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Schneemann schrieb:Das ist an sich eine durchaus gute Idee, aber sie erscheint mir unmöglich in der Umsetzung. Davon auszugehen, dass die Hamas einer de facto Entwaffnung ihrerselbst zustimmen und die UN in ihre Verstecke zwecks einer Waffenentsorgung hineinlassen würde, ist wünschenswert, aber kaum zu erwarten. Abgesehen davon, dass die UN in Nahost sich übrigens auch in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm eingedeckt hat, kann man deren Wirksamkeit in solchen Fragen ja auch am Bsp. Hisbollah sehen. Es geschah rein gar nichts. Zudem hätte ich Zweifel, ob denn die UN die Tricks beim Waffenverstecken überhaupt durchschauen würde. Das Primärproblem ist, dass die Hamas aus oder neben diesesn Einrichtungen kämpft und es darauf anlegt das diese Einrichtungen getroffen werden.
Das verhindert man nicht mal mit Blaumhelmsoldaten.
Schneemann schrieb:Ja, man hat Gegentunnel gegraben und bei Bedarf diese mit massiven unterirdischen Ladungen hochgesprengt. Aber die Bedingungen von der Wiener Belagerung 1683 oder an der Somme 1917 auf Gaza 2014 zu übertragen, ist wohl kaum machbar und wäre auch unzweckmäßig, wurden doch damals Tonnen von Sprengstoff unter den Linien des Gegners gezündet und heftigste Schäden an der Oberfläche verursacht. Jede Kommandoaktion in einen Tunnel hinein ist da weniger verlustreich und kostet weniger. Technische Lösungen werden mittelfristig kommen. Es ist eine ganze Reihe von Ansätzen denkbar wie man das Problem auf Dauer in den Griff bekommt. Kurzfristig war der Einmarsch in Gaza die einzige Möglichkeit der bestehenden Bedrohung Herr zu werden.
Es war eben mitnichten so, dass die IDF auf israelischer Seite die verschiedenen Ausgänge der Tunnel lokalisieren konnte. Tatsächlich war die Aufklärung im Gazastreifen durch jede Menge Intel deutlich besser. Man hatte menschliche Informationsquellen, konnte wenn man manchen Meldungen glauben darf umfangreiches Kartenmaterial erbeuten und die Hamas bei der Nutzung der Tunnel beobachten.
Das und die schlichte Tarnung der Ausgänge auf palästinensischer Seite machte den Erfolg der Operaton erst möglich.
Schneemann schrieb:Zitat:Der einfachste Weg ist, diese Tunnel zu lokalisieren (das macht Israel ja auch), dann anzubohren und zu fluten.
Womit die Leute im Tunnel ersaufen wie die Ratten. Ja, machbar wäre es. Vorher sollte man aber die UN und HRW abschaffen, weil der Protest dann wohl lauter wäre als derzeit.
Ob man die Tunnel sprengt oder flutet ist auch schon wurscht. Die Amerikaner haben im Vietnam gern irgendwelche Gase in die Tunnel geleitet und angezündet. Das ist auch ganz nett.
Aber das Primärproblem ist nicht die Vernichtung sondern die Aufklärung.
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Zitat:Der einfachste Weg ist, diese Tunnel zu lokalisieren (das macht Israel ja auch), dann anzubohren und zu fluten.
Es handelt sich ja nicht nur um einfache Tunnel die von Punkt A nach B führen, sondern um ein Netzwerk mit sehr vielen Querverbindungen, Verbindungstunneln, sehr vielen Ausgängen und angesichts der Komplexität und Größe dieses Komplexes kann man auch von Gegenmaßnahmen gegen Wasser und Gase ausgehen, wie sie die Vietcong in Vietnam ja auch eingebaut haben. Es ist nicht so einfach, ein solches Tunnelsystem einfach nur durch Wasser oder Gaseinleitung in ausreichender Quantität zu zerstören bzw seinen Gebrauch unmöglich zu machen. Schleusen, bauliche Maßnahmen, die Teilung in Abschnitte mit jeweils dazwischen nach oben gehenden Bögen, Frischluftsysteme und Ventilation etc etc es gibt viele Gegenmaßnahmen.
Was aber natürlich nicht dagegen spricht, diese Methoden trotzdem anzuwenden. Damit kann man zumindest einen Teil der Tunnel treffen. Die Frage ist auch, ob dergleichen nicht ohnehin seitens der Israelis praktiziert wird und man diese Kampfweise nicht geheim hält um nicht noch schlechter auszusehen.
Die Aufklärung von Tunneln in dem sandigen lockeren Boden im Bereich des Gaza Streifens sollte zudem eigentlich nicht so schwer sein. Dafür gibt es beispielsweise Bodenradar-Systeme wie sie bspw Archäologen oder auch Satelliten für Forschungszwecke anwenden welche Verwerfungen im Boden feststellen können. Man kann damit sogar in erheblicher Tiefe Tunnel präzise ausmachen.
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Da einige von euch wohl wissen wollen, welche Einheiten Israel im Gazastreifen einsetzt und warum die Hizbollah der Hamas nicht zur Hilfe kommt:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://medium.com/war-is-boring/these-are-the-israeli-units-fighting-in-gaza-c575c8ee3f8c">https://medium.com/war-is-boring/these- ... 75c8ee3f8c</a><!-- m -->
Zitat:These Are the Israeli Units Fighting in Gaza
The Israeli military is pretty secretive about revealing the units it deploys to war. Given Israel’s location and history, the country has to position its army in a way to fight off immediate, simultaneous threats from different directions.
Man hat erhebliche Truppenkontingente zum Gazastreifen gebracht - sogar eigentlich auf dem Golan stationierte Einheiten. Einige davon gehören zu den besten der israelischen Streitkräfte.
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Das ist nichts Ungewöhnliches, sie ziehen schon immer die aktiven Truppen zusammen wenn es was zu tun gibt und ersetzen sie durch Reserveverbände.
Die Heimatbasen der Einheiten sind da weniger entscheidend, da wird munter alles verlegt was Sinn macht. Sind ja auch keine Entfernungen und die IDF hat erhebliche Erfahrungen und Ressourcen um schwere Verbände durchs Land zu bringen.
So ist es etwa auch so, dass vier der fünf Infanteriebrigaden der IDF waren an allen drei größeren Operationen der letzten Jahre beteiligt (1x Libanon, 2x Gaza), nur Kfir Brigade verpasste den Libanonkrieg.
Man muss sich das auch nicht so vorstellen, dass da die komplette Brigade antritt und die Israelis mit 9 vollen Brigaden in Gaza einmarschiert sind.
Da wird vor allem Etliches an gekardeten Reserveverbänden und Ausbildungseinheiten zurückgeblieben sein.
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@Schneemann:
bei der UN-Kontrolle geht es nicht um die Entwaffnung der Hamas, sondern die Sicherung der unter UN-Schutz stehenden Flüchtlingslager wie z.B. de UN-Schulen (oder auch von Krankenhäusern) vor der Infiltrierung durch Kämpfer und dem behaupteten Missbrauch als Waffenlager einerseits sowie vor Bombenangriffen andererseits. Wenn diese UN-Schulen etwa (vergleichbar einer Botschaft) durch Blauhelm-Soldaten geschützt würden, könnten die Hamas die behaupteten Waffenlager dort gar nicht anlegen. Und bei Bedarf könnte diese Kontrolle auch auf die nächste Umgebung ausgedehnt werden.
Allerdings kann ich mich erinnern, dass auch die UN-Flagge und die Kenntnis der Position des UN-Beobachtungspostens die Israelis im letzten Libanon-Krieg nicht davon abgehalten hat, den UN-Posten u bombardieren.
Und "ersaufen wie die Ratten" würden die Tunnel-Benutzer wohl nicht. Aufgrund der vielen Verzweigungen und Verästelungen würden diese Tunnel sicher nicht auf einen Schlag voll laufen, sondern so langsam, dass noch eine Flucht möglich wäre - aber andererseits wohl auch schnell genug, dass die dort gelagerten Waffenbestände nicht evakuiert werden könnten. Vielleicht baut Israel ja an der Grenze zum Gaza-Streifen einen entsprechenden Kanal zum Mittelmeer, aus dem bei Bedarf die entsprechenden Wassermengen auch gleich im Hinterland entnommen und in die "Tunnel-Kanalisation" geleitet werden könnten. Eine einzige Sprengung zu einem Tunnel unter dem Kanalbett würde dazu wohl reichen.
Hier wird unsere Diskussion bezüglich der Menschenrechtsverstöße aufgegriffen; ich halte den Bericht für ausgewogen und gib ihn daher weiter:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/2000004033018/Gaza-und-das-Voelkerrecht-Militaerisches-Kalkuel-zivile-Opfer?ref=rss">http://derstandard.at/2000004033018/Gaz ... er?ref=rss</a><!-- m -->
Zitat:Gaza und das Völkerrecht: Militärisches Kalkül, zivile Opfer
Julia Raabe
5. August 2014, 17:32
Nach dem Angriff auf drei Schulen im Gazastreifen haben die UN Israel eine Verletzung des Völkerrechts vorgeworfen. Doch die rechtliche Lage ist kompliziert − und auch die Hamas muss sich an die Regeln halten.
In der Bewertung dieses Konflikts haben nicht nur Menschenrechtsorganisationen beiden Seiten Verstöße gegen das Völkerrecht und mögliche Kriegsverbrechen vorgeworfen. Auch hochrangige UN-Diplomaten bis hin zu Generalsekretär Ban Ki-moon und Menschenrechtshochkommissarin Navi Pillay haben sich in diese Richtung geäußert − vor allem nach dem Beschuss dreier UN-geführter Schulen durch Israel.
Die Aussage Bans, diese Angriffe verletzten das humanitäre Völkerrecht, hält Wolff Heintschel von Heinegg von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder jedoch "zumindest für verfrüht". Zwar sei es richtig, dass UN-Einrichtungen besonderen Schutz genießen, auch in Kriegssituationen, "aber auch solche Einrichtungen verlieren diesen Schutz, wenn sie von einer Konfliktpartei für militärische Zwecke genutzt werden." Mit anderen Worten: Wenn die Hamas in einer UN-Schule Waffen lagert oder in einem Krankenhaus Kämpfer versteckt, wird der Ort zu einem "zulässigen militärischen Ziel".
Das heißt aber nicht, dass der Gegner − in diesem Fall Israel − uneingeschränkt angreifen darf. Vorher muss in jedem einzelnen Falle abgewogen werden: Inwieweit würden Zivilisten oder zivile Gebäude in Mitleidenschaft gezogen? Rechtfertigt dies den militärischen Vorteil der Aktion? Das ist schwierig zu beurteilen.
Der Angriff darf nicht erfolgen, "wenn der zu erwartende Kollateralschaden in einem krassen Missverhältnis zum militärischen Vorteil steht − wohlgemerkt: in einem krassen Missverhältnis", erklärt Heintschel von Heinegg.
...
Entsetzte Öffentlichkeit
Entsetzt hat die internationale Öffentlichkeit auf die vielen zivilen Opfer auf palästinensischer Seite reagiert − ein Kriterium, das bei der völkerrechtlichen Bewertung durchaus eine Rolle spielt. So sagt der Völkerrechtler Hans-Joachim Heintze von der Universität Bochum: "Wenn Sie die Zahlen vergleichen und sehen, dass es auf israelischer Seite hauptsächlich Soldaten, auf palästinensischer Seite überwiegend Zivilisten sind, dann ist das meines Erachtens nicht verhältnismäßig." Er bezweifelt, dass die Opfer bei den israelischen Angriffen noch mit dem militärischen Vorteil argumentiert werden können.
...
Für Heintze steht Israel vor einem Dilemma: "Eigentlich kann man im Gazastreifen gar keinen bewaffneten Konflikt führen, weil das Gebiet so dicht besiedelt ist." Auch wenn im Vorfeld eines Angriffs die Bevölkerung gewarnt werde − "man weiß gar nicht, wo die Menschen hinsollen, um sich zu schützen."
...
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Das funktioniert einfach nicht, solche UN Truppen hätten nie die rechtlichen und militärischen Möglichkeiten die Hamas davon abzuhalten, direkt neben ihnen Israelis anzugreifen oder Raketen abzuschießen.
Das endet dann nur wieder so wie im Libanon, wo die Flaggen von UN und Hisbollah Seit an Seit friedlich im Wind flatterten und hinterher das Geschrei groß war.
Es ist bislang ziemlich untergegangen, aber da gerne etwas anderes behauptet wird; wie jetzt veröffentlicht wurde, gibt es sehr konkrete Hinweise zu einer Verbindung der Hebroner Terrorzelle und der Hamas im Gazastreifen.
Israel Confirms Hamas Funded Kidnapping
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tabletmag.com/scroll/181476/israel-confirms-hamas-funded-kidnapping">http://www.tabletmag.com/scroll/181476/ ... kidnapping</a><!-- m -->
Alleged mastermind behind kidnapping of three Israeli teens arrested
http://www.jpost.com/National-News/Alleg...d-370166#!
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Einen "sauberen" Krieg kann es gar nicht geben. Keine Armee - egal wie diszipliniert und gut ausgebildet - kann einen Krieg führen ohne Zivilisten, Unschuldige, Kinder etc zu töten. Auch die israelische Armee nicht, obwohl sie sich in Gaza sehr weitgehend bemüht hat dies zu tun.
Angesichts der Bevölkerungsstruktur wären beispielsweise eher um die 700 tote Kinder zu erwarten gewesen. Das die Zahl der getöteten Kinder so viel niedriger war (Auswertung der Namenslisten von Al Jazeera, also einer definitiv nicht israelfreundlichen Quelle) zeigt auf, dass Israel sehr gezielt und zurückhaltend vorgegangen ist.
Und ca 1600 Tote von 1,8 Millionen Einwohnern sind ein extrem niedriger Prozentwert der Gesamtbevölkerung. Das sind gerade mal ca. 0.06% der Bevölkerung !
Was wir hier an sinnfreier Empörung weltweit sehen - ist entweder politisch, vorgespielt oder von extremer Weltfremdheit.
Wer gegen das Töten von Kindern im Krieg ist, der muss konsequent gegen jede Art von Krieg sein und auch bereit sein, dafür sein Leben zu opfern. Deshalb achte ich echte Pazifisten hoch, die jeden Krieg ablehnen. Aber sich über bestimmte Handlungen im Krieg empören, aber andere normal heißen, dass ist bizarr!
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@Quintus
Zitat:Und ca 1600 Tote von 1,8 Millionen Einwohnern sind ein extrem niedriger Prozentwert der Gesamtbevölkerung. Das sind gerade mal ca. 0.06% der Bevölkerung !
Für das dass sich wahrscheinlich nicht mal 0.006% an dem Konflikt beteiligen, ist das eine jämmerlich Quote. Der Rest demonstriert gegen die Besatzer wie es anderswo auch geschieht.
Zitat:Was wir hier an sinnfreier Empörung weltweit sehen - ist entweder politisch, vorgespielt oder von extremer Weltfremdheit.
Ich frag dich wie du reagieren würdest, wenn dir die Ordnungsmacht dein Hab und Gut zusammenschiesst. Deine Ideologie basiert leider generell auf Abbruch und nie auf Aufbau. Du kannst nicht nachvollziehen, wie viel Leid man mit solchen Einsätzen verbreitet. Das einzige was die Zivilisten interessiert, ist Überleben und das was man sich erwirtschaftet hat, unversehrt behalten kann. Wenn du dein Haus verlierst, Bekannte getötet werden, kannst du zu dieser Ordnungsmacht kein vernünftiges Verhältnis mehr haben. Wie auch, gibt es Entschädigungen für solche Kollateralschäden von den Israelis, ich glaub nicht.
Man kann sich nicht auf den Standpunkt stellen, ich verhandle nicht mit Palästinensern, solang Terroristen die Anschläge nicht stoppen. Terroristen werden nie das tun was man möchte. Sieht man ja im Irak, man muss eine gemeinsame Lösung unter den Vernünftigen finden. wer das nicht voran treibt, nährt den Boden für den Terror. Aber leider sind die Israelis auch nicht vernünftig, sie haben sich in den Jahren derart stark radikalisiert, dass hier wenig Hoffnung besteht.
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@Erich
Zitat:@Schneemann:
bei der UN-Kontrolle geht es nicht um die Entwaffnung der Hamas, sondern die Sicherung der unter UN-Schutz stehenden Flüchtlingslager wie z.B. de UN-Schulen (oder auch von Krankenhäusern) vor der Infiltrierung durch Kämpfer und dem behaupteten Missbrauch als Waffenlager einerseits sowie vor Bombenangriffen andererseits. Wenn diese UN-Schulen etwa (vergleichbar einer Botschaft) durch Blauhelm-Soldaten geschützt würden, könnten die Hamas die behaupteten Waffenlager dort gar nicht anlegen. Und bei Bedarf könnte diese Kontrolle auch auf die nächste Umgebung ausgedehnt werden.
Allerdings kann ich mich erinnern, dass auch die UN-Flagge und die Kenntnis der Position des UN-Beobachtungspostens die Israelis im letzten Libanon-Krieg nicht davon abgehalten hat, den UN-Posten u bombardieren.
Wenn denn die UN wirklich garantieren könnte, dass sie in der Lage ist, ein solches Vorhaben durchzuziehen (auch gegen den möglichen Widerstand radikaler Kräfte seitens der Palästinenser) und es auch erkennbar ein Erfolg sich abzeichnen würde, so würde ich diesen deinen Vorschlag sogar als unterstützenswert ansehen. Ich habe aber die Befürchtung - und bisherige Abläufe in Nahost zeigen dies leider -, dass allenfalls irgendwelche völlig überforderten Blauhelme aus Bangladesch, Ghana oder Nepal völlig weltfremd dort das blaue Fähnlein schwenken dürfen, kein gescheites Mandat und auch gar keine richtigen Mittel zu Durchsetzung von eben diesem haben, Korruption und Vetternwirtschaft fördern, großspurig weiße Landrover durch die Gegend kutschieren und ansonsten beim ersten Anzeichen eines Konfliktes die Koffer packen und alles sich selbst überlassen, während Hamas und Co. nebenan ihre Ausrüstung verbergen. Das war bislang in nahöstlichen Szenarien leider fast immer so.
Und bezüglich des letzten Libanon-Krieges: Man sieht doch, was die UN dort groß erreichen konnte - nämlich nichts. Im Süden hock(t)en einige handlungsunfähige und -unwillige Haufen von teils drittklassiger Struktur, die nicht mal gegen die eh schon schwache libanesische Armee irgendwas bewegen konnten, von der Hisbollah und dem Entwaffnungsgerede um sie mal ganz zu schweigen. Und die deutsche Marine zeigt brav Fahne vor der Küste - offiziell um "Waffen-Schmuggel einzudämmen" (obgleich dies kaum wer richtig glauben kann, selbst in Berlin nicht) -, bewegt aber faktisch gesehen kaum was bis gar nichts (abgesehen davon, dass man mit "gewissen Schiffen" etwas besser nach Syrien hineinlauschen kann).
Kurzum: Dein Gedanke ist wünschenswert, sicher, aber er wird nicht funktionieren, solange die UN im Jetztzustand ist. Leider.
Schneemann.
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Zitat:Das war bislang in nahöstlichen Szenarien leider fast immer so.
Wann war es denn mal anders? Mir fällt nichts ein.
Ansonsten hast du vollkommen Recht.
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Schneemann schrieb:....Wenn denn die UN wirklich garantieren könnte, dass sie in der Lage ist, ein solches Vorhaben durchzuziehen (auch gegen den möglichen Widerstand radikaler Kräfte seitens der Palästinenser) und es auch erkennbar ein Erfolg sich abzeichnen würde, so würde ich diesen deinen Vorschlag sogar als unterstützenswert ansehen. Ich habe aber die Befürchtung - und bisherige Abläufe in Nahost zeigen dies leider -, dass allenfalls irgendwelche völlig überforderten Blauhelme aus Bangladesch, Ghana oder Nepal völlig weltfremd dort das blaue Fähnlein schwenken dürfen, kein gescheites Mandat und auch gar keine richtigen Mittel zu Durchsetzung von eben diesem haben, Korruption und Vetternwirtschaft fördern, großspurig weiße Landrover durch die Gegend kutschieren und ansonsten beim ersten Anzeichen eines Konfliktes die Koffer packen und alles sich selbst überlassen, während Hamas und Co. nebenan ihre Ausrüstung verbergen. Das war bislang in nahöstlichen Szenarien leider fast immer so.
....Kurzum: Dein Gedanke ist wünschenswert, sicher, aber er wird nicht funktionieren, solange die UN im Jetztzustand ist. Leider.
Schneemann. Ein Angebot der EU - auch "Korrupt und völlig überfordert"?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/nahost-konflikt-eu-will-entwaffnung-im-gazastreifen-ueberwachen-13084809.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 84809.html</a><!-- m -->
Zitat:Nahost-Konflikt
EU will Entwaffnung im Gazastreifen überwachen
Die Europäischen Union will sich wieder stärker im Nahen Osten engagieren. Eine Mission an der Grenze zwischen Gaza und Ägypten könnte wiederaufgenommen werden.
06.08.2014 ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/eu-gaza-101.html">http://www.tagesschau.de/ausland/eu-gaza-101.html</a><!-- m -->
Zitat:Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten
EU will Kontrollen in Rafah übernehmen
Stand: 06.08.2014 17:36 Uhr
Die EU ist bereit, die Kontrollen am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu übernehmen und damit dessen Wiedereröffnung zu ermöglichen.
...
allerdings wird Israel wohl so ein Angebot auch nicht akzeptieren, weil ... Repräsentanten aus der EU es wagen, Kritik an Israel zu üben:
Erich schrieb:....<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/vereinte-nationen-im-gaza-krieg-wenn-schulen-zum-angriffsziel-werden-1.2075806">http://www.sueddeutsche.de/politik/vere ... -1.2075806</a><!-- m -->
Zitat:4. August 2014 13:37
Gaza-Krieg
Wenn Schulen zum Angriffsziel werden
Wurden unschuldige Kinder getroffen? Oder Hamas-Terroristen und ihre Waffenlager? Israel hat erneut eine Schule der Vereinten Nationen im Gazastreifen bombardiert. Ban Ki Moon nennt das "Wahnsinn". Das Verhältnis zwischen Israel und den UN droht noch schlechter zu werden.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutschlandfunk.de/gaza-krieg-das-gebiet-wird-zum-friedhof.694.de.html?dram:article_id=293539">http://www.deutschlandfunk.de/gaza-krie ... _id=293539</a><!-- m -->
Zitat:Beitrag vom 04.08.2014
Gaza-Krieg
"Das Gebiet wird zum Friedhof"
Jean Asselborn im Gespräch mit Friedbert Meurer
Scharfe Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen äußerte der luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn im Interview mit dem Deutschlandfunk. Die wiederholten Bombardierungen von Schulen der Vereinten Nationen nannte Asselborn ein Verbrechen: "Ich finde kein anderes Wort dafür."
... anscheinend hat der Gewalt-Exzess der israelischen Streitkräfte nicht nur Luxemburgs Aussenminister verärgert:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Politik/Clegg-will-Waffenlieferungen-an-Israel-einfrieren">http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-U ... einfrieren</a><!-- m -->
Zitat:Artikel vom 06. August 2014
Clegg will Waffenlieferungen an Israel einfrieren
Der britische Vize-Premierminister Nick Clegg hat einen Stopp britischer Waffenlieferungen an Israel gefordert. Jerusalem habe im Gaza-Konflikt „eine Grenze überschritten“.
...
Die Liberaldemokraten wollen vor allem die Lizenzen für Waffen einfrieren, die im Gaza-Krieg eingesetzt werden. Bei dem Waffengang starben bisher nach palästinensischen Angaben rund 1800 Menschen in Gaza, vor allem Zivilisten. Auf israelischer Seite kamen 67 Menschen um, vor allem Soldaten.
dpa
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@Erich
Zitat:Ein Angebot der EU - auch "Korrupt und völlig überfordert"?
Nein, sagte ich auch nicht; ich verstehe ehrlich gesagt übrigens nun auch den Zusammenhang nicht ganz (es ging mir bei meiner Kritik ja um die UN, nicht die EU) und weswegen dies von dir mit Meldungen von vor drei Tagen untermauert wird, wo der Waffenstillstand noch alles andere als gesichert und als sehr vakant galt.
Aber nur um deinen Einwand korrekterweise aufzugreifen: Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Israel durchaus manchen Vorschlag der EU akzeptieren, ja sogar unterstützen könnte, interessanterweise wurde auch Deutschland dabei wieder ins Spiel gebracht. Sogar ultrakonservative und teils unversöhnlich wirkende Rechtsausleger wie Lieberman scheinen sich bemerkenswerterweise gerade mit einer EU- bzw. deutschen Kontroll-Einflussnahme anfreunden zu können.
Zitat:Lieberman zum Gaza-Konflikt
Israel wünscht deutsche Inspektoren für den Gaza-Streifen
Noch immer schweigen die Waffen zwischen Israel und der Hamas, in Kairo ringen die Konfliktparteien um eine Verlängerung der Feuerpause. Israels Außenminister Lieberman fordert die Bundesregierung auf, im Gaza-Konflikt eine entscheidende Rolle zu übernehmen. [...]
Deutschland sollte sich nach Ansicht des israelischen Außenministers Avigdor Lieberman im Nahen Osten stärker einbringen. "Die Deutschen als politische Führungsnation in Europa müssen eine ganz entscheidende Rolle im Gaza-Konflikt einnehmen", sagte der Politiker der Bild-Zeitung. Deutschland müsse eine Lösung entwickeln, wie eine wirtschaftliche und humanitäre Katastrophe in Gaza abgewendet werden könne. Lieberman sprach sich konkret dafür aus, dass Deutschland und die EU Inspektoren nach Gaza entsenden, um den Handel der Palästinenser mit den Nachbarstaaten zu kontrollieren. Es müsse verhindert werden, dass die radikalislamische Hamas wieder Waffen in den Gazastreifen schmuggele.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/liebermann-zum-gaza-konflikt-israel-draengt-deutschland-zu-mehr-engagement-in-nahost-1.2080382">http://www.sueddeutsche.de/politik/lieb ... -1.2080382</a><!-- m -->
Insofern kann man den unterschwelligen Vorwurf, Israel würde auch die EU nicht "akzeptieren" bzw. als "überfordert" ansehen, so sicher nicht stehen lassen, da er schlicht der Grundlage entbehrt und sich Israel sogar genau diametral entgegengesetzt verhält und die EU beinahe auffordert bzw. "einlädt" zum Kommen. Man kann ja nun mal im Gegensatz dazu abwarten, was die Herrschaften in Gaza von einem solchen Vorschlag halten, den zumindest ich und als EU-Freund auch du, Erich, sicher als begrüßenswert einstufen. :wink:
Schneemann.
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Zitat:Foreign journalists reveal Hamas' false front
The world didn't believe Israel, but it might believe foreign reporters who were afraid to report real-time but now tell all: Hamas HQ at Al-Shifa Hospital, launchers near UN facilities, threats and staged bombed scenes.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4556016,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 16,00.html</a><!-- m -->
Gaza Bishop: Hamas Used Church to Fire Rockets
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=C6tQ-NYaBn8">https://www.youtube.com/watch?v=C6tQ-NYaBn8</a><!-- m -->
Pallywood - little girl placed next to dead Jihadi for the cameras
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=x-lpadAkXb4">https://www.youtube.com/watch?v=x-lpadAkXb4</a><!-- m -->
NDTV journalist: "How long do we self-censor because of fear" of Hamas?
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=A_fP6mlNSK8&list=PLNjtpXOAJhQITyRSIUY5VlLALoFjuLGU1#t=23">https://www.youtube.com/watch?v=A_fP6ml ... uLGU1#t=23</a><!-- m -->
Gaza Dome :wink:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=NI3BwhD9k-8">https://www.youtube.com/watch?v=NI3BwhD9k-8</a><!-- m -->
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Zitat:Waffenruhe im Gazastreifen
Israel meldet Bruch der Feuerpause
Radikale Palästinenser haben nach Angaben der israelischen Armee die Waffenruhe im Gaza-Konflikt gebrochen. Zwei aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen seien im Süden Israels niedergegangen, teilte ein Sprecher der Streitkräfte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Terroristen haben die Feuerpause missachtet." Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. [...] Bemühungen um eine längerfristige Regelung verliefen bislang erfolglos.
Israel hat zwar kundgetan, dass es die Waffenruhe über den vereinbarten Zeitpunkt hinaus verlängern will. Doch die Palästinenser haben dem noch nicht zugestimmt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/israel-gaza-133.html">http://www.tagesschau.de/ausland/israel-gaza-133.html</a><!-- m -->
Falls denn die Meldung stimmt, so kann man doch etwas irritiert sein. Sollte man doch annehmen, dass die palästinensische Seite, die ja mutmaßlich lt. mancher Annahme bzw. Quelle schwer geprüft wurde, einfach nur auch froh über die letzten drei, vier Tage der Ruhe ist/war. Liest man dies jedoch nun, so kann man kopfschüttelnd meinen, dass man bei der Hamas - nachdem man quasi die Toten geborgen und den Schutt zusammengefegt hat - nun sofort wieder zum fröhlichen Halali blasen will. :roll:
Schneemann.
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Schneemann schrieb:... interessanterweise wurde auch Deutschland dabei wieder ins Spiel gebracht. Sogar ultrakonservative und teils unversöhnlich wirkende Rechtsausleger wie Lieberman scheinen sich bemerkenswerterweise gerade mit einer EU- bzw. deutschen Kontroll-Einflussnahme anfreunden zu können. Die Absicht dahinter ist aber leicht zu durchschauen, die Deutschen können sich gegenüber den Juden nichts erlauben (Geschichte). Also nehm ich doch den als Kontrollorgan, der nie was Böses/Forderndes gegenüber mir erwähnen darf/wird.
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