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Nightwatch schrieb:Warum nicht?
Weil man beim letzten mal von einem Aapartheidrichter über den Tisch gezogen wurde?
Verschwörung gegen Israel? Wäre ja mal was ganz neues...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://video.haberturk.com/video/index/42031">http://video.haberturk.com/video/index/42031</a><!-- m -->
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Bericht eines schwedischen Augenzeugen von Bord eines der kleineren Schiffe:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11814601/63369/Henning-Mankell-zur-Gaza-Affaere-Israel-ist-ausgerueckt.html">http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ueckt.html</a><!-- m -->
Zitat:POLITIK: „Israel ist ausgerückt, um zu morden“
Henning Mankell zur Gaza-Affäre
...
Henning Mankell fuhr auf der kleineren „Sophia“, um etwa 3.30 Uhr am Montagmorgen sei er aufgewacht, „als ich merkte, dass die ,Mavi Marmara’ angegriffen wurde. Israelische Militärs seilten sich von Helikoptern ab, es gab Blitze und Lärm, die Soldaten trugen schwere Waffen“.
...
Gegen 4.35 Uhr hätten „maskierte Soldaten“ die „Sophia“ geentert, das Schiff, auf dem er selber fuhr – dieses Boot sei mit schwedischen Spenden finanziert worden, etwa mit Wänden für den Häuserbau; zur Besatzung zählte neben Mankell unter anderen ein schwedischer Parlamentarier. „Die Soldaten befahlen, wir sollten uns auf den Boden legen. Einige Passagiere wurden mit Maschinengewehren geschlagen. Das ist extrem schmerzhaft.“
„Die Soldaten sperrten uns in einen kleinen Raum, sie durchsuchten unser Boot“, erzählt Mankell in seinem weichen Englisch, „sie kamen wieder und sagten: ,Wir haben Waffen gefunden.’ Welche Waffen, fragten wir, denn wir hatten keine geladen.“
Das Militär habe in „internationalen Gewässern“ angegriffen, zwei Stunden Schiffsfahrt etwa von jenem Territorium entfernt, „das die Israeli als ihr Hoheitsgebiet bezeichnen“. Sie seien behandelt worden wie „Piraten“, Mankell wird drastisch: „Wir wurden in internationalen Gewässern gekidnappt.“
...
Spekulation über die außenpolitischen Folgen des israelischen Handelns:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-06/Israel-Selbstisolation">http://www.zeit.de/politik/ausland/2010 ... tisolation</a><!-- m -->
Zitat:Attacke auf Hilfskonvoi
Israel begibt sich in eine gefährliche Selbstisolation
Das Verhältnis zur Türkei ist zerstört, enge Verbündete gehen auf Distanz. Doch Israel braucht verlässliche Freunde, vor allem in Nahost.
Warum tut sich Israel das nur an? Warum lässt es sich auf eine hochmoderne Medienschlacht mit sechs alten Schiffen voller Helfer, Politiker, Nobelpreisträger, Schriftsteller, Friedensaktivisten ein?
...
Lassen wir mal die übliche Sorgenliste in Israel und Palästina beiseite: Siedlungen im Westjordanland, Checkpoints, Würgegriff für den Gaza-Streifen, Angriffe aus Gaza, alltägliche Belästigung und Bedrückung von Palästinensern durch israelisches Sicherheitspersonal. Reden wir davon, was Israel gerade verliert, vielleicht unwiederbringlich. Reden wir von der Türkei, von den USA und vom Ansehen in der Welt.
Zu den wirklich schmerzhaften Verlusten zählt wohl das gute Verhältnis zur Türkei.
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Samsun85 schrieb:Nightwatch schrieb:Es wird keine internationale Untersuchung geben.
Vor allem dank der US Regierung, die momentan sehr lobenswert agiert.
Warum nicht?
Was gibt es denn zu verstecken? dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~E9DBECE78EBE94D5D8F5D8796FA48B544~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Israels Militäraktion
Holzstöcke zu Eisenstangen
Was bei der Erstürmung der „Solidaritätsflotte“ geschah, ist weiter unklar. Israel widersetzt sich einer internationalen Untersuchung und versucht zu belegen, wie gewaltbereit die Aktivisten auf den Schiffen waren.
Von Hans-Christian Rößler, Jerusalem
04. Juni 2010
Auf einmal ging es ganz schnell. Am Dienstag wollte Israel den ausländischen „Aggressoren“ auf der „Mavi Marmara“ noch den Prozess machen. In der Nacht zum Donnerstag saßen dann auch diese Männer im Flugzeug in die Türkei.
...
Nach ihrer Freilassung begannen die Aktivisten sofort zu berichten, was sie am Montagmorgen auf hoher See erlebten. Bis dahin hatte die israelische Sicht der Dinge dominiert, denn die Soldaten hatten ihnen sofort Telefone und Kameras abgenommen. Greta Berlin hält es nicht für nötig zu korrigieren, was sie schon kurz nach der Erstürmung sagte: „Die Soldaten waren kaum auf dem Schiff, da haben sie mit scharfen Waffen das Feuer eröffnet. Sie schossen, um zu töten“,
...
Augenzeugin war sie jedoch nicht: Im Büro der Organisation in Zypern habe sie das auf den letzten live übertragenen Videobildern so gesehen. Passagiere, die selbst an Bord waren, etwa die brasilianische Filmemacherin Sara Lee, berichteten ebenfalls, dass die Soldaten sofort scharf geschossen hätten. Mit eigenen Augen sah sie es aber auch nicht; die Besatzung hatte die Frauen zuvor auf ein tieferes Deck in Sicherheit gebracht.
...
Als Anschauungsmaterial für die Gewaltbereitschaft der Aktivisten verbreitete die Armee später Bilder von Holz- und Eisenstangen, Steinschleudern, Murmeln, aber auch Schraubenschlüsseln und einer Reihe von Messern, wie sie in jedem größeren Haushalt zu finden sind. IHH-Chef Yildirim hatte indes vor der Abfahrt noch mitgeteilt, man habe „nicht einmal Taschenmesser“ dabei und wolle nur „passiven Widerstand“ leisten.
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Keine ausländischen Mitglieder im Ausschuss
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Bald soll sich nun eine Kommission damit beschäftigen. Besonders die amerikanische Regierung und die UN setzen sich für eine unabhängige Untersuchung ein. Das Büro von Ministerpräsident Netanjahu ließ jedoch schon mitteilen, dass diesem Ausschuss keine ausländischen Mitglieder angehören werden.
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wir sind also so klug wie vorher; was wirklich passiert ist wissen nur die Beteiligten, und die schwätzen unterschiedliches Zeug.
In der Zwischenzeit ist das nächste Schiff nach Gaza unterwegs:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille116.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille116.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt um israelische Blockade
Neues Hilfsschiff auf dem Weg nach Gaza
Der unter irischer Flagge fahrende Frachter "Rachel Corrie" ist nach Angaben der Organisation "Free Gaza" auf dem Weg zur Küste des Gazastreifens. Das Schiff solle die von Israel verhängte Seeblockade brechen. Die Mitbegründerin der Organisation, Greta Berlin, sagte, das Schiff werde heute oder morgen vor Ort sein.
....
Stand: 04.06.2010 12:11 Uhr
mit diesen Aktionen und Gegenaktionen wird die Situation insgesamt nicht befriedet. Da ist dann schon interessanter, dass "der Stärkere nachgiebig erscheint":
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EC8D3158AE1084200B9877CC8DBB7C04E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Gaza
Lockert Israel die Seeblockade?
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu erwägt offenbar, die Wege für die Einfuhr ziviler Produkte in den Gazastreifen zu lockern. Ein weiteres Schiff der Gruppe „Free Gaza“ nähert sich derweil dem abgeriegelten Gebiet.
Von Hans-Christian Rößler, Jerusalem
04. Juni 2010
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu erwägt offenbar, die Seeblockade des Gazastreifens zu lockern. Man prüfe Wege für die Einfuhr ziviler Produkte in das von der israelischen Armee seit 2007 abgeriegelte Gebiet, hieß es am Freitag aus der Umgebung des Regierungschefs. ...
Der Kommentar ist daher auch noch interessant:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E178B5647E7FB451A94A6977E2B49A07D~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel und die Hamas
Tödliche Spirale
Solange Israel militärische Gewalt mit Stärke verwechselt, wird der Konflikt andauern. Die Hamas ist damit nicht zu besiegen. Noch nie ist eine Idee durch Gewalt besiegt worden. Ein Kommentar des israelischen Schriftstellers Amos Oz.
04. Juni 2010
....
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/international/2010-06/04/content_20187283.htm">http://german.china.org.cn/internationa ... 187283.htm</a><!-- m -->
Zitat:04. 06. 2010
China unterstützt Erklärung des UN-Sicherheitsratspräsidenten nach Angriff auf Gaza-Konvoi
Berichten zufolge hat der UN-Sicherheitsrat kürzlich in einer Erklärung des Ratspräsidenten den Angriff der israelischen Marine auf die internationalen Hilfsflotten aufs Schärfste kritisiert. Wie die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Jiang Yu, am Donnerstag in Beijing mitteilte, unterstütze China diese Erklärung.
...
und die nächste Auseinandersetzung zeichnet sich schon ab:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/neuer-konflikt-im-mittelmeer-israel-gegen-die-rachel-corrie-1.954262">http://www.sueddeutsche.de/politik/neue ... e-1.954262</a><!-- m -->
Zitat:Irisches Schiff vor Gaza
Israel will notfalls entern
05.06.2010, 08:38
Erneuter Konflikt um eine Hilfslieferung für den Gazastreifen: Das irische Schiff "Rachel Corrie" hält weiter seinen Kurs, das israelische Militär hat angekündigt, notfalls "an Bord zu gehen".
...
Die Rachel Corrie sei rund 35 Seemeilen (65 Kilometer) vor der Küste von mehreren israelischen Schiffen eingekreist und abgefangen worden, sagte der Sprecher des palästinensischen Empfangskomitees für die Hilfslieferung, Amdschad el Schawa, der Nachrichtenagentur AFP. "Nach unseren Informationen gab es keine Gewalt und keine Schüsse."
Sprecher Schawa hatte zuvor nach eigenen Angaben mit der Besatzung der Rachel Corrie telefoniert, bevor alle Kommunikationswege unterbrochen worden seien. Ein Sprecher der irischen Initiatoren des Hilfstransports in Dublin sagte, er könne das Abfangen des Schiffes nicht bestätigen, da der Telefonkontakt zu der Besatzung unterbrochen worden sei.
...
edit:
Was sich im letzten Bericht schon angedeutet hatte ist nunmehr besätigt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/neuer-konflikt-im-mittelmeer-israel-gegen-die-rachel-corrie-1.954262">http://www.sueddeutsche.de/politik/neue ... e-1.954262</a><!-- m -->
Zitat:Irisches Schiff vor Gaza
Israel entert Frachter
05.06.2010, 08:38
Stundenlang hat das mit Hilfslieferungen beladene Schiff "Rachel Corrie" israelische Aufforderungen ignoriert und den Gazastreifen angesteuert - bis Marinesoldaten den Frachter stürmten.
...
Nach stundenlangem Bangen hat die israelische Marine erneut ein Schiff mit Lieferungen für den abgeriegelten Gazastreifen aufgebracht. Die Soldaten seien mit vollem Einverständnis der Besatzung an Bord gegangen, sagte eine Armeesprecherin am Samstag.
...
Die Rachel Corrie sei rund 35 Seemeilen (65 Kilometer) vor der Küste von mehreren israelischen Schiffen eingekreist und abgefangen worden, sagte der Sprecher des palästinensischen Empfangskomitees für die Hilfslieferung, Amdschad el Schawa, der Nachrichtenagentur AFP. "Nach unseren Informationen gab es keine Gewalt und keine Schüsse."
...
so geht's also auch - aber es bleibt ein Spiel mit dem Feuer.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.radio.cz/de/artikel/128585">http://www.radio.cz/de/artikel/128585</a><!-- m -->
Weiterer Augenzeugenbericht
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Juhu schrieb:http://www.radio.cz/de/artikel/128585
Weiterer Augenzeugenbericht
Kommt mir merkwürdig vor die Aussagen. Für mich ist er nicht glaubwürdig.
Zitat:„Meine Information war, dass es sich um ein Boot handelt, auf dem wir sein werden. Und zwar mit Hilfe der Vereinten Nationen, also UN. Und dass auf diesem Boot auch europäische Politiker sein sollen. Für mich war das nichts Außergewöhnliches. Ich bin davon ausgegangen, dass das einfach ein UN-Boot sein wird und wir fahren ganz normal hinüber. Ich bin davon ausgegangen, dass die Israelis davon wissen und dass sie uns auch reinlassen. Erst dann im Laufe der Zeit, als ich dieses Chaos in der Organisation gesehen habe, war das alles merkwürdig. Und mehr und mehr kam bei mir der Eindruck auf, dass das eigentlich mehr eine palästinensische Aktion ist.“
bitte? Wenn das wahr sein sollte ist das ein unglaublich naiver "Journalist".
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/israelischer-angriff-auf-gaza-flotte-mankell-bestuerzt-und-bestohlen-1.953797">http://www.sueddeutsche.de/politik/isra ... n-1.953797</a><!-- m -->
Zitat:Angriff auf Gaza-Flotte: Mankell berichtet
Bestürzt und bestohlen
04.06.2010, 09:02
Von Thorsten Schmitz
Ein grauenhafter Morgen: Als die Israelis die Schiffe der Gaza-Flotte stürmen, ist der Schriftsteller Henning Mankell mittendrin im Chaos. Nun spricht er Klartext.
...
also erst mal .... auch er wird die Sache aus seiner Sicht bewerten, deshalb ist es wichtig, auch seine Aussagen auf den objektiven Kern des unmittelbar erlebten zu reduzieren; Aussagen "vom hörensagen" tragen wenig zur Erhellung bei.
Wenn er dann berichtet:
Zitat: ... Mankell selbst hat den Angriff der israelischen Marine unverletzt überstanden, die Soldaten hätten ihm aber Kreditkarte und Kamera gestohlen. Auch die Socken. Den Rückflug habe er barfuß angetreten.
Zu Israels Behauptungen, die Solidaritätsschiffer hätten Waffen an Bord transportiert, sagt Mankell, auf seinem Boot seien keine gewesen. Das einzige scharfe Gerät habe er bei sich gehabt - einen Nassrasierer. Dieser sei von den Soldaten beschlagnahmt worden. ...
dann ist das noch nicht der Gewalteinsatz, der für Empörung gesorgt hat. Oder will Mankell damit sagen, dass es sinnvoll wäre, eine Spendenaktion zu starten ( "Socken für Israel")?
So, und das war's dann auch schon wieder erhellendes. Mit anderen Worten: wieder kein Zeuge, der über die Attacken konkret etwas aussagen kann.
edit:
So, nun kommen endlich die ersten richtigen Augenzeugenberichte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~E349C269DDDB94D7DAC9636A93B191E31~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Augenzeugenbericht aus der Gaza-Flotte
Wer nicht weicht, wird aus dem Weg geräumt
Als israelische Marinesoldaten die Schiffe der Gaza-Solidaritätsflotte entern, ist auch unser Reporter vor Ort. Auf der „Eleftheri Mesogeios“ erlebt er, wie die Eliteeinheit an Bord klettert und mit gezogenen Waffen auf unbewaffnete Zivilisten zugeht. Auszug aus einem Augenzeugenbericht von Mario Damolin.
05. Juni 2010
Kurz nach vier Uhr morgens: Helikoptergeräusche. Aus der Dunkelheit kommen von hinten mehr als ein halbes Dutzend kleine Schnellboote mit jeweils rund einem Dutzend Mann Besatzung. Sie rauschen an uns vorbei, als gäbe es uns gar nicht. Vorne links die „Mavi Marmara“ – das ist offensichtlich ihr Ziel
...
Von meinem Standpunkt, der Terrasse neben dem Führerhaus, etwa sieben Meter über der Wasserlinie, bietet sich ein Blick wie im Freilichtkino. Man hört Ansagen, Befehle über Megafone und Lautsprecher, ein sich verdichtendes Durcheinander. Durch mein Teleobjektiv sehe ich jetzt, etwas verschwommen und durch die Schiffsbewegungen verwackelt, wie sich aus dem Helikopter, der über der „Marmara“ steht, Marinesoldaten nach unten abseilen. Ein zweiter Hubschrauber kreist. Offensichtlich haben die Israelis Probleme. Der zweite Hubschrauber kommt, noch mehr Soldaten seilen sich ab. Rauchbomben hüllen die Szenerie ein, die Mannschaften aus den Schnellbooten entern das Schiff, plötzlich der Knall von Blendgranaten, Schüsse fallen.
...
Mit der Elektroschock-Pistole angeschossen
Gegen halb sieben geht es bei uns los. Wieder das Kreisen der Schnellboote. Lautsprecheransagen: Wir sollten umdrehen und nach Norden fahren. Pissias kommt mit Megafon aus dem Führerhaus und schreit über das Meer: „Dies ist ein Akt von Piraterie. Wir sind 78 Meilen von der israelischen Küste entfernt. Dieses Meer ist frei. Es ist ein Verbrechen, was hier geschieht. Gegen internationales Recht. Dies ist ein griechisches Schiff, seit viertausend Jahren fahren wir auf diesem Meer. Es ist ein freies Meer.“
...
Die Verzögerungen bei der „Marmara“ bieten uns bestes Blickfeld. Nur mühsam kommt die Eliteeinheit über die hochgeworfene Leiter an Bord. Sie sind sehr vorsichtig. Wir lassen die Kameras ohne Pause laufen. Als alle Marines an Bord sind, wechsele ich die Speicherkarte.
Alle haben sich auf der Schiffsbrücke versammelt. Die Israelis wühlen sich vorsichtig nach oben. Die zweite Speicherkarte nehme ich heraus, als sie den unteren Teil der Brücke betreten. Mit gezogenen Waffen gehen sie auf unbewaffnete Zivilisten zu. Wer nicht weicht, wie etwa der große, gemütliche Michalis, ein 65 Jahre alter Kleinunternehmer, wird auf kürzeste Distanz aus dem Weg geräumt. Michalis fällt wie vom Blitz getroffen neben mir um, als ihn Soldat Nr. 14 – alle haben Nummern – aus zehn Zentimetern Entfernung mit der Elektroschock-Pistole anschießt. Der gleiche Soldat schlägt mir vor die Brust und will mir die Kamera aus der Hand reißen. Ich halte anfangs noch dagegen, lasse dann los, um mir nicht die Hand brechen zu lassen, .....
Mario Damolin wurde bis Mittwoch im Gefängnis in Beerscheva festgehalten. Am Donnerstag kehrte er über die Türkei nach Deutschland zurück.
Seinen vollständigen Augenzeugenbericht lesen Sie in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 6. Juni.
Weiter zum nächsten Schiff:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille120.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille120.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt um israelische Blockade
Neues Hilfsschiff vor dem Gazastreifen gestoppt
Die israelische Marine hat nach mehreren Warnungen ein Hilfsschiff für den Gazastreifen im Mittelmeer gestoppt, sagte eine Armeesprecherin. Soldaten übernahmen den unter irischer Flagge fahrenden Frachter "Rachel Corrie" mit 15 pro-palästinensischen Aktivisten an Bord.
Bei der Übernahme sei es zu keinerlei physischer Gewaltanwendung gekommen, niemand sei verletzt worden. Es seien keine Schüsse abgefeuert worden. Die Organisation "Free Gaza" protestierte gegen die Übernahme ihres Schiffes in internationalen Gewässern.
...
UN-Menschenrechtskommissarin kritisiert Israel
Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay sagte nach dem Stopp der "Rachel Corrie", Israels Blockade des Gazastreifens sei unrechtmäßig und sollte aufgehoben werden. Zudem bekräftigte sie ihre Forderung nach einer Untersuchung des Vorfalls vom Montag.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will die Seeblockade des Gazastreifens ungeachtet der internationalen Kritik jedoch aufrechterhalten. In Anbetracht dessen, dass Israel dem Iran vorwirft, die militante Hamas im Gazastreifen mit Waffen und Geld zu beliefern, sagte Netanjahu, er werde "die Errichtung eines iranischen Hafens im Gazastreifen" nicht erlauben. Die Blockade solle verhindern, dass Waffen in die Hände der Hamas fiele.
...
Stand: 05.06.2010 15:03 Uhr
Video mit israelischen Militärmaterial unter => <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5FA4D02D23792623D9/Doc~ECB6EF1EE049E4EBEAA066943CA10C0BD~ATpl~Ecommon~SMed.html">http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5 ... ~SMed.html</a><!-- m -->
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Angeblich möchte nun Israel eine Flotte nach Zypern als "Antwort" schicken...
Na dann viel Spaß! Der Unterschied ist, das in Zypern niemand unterdrückt wird und niemand getötet...Von daher herzlich willkommen!
Bitte aber die Pässe nicht vergessen!
Zitat:Gegenschlag aus Israel!
Zyperns türkisch besetzten mit 'Flotte bereit war, zu protestieren
Samstag 5. Juni 2010, 23.42.44
Eine Gruppe von Israelis, mit einer Flotte nach Zypern nächste Woche und bereitete sich in der Gruppe reisen, darunter ein ehemaliger Abgeordneter, in Zypern angeblichen "soll die türkische Besetzung Protest" gemeldet wurde.
Nach der Nachricht von der Zeitung "Jerusalem Post", die Reise der Gruppe, nannte die israelische Finanzministerium ist nicht reich.
Nach den Nachrichten, ein Ziel, "die Insel Zypern-Management im Rahmen der Fusion als" Zielgruppe in den 1990er Jahren der israelischen Parlament, der (Knesset), die Tzomet und Yiud Partei, die Abgeordneten des Parlaments linke Partei, Meretzli Aktivisten Pinchas Har-Zahav Ort dauert.
AA
Google-Übersetzung.
Hier die türk. Quelle die man als seriös einstufen kann:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haberturk.com/dunya/haber/520967-israilden-misilleme">http://www.haberturk.com/dunya/haber/52 ... -misilleme</a><!-- m -->
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Das amerikanische Center for Security Policy hat offenbar gemeinsam mit dem Presseamt der israelischen Regierung ein "lustiges" Video produziert und via Internet verteilt, indem die Gaza-Aktivisten lächerlich gemacht werden sollen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,698952,00.html">http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 52,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Propaganda-Satire blamiert Israels Regierung
Peinlicher Propaganda-Lapsus: Das Presseamt der israelischen Regierung hat an Journalisten den Link zu einem Satirevideo verschickt, das sich über die Besatzung der attackierten Hilfsflotte für Gaza lustig macht. Finanziert wurde der Clip von einem konservativen Think-Tank in den USA.
...
"Es kommt die Zeit", schmettern mit Palästinensertüchern und falschen Bärten verkleideten Darsteller auf Englisch ins Mikrofon, "da wir für die Welt, das Web und CNN eine Show abziehen müssen." Später heißt es: "Das Beste, was wir tun können, ist, den größten Bluff aller Zeiten zu schaffen."
Der Refrain wurde umgedichtet in: "Wir werden dafür sorgen, dass die Welt die Vernunft über Bord wirft, wir werden sie überzeugen, dass die Hamas Mama Theresa ist." In Gaza gebe es keine humanitäre Krise und auch keine Toten, "also bleibt uns nichts übrig, als den größten Bluff aller Zeiten zu inszenieren".
...
Das "Center for Security Policy" (CSP) ist eine erzkonservative Organisation, die im eigenen Land beständig vor der "Bedrohung der USA durch die Scharia" warnt, vor "unangemessener internationaler Beeinflussung" der US-Politik und vor den Gefahren nuklearer Abrüstung.
...
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der SPIEGEL hat übrigends eine komplette Themeseite zum Konflikt um die Gaza-Hilfsflotte eingerichtet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/thema/konflikt_um_gaza_hilfsflotte_2010/">http://www.spiegel.de/thema/konflikt_um ... otte_2010/</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt um Gaza-Hilfsflotte [SPIEGEL ONLINE RSS - Konflikt um Gaza-Hilfsflotte]
Alle Artikel, Hintergründe und Fakten
Nightwatch schrieb:Warum nicht?
Weil man beim letzten mal von einem Aapartheidrichter über den Tisch gezogen wurde? Willst Du damit sagen, dass ein international anerkannter und geachteter Richter mit Erfahrung in Apartheitsfragen nicht über israelische Handlungen entscheiden darf? Dann hast Du die gleiche Sprachregelung wie Henning Mankell, ihr seid also wenigstens darin einig (das ist doch schon mal was):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,698895,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1 ... 95,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 05.06.2010
Henning Mankell: Israel ist ein Apartheidstaat
...
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Erich schrieb:Nightwatch schrieb:Warum nicht?
Weil man beim letzten mal von einem Aapartheidrichter über den Tisch gezogen wurde? Willst Du damit sagen, dass ein international anerkannter und geachteter Richter mit Erfahrung in Apartheitsfragen nicht über israelische Handlungen entscheiden darf? Dann hast Du die gleiche Sprachregelung wie Henning Mankell, ihr seid also wenigstens darin einig (das ist doch schon mal was): :roll:
Es ist klar das die jüngsten Enthüllungen über Goldstone an dir vorübergangen sind.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.isracast.com/article.aspx?ID=1203&t=Rishard-Goldstone---Apartheid's-'Hanging-Judge'">http://www.isracast.com/article.aspx?ID ... ing-Judge'</a><!-- m -->
Dieser Heuchler.
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es ist klar, dass Du nur eine israelische Quelle bringen kannst
Hier mal zur Abwechslung die Beurteilung eines neutralen Marineexperten zur Gaza-Flotte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Ereignisse um die “Freedom Flotilla” pro-palästinensischer Aktivisten haben die internationalen Schlagzeilen der abgelaufenen Woche dominiert.
Der Ablauf soll an dieser Stelle nicht wiederholt werden; jeder interessierte Leser hat die Ereignisse verfolgt. Einige Anmerkungen sollen aber das wie im Nahen Osten üblich von sehr viel - sowohl pro-israelischer als auch pro-palästinensischer - Propaganda begleitete Geschehen aus einigen ausgewählten Blickwinkeln beleuchten, die in Berichterstattung mancher Medien zu kurz kommen.
- * Die im Gaza-Streifen herrschende Hamas ist nicht nur stärkste politische Kraft (mit viel kommunalem Engagement) im Gazastreifen, sondern vor allem auch Terrororganisation. Sie spricht Israel jedes Existenzrecht ab und verweigert jeden Dialog. Nach eigenem Sprachgebrauch befindet sie sich mit Israel „im Krieg“. Hamas nutzt jede Gelegenheit, ihr Waffenarsenal zu verstärken, sei es durch Tunnel nach Ägypten, sei es durch versteckte Lieferungen über See. Um dies zu unterbinden, hat Israel u.a. eine seeseitige Blockade von Gaza verhängt. Über die 12 sm Territorialgewässer hinaus gehend, wurde vor einigen Jahren eine insgesamt etwa 20 sm auf See hinaus reichende Maritime Exclusion Zone erklärt und durchgesetzt - übrigens mit Beteiligung auch der benachbarten ägyptischen Marine.
* Die israelische Blockade des Gazastreifens zielt sicher primär darauf ab, Waffenlieferungen an Hamas und andere pro-palästinensische Terrororganisationen im Gazastreifen (u.a. Islamischer Dschihad) zu unterbinden. Durch Abschneiden Gazas von wesentlichen (auch humanitären) Versorgungsgütern erhofft Israel sich davon aber auch schwindenden politischen Rückhalt der Hamas bei der Bevölkerung – etwas, das weltweit in der Geschichte noch nie funktioniert hat, die mehrheitlich unschuldige Zivilbevölkerung aber in „Sippenhaft“ für die Terroristen nimmt und Israel nicht nur in der internationalen Meinung, sondern auch nach Völkerrechtsprinzipien ins Abseits stellt.
* Jede in der Vergangenheit von Israel, teils auch nur nach gehörigem internationalen Druck, gewährte Lockerung der Blockade wurde von Hamas sofort als Gelegenheit zu vermehrtem Waffenschmuggel und Vorbereitung von Terroranschlägen in Israel begriffen. Hamas ist ausschließlich daran gelegen, die Blockade zu beseitigen. Die Organisation ist nicht daran interessiert, Hilfsgüter (auch humanitäre) erst nach Kontrolle durch Israel zu erhalten. Erklärtes Ziel der von pro-palästinensischen Aktivisten – übrigens gemeinsam mit der Hamas – organisierten „Freedom Flotilla“ war denn auch das demonstrative Durchbrechen der Blockade. Der Transport von Hilfsgütern nach Gaza auf dem Umweg über Israel stand für die Aktivisten nie als Alternative zur Debatte.
* Laut Israels Generalstabschef Ashkenazi war offenbar von Beginn an bekannt, dass an der Aktion primär auch die türkische Organisation Insani Yardim Vakfi beteiligt war. Obwohl diese in Israel als „extremistisch“ eingestuft wird und zuvor auch lautstark angekündigt hatte, ein Aufhalten des Konvois „um jeden Preis“ zu verhindern, gingen die Planer des militärischen Einsatzes von einem „compliant boarding“ ohne jeden Widerstand aus. Ausgerechnet auf die MAVI MARMARA - das größte Schiff mit mehr als 300 Aktivisten an Bord – wurden Kampfschwimmer einzeln und ohne jede erkennbare äußere Sicherung aus einem Hubschrauber mitten unter auf sie wartende Aktivisten abgeseilt – und natürlich sofort angegriffen.
* Dass die – mit Eisenstangen tödlich bedrohten - israelischen Soldaten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten (Schusswaffen) wehrten, ist verständlich. Hier aber ein „Recht auf Selbstverteidigung“ geltend zu machen, darf sicher hinterfragt werden. Der Einsatz der israelischen Marine erfolgte eindeutig in internationalen Gewässern. Er richtete sich gegen in der Türkei registrierte Schiffe unter türkischer Flagge. Auch dem solchermaßen Angegriffenen darf man sicher ein gewisses „Recht auf Selbstverteidigung“ zugestehen.
* Der Einsatz der israelischen Marine wirft weitere Fragen auf, denen sich Marinechef RAdm Eli Marom sicher in einer (internen) Untersuchung stellen muss. Warum erfolgte der „Zugriff“ weit von Gaza entfernt mitten in internationalen Gewässern; warum wurde nicht bis zum versuchten Eindringen in die erklärte Sperrzone gewartet? Gab es außer bloßer verbaler Aufforderung zum Abdrehen auch andere Versuche, die MAVI MARMARA zu stoppen. Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht doch von Abdrängen, Kurs blockieren, Warnschüssen vor den Bug bis hin zu „Immobilisierung“ der Schiffes durch z.B. Werfen von Netzen oder Leinen in die Schrauben. Einige Medienmeldungen lassen übrigens darauf schließen, dass israelische Agenten mehrere Boote der „Freedom Flotilla“ auch schon im Hafen in Zypern technisch sabotiert haben, was im Ergebnis dann allerdings nur die Abfahrt um einige Tage verzögerte.
MAVI MARMARA (Foto: Free Gaza)
Einmal mehr stehen die Ereignisse um die „Freedom Flotilla“ auch für die Unfähigkeit einer israelischen Regierung oder der militärischen Führung zu einem asymmetrischen Konflikt (Einsatz militärischer Mittel in einem zivilen Umfeld) angemessener Medienpolitik. Wie bei fast allen derartigen Situationen in den letzten Jahren (zuletzt beim Gaza-Krieg) wird das Feld der Öffentlichkeitsarbeit zunächst ausschließlich dem „Gegner“ überlassen, der dies auch weidlich ausnutzt und mangels Gegenstimme schnell „seine“ Plattform findet. Auf israelischer Seite findet pro-aktive Medienarbeit nicht statt. Aktivitäten werden immer erst im Nachhinein entwickelt, wenn es darum geht, eigene Aktionen gegen eine international bereits gebildete Meinung zu rechtfertigen. Dabei kann man nur den Kürzeren ziehen.
Nicht nur jedem an der Materie interessierten Zeitungsleser und Internetnutzer, sondern weltweit auch allen politisch mit der Lage im Nahen Osten befassten Regierungsbehörden musste schon lange vor dem Aufbrechen der „Freedom Flotilla“ klar sein, dass die Aktion in einer scharfen Konfrontation der israelischen Marine mit den Aktivisten enden würde (wenn vielleicht auch nicht mit Toten). Trotzdem gab es keinerlei Meldungen über Versuche hochrangiger Politiker, durch Einflussnahme auf die israelische Regierung und Vermittlung mit den Organisatoren der „Freedom Flotilla“ zu einem Kompromiss zu kommen, also z.B. einigen kleinen Booten die symbolische Durchfahrt nach Gaza zu erlauben (was früher bereits erfolgte) und das Material der großen Schiffe in Ashdod umzuschlagen. Fast alle, die sich jetzt mit lautstarker Kritik am israelischen Vorgehen zu Wort melden, blieben im Vorfeld der Aktion stumm. Krisenmanagement sieht gewiss anders aus.
Man kann sich nicht des Eindrucks verwehren, dass verantwortliche Politiker (vor allem in den USA und in der EU) eine „seit Monaten starrsinnig jeden Kompromiss verweigernde und damit politik-unfähige“ israelische Regierung vielleicht ganz bewusst „ins offene Messer“ laufen ließen, um nun aus dem für Israel entstandenen internationalen „Public Relations Desaster“ mit drohender weltweiter diplomatischer Isolierung politisches Kapital zu schlagen und den Nahost-Friedensprozess wieder in Gang zu setzen. Die Chancen dafür dürften nicht einmal schlecht stehen. Es gibt erste Hinweise auf eine möglicherweise schon demnächst gelockerte Gaza-Blockade (nachdem Ägypten diese ohnehin erst einmal abgebrochen hat). Unübersehbar ist aber auch die Gefahr, dass die „Märtyrer“ der MAVI MARMARA zum Zündfunken für eine neue Intifada werden könnten. Hamas und natürlich auch alle anderen extremistischen Palästinensergruppen sowie die libanesische Hisbollah dürften an diesem Ziel „emsig werkeln“.
(ganze NAchricht, da
1) MF und
2) nur kurz im Netz
3) die in der Diskussion hier angesprochenen Punkte habe ich kursiv hervorgeheoben - der Vollständigkeit halber möchte ich den gesamten Bericht bringen, auch wenn ich nicht alles teile;
- noch mehr news auf der hp und im Heft)
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Mal etwas Positives aus Israel:
Zitat:
Proteste in Israel gegen Besatzung der Palästinensergebiete
In Israel haben tausende Menschen gegen die Besatzung der Palästinensergebiete demonstriert. Mehr als 7000 jüdische und arabischstämmige Israelis zogen am Samstagabend durch das Zentrum von Tel Aviv. Sie folgten damit dem Aufruf von der Anti-Siedlungs-Bewegung Frieden jetzt und anderer linksgerichteter Organisationen anlässlich des 43. Jahrestags des Sechs-Tage-Kriegs 1967. Die Demonstranten schwenkten israelische und palästinensische Flaggen und riefen "Israel, Palästina - zwei Staaten für zwei Völker" und "Wir lieben unser Land, aber wir schämen uns für unsere Regierung".
...
...und das trotz vergifteten Klimas:
Zitat:...
Obwohl die Kundgebung von einem großen Sicherheitsaufgebot begleitet wurde, ereigneten sich am Rande Zwischenfälle mit einigen Dutzend rechtsgerichteten Gegendemonstranten. Sie warfen eine Rauchgranate auf den Demonstrationszug und pöbelten den Friedensaktivisten und ehemaligen Abgeordneten Uri Avneri an.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/2/20100606/tts-proteste-in-israel-gegen-besatzung-d-c1b2fc3.html">http://de.news.yahoo.com/2/20100606/tts ... b2fc3.html</a><!-- m -->
Vielleicht bewegt sich ja doch noch was im Nahost-Konflikt! Der Schlüssel dazu liegt nicht zuletzt bei den israelischen Bürgern. Weiter so!
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Erich schrieb:es ist klar, dass Du nur eine israelische Quelle bringen kannst schreib doch gleich das du alles ignorierst was nicht in dein Weltbild passt
Shahab3 schrieb:Vielleicht bewegt sich ja doch noch was im Nahost-Konflikt! Der Schlüssel dazu liegt nicht zuletzt bei den israelischen Bürgern. Weiter so! Schon komisch das über die Dutzend Demonstrationen für die Blockade nicht berichtet wird.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille122.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille122.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach dem Stopp der "Rachel Corrie"
Erste Gaza-Aktivisten abgeschoben
Die ersten sieben der 19 pro-palästinensischen Gaza-Aktivisten, deren Frachter gestern von der israelischen Marine aufgebracht worden war, sind in ihre Heimatländer abgeschoben worden.
...
Tausende protestieren gegen Netanjahu
Gestern Abend gingen in Tel Aviv tausende Menschen gegen die Politik der rechtsorientierten Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu auf die Straße. Anlässlich des 43. Jahrestags der Besatzung der Palästinensergebiete und der Golanhöhen zogen die Demonstranten vom zentralen Rabin-Platz bis zum Tel Aviver Kunstmuseum. Während der Demonstration mit etwa 8000 Teilnehmern kam es zu Konfrontationen mit rechtsorientierten Aktivisten. In zahlreichen Ländern Europas gingen die Menschen am Samstag ebenfalls auf die Straße, um für ein Ende der israelischen Blockade des Gazastreifens zu protestieren.
Internationale Untersuchungskommission
Die tödliche Militäraktion gegen den Gaza-Schiffskonvoi soll nach israelischen Angaben jetzt von einer multinationalen Kommission untersucht werden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon habe angeregt, das Gremium unter anderem mit Vertretern Israels, der USA und der Türkei zu besetzen, hieß es. Die Leitung der Kommission solle der frühere neuseeländische Ministerpräsidenten Geoffrey Palmer haben.
...
Stand: 06.06.2010 12:46 Uhr
so, est mal:
über die Konfrontation mit Gegendemonstranten wurde berichtet, die haben aber auch nach Meinung der Jerusalem Post wohl nicht eine solche Anzahl von Demonstranten auf die Straße gebracht wie die größere Demo, on der bei uns berichtet wird:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/">http://www.jpost.com/</a><!-- m -->
Zitat:Hundreds rally in front of turkish embassy in TA
dann zurück zu dem Einsatz-Fiasko
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/Israel/Article.aspx?id=177656">http://www.jpost.com/Israel/Article.aspx?id=177656</a><!-- m -->
Zitat:Flotilla op ended in disaster'
By YAAKOV KATZ
06/06/2010 22:07
Navy officers call on Netanyahu, Barak to establish probe into raid.
A group of senior Israel Navy officers in the reserves publicly called Sunday on Prime Minister Binyamin Netanyahu and Defense Minister Ehud Barak to establish an independent and external commission of inquiry to investigate last week's Navy operation against the aid flotilla to the Gaza Strip.
"We believe that the operation ended in a disaster on a military and diplomatic level," the reserve officers who served as commanders of Navy ships wrote in the letter. ...
das ist nichts anderes, als ich hier auch schon mehrmals sagte, auch wenn mir Nightwatch das nicht glauben will.
Ich habe auch davor gewarnt, dass durchaus interessierte Kreise jetzt "Geleitschutz" anbieten könnten, und prompt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177635">http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177635</a><!-- m -->
Zitat: Iran offers escort for Gaza ships
By ASSOCIATED PRESS AND JPOST.COM STAFF
06/06/2010 18:02
Supreme leader Khamenei offers military protection for activists.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177567">http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177567</a><!-- m -->
Zitat: Erdogan plans to sail to Gaza
By TOVAH LAZAROFF AND AP
06/06/2010 05:13
Turkish PM may personally try to break blockade.
...
und der wird sicher nicht ohne militärischen Schutz einschiffen;
was also ist schief gelaufen?
Erich schrieb:....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:...
. Durch Abschneiden Gazas von wesentlichen (auch humanitären) Versorgungsgütern erhofft Israel sich davon aber auch schwindenden politischen Rückhalt der Hamas bei der Bevölkerung – etwas, das weltweit in der Geschichte noch nie funktioniert hat, die mehrheitlich unschuldige Zivilbevölkerung aber in „Sippenhaft“ für die Terroristen nimmt und Israel nicht nur in der internationalen Meinung, sondern auch nach Völkerrechtsprinzipien ins Abseits stellt.
.....
* Dass die – mit Eisenstangen tödlich bedrohten - israelischen Soldaten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten (Schusswaffen) wehrten, ist verständlich. Hier aber ein „Recht auf Selbstverteidigung“ geltend zu machen, darf sicher hinterfragt werden. Der Einsatz der israelischen Marine erfolgte eindeutig in internationalen Gewässern. Er richtete sich gegen in der Türkei registrierte Schiffe unter türkischer Flagge. Auch dem solchermaßen Angegriffenen darf man sicher ein gewisses „Recht auf Selbstverteidigung“ zugestehen.
.... Warum erfolgte der „Zugriff“ weit von Gaza entfernt mitten in internationalen Gewässern; warum wurde nicht bis zum versuchten Eindringen in die erklärte Sperrzone gewartet? Gab es außer bloßer verbaler Aufforderung zum Abdrehen auch andere Versuche, die MAVI MARMARA zu stoppen. Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht doch von Abdrängen, Kurs blockieren, Warnschüssen vor den Bug bis hin zu „Immobilisierung“ der Schiffes durch z.B. Werfen von Netzen oder Leinen in die Schrauben.
....
... in den obigen Zitaten hatte ich einige Punkte angemerkt, die aus neutraler Sicht eines Marineoffiziers die Handlungen der israelischen Marine hinterfragen.
Insbesondere wird auch der unverhältnismäßige Einsatz in internationalen Gewässern und ein Recht auf Selbstverteidigung der so Angegriffenen hinterfragt.
Die FAZ zitiert nun die israelische Sicht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~EF02B76F7B4F04EC1A93CBF8A945A6D8B~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel schiebt Aktivisten der „Rachel Corrie“ ab
...
Dessen Ministerpräsident Netanjahu verwies auf den Unterschied zur „Hass-Flotte von gewalttätigen, den Terror unterstützenden Extremisten“ der vergangenen Woche.
06. Juni 2010 ...
also auf gut Deutsch:
Israels Ministerpräsident Netanjahu bezeichnet die legitime und legale Selbstverteidigung von in internationalen Gewässern Angegriffenen Personen als "Hass-Flotte von gewalttäigen, den Terror unterstüztenden Extremisten".
Netanjahu hat wohl zu lange in den Spiegel geschaut. Wenn die Emotionen schon so hoch schlagen, dann darf sich Israels Marine nicht solche Akte leisten und damit den Hass noch mehr schüren.
Ich sags mal mit der JP:
Israel needs its brains back
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