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Shahab3 schrieb:..... Im Übrigen besteht das Interesse Europas, insbesondere der Mittelmeeranrainer, zunehmend darin Wohlstand und Freiheit im Norden Afrikas zu haben. jou
und die Despoten werden immer kleiner:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/aufruhr-arabien/727a18g-fuer-gaddafi-wird-es-eng">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... ird-es-eng</a><!-- m -->
Zitat:Mittwoch, 23.02.2011, 21:27 Uhr
Für Staatschef Gaddafi wird es eng
Tripolis/Kairo (dpa) - Im blutigen Machtkampf in Libyen wird es immer enger für Staatschef Muammar al-Gaddafi: Nach Diplomaten, Regierungsmitgliedern und Soldaten wenden sich auch immer mehr Stämme von dem seit über 40 Jahren regierenden Herrscher ab.
Gaddafi, der nicht kampflos aufgeben will, soll sich am Mittwoch mit vier Brigaden in einem Stützpunkt in Tripolis verschanzt haben....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/aufruhr-arabien/287akew-abgang-nur-eine-frage-der-zeit">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... e-der-zeit</a><!-- m -->
Zitat:Heute, um 12:31 Uhr
Gaddafis Anhängerschaft schrumpft
Tripolis/Kairo (dpa) - Mit jeder Stunde wird die Anhängerschaft Gaddafis kleiner. Der Diktator selbst fährt einen erratischen Schlingerkurs - mal droht das Regime, dann wieder bietet es einen Dialog an.
Die Zahl der Getreuen des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi schrumpft offenbar mit jedem Tag. Heute kontrollierten seine Truppen nur noch wenige größere Städte. Neben der Hauptstadt Tripolis waren dies unter anderem Gadames, Sebha und Gaddafis Heimatstadt Sirte....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi234.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi234.html</a><!-- m -->
Zitat:Relative Ruhe in Tripolis
Gaddafis Herrschaftsbereich schrumpft
Die Zahl der Getreuen des libyschen Staatschefs Muammar al Gaddafi schrumpft mit jedem Tag offenbar mehr. Seine Truppen kontrollieren nur noch wenige größere Städte. Neben der Hauptstadt Tripolis waren dies unter anderem Gadames, Sebha und Gaddafis Heimatstadt Sirte.
...
Stand: 26.02.2011 13:44 Uhr
hmmm - eigentlich keine andere Meldung als gestern :?:
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Nach meiner Meinung legen die meisten Libyer auf ein Eingreifen der NATO soviel Wert wie auf Fusspilz.
Man nimmt es hin, lieben wird man s aber nicht.
Die Libyer wollen und sollen sich selbst befreien dürfen. Und solange es aus Libyen keine Forderungen/Aufforderungen zu einem Eingreifen gibt sollte man dies auch nicht tun.
@ Nightwatch
Wer ist eigentlich dieser ominöse WIR in dessen Namen du hier ständig redest? :?:
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ich vermute, Nightwatch sieht die Entwicklung ausschließlich aus der israelischen Brille - und daher einmal mit größter Sorge vor dem Unbekannten und daraus resultierend einer gewissen Sympathie für die bisherigen Regime, wie seine Postings im Ägypten-Strang belegen.
Das "wir" könnte also eine Anspielung auf die "Heyl Ha'Avir" und die israelische Lufthoheit im 67'er Sechs-Tage-Krieg sein.
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imation schrieb:Wer ist eigentlich dieser ominöse WIR in dessen Namen du hier ständig redest? :?: Immer und ausschließlich die westliche Welt im engeren Sinn. Europa und Amerika.
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Zu den Evakuierungsmaßnahmen der Europäer und der Deutschen...
Zitat:Deutsche und Briten kooperieren bei Evakuierung aus Libyen
Berlin (Reuters) - Deutschland und Großbritannien wollen bei der Evakuierung ihrer Bürger aus Libyen eng zusammenarbeiten. [...]
Zur Evakuierung von Deutschen und anderen EU-Bürgern aus Libyen waren am Freitag drei Schiffe der Deutschen Marine in Malta eingetroffen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes befinden sich noch rund 150 Deutsche in Libyen. Großbritannien hat unter anderem die Fregatte "Cumberland" zur Evakuierung eingesetzt. Das Schiff soll am Sonntag erneut die ostlibysche Hafenstadt Benghasi anlaufen, um ausreisewillige Landsleute aufzunehmen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE71P02O20110226">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 2O20110226</a><!-- m -->
...und...
Zitat:Unruhen in Libyen
Transall-Maschinen fliegen 133 Europäer aus
Die spektakuläre Aktion wurde unter strengster Geheimhaltung vorbereitet: Die Bundeswehr hat 133 EU-Bürger aus Libyen ausgeflogen, unter den Passagieren sind auch rund 50 Deutsche. Zwei Transall-Maschinen hoben von einem Flughafen in der Nähe eines Ölfeldes im Südosten ab.
Die Transall-Maschinen, die die Ausländer am Samstag Nachmittag aus Libyen evakuierten, waren von der Bundeswehr zuvor nach Kreta verlegt worden. Die Vorbereitungen der Operation liefen in den vergangen Tagen streng geheim an. Mehrere Fallschirmjäger-Einheiten wurden Ende der Woche aus Deutschland auf die griechische Urlauber-Insel geflogen. Von dort starteten die beiden Transportmaschinen dann in Richtung Libyen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747949,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 49,00.html</a><!-- m -->
Schneemann.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E990314B9EAB54612BFD7AD10557031FC~ATpl~Ecommon~Sspezial.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ezial.html</a><!-- m -->
Zitat:Unruhen in Libyen
Gaddafi lässt Greuel-Beweise vernichten
Nach der Gewalt und dem Blutvergießen vom Freitag herrscht in Tripolis angespannte Ruhe. Gleichzeitig wächst der internationale Druck auf Gaddafi. Außenminister Westerwelle forderte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung den Rückzug des Herrschers: „Der Diktator kann nicht bleiben.“
26. Februar 2011...
Unterdessen schrumpft Gaddafis Macht. Am Samstag kontrollierten die Truppen des libyschen Staatschefs nur noch wenige größere Städte im Westen des Landes. Neben der Hauptstadt Tripolis waren dies unter anderem Gadames, Sebha und Gaddafis Heimatstadt Sirte.
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Der langjährige Gaddafi-Freund Silvio Berlusconi meinte am Samstag in Rom, der libysche Staatschef habe die Kontrolle in seinem Land verloren. Es drohe jetzt ein humanitärer Notstand mit Zehntausenden hilfsbedürftiger Menschen. Wenn alle an einem Strang zögen, „dann können wir das Blutbad stoppen und das libysche Volk unterstützen“, sagte der italienische Regierungschef.
Beobachter in Tripolis halten es für möglich, dass sich der Gaddafi-Clan in der Hauptstadt verbarrikadiert. Gaddafi kann in erster Linie auf die ihm treu ergebene, knapp 3000 Mann starke Präsidentengarde zählen, die mit modernsten Waffen ausgerüstet und bestens ausgebildet ist. Das übrige Militär in Libyen gilt nach amerikanischer Einschätzung als schlecht ausgerüstet und ausgebildet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747863,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 63,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 26.02.2011
Minutenprotokoll
Obama fordert Gaddafi zum Rückzug auf
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+++ Ex-Justizminister will Übergangsregierung bilden +++
[22.22 Uhr] Will der ehemalige libysche Justizminister wieder an die Macht? Wie das Online-Portal der Zeitung "Quryna" am Samstag berichtet, will Mustafa Mohamed Abud Ajleil eine Übergangsregierung in Bengasi anführen. Bengasi ist die zweitgrößte Stadt des Landes und bereits in der Hand der Regimegegner. Libyen solle vereint und frei sein und weiterhin Tripolis als Hauptstadt haben.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747957,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 57,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 27.02.2011
Libyen-Liveticker
Regimegegner planen schon freie Wahlen
+++ Libysche Opposition ruft Übergangsregierung ins Leben +++
[00.59 Uhr] Die Opposition in Libyen will eine Übergangsregierung gründen. Die Mitglieder des neuen Kabinetts würden aus allen Teilen des Landes stammen, sagt der ehemalige Justizminister Mustafa Mohammed Abd al-Jalil.
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+++ Milizen verlassen Misurata +++
[08.46 Uhr] Gegner von Gaddafi haben jetzt offenbar auch die drittgrößte Stadt Libyens unter ihre Kontrolle gebracht. Regierungstreue Truppen und Milizen hätten das Wirtschaftszentrum Misurata verlassen, berichtet ein Einwohner im arabischen Fernsehsender al-Dschasira. Nur am Stadtrand gebe es noch vereinzelte Gefechte. Misurata liegt rund 200 Kilometer östlich von Tripolis am Mittelmeer. Nach Angaben der Opposition soll der gesamte Osten Libyens inzwischen befreit sein.
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+++ Berichte über zahlreiche Überläufer in der Armee +++
[09.49 Uhr] Gaddafis Machtbasis bröckelt offenbar weiter. Bereits die Hälfte der Offiziere habe die Geheimdienste und Militärkomitees verlassen, berichtet die arabische Tageszeitung "Asharq al-Awsat". Das Blatt beruft sich auf einen Mitarbeiter der libyschen Sicherheitskräfte. Demnach kontrollieren regimetreue Einheiten und Milizen nur noch knapp die Hälfte von Tripolis. Gaddafi habe sich im Stadtteil Bab al-Asisija verschanzt. Sein Quartier werde von Panzern und Raketenwerfern geschützt.
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+++ Übergangsregierung will freie Wahlen vorbereiten +++
[11.00 Uhr] Die vom ehemaligen libyschen Justizminister Mustafa Mohammed Abd al-Jalil angekündigte Übergangsregierung soll Neuwahlen vorbereiten. Die neue Regierung solle sich aus Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft und des Militärs zusammensetzen, sagte al-Jalil dem arabischen Fernsehsender al-Dschasira. Außerdem solle sie für höchstens drei Monate im Amt sein. "Anschließend wird es gerechte Wahlen geben und die Leute können ihren Führer wählen", sagte der frühere Justizminister, der am 21. Februar aus Protest gegen das brutale Vorgehen der libyschen Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten von seinem Amt zurückgetreten war.
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+++ Mustafa Mohammed Abd al-Jalil wird Chef der Übergangsregierung +++
[11.26 Uhr] Ein Komitee von Oppositionellen im Osten Libyens hat offenbar den früheren Justizminister Mustafa Mohammed Abd al-Jalil zum Chef der von ihm ausgerufenen Übergangsregierung ernannt. Das sagte ein Mitglied des Stadtrats von Bengasi am Sonntag. Wie groß die Unterstützung für Abdel-Jalil ist, war zunächst unklar. ...
...
das läuft möglicherweise auf eine Teilung des Landes und einen heftigen Bürgerkrieg zwischen dem westlichen Teil des Landes (Tripolitanien) und dem östlichen Teil (Cyrenaika) raus. Beide Teile hätten Zugriff auf Erdöl- und Erdgasfelder (Karte der Gas- und Ölvorkommen und Pipelines *klick* bei SPIEGEL.de).
Gaddafi hat mit seiner Mörderbande aber nur noch die Hauptstadt Tripolis (Karte *klick*) und ein Umfeld von etwa 50 km sowie einige isolierte Städte in der Gewalt, der Rest des Landes ist in der Hand der (welcher ?) Rebellen, die offenbar gerade versuchen, sich untereinander abzustimmen. Größtem Gewicht dürfte dabei den Stammesführern (Karte der Stämme - *klick* - bei SPIEGEL.de) und der Koordination durch die übergelaufenen Offiziere und deren Streitkräfte zukommen.
Wenn es den Rebellen gelingt, die isolierten Städte der Reihe nach zu erobern und Tripolis einzukesseln und von Nachschub abzuschneiden Anmerkung **) - insbesondere von Nahrungsmitteln - könnte ein Ausbruchsversuch Gaddafis erfolgen ... oder die Rebellion (von Teilen) der eigenen Mörderbanden mit einem entsprechenden Gemetzel untereinander.
Wir haben ja aus dem Krieg (Rommel) eine ungefähre Vorstellungen von den Gegebenheiten in Libyen. Karte *klick* oder *hier*
Der südliche Landesteil (Wüste) ist kaum passierbar. Fahrzeugbewegungen müssen auf den Straßen (Karte der Straßen *klick* bei SPIEGEL.de) insbesondere in einem etwa 100 km breiten Geröllstreifen südlich der Küste erfolgen. Die Gegend eignet sich hervorragend für "Blitzkrieg" - rasche Vorstöße zu den wenigen natürlichen Hindernissen, die schon unter Rommels Zeiten als Auffangstellungen genutzt wurden. Nur sehr wenige Gebiete bieten nämlich natürliche, durch Flankenmanöver nicht umgehbare Engpässe, in denen eine statische Verteidigung aufgebaut werden könnte.
Die Aufständischen könnten also nach dem Vorbild der alliierte Operation Torch vorgehen. Gaddafi könnte versuchen, sich nach dem Vorbild der ersten / zweiten Offensive Rommels wieder den Osten zu sichern - Karte *klick*. In diesem Ringen dürfte die bessere Ausbildung und Ausstattung den Ausschlag geben - also auch die Frage, ob (verdeckte) Unterstützung der Rebellen aus Ägypten und Tunesien erfolgen könnte. Dafür ist der letzte Beschluss der UN möglicherweise wieder von elementarer Bedeutung.
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
Anmerkung **)
btw.: da ist dann ganz interessant, welche Marineeinheiten derzeit oder demnächst vor der libyschen Küsten sind.
Zu dem Thema bringt das MARINEFORUM inzwischen einen ausführlichen Bericht
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Die politischen Umwälzungen In Libyen dominieren die Schlagzeilen dieser Tage, und dies wird sicher auch noch einige Zeit so andauern. Auch wenn sich alle Beobachter letztendlich darin einig sind, dass Gaddafis Tage gezählt sind, ist doch derzeit völlig ungewiss, ob es größeren Auseinandersetzungen, vielleicht sogar zum Bürgerkrieg kommen wird. Zahlreiche Nationen haben daher begonnen, ihre Staatsbürger aus dem Lande heraus zu bringen, und diese Bemühungen haben auch eine ausgeprägte maritime Komponente - die in den Medien nur ausschnittweise dargestellt wird.
MarineForum wird sich daher in dieser „WOCHENSCHAU“ darauf konzentrieren,
das maritime Umfeld der Libyen-Krise im Detail darzustellen.
Zunächst zur libyschen Marine selbst.
Ihr derzeitiger Status ist völlig unklar. (Im einzelnen nicht verifizierbare) Medienberichte lassen darauf schließen, dass einige Einheiten noch an der Seite des Diktators kämpfen, während andere sich der Protestbewegung angeschlossen haben – oder einfach allen Auseinandersetzungen aus dem Wege gehen. So sollen Kriegsschiffe am 24. Februar Küstengebiete nahe der Hauptstadt Tripolis beschossen haben. Im Osten Libyens, bei Benghazi, haben andere Einheiten dagegen offensichtlich den Befehl zur Bekämpfung des „Aufstandes“ verweigert.
Zwei Marineschiffe sollen sich schon am 22. Februar in Richtung Malta abgesetzt haben. Zum Typ finden sich bisher keine Angaben; ein von einigen Medien veröffentlichtes Foto (Fregatte KONI) stammt nachweislich von einem bereits 2008 in Malta durchgeführten libyschen Flottenbesuch. Medienberichte eines Einlaufens in einen maltesischen Hafen oder auch nur in maltesische Hoheitsgewässer wurden von den Malta Armed Forces postwendend offiziell dementiert. Einiges spricht dafür, dass die libyschen Schiffe etwa 25 sm südlich Maltas, außerhalb der Territorialgewässer, liegen – vielleicht um hier (unter von der italienischen Luftwaffe gesichertem Luftraum) die weitere Entwicklung abzuwarten.
Evakuierung von Zivilisten - Non-Combatant Evacuation Operations (NEO)
(Stand: 26 Februar)
Zahlreiche Nationen evakuieren derzeit ihre Staatsbürger aus Libyen. Neben Transporten auf dem Landweg an die Grenzen zu Tunesien und Ägypten sowie auf dem Luftweg mit zivilen und militärischen Flugzeugen finden auch Evakuierungen auf dem Seewege statt. Dabei werden vorzugsweise zivile Schiffe mit großer Passagierkapazität gechartert; Kriegsschiffe kommen - mit wenigen Ausnahmen - bisher nur in der militärischen Absicherung dieser Schiffstransporte zum Einsatz. Nachfolgend sollen Evakuierungen über See, die am 24. Februar durch einen schweren Sturm stark behindert und verzögert wurden, im Detail dargestellt werden (Länderreihenfolge alphabetisch).
BRASILIEN
Die brasilianische Regierung hat am 24. Februar ein ziviles Schiff gechartert, das etwa 180 Staatsbürger von Benghazi nach Griechenland oder Malta bringen soll.
CHINA
Erstmals in ihrer Geschichte ist die chinesische Marine aktiv in eine NEO eingebunden. Die Fregatte XUZHOU (JIANGKAI-II-Klasse) wurde aus der Anti-Piraterie Einsatzgruppe im Golf von Aden herausgelöst und verlegt vor die libysche Küste (Benghazi).
XUZHOU (Foto: China-Defense Forum)
Das Kampfschiff soll die angelaufenen Evakuierungen chinesischer Bürger militärisch sichern. Bisher wurden bereits etwa 12.000 Chinesen außer Landes gebracht, fast 4.500 davon am 24. Februar durch zwei gecharterte griechische Fähren nach Kreta. Am 26. Februar waren zwei weitere Schiffe mit noch einmal etwa 5.000 Chinesen in Benghazi klar zum Auslaufen. Die von China gecharterten Schiffe haben auch Bürger von EU Staaten und aus Thailand an Bord genommen.
EGV BERLIN (Foto: Michael Nitz)
DEUTSCHLAND
Die Deutsche Marine verlegt eine Einsatzgruppe mit den Fregatten BRANDENBURG und RHEINLAND-PFALZ sowie dem Einsatzgruppenversorger BERLIN vor die libysche Küste. Die Schiffe bilden den diesjährigen „Einsatz- und Ausbildungsverband“ der Deutschen Marine und führen gerade eine viermonatige Ausbildungsreise (u.a. ins Mittelmeer) durch. Dieses Vorhaben ist nun zunächst einmal unterbrochen. Ein aktiver Evakurierungseinsatz ist derzeit noch nicht geplant. Die Schiffe stehen für Notfälle bereit.
GROSSBRITANNIEN
Am 22. Februar hat die Royal Navy die im östlichen Mittelmeer operierende Fregatte CUMBERLAND (TYPE 22) vor die libysche Küste beordert. Das Schiff sollte zunächst nur die Evakuierung britischer Staatsbürger unterstützen, führte inzwischen aber selbst einen Evakuierungseinsatz durch. Am 24. Februar lief die Fregatte in Benghazi ein, nahm 207 Zivilisten (darunter 68 Briten) an Bord und brachte diese am 25. Februar nach Malta. Am 25. Februar wurde auch der Zerstörer YORK (TYPE 42) in Richtung libysche Küste befohlen. Das Schiff hatte auf dem Weg in den Südatlantik einen Stopp in Gibraltar eingelegt, als der Einsatzbefehl eintraf.
INDIEN
JALASHVA (Foto: ind. Marine)
Insgesamt 18.000 Inder sollen sich in Libyen aufhalten. 9.500 von ihnen warten auf eine Evakuierung über See. Die indische Regierung hat dazu die zivile Fähre SCOTIA PRINCE gechartert, die am 26. Februar in Benghazi einlaufen und dann Inder auf dem Seeweg nach Port Said, Ägypten bringen soll. Am 26. Februar wurde eine zweite zivile Fähre gechartert. Die indische Marine hat am 26. Februar den Zerstörer MYSORE (DELHI-Klasse) und das Docklandungsschiff JALASHWA in Richtung Libyen in Marsch gesetzt. Die Schiffe werden etwa 12 Tage für die Fahrt benötigen.
ITALIEN
Die italienische Marine erfüllt mit Blick auf die Lageentwicklung in Libyen eine ganze Palette an Aufgaben. Am 22. Februar wurde entschieden, das Aufklärungsschiff ELETTRA von La Spezia zur Fernmelde- /elektronischen Aufklärung vor die libysche Küste zu verlegen. Die Korvetten FENICE (MINERVA-Klasse) und COMANDANTE BETTICA patrouillieren mit Blick auf die zunehmende Anzahl von Bootsflüchtlingen in der Straße von Sizilien und vor der Insel Lampedusa. Hier sind auch weitere Einheiten der italienischen Küstenwache im Einsatz.
FRANCESCO MIMBELLI (Foto: Frank Findler)
Der Zerstörer FRANCESCO MIMBELLI hat südlich Malta Station bezogen. Das Schiff soll als vorgeschobene Radarstation den Luftraum im Zentralen Mittelmeer überwachen und Luftlagedaten übermitteln. Das Docklandungsschiff SAN GIORGIO steht vor der libyschen Küste für mögliche NEO bereit. Italienischen Medien zufolge verlegt auch Schwesterschiff SAN MARCO.
KANADA
Kanada hat bisher selbst keine zivilen Schiffe gechartert oder Kriegsschiffe in die Region beordert. Etwa 200 Kanadier wurden bisher evakuiert, sind dabei teils auf Schiffen anderer Nationen mitgefahren. Der Premierminister erklärte allerdings, man bereite derzeit „aktiv die nächsten Schritte vor“.
NIEDERLANDE
TROMP (Foto: Michael Nitz)Am 25. Februar traf die niederländische Fregatte TROMP vor der libyschen Küste ein. Das Schiff sollte eigentlich zu Anti-Piraterie Operationen in den Golf von Aden verlegen und befand sich auch bereits im Roten Meer, als es dort den Befehl zur Umkehr erhielt.
RUSSLAND
Ein Einsatz von Marineschiffen ist bisher offenbar nicht geplant. Am 23. Februar wurde die zivile Fähre ST. STEPHEN gechartert. Das Schiff verlegte von Montenegro zunächst zur Kraftstoffübernahme nach Bari, Italien. Der schwere Sturm verzögerte dort die Weiterfahrt um einen Tag. Inzwischen ist die Fähre auf dem Weg nach Libyen. In Sirte und beim Öl-Terminal Ras Lanuf sollen mehr als 1.000 Russen sowie Türken und Serben an Bord genommen werden.
SRI LANKA
Die Regierung Sri Lankas verkündete am 24. Februar, man werde „ein Schiff“ zur Evakuierung von Staatsbürgern entsenden. Details wurden nicht genannt.
SÜDKOREA
Die südkoreanische Marine hat am 25. Februar den Zerstörer CHOI YOUNG (KDX-II-Klasse) von Anti-Piraterie Operationen am Horn von Afrika abgezogen. Das Schiff verlegt derzeit durch das Rote Meer in Richtung Suezkanal und Mittelmeer; es soll im Laufe der Woche vor Libyen eintreffen.
südkoreanischer Zerstörer CHOI YOUNG (Foto: Michael Nitz)
TÜRKEI
Mit zwei gecharterten Katamaranfähren und einer anderen Fähre wurden bereits am 23. Februar fast 3.000 Türken aus Benghazi evakuiert. Medienberichte deuten auch auf einen Einsatz von Marineschiffen; Details werden hier allerdings nicht genannt.
UKRAINE
Die ukrainische Regierung beriet am 25. Februar über die Entsendung eines Kriegsschiffes. Eine Entscheidung hänge von der weiteren Entwicklung ab. Etwa 2.500 Ukrainer befinden sich derzeit in Libyen.
USA
Die USA haben zur Evakuierung von US-Bürgern am 22. Februar zwei zivile Hochgeschwindigkeitsfähren gechartert. Die MARIA DOLORES nahm in Tripolis 338 Passagiere (darunter 183 Amerikaner) an Bord; der schwere Sturm verzögerte das Auslaufen um mehr als einen Tag. Am 25. Februar traf das Schiff dann aber wohlbehalten in Malta ein.
ZIVILE OPERATIONEN
Mit einer eigens gecharterten Fähre hat die französische Öl- und Gasfirma Schlumberger etwa 300 Menschen (meist Firmenarbeiter und deren Familienangehörige) von Tripolis nach Malta bringen lassen.
SCHLUSSBEMERKUNG
Der aufmerksame Leser wird in der o.a. Zusammenstellung Angaben zur französischen Marine und zur US Navy vermissen. Tatsächlich sind beide Marinen bisher auch in keiner Weise in die NEO eingebunden; beide haben nach derzeitigen Lageinformationen auch noch keinerlei Schiffe vor der libyschen Küste stationiert oder (Stand 26. Februar) dorthin in Marsch gesetzt.
Im Internet – teils wohl auch in bewusster Falschinformation - verbreitete Meldungen, dass die US Navy bereits vier Flugzeugträger in der Region zusammen gezogen habe, entbehren jeder Grundlage. So werden u.a. auch die Flugzeugträger GEORGE WASHINGTON und ABRAHAM LINCOLN namentlich genannt: ersterer befindet sich in Japan, die LINCOLN verlegt nach beendetem Einsatz in der Golfregion derzeit im Südchinesischen Meer in Richtung Heimat. Tatsächlich im Bereich Mittelost eingesetzt sind die Flugzeugträger ENTERPRISE und CARL VINSON. Beide operieren allerdings im Arabischen Meer, und bisher gibt es keine Hinweise auf einen Befehl zur Verlegung.
KEARSARGE (Foto: US Navy)
Im Roten Meer steht eine Einsatzgruppe um den amphibischen Träger KEARSARGE. Der Verband war im Zusammenhang mit der Entwicklung in Ägypten aus dem Persischen Golf dorthin verlegt worden, um im Notfall US-Bürger zu evakuieren (was dann nicht notwendig war). Die Schiffe stehen wohl grundsätzlich für eine kurzfristige Verlegung durch den Suezkanal ins Mittelmeer bereit; derzeit deutet aber auch hier nichts auf einen Einsatzbefehl hin.
Die französische Marine könnte im Notfall sofort auf den Hubschrauberträger MISTRAL zurück greifen, der im Rahmen einer Ausbildungsreise (in den Indik) derzeit das Mittelmeer durchquert. Für einen Einsatz zu NEO gibt es derzeit aber keine Anzeichen.
Die USA und auch Frankreich haben nur eine sehr begrenzte Anzahl von Bürgern in Libyen, die meist auch bereits (u.a. auf dem Luftwege) evakuiert sind. Abhängig von der Lageentwicklung ist nicht auszuschließen, dass die internationale Gemeinschaft (UN Sicherheitsrat, NATO, Europäische Union) in den kommenden Tagen militärische Optionen beschließt. Diskutiert wird z.B. die Erklärung einer No-Fly Zone über Libyen, um regimetreuen Teilen der libyschen Luftwaffe ein Eingreifen in Kämpfe zu verwehren. An solchen Operationen werden sich dann sicher auch französische und US-amerikanische Streitkräfte - einschl. Marine – beteiligen. Ob dazu allerdings Flugzeugträger benötigt werden, ist fraglich. Zur Durchsetzung einer No-Fly Zone über Libyen notwendige Einsatzflüge ließen sich effektiv auch von Landflugplätzen z.B. auf Sizilien, in Süditalien oder auf Kreta durchführen. Ohnehin müssen Flugzeugträger einen großen Sicherheitsabstand zur libyschen Küste halten. Man erinnere sich: 1986 startere der Flugzeugträger SARATOGA seine Flugzeuge gegen Libyen sogar aus einer Position nördlich Siziliens.
(ganzer Text, da Marineforum und nur kurz im Netz)
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Zitat:das läuft möglicherweise auf eine Teilung des Landes und einen heftigen Bürgerkrieg zwischen dem westlichen Teil des Landes (Tripolitanien) und dem östlichen Teil (Cyrenaika) raus. Beide Teile hätten Zugriff auf Erdöl- und Erdgasfelder (Karte der Gas- und Ölvorkommen und Pipelines *klick* bei SPIEGEL.de).
Gaddafi hat mit seiner Mörderbande aber nur noch die Hauptstadt Tripolis (Karte *klick*) und ein Umfeld von etwa 50 km sowie einige isolierte Städte in der Gewalt, der Rest des Landes ist in der Hand der (welcher ?) Rebellen, die offenbar gerade versuchen, sich untereinander abzustimmen. Größtem Gewicht dürfte dabei den Stammesführern (Karte der Stämme - *klick* - bei SPIEGEL.de) und der Koordination durch die übergelaufenen Offiziere und deren Streitkräfte zukommen.
Ich glaube nicht, dass es auf einen Bürgerkrieg hinausläuft. Die Stimmen aus den Reihen der Aufständischen lassen etwas anderes annehmen. Sowohl Stammesführer, als auch Intellektuelle (etwa Ibrahim al Koni) und Militärs haben dies sehr deutlich gesagt. Zwar ist es richtig, dass es noch keine einheitliche Agenda gibt, aber die Stämme sind sich weitgehend nicht feindlich gesonnen. Es mag sein, dass die Gaddafi-Sippe mit ihrer Garde noch eine finale Schlacht um Tripolis ausfechten wird, aber eine Teilung des Landes und einen Bürgerkrieg halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Zitat:Wir haben ja aus dem Krieg (Rommel) eine ungefähre Vorstellungen von den Gegebenheiten in Libyen. Karte *klick* oder *hier* [...]
Der südliche Landesteil (Wüste) ist kaum passierbar. Fahrzeugbewegungen müssen auf den Straßen (Karte der Straßen *klick* bei SPIEGEL.de) insbesondere in einem etwa 100 km breiten Geröllstreifen südlich der Küste erfolgen. Die Gegend eignet sich hervorragend für "Blitzkrieg" - rasche Vorstöße zu den wenigen natürlichen Hindernissen, die schon unter Rommels Zeiten als Auffangstellungen genutzt wurden. Nur sehr wenige Gebiete bieten nämlich natürliche, durch Flankenmanöver nicht umgehbare Engpässe, in denen eine statische Verteidigung aufgebaut werden könnte.
Zu Zeiten Rommels waren die Möglichkeiten großer umfassender Operationen aufgrund der Topographie tatsächlich stark eingeschränkt. Nur darf man nicht vergessen, dass heute nicht mehr nur die Via Balbia als Hauptachse zwischen Ost und West zur Verfügung steht (das Verkehrsnetz wurde seitdem erheblich ausgebaut) und auch bereits im Zweiten Weltkrieg Operationen durch die Wüste durchaus gelangen (wenngleich es nicht der bevorzugte Vormarschweg war), etwa marschierte Rommel auch quer durch die Cyrenaika beim Angriff auf Msus und Tangeder.
Zitat:Die Aufständischen könnten also nach dem Vorbild der alliierte Operation Torch vorgehen.
Nein. Erstens ist dies nicht notwendig, sich auf ein Hasardspiel einer Landungsoperation einzulassen; es reicht, sich langsam an Tripolis heranzuarbeiten und das Umfeld "freundlich zu übernehmen", d. h. die Städte, Dörfer und Straßen auf dem Weg dorthin, wo eh die Sympathien mit Gaddafi gegen Null tendieren, schlicht dem eigenen Machtbereich einzuverleiben. Gaddafi wäre mit seiner isolierten 3.000-Mann-Truppe schnell am Ende. Es wäre nur eine Frage der Zeit, ehe er aufgeben muss, ohne das Risiko einer Landungsoperation.
Zweitens darf man nicht vergessen, dass "Torch" ein großangelegtes Landemanöver war, das u. a. 7 Schlachtschiffe, 10 Flugzeugträger, 17 Kreuzer, 130 Transporter und rund 80 Zerstörer sowie 100.000 Mann Landetruppen umfasste. Die Rebellen in Libyen haben ja Probleme, jedem Kämpfer ein Sturmgewehr zu geben. Die Kapazitäten wären also nie da, und falls man sich mit einigen zusammengekratzten Landungsbooten doch zu einem solchen Schritt entschließen würde, wäre sogar das Risiko da, dass Gaddafis Garde die Mini-Operation zusammenschießt. Abgesehen davon hat "Torch" auch nicht in Libyen stattgefunden. Ich denke also, das ergibt keinen Sinn.
Schneemann.
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Schneemann schrieb:....
Ich glaube nicht, dass es auf einen Bürgerkrieg hinausläuft. Die Stimmen aus den Reihen der Aufständischen lassen etwas anderes annehmen. Sowohl Stammesführer, als auch Intellektuelle (etwa Ibrahim al Koni) und Militärs haben dies sehr deutlich gesagt. Zwar ist es richtig, dass es noch keine einheitliche Agenda gibt, aber die Stämme sind sich weitgehend nicht feindlich gesonnen. Es mag sein, dass die Gaddafi-Sippe mit ihrer Garde noch eine finale Schlacht um Tripolis ausfechten wird, aber eine Teilung des Landes und einen Bürgerkrieg halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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Erstens ...; es reicht, sich langsam an Tripolis heranzuarbeiten und das Umfeld "freundlich zu übernehmen", d. h. die Städte, Dörfer und Straßen auf dem Weg dorthin, wo eh die Sympathien mit Gaddafi gegen Null tendieren, schlicht dem eigenen Machtbereich einzuverleiben. Gaddafi wäre mit seiner isolierten 3.000-Mann-Truppe schnell am Ende.
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1. Was ist, wenn Gaddafi nicht "schnell gestürzt" wird?
Dass "die Sympathien mit Gaddafi gegen Null tendieren" ist eine typisch westliche Fehlinterpretation, ich halte das für einen Trugschluss.
Bei der aktuellen Hype und Hybris darf man nicht vergessen, dass Gaddafi selbst aus einem Umsturz hervorging und seinerzeit vor allem von der Jugend gefeiert wurde.
Mit seinem „Bund freier Offiziere“ stürzte er am 1. September 1969 König Idris - der auch Führer einer islamischen Bruderschaft, des des Senussi-Ordens, war - durch einen Putsch und übernahm als Führer einer Militärjunta die Macht.
Gaddafi entwickelte sich zu einem glühenden Nasseristen und Pan-Arabisten, und hat sich erst nach dem Scheitern dieser Bemühungen dem afrikanischen Kontinent zugewandt.
Gaddafi hat zumindest Anfangs über Volkskomitees eine recht dirkete Art der Demokratie gefördert. Der - selbst recht belesene - Gaddafi hat dafür gesorgt, dass inzwischen nahezu alle Frauen in Libyen eine Schulbildung erhalten (vorher war die Analphabetenrate der Frauen bei knapp 100 %). Er hat das Land "in die Moderne" geführt und war trotz aller irrlichternden Art immer auch ein Pragmatiker.
Warum schreib ich das?
Weil über die aktuelle Woge nicht vergessen werden darf, dass sich Gaddafi durchaus auch im gewogene Volksgruppen geschaffen oder erhalten hat.
Diese Volksgruppen sind vor allem in der Umgebung von Tripolis zu finden, das durch Gaddafi enorm gefördert wurde. Es ist also durchaus möglich, dass sich um Gaddafi nicht nur die am besten bewaffneten Truppen scharen sondern dass Gaddafi - wenn er den ersten Überraschungsangriff übersteht, und danach sieht es auch aus - auch selbst über Unterstützung in der Hauptstadtbevölkerung zählen kann.
Schließlich hieß es, er habe dort die Magazine geöffnet, um seine Freiwilligenverbände zu bewaffnen.
Je länger der Sturz Gaddafis dauert, desto mehr Zeit hat Gaddafi, seine Abwehr zu organisieren und sein "Herrschaftsgebiet" zu konsolidieren.
Wenn es Gaddafi gelingt, seine "Herrschaftsgebiet" zu konsolidieren (die Voraussetzungen dazu sind nicht schlecht), dann haben wir wirklich zwei Machtzentren und es könnte auf einen Bürgerkrieg hinauslaufen.
2. Die nächste Ausführung geht zur Frage, was passiert, wenn sich tatsächlich eine solche Situation von zwei zunehmen konsolidierten Machtzentren entwickelt:
Schneemann schrieb:...
Zitat:Die Aufständischen könnten also nach dem Vorbild der alliierte Operation Torch vorgehen.
Nein. ...
Zweitens darf man nicht vergessen, dass "Torch" ein großangelegtes Landemanöver war, das u. a. 7 Schlachtschiffe, 10 Flugzeugträger, 17 Kreuzer, 130 Transporter und rund 80 Zerstörer sowie 100.000 Mann Landetruppen umfasste. Die Rebellen in Libyen haben ja Probleme, jedem Kämpfer ein Sturmgewehr zu geben. Die Kapazitäten wären also nie da, und falls man sich mit einigen zusammengekratzten Landungsbooten doch zu einem solchen Schritt entschließen würde, wäre sogar das Risiko da, dass Gaddafis Garde die Mini-Operation zusammenschießt. Abgesehen davon hat "Torch" auch nicht in Libyen stattgefunden. Ich denke also, das ergibt keinen Sinn.
Schneemann. Ich schrieb "nach dem Vorbild" - das heißt nicht identisch, sondern in ähnlicher Vorgehensweise. Gerade wenn Du selbst schreibst, dass die Aufständischen schon Probleme haben, jeden Kämpfer zu bewaffnen - und Gaddafi-treue Truppen besser bewaffnet und ausgestattet sind, liegt es auf der Hand:
so zusammengewürftele Freiwilligenhaufen würden mit Privatautos, Pickups und und und über Land vorstoßen. Dort sind solche Verbände einer gut ausgebildeten und gut ausgestatteten Truppeunterlegen, vor allem, wenn diese Truppe in "freier Landschaft" auch über entsprechende Luftunterstützung verfügt. Diese Verbände hätten nur eine Chance, wenn sich vorher schon die Opposition in den Städten entsprechend zusammen rauft und die Einheiten Gaddafis bindet. Danach sieht es aber im Umfeld von Gaddafi nicht aus.
Je mehr die Opposition auf Tripolis vorrückt, desto mehr konzentrieren sich die Gaddafi-getreuen ebenfalls in Tripolis.
Ein Angriff solcher notdürftig ausgestatteter Freiwilligenverbände auf ein zunehmend konsolidiertes Herrschaftsgebiet Gaddafis wird über Land wahrscheinlich scheitern und sich im Abwehrfeuer der gut ausgestatteten Verbände Gaddafis festlaufen. Und bisher sind sich alle Kommentatoren einig, dass Gaddafi über die besten Systeme verfügt, und, wie Du selbst schreibst, "die Rebellen in Libyen ja Probleme (haben), jedem Kämpfer ein Sturmgewehr zu geben.".
Die Alternative wäre dann, die Abwehrstellungen der gut ausgerüsteten Einheiten Gaddafis zu umgehen - und in deren Rücken entsprechende Brückenköpfe zu bilden. Libyens Marine verfügt nicht nur über Korvetten und Schnellboote, sondern auch über entsprechende Landungsboote.
Es stellt sich nur die Frage, wer über diese Systeme verfügt - Gaddafi oder die Opposition. Wenn die Opposition entsprechende Marineeinheiten hat, wäre es durchaus möglich, in nächtlichen Vorstößen entsprechende Operationen zu versuchen - und je länger die Auseinandersetzung dauert, desto mehr rechne ich auch damit, dass entsperchende Landungsboote den Weg nach Tobruk und Bengasi finden.
...
aber zurück zur aktuellen Entwicklung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi248.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi248.html</a><!-- m -->
Zitat:Aufständische nehmen Gebiete ein
Gaddafis Reich schrumpft
Der libysche Staatschef Muammar Gaddafi verliert mehr und mehr die Herrschaft über sein Land. Regierungstreue Truppen verloren die Kontrolle über die drittgrößte Stadt Misurata.
In der 50 Kilometer westlich von Tripolis gelegenen Stadt Zawiya übernahmen ebenfalls Aufständische das Kommando, wie der arabische Fernsehsender Al Arabija berichtete.
...
Auch Stadtteile von Tripolis sollen inzwischen in der Hand von Aufständischen sein. In der Hauptstadt herrscht laut Augenzeugenberichten angespannte Ruhe. Gaddafi hatte Waffen an Getreue verteilen lassen.
Gaddafi-Clan in Militärkomplex verschanzt
Regierungstreue Truppen halten nach Informationen des Fernsehsenders Al-Dschasira aber weiterhin Gaddafis Heimatstadt Sirte. Durch diese Stadt führt die strategisch wichtige Küstenstraße vom Osten des Landes in die Hauptstadt Tripolis. Den Aufständischen ist damit der Weg nach Tripolis über diese Straße versperrt. Der Gaddafi-Clan hält sich nach übereinstimmenden Berichten in dem Militärkomplex Bab al-Asisija in Tripolis verschanzt.
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Zwei Berichte aus Bengasi, der "Gegenhauptstadt":
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/auftand-in-libyen-insel-im-hexenkessel-1.1065499">http://www.sueddeutsche.de/politik/auft ... -1.1065499</a><!-- m -->
Zitat:Aufstand in Libyen
Insel im Hexenkessel
27.02.2011, 18:42
Eine Reportage von Tomas Avenarius, Bengasi
Die libysche Mittelmeerstadt Bengasi ist frei, die Bürger trauen sich Dinge, die vor kurzem noch unvorstellbar waren: Komiker machen sich über den "Bruder Führer" lustig, Gaddafis Verliese und Schlafräume werden Freizeitziele für revolutionäre Ausflügler. Sollte es bei dem Aufstand eine von außen steuernde Hand gegeben habe: In Bengasi bleibt sie verborgen.
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Bildunterschrift:
Zitat:Ehemalige Offiziere der Armee von Gaddafi schulen Zivilisten in Bengasi im Gebrauch von Waffen. Die neue Regierung der freien Stadt, die für die öffentliche Ordnung sorgt, gibt sich allerdings optimistisch, die Waffen zumindest dort nicht mehr einsetzen zu müssen. Gaddafis Herrschaft sei nur noch eine Sache von Tagen, heißt es bei ihnen. (© REUTERS)
....
In Bengasi verwandelt sich die libysche Revolution: Nach den tagelangen Straßenschlachten und Schießereien, den Hunderten Verletzten in den Krankenhäusern und den fast 300 frischen Gräbern auf den Friedhöfen beginnt das Happening. So wie zuvor bei den Aufständen in Tunesien, Bahrain und in Ägypten. Nur: in Libyen ist der Ausgang nicht gesichert.
Noch hält sich Gaddafi im Westen des Landes. Noch kontrolliert er die Hauptstadt Tripolis. Noch weiß keiner, ob der Diktator zurückkommt, ob seine Milizen aus dem 800 Kilometer entfernten Tripolis versuchen werden, den "befreiten Osten" und die zweitgrößte Stadt des Landes zurückzuerobern.
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Das Arsenal der Milizen in der Katiba ist eine riesige unterirdische Garage. Stahltore am Eingang, gut ein Dutzend saalgroßer Kammern innen. Die Kellerräume sind übersät mit aufgebrochenen Waffen- und Munitionskisten, beschriftet in Englisch, Arabisch, Kyrillisch. Bevor das Zeughaus von den Demonstranten geplündert wurde, enthielt es Schießgerät für eine kleine Armee: Sturmgewehre, Panzerfäuste, schwere Maschinengewehre, Granaten, Mörser. Jede einzelne der aufgerissenen Munitionskisten aus Blech fasst 700 Schuss. Sie sind nun alle leer und bei etwa 250 wird das Zählen der schwarzbrotgroßen Behälter eintönig: Es sind zu viele. All diese Waffen und Patronen sind nun in Bengasi unterwegs.
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"Gaddafi ist am Ende"
Unter Führung der Rechtsanwälte haben die Revolutionäre ein Bürgerkomitee gebildet, das die öffentliche Ordnung garantieren soll. Al-Gheriani sagt: "Unser Hauptanliegen ist es, die Versorgung zu gewährleisten." Um die Sicherheit sorgt sich der Psychologe und Geschäftsmann nicht: "Gaddafi ist am Ende. Das Ganze dauert nur noch wenige Tage."
Gheriani und sein Bruder Mustafa, ein meist in den USA lebender Geschäftsmann, arbeiten als "Freiwillige" in der neuen Regierung. Wer sie hört mit ihrem amerikanischen Akzent und ihrem Lob für die Jugend und die Forderung nach Freiheit, der fragt sich in den ruhigen Momenten in diesem Hexenkessel, ob die arabischen Revolutionen wirklich so spontan entstanden sind, wie alle Revolutionäre betonen.
Das Schema ist immer gleich - ob in Ägypten, Bahrain oder Libyen. Verabredungen über das Internet, Proteste und Demonstrationen, geführt von jungen Leuten, die sich brutaler Polizeigewalt aussetzen, bis das Volk sich anschließt. Keine politischen Forderungen außer Freiheit und dem Aus für die Diktatoren: Ein Dominoeffekt, der die arabische Despotenwelt ins Wanken gebracht hat wie ein Erdbeben. Sollte es doch eine von außen steuernde Hand geben beim Aufruhr in der arabischen Welt, dann bleibt sie auch in Bengasi verborgen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748012,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 12,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 27.02.2011
Revolutionsstadt Bengasi
Erst Dynamit, jetzt Worte
Aus Bengasi berichtet Jonathan Stock
Bengasi ist die erste Stadt Libyens, in der die Einwohner die Macht übernommen haben. Während in Tripolis noch gekämpft wird, bereiten die Menschen hier schon die Zeit nach der Revolution vor - und organisieren, was keiner von ihnen wirklich kennt: Demokratie.
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Ahmed war dabei, als die Katiba fiel, das größte Lager des Militärs und der Sitz von Gadaffi, wenn er in der Stadt wohnte. Drinnen, hinter den vier Meter hohen Mauern harrten Tausende von Soldaten aus, mit Flugabwehrgeschützen, Panzern und Granatwerfern. Draußen war eine wütende Stadt mit Fleischermessern und Sprengstoff, das die Männer sonst nur zum Fische fangen benutzen. Ahmed erzählt Geschichten von Jugendlichen, die mit Messern gegen Soldaten liefen, von Bauarbeitern, die ihre Gabelstapler mit Sprengstoff beluden und gegen die Mauern richteten und von einem Sachverwalter, der seinen Kofferraum mit vier Gasflaschen füllte und damit gegen das Haupttor in den Kugelhagel fuhr.
Kann man eine Stadt mit Komitees regieren?
Man möchte die Geschichten gerne als Übertreibungen abtun, aber fährt man zur Katiba - und dann stehen da noch die Gabelstapler und das ausgebrannte Auto des Mannes hinter dem Haupttor, und im Krankenhaus liegen die Jugendlichen mit ihren Einschusslöchern, und die bei Bewusstsein sind, zeigen einem die Videos auf ihren Handys. Die Ärzte sagen: Ja, es wurde auch mit Flugabwehrgeschützen auf Menschen geschossen, aber für die hätten sie nicht mehr viel tun können. Ahmed sagt, sie wären lieber gestorben, als ohne Freiheit zu leben.
Als die Mauer fiel, sei er irgendwann hineingelaufen und habe gesehen, wie die Munitionsdepots geplündert wurden, auch AK-47s und Granatenwerfer, für alle Kämpfe, die noch bevorstehen, und dann habe die ganze Stadt gefeiert.
...
Denn die Leute brachten tatsächlich ihre Waffen zurück in die Moschee und in das provisorische Rathaus, wenn auch bestimmt nicht alle, sagt Salwa. Sie stellten sich um ihre Banken, als es hieß, dass Gadaffi Truppen schicken würde, um sich das Geld zu holen. Denn das Geld gehöre ja nicht Gadaffi, sondern ihnen. Wenn man durch die Straßen geht, sieht man die Leute, wie sie umsonst Essen und Getränke verteilen und von einem vereinten Libyen reden und von einer Verfassung und davon, dass ihr Land wieder groß werden kann.
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und zum Schluss für heute noch der life-ticker:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747957,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 57,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 27.02.2011
Minutenprotokoll
Gaddafi wird zum Diktator ohne Land
Dem libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi entgleitet immer mehr die Macht: Regimegegner eroberten am Sonntag zwei wichtige Städte. Laut Uno-Angaben sind 100.000 Menschen bereits aus Libyen geflohen - an der Grenze droht eine humanitäre Katastrophe. Die Ereignisse des Tages im Minutenprotokoll.
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+++ Regimegegner übernehmen Stadtzentrum nahe Tripolis +++
[12.45 Uhr] Gaddafi verliert immer mehr die Kontrolle über Libyen: Laut einem Reporter der Nachrichtenagentur Reuters haben bewaffnete Regimegegner jetzt auch die Stadt Sawija übernommen.
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+++ Droht ein Kampf um Sawija? +++
[13.03 Uhr] Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP meldet, Gaddafis Truppen hätten sich um die strategisch wichtige Stadt Sawija postiert. Das Zentrum der 200.000-Einwohner-Stadt kontrollieren laut Berichten Regierungsgegner und ihre verbündeten Truppen.
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+++ Arabische Nachrichtensender blockiert +++
[15:37 Uhr] In Libyen wurden offenbar arabischsprachige Nachrichtensender blockiert. BBC berichtete unter Berufung auf einen ihrer Reporter aus Tripolis, dass die TV-Sender Al-Arabija, al-Dschasira sowie die arabische BBC nicht mehr zu empfangen seien.
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+++ Bürger stehen in Tripolis vor den Banken Schlange +++
[16.05 Uhr] In der libyschen Hauptstadt Tripolis herrscht am Sonntag gespannte Ruhe. Viele Einwohner der Millionenmetropole standen vor allem vor Banken Schlange. "Als die Leute gesehen haben, was in anderen Städten passiert, sind sie schnell zur Bank gegangen, um Geld abzuheben und sich mit dem Wichtigsten einzudecken", sagte ein Mann.
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+++ Menschen fühlen sich in Libyens Hauptstadt nicht sicher +++
[16.10 Uhr] Kontrollposten überwachen die Zugänge zur Hauptstadt, Schüsse sind derzeit nicht mehr zu hören. Wie ein Augenzeuge berichtete, sind die Gegner Gaddafis uneins, ob sie erneute Proteste in Tripolis organisieren sollen.
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+++ Rüstet sich Gaddafi für seine letzte Schlacht? +++
[16.13 Uhr] Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi hat sich offenbar in dem rund sechs Quadratkilometer großen Militärkomplex Bab Al-Asisija in Tripolis verschanzt. Das berichtet die Tageszeitung "Asch-Scharq al-Ausat". Demnach schützen Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Raketenwerfer das Gebiet. Gaddafi-treue Milizen riegelten die Zufahrten ab.
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+++ Opposition bildet nationalen Übergangsrat +++
[17.22 Uhr] Die libysche Opposition hat nach eigenen Angaben einen nationalen Übergangsrat gebildet. Beteiligt daran seien alle "freien Städte", also solche, in denen die Gegner von Machthaber Muammar al-Gaddafi bereits die Kontrolle übernommen hätten,
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+++ Italien setzt Nichtangriffsvertrag mit Libyen aus +++
[17.28 Uhr] Vor dem Hintergrund der Unruhen in Libyen hat Italien einen Vertrag mit dem nordafrikanischen Land ausgesetzt, der eine Nichtangriffsklausel enthält. Die Aussetzung des Vertrags beseitigt ein mögliches Hindernis für den Fall, dass Rom an friedenserhaltenden Einsätzen in Libyen teilnimmt oder die Nutzung seiner Militärbasen für solche Zwecke gestattet
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+++ Al-Dschasira: Heckenschützen töten in Tripolis +++
[18.05 Uhr]...
+++ Humanitäre Katastrophe am Grenzübergang zu Tunesien? +++
[18.20 Uhr] Tausende ägyptische Gastarbeiter sind mittlerweile aus Libyen geflohen, nachdem regierungsnahe Truppen und Milizen regelrecht Jagd auf sie gemacht hätten, berichtet al-Dschasira.
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+++ Gaddafi: "Ich werde nicht gehen" +++
[18.38 Uhr] Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi will das Land nicht verlassen und sich den anhaltenden Kämpfen und Protesten nicht beugen. Das sagte der Staatschef offenbar am Sonntag in einem Interview mit dem serbischen Fernsehsender Pink TV, das dem Bericht zufolge in Gaddafis Büro in Tripolis aufgezeichnet wurde.
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Zitat:Warum schreib ich das?
Weil über die aktuelle Woge nicht vergessen werden darf, dass sich Gaddafi durchaus auch im gewogene Volksgruppen geschaffen oder erhalten hat.
Die aber, vermute ich, angesichts der Bluttaten weniger geworden sein dürften. Wenn dies auch so wäre, müsste er sich nicht in einem befestigten Compound in Tripolis verschanzen.
Zitat:Diese Volksgruppen sind vor allem in der Umgebung von Tripolis zu finden, das durch Gaddafi enorm gefördert wurde. Es ist also durchaus möglich, dass sich um Gaddafi nicht nur die am besten bewaffneten Truppen scharen sondern dass Gaddafi - wenn er den ersten Überraschungsangriff übersteht, und danach sieht es auch aus - auch selbst über Unterstützung in der Hauptstadtbevölkerung zählen kann.
Schließlich hieß es, er habe dort die Magazine geöffnet, um seine Freiwilligenverbände zu bewaffnen.
Ich bin mir nicht sicher. Seine Garde mag sicher gut ausgerüstet sein, aber was sind schon 3.000 Mann für ein so großes Land? Der Rest seiner Streitmacht bestünde, ebenso wie die Rebellen, aus schnell bewaffneten und schlecht ausgebildeten Sympathisanten und Freiwilligen. Ich rechne denen nicht allzu viel Kampfkraft zu.
Zitat:so zusammengewürftele Freiwilligenhaufen würden mit Privatautos, Pickups und und und über Land vorstoßen. Dort sind solche Verbände einer gut ausgebildeten und gut ausgestatteten Truppeunterlegen, vor allem, wenn diese Truppe in "freier Landschaft" auch über entsprechende Luftunterstützung verfügt. Diese Verbände hätten nur eine Chance, wenn sich vorher schon die Opposition in den Städten entsprechend zusammen rauft und die Einheiten Gaddafis bindet. Danach sieht es aber im Umfeld von Gaddafi nicht aus.
Ob die Aufständischen alle so schlecht ausgerüstet sind, bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich muss da auch evtl. meine frühere Einschätzung etwas revidieren. Im Osten Libyens soll es nach Aufzeichnungen deutscher Reporter auch Aufständische geben, die etwa BMP-Schützenpanzer (heute bei n-tv gesehen), MiG-23, Shilka-Fla-Panzer, Grad-Werfer und auch 122-mm-Artillerie besitzen. Dazu sollen alle möglichen Handwaffen, RPG, leichte MG, Strela (SA-7) etc. im Umlauf sein. Eine Jeep-Armada scheint es aber nicht (nur) zu sein.
Insofern: Wenn die Opposition sich einigt, wird sie sicher was aufstellen können. Ganz hilflos ist sie zumindest nicht. Allerdings ist mir nicht möglich zu sagen, was von dem gesehenen Zeugs tatsächlich einsatzbereit ist (?).
Schneemann.
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Um die Auflistung von Schneemann noch zu ergänzen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-12588839">http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-12588839</a><!-- m -->
Ab 0:40 sieht man, wie bei einer Mi-35 und einer Mi-8 das libysche Hoheitszeichen durch die Flagge der Revolutionäre übermalt wird.
dem Bericht nach hätten diese Helikopter gegen die Aufständischen eingesetzt werden sollen, dürften also einsatzbereit sein. Es braucht also nur noch Piloten. Und evtl. sind auf dem Luftstützpunkt noch mehr intakte Hubis den Revolutionären in die Hände gefallen.
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In einem anderen Thread wurde geschrieben, dass es in Libyen zwar einen Menge teils auch modernes Militärisches Material gibt, aber kaum Personal, dass es bedienen kann. Wie sieht es damit bei den Rebellen aber auch bei den Regierungstruppen aus?
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Zitat:Libysche Aufständische wollen Sawija verteidigen
Sawija (Reuters) - Zehn Tage nach dem Beginn des Volksaufstandes gegen den libyschen Machthaber Muammar Gaddafi haben Aufständische am Wochenende die wichtige Stadt Sawija eingenommen.
Die Rebellen rechneten am Sonntagabend mit einem Angriff von Gaddafi-Anhängern. Der Staatschef verliert nach mehr als 40 Jahren an der Macht immer mehr die Kontrolle über das Land. Druck kommt auch aus dem Ausland: Der UN-Sicherheitsrat beschloss einstimmig Sanktionen gegen ihn und seine Familie. In einem Interview gab sich Gaddafi jedoch siegesgewiss.
"Wenn wir für die Freiheit kämpfen, sind wir bereit, dafür zu sterben", sagte ein früherer Polizeimajor in Sawija, der auf die Seite der Opposition wechselte. Nach Angaben der Rebellen umstellten etwa 2000 Gaddafi ergebene Soldaten die Stadt. Nach Worten des früheren Majors standen mehr als 2000 übergelaufene Polizisten bereit, die Stadt zu verteidigen. Die Aufständischen verfügten über Panzer und Flugabwehrgeschosse. Sawija befindet sich etwa 50 Kilometer westlich von Tripolis. Bewohner der Hauptstadt besetzten in manchen Teilen Barrikaden. Auch dort schwindet die Macht Gaddafis.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE71R02N20110228">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 2N20110228</a><!-- m -->
Schneemann.
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Das ist die Stadt, wo die Überseepipeline in Libyen endet. Wer die Stadt hat, der ist der Ansprechpartner der Europäer in Sachen Öl.
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Derweilen scheint sich nicht viel zu tun entlang der "Front" zwischen den Aufständischen und Gaddafi-treuen Truppen, womit Erich vielleicht richtig liegt, was die Prognose über eine längere Auseinandersetzung angeht...
Zitat:Liveticker
Patt zwischen Gaddafis Truppen und Rebellen
Die Angriffe von Gaddafis Truppen haben bisher offenbar nicht die gewünschten Erfolge gebracht. Doch auch die Rebellen scheinen keine entscheidenden Gewinne erzielen zu können. Den Flüchtlingen in Libyen droht eine humanitäre Katastrophe. Die wichtigsten Ereignisse im Liveticker. [...]
+++ Arabische Liga berät über Flugverbotszone +++
[12.03 Uhr] Die Arabische Liga berät am Mittwoch in Kairo über eine Resolution zu einer Flugverbotszone über Libyen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wird sich die Organisation wohl gegen ein derartiges Verbot aussprechen. Der stellvertretende Generalsekretär Ahmed Ben Helli sagte, die Resolution solle den Außenministern der Mitgliedsstaaten vorgelegt werden und lehne jeder Art ausländischer militärischer Einmischung in Libyen ab. [...]
+++ Lage in Brega unübersichtlich +++
[11.49 Uhr] Ist Gaddafis Militäroffensive gegen die Rebellen erfolgreich? Dazu gibt es widersprüchliche Angaben. Laut al-Dschasira haben die Rebellen die Stadt wieder unter Kontrolle. Ein Polizeikommandeur in der von den Rebellen kontrollierten Stadt Bengasi hat der Darstellung widersprochen, wonach Gaddafi-treue Truppen den Flughafen der Stadt Brega unter ihrer Kontrolle hätten. Die Regierungstruppen seien vielmehr zurückgedrängt worden. Die Aufständischen benutzten seinen Angaben zufolge Waffen, die aus den Depots der libyschen Armee im Osten des Landes stammten. Ein Augenzeuge sagte in einem Telefoninterview mit dem Sender al-Arabija: "Die Einheiten von Gaddafi sind in die Stadt eingedrungen und haben willkürlich auf Zivilisten geschossen." [...]
+++ Nato bereitet Krisenpläne für Flugverbotszone vor +++
[11.28 Uhr] Einige Nato-Staaten bereiten nach Angaben von Diplomaten Krisenpläne für eine Flugverbotszone über Libyen vor. Modell für die Pläne sei die Flugverbotszone, die das Militärbündnis in den neunziger Jahren über dem Balkan eingerichtet habe. Bisher vertritt die Nato den Standpunkt, dass nur bei einem klaren Mandat der Vereinten Nationen eine Flugverbotszone erwogen werden könnte. Danach sieht es derzeit nicht aus. Russland, das im Sicherheitsrat über ein Veto-Recht verfügt, hat den Schritt bereits abgelehnt. Dennoch laufen offenbar die Vorbereitungen - die Flugverbotszone soll verhindern, dass Gaddafi seine Luftwaffe zu Angriffen auf Rebellen einsetzt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748554,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 54,00.html</a><!-- m -->
Derweilen wächst der Strom der Flüchtlinge aus dem Land dramatisch an...
Zitat:Massenexodus aus Libyen
Flüchtlinge auf internationale Hilfe angewiesen
Der Massenexodus aus Libyen hält an. Rund 100.000 Menschen sind nach Ägypten oder Tunesien allein in der vergangenen Woche laut UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) vor den Kämpfen gegen das Regime von Muammar al Gaddafi geflohen. Täglich überquerten mehr Menschen die Grenzen. Der Hohe Flüchtlingskommissar, António Guterres, rief die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung auf. Das UNHCR werde Tunesien und Ägypten bei jeder Person zu helfen, die aus Libyen flieht, sagte Guterres. Die tunesische Regierung bat um internationale Hilfe.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen364.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen364.html</a><!-- m --> (von vor 2 Tagen! Mittlerweile dürften es mehr sein; so schreibt die BBC auch von bis zu 140.000...).
Außerdem (was schon lange ein Witz war...):
Zitat:UN werfen Libyen aus Menschenrechtsrat
New York (Reuters) - Die Vereinten Nationen haben Libyen wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Regierungsgegner aus dem UN-Menschenrechtsrat ausgeschlossen.
Die Entscheidung der UN-Hauptversammlung am Dienstag in New York fiel einstimmig aus. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte das Ergebnis sowie die angekündigten Ermittlungen wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen unter Einbeziehung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Dies zeige, dass diejenigen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübten, bestraft würden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE72100E20110302">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 0E20110302</a><!-- m -->
Nachtrag: Zum Thema eines militärischen Eingreifens...
Zitat:Debatte um Militärschlag
Libyens Opposition plant Hilferuf an den Westen
Zehntausende sind auf der Flucht, die Proteste gehen weiter - doch der libysche Despot Gaddafi will nicht weichen. Die Opposition erwägt laut US-Zeitungsberichten nun, den Westen um ein militärisches Eingreifen zu bitten. Die Nato-Partner allerdings zweifeln noch.
Washington/Tripolis - Der internationale Druck auf Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi nimmt stetig zu. Wegen des brutalen Vorgehens gegen Regierungsgegner wurde Libyen am Dienstagabend offiziell aus dem Uno-Menschenrechtsrat in Genf ausgeschlossen. Nie zuvor ist die Weltorganisation in dieser Form gegen ein aktives Mitglied vorgegangen. [...]
Debatte innerhalb der Nato läuft noch
US-Verteidigungsminister Robert Gates hält eine Militärintervention in Libyen derzeit für unwahrscheinlich. Er sagte am Dienstag, es gebe keine Übereinkunft mit der Nato über einen Einsatz von Militär. Die USA wollten nicht in einen Krieg im Nahen Osten ziehen. Und in der Tat gibt es innerhalb des Verteidigungsbündnisses widerstreitende Ansichten darüber, ob ein militärisches Eingreifen sinnvoll ist. Frankreichs neuer Außenminister Alain Juppé sagte im französischen Fernsehen, dass ein Militäreinsatz der Nato "extrem kontraproduktiv" sein könnte. Zuvor hatte er bereits betont, dass eine Flugverbotszone nur mit einem Mandat des Uno-Sicherheitsrats möglich wäre. Großbritannien vertrat hingegen die Auffassung, dass ein Uno-Mandat nicht zwingend für eine Flugverbotszone sei.
Pentagonchef Gates bekräftigte, dass die USA eine Reihe von Militäroptionen prüften. Es sei aber noch keine Entscheidung gefallen, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Generalstabschef Mike Mullen in Washington. Beide betonten, dass alle diese Optionen über humanitäre Maßnahmen und Evakuierungen hinaus "sehr komplex" seien. Selbst die Einrichtung einer Flugverbotszone wäre mit großem Aufwand verbunden, der zwangsläufig zu militärischen Operationen führen könne.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748514,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 14,00.html</a><!-- m -->
Schneemann.
Beiträge: 1.196
Themen: 2
Registriert seit: Dec 2010
Es ist imho jetzt bereits ein Bürgerkrieg.
Es wurde nicht geschafft Gaddafi schnell genug abzusetzen und jetzt ist der Zeitpunkt dafür vorbei.
Und Gaddafi ist jetzt zwar auch in einigen Gegenden im Angriff - vor allem, wo das Öl und Gas ist - aber er wird auch nicht schnell siegen, wenn überhaupt.
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