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nur ganz schnell weil ich kaum Zeit hab:
Nightwatch schrieb:.....
Erich schrieb:mmpf .... das erste, was bei diesen Kämpfen kaputt geht, ist der Wohlstand - und das zweite ist die Sicherheit.
Krieg ist das radikalste Mittel, um Wohlstand und Sicherheit zu gefährden, wie uns die letzten 100 Jahre eindeutig bewiesen haben. Platt, sehr platt.
Wenn wir Land XYZ angreifen verliert hier im Westen niemand Wohlstand und Sicherheit.
.....
Wenn die zukünftige Vormachstellung des Westen auf dem Altar des Friedens im Hier und Jetzt geopfert wird ist das stets ein fundamentaler Fehler. Wrong, sehr wrong.
Die USA haben nicht zuletzt durch die Ausgaben für den Vietnam-Krieg, und die Kriegskosten im Irak (und Afghanistan, aber die möchte ich nicht bekriteln) so viel Staatsschulden aufgehäuft, dass der Wohlstand der einstigen Hegemonialmacht und die ursprünglich unangefochtene Vormachtstellung der USA auf dem Altar des Krieges geopfert wurden.
Schau Dir nur die Wirtschaftssituation der USA heute an, schau Dir an welche Summen das derzeitige Engagement kostet - und wieviel "Reserven" zur Konjunkturstütze vorhanden sind (nämlich keine), und Du wirst diese Aussage nicht wiederlegen können.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/finanzen/feuer-der-finanzkrise-brennt-trotz-us-hilfspaket-weiter-300705/">http://www.wiwo.de/finanzen/feuer-der-f ... er-300705/</a><!-- m -->
Zitat: Milliardenzusagen Feuer der Finanzkrise brennt trotz US-Hilfspaket weiter
15.07.2008 Wilfried Eckl-Dorna
Mit weitreichenden Zugeständnissen für die US-Hypothekenriesen Fannie Mae und Freddie Mac versucht die US-Regierung die Märkte zu beruhigen. Doch das Vertrauen der Märkte in die US-Wirtschaft bleibt brüchig, wie auch der heutige Rekordstand des Euro zeigt. Für US-Finanzminister Henry Paulson ist die Rettungsaktion eine Feuerteufe: Ein Zusammenbruch von Fannie und Freddie ist jetzt zwar unwahrscheinlich –aber die Zukunft der Finanzierer ist weiterhin unsicher.
Börsenhändler in New York: Bild vergrößern Börsenhändler in New York: Das Hilfspaket der US-Regierung für die beiden Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac konnte die Märkte heute nicht beruhigen. AP
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566140,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566140,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 16.07.2008
FINANZKRISE IN DEN USA
Wut, Angst, Endzeitstimmung
Von Marc Pitzke
Zunehmend panisch reagieren die Amerikaner auf die Hiobsbotschaften aus der Finanzbranche. Kunden stürmen Bankfilialen, Aktien gehen auf Talfahrt, der Präsident gerät ins Stottern. Wilde Börsengerüchte heizen die Stimmung zusätzlich auf.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566285,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566285,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 16.07.2008
GEFÄHRLICHE TEUERUNG
US-Inflation auf höchstem Stand seit 1991
Die Inflation in den USA explodiert, gleichzeitig verdichten sich die Anzeichen für eine Rezession. Fed-Chef Bernanke warnt - und ist selbst doch machtlos: Er kann den Leitzins jetzt weder anheben noch senken.
....
- und wo sind die Ursachen? Na????
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.shortnews.de/start.cfm?id=604215">http://www.shortnews.de/start.cfm?id=604215</a><!-- m -->
Zitat:08.01.06 17:21 Uhr |
Nobelpreisträger Stiglitz: Irakkrieg kostet die USA bis zu zwei Billionen Dollar
Der amerikanische Nobelpreisträger für Wirtschaft von 2001, Joseph E. Stiglitz, hat sich mit den möglichen Kosten für den Irakkrieg befasst. ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,426681,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 81,00.html</a><!-- m -->
Zitat:14. Juli 2006
STUDIE
Irak-Krieg könnte USA 500 Milliarden Dollar kosten
Der Militäreinsatz im Irak könnte die USA mehr als 500 Milliarden Dollar kosten, auch wenn die amerikanischen Truppen bis 2009 abgezogen werden. Das errechnete die Budget-Abteilung des Kongresses.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/meldung91602.html">http://www.tagesschau.de/ausland/meldung91602.html</a><!-- m -->
Zitat:Amerikanische Ausgaben dramatisch angestiegen
"Irak-Krieg kostet zwei Milliarden Dollar pro Woche"
150.000 US-Soldaten sind derzeit im Irak stationiert - soviele wie seit Januar nicht mehr. Damit wird der Krieg immer teurer. Im US-Wahlkampf wird nicht nur über die Toten, sondern immer mehr auch über die Kosten des Krieges diskutiert. Nach Berechnungen einer Anti-Kriegsinitiative könnten sechs Millionen zusätzliche Lehrer für die bisherigen Kriegskosten eingestellt werden.
....
Stand: 31.10.2006 09:29 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Irak-Kriegskosten;art123,2494490">http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,2494490</a><!-- m -->
Zitat:Kosten für Irak-Krieg
400 Millionen Dollar pro Tag
Am Geld allein kann es nicht gelegen haben, dass dieser Krieg noch immer nicht siegreich beendet ist. Zum fünften Jahrestag der Invasion im Irak lassen sich die Kosten für die USA längst nicht mehr in Milliarden bemessen.
14.3.2008 7:19 Uhr
Washington - Auf bis zu drei Billionen Dollar (zwei Billionen Euro) veranschlagen Ökonomen die gesamten Kosten der USA für das ambitionierte Demokratieexperiment im Irak - und weil sich der Sieg eben nicht kaufen lässt, werden es täglich mehr. Über 400 Millionen Dollar pro Tag kostet der Einsatz derzeit, schätzen die Haushaltsexperten im US-Kongress, das sind knapp 5000 Dollar pro Sekunde. Während die US-Wirtschaft in Richtung Rezession schlittert, verschlingt der Einsatz im Irak riesige Summen.
"Kredite sind einzige Form der Finanzierung"
Ökonomen sorgen sich nicht nur um die Kosten des Einsatzes, sondern auch die Art seiner Finanzierung. "Wir erleben eine Entwicklung, wie wir sie nie zuvor in der Kriegsgeschichte der USA gesehen haben", warnt Robert Hormats, Vizepräsident der New Yorker Investmentbank Goldman Sachs, in einem Memo für den Kongress in Washington. Bislang hätten die USA ihre Kriege durch Steuererhöhungen, Ausgabenkürzungen und Kredite finanziert. "Jetzt sind Kredite die einzige Form der Finanzierung, erstmals wurden während eines Kriegs sogar die Steuern gesenkt."
....
ebenso
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/news/artikel/2008/03/14/2494490.xml">http://www.zeit.de/news/artikel/2008/03/14/2494490.xml</a><!-- m -->
Zitat:Kosten für Irak-Krieg: 400 Millionen Dollar pro Tag
© ZEIT online, Tagesspiegel | 14.03.2008 23:50
Am Geld allein kann es nicht gelegen haben, dass dieser Krieg noch immer nicht siegreich beendet ist. Zum fünften Jahrestag der Invasion im Irak lassen sich die Kosten für die USA längst nicht mehr in Milliarden bemessen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Irak/geld2.html">http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/re ... geld2.html</a><!-- m -->
Zitat:3000000000000 Dollar
Die wahren Kosten des Krieges. Wirtschaftliche und politische Folgen des Irak-Konflikts
In seinem neuesten Buch enthüllt der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz gemeinsam mit Linda Bilmes die katastrophalen Folgen des Irak-Krieges. Dabei decken sie nicht nur die ökonomischen Kosten für die USA und die Welt auf, sondern benennen auch die langfristigen politischen, sozialen und humanitären Auswirkungen, die erst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sichtbar werden.
....
(Mai 2008)
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Erich schrieb:Wrong, sehr wrong.
Die USA haben nicht zuletzt durch die Ausgaben für den Vietnam-Krieg, und die Kriegskosten im Irak (und Afghanistan, aber die möchte ich nicht bekriteln) so viel Staatsschulden aufgehäuft, dass der Wohlstand der einstigen Hegemonialmacht und die ursprünglich unangefochtene Vormachtstellung der USA auf dem Altar des Krieges geopfert wurden. Vietnam-Krieg? Ernsthaft jetzt?
Ohman.
Was dein Steckenpferd Finanzkrise angeht muss du endlich mal begreifen und akzeptieren, das Staatsschulden theoretische Werte sind die niemals praktische Auswirkungen haben werden.
Lass den Irak-Krieg doch X Billionen Dollar kosten. Ist doch vollkommen wurscht. Dafür wird nie irgendjemand bezahlen.
Lass doch den Schuldenberg der USA anwachsen. Die können ihn verdoppeln und verdreifachen und die Wirtschaft läuft ganz genauso weiter. Schau dir Japan an. 182% des BIP. Noone cares.
Die Zahlen interessieren niemand und niemand wird das Geld jemals zurückkommen sehen. Es ist ein theoretischer Wert, die Volskwirtschaften haben sich davon längst abgekoppelt.
Das gilt nicht nur für die USA sondern schlicht für jeden verschuldeten Staat.
Auch wir werden die 1,5 Billionen Euro mit denen wir Deutschland in der Kreide stehen niemals zurückzahlen.
Wären diese Summen vorhanden würde man sie zu weiteren Investitionen nutzen und nicht damit irellevante Zahlenbeträge zu verändern.
Das wäre übrigens gerade in den USA durchaus möglich. Bush müsste lediglich seine eigenen Steuererleichterungen zurücknehmen und schon hätte er weite Teile der Kosten gedeckt, das Haushaltsloch gestopft.
Aber natürlichw ird das niemals passieren, schließlich ist die Konjunktur wichtiger als die Billionen der Staatsverschuldung.
Ein weiterer gewichtiger Punkt den ich dir gegenüber noch ansprechen möchte ist:
Wer alles in einen Topf schmeißt und einmal kräftig umrührt bekommt vieles, aber keine gute Analyse.
Ja, die Finanzkrise ist ein Problem. Die Situation auf dem Imobilienmarkt was a meltdown to happen.
Aber stell dir vor, such things happen. Krisen am Finanzmarkt. Zinssenkungen, Hilfspakete.
Ja, sogar Nullwachstum und Rezessionen.
Aber was du akzeptieren musst: Solche weltwirtschaftlichen Krisen gründen sich nicht darauf, das die US-Regierung gerade ein gigantisches aber schrecklich schwerfälliges Wirtschaftsprogramm - nichts anderes sind Kriege - auf Pump finanziert.
Es ist ja nun mal nicht so, das man die 3 Billionen anstatt in den Krieg in die Konjunktur hätte stecken können.
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Nightwatch schrieb:Es ist ja nun mal nicht so, das man die 3 Billionen anstatt in den Krieg in die Konjunktur hätte stecken können.
Ach nicht? Wusste gar nicht das Saddam seinerzeit die USA dermaßen bedroht hat.
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Wie schon mal in einem anderen Thread beschrieben: So einfach kann man den Schuldenstand nicht abtun. Hier spielt die Psychologie und die Strukturen der Finanzströme eine wichtige Rolle.
Letztlich ist das ganze Finanz- und Kreditsystemeine eine riesige, unbedeckte Blase. Wenn man daher korrekt formulieren will, haben sich nicht die Volkswirtschaften abgekoppelt vom Finanzsystem, sondern das Finanzsystem ist zu einem eigenen, nach eigenen Spielregeln funktionierenden Kasinobetrieb geworden. Und wenn man es zu sehr übertreibt, dann wird eben auch der große Katzenjammer mal kommen. Momentan sieht es nach einem mittelgroßen Katzenjammer aus, aber ich würde die Folgen und Effekte definitiv nicht so abtun wie Herr Nightwatch. Da stecken unzählige Schicksale, politische und soziale Stabilität mit dahinter. Wenn man an die Folgen der Großen Depression 1929 denkt, dann muss man schon sehr, sehr kritisch die Augenbrauen hochziehen ob dieser krass verharmlosenden Statements von Nightwatch.
Auch sollte man wirtschaftlich Krieg nicht als Wirtschaftsprogramm fassen, hier werden Werte vernichtet, hochgradig begrenzte Wachstumseffekte erzielt und die Multiplikatoreffekte sind extrem niedrig. Da könnte man genauso argumentieren, dass Heizkraftwerke, in denen man Geld verbrennt, dass deren Bau und betrieb auch Geld bringt/Wachstum generiert.
Was allerdings stimmt, dass die inhärente Ursache der Finanzkrisen nicht in der US-Außenpolitik und deren Militärabenteuer zu suchen sind. Sie sind sicherlich finanzpolitisch fragwürdig und kontraproduktiv, aber die Ursache für die Krise liegt in der systemimmannenten Fragilität und den eingebauten Fehlern der Finanzmärkte (Stichwort: Kasino-Kapitalismus), und auch im fragwürdigen Verhalten der FED unter Greenspan, der die Märkte stets mit billigem Geld versorgt hat...
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ThomasWach schrieb:....
Was allerdings stimmt, dass die inhärente Ursache der Finanzkrisen nicht in der US-Außenpolitik und deren Militärabenteuer zu suchen sind. Sie sind sicherlich finanzpolitisch fragwürdig und kontraproduktiv, aber die Ursache für die Krise liegt in der systemimmannenten Fragilität und den eingebauten Fehlern der Finanzmärkte (Stichwort: Kasino-Kapitalismus), und auch im fragwürdigen Verhalten der FED unter Greenspan, der die Märkte stets mit billigem Geld versorgt hat... Thomas, da möchte ich doch in einigen Punken widersprechen.
Fakt ist, dass die USA ihr Staatsdefizit auf dem Finanzmarkt decken - durch Kredite (siehe der zititerte Tagesspiegel vom 14.03.2008:
Zitat:"Kredite sind einzige Form der Finanzierung"
Ökonomen sorgen sich nicht nur um die Kosten des Einsatzes, sondern auch die Art seiner Finanzierung. "Wir erleben eine Entwicklung, wie wir sie nie zuvor in der Kriegsgeschichte der USA gesehen haben", warnt Robert Hormats, Vizepräsident der New Yorker Investmentbank Goldman Sachs, in einem Memo für den Kongress in Washington. Bislang hätten die USA ihre Kriege durch Steuererhöhungen, Ausgabenkürzungen und Kredite finanziert. "Jetzt sind Kredite die einzige Form der Finanzierung, ...
diese Nachfrage nach Geld hat die "Ware Geld" verteuert.
Die von Greenspan (da hast Du recht) mit "billigem Geld" verwöhnten USA haben also erlebt, dass die "Ware Geld" teurer wurde. Damit sind die Immobilienkredite "ins Wackeln" gekommen, die schlechten Konjunkturdaten und die zunehmende Arbeitslosigkeit (strukturelle Defizite der US-Wirtschaft) haben ein Übriges getan
Zitat:....erstmals wurden während eines Kriegs sogar die Steuern gesenkt."
und selbst das und die "Peanuts" an weiteren Investitionsföderprogrammen haben die steigenden Kreditpreise nicht ausgeglichen. Die Folge ist, dass immer mehr Kredite "platzten".
Daraus resultiert die Finanzkrise zu einem maßgeblichen Teil.
Die einzige Möglichkeit, gegen teures Geld anzugehen ist eine Zinssenkung (die Möglichkeiten der Notenbank sind begrenzt - also weniger Nachfrage, was durch die Kosten des Irak-Krieges nicht möglich ist) oder die "Gelddruckerei".
Das aber schürt die Inflation. Und das Ergebnis steht im verlinkten Spiegel-Artikel vom 16.07.2008:
Zitat:Die Inflation in den USA explodiert, gleichzeitig verdichten sich die Anzeichen für eine Rezession. ...
Es ist mir schon klar, dass der eine oder andere Nachtwächter diese Zusammenhänge nicht erkennt.
Nun kann man drüber streiten, was die größeren Auswirkungen hat,
- die systemimmannenten Fragilität und die eingebauten Fehler der Finanzmärkte (Stichwort: Kasino-Kapitalismus),
- das fragwürdigen Verhalten der FED unter Greenspan, der die Märkte stets mit billigem Geld versorgt hat
- oder eben die irrwitzigen Kosten des Militärabenteuers.
Ich behaupte, dass die von Dir genannten beiden Punkte alleine noch verkraftbar waren - das hat auch die Clinton-Administration in den USA unter Beweis gestellt (Stichwort: Haushaltssanierung).
Erst das finanziell und wirtschaftliche Militärabenteuer der Bush-Regierung hat aufgrund der gigantischen Summen, die dabei "verbrannt" werden, das "Fass zum Überlaufen" gebracht. Insofern gebe ich letztendlich dem Militärabenteuer und der dadurch in Betrieb genommenen "Geldverbrennungsmaschine" die Schuld am derzeitigen Finanz- und Wirtschaftsdesaster.
Möglicherweise wäre ohne dieses Militärabenteuer auch eine (zeitverzögerte) Wirtschftskrise gekommen, aufgrund der von Dir in den Vordergrund gestellten Punkte - es hätte aber wohl noch die Möglichkeit bestanden, darauf zu reagieren.
Jetzt geht das nicht mehr, weil das Militärabenteuer als Auslöser eine Lawine ins rollen gebracht hat.
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Wen ich das jetzt poste wird mir bestimmt wieder US-Bashing vorgeworfen, dabei weise ich nur auf eine Aussage der Präsidentin des US-Abgeordnetenhauses hin:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/6295660-Pelosi-haelt-Bush-fuer-einen-voelligen-Versager,cc=000000160300062956601iYyJx.html">http://portal.gmx.net/de/themen/nachric ... iYyJx.html</a><!-- m -->
Zitat:Pelosi hält Bush für einen "völligen Versager"
Washington (dpa) - Als "völligen Versager" hat die Präsidentin des US-Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, den amerikanischen Präsidenten George W. Bush kritisiert.
... "Gott segne ihn, den Präsidenten der Vereinigten Staaten - einen völligen Versager, der alle Glaubwürdigkeit in den Augen des amerikanischen Volkes im Bereich der Wirtschaft, des (Irak-)Krieges, der Energieversorgung und was sonst noch allem verloren hat"....
die Meldung stammt vom 18.07.2008 und wird auch anderswo wiedergegeben
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.lycos.de/nachrichten/ausland/show_story.html,,36041/us-parlamentspraesidentin-bush-voelliger-versager.html">http://www.lycos.de/nachrichten/ausland ... sager.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mopo.de/2008/20080718/deutschland-welt/politik/us_parlamentspraesidentin_bush_voelliger_versager.html">http://www.mopo.de/2008/20080718/deutsc ... sager.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/8/0,3672,7271176,00.html">http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/8/0 ... 76,00.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/article2225904/Pelosi_nennt_Bush_einen_voelligen_Versager.html">http://www.welt.de/politik/article22259 ... sager.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nwzonline.de/index_aktuelles_politik_article.php?id=137981">http://www.nwzonline.de/index_aktuelles ... ?id=137981</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagblatt.ch/aktuell/international/international/art620,363133">http://www.tagblatt.ch/aktuell/internat ... 620,363133</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.blick.ch/news/ausland/ist-bush-ein-voelliger-versager-95838">http://www.blick.ch/news/ausland/ist-bu ... ager-95838</a><!-- m -->
...
Die Wiedergabe mehrerer Quellen erfolgt, weil mir sonst wieder vorgeworfen wird, ich würde vereinzelte Nachrichten nach meinem Gusto ausschlachten - ansonsten meine ich:
"Die Aussage ist nicht von mir, bisher aber trotzdem richtig."
(Bush hat ja noch Zeit, seine Politik zu ändern - im Nahen Osten scheint das derzeit der Fall zu sein)
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ThomasWach schrieb:.... aber die Ursache für die Krise liegt ... auch im fragwürdigen Verhalten der FED unter Greenspan, der die Märkte stets mit billigem Geld versorgt hat... Thomas, ich komme noch mal
die FTD hat in der heutigen print-Ausgabe einen recht eingängigen Vergleich zwischen der FED und der EZB
Zitat:Notenbanken
Was Fed und EZB unterscheidet
von Mark Schrörs
In den USA schießt die Inflation auf 5,0 Prozent - und die Fed hält die Zinsen niedrig. Der Euro-Raum ist im Abschwung - und die EZB verschärft ihren straffen Kurs. Warum die Notenbanken so verschieden agieren.
... Ein ganz zentraler Faktor sind aber auch kulturelle Unterschiede. Nicht nur, dass die US-Politik wirtschaftspolitisch aktionistischer ist und der Wirtschaft schneller beispringt. Vor allem sind die USA und Europa unterschiedlich geprägt. "In den USA spielt das Trauma der Großen Depression in den 30er-Jahren die zentrale Rolle. In Europa sind die deutsche Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg und die Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg die prominentesten Traumata", so Hooper und Mayer. ...
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/:Notenbanken%20Was%20Fed%20EZB/388321.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 88321.html</a><!-- m --> (Seite 2)
Ich denke, das erklärt einiges über das von Dir (aus europäischer Sicht zurecht) gerügte "fragwürdigen Verhalten der FED unter Greenspan, der die Märkte stets mit billigem Geld versorgt hat."
Aber über diese kulturellen Unterschiede sollten wir evtl. hier => <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=1623">viewtopic.php?t=1623</a><!-- l --> weiter diskutieren.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/koepfe/:Teurer%20Wahlkampf%20Clinton%20Millionen%20Dollar%20Schulden/388194.html">http://www.ftd.de/koepfe/:Teurer%20Wahl ... 88194.html</a><!-- m -->
Zitat:Teurer Wahlkampf
Clinton macht 25 Millionen Dollar Schulden
Hillary Clinton hat im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei Wahlkampfschulden in Höhe von 25,2 Mio. $ angehäuft. Barack Obama will ihr bei der Rückzahlung helfen - und Clinton würde das Geld am liebsten behalten.
...
ap, 07:12 Uhr
das wäre noch was für die Diskussion von kulturellen Unterschieden - kommt bei mir so an, als ob man in den USA das Präsidentenamt mit möglichst viel Mitteleinsatz "erwerben" kann.
Aber jetzt bin ich wieder böse .... pfui Erich ....
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Ich wäre vorsichtig, alle historisch entwickelten Unterschiede per se als "kulturell" zu bezeichnen und vor allem in Wirtschaftsfragen kann man andere Bezeichnungen verwenden, sprich man kann genauer erklären, was die Unterschiede sind. Kulturell als Attribut bedeutet immer alles und nichts, Kultur als Begriff ist sehr schwammig und daher verwende ich diesen Begriff nicht so so gern so häufig. Vor allem denke ich aber, dass die hier zu Tage tretenden Politikansätze und Strategien nicht unbedingt eine Frage der Kultur sind, sondern und vor allem eine Frage von Macht, institutionellem Design, Geschichte und Leitsätzen.
Gerade wenn man sich anschaut, welche Policy, sprich welcher Politikansatz von einer Zentralbank verfolgt werden soll, kann man nicht ohne weiteres eine klare Trennung zwischen den USA und Europa ziehen.
Die eher restriktive Politik der EZB erklärt sich vor allem dadurch, dass die Grundlinien deutscher Geldpolitik, die bei der Deutschen Bundesbank in Stein gemeiselt waren, auch auf die EZB übertragen wurden. Dies war sozusagen die conditio sine qua non, die Grundbedingung des damaligen dtsch. Kanzlers Kohl für die Aufgabe der DM und die Einführung des Euro. Die EZB musste sich an der in Deutschland historisch enorm als wichtig erachteten Geldwertstabilität orientieren (da bezieht sich der Artikel ganz richtig auf die traumatisch empfundenen Hyperinflationen 1923 und nach 1945). Die EZB erhielt als erste, primäre Aufgabe die Niederhaltung der Inflation und die Geldwertstabilität in die europäischen Verträge zu ihrer Gründung hineingeschrieben.
Daher muss die EZB allein schon rechtlich diese restriktive Politik fahren, allerdings ist diese eben in Europa nicht unumstritten. Fast alle Jahre wieder kommen insbesondere aus Frankreich, aber auch von Mister Europa, Herrn Juncker, immer wieder Versuche bzw. Vorschläge und Forderungen, diese restriktive Geldpolitik zu torpedieren und aufzugeben und die EZB auch mehr Verantwortung für wirtschaftliches Wachstum tragen zu lassen.
In meinen Augen sind daher diese Unterschiede nicht einfach kulturell, sondern sie sind komplexer Ausdruck unterschiedlicher politischer und wirtschaftlicher Gegebenheiten.
Allerdings reicht auch diese Erklärung nicht wirklich aus. Daher muss man sich noch zwei Dinge in Erinnerung rufen:
1.) In Europa ist die Finanzbranche und die dort zirkulierenden Summen nicht so groß wie in den USA.
und
2.) Die USA weisen eine ganz andere "Struktur und Ausrichtung der Finanzströme" als die USA.
Und mit dem zweiten Punkt komme ich auch schon auf deine Einwände zu sprechen.
Ich möchte dabei auch übrigens mein Argument präzisieren: Ich sage nicht, dass der Irakkrieg unbedeutend war für die Probleme am Finanzmarkt, aber der Irakkrieg war eben nur eine Ursache unter vielen bzw. machte nur 20 oder 30% letztlich aus (so auch Studien aus den USA). Wichtig ist vor allem, dass du bedenkst, dass die USA nicht nur ein Defizit hatte - nicht nur das Haushaltsdefizit erhöht die Nachfrage nach Krediten und damit den Druck im Finanzsystem bei zu niedrig bemessenen Zinsen. Die USA haben und hatten vor allem in den Hohenflügen der Wirtschaft ein riesiges Handelsdefizit, dass sich in den letzten Jahren des Booms noch weiter verschärft hatte. Die USA sind der Konsumtempel der Erde, sie sind der Markt für die Produkte aus Europa und Asien und die Amerikaner konsumieren eben diese Produkte.
Doch woher stammt das Kapital für diese riesigen Konsumquoten und Konsumausgaben?
Sie stammen aus Krediten, aus billigen Krediten, die sich über Spekulationsblasen verschiedenster Herkunft finanzieren. Zudem fließt ja auch immer wieder neues ausländisches Kapital in die US-Wirtschaft aufgrund der stetig stiegenden Kurse (Grund: Zins und Kurse sind "disproportional"). Daher wurde immer neues Kapital in den Markt gepumpt, immer neues Kapital wurde "erschaffen". Die Blase musste platzen und die Folgen wären letztlich immer dieselben gewesen. Das ganze war schon seit den Tagen besiegelt, an denen die FED neues Kapital in den Markt pumpte mit niedrigen Zinsen, um die Anfang des Jahrzehnts geplatzte "new economy" und "Neuer Markt"-Blase zu "reparieren". Schon da wurde der Grundstein gelegt für das jetzige Desaster. Nimmt man dann noch den horrenden Spekulationswahn im US-Finanzsystem, den "Konsumwahn" der Amerikaner und die damit verbundenen sich verschärfenden Ungleichgewichte, so musste das bittere Ende früher oder später kommen. Die horrenden Kosten des Irakkrieges waren da letztlich nur ein Posten unter mehreren horrenden Problemen. Sicher kein unwichtiger, aber sicher nicht der entscheidende, so zumindest mein Eindruck und ich hab immer wieder zu diesen Themen Spon gelesen, hin und wieder aber auch Krugman bei der New York Times...
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Thomas, das sind gewichtige Argumente - aber ich glaube, dass Du die finanziellen Auswirkungen des Irak- (und Afghanistan-) Krieges unterschätzt.
Ich zitier zu den Kosten nochmal die Zeit - und zwar nur für den Irak:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/news/artikel/2008/03/14/2494490.xml">http://www.zeit.de/news/artikel/2008/03/14/2494490.xml</a><!-- m -->
Zitat:Kosten für Irak-Krieg: 400 Millionen Dollar pro Tag
© ZEIT online, Tagesspiegel | 14.03.2008 23:50
...
400 Millionen am Tag
das sind 4 Milliarden in 10 Tagen oder
40 Milliarden in 100 Tagen oder
120 Milliarden in 300 Tagen oder überschlägig
146 Milliarden in einem Jahr ... und da stell ich jetzt eine andere aktuelle Meldung gegenüber, die sich mit den Kosten der Rettungsaktion für zwei Immobilienbanken befasst - diese Kosten sind im Verhältnis zu den Ausgaben für den Irak-Krieg wirklich "Peanuts":
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Fannie_und_Freddie_Rettungsaktion_kostet_USA_25_Mrd_Dollar/388978.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 88978.html</a><!-- m -->
Zitat:Fannie und Freddie
Rettungsaktion kostet USA 25 Mrd. Dollar
von Tobias Bayer (Frankfurt)
Für den amerikanischen Steuerzahler wird die Stützungsaktion der beiden Hypothekenfinanzierer womöglich teuer: Der Rechnungshof beziffert die Kosten auf 25 Mrd. $. Das dürfte im US-Kongress für heftige Diskussionen sorgen.
....
...Die Summe von 25 Mrd. $ beziehe sich auf den Haushalt von 2009 bis 2010 und basiere auf verschiedenen, mit ihrer Ausgangswahrscheinlichkeit gewichteten Szenarien.
...
FTD.de, 16:50 Uhr
Wenn Du Dir durch den Kopf gehen lässt, welche "Wellen" schon die auf zwei Haushaltsjahre verteilten 25 Mrd. $ schlagen, dann ist verständlich, dass die überschlägigen jährlichen Kosten alleine des Irak-Abenteuers von 146 Mrd. $ nicht nur horrend sind - sondern wohl der entscheidende "Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt".
Ich sehe das auch in Relation zum gesamten Defizit im Staatshaushalt der USA und nehme dazu eine Angabe, die aus einem ähnlichen Zeitraum wie die o.g. Kostenanalyse des Irak-Krieges (Stand März 2008) stammt - nämlich die Veröffentlichung des Handelsblattes vom Februar 2008:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/handelsblatt/trotz-rekordhaushalts-kein-geld-fuer-druckerpapier-264587/">http://www.wiwo.de/handelsblatt/trotz-r ... er-264587/</a><!-- m -->
Zitat: US-Haushalt Trotz Rekordhaushalts: Kein Geld für Druckerpapier
17:55:08 Uhr - 04.02.2008
US-Präsident George W. Bush treibt die Militär-Ausgaben in diesem Jahr auf rekordverdächtige Höhe, dafür werden Sozialprogramme gekürzt. Das geht aus dem gestern vorgelegten Haushalt hervor. Demnach geht Bush mit einem riesigen Defizit in das letzte Jahr seiner Amtszeit. Immerhin an Papier wird offenbar schon gespart.
HB WAHSHINGTON. Auf 410 Milliarden Dollar, umgerechnet etwa 276,7 Milliarden Euro, beläuft sich das Minus im diesjährigen US-Haushalt - im Vergleich zum Vorjahr fast eine Verdoppelung. .... Mit einem Volumen von 3,1 Billionen (2,09 Billionen Euro) handelt es sich um den höchsten Etatvorschlag der siebenjährigen Bush-Regierung und einen der größten Etats in der US-Geschichte.
Die Ausgaben für den Militärhaushalt sollen um 7,5 Prozent auf 515 Milliarden Dollar (347,57 Euro) steigen. Davon sollten 184 Milliarden in die Modernisierung der Streitkräfte und 20 Milliarden in eine Vergrößerung des Heeres und der Marineinfanterie fließen. Diese beiden Waffengattungen sind in Afghanistan und dem Irak den schwersten Belastungen ausgesetzt. Dabei sind in den 515 Milliarden Euro noch nicht alle Ausgaben für die Kriege im Irak und in Afghanistan enthalten, hieß es in Washington. Für sie werde der Präsident zunächst 70 Milliarden Dollar für einen Teil von 2009 beantragen.
....
Im Verältnis zum Gesamtetat von 3,1 Billionen Dollar mögen die Irak-Kriegskosen mit 146 Mrd. gering erscheinen, aber:
Vom Jahresminus von 410 Mrd. frisst alleine das Irak-Abenteuer überschlägig 146 Mrd. - oder mehr als 1/3 !
Das, meine ich, kann man nicht mehr als "nicht entscheidend" abtun.
Das ist nun mein Eindruck, wobei ich gestehe, dass mir die Zeit fehlt, Spon und die NYT zu diesem Thema (regelmäßig) zu lesen.
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Ich bin letztlich kein Finanzmarktexperte, von daher kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen, wo bzw. was nun der entscheidende Impuls war. Allerdings hab ich das Gefühl, dass die Kreditvolumina so oder so derart erheblich sind, dass die Irakkosten eben ein wichtiger Teil, aber eben nur ein Teil des ganzen Schlammassels sind.
Dazu mal examplarisch:
Laut IHT (Global Edition der NYT) vom 21.7. haben "government-sponsored enterprises" (wie beispielsweise eben die jetzt in die Schlagzeilen geratenen Fannie Mae und Freddie Mac.) mehr als 7,5 Billionen Schulden. Dazu kannst du noch die Haushaltsdefizite extra addieren. Dies sind letztlich Summenbeträge, die jeder althergebrachten ökonomischen rationalität Hohn spotten. Soweit ich das sehen kann (Haushaltsdefizit, Handelsbilanzdefizit und damit problematische Struktur in der Leistungsbilanz, chronische Überschuldung, zu billiges Geld etc.) haben letztlich viele verschiedene Probleme zu der jetzigen Krise geführt.
Auch wenn man sich die Kolumnen des relativ bekannten NYT Ökonomen und Nobelpreisträgers Krugman ansieht, dann schimpft jener immer wieder auf die US-Wirtschaft und das Finanzsystem im ganzen - der Irakkrieg und dessen Kosten spielen dabei letztlich nur eine Zusatz- und Nebenrolle.
Und aus meinem mehr oder minder dürftigen ökonomischen Wissen heraus, würde ich ihm auch zustimmen wollen. Der Kasino-Kapitalismus, den Susan Strange schon lange diagnostiziert, ist leider eben schon lange traurige Realität...
Dazu gehören sinnlose Kriege sicherlich auch, aber man muss eben auch die Verrottungen innerhalb des Finanzsystems sehen, die die ganzen ökonomischen Irrsinnigkeiten erst möglich machen und möglich gemacht haben.
(PS: SpOn lese ich relativ häufig, fast jeden Tag. NYT nur selten und dann meistens eher die Global Edition, die IHT...)
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@ Thomas
"kein Finanzexperte ...."
Du beliebst zu scherzen; meine Zeit in der Bank ist über 30 Jahre zurück, und die VWL Vorlesungen sind auch schon rund 20 Jahre her - dagegen bist Du "up to date" ....
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Nightwatch schrieb:....
Ohman.
Was dein Steckenpferd Finanzkrise angeht muss du endlich mal begreifen und akzeptieren, das Staatsschulden theoretische Werte sind die niemals praktische Auswirkungen haben werden.
Lass den Irak-Krieg doch X Billionen Dollar kosten. Ist doch vollkommen wurscht. Dafür wird nie irgendjemand bezahlen.
Lass doch den Schuldenberg der USA anwachsen. Die können ihn verdoppeln und verdreifachen und die Wirtschaft läuft ganz genauso weiter. Schau dir Japan an. 182% des BIP. Noone cares.
Die Zahlen interessieren niemand und niemand wird das Geld jemals zurückkommen sehen. Es ist ein theoretischer Wert, die Volskwirtschaften haben sich davon längst abgekoppelt...... inzwischen erlaubt sich die Süddeutsche Zeitung einen Kommentar - schon die ersten Sätze haben es in sich:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/171/304148/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/171/304148/text/</a><!-- m -->
Zitat:29.07.2008 18:32 Uhr
Bilanz der US-Finanzpolitik
Bushs Erbe
Der US-Präsident hinterlässt seinem Nachfolger einen riesigen Schuldenberg. Mit seinen "Vodoo Economics" hat Bush das finanzpolitische Fundament seines Landes ruiniert.
Ein Kommentar von Ch. Wernicke
... Am Montag hat die Bush-Regierung ihre letzte finanzpolitische Bilanz vorgelegt - und die sieht düsterer aus, als selbst Pessimisten geglaubt hatten.
Insgesamt wird Bush den Amerikanern zusätzliche Schulden von 3900 Milliarden Dollar hinterlassen. Und auch im kommenden Haushaltsjahr 2009 wird ein Loch von mindestens 482 Milliarden im Etat klaffen.
...
Obendrein sind die Zahlen aus Bushs Budgetbüro geschönt. Eine zu hohe Wachstumsprognose führt dazu, dass die Steuereinnahmen überschätzt werden, derweil plant die Regierung mit 70 Milliarden Dollar höchstens ein Drittel der wahren Kosten für Amerikas Kriege ein. Die reichste Nation der Erde wird 2009 über 600 Milliarden Dollar neuer Staatskredite aufnehmen müssen. Und sammeln gehen bei Gläubigern aus aller Welt.
George W. Bush wollte es so. Seit 2001 trieb der republikanische Präsident einen finanzpolitischen Kurs auf die Spitze, den sein Vater (und Vor-Vorgänger im Oval Office) schon Anfang der achtziger Jahre als wahnwitzige "Voodoo Economics" bespöttelt hatte. ...
...
(SZ vom 30.07.2008/hai)
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Zitat:Ohman.
Was dein Steckenpferd Finanzkrise angeht muss du endlich mal begreifen und akzeptieren, das Staatsschulden theoretische Werte sind die niemals praktische Auswirkungen haben werden.
Lass den Irak-Krieg doch X Billionen Dollar kosten. Ist doch vollkommen wurscht. Dafür wird nie irgendjemand bezahlen.
Lass doch den Schuldenberg der USA anwachsen. Die können ihn verdoppeln und verdreifachen und die Wirtschaft läuft ganz genauso weiter. Schau dir Japan an. 182% des BIP. Noone cares.
Die Zahlen interessieren niemand und niemand wird das Geld jemals zurückkommen sehen. Es ist ein theoretischer Wert, die Voelskwirtschaften haben sich davon längst abgekoppelt......
Ehrlich gesagt wie Verblendet dies auch klingen mag aber ich stimme Nightwatch zu. Betrachtet man die ungeheuren Summen die die Westlichen Industrie Nationen besonders die USA, Deutschland und Japan angehäuft haben so kann man leicht schon von einer Entkoppelung der Volkswirtschaften reden. In Fahle der USA ist das sogar die Wirklichkeit keine Bank hat ein Interesse daran den USA keine Kredite mehr zu geben, es liegt sogar ihn ihren Interesse. Die Wahrheit ist das gerade diese Verschuldung als eine Stärke der USA sich auslegen ließe da die ganze Welt gerade Europa und China von denn USA abhängig geworden sind da alle ungeheure Summen ihn die USA investiert haben sprich angelegt haben und weil die USA der Motor der Absatzmarkt schlecht hin dieser Welt ist. Außerdem ist der Schuldenberg der die USA und der Westen insgesamt angehäuft haben so groß das man es so oder so nie mehr abbauen könnte bei Billionen ihn fahle von Deutschland der USA müsste man Jahrhunderte lang Haushaltsüberschüsse vorweisen können um die Schulden abtragen zu können. Die Situation ist schon längst so abstrakt das es jeglicher Vernunft widerspricht eine Stadt der 9 Billionenoder ihn fahle Deutschlands 1,7 Billionen an Schulden angehäuft hat noch Kredite zu geben doch macht man das weiterhin.
Fazit: Solange die Welt bereit ist für die USA zu bezahlen solange kann die US Regierung so viele Schulden machen wie sie will auch 300% des BIPs daher kann man sehr wohl von einer Entkoppelung sprechen.
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Zitat:Ehrlich gesagt wie Verblendet dies auch klingen mag ...
Wo kommt die plötzliche Selbsterkenntnis denn her?
Aber zur Sache: Wie so oft muss man genauer hinsehen. Natürlich gibt es schon seit langer Zeit eine gewisse Entkopplung zwischen Finanzsektor und dem Rest des Wirtschaftssystems. Das ist mehr oder minder Allgemeinplatz, aber genauso wie das ein Allgemeinplatz ist, ist dies auch gegen jede vernünftige, nachhaltige wirtschaftliche Ratio.
Dass nun solch horrende Dummheiten passiert sind, dass dies sogar ne Zeitlang gut gegangen ist, heißt aber nun bitte noch lange nicht, dass dies nicht letztlich noch gravierende Probleme hervorrufen wird. Und die Spannungen am US-Finanzmarkt, erste pleite gehende US-Finanzinstitute, eine langsam gen Rezession absinkende US-Wirtschaft und allgemeine Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung der USA sind nunmal erste, anfängliche Auswirkungen dieser Probleme bzw. erste Anzeichen.
Leider merkt man erst oft zu spät, wenn man übertrieben über seine Verhältnisse gelebt hat und genau in dieser Erkenntnisphase steckt nun die USA - übrigens kann man dies auch an US-amerikanischen Diskursen erkennen, zumindest an einigen und die sind deutlich weiter im Verstehensprozess als du oder Nightwatch.
Man hat es deutlich überspannt und wenn man Pech hat, werden wir mehrere Lahre lang eine weltweite Rezession haben und einen erheblichen Niederschlag für die Wirtschaft der USA.
Und was die Abhängigkeiten angeht, auch da muss man dir widersprechen Revan: Die Abhängigkeiten sind gegenseitig, denn ohne das ausländische Kapital (vor allem Chinas) wäre die USA angesichts ihrers Handelsdefizits aufgeschmissen und andererseits braucht China die USA als Absatzmarkt. Die Abhängigkeiten sind gegenseitig, aber mehr und mehr wird die USA stärker von den anderen abhängig...
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Zitat:Wo kommt die plötzliche Selbsterkenntnis denn her?
Ich respektiere dein Fachliches Wissen und lese sehr gerne deine Beiträge auch bisst du sicherlich einer der Autoritäten in diesen Forum, doch tue nicht so als ob du Allwissend bist und du die absolute Wahrheit gepachtet hast denn, dass hast du nicht das hat keiner.
Zitat:: Die Abhängigkeiten sind gegenseitig, denn ohne das ausländische Kapital (vor allem Chinas) wäre die USA angesichts ihrers Handelsdefizits aufgeschmissen und andererseits braucht China die USA als Absatzmarkt. Die Abhängigkeiten sind gegenseitig, aber mehr und mehr wird die USA stärker von den anderen abhängig...
Ich habe auch nicht behauptet das die USA nicht Abhängig ist aber die Sache ist aber auch so das es umgekehrt wie du sagst genau so ist man sitzt eben in selben Boot. Die USA und die anderen Industrie Statten werden weiter Kredite bekommen denn die Alternative also die Verweigerung dieser würde zum Zusammenbruch des jetzigen Wirtschaftssystem führen und letztendlich alle Mitreißen und daran hat niemand ein Interesse daher werden die Banken weiterhin so weiter machen. Ehrlich gesagt mir fehlt auch keine Alternative dazu ein mich wunder einfach nur wie derartiges überhaupt möglich wurde sprich wie man diese Grotesken Schulden überhaupt angehäuft hat besser gesagt warum hat keiner die Notbremse gezogen. Busch war zwar eine Katastrophe was die Finanzen betrifft doch hat das Problem nicht mit ihn angefangen sondern schon lange davor. Auch ist das bei allen Industrie Nationen der Fahl also kein rein Amerikanisches Problem betrachtet man die Wirtschaftskraft der USA in Vergleich zu denn Schulden so sind sie nicht mal außergewöhnlich unter den Industrie Statten. Japan hat da eine doppelt so große Verschuldung wie die USA und wir folgen denn USA nur in knappen abstand. Rein theoretisch gibt es für einen Stadt keine Grenze seiner Verschuldung und es kann gut sein das die USA wie Japan damit noch lange weiter machen kann und manche wird. Wo ich mir Sorgen mache ist eher der Private Sektor sprich die US Bürger leben seit langen auf Pump oder besser gesagt von der Hand in denn Mund und das diese Blase hier platzen musste war mir klar und das mit oder ohne Irak Krieg. Die Zukunft wird es zeigen ob es zu einer Rezession kommen wird oder nicht, letztendlich ist alles hier pure Psychologie wenn man glaubt das man in der Rezession steckt dann ist man ihn ihr.
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