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Bissig? Wenn Israel als "man-made monster", "ghastly creation" etc. bezeichnet wird, seh ich da eigentlich nur noch Hetze.
Sehr zutreffend daran finde ich eigentlich nur die Ohnmacht, die daraus spricht. Die Ohnmacht, nichts dagegen zu tun können, ausser solche Worte zu gebrauchen.
Und natürlich kein differenzierendes Wort zu Israels Gegnern in der Region. Ein Artikel für die Tonne..
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Zitat:Neue Wohnungen ausgeschrieben
Israel beendet Baustopp in Jerusalem
Die israelische Regierung hat einen Baustopp in israelischen Vierteln im Osten von Jerusalem beendet. Das Wohnungsbauministerium erklärte, in den Stadtteilen Ramot und Pisgar Seev sollten 238 neue Wohnungen entstehen.
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Stand: 15.10.2010 17:31 Uhr
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Leider wurde erneut ein Terroranschlag von jüdischen Siedlern verübt. Wieder im Palästinensergebiet, wieder mit langfristigen wirtschaftlichen Folgen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/146928.html">http://presstv.com/detail/146928.html</a><!-- m -->
Zitat:Israeli settlers set olive groves ablaze
Sat Oct 16, 2010 10:53AM
Israeli settlers have burned hundreds of Palestinian-owned olive trees near the West Bank city of Nablus as the Israeli Army watched on, witnesses say.
"When we saw the flames, we called the fire service but the soldiers wouldn't let them come any closer to prevent clashes with the settlers," a Palestinian farmer told AFP.
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Hier ein Bericht zu einem ähnlich gravierenden Anschlag vor ein paar Jahren. Scheint eine Aktion zu sein die bevorzugt vor der Erntezeit durchgeführt wird:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://palestinesolidarityproject.wordpress.com/category/settler-violence/">http://palestinesolidarityproject.wordp ... -violence/</a><!-- m -->
Zitat:Settlers Occupy More Land, Destroy Olive Groves
Today, October 21, soldiers and settlers from Susiya settlement came with army- issued bulldozers and proceeded to destroy 150 Dunums (1 Dunum=1/4 acre) of olive groves belonging to the Palestinians.
The groves belong to the families of Ashmasti, Abu Sopea and Asha Bin who live in Susiya bedouin camp. The families had planned to harvest these olives at the end of Ramadan, when they would be finished fasting and have more energy to work.
Because of the economic crisis throughout Palestine, and the particularly difficult situation for small farming communities in this area which is the beginning of the Negev desert, the demolition of this land will have unbelievably devastating consequences for the people of Susiya, and their ability to survive through the winter, when they will have little or no income.
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Zitat:Debatte über Loyalitätsgesetz in Israel
Tausende protestieren gegen Treueschwur
In der israelischen Stadt Tel Aviv haben Tausende Juden und Araber gegen einen umstrittenen Regierungsbeschluss protestiert, wonach nicht-jüdische Einwanderer zu einem Treueschwur auf den "jüdischen und demokratischen Staat Israel" gezwungen werden sollen.
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Stand: 17.10.2010 02:36 Uhr
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Zitat:The war against the Jews
By RUPERT MURDOCH
We live in a world where there is an ongoing war against the Jews. For the first decades after Israel’s founding, this war was conventional in nature. The goal was straightforward: to use military force to overrun Israel. Well before the Berlin Wall came down, that approach had clearly failed.
Then came phase two: terrorism. Terrorists targeted Israelis both home and abroad – from the massacre of Israeli athletes at Munich to the second intifada.
The terrorists continue to target Jews across the world. But they have not succeeded in bringing down the Israeli government – and they have not weakened Israeli resolve.
Now the war has entered a new phase. This is the soft war that seeks to isolate Israel by delegitimizing it.
The battleground is everywhere: the media, multinational organizations, NGOs. In this war, the aim is to make Israel a pariah.
The result is the curious situation we have today: Israel becomes increasingly ostracized, while Iran – a nation that has made no secret of wishing Israel’s destruction – pursues nuclear weapons loudly, proudly, and without apparent fear of rebuke.
For me, this ongoing war is a fairly obvious fact of life. Every day, the citizens of the Jewish homeland defend themselves against armies of terrorists whose maps spell out the goal they have in mind: a Middle East without Israel. In Europe, Jewish populations increasingly find themselves targeted by people who share that goal. And in the United States, I fear that our foreign policy sometimes emboldens these extremists.
[...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/opinion/op-edcontributors/article.aspx?id=191899&newsletter=101019&utm_source=Pulseem&utm_medium=Email&utm_campaign=Jpost_Newsletter_19/10">http://www.jpost.com/opinion/op-edcontr ... tter_19/10</a><!-- m -->
Lang aber lesenswert.
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Im Großen und Ganzen hat der Autor in vielen Punkten recht, auch wenn er einer bestimmten Richtung zugeordnet werden muss, es sei aber auch daran erinnert, dass die gegenwärtigen Propaganda-Aktionen der Gegenseite, die auf eine Delegitimisierung Israels hinarbeiten, doch recht leicht ausgekontert werden könnten. Und mit etwas Geschickt würde Israel sogar als moralischer Sieger dastehen. Nur irgendwie tappt Jerusalem oft in Fettnäpfchen...
Schneemann.
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ne, Siedlerbewegung und Staat welcher dies unterstützt können nie als moralische Sieger darstehen, solange Presse- Und Meinungsfreiheit existieren.
Krieg ja, denn es ist nun mal schwer heute Landraub als etwas positives zu verkaufen, da muss richtig auf Propagandafront gekämpft werden, zum Glück sind aber die Reihen gut gefüllt.
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Das ist kein Landraub, sondern die Folge von so grob 4+ Angriffskriegen gegen den Staat Israel. Sonst wäre die Angliederung Kaliningrads an Russland ja auch ein Landraub, der es verdienen würde, das man heute noch dagegen kämpft... :wink:
Schneemann.
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Zu derartiger Verzerrung von Geschichte und Tagesgeschehen passt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/die-falsche-version-der-geschichte/">http://www.taz.de/1/politik/nahost/arti ... eschichte/</a><!-- m -->
Zitat:Israel verbietet Schulbuch
Die falsche Version der Geschichte
Ein israelisch-palästinensisches Geschichtsbuch will die Geschichtsversionen des jeweils anderen vermitteln. In Israel darf es nun im Unterricht nicht mehr benutzt werden. VON SUSANNE KNAUL
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/siedler-treiben-wohnungsbau-voran/">http://www.taz.de/1/politik/nahost/arti ... bau-voran/</a><!-- m -->
Zitat:Nach Israels Baustopp-Aufhebung
Siedler bauen Hunderte neue Häuser
Trotzdem dies die Friedensgespräche behindert: An bis zu 600 Gebäuden wird im Westjordanland wieder gearbeitet. Israel wehrt sich gegen Kritik von Bischöfen am Umgang mit den Palästinensern.
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Zitat:Das ist kein Landraub, sondern die Folge von so grob 4+ Angriffskriegen gegen den Staat Israel. Sonst wäre die Angliederung Kaliningrads an Russland ja auch ein Landraub, der es verdienen würde, das man heute noch dagegen kämpft...
ja ja, Siedlungen die 30-40 Jahre später gebaut werden und Palestinenser die 30-40 Jahre später ihr Land verlassen müssen ist eine Folge dieser Kriege , man stelle sich vor wir hätten heute russische Besatzer in Deutschland und Russen die durch ihre Besatzung die Deutschen dazu veranlassen ihr Land zu rüumen um dort russische Städte zu errichten. Ob du da auch eine Möglichkeit finden könntest, Russland als "moralischer Sieger" zu sehen?
Aber wenn es um Propaganda geht, dann geht alles, das ist klar.
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Man stelle sich vor wir hätten Pommern, Schleißen, Preußen und Posen an den Russen verloren und da würden jetzt 60 Jahre später Slawen siedeln.
Nachdem die Besatzer die urdeutsche Bevölkerung von dort vertrieben haben.
Ob man da dann eine Möglichkeit finden könnte den Russen als moralischen Sieger zu sehen?
Die Jordanier haben den Krieg verloren. Wir auch. Dumm gelaufen für beide Länder.
Und nebenbei, kein Pali verliert heute irgendwelche Ländern auf die er einen Anspruch geltend machen kann.
Die Ausdehnung der israelischen Ansiedlungen hat ihren Zenit bereits überschritten.
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Zitat:Man stelle sich vor wir hätten Pommern, Schleißen, Preußen und Posen an den Russen verloren und da würden jetzt 60 Jahre später Slawen siedeln.
Nachdem die Besatzer die urdeutsche Bevölkerung von dort vertrieben haben.
Ob man da dann eine Möglichkeit finden könnte den Russen als moralischen Sieger zu sehen?
na also, dann antworte einfach, sind Russen und Polen zu "moralischen Siegern" geworden als sie die Deutschen vertrieben haben? Ja oder nein?
Und was ist das für dich, ein völlig legitimes Akt, "die Sache geht in Ordnung"?
Zitat:Und nebenbei, kein Pali verliert heute irgendwelche Ländern auf die er einen Anspruch geltend machen kann.
Die Ausdehnung der israelischen Ansiedlungen hat ihren Zenit bereits überschritten.
das ist kein Problem, wer Waffengewalt hat kann Recht nach seinem Willen beugen.
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Kosmos schrieb:na also, dann antworte einfach, sind Russen und Polen zu "moralischen Siegern" geworden als sie die Deutschen vertrieben haben? Ja oder nein?
Und was ist das für dich, ein völlig legitimes Akt, "die Sache geht in Ordnung"? Ehm, ja?
Wir haben den Krieg angezettelt und verloren. Jetzt müssen wir die Folgen tragen.
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Wobei man im Falle Nahost auch nicht nur von "einem verlorenen Krieg" reden kann, sondern beinahe von einem halben Dutzend. Des weiteren muss man die Relationen sehen: Man kann den Wohnungsbau gut finden oder nicht, aber er ist (auch) eine Konsequenz dieser verlorenen Kriege, die von den Gegnern Israels mehr als einmal als Weltanschauungskrieg (gegen Israel) geführt wurde, mit dem Ziel, den anderen (Israel) zu vernichten, ins Meer zu treiben oder sonstwie seine Existenz physisch zu beenden.
Letztlich hat Israel, trotz großer Siege, nur ein recht kleines Gebiet wirklich erobert und besetzt (gehalten). Alleine die Westbank ist genau genommen nur ca. (umgerechnet) 70 x 80 km groß (also ca. 5.600 qkm) und wird noch nicht mal komplett von Israel kontrolliert. Und da kann man doch auch mal vorsichtig fragen, ob es denn jemals ein Land gegeben hat, dass 4, 5 oder gar mehr Kriege gegen einen (bzw. mehrere) Aggressor/en gewonnen hat, aber letztlich gerade mal so einen kleinen Flecken Land besetzt gehalten hat (als Kompensation, meinetwegen)? Israel hat darüber hinaus viele eroberte Gebiete auch wieder zurückgegeben (Sinai, Gaza, Südlibanon), die (möglicherweise) jeder andere Kriegssieger kurzerhand kassiert hätte und hat sich dabei auch an UN-Vorgaben gehalten.
Insofern: Ich finde es nicht hinnehmbar und verurteile es auch, wenn z. B. irgendwelche radikalen Israelis den Olivenbaum eines Palästinensers anzünden. Aber umgekehrt sollte man auch wirklich mal auf dem Teppich bleiben und hier nicht so einen Zirkus um Siedlungen machen auf einem winzigen Gebiet, das Israel in Kriegen, die man ihm aufgezwungen hat, erobert hat.
Ich stelle mal die These auf, dass Länder, die manche User hier durchaus doch gerne hochjubeln, im Falle von gleich mehreren gewonnenen Kriegen gegen einen Feind kurzerhand reinen Tisch gemacht hätten, d. h. die dortige Bevölkerung des Gegners in einer Fluchtwelle wie aus den deutschen Ostgebieten 1945 - 1947 vertrieben und die "gewünschten" Gebiete annektiert hätten. Und darüber dürfte man sich dann schon aufregen.
Hingegen gibt es in Israel eine arabische Minderheit, arabischsprachige Ortschilder (entgegen den Behauptungen und geposteten Meldungen mancher User hier; ich konnte mir da vor zwei Wochen selbst ein Bild von machen und die mehrsprachigen Schilder stehen nachwievor! Soviel dazu!), arabische Parteien und auch Mehrsprachenunterricht.
Hallo? Wann bitteschön ging den jemals eine Kriegspartei mit seinem Kriegsgegner, der ihm ca. 4-5 Mal bis hin zur Auslöschung an die Gurgel wollte, derart gesittet um? Noch nie! Das sollte man sich vielleicht bitte mal in Erinnerung rufen, bevor hier mit Geschichtsklitterung, Mullah-Sendern oder gar Nazi-Vergleichen (wie in der Vergangenheit hier geschehen) gearbeitet und "argumentiert" wird. Danke.
Schneemann.
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Schneemann schrieb:Ich stelle mal die These auf, dass Länder, die manche User hier durchaus doch gerne hochjubeln, im Falle von gleich mehreren gewonnenen Kriegen gegen einen Feind kurzerhand reinen Tisch gemacht hätten, d. h. die dortige Bevölkerung des Gegners in einer Fluchtwelle wie aus den deutschen Ostgebieten 1945 - 1947 vertrieben und die "gewünschten" Gebiete annektiert hätten. Und darüber dürfte man sich dann schon aufregen Hier habe ich einen Einwand: kein Land hat nach heutigen internationalen "Spielregeln" das Recht, ein Territorium in einem anderen Land zu annektieren. Dass dies durchaus geschehen ist, zeigen Vietnam, Tibet und eigentlich auch der Ostblock. Aber allgemein gilt, dass die Besetzung von fremdem Territorium nur vorübergehend sein darf. Die aktuellen Staatsgrenzen sind quasi sakrosankt, natürlich abgesehen von Sezessionsbewegungen oder seit jeher umstrittener Gebiete (wie etwa im Himalaya). Den Israelis hier quasi ein besonders wohlwollendes Verhalten gegenüber besiegten Feinden zuzugestehen, finde ich falsch, da die von Israel besetzten Territorien nach diesen Spielregeln sowieso wieder zurückgegeben werden müss(t)en. So ist das bereits mit dem Sinai geschehen, es fehlt noch der Golan. Was die Westbank betrifft, so hat die einen Sonderstatus.
Jetzt kann man natürlich bequem sagen, dass andere Staaten in so einer Situation annektiertes Territorium wesentlich weniger grosszügig zurückgegeben hätten als Israel. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es dann evtl. auch zu internationalen Interventionen gekommen wäre, bzw. gekommen ist (siehe 2. GK). Natürlich hängt das immer von der Macht ab, die ein Agressor hat: gegen die Sowjetunion ist niemand vorgegangen. Aber "kleine" Staaten können sich Annexionen eigentlich nicht leisten, da sie dann irgendwann international dermassen unter Druck gesetzt oder von der internationalen Gemeinschaft selbst annektiert werden.
Es kommt natürlich auch noch drauf an, ob die betroffenen Staaten überhaupt von Interesse für die internationale Gemeinschaft sind. Dass Marokko seit Jahren die Westsahara besetzt hat, interessiert keine Sau.
Aber dennoch: an den "Hot spots" ist die Zeit der dauerhaften Annexion vorbei. Jedenfalls solange, wie die momentanen Spielregeln gelten.
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