Die Begründung, warum man die Hamas doch bitte in Ruhe Raketen abfeuern lassen solle ist ja, dass diese Raketen kaum was treffen und eigentlich recht harmlos sind.
Da stellt sich doch die Frage, warum nicht mal zur Abwechslung die Verantwortung bei der Organisation gesucht werden sollte, die so vollkommen wirkungslose Raketen abfeuert - wo doch klar ist, dass die Israelis irgendwann reagieren ?
Nennt mich altmodisch, aber ich mag keine Regime welche die eigene Bevölkerung als Geisel nehmen.
Und wer sich auf das schäbige Spielchen einlässt indem er Israel dafür an den Pranger stellt, lädt die Hamas ein, beim nächsten mal genauso vorzugehen. Klappt schließlich prima, wie man hier sieht.
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Man sollte nie die Frage von Ursache und Wirkung ausser Acht lassen. Zu diesem Thema hat die FAZ - die ja wohl durchaus als wertkonservativ gelten kann - einige interessante Ausführungen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-mit-israel-eingeschlossen-im-gazastreifen-13070658.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/krie ... 70658.html</a><!-- m -->
Zitat:Krieg mit Israel
Eingeschlossen im Gazastreifen
Vor sechs Jahren hat Israel als Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen alle Grenzübergänge dorthin geschlossen. Mit erheblichen Folgen. Wie Krieg, Isolation und Armut die Radikalisierung im Gazastreifen fördern.
29.07.2014 ....
und das mit "der eigenen Bevölkerung als Geisel" liest sich leicht - und lässt sich locker formulieren. Allerdings muss man sich vergegenwärtigten, dass der Gaza-Streifen halb so groß wie Berlin, und genauso dicht besiedelt ist.
Jede Auseinandersetzung dort wird zwangsläufig die Bevölkerung treffen - es gibt keine Ausweichmöglichkeit. Wohin sollen die Bewohner fliehen?
Die Palästinenser im Gaza-Streifen haben also nur die Wahl, sich für die völligen Kapitulation und Unterwerfung zu entscheiden - oder Widerstand zu leisten, und sich dann den Vorwurf der "Geiselnahme der eigenen Bevölkerung" einzuhandeln. Es ist Israel, das gemeinsam mit Ägypten den Gaza-Streifen blockiert - das dort die gesamte Bevölkerung faktisch unter "Geiselhaft" hält.
Unter diesen Umständen ist so ein Vorwurf gegen die Hamas schon etwas zynisch.
Es wäre Sache der Bevölkerung, diese "Geiselnahme" zu unterbinden, und die Hamas, die ja aufgrund von Wahlen im Gaza-Streifen "an der Macht" ist, sozusagen "zu stürzen". Die massiven Bombardements führen aber zum Gegenteil. Sie stärken den Widerstandswillen. Gegen Israel, nicht gegen die Hamas.
Vor den Angriffen war die Hamas nach der Bildung der gemeinsamen palästinensichen Regierung mit Abbas faktisch schon bedeutungslos - auf jeden Fall am absterben. Die Angriffe haben bisher die Hamas gestärkt.
Die einzige (und moralisch gebotene) Möglichkeit wäre, der Bevölkerung aus der Geiselhaft zu entlassen und ihr entsprechende Prosperität zu ermöglichen. Aber Israels Regierung macht genau das Gegenteil.
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Ja genau. Hätten sie mal nach dem Abzug der Israelis nicht mit ihrem Raketenbeschuss weitermachen sollen.
Was haben sie den erwartet? Das nächste Mal vielleicht von Zwölf bis Mittag denken.
Oh wait...
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/nahost/neue-kaempfe-im-gaza-streifen-mindestens-20-tote-bei-angriff-auf-un-schule-in-gaza_id_4025375.html">http://www.focus.de/politik/ausland/nah ... 25375.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel bombardiert Gazastreifen
Granaten treffen UN-Schule: 20 Tote
Mittwoch, 30.07.2014, 16:11
Israel bombardiert Gazastreifen
Granaten treffen UN-Schule: 20 Tote
Mittwoch, 30.07.2014, 16:11
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.blick.ch/news/ausland/nahost-30-tote-bei-israelischen-angriffen-auf-uno-schule-und-markt-in-gaza-id3020193.html">http://www.blick.ch/news/ausland/nahost ... 20193.html</a><!-- m -->
Zitat:30 Tote bei israelischen Angriffen auf UNO-Schule und Markt in Gaza
Publiziert: vor 54 Minuten, Aktualisiert: vor 52 Minuten
Gaza – Gut drei Wochen nach Beginn des Gazakrieges ist erneut eine UNO-Schule ins Fadenkreuz der Kämpfe geraten. Beim Beschuss der Einrichtung der Hilfsorganisation UNRWA kamen im Flüchtlingslager Dschabalia im nördlichen Gazastreifen mindestens 15 Menschen ums Leben.
...
und um die Schlussfolgerung deutlich zu machen, zitiere ich eine international anerkannte neutrale Vereinigung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.epochtimes.de/Rotes-Kreuz-Israel-und-Hamas-verletzen-Voelkerrecht-a1171296.html">http://www.epochtimes.de/Rotes-Kreuz-Is ... 71296.html</a><!-- m -->
Zitat:Rotes Kreuz: Israel und Hamas verletzen Völkerrecht
Epoch Times, Mittwoch, 30. Juli 2014 15:45
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat Israel und der radikal-islamischen Hamas Völkerrechtsverstöße im Gaza-Krieg vorgeworfen.
...Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist nicht in jedem Falle gewahrt“, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“.
Beide Seiten müssten sich an die Grundsätze des Völkerrechts und der Menschenrechte halten, mahnte er. Dazu gehöre das Recht zur Selbstverteidigung, aber „es gibt auch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel, und es besteht die Verpflichtung, zwischen Zivilpersonen und militärischen Objekten zu unterscheiden“.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen bezeichnete Seiters als „grauenhaft“.
....
Auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung eine Vernichtung der jeweils anderen Seite wünschen würde - das entbindet weder die Verantwortlichen der Hamas noch die israelische Regierung nicht von der Verpflichtung, selbst die Regelungen des Völker- und Menschenrechts zu beachten.
Der Verstoß stellt ggf. ein Kriegsverbrechen dar, das entsprechend geahndet werden müsste.
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Man könnte vielleicht auch mal erwähnen, dass die Hamas aus bzw. von unmittelbar neben diesen Einrichtungen israelische Einheiten angreifen und dort Waffen lagern.
Das macht sie je nach Lage zu legitimen militärischen Zielen, wobei die ursächliche Aktion der Hamas natürlich ein Kriegsverbrechen ist.
Aber abseits solcher weltfremden Vorstellungen, wir erreichen den Punkt an dem es eine Entscheidung geben muss. Die verantwortlichen Kommandeure äußerten in den letzten 24 Stunden klar, dass die durch die Regierung vorgegebenen Kriegsziele binnen Tagen erreicht sein werden.
Das heißt die Regierung muss eine strategische Entscheidung treffen. Wenn sie die Hamas nicht stürzen wollen sollte es binnen Tagen einen deutlichen Rückgang der militärischen Operationen geben. Es macht nur Sinn die Operation fortzuführen wenn man die Hamas stürzen will. Und dazu muss man sie deutlich ausweiten.
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Nightwatch schrieb:Man könnte vielleicht auch mal erwähnen, dass die Hamas aus bzw. von unmittelbar neben diesen Einrichtungen israelische Einheiten angreifen und dort Waffen lagern.
.... stinkfaule Ausreden!
Es gibt bisher eine (!) Schule, in der ein Waffenlager gefunden wurde -und diese so genutzte Schule war nicht für Flüchtlinge genutzt. Die bombardierte Schule hatte dagegen keine Waffen, sondern "nur" Flüchtlinge, was den Israelis mehrfach mitgeteilt worden war.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/Israelische-Gaza-Offensive/!143357/">http://www.taz.de/Israelische-Gaza-Offensive/!143357/</a><!-- m -->
Zitat:Israelische Gaza-Offensive
16 Tote bei Angriff auf UN-Schule
Ein UNO-Mitarbeiter sagt, man habe Israel „17-mal“ informiert, dass Flüchtlinge in der Schule sind.
....
Im Gazastreifen gibt es keinen sichereren Ort für die Menschen – und raus können sie auch nicht: Ägypten hält die Grenze für den Personenverkehr noch immer geschlossen.
Frauen und Kinder schlafen in Klassenzimmern
„17-mal“, so erklärte UNRWA-Sprecher Christopher Gunness in Jerusalem gegenüber der BBC, sei Israel darüber informiert worden, dass sich in der UN-Schule von Dschabalija Palästinenser aufhalten, die in den vergangenen drei Wochen ausgebombt wurden und nicht in ihre Häuser zurückkönnen.
Getroffen wurden bei dem Granatenangriff zwei Klassenzimmer und ein Toilettenraum. Die Flüchtlinge teilen sich die Räume nach Geschlechtern auf: Frauen und Kinder schlafen in den Klassenzimmern, die Männer bleiben gewöhnlich auf den Fluren.
...
Eine am Dienstag vom „UN-Nachrichtenzentrum“ veröffentlichte Meldung bestätigt, dass die UNRWA in einer ihrer Schulen im Zentrum von Gaza ein geheimes Waffenlager gefunden habe. „Wir verurteilen die Gruppen, die das Leben von Zivilisten in Gefahr bringen, indem sie Munition in unseren Schulen lagern“, kommentierte Christopher Gunness. Die fragliche Schule war bislang noch nicht für die Flüchtlinge geöffnet worden.
mit anderen Worten: in der mit Panzergranaten beschossenen Schule waren keine Waffen und keine Munition gelagert. Und der Angriff war gezielt gegen die Zivilbevölkerung gerichtet.
Daraus erhebt sich die Frage, ob der Granatenbeschuss einer anderen UN-Schule in der Ortschaft Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen vor drei Tagen mit 15 Toten und 200 Verletzten nicht auch schon so beabsichtigt war (bei soviel Opfern kann die Behauptung Israels, die Schule sei "schon geräumt" gewesen, nicht nachvollzogen werden) ...
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Jaja natürlich.
Es sind mittlerweile in drei Schulen Waffen gefunden worden. Plus ein Tunnel in einer anderen UN Einrichtung.
Bei dem Angriff vorgestern waren es Hamas Geschosse die eine UN Einrichtung getroffen haben und zu Toten führten. Israelische Geschosse trafen das Gelände auch, richteten jedoch keine Schäden an. Die Tage davor hat die Hamas direkt vom Gelände einer UN Einrichtung angegriffen die getroffen wurde.
Heute geriet die Schule unter die Räder weil die Hamas meinte von unmittelbar daneben israelische Einheiten angreifen zu müssen.
Das Gegenfeuer der Israelis traf dann auch die Schule.
Das ist nicht schön, aber ein völlig normaler Vorgang der so noch auf jedem urbanen Kriegsschauplatz zig Dutzendfach passiert und rechtlich gesehen nicht weiter brisant ist.
Es ist Krieg und die Gefechte werden mit hoher Intensität und Feuerkraft geführt. Die dabei entstehenden Friktionen sind normal. Die entstehenden Kollateralschäden die beide Seiten anrichten sind normal.
Unterstellungen die IDF würde hier absichtlich vorgehen sind einfach lächerlich und hochnotpeinlich. Bei der in und um Gaza konzentrierten Feuerkraft würde es völlig anders aussehen wenn sich die IDF nicht auch noch weiterhin deutlich zurückhalten würde.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.de/israel-bombardiert-gaza-viele-tote-34281028.html">http://www.heute.de/israel-bombardiert- ... 81028.html</a><!-- m -->
Zitat:... Der Gaza-Konflikt ist trotz einer von Israel ausgerufenen vierstündigen Waffenruhe für Teile des Küstengebiets weiter eskaliert. Mitten in der "humanitären Feuerpause" wurden bei einem israelischen Luftangriff auf einen Markt nahe Gaza-Stadt nach palästinensischen Angaben 15 Menschen getötet und 150 weitere verletzt. Die UNO warf Israel wegen des Beschusses einer Schule einen Verstoß gegen das Völkerrecht vor.
...
Am Mittwochmorgen waren nach UN-Angaben bei dem Beschuss einer Mädchenschule im Flüchtlingslager Dschabalija 16 Menschen getötet worden. Zwei Klassenräume des Schulgebäudes, in dem 3300 Menschen vor den Kämpfen Schutz gesucht hätten, seien von Panzergranaten verwüstet worden, teilte das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) mit. Insgesamt haben inzwischen rund 180.000 Palästinenser in den 83 Schulen der UNRWA im Gazastreifen Zuflucht gesucht. Bereits am 24. Juli hatte es bei einem Angriff auf eine der Schulen 15 Tote gegeben.
UN rufen zu "umgehendem Ende des Gemetzels" auf
"Ich verurteile in der schärfstmöglichen Form diese schwere Verletzung des internationalen Rechts durch die israelischen Streitkräfte", erklärte UNRWA-Leiter Pierre Krähenbühl. Er rief die internationale Gemeinschaft auf, "dem gegenwärtigen Gemetzel umgehend ein Ende zu machen". Es sei bereits das sechste Mal, dass eine UNRWA-Schule beschossen wurde, obwohl deren Standorte Israel bekannt seien.
...
Nightwatch schrieb:... Unterstellungen die IDF würde hier absichtlich vorgehen sind einfach lächerlich und hochnotpeinlich. Bei der in und um Gaza konzentrierten Feuerkraft würde es völlig anders aussehen wenn sich die IDF nicht auch noch weiterhin deutlich zurückhalten würde. hochnotpeinlich ist es allerdings, dass immer wieder "Fehlverhalten" durch Israels Soldaten dokumentiert wird:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://observers.france24.com/content/20140723-gaza-shooting-palestinian-video-sniper">http://observers.france24.com/content/2 ... deo-sniper</a><!-- m -->
Zitat:23/07/2014 / ISRAEL - PALESTINIAN TERRITORIES
Video: Gaza man shot dead while searching for his Family
In this video, filmed on Sunday in Gaza, a group of humanitarian workers and Palestinian civilians are targeted by what appears to be a sniper. The attack, which was filmed in its entirety, resulted in the death of a Palestinian man. According to the testimonies collected by FRANCE 24, the group was trying to find survivors from an Israeli army bombing attack which had taken place just a few hours beforehand.
Warning: these images may shock viewers
aber das kann man natürlich so "verharmlosen" Nightwatch schrieb:Die dabei entstehenden Friktionen sind normal. Die entstehenden Kollateralschäden die beide Seiten anrichten sind normal.
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Ich vermute mal, dass die relativ hohen israelischen Verluste (rund 60 Tote unter den Streitkräften) auch dadurch zu erklären sind, dass man nicht auf Kollateralschäden hinarbeitend bzw. blindlings zuschlagend vorgeht, sondern wirklich "hineinschaut" in die Verstecke.
In einem vergleichsweise unübersichtlichen, urbanen Terrain habe ich dabei immer das Dilemma, dass ich, wenn ich zivile Opfer vemeiden möchte, in Tunnel, Löcher, Keller schlicht und ergreifend hineinschauen muss. Wenn ich Glück habe, finde ich darin nur eine schutzsuchende Familie (die dann auch Glück hat und die mir nichts tut), wenn ich allerdings Pech habe, bekomme ich einen Kopfschuss oder "finde" eine Sprengfalle.
Will ich dieses Risiko nicht eingehen, so kann ich auch vorsorglich eine Handgranate in jedes Loch werfen, und wenn ich dann einen Kombattanten treffe, hatte dieser Pech. Saß jedoch wirklich eine Familie im Loch, so hatte diese Pech und ich habe ein moralisches und evtl. juristisches Problem. Und wenn ich letztgenannten Faktor umgehen will, so muss ich eben - auch wenn es bitter enden kann für mich - nachschauen. Insofern: Die israelischen Verluste sind auch dadurch zu erklären, dass die IDF eben recht dezidiert vorgeht, "nachschaut" und nicht die "artilleristische Dampfwalze" nutzt (wie ja gerne behauptet wird). Und dies spricht durchaus für den Charakter des Einsatzes und dafür, dass man eben nicht blind zuschlägt.
Zudem scheint man diese Vorgehensweise - die zudem sehr zu Lasten der Infanterie geht - noch nicht allzu schnell beenden zu wollen; nun wurden erneut Reservisten eingezogen, was die Zahl der mobilisierten Truppen auf beinahe 90.000 bringt...
Zitat:Gaza-Krieg
Israel mobilisiert weitere 16.000 Reservisten
Um die kämpfenden Truppen im Gazastreifen zu verstärken, hat Israel neue Kräfte entsandt. 86.000 Reservisten sind nun im Einsatz. Ein Militär wähnt sich nur "einige Tage" vom Ziel entfernt. [...] Am Donnerstag wollte sich die israelische Regierung zu einer Sondersitzung versammeln, um über das weitere Vorgehen zu beraten. [...] Generalmajor Sami Turgeman, der Chef der Truppen im Gazastreifen, sagte am Mittwoch, man sei nur noch "einige Tage" vom erklärten Ziel entfernt, das Tunnelsystem der Hamas zu zerstören. Bislang seien 32 dieser geheimen Durchgänge nach Israel entdeckt und die Hälfte davon zerstört worden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article130734682/Israel-mobilisiert-weitere-16-000-Reservisten.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... isten.html</a><!-- m -->
Schneemann.
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Schneemann schrieb:Ich vermute mal, dass die relativ hohen israelischen Verluste (rund 60 Tote unter den Streitkräften) auch dadurch zu erklären sind, dass man nicht auf Kollateralschäden hinarbeitend bzw. blindlings zuschlagend vorgeht, sondern wirklich "hineinschaut" in die Verstecke. Es kommen viele Faktoren zusammen. Das ist nur einer davon.
Zunächst, die Verluste sind nach meiner Auffassung nach wie vor nicht hoch wenn man sich mit anderen Operationen dieser Art vergleicht.
Die Bodenoffensive läuft seit zwei Wochen. Das ist eine ähnliche Zeitspanne wie der Bodenangriff auf Fallujah. Dort hatten die Amerikaner noch leicht höhere Verluste. Gegenüber Grozny ist es noch deutlicher. Vukovar könnte man sich auch ansehen, aber das ist die Kriegsführung schon ganz deutlich eine andere.
Die beste Analogie ist auf jeden Fall Falujah, aber auch hier muss man festhalten, dass die Hamas deutlich besser vorbereitet ist als die Aufständischen im Irak damals.
Das ist auch ein großer Unterschied im Vergleich zu Cast Lead. Die Hamas hat deutlich dazugelernt und hat obendrein noch bessere Hardware.
Hier ein episodenhafter Blick auf vor denen die israelischen Einheiten in Gaza stehen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.timesofisrael.com/amid-the-tunnels-and-the-traps-of-hamass-militarized-gaza/">http://www.timesofisrael.com/amid-the-t ... ized-gaza/</a><!-- m -->
Das ist mit nicht vergleichbar mit dem was die Amerikaner so gegen sich hatten. Das ist praktisch auf dem Niveau der Hisbollah, nur halt in wirklich Urbanen Gebiet mit Jahren akribischer Vorbereitung.
Es ist nur natürlich, dass es in einen solche Lage beständig zu Verlusten im Feindkontakt kommt.
Natürlich könnte man viel viel härter vorgehen und so einiges an Verlusten vermeiden. Aber das macht keine westliche Armee sondern halt nur die Russen. Tatsächlich kämpft die IDF zumindest was die schweren Gefechte anbelangt, wenn sich die Hamas in Masse stellt und den Kampf aufnimmt nicht großartig anders als die Amerikaner oder die Briten in Irak und Afghanistan. Wo sie halt deutlich anders vorgehen sind die Luftangriffe wo mit extrem viel mehr Sorgfalt vorgegangen wird als das vor allem die Amerikaner praktizieren.
Aber damit ist es halt auch irgendwann vorbei wenn die Truppe am Boden Feindkontakt hat und Verluste erleidet.
Ein weiterer Punkt den man bei dieser statistisch gesehen geringen Zahl an Gefechten mit Todesfolge auch bedenken muss, mancher Event mit größeren Verlusten war ganz einfach zu viel Pech. Shit happens, especially in war. Das der falsche Schützenpanzer ausfällt kann passieren. Das das im Feindgebiet passiert auch. Das da dann noch gleich Hamaskämpfer mit modernen ATGMs da sind, die einen erfolgreichen Angriff hinkriegen und das Ding noch unglücklich effektiv trifft bevor die Soldaten absitzen - man steckt nicht drin.
Und letztlich sollte man auch nicht vergessen, die IDF ist eine Wehrpflichtigenarmee. Diejenigen die da in Gaza rumturnen sind genau das: Wehrpflichtige und Reservisten. Das sind keine geschlossenen Einheiten aus erfahrenen Berufssoldanten oder irgendsoetwas. Klar gibt es ein Offiziers und Unteroffizierkorps aus Berufssoldaten, aber die Mannschaften und auch der Größte Teil der Unteroffiziere sind Wehrpflichtige oder Teilzeitsoldaten. Die sind gut, für Reservisten und Wehrpflichtige sogar extrem gut, aber sie werden in der Masse und durch die Bank nicht immer mit amerikanischen Berufssoldaten mithalten können.
Das heißt nicht, dass die Einheiten schlechter wären, weniger leistungsfähig sind und im Kampf weniger zu Stande bringen, es ist aber schlicht so, dass durch die weniger vorhandene Erfahrung mehr schief geht.
Man nehme die Geschichte von Vorgestern wo die Hamas einen Wachposten mit vier Mann zusammengeschossen hat. Die israelischen Soldaten dort haben völlig versagt. Kein ordentlicher Wachdienst, keine ordentliche Gegenwehr. Wie passierte das? Es waren Wehrpflichtige kurz nach der Grundausbildung aus der Kfir Brigade. Kfir ist eine Brigade die eigentlich im Westjordanland stationiert ist und halt die übliche Counter Terror Geschichte runterspielt. Sie sind mit solchen Lagen wie vor Gaza nicht vertraut. Wenn dann noch die Führung versagt und den Soldaten den Ernst der Lage nur unzureichend klar macht passiert sowas. Friktionen, normal für eine Bürgerarmee und militärisch nicht weiter tragisch. Sie aber halt furchtbar blöd aus und treibt den Bodycount hoch.
Zitat:Zudem scheint man diese Vorgehensweise - die zudem sehr zu Lasten der Infanterie geht - noch nicht allzu schnell beenden zu wollen; nun wurden erneut Reservisten eingezogen, was die Zahl der mobilisierten Truppen auf beinahe 90.000 bringt...
Bei MP.net sagen die Israelis dass das kein Hinweis auf irgendwas ist, die 16.000 Mann lösen einfach nur die Reservisten ab, die seit nem Monat im Westjordanland rumturnen weil Einheiten vor dort nach Gaza verlegt wurden.
Muss ja nicht sein, dass Mann die Reservisten länger als einen Monat von Arbeit und Familie fernhält wenn es sich vernünftig einrichten lässt.
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Schneemann schrieb:...
In einem vergleichsweise unübersichtlichen, urbanen Terrain habe ich dabei immer das Dilemma, dass ich, wenn ich zivile Opfer vemeiden möchte, in Tunnel, Löcher, Keller schlicht und ergreifend hineinschauen muss. Wenn ich Glück habe, finde ich darin nur eine schutzsuchende Familie (die dann auch Glück hat und die mir nichts tut), wenn ich allerdings Pech habe, bekomme ich einen Kopfschuss oder "finde" eine Sprengfalle.
Will ich dieses Risiko nicht eingehen, so kann ich auch vorsorglich eine Handgranate in jedes Loch werfen, und wenn ich dann einen Kombattanten treffe, hatte dieser Pech. Saß jedoch wirklich eine Familie im Loch, so hatte diese Pech und ich habe ein moralisches und evtl. juristisches Problem. Und wenn ich letztgenannten Faktor umgehen will, so muss ich eben - auch wenn es bitter enden kann für mich - nachschauen.
...
Schneemann. da scheint Israels Regierung aber noch nicht genug zu haben:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaza-258.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaza-258.html</a><!-- m -->
Zitat:Netanjahu will Offensive fortsetzen
"Tunnel-Vernichtung ist nur erste Phase"
Stand: 31.07.2014 18:33 Uhr
Israels Ministerpräsident Netanjahu hält Kurs: Er will die Offensive im Gazastreifen ausweiten, die Vernichtung der Hamas-Tunnel soll nur die "erste Phase" sein. Scharfe Kritik kommt von der UN: Kommissarin Pillay warf Israel vor, vorsätzlich internationales Recht zu missachten.
....
ein Vorschlag:
die Polizei in Mexiko hat einmal einen Mafia-Boss, der sich in seinem Haus verschanzte, solange mit "Heavy Metall" zugedröhnt, bis der Boss freiwillig aus seinem Bunker gekommen ist.
Das war dann eine Sache von ein paar Stunden ohne großes Risiko.
Ich sag mal - im Gaza-Streifen würde vielleicht sogar Stefanie Hertel helfen - evtl. noch die Steigerung mit Maria und Margot Hellwig, aber das wäre dann wieder ein Vorwurf der UN-Menschenrechtskonvention, zurecht ... und dass Israels Regierung das vermeiden will, kann ich verstehen.
Die haben jetzt schon genug Probleme mit der UN:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.epochtimes.de/Israel-Gaza-Konflikt-Granatenangriff-auf-Schule-in-Gaza-UN-Sprecher-bricht-in-Traenen-aus-Video-a1171524.html">http://www.epochtimes.de/Israel-Gaza-Ko ... 71524.html</a><!-- m -->
Zitat:UN-Bericht: Der Angriff auf die Schule ist "eine universelle Schande"
Israel-Gaza Konflikt: Granatenangriff auf Schule in Gaza; UN-Sprecher bricht in Tränen aus (+Video)
Epoch Times, Donnerstag, 31. Juli 2014 13:12 ...
edit:
Im Palästina-Strang ist ein Bericht über ein twitterndes Mädchen aus Gaza. Die WELT bringt dann ergänzend den Bericht über das Erleben des Krieges in Israel:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article130745108/Israels-Boheme-laesst-sich-vom-Alarm-nicht-stoeren.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... oeren.html</a><!-- m -->
Zitat:21:19
Israels Boheme lässt sich vom Alarm nicht stören
An Tel Avivs Standpromenade herrscht trotz des Raketenalarms ausgelassene Atmosphäre. Doch auch wenn das Leben hier scheinbar wie gewohnt weitergeht: Streit über den Gaza-Einsatz bricht schnell aus.
...
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Zitat:By April, IDF knew Hamas was preparing for 'summer war'
Israel has destroyed some 85% of Gazan attack tunnels; Hamas's capabilities set back by 4-5 years, says senior military source; IDF moved large number of forces to Gaza Division in recent months.
Several months ago, the IDF became aware of Hamas's intention to launch a war in the summer, a senior military source said Thursday.
In April, IDF Chief of Staff Lt.-Gen. Benny Gantz alerted the military that July is a likely start point for a clash with Hamas
Hamas's scheme involved simultaneous terrorist attack against Israeli villages, IDF bases, and army border patrols. In recent months, the IDF has moved large numbers of forces to the Gaza Division in preparation. Most of the scenarios discussed in April by the army have come true in the current war.
[...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/Defense/By-April-IDF-knew-Hamas-was-preparing-for-summer-war-369663">http://www.jpost.com/Defense/By-April-I ... war-369663</a><!-- m -->
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Und das wars auch schon wieder, die Hamas hat versucht während des Waffenstillstand einen Soldaten in Rafah zu entführen. Ausgang noch unklar, aber wohl schwere Gefechte und Verluste auf beiden Seiten.
Wie bekloppt muss man sein?
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@Erich
Zitat:...die Polizei in Mexiko hat einmal einen Mafia-Boss, der sich in seinem Haus verschanzte, solange mit "Heavy Metall" zugedröhnt, bis der Boss freiwillig aus seinem Bunker gekommen ist.
Das wäre nun zwar etwas Off-Topic, aber könnte es sein, dass du evtl. hier Noriega meinst und Panama mit Mexiko verwechselt hast?
@Topic
Um nun aber wieder zum Thema zurückzukehren: Könnte es sein, dass tatsächlich ein Soldat nach dem Waffenstillstand verschleppt wurde und sich die Ereignisse überschneiden?
Zitat:Gaza militants 'seize Israeli soldier' as ceasefire ends
Israeli forces are searching for a soldier believed captured, as a Gaza truce collapsed and 27 Palestinians were killed in Israeli shelling. The Israeli military said the soldier went missing during an attack on forces trying to destroy a tunnel from Gaza built by militants into Israel. [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.com/news/world-middle-east-28606099">http://www.bbc.com/news/world-middle-east-28606099</a><!-- m -->
Währenddessen bzw. hierzu SpOn:
Zitat:Gaza-Krieg: Israel erklärt Waffenruhe für gescheitert
Nur ein paar Stunden hielt die Waffenruhe, die drei Tage dauern sollte: Beide Seiten haben die Feuerpause im Gaza-Krieg gebrochen, mehrere Menschen starben durch israelischen Beschuss. [...] Israel hat die dreitägige Waffenruhe mit den militanten Palästinensern im Gaza-Streifen für gescheitert erklärt. Ein israelischer Repräsentant habe den Uno-Gesandten Robert Serry darüber informiert, berichtete ein Reporter der Zeitung "Haaretz" am Freitag. [...]
Israel beschuldigte die Hamas und andere militante Palästinensergruppen, sie hätten die Feuerpause gebrochen. Israelische Medien berichteten, Bewaffnete hätten israelische Soldaten im Gebiet von Rafah unter Beschuss genommen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/gaza-israel-erklaert-waffenruhe-fuer-gescheitert-a-983972.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 83972.html</a><!-- m -->
Das würde sich zwar decken mit dem Hinweis, dass der Soldat in Rafah hätte entführt werden sollen bzw. dort die IDF angegriffen wurde (während der Feuerpause), indessen schreibt aber ja die BBC etwas von einem solchen Vorfall nach dem Ende bzw. parallel zum Bruch der Waffenstillstandsvereinbarung.
Hierzu eine Meldung bzw. Einschätzung einer als liberal einzustufenden israelischen Quelle:
Zitat:IDF soldier feared taken captive in Gaza; cease-fire deal collapses [...]
Gaza militants opened fire at IDF troops operating in the southern Gaza Strip at 9:30 A.M., and it is feared an Israeli soldier has been taken captive by Gaza militants, the IDF Spokesman says.
"The IDF is currently conducting intelligence efforts and extensive searches in order to locate the missing soldier," the IDF statement read. The name of the IDF soldier has not been released. His family has been notified. [...] UN Special Coordinator Robert Serry says he has received word from Israel regarding a "serious incident" that occurred after the cease-fire deal took effect, " involving a tunnel behind IDF lines in the Rafah area of the Gaza Strip."
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/1.608331">http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/1.608331</a><!-- m -->
...allerdings überschneidet sich auch hier die Örtlichkeit (Rafah) mit der Zeit und den anderen Meldungen. Man wird wohl abwarten müssen, ob an dieser Meldung wirklich was dran ist.
Schneemann.
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Der Angriff der Hamas der die Entführung zu Folge hatte ereignete sich gegen 0930 und führte dazu, dass Israel die Waffenruhe aufkündigte und die Verhandlungen in Kairo nicht stattfanden. Der Waffenstillstand galt ab 0700.
Aber letztlich ist das auch wurscht. Gibt damit eh keinen Waffenstillstand mehr.
Es wird definitiv etwas dran sein, das Bild zu dem was passiert ist ist relativ klar. Einzige Dutzend Hamas Kämpfer haben ein Golani Bataillon aus Tunneln heraus in einer Koordinierten Aktion angegriffen. Dabei kam auch mindestens ein Selbstmordattentäter zum Einsatz. Die IDF hat schon bestätigt das ein Soldat fehlt (sehr wahrscheinlich ein Unterleutnant), man weiß nur nicht ob er wie der Feldwebel aus dem Schützenpanzer schon tot ist.
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