in den nächsten Wochen die allermeisten Staaten gewinnen und Cruz und Rubio werden sich meistens um die Plätze dahinter streiten.
Damit steuern die Republikaner weiterhin auf eine Brokered Convention zu - mit Cruz als KingMaker - wenn sie nicht irgendwann Trump akzeptieren.
Keine guten Aussichten.
Ansonsten - für die Umfrageinstitute war es eine gute Nacht. Sie sagten sowohl den knappen Sieg Clintons beim schwer einzuschätzenden Caucus in Nevada korrekt voraus, als auch den überzeugenden Sieg Trumps mit einem knappen Rennen dahinter.
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Sanders wird zulegen. Jetzt denken auch die nach welch ihm bisher keine Chance gaben und eher Clinton wollten gegen Trump oder Cruz. Das zeigt der Verfall von Clinton klar auf. Auch bezweifle ich das alles sauber bleibt. Hier wollen viel zu viele das bestimmte Kuchen bleiben.
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@srg
Zitat:Das Fundament der USA ist nunmal auf millionenfachen Völkermord an den Eingeborenenstämmen begründet. Hätte es die fast Ausrottung der Indianer nicht gegeben, gäbe es auch die USA wie wir sie heute kennen nicht.
Wieder mal sehr vereinfachend. Nun könnte man ja fragen, wer "die USA" damals war/waren und wer im Rahmen des sog. winning of the west die eingeborenen Indianer umbrachte oder in Reservate einsperrte? Es gab ja keine "US-Bevölkerung" im eigentlichen Sinne. Nein, es waren Siedler, kurzum eingewanderte Briten, Iren, Deutsche sowie einige kleinere Kontingente aus Italien, Polen, Wales und Frankreich. Genau genommen haben Europäer, die aus Europa aus religiösen oder wirtschaftlichen Gründen flohen, im Rahmen ihrer Landnahme die indigene Bevölkerung Nordamerikas sich brutal unterworfen.
Der bittere Beigeschmack an der Sache ist aber, dass dies kurzerhand ausgeblendet wird. Braucht man heutzutage irgendein "Argument" gegen die USA, dann wird v. a. seitens der Europäer (übrigens sagen dies linke wie rechte Kreise) die Indianerpolitik des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem Hut gezaubert und per se auf die USA übertragen, obgleich die Verantwortung ähnlich wie in Südamerika bei den Europäern und ihrer Kolonisationsabsicht zu suchen wäre. Völlig witzlos wird es zudem, wenn "die USA" für Indianermorde vor dem Ende des 18. Jahrhunderts verantwortlich gemacht werden, obgleich da die USA noch gar nicht existierten und die Indianerkriege u. a. im Auftrag der britischen Krone geführt wurden. Auch dass z. B. Florida und die heutigen südlichen USA lange unter spanischer Herrschaft standen, und dass dort zahllose Exzesse stattfanden, "übersieht" man gerne.
Schneemann.
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Nightwatch schrieb:Und wieder Wahltag.
Bei den Republikanern gab es den erwarteten Trump-Sieg in South Carolina, bei den Demokraten einen relativ knappen Sieg Clintons.
Meine Prognosen von letzter Woche haben sich nicht ganz bestätigt, aber die generelle Richtung stimmt.
Bei den Demokraten gelang es Clinton gerade noch so sich der Aufholjagd Sanders zu erwehren. Das war ein wichtiger Sieg im medialen Spiel, nach South Carolina nächste Woche wird sie mit viel Rückenwind in den Super Tuesday gehen. Solange nichts Unvorhergesehenes passiert ist sie weiterhin auf Nominierungskurs.
Bei den Republikanern sieht es weiterhin schlecht aus. Anders als in New Hampshire ist es allerdings absolut nicht der Worst Case, im Gegenteil, es ist angesichts der Umstände sogar ein relativ gutes Ergebnis, zumindest für die Partei als Ganzes.
Trumps Sieg war zu erwarten und unschön an seiner Deutlichkeit ist der Umstand, dass er sich aufgrund der Wahlregeln alle Delegierten des Staates schnappen wird.
Dahinter gab es aber eine klare Entscheidung im Rennen um den Kandidaten des Establishments. Rubios hauchdünner Platz zwei mit großen Abstand auf Bush und Kasich kürt ihn zum Sieger. Entsprechend folgerichtig ist die Aufgabe von Bush, Kasich sollte sich eigentlich auch verabschieden, aber da tut sich bislang noch nichts.
In jedem Fall haben sie jetzt den vorhergesagten Dreikampf. Das Cruz auf Platz 3 rutscht ist für ihn sicherlich enttäuschend, aber das Ergebnis ist nach all dem Support der Partei den Rubio in South Carolina erhalten hat so schlecht nicht.
Tatsächlich hat er sogar drei Prozent besser abgeschnitten als es ihm die Umfragen prognostiziert haben. Der wird sich keinen Millimeter bewegen und dem Wahlkampf noch lange erhalten bleiben.
Dementsprechend geht es weiter wie vorhergesagt, Trump wird in den nächsten Wochen die allermeisten Staaten gewinnen und Cruz und Rubio werden sich meistens um die Plätze dahinter streiten.
Damit steuern die Republikaner weiterhin auf eine Brokered Convention zu - mit Cruz als KingMaker - wenn sie nicht irgendwann Trump akzeptieren.
Keine guten Aussichten.
Ansonsten - für die Umfrageinstitute war es eine gute Nacht. Sie sagten sowohl den knappen Sieg Clintons beim schwer einzuschätzenden Caucus in Nevada korrekt voraus, als auch den überzeugenden Sieg Trumps mit einem knappen Rennen dahinter.
Ted Cruz wird massiv von der Tea-Party-Bewegung unterstützt, die einen großen Einfluß bei den Republikanern hat. Rubio wurde früher, bevor er sich in der Einwanderungspolitik liberalisiert hat, auch von der Tea Party unterstützt, gilt aber dort jetzt als Verräter. So sagen es zumindest meine Verwandten drüben, die fast alle Sympathisanten der Tea Party sind. Sollte es also zum Dreikampf zwischen Trump, Rubio und Cruz kommen, so dürften am Ende nur Trump oder Cruz wirklich Chancen haben, da ihre Positionen viel näher beieinander liegen und Rubio nur das Establishment der Partei hinter sich vereinen könnte, von dem immer mehr Basismitglieder der Republikaner einfach nur noch angewidert sind.
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Es gibt noch immer genügend Republikaner, die nicht der Tea-Party anhängen oder ins sonstiger Weise gegen Washington politisch Amok laufen wollen. Sie haben womöglich auch noch immer eine relative Mehrheit in der Partei, aber das reicht halt nicht.
Cruz Hauptwahlschicht dürften eher die Evangelikalen und sonstwie Erzkonservativen Reps sein. Trump schöpft den ganzen fed up /sick of Wahsington Bereich und die weißen Nationalisten / Rassisten ab.
Rubio hat es sich mit der Tea Party verbockt nachdem er im Senat das falsche Einwanderungsgesetz mit unterstützt hat.
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Nightwatch schrieb:Es gibt noch immer genügend Republikaner, die nicht der Tea-Party anhängen oder ins sonstiger Weise gegen Washington politisch Amok laufen wollen. Sie haben womöglich auch noch immer eine relative Mehrheit in der Partei, aber das reicht halt nicht.
Cruz Hauptwahlschicht dürften eher die Evangelikalen und sonstwie Erzkonservativen Reps sein. Trump schöpft den ganzen fed up /sick of Wahsington Bereich und die weißen Nationalisten / Rassisten ab.
Rubio hat es sich mit der Tea Party verbockt nachdem er im Senat das falsche Einwanderungsgesetz mit unterstützt hat.
Laut Umfragen sind etwa 20-25% der US-Amerikaner Sympathisanten der Tea Party. Der Prozentsatz dürfte in der republikanischen Partei noch viel höher liegen. Sicherlich wird es da massiv Überschneidungen geben. Vermutlich sind viele Erzkonservative und Nationalisten auch der Tea Party zugeneigt. Aber auch die Anhänger von Paul, Carson, Huckabee usw. werden kaum dazu bereit sein Rubio zu wählen. Sollte Rubio nicht bis zum Ende durchhalten dürfte es für seine Unterstützer schwer werden, denn mit Trump können sie überhaupt nicht, aber Cruz will zum Beispiel Steuern auf Bundesebene völlig abschaffen und will einen ausgeglichenen Haushalt ohne weitere Anhebung des Schuldenlimits.
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srg schrieb:Laut Umfragen sind etwa 20-25% der US-Amerikaner Sympathisanten der Tea Party.
Der Prozentsatz dürfte in der republikanischen Partei noch viel höher liegen. Sicherlich wird es da massiv Überschneidungen geben. Vermutlich sind viele Erzkonservative und Nationalisten auch der Tea Party zugeneigt. Aber auch die Anhänger von Paul, Carson, Huckabee usw. werden kaum dazu bereit sein Rubio zu wählen. Sollte Rubio nicht bis zum Ende durchhalten dürfte es für seine Unterstützer schwer werden, denn mit Trump können sie überhaupt nicht, aber Cruz will zum Beispiel Steuern auf Bundesebene völlig abschaffen und will einen ausgeglichenen Haushalt ohne weitere Anhebung des Schuldenlimits.
Tatsächlich könnten die meisten Republikaner und gut ein Fünftel der Demokraten der Tea Party etwas abgewinnen. Das zeigt aber doch nur, dass das Movement so vielschichtig ist, dass man nicht sinnvoll argumentieren kann, die würden jetzt alle X oder Y wählen.
Zumal die Persönlichkeit halt auch eine gewichtige Rolle spielt. Trump ist in der Republikanischen Partei unbeliebt, über 60% lehnen ihn ab.
Es ist selbst in einem Zweikampf schwierig, aus solchen Werten eine Mehrheit zu basteln. In einem Dreikampf ist es so gut wie unmöglich.
Unabhängig davon, meiner persönlichen Einschätzung nach sieht es in etwa so aus:
Bush Wähler: splitten sich in etwa 50 40 10 zu Rubio, Kasich und Trump
Carson Wähler: splitten sich in etwa 60 30 10 zu Cruz, Trump, Rubio
Kasich Wähler: splitten sich 90 10 zu Rubio und Trump
Cruz Wähler: splitten sich 70 30 zu Trump und Rubio
Will heißen, Rubio kann nicht erwarten, dass er alle Prozentpunkte der anderen Establishment Kandidaten bekommt. Einen übergroßen Teil sicherlich, aber voraussichtlich nicht genug um in einem Dreikampf an Trump ranzukommen.
Zünglein an der Wage sind die Wähler von Cruz, bzw. Cruz selbst. Wenn Cruz irgendwann Mitte, Ende März aufgeben sollte (was alles andere als sicher ist) werden diese Wähler meiner Einschätzung nach in deutlicher Mehrheit an Trump gehen. Und selbst wenn das nicht zutrifft und Rubio die Mehrheit dieser Wähler bekommt dürfte es nicht mehr reichen Trump zu überholen.
Dementsprechend gibt es eigentlich überhaupt keinen Grund für Cruz aufzuhören, selbst wenn jetzt schon klar ist, das er die Nominierung nicht bekommt. Er kann dann bei der Convention Kingmaker spielen und sich das Viezpräsidententicket selbst ausstellen wenn er das möchte.
Oder natürlich Trump/Rubio. In einem Jahr in dem ein Mehrfach geschiedener New Yorker Ex Demokrat zum Heilsbringer mutiert ist bei den Reps schließlich alles möglich
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Man muss eben auch mit dem unmöglichen rechnen. Ich würde es für einen cleveren Schachzug, wenn Trump Carson zum Vizepräsidenten machen würde. Damit würden nochmal ein paar Karten neu gemischt, auch im Hinblick auf die Präsidentenwahl. Ich glaube auch nicht, dass Cruz den Vizepräsidenten wirklich will.
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Carson spielt doch praktisch keine Rolle mehr.
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Sicher würde Trump ein Vizepräsident aus einer ethnischen Minderheit gutun.
Nach meiner Einschätzung ist halt Carson dafür nicht der richtige Kandidat, der macht so wie ich das sehe gar keinen Wahlkampf mehr sondern befindet sich auf einer Promotour für sein Buch.
Ansonsten, Nevada war bei den Reps dran und die Entwicklung geht seinen erwarteten Gang. Trump hat 46% der Stimmen geholt (soviel zum Ceiling Argument) und damit überaus deutlich gewonnen und Cruz und Rubio stritten sich weit abgeschlagen um Platz 2.
Rubio gelang es zwar sich wieder hauchdünn vor Cruz zu positionieren, kann aber selbst nach dem Ausscheiden von Bush kaum mehr als die Hälfte von Trumps Stimmen holen.
Bei Cruz ist mittlerweile erkennbar, dass seine Argumentation, nur er könne Trump schlagen hinten und vorne nicht aufgeht, er kann sich nicht einmal bei seiner Kernwählerschaft den Evangelikalen gegen Trump durchsetzen.
Trotzdem erscheint es ausgeschlossen, dass er frühzeitig das Handtuch werfen wird.
Bei Kasich sieht das anders aus. Er landete abgeschlagen auf dem letzten Platz und da Umfragen jetzt auch einen Trump Sieg in seinem Heimatstaat Ohio voraussagen ist es nicht unwahrscheinlich, dass er beizeiten aufgibt. Womöglich noch vor dem Super Tuesday nächste Woche.
Unabhängig davon ist aber absehbar, dass Trump nächste Woche groß siegen wir, allerhöchstens in maximal vier südlichen Bundesstaaten inklusive Texas könnte Cruz vorne liegen. Das Rubio irgendeinen Staat nächste Woche holt ist nach Stand der Dinge unwahrscheinlich.
Wenn das so kommt und Trump in einigen Staaten auch noch alle Delegierten holt (in der Regel darf dafür kein anderer Kandidat über 20% kommen) müsste die Sache meines Erachtens durch sein, selbst wenn mathematisch noch etwas anderes möglich wäre.
Bei jedem anderen Kandidaten wäre das wohl ohne Zweifel so, aber abseits von einem extrem problematischen Deal beim Parteitag sehe ich keine machbare Strategie, die eine Nominierung Trumps dann noch verhindern könnte.
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Wieso eigentlich einen schwarzen Vizepräsidenten? Wäre Rubio oder gar Cruz nicht besser? Oder sogar eine Frau?
Der schwarze Bevölkerungsanteil beträgt seit Jahren konstant etwas um die 12% und die größte Zunahme erfolgt ja bei den Hispanics. Sollte man sich nicht danach richten?
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SMSDerfflinger schrieb:Wieso eigentlich einen schwarzen Vizepräsidenten? Wäre Rubio oder gar Cruz nicht besser? Oder sogar eine Frau?
Der schwarze Bevölkerungsanteil beträgt seit Jahren konstant etwas um die 12% und die größte Zunahme erfolgt ja bei den Hispanics. Sollte man sich nicht danach richten? Ja, aber vor allen Dingen weil die Latinos für die GOP leichter zu erreichen sind als die schwarzen Bevölkerungsschichten. Abseits der Migrationsproblematik werden die durchaus als konservativ eingeschätzt.
Ein Tickert Trump/Rubio wäre sicher attraktiv. Nicht unbedingt deswegen sondern vor allen Dingen weil es eine Möglichkeit wäre die Partei einigermaßen zu vereinigen. Momentan ist es so das man egal ob jetzt Trump oder Rubio nominiert werden riskiert, dass ein guter Teil der republikanischen Wähler zuhause bleibt.
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Ich halte auch durchaus die Frage für interessant, wie es am anderen Ufer ausgeht. Die Kommentatoren gehen allgemein davon aus, dass es Trump bei der Hauptwahl nicht packen würde die Mitte hinter sich zu versammeln und man den Demokraten praktisch die Wahl schenken würden, sollte er nominiert werden...aber gerade dessen bin ich mir nicht sicher.
Weder Clinton noch Sanders haben nach meiner Ansicht eine Strahlkraft um einfach durchzumarschieren. Clinton ist verbraucht und Sanders im Grunde abseits des linken Flügels unwählbar in den USA.
Alles in allem bleibt die Wahl auch nach den Nominierungsparteitagen spannend.
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Die konventionelle Sichtweise habe ich ja schon auf der letzten Seite erläutert.
Es ist schwer vorstellbar, dass ein Kandidat der von weiten Teilen der Wählerschaft sehr deutlich abgelehnt wird unter den gegebenen demographischen und wahltechnischen Voraussetzungen eine realistische Chance hat. Da ist es auch vergleichsweise irrelevant, dass die Kandidatin der Gegenseite (Sanders Kandidatur für die Nominierung ist und bleibt aussichtslos) auch nicht so gut ankommt.
Was könnte trotzdem zu einem Sieg Trumps führen?
Eventuell besteht die Möglichkeit, die traditionellen Wählerschichten etwas aufzubrechen. Trump-Unterstützer äußern die ansicht, dass etwa 20% der traditionell demokratischen Wähler Trump positiv gegenüberstehen, vor allen Dingen ärmere weiße Männer. Ich halte das nicht für so sehr überzeugend, vor allen Dingen weil diese Klientel eh eher republikanisch ist, aber wenn es Trump dadurch gelingt Staaten außerhalb der Swing Staates zu erobern könnte etwas gehen.
Einen knappen Sieg im Electoral College durch die üblichen Swing States durch eine kleine Schicht von Wechselwählern halte ich für ausgeschlossen. Entweder er gewinnt deutlich oder er verliert deutlich, wobei letzteres für mich wesentlich wahrscheinlicher ist.
Da drängt sich dann der Vergleich zu Reagan auf, dem es gelangt weite Teile des Wahlvolkes durch Rhetorik und Charisma anzusprechen und so beeindruckende Siege einfuhr. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Trump im geringeren Umfang auch gelingen könnte.
Er ist nunmal kein gewöhnlicher Kandidat sondern agiert deutlich außerhalb der üblichen Spielregeln. Das könnte ankommen und zu Effekten führen, die sich nicht mit der traditionellen Sichtweise auf den amerikanischen Wahlkampf prognostizieren lassen.
Ein Hinweis dafür könnte die Diskrepanz im Turnout zwischen den politischen Lagern sein. Bei den Republikanern nehmen momentan deutlich mehr Wähler an den Vorwahlen teil als sonst üblich, während bei den Demokraten genau das Gegenteil der Fall ist.
Das belegt, dass Trump einen Nerv trifft und Clinton bzw. Sanders nicht die Massen mobilisieren konnte wie es Obama einst gelangt. Wenn sich dieser Trend bei den eigentlichen Wahlen fortsetzt und verstärkt könnte etwas gehen.
Dagegen spricht natürlich, dass die Aussicht auf einen Präsidenten Trump die Demokraten erst recht zu den Wahlurnen treiben wird.
Eine definitive Wildcard mit der man rechnen muss sind die momentan laufenden FBI Ermittlungen gegen Clinton. Es ist alles andere als ausgeschlossen, dass da noch etwas hochkocht das Clinton schwer beschädigt oder gleich ganz von den Wahlen ausschließt. Wenn das zu spät passiert um noch reagieren zu können stehen die Demokraten sehr dumm da.
Ansonsten halt das übliche, äußere Faktoren können gewaltigen Einfluss auf den Wahlkampf haben, ein IS Anschlag in den USA etwa oder ein Einbruch der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte könnten eine Wechselstimmung erzeugen, die ich so momentan insgesamt gesehen nicht wahrnehme.
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Sieg von Clinton in South Carolina bei den Vorwahlen unter den Demokraten:
Zitat:Clinton siegt bei Vorwahl der Demokraten in South Carolina
Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat Hochrechnungen zufolge die Vorwahl der Demokraten für die US-Präsidentschaftskandidatur im Bundesstaat South Carolina für sich entschieden. Die ehemalige First Lady setzte sich am Samstag klar gegen ihren Konkurrenten Bernie Sanders durch. [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/usa-vorwahl-clinton-idDEKCN0W1080">http://de.reuters.com/article/usa-vorwa ... EKCN0W1080</a><!-- m -->
Ferner zum anstehenden "Super Tuesday" nächste Woche (es wird u. a. gewählt in Alabama, Alaska, Arkansas, Colorado, Georgia, Massachusetts, Oklahoma, Tennessee, Texas und Virginia) und warum sich politische Verwerfungen im "klassischen" Parteiengefüge sowohl bei Republikanern als auch Demokraten abzeichnen:
Zitat:Super Tuesday in den USA
"Dieser Wahlkampf ist tatsächlich anders" [...]
Die Abneigung gegen Washington und die politische Sphäre habe sich in den vergangenen Jahren bei den US-Bürgern noch verschärft, sagte Andreas Etges, Politikwissenschaftler und Experte für Kultur und Gesellschaft der USA an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Insofern bringe Donald Trump einige Vorteile mit: "In den USA sind viele Bürger sehr frustriert mit dem politischen System." [...] Vor allem mit Donald Trump stehe derzeit in Umfragen ein Populist an der Spitze, der "pöbeln kann gegen seine Gegner, der alle möglichen verrückten Meinungen vertreten kann und von einem Teil der Bevölkerung und der republikanischen Anhänger gefeiert wird." [...]
Eine Abneigung gegen das politische Establishment sei aber auch im Lager der Demokraten-Anhänger zu beobachten, erläuterte Etges. Das könne zum Beispiel an den Zustimmungswerten für Bernie Sanders beobachtet werden. Er mache Hillary Clinton das Leben ziemlich schwer und zwinge sie dazu, deutlich linksliberalere Positionen zu beziehen als sie das vielleicht ursprünglich gewollt habe.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutschlandfunk.de/super-tuesday-in-den-usa-dieser-wahlkampf-ist-tatsaechlich.694.de.html?dram:article_id=346913">http://www.deutschlandfunk.de/super-tue ... _id=346913</a><!-- m -->
Schneemann.
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