(Allgemein) Bundeswehr im Ausland
ein weiterer interessanter Artikel

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~ED533A00ED0FE407CA406B6FB78BE2AE4~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->

weitere Marder für Kunduz
Zitat:Die schon vor Guttenbergs Besuch getroffene Entscheidung, das „regionale Wiederaufbauteam“ Kundus - so heißt die Festung dort offiziell - mit einer Infanteriekompanie zu verstärken, freut die Soldaten noch mehr als der Grillabend mit dem Minister. Manche von ihnen sind schon zum dritten Mal in Afghanistan, manche wurden nicht nur einmal dabei verwundet. Die Nachricht, dass die Verstärkung auch einen Panzergrenadierzug mit vier Schützenpanzern des Typs „Marder“ einschließen wird, bedauert daher keiner. Der auch schon betagte, aber immer noch zu den besten Panzern seiner Art zählende „Marder“ steht in Kundus bisher nur der Kompanie zur Verfügung, die zur Schnellen Eingreiftruppe gehört. Die anderen Panzergrenadiere, die in Kundus auf „Dingo“ und „Fuchs“ umsteigen mussten, vermissen ihren „Marder“ wegen seiner starken Panzerung und der Feuerkraft seiner 20-Millimeter-Kanone sehr. Den 33-Tonner wirft so schnell nichts um, nicht einmal ein „i.e.d.“ (“improvised explosive device“, improvisierter Sprengsatz).

dies ist wohl eine sinnvolle Entscheidung, wobei noch die eine oder andere Kompanie zusätzlich auch wünschenswert wäre

warum keine Leo's???
Zitat:In Berlin aber hat man lange gezögert, weitere Schützenpanzer zu verschiffen; deren Einsatz war den Politikern zu nahe am Krieg. Den besten Tank, den Deutschland aufbieten kann, den schweren Kampfpanzer „Leopard“, findet man in Kundus daher auch nur in der Bergepanzer-Variante.

Forderung nach Tigern und bewaffneten Tornados
Zitat:Lieber aber noch hätte jeder deutsche Offizier in Afghanistan, mit dem man spricht, mehr Hubschrauber zur Verfügung, am besten gepanzerte Kampfhubschrauber. Die aber besitzt die Bundeswehr nicht. Der „Tiger“ wurde zwar schon vor 25 Jahren bestellt, bis heute fliegen aber nur immer noch auf die Panzerbekämpfung ausgerichtete Prototypen. Die Franzosen haben den Hubschrauber in einer umgerüsteten Version seit Sommer am Hindukusch im Einsatz und können mit ihm wirkungsvoll ihre Patrouillen schützen. Die deutschen Soldaten aber müssen ausgerechnet im unwegsamen Gelände Afghanistans auf eigene Luftunterstützung verzichten. Die „Tornado“-Jagdbomber der Luftwaffe könnten diese Aufgabe wenigstens in Teilen übernehmen, doch dürfen sie nur Aufklärungsmissionen fliegen. Schon mit diesem Mandat quälte sich der Bundestag herum. Bombardieren, das wäre den Politikern auch wieder viel zu nahe am Krieg.

am schnellsten umzusetzen wäre wohl die Bewaffnung der Tornados mit LJDAM (500 Pfund)...
wünschenswert wäre der Einsatz von 6 Tigern (kurzfristiger Einbau besserer Tribwerke+ Einrüstung der RMK30) wenn der Wille da wäre, könnte man dies in 6 Monaten bewerkstelligen
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Zitat:Kunduz-Bombardement

Bundeswehr-Generalinspekteur Schneiderhan tritt zurück

Bundeswehr-Generalinspekteur Schneiderhan geht: Er reagiert damit auf die Vorwürfe, das Verteidigungsministerium habe Informationen über zivile Opfer bei dem Luftangriff auf Tanklaster bei Kunduz zurückgehalten. Verteidigungsminister Guttenberg sagte, Schneiderhan habe selbst um seine Entlassung gebeten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,663561,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 61,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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ObiBiber schrieb:wünschenswert wäre der Einsatz von 6 Tigern (kurzfristiger Einbau besserer Tribwerke+ Einrüstung der RMK30) wenn der Wille da wäre, könnte man dies in 6 Monaten bewerkstelligen
Besser 6 Tiger heute so nach Afghanistan schicken, wie sie sind und in sie in 6 Monaten durch verbesserte Tiger ersetzen.

Ansonsten sollte jedes Feldlager ein paar PzH2000 bekommen. Gezogene Haubitzen gibt es ja leider nicht mehr, obwohl sie für die aktuellen Bundeswehreinsätze viel sinnvoller wären als Panzerhaubitzen. Wenn man die Haubitzen ordentlich im Feldlager einbuddelt, sind sie nicht provozierend, weil die Afghanen sie überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Dafür müssen deutsche Patrouillen nicht mit schweren Waffen ausrücken, weil sie jederzeit Feuerunterstützung anfordern können.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.oe24.at/welt/weltpolitik/Deutscher-Minister-Jung-tritt-zurueck-0585857.ece">http://www.oe24.at/welt/weltpolitik/Deu ... 585857.ece</a><!-- m -->

Zitat:Deutscher Minister Jung tritt zurück

Er zieht somit die Konsequenz aus dem Luftangriff in Kunduz, Afghanistan. 142 Menschen starben, darunter

Wegen der angeblichen Vertuschung des verheerenden Luftangriffs auf zwei Tanklaster in Afghanistan war der frühere deutsche Verteidigungs- und jetzige Arbeitsminister Franz Josef Jung (CDU) immer mehr unter Druck geraten. SPD und Grüne forderten den Rücktritt des Ministers, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ging auf Distanz zu ihrem Parteifreund. Jetzt wil der Minister die Konsequenzen ziehen - und seinen Rücktritt einreichen.

142 Tote - auch Zivilisten
Bei dem von einem deutschen Oberst angeordneten Luftangriff waren am 4. September bis zu 142 Menschen bei Kunduz getötet worden - darunter auch Zivilisten. Jung hatte zivile Opfer zunächst dementiert und auch in den Wochen danach niemals öffentlich eingestanden. Die Opposition wirft Jung vor, wichtige Informationen zurückgehalten zu haben. Die SPD verlangt, dass die Regierung alle Fakten im Verteidigungsausschuss auf den Tisch legt. Falls dies nicht geschieht, soll es einen Untersuchungsausschuss geben.


und schwupss..weg isser..ging ja schneller als Gedacht.
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Zitat:Berlin soll mehr Soldaten entsenden

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Zitat: Die Vereinigten Staaten erbitten von Deutschland offenbar die Entsendung von bis zu 2500 zusätzlichen Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan. Das berichtet unter anderen die „Leipziger Volkszeitung“ unter Berufung auf Regierungsvertreter in Berlin. Dabei handelt es sich demnach nicht nur um eine allgemeine Anforderung, sondern ausdrücklich um die Bitte um einen deutschen Beitrag „zur Stärkung der internationalen Kampfkraft“ im besonders umkämpften Süden und Osten Afghanistans. Dies könnte dem Bericht zufolge mit einer Ausweitung des bisherigen deutschen Einsatzgebiets einhergehen.

Zitat:Zugleich nannte der Oberst Bedingungen für den künftigen Einsatz: „Sollte es um die kämpfende Truppe gehen, dann ist bei den Infanteriekräften der Bundeswehr die Grenze des Zumutbaren bei den jetzigen Einsätzen schon erreicht.“ Es gebe da „eigentlich keinen Spielraum mehr“.

so wie es aussieht sollen die Verstärkungen für Kampfeinsätze im Süden genutzt werden...
Ich finde es verwunderlich dass die Bundeswehr anscheinend nicht in der Lage ist "nur" 2.500 zusätzliche Infanteristen bereitzustellen... zumal diese wohl auch nur temporär (max 1-1,5 Jahre) in Afghanistan sein sollen/werden...
welche Kräfte der Bundeswehr wären für solche Einsätze denkbar (DSO, DLO, Panzergrenis, Artillerie, Panzerbrigade)??? oder läuft es am Ende nur auf die Unterstützung der kämpfenden Amis hinaus (mit Sanis, Transport, Logistik, Aufklärung)?
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Wenn der Vorsitzende eines Vereins darüber doziert was mit der Bundeswehr zu machen und nicht zu machen sei und das Verteidigungsministerium dazu schweigt weiß man das etwas gewaltig schief läuft.
Anyway, ich halte der Einsatz deutscher Truppen im Süden für ausgeschlossen. Seit wir im Norden unsere eigenen Aufständischen zu bekämpfen haben wird jede Verstärkung dort viel dringender benötigt. Das dürfte auch den Amis klar sein.
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Zitat:Afghanistan - "Bundeswehr nun handlungsunfähiger"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=x2c-RpeWF44">http://www.youtube.com/watch?v=x2c-RpeWF44</a><!-- m -->

Na dann gute Nacht.
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Zitat:Luftschlag von Kundus
Der KSK-Mann führte das Tagebuch

Von Reinhard Müller

12. Dezember 2009 Ist Oberst Klein in jener Nacht auf den 4. September zum Kommandeur einer Spezialeinheit mutiert? Nein, aber er bediente sich der besonderen Aufklärungsfähigkeiten jener „Task Force 47“, der auch Soldaten des „Kommandos Spezialkräfte“ der Bundeswehr angehören.
...

Klein nutzte in jener Nacht die besseren Führungs- und Nachrichtenmöglichkeiten, welche die „Task Force 47“ bot. Er verschaffte sich so ein besseres Bild der Lage, und zwar buchstäblich, bis hin zur Bildschirmqualität. Im Gefechtsstand anwesend waren damals neben Oberst Klein: Ein Fliegerleitfeldwebel vom PRT Kundus sowie drei Feldwebel und ein Offizier von der „Task Force 47“. Von diesen drei Soldaten gehörte nur einer dem KSK an: der Nachrichtenfeldwebel, der das Feldtagebuch führt.

Ein legitimes militärisches Ziel

Dass der Angriff auf die beiden entführten und festgefahrenen Tanklastwagen ein legitimes militärisches Ziel traf, wird durch - schon länger bekannte - Anwesenheit von Taliban-Führern nur noch untermauert.
...
der politische Schaden wäre auch bei legitimen Zielen zu bedenken - und der war (und ist) gewaltig.
Weiter im Text:

Zitat: ... Vor diesem Hintergrund ist der Befehl zum Angriff auf die Tanklastwagen zu sehen, der zugleich, wie schon früh berichtet, auch den anwesenden Taliban-Führern galt. Sie waren durch abgehörte Mobiltelefongespräche identifiziert worden. Mindestens vier von ihnen waren namentlich bekannt; sie galten als verantwortlich für Bombenangriffe, bei denen zuvor vier Soldaten gefallen und zahlreiche verwundet worden waren.

Keine unverbindlichen Empfehlungen

Dass Klein Fehler gemacht hat, scheint klar. Es geht zunächst um das, was er gemeldet hat, und um die Frage, ob er in der Lage, die sich ihm darstellte, diesen Befehl ohne weitere Autorisierung so geben durfte. So müssen Angriffe auf „selbstgewählte Ziele“ mindestens vom Isaf-Kommandeur in Kabul freigegeben werden. Ferner muss geprüft werden, ob durch den Angriff Zivilpersonen gefährdet werden können. Bei den Einsatzregeln handelt es sich nicht etwa um unverbindliche Empfehlungen.
...
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Zuallererst hatte Oberst Klein an die Sicherheit seiner Soldaten und die Erfüllung seines Auftrages zu denken.
Das man in Berlin systemathische Realitätsverweigerung betrieben hat ist genauso richtig wie katastrophal, hilft in Afghanistan aber kein Jota weiter.
Oberst Klein hat alles richtig gemacht, aber es ist natürlich viel schöner ob einer wunderbar inszenierten medialen Hetzkampange die Realität in Kundus auszublenden.
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Wie hat es ein Journalist im Fernsehn vor wenigen Tagen berichtet?
Die Soldaten trauen sich bald nicht einmal in Notwehr das Feuer zu eröffnen, aus Angst sich den Staatsanwalt auf den Hals zu ziehen.
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Wie im Afghanistan-Thread schon ausführlich diskutiert:

Eine immanente Bedrohung ging durch die steckengebliebenen Tanklaster nicht aus. Ausgehend nicht nur von der Berliner Realitätsweigerung, sondern auch von den gültigen ISAF-Verfahrensregeln für Lufteinsätze/Luftunterstützung, die nach zahllosen Fehlschlägen und "bombigen Hochzeitsfeiern" streng verschärft wurden (durchaus zu Recht) und solch eine direkte Bedrohung zur primären Vorbedingung von Luftunterstützung machten, war dieser Einsatz sowohl in seiner Durchführung (fehlende show of power im Tiefflug), als auch in seiner direkten Begründung fehlerhaft.

Rein militärisch gesehen hatte dieser Angriff natürlich "Erfolg", weil er eine nicht geringe Zahl an Taliban eliminiert hat. Die zahllosen zivilen Opfer fallen unter die berühmt-berüchtigte Kategorie der kollateralen Schäden. Zudem hatte Quitus darauf verwiesen, dass die Zivilisten wohl wahrscheinlich aus mit den Taliban-sympathiserenden Stämmen stammen, so dass auch Unterstützer der Taliban getroffen wurden.

Ich finde das ganze daher durchaus schwierig zu bewerten. Da wir aber ja keine imperialen Gelüste verspüren und unsere normativen Selbstbilder nicht allzu sehr in Heuchelei und Doppelmoral abgleiten lassen sollten, halte ich daher den militärischen Erfolg für zwar in der Situation durchaus erfreulich, aber etwas zu hoch erkauft. Wenn wir mit der Logik der Einschüchterung immer vorgehen wollen, dann machen wir uns recht schnell unter Umständen 15 Millionen Paschtunen in Afghanistan zu Feinden. Und dann manövrieren wir uns in Fahrwasser, die mit dem eigentlichen Grund unserer Präsenz in Afghanistan nicht mehr viel zu tun haben: Denn dann führen wir statt einer Polizeiaktion gegen Al Quaida einen Kampf um die Herrschaft und die Gestaltung von Afghanistan.
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ThomasWach schrieb:..... Wenn wir mit der Logik der Einschüchterung immer vorgehen wollen, dann machen wir uns recht schnell unter Umständen 15 Millionen Paschtunen in Afghanistan zu Feinden. Und dann manövrieren wir uns in Fahrwasser, die mit dem eigentlichen Grund unserer Präsenz in Afghanistan nicht mehr viel zu tun haben: Denn dann führen wir statt einer Polizeiaktion gegen Al Quaida einen Kampf um die Herrschaft und die Gestaltung von Afghanistan.
diese Verschärfung der Gangart war aber nach Meldung der FTD sogar politisch gewollt (was ich für einen Irrweg halte):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:vor-tanklasterangriff-regierung-wollte-haertere-gangart-in-afghanistan/50049475.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 49475.html</a><!-- m -->
Zitat:12.12.2009, 18:06
Vor Tanklasterangriff
Regierung wollte härtere Gangart in Afghanistan
Vor einigen Tagen gab sich Verteidigungsminister von Guttenberg noch reumütig: der Luftschlag in Afghanistan sei "militärisch unangemessen" gewesen. Ein neuer Bericht legt allerdings nahe: Die Bundesregierung wollte es genau so. Die Opposition fordert von Kanzlerin Merkel umgehend eine Regierungserklärung.
....
Die Opposition fordert... genauer:
Zitat:... SPD, Grüne und Linkspartei forderten Merkel am Samstag auf, umgehend eine Regierungserklärung vor dem Bundestag dazu abzugeben. Täglich kämen "neue und immer dramatischere Informationen durch die Medien ans Licht der Öffentlichkeit", sagte der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel. ...
da könnt ich jetzt wieder Galle spucken: diese Opposition war damals zum Teil in der Regierungsverantwortung, die müssten sich verkriechen anstatt zu fordern !
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Erich, da du doch so gerne die Süddeutsche Zeitung zitierst: Itzo laß mich lachen, da war am Wochenende ein Artikel der SZ in dem festgestellt wurde, daß der Luftschlag bei der Afghanischen Zivilbevölkerung selbst sehr positiv aufgenommen wurde.

Der Artikel ging so weit von einer Euphorischen Stimmung der Afghanischen Zivilbevölkerung wegen des Luftschlags zu sprechen, weil damit die Deutschen zum ersten Mal überhaupt den Afghanen gezeigt hätten das sie es ernst meinen und wirklich etwas gegen die Taliban tun.

Von Afghanen die ich persönlich kenne kann ich darüber hinaus die gleiche Meldung bringen, die finden den Luftschlag gut.

Aber vermutlich wird die Zahl der Taliban deinen Thesen gemäß um Kundus jetzt um ungefähr 1000 Kämpfer aus dem Nichts zunehmen...
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erst mal klicke ich zur "Heimatfront" auf einen Bericht der (durchaus konservativen) FAZ:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E58DC813F6AC94F77A92693F679B1EA6A~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE6496 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Guttenbergs Informationspolitik
Plötzlich diese Übersicht

Von Patrick Bahners

14. Dezember 2009 Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat den Vorwurf der Täuschung an seine Kritiker zurückgegeben. Sie seien doch schon seit dem 6. November darüber informiert gewesen, dass der Luftangriff vom 4. September sich nicht nur gegen die von Taliban gekaperten Tanklaster, sondern auch gegen die Personen der Taliban-Kommandeure gerichtet habe. An diesem 6. November sei nämlich der Bericht des Isaf-Befehlshabers McChrystal den Oppositionsfraktionen übermittelt worden – sogar, wie Guttenberg mit einer jener Bosheiten hinzusetzte, die ihm in Teilen der Öffentlichkeit den Ruf der Subtilität eingebracht haben, in deutscher Übersetzung.

Am selben Tag, als die Boten des Verteidigungsministeriums dieses geheime Dokument im Umfang von angeblich etwa 500 Seiten zustellten, gab der Minister der „Süddeutschen Zeitung“ das Interview, das sogleich für Erstaunen sorgte, als die Zeitung es am 7. November veröffentlichte. Guttenberg begnügte sich nämlich nicht damit, die Erklärung abzugeben, dass er wie sein Vorgänger Jung den von Oberst Klein befohlenen Bombenangriff nach dem gegebenen Kenntnisstand für militärisch angemessen halte. Vielmehr bekräftigte er diese Erklärung mit einem merkwürdigen historischen Konditionalis, indem er alle mutmaßlich Oberst Klein anzulastenden Fehler erstens als bloße Formfehler kleinredete und zweitens als für die Sachfrage unbeachtlich hinstellte.
...
dann erlaube ich mir, das eher linke Medium "SPIEGEL" zu goutieren:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,666965,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 65,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 14.12.2009

Tanklaster-Bombardement
Kanzleramt mauert - Opposition lauert

In der Kunduz-Affäre gerät jetzt das Kanzleramt in die Kritik. Die Opposition fordert Aufklärung über die Rolle der Regierungsspitze bei dem Bombardement.
...
(da ist dann auch eine Chronologie der Ereignisse wiedergegeben)

das als Hinweis, was mit diesem Angriff an der "Heimatfront" angerichtet wurde ....
und dann zurück auf Quintus:

@ Quintus:
wie Thomas schon festgestellt hat, gibt es die verschiedensten Interessen im Lande.
Du wirst - um es platt zu formulieren - immer irgendwelche Interessengruppen finden, die eine Aktion befürworten. Genauso, wie es immer Personen und Gruppen geben wird, die irgendwelche Aktionen für sich ausschlachten wollen (oder gar "werden").
Der SPIEGEL (print, Ausgabe 14.12.2009 - "Gleich fallen die Bomben", S. 26 -) weist auf diese Divergenz der Interessen hin, und erklärt auch:
Zitat:... Als die Taliban schließlich den Sohn des Dorfältesten töten, wiel er als Tagelöhner bei einem von der Karzai-Regierung geförderten Straßenprjekt arbeitete, gaben auch die Alten in Yaquob Bai (dem Dorf der getöteten Zivilisten) den Wiederstand gegen die Radikalen auf. Es hatte keinen Sinn. ...
Das Ziel muss sein,
den Unterstützern der eigenen Vorstellungen möglichst viel Unterstützung,
den Gegnern dieser Vorstellungen möglichst wenig "Futter" zu geben.

Insofern - hoffe ich - sind wir konform.
Die Frage ist, ob die einzelnen Aktionen summarisch eher positiv oder negativ "auf das Konto schlagen".
Tatsächlich entwickelt sich Afghanistan zu einem Albtraum. Ich darf hier darauf verweisen, dass die Widerstandskämpfer immer mehr an Boden gewinnen.
Wir haben darüber schon berichtet, und der SPIEGEL sieht das ähnlich:
Zitat:... Kunduz ist zum Problem geworden für ganz Afghanistan. Es ist das strategische Zentrum des Nordens, und die Extremisten flanieren dort bereits über die Basare ...."
Das heiß doch nichts anderes, als dass die Taliban immer mehr Boden gewinnen und die Alliierten gleichermaßen an Boden verlieren.
Das heißt weiter, dass die bisherige Strategie als gescheitert bezeichnet werden muss.

Und damit stellt sich die Frage, was dieses Scheitern verursacht hat - und wie eine alternative Strategie ausschauen müsste.
Da die Stärkung der Taliban aus dem Süden des Landes kommt, würde ich die "Negativpunkte" bevorzugt im Süden suchen. Und offenbar wird im Süden genau die Strategie betrieben, die Du auch für den Norden vorschlägst.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan1470.html">http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan1470.html</a><!-- m -->
Zitat:US-Strategie im Kampf gegen die Taliban
"McChrystal hat eine dunkle Vergangenheit"

Jahrelang hat eine US-Spezialeinheit in Afghanistan offenbar ein Ziel verfolgt: Sie wollte möglichst viele Taliban töten. Diese Strategie ist eng mit dem Namen des heutigen ISAF-Kommandeurs McChrystal verknüpft. Mit ihrem rücksichtslosen Vorgehen schufen sich die USA neue Feinde.
...
Damit müsste eigentlich klar sein: das ist ein Holzweg. Aus welchen Gründen das so sein dürfte, habe ich - mehrfach, Du beziehst Dich ja auch darauf - zu erörtern versucht.
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@ Erich und Quintus

Wie gesagt, ich finde dieses Ereignis, dieses Vorgehen aus verschiedenen Gründen schwierig zu bewerten. Um mal vorweg zu greifen kann man wohl sagen, dass diese Bombardierung und die daraus folgenden Tötungen als mehr moder minder "lucky hit" oder meinetwegen auch als erfolgreiche Ausnahme von der Regel angesehen werden kann.

Ich hab es schon damals im Afghanistan-Thread konzediert: Es wurden viele Taliban getroffen und auch die Zivilisten waren Sympathisanten der Taliban, sprich einige Mitglieder der im Norden deutlich in der Unterzahl sich befindlichen regionalen Paschtunen-Stämme. Betrachtet man die spezifische Lage im Norden, so kann man sagen, dass trotz aller unstreitbaren Verfahrensfehler seitens der deutschen Kommandantur letztlich ein unbestreitbarer militärischer Erfolg erreicht wurde und letztlich mit Blick auf die ebenso unbestreitbaren kollateralen Verluste auch keine oder kaum negativen politischen Folgeeffekte und Konsequenzen dadurch entstanden sind. Denn einerseits hat Quintus durchaus Recht, wenn er die weiche Gangart der Bundeswehr und das fehlende Vertrauen der Afghanen in die deutsche Kampfbeteiligung und den deutschen kampfeswillen moniert. Und das liest und hört man nicht nur in der SZ, sondern das wird schon häufiger geäußert, dass man im Norden mit der Bundeswehr aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit nicht zufrieden ist, dass man sich allein gelassen fühlt seitens der afghanischen Autoritäten. Daher hat dieser Einsatz durchaus eine positive Symbolfunktion, dass die Bundeswehr zumindest indirekt über amerikanische F-15 energisch interveniert. Und dann andererseits gehören die Opfer eben im Norden zu einer deutlichen Minderheit - zu den die Taliban unterstützenden paschtunischen Clans.
Das macht in diesem Einzelfall die moralisch dennoch verwerfliche Tat zumindest politisch und in ihren Nebenfolgen und politischen Kosten durchaus zum "Erfolg". Auch wenn ich persönlich es natürlich lieber sähe, wenn die BW nicht wie die US Army vor ein paar Jahren agiert hätte und durch Lufteinsätze Zivilisten wie Taliban getötet hätte, sondern im verschärften Bodeneinsatz (eben mit mehr Feuerkraft und mehr Infanterie) den Taliban zu leibe gerückt hätte.

Generell allerdings denke ich, dass die Verschärfung der Regeln und Verfahrensweisen in Sachen Luftunterstützung/CAS durch die ISAF-Führung seitens Gen. McChrystal durchaus gerechtfertigt ist. In anderen Gebieten, wie den primär paschtunisch besiedelten Gebieten in der Mitte und im Süden hatten die intensiven Lufteinsätze in den früheren Jahren wenig nachhaltige Erfolge gezeitigt und gleichzeitig die dortige Bevölkerung der ISAF nur mehr entfremdet.

Daher als Conclusio: Das war eine politisch effektive, aber moralishc fragwürdige Ausnahme von der Regel....
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