08.10.2015, 15:01
Also Fiat iustitia et pereat mundus?
Das ist ja eh angesagt in diesen Tagen.
Das ist ja eh angesagt in diesen Tagen.
Syrien
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08.10.2015, 15:01
Also Fiat iustitia et pereat mundus?
Das ist ja eh angesagt in diesen Tagen.
08.10.2015, 15:08
hunter1 schrieb:Zitat: "Assad muss weg" ist kein Plan, sondern eine Parole.... Deswegen sind die Syrer auf die Strasse gegangen und haben hinterher zu den Waffen gegriffen, weil Assad natürlich nicht freiwillig ging. Der Plan ist Systemwechsel und Rache. Was nach Assads Sturz kommt ist zur Zeit völlig irrelevant für diejenigen Syrer, die von Assad unterdrückt wurden. Wie in allen anderen arabischen Ländern, in denen der "arabische Frühling" stattgefunden hat, wollen auch die Syrer den Despoten stürzen sehen, komme was wolle. Auch wenn sich die Situation für uns unschön präsentiert: es ist der Wille der jeweiligen Bevölkerung, der jahrelang unterdrückt wurde und den man jetzt, wo die Angst vor den Regimes überwunden ist, gewähren muss. . Du meinst, dass die Herrschaft des IS oder der anderen Kopfabschneider das Ziel der Opposition gegen Assad war ? hock:
08.10.2015, 16:30
hunter1 schrieb:Zitat: "Assad muss weg" ist kein Plan, sondern eine Parole.Doch, genau das ist der Plan. Deswegen sind die Syrer auf die Strasse gegangen und haben hinterher zu den Waffen gegriffen, weil Assad natürlich nicht freiwillig ging. Der Plan ist Systemwechsel und Rache. Was nach Assads Sturz kommt ist zur Zeit völlig irrelevant für diejenigen Syrer, die von Assad unterdrückt wurden. Wie in allen anderen arabischen Ländern, in denen der "arabische Frühling" stattgefunden hat, wollen auch die Syrer den Despoten stürzen sehen, komme was wolle. Auch wenn sich die Situation für uns unschön präsentiert: es ist der Wille der jeweiligen Bevölkerung, der jahrelang unterdrückt wurde und den man jetzt, wo die Angst vor den Regimes überwunden ist, gewähren muss. Zur Erinnerung: "wir" im Westen sind immer noch sauer auf den Iran, der dasselbe schon 1979 tat. Aber wir mussten es hinnehmen. Im Weiteren haben wir es auch in Ägypten hingenommen, als der pro-westliche Mubarak gestürzt wurde. Man darf in Syrien keine Ausnahme machen, es reicht schon, dass in Bahrain weggeschaut wurde, als die Rebellion niedergemacht wurde. Tut mir Leid, aba die Ansicht ist mir etwas zu simpel. Du glaubst doch wohl nicht, dass das gute brave Volk bilderbuchmäßig gegen den bösen Tyrannen rebelliert? Assad hat genug Zustimmung im Volk, sieht man ja im Bürgerkrieg, sonst könnte er sich nicht solange halten. Und an friedliche Revulution der Guten, die den bösen Dikatator vom Thron stürzen glaub ich schon lange nicht mehr. In den meisten Fällen stehen Gruppen und andere Organisationen hinter der Rebellion und versuchen ihren Einfluss geltend zu machen. Vorallem grade in Syrien. Assad der eng mit dem Iran verbunden ist und auch zu Russland gute Kontakte pflegt und Russland sogar Stützpunkte in Syrien hat. Da wurde auch schon etwas nachgeholfen von Außen. Es gibt kein Gut und kein Böse auf dieser Welt. Das ist Unfug. Erst recht nicht im Krieg. Assad ist nicht besser als der IS. Die Rebellengruppen sind nicht besser als Assad und der IS. Da kämpft jeder mit harten Bandagen. Nur das eine wird halt berichtet, das andere nicht. Das ist mir etwas zu viel Schwarz-Weiß-Malerei.
08.10.2015, 17:04
Sapere Aude schrieb:... Was ja beim Sturz des Schah tatsächlich der Fall war. Man mag von den Mullahs halten was man will, die iranische Revolution war eine echte. Mit Massenbasis und allem was dazu gehört. Nicht zu vergleichen mit Söldnerbanden die arabischen Frühling spielen, während die paar echten Bürgerrechtler sich nur aussuchen können von wem sie massakriert werden.
08.10.2015, 17:59
hunter1 schrieb:Zitat: "Assad muss weg" ist kein Plan, sondern eine Parole.Doch, genau das ist der Plan. Deswegen sind die Syrer auf die Strasse gegangen und haben hinterher zu den Waffen gegriffen, weil Assad natürlich nicht freiwillig ging. Der Plan ist Systemwechsel und Rache. Was nach Assads Sturz kommt ist zur Zeit völlig irrelevant für diejenigen Syrer, die von Assad unterdrückt wurden. Wie in allen anderen arabischen Ländern, in denen der "arabische Frühling" stattgefunden hat, wollen auch die Syrer den Despoten stürzen sehen, komme was wolle. Auch wenn sich die Situation für uns unschön präsentiert: es ist der Wille der jeweiligen Bevölkerung, der jahrelang unterdrückt wurde und den man jetzt, wo die Angst vor den Regimes überwunden ist, gewähren muss. Zur Erinnerung: "wir" im Westen sind immer noch sauer auf den Iran, der dasselbe schon 1979 tat. Aber wir mussten es hinnehmen. Im Weiteren haben wir es auch in Ägypten hingenommen, als der pro-westliche Mubarak gestürzt wurde. Man darf in Syrien keine Ausnahme machen, es reicht schon, dass in Bahrain weggeschaut wurde, als die Rebellion niedergemacht wurde. Also eigentlich will ich mich nicht an solchen sinnlosen Diskussionen beteiligen weil es in der Regel nichts bringt. Aber diesmal muss ich etwas richtig stellen. Der sogennante Aufstand des syrischen Volkes ist in Wahrheit ein von aussen lang geplanter Bürgerkrieg. Schon vor den ersten Demos wurden durch arabische Monarchien und durch anderen Geheimdiensten unterstütze tausensde (5 stellig) ausländische Kämpfer in den Grenzregionen um und in Syrien versammelt. die Demos sind dann wie in anderen Ländern (Tunesien, Libyen, Ukraine usw.) nach den gleichen Strickmustern an geheimdiensticher Vorgehensweisen zu erkennen. Gezielte Gewalteskalation durch Aggressionen gegen Demonstranten und Sicherheitskräfte aus Reihen der Demonstranten. Die BBC hat dazu über die Ukraine schon etwas Aufklärungsarbeit geleistet was "oh Wunder" in hiesigen Mainstream-Medien bisher weitestgehend verschwiegen wurde. http://www.bbc.com/news/magazine-31359021 Diese Vorgehensweisen waren auch in Tunesien, Libyen und Syrien mehr als deutlich zu vernehmen. Die Demos in diesen Ländern sind hauptsächlich über ausländische Einflussnahme entstanden. Du behauptest die Syrier wurden von Assad unterdrückt und hätten deswegen rebelliert. Dies stimmt in der Form nicht. Die einzelnen Religionen und Ethnien konnten wesentlich freier leben als z.b in den arabischen Monarchien. Wie erklärts du dir wie es möglich sein soll unterdrückt zu werden aber gleichzeitig Zugang zu den besten Universitäten (Bildung) und in höchste Militärkreise zu bekommen? Es gab eine sehr hohe Zahl an Sunniten in Universitäten und sogar sunnitische Generäle. Zeig mir mal wo es das in den vom Westen hoffierten Golfmonarchien gibt? Wir sollten aufhören nur in Assad den Schuldigen zu suchen sondern mal hinterfragen warum der Flächenbrand erst nach massiver Einmischung von aussen (Golfmonarchien, USA, England usw.) entstanden ist. Auch wenn ich mir durchaus bessere Präsidenten als Assad vorstellen kann so war er wie Gadafi ein Garant für Stabilität und auch wirtwschaftlichen Aufschwung. Die BIP Wachstumsraten beider Länder bewegten sich im mittleren einstelligen Bereich. Nach den Aufständen z.B Libyen bei bis zu -52%. Wo soll da jetzt die Verbesserung für die dortige Bevölkerung sein? Warum kämpfen übrigens die Christen, Drusen und Kurden und selbst viele Sunniten auf Assads Seite wenn er doch so ein überaus schlimmer Despot gewesen sein soll?
09.10.2015, 13:25
Wie ist das hektische Geschrei aus NATO-Kreisen denn nun zu bewerten ? Ist das die normale Begleitmusik dazu, dass jetzt halt auch das andere Team ein paar Flegel über Syrien rumkurven lässt ?
Eigentlich könnte Obama sich jetzt wunderbar als Friedenspfeife profilieren. Teilung Syriens, die Türkei könnte ggf ihren Einfluss ausdehnen, die Kurden wären mal wieder die Gekniffenen, die Golfaraber wären mehr denn je auf die USA angewiesen, die Terroristen hätten wieder die Russen als Lieblingsfeind und es hätte nicht mal was gekostet. Und man könnte Putin ja dennoch weiter ans Bein pinkeln. Muss doch verlockend sein.
09.10.2015, 16:12
http://www.spiegel.de/politik/ausland/sy...57092.html
Interessanter Artikel über die Ausbildung von Rebellen in Syrien. An dem Fiasko kann man erkennen, wie extrem selbst die Rebellen sind, die man vermeintlich für unterstützungswürdig erachtet hat. Die sind in der Mehrzahl jetzt auch zum IS übergelaufen. Für mich ein weiteres Indiz, dass die Sympathien für den IS viel breiter in der Bevölkerung verankert sind, als das im Westen immer wahrgenommen wird. Der Gottesstaat ist nicht ein Hirngespinst von ein paar Spinnern (IS), das ist etwas das breit in der Bevölkerung verankert ist. Und wer sich für das einsetzt, selbst wenn er dazu extreme Mittel anwenden muss, wird zumindest nicht als Verrückter angesehen, wie wir das meinen. Die ganzen Unruhen in Nordafrikanischen Staaten wo die Fundamentalisten an die Macht wollten, geschahen ja auch nicht wegen äusseren Einflüssen. Das ist in fast allen muslimischen Staaten ein Problem, dass zwei nicht vereinbare Haltungen gegeneinander prallen. Religion oder Politik, wer hat das Primat, um das gehts. Assad steht für das Primat der Politik was eigentlich uns näher steht, auf der anderen Seite müssten wir die Repression die der Staat ausübt, unterbinden. Müssten dann aber die Rebellen unterstützen, die mehrheitlich einen Gottesstaat installieren wollen. Da ist einfach ein offensichtliches Dilemma welches für uns nicht aufgehen kann. Aus meiner Sicht sind die Leute vor Ort halt nicht demokratiefähig, weil das erste was sie installieren wollen, der Gottesstaat ist und man mit dem ohne demokratische Abstimmung, die schwachsinnigsten Regeln einführen kann. Für mich halt einer der vielen Gründe, wieso wir uns dort raushalten müssten. Unsere Energieversorgung so schnell wie möglich vom Erdöl entkoppeln müssen. Das Schlimme an der Politik ist halt auch, dass sie meistens den Status Quo aufrechterhalten versucht, anstatt dass man den Schnitt macht und das ganze Theater sich nicht mehr bieten lässt.
09.10.2015, 16:24
Die Leute sind schon demokratiefähig, die Gesellschaften aber nicht. Das ist ein Unterschied.
Lösung gibt es keine. Die Region hängt entwicklungszivilisatorisch Jahrhunderte hinter uns zurück und macht gerade ihren Dreißigjährigen Krieg durch. Abflauen und stabilisieren wird sich das erst wenn alle Seiten soweit ausgeblutet sind, dass sich der Überschuss der jungen Männer abgebaut hat. In der modernen Welt geschieht das aber nicht mehr so einfach, va wenn wir immer regelnd eingreifen und so den Konflikt nur weiter verlängern.
09.10.2015, 18:31
Nightwatch schrieb:Also Fiat iustitia et pereat mundus?Aus Sicht der Oppositionellen in den betroffenen Ländern: ja. Und deren Sicht sollte mMn höher gewichtet werden, als eine, die unseren Normen entspringt. Man darf die Lust nach Rache nicht unterschätzen, insbesondere nach jahrzehntelanger Unterdrückung. Mitleser schrieb:Du meinst, dass die Herrschaft des IS oder der anderen Kopfabschneider das Ziel der Opposition gegen Assad war ?Nein. Das Ziel ist, Assad wegzubekommen. Danach wird man weiterschauen. Der IS (bzw. die Vorgängerorganisation ISIS/ISIL) ist während dem Krieg erst in Syrien aktiv geworden, der existierte in seiner heutigen Form zu Beginn des Aufstandes überhaupt nicht. fsc_zedtler schrieb:Der sogennante Aufstand des syrischen Volkes ist in Wahrheit ein von aussen lang geplanter Bürgerkrieg. Schon vor den ersten Demos wurden durch arabische Monarchien und durch anderen Geheimdiensten unterstütze tausensde (5 stellig) ausländische Kämpfer in den Grenzregionen um und in Syrien versammelt.Selbstverständlich kannst Du das alles belegen. Klingt wie eine musterhafte Neocon-Verschwörung. Erklär mir doch mal Folgendes: a) warum hat man es nicht schon längst gemacht, gibt es die Diktaturen doch schon seit Jahrzehnten? Und b) warum wurden zuerst pro-westliche Diktatoren gestürzt (in Tunesien und Ägypten, später auch im Jemen)? Ich halte es sogar für plausibel, dass in den Schubladen diverser pöhser Organisationen pfannenfertige Pläne für Regimewechsel in Syrien & co. herumlagen. Aber doch nicht für Regimewechsel bei den eigenen Freunden in der Region, die dann über die Klinge springen mussten. Überdies gab es sogar Unruhen in Jordanien und Saudi-Arabien, worauf das saudische Königshaus schleunigst Geldgeschenke ans Volk verteilte, um dieses bei Laune zu halten. Insofern macht es viel mehr Sinn, dass die Umsturzereignisse in allen betroffenen Ländern von internen Faktoren ausgelöst wurden: der Leidensdruck der Bevölkerung wurde zu gross. Man hat die Angst vor der Staatsgewalt überwunden. Als in Tunesien der Umsturz kam, haben die Menschen in Libyen, Ägypten, Syrien und Jemen ekannt, dass es möglich ist, ein gewaltbereites Regime zu erledigen. Im Weiteren wurde keine ausländische Hilfe mehr benötigt, um einen Umsturz anzuzetteln. Zitat:Du behauptest die Syrier wurden von Assad unterdrückt und hätten deswegen rebelliert. Dies stimmt in der Form nicht. Die einzelnen Religionen und Ethnien konnten wesentlich freier leben als z.b in den arabischen Monarchien. Wie erklärts du dir wie es möglich sein soll unterdrückt zu werden aber gleichzeitig Zugang zu den besten Universitäten (Bildung) und in höchste Militärkreise zu bekommen? Es gab eine sehr hohe Zahl an Sunniten in Universitäten und sogar sunnitische Generäle. Zeig mir mal wo es das in den vom Westen hoffierten Golfmonarchien gibt?Es geht um Unterdrückung generell, also vom Staat gegen die Bevölkerung. Nicht um Unterdrückung einzelner Religionsgruppen oder Ethnien. Hätte das Assad-Regime so geherrscht, wäre es schon lange beseitigt worden. Zitat:Auch wenn ich mir durchaus bessere Präsidenten als Assad vorstellen kann so war er wie Gadafi ein Garant für Stabilität und auch wirtwschaftlichen Aufschwung. Die BIP Wachstumsraten beider Länder bewegten sich im mittleren einstelligen Bereich. Nach den Aufständen z.B Libyen bei bis zu -52%.Mit dieser Optik bzw. mit diesem Argument wird immer wieder gegen Veränderung angekämpft: "Ohne mich wird alles schlimmer", "Arbeitsplätze gehen verloren", etc. Damit werden Ängste geschürt, um die Menschen auf Linie zu bringen. Aber irgendwann ist die Bevölkerung eben nicht mehr käuflich. Wohlstand ist halt nicht alles, was die Menschen interessiert.
09.10.2015, 18:44
hunter1 schrieb:Entscheidungsrelevant sollte für uns nur eine Sichtweise sein: Unsere eigene.Nightwatch schrieb:Also Fiat iustitia et pereat mundus?Aus Sicht der Oppositionellen in den betroffenen Ländern: ja. Und deren Sicht sollte mMn höher gewichtet werden, als eine, die unseren Normen entspringt. Man darf die Lust nach Rache nicht unterschätzen, insbesondere nach jahrzehntelanger Unterdrückung. Wir müssen in Syrien so handeln das es unseren Interessen entspricht - nicht zwangsläufig denen irgendeiner Opposition oder gar nach irgendwelchen pseudomoralischen Standpunkten.
09.10.2015, 21:34
Wer Rückständig ist sollte klar sein. In Syrien lebten Ethnische und Religiöse Gruppen friedlich miteinander. Das kann dein Israel nicht vorweisen. Schade das du hier nicht die rosa Brille abnehmen kannst.
Auch gibt es nur wenige in Syrien oder Libyen welche Sympathie für den IS haben. Alleine die Zahlen bei FSA, IS und Al Nusra zeigen doch auf das es nur einer von 10 sind welche Syrer sind. Der Rest ist Terror Import aus dem Ausland. Geplant vor 2006 und vorbereitet ab 2006. das sind alles CIA & Co. Terror Kriege. Zusammen mit Saudis, Katar, Türkei, usw. Und natürlich von Israel. Syrien soll Rückständig sein? Die Menschen dort kämpfen seit mehr als vier Jahre gegen den schlimmsten Terror welcher vom Ausland gebracht und massivst Unterstützt wird. Wenn die Menschen nicht Ihr Land, Ihr Leben, Ihre Geschichte so lieben würden wäre Syrien dem Terror schon lange erkegrn u d wie Libyen ein Haufen Asche. Irak, Syrien und Libyen waren einst die Länder wo es vom sozialen Netz, Bildung, Sicherheit und anderem viel mehr für alle gab SLS es in hundert Ländern der Welt je geben wird. Diese Heuchelei hier und Verdrehungen von Tatsachen ist nicht nur plump sondern schlicht zum Kotzen.
09.10.2015, 23:54
triangolum schrieb:Wer Rückständig ist sollte klar sein. In Syrien lebten Ethnische und Religiöse Gruppen friedlich miteinander. Das kann dein Israel nicht vorweisen. Schade das du hier nicht die rosa Brille abnehmen kannst.Es ist nicht mein Israel und das Argument ist völliger Stuss. Israel hat ein viel explosiveres Bevölkerungsgemisch als Syrien und die Lage dort wird durch den Palästinenserkonflikt zusätzlich angeheizt. Trotzdem gestaltet sich das Zusammenleben von Juden, Arabern und Drusen in Israel selbst sehr überaus friedlich. triangolum schrieb:Auch gibt es nur wenige in Syrien oder Libyen welche Sympathie für den IS haben. Alleine die Zahlen bei FSA, IS und Al Nusra zeigen doch auf das es nur einer von 10 sind welche Syrer sind. Der Rest ist Terror Import aus dem Ausland. Geplant vor 2006 und vorbereitet ab 2006. das sind alles CIA & Co. Terror Kriege. Zusammen mit Saudis, Katar, Türkei, usw. Und natürlich von Israel.Die anderen dreiundzwölf islamistischen Gruppen dort stehen dem IS doch in nichts nach. Schon garnicht ideologisch. Derweil, im Westen gab es über die Jahre sicherlich Überlegungen und Bestrebungen Assads Regime zu stürzen. Wenn überhaupt konkret wurde das aber erst im Zuge des arabischen Frühlings. Die These, man hätte das schon 2006 so in die Wege geleitet ist großer Käse. Die Amerikaner standen damals kilometertief im Irak im Dreck, waren damit überlastet den Bürgerkrieg dort irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. In diese Situation zu beschließen die nächste Baustelle aufzumachen ist Unfug. Während des arabischen Frühlings ist man dann auf den Zug mit aufgesprungen. Sicher auch die CIA aber geplant war da nix. Soviel Weitblick hat da keiner. Die haben ja nicht mal gerafft, dass die treuen Verbündeten am Golf die Islamisten stützen und Syrien in ein Schlachthaus des wieder aufgeflammten Sunnitisch-Schiitischen Religionskrieges verwandeln. Nicht einmal das Auftreten des IS hatten sie auf dem Schirm. Schon ziemlich lächerlich da einen großen Masterplan vermuten zu wollen. Israel hat mit dem ganzen Drama noch am allerwenigsten zu tun. Man versucht auf dem Golan Herr der Lage zu bleiben aber damit hat es sich. Zitat:Syrien soll Rückständig sein? Die Menschen dort kämpfen seit mehr als vier Jahre gegen den schlimmsten Terror welcher vom Ausland gebracht und massivst Unterstützt wird. Wenn die Menschen nicht Ihr Land, Ihr Leben, Ihre Geschichte so lieben würden wäre Syrien dem Terror schon lange erkegrn u d wie Libyen ein Haufen Asche.Syrien ist ein Haufen Asche und Millionen Syrer zeichnen sie aktuell gerade nicht dadurch aus 'für ihr Land' aka den zivilisatorisch nicht weniger zurückgebliebenen Schlächter Assad den Kopf hinzuhalten. Die Vorstellung da würden die edlen Syrer heldenhaft gegen den islamistischen Terror ziehen ist ziemlich verquer. Free for all beschreibt es besser. Zitat:Irak, Syrien und Libyen waren einst die Länder wo es vom sozialen Netz, Bildung, Sicherheit und anderem viel mehr für alle gab SLS es in hundert Ländern der Welt je geben wird.Richtig, das waren diese Länder mal. Vor allem während des Kalten Krieges unter sozialistischen Einfluss. Das änderte sich aber, mit der explodierenden Bevölkerung und der Perspektivlosigkeit der jungen Massen kam die Religion in steizeitlicher Form zurück. Völlig normaler Vorgang den man aber nicht kontrollieren kann.
10.10.2015, 12:52
@fsc_zedtler
Zitat:Der sogennante Aufstand des syrischen Volkes ist in Wahrheit ein von aussen lang geplanter Bürgerkrieg. [...] Du behauptest die Syrier wurden von Assad unterdrückt und hätten deswegen rebelliert. Dies stimmt in der Form nicht.Man sollte sich vielleicht daran erinnern, dass es konfessionelle Gewalt in Syrien nicht erst seit 2011 bzw. dem Beginn des arabischen Frühlings gibt oder gab. Schon seit der Machtübernahme des Assad-Clans durch Hafez al-Assad 1970 kam es regelmäßig zu Unruhen, vor allem geschürt durch die sunnitisch-ägyptische Muslimbruderschaft (bzw. ihre Ableger) und zeitweise auch palästinensische Extremisten. Zwischen 1975 und 1982 nahmen diese Aufstände extremistischer Sunniten solche Formen an, dass das Regime an Einfluss im ländlichen Bereich verlor, Überfälle auf Posten und Kasernen häuften sich. Die Unruhen gipfelten dann im fürchterlichen Blutbad von Hama 1982, wobei die syrische Armee diese Stadt kurzerhand dem Erdboden gleichmachte (und vermutlich zwischen 10.000 und 20.000 Menschen tötete). Und diese Aufstände wurden beileibe nicht von "westlichen" Geheimdiensten initiiert, sondern entstanden aus a) der religiös spannungsgeladenen Situation im Lande selbst (bzw. auch aus dem Gegensatz zwischen Sunniten, Schiiten und den Alawiten) bzw. b) auch aus dem Gegensatz zwischen Religiösität und Säkularismus (und die herrschende Baath-Partei des Assad-Clans war und ist sozialistisch-säkular, was religiösen Sunniten fast wie Gotteslästerung erscheinen dürfte). D. h. also, dass die gesellschaftlichen Spannungsmomente innerhalb Syriens (religiöse Gegensätze, religiös-politische Gegensätze und die Tatsache, dass nur eine sehr kleine Clique die Geschicke des Landes kontrolliert) eminent waren und sind. Seit der Begründung der Assad-Diktatur gärte es "unter dem Teppich" im Lande gewaltig und es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der Deckel wegfliegt. Dass dies dann so schnell bzw. im Rahmen des arabischen Frühlings geschieht und unter dem als "sanfter Diktator" (im Vgl. zu seinem Vater) bezeichneten Baschar al-Assad, damit hat man vermutlich aber nicht gerechnet. Nur: Dass es in Syrien eine derartige Eskalation gegeben hat, lag nicht an irgendwelchen Verschwörungstheorien oder bösen Geheimdiensten, sondern lag schlicht daran, dass a) die Grundvoraussetzungen für den Konflikt im Lande selbst schon seit Jahrzehnten vorhanden waren, dass b) der Westen zeitweilig nichts unternommen hat (was Extremisten das Verdrängen der eigentlichen Opposition ermöglichte) und dass c) ab grob 2012/13 einige Protagonisten rund um Syrien herum - von Saudi-Arabien bis Iran - ihr machtpolitisches und religiöses Süppchen begonnen haben zu kochen. Zitat:...die Demos sind dann wie in anderen Ländern (Tunesien, Libyen, Ukraine usw.) nach den gleichen Strickmustern an geheimdiensticher Vorgehensweisen zu erkennen. [...] Diese Vorgehensweisen waren auch in Tunesien, Libyen und Syrien mehr als deutlich zu vernehmen.Selbst wenn man dies so stehen lassen würde, so müsste man zugestehen, dass der Wandel in Tunesien zumindest recht gut hin zu einer Demokratie funktioniert hat (auch wenn man noch einige Probleme mit islamistischen Splittergruppen hat). Vor allem sollte man sich fragen, weswegen man die Völker in diesen Ländern mit einer solchen Behauptung derart entmündigt? Quasi wird jede Rebellion in der islamischen Welt den bösen Mächten zwischen Washington und Brüssel angedichtet (unter vermutlich berechnender Auslassung des Gebiets zwischen Moskau und Teheran), so als wenn "die Araber" zu einer Rebellion gar nicht fähig seien. Dass den Menschen dort vielleicht die Jahrzehnte der Diktatur und Unterdrückung irgendwann auf den Keks gegangen sein könnten, wird gar nicht erwogen. Dass es in diesen Ländern eine wachsende Zahl von jungen und perspektivlosen Menschen gab und gibt, die die vielen Jahren der Bereicherung und Gewaltherrschaft eines Gaddafis, Assads, Mubaraks oder Ben Alis irgendwann leid waren und dagegen auf die Straße gegangen sind, wird irgendwie ausgeblendet. Genau genommen war es schon verwunderlich, dass es bis 2011 gedauert hat, bis was geschah. Aber nein, alle Unruhen dort kommen natürlich nicht aus dem Lande, sondern werden von außen durch den bösen Westen initiiert. Entschuldigung, aber so einfach ist es sicher nicht... Schneemann.
12.10.2015, 12:57
Das Eingreifen russischer Streitkräfte (bereits vor einigen Tagen geschehen bzw. seit Tagen laufend) scheint den syrischen Regierungstruppen zumindest eine gewisse Entlastung zu bringen. Offenbar gelang es, mehrere Ziele wieder einzunehmen:
Zitat:Syrian forces make gains under Russian air cover<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aljazeera.com/news/2015/10/syrian-forces-gains-russian-air-cover-151010180152357.html">http://www.aljazeera.com/news/2015/10/s ... 52357.html</a><!-- m --> Allerdings scheint sich auch abzuzeichen, dass sich die russischen Angriffe eben nicht nur auf Islamistengruppen konzentrieren, sondern auch auf jedwede andere Opposition - was ja auch befürchtet worden war. Damit wird ersichtlich, dass sich die russische Initiative nicht vorrangig gegen den IS (oder andere extremistische Gruppen) richtet, sondern vornehmlich auch darauf zielt, das Regime von Assad zu (unter)stützen. Im Rahmen der russischen Luftschläge wird zudem der Vorwurf seitens von Menschenrechtsgruppen laut, dass neuartige russische Clusterbomben eingesetzt worden sein sollen: Zitat:Syria: New Russian-Made Cluster Munition Reported <!-- m --><a class="postlink" href="https://www.hrw.org/news/2015/10/10/syria-new-russian-made-cluster-munition-reported">https://www.hrw.org/news/2015/10/10/syr ... n-reported</a><!-- m --> Schneemann.
13.10.2015, 11:43
Zitat:Allerdings scheint sich auch abzuzeichen, dass sich die russischen Angriffe eben nicht nur auf Islamistengruppen konzentrieren, sondern auch auf jedwede andere Opposition - was ja auch befürchtet worden war. Damit wird ersichtlich, dass sich die russische Initiative nicht vorrangig gegen den IS (oder andere extremistische Gruppen) richtet, sondern vornehmlich auch darauf zielt, das Regime von Assad zu (unter)stützen. Versteh nicht warum so ein Wind darum gemacht wird. Assad und Russland sind Bündnispartner. Ist legitim, dass Russland das Bündnis nicht bricht. Sollte doch nicht überraschend sein. Das wird medial doch auch stark aufgebauscht. Die Rebellengruppen bekommen laut Spiegel bzw. New York Times angeblich nun deutlich schneller und mehr Waffen, nachdem Russland in der Region interveniert hat. Zitat:Die russischen Luftangriffe in Syrien haben nach Aussagen von Rebellen gegenüber der "New York Times" einen regelrechten Stellvertreterkrieg in Gang gesetzt. Sie bekämen plötzlich mehr Waffen, so die Kommandeure - angeblich mit Billigung der USA. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-russlands-einmischung-loest-stellvertreterkrieg-aus-a-1057472.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 57472.html</a><!-- m --> Es wurde ja schon mehrmals hier im Forum geschrieben, dass sich das zu einem größeren Stellvertreterkrieg ausweiten wird. Die USA werden sicherlich auch ihr besten geben, im Rahmen ihrer momentanen pol. Möglichkeiten, Russland das Eingreifen so weit wie möglich zu erschweren. Wird sich zeigen, wie die Bevölkerung Russlands mit dem Konflikt umgeht, wenn mehr Särge in der Heimat ankommen und sich der Konflikt in die Länge zieht. |