Afghanistan
neueste Gerüchteküche:
die USA arbeiten auf diplomatischen Parkett darauf hin, dass die "Zoneneinteilung" in Afghanistan aufgegeben wird und alle Einheiten unter NATO-Kommando überall in Afghanistan tätig werden sollen

und irgendwelche "Entsendebeschränkungen" (z.B. im Bundestagsmandat der BW) sollen dabei auch gleich über Bord geworfen werden,

kurz: die Europäer total an die Front
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woher sind denn diese gerüchte? allerdings hab ich ein paar interessante news gefunden - sind das vielleicht schon deine gerüchte?

nach dem abzug von über 1.000 soldaten aus dem südirak verstärkt großbritannien seine truppen in afghanistan um 1.000 soldaten. aus der netzeitung:

Zitat:Großbritannien schickt mehr Soldaten nach Afghanistan
Großbritannien entsendet zusätzliche Truppen nach Süd-Afghanistan. Der britische Verteidigungsminister Desmond Browne bestätigte die Entscheidung am Freitagabend. Medien hatten zuvor berichtet, die britische Regierung wolle ihre Truppenstärke in Afghanistan um mehr als 1000 Soldaten aufstocken. Wie viele zusätzliche Soldaten nach Afghanistan geschickt werden, sagte der Minister nicht. [...]
und ein weiterer artikel aus der netzeitung:

Zitat:Deutschland will nicht unter US-Kommando
Angesichts der kritischen Sicherheitslage in Afghanistan wollen die USA ihr Vorgehen ändern. In Berlin werden die Pläne als «in keiner Weise zielführend» angesehen.

Deutschland lehnt einen radikalen Strategiewechsel in Afghanistan, wie von den USA erwägen, strikt ab. «Das ist Unsinn», kommentierte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Rainer Arnold, entsprechende Medienberichte.
Hintergrund sind Äußerungen des Sicherheitsberaters des US-Präsidenten George W. Bush, Stephen Hadley. Dieser hatte sich in Brüssel dafür ausgesprochen, die militärische Aufteilung der Nato-geführten Operation in fünf Zonen aufzugeben, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet. Eine stabile Sicherheitslage für ganz Afghanistan könne nur dann erreicht werden, wenn alle Soldaten dem Isaf-Kommandeur direkt unterstellt würden. Es gehe um «Flexibilität» für die Truppeneinsätze, wird Hadley zitiert. Die Soldaten sollten dorthin bewegt werden können, «wo sie gebraucht werden und wie sie gebraucht werden». [...]
solange über diese pläne nichts genaueres bekannt ist, kann man diese meiner meinung nach schlecht beurteilen. allerdings halte ein stärkeres engagement der bundeswehr, aus gründen der bündnissolidarität für sinnvoll und notwendig. allerdings sollte man nicht vergessen, dass für alle änderungen des bestehenden mandates die zustimmuntg des bundestages erforderlich ist und eine änderung wie die amerikaner diese sich offenbar vorstellen, nicht so einfach zu machen ist.
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@hawkeye
Deine 2. Meldung könnte man als Bestätigung von Erichs Gerüchten werten.
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so ist es - und nachdem die Äusserungen von Hadley nur inhaltlich bzw. mit Dementis der so angesprochenen europäischen NATO-Mitglieder wiedergegeben werden (solange über die Pläne nichts genaueres bekannt ist), hab ich das als "Gerüchte" apostrophiert
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Taliban wollten angeblich Cheney treffen

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldung...F3,00.html

Zitat:Auf den Hauptstützpunkt der US-Armee in Afghanistan ist während des Besuchs von Vizepräsident Cheney ein Anschlag verübt worden. Dieser blieb jedoch nach Angaben eines US-Sprechers unverletzt. Afghanische Behörden sprechen von bis zu 20 Toten. Zu dem Attentat bekannten sich die Taliban. (...)

Was auch immer Seitens der Taliban behauptet wird, ein direkter Angriff mit einem Sprengstoffanschlag sollte ein gut geplantes Lager relativ unbeeindruckt lassen. Sie haben es ja nicht einmal bis in das Lager geschafft. Von daher sollte man wohl eher von einem Zufall ausgehen, dass Cheney zur selben Zeit dort war.
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Frühjahrsoffensive in Afghanistan
NATO beginnt Operation "Achilles" - ISAF-Soldat getötet

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/29/0...93,00.html

Zitat:Die NATO-geführte Internationale Schutztruppe ISAF hat am Dienstag ihre Frühjahrsoffensive gegen die Taliban im umkämpften Süden Afghanistans begonnen. Die ISAF teilte mit, die ersten Kräfte der "Operation Achilles" hätten ihre Positionen in der Provinz Helmand bezogen. Auf dem Höhepunkt werde die Operation mehr als 4500 ISAF-Soldaten und knapp 1000 afghanische Sicherheitskräfte umfassen. (...)
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Deutscher in Afghanistan getötet
Mitarbeiter der Welthungerhilfe erschossen

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/14/0...14,00.html

Zitat:Ein deutscher Mitarbeiter der Welthungerhilfe ist am Donnerstag im Norden Afghanistans überfallen und erschossen worden. Das hat die deutsche Welthungerhilfe in einer Pressemitteilung bestätigt. Der Mann war gemeinsam mit lokalen Mitarbeitern in zwei Fahrzeugen in der Region Sar-i-Pul unterwegs. Außenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilte die Tat. (...)
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6496526_NAV_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan-Mission der Bundeswehr erweitert

Parlament für "Tornado"-Einsatz

Mit deutlicher Mehrheit hat der Bundestag dem umstrittenen Einsatz von sechs "Tornado"- Aufklärungsflugzeugen und rund 500 zusätzlichen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zugestimmt.

...
Stand: 09.03.2007 17:15 Uhr
dazu auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6499308_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Kritik an Isaf-Einsatz
Wieviel Offensive können die Afghanen vertragen?

In Afghanistan wird die Rolle der internationalen Isaf -Soldaten zunehmend kritisch gesehen: Zu viel Gewalt, zu wenig Aufbau, so lautet der Vorwurf. Trotz - oder sogar wegen - immer neuer Militäroperationen gegen sie erhalten die radikalislamischen Taliban im Süden des Landes zudem immer mehr Zulauf.

...
Stand: 09.03.2007 19:49 Uhr
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,471010,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 10,00.html</a><!-- m -->
Zitat:AFGHANISTAN
Bundeswehr schickt Drohnen
Die Bundeswehr will die Aufklärung stärker ausweiten als bisher bekannt. Nach SPIEGEL-Informationen sollen demnächst Drohnen an den Hindukusch geschickt werden. Militärs rechnen damit, dass das zusätzliche Gerät auch im Bodenkrieg eingesetzt werden könnte.
Kann das nicht so recht einordnen.
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Die Meldung nennt ausdrücklich das "Kleinfluggerät Zielortung" KZO, dazu gibt es folgende Herstellerbeschreibung
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rheinmetall-defence.com/index.php?fid=2471&lang=2">http://www.rheinmetall-defence.com/inde ... 471&lang=2</a><!-- m -->
Zitat:14.06.2004

Sechs KZO-Systeme für die Bundeswehr

...
Das "Kleinfluggerät Zielortung" (KZO) der Bundeswehr wurde entwickelt zur Entdeckung, Erkennung, Identifizierung und genauen Lokalisierung von Zielen. Vom Fluggerät werden die Daten in Echtzeit zur Bodenkontrollstation (BKS) übermittelt. In der BKS wird die Position des Fluggerätes verfolgt und die vom leistungsstarken Infrarot-Sensor erfassten Bilder ausgewertet, so dass alle aktuellen Informationen unter Verwendung digitaler Karten genau den entsprechenden geographischen Orten zugeordnet werden können. Dies gilt auch für Geschwindigkeit und Richtung bewegliche Ziele. Diese in Lage und Höhe ermittelten Objektdaten können praktisch verzögerungsfrei auch über große Entfernungen oder in Netzwerken weitergeleitet werden.
....
damit könnte der Einsatz in Zusammenhang mit den zunehmenden Kämpfen in Südafghanistan gesehen werden - Zielerfassung für die Bodentruppen oder andere Streitkräfte ....

wäre dann wohl eine Ergänzung für die Tornado-Aufklärer und hätte folgende Vorteile
1) Echtzeiterfassung - vgl. <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=4237">viewtopic.php?t=4237</a><!-- l -->
2) Erfassung von beweglichen Gruppen wie Taliban-Kämpfern
3) keine Gefährdung von Personen durch mobile Flugabwehr (Stinger)
4) ....
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Ich habe nochmal gegoogelt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rheinmetall-defence.com/index.php?lang=2&fid=3042">http://www.rheinmetall-defence.com/inde ... 2&fid=3042</a><!-- m -->
und das KZO scheint demnach speziell für die Kooperation mit der Pzh2000 gebaut worden zu sein. Das macht die SPON Spekulation deutlich gehaltvoller.
Angesichts der Reichweite von 65km http://www.deutschesheer.de/portal/a/hee...82X0dfNzNEmacht eine Stationierung in Nordafghanistan wenig Sinn.

Die sinnvollste Erklärung ist die Unterstützung der holländischen Pzh 2000, wenn die Meldung des Spiegel denn richtig ist.[/url]
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20070314/62005032.html">http://de.rian.ru/world/20070314/62005032.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan zeigt Interesse an russischen Waffen
17:02 | 14/ 03/ 2007

MOSKAU, 14. März (RIA Novosti). Afghanistan möchte russische Waffen kaufen und mit der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) bei der Ausbildung von Militär- und Geheimdienstpersonal zusammenarbeiten.
....
erst war ich ja fast versucht anzumerken, dass seit dem Afghanistan-Abenteuer der Russen eigentlich genug Schrott in Afghanistan rum liegt, um auf Jahre hin Ersatzteile für russische Waffen aus dem Land selbst bereit zu stellen
- abder dann hab ich mir gedacht, dass das inzwischen zunehmend auch für amerikanische Waffen gilt, und deshalb eigentlich kein Wettbewerbsvorteil mehr für die Russen besteht ... :wink:
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ein paar news zu afghanistan. als erstes interview mit dem sonderbeauftragten der vereinten nationen für afghanistan, tom keonig, in der welt:

Zitat:"Amerikas Einfluss ist positiv"
Der frühere Grünen-Politiker Tom Koenigs ist seit gut einem Jahr UN-Sonderbeauftragter für Afghanistan. Er sieht das geschundene Land am Hindukusch auf einem guten Weg – trotz des Aufstandes der Taliban. Europa, meint er, könnte allerdings mehr in Afghanistan tun. [...]
desweiteren besuchte heute (31.03.07) der spd-vorsitzende kurt beck die in mazar-e-sharif stationierten deutschen soldaten. von spiegel online:

Zitat:Soldaten in Afghanistan klagen SPD-Chef ihr Leid
Kurt Beck ist zu Besuch bei den Bundeswehrsoldaten in Afghanistan. Die haben sich heute bei ihm über ihre Einsatzbedingungen beklagt. Die Qualität des Essens lasse zu wünschen übrig, die Unterbringung zu eng und es gebe für 1600 Soldaten nur vier Festnetztelefone. [...]
desweiteren machen sich am montag die angekündigten aufklärungstornados auf den weg nach afghanistan - aber nicht 6 sondern 10 flugzeuge. von spiegel online:

Zitat:Bundeswehr schickt sechs Tornados plus Pannen-Reserve
Zehn Bundeswehr-Jets machen sich am Montag auf den Weg Richtung Afghanistan - damit sechs am Ziel ankommen und am Ende vier einsatzfähig sind. Das Verteidigungsministerium räumt ein, dass auf diese Weise möglichen Pannen an den Jets vorgebeugt werden soll. [...]

und einen interessanten überblick über die für die frühjahtrsoffensive zusammengezogenen truppen gibt es bei casr.org
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Was die Telefone angeht, könnte evtl. dies die Erklärung sein:

http://www.it-amtbw.de/portal/a/itamtbw/...ontent.jsp

Zitat:(...) Mit dem Projekt SATCOMBw werden die aktuellen Einsätze bei SFOR, KFOR, ISAF und EUFOR mit ein- und mehrkanaligen Satellitenbodenstationen unterstützt. Hierzu gehören auch die handelsüblichen INMARSAT-Terminals und IRIDIUM-Satellitenhandys. Die für den Betrieb notwendigen Satellitenübertragungskapazitäten werden bei zivilen Providern angemietet. (...)
Anmerkung: Der Fettdruck wurde zur Hervorhebung eingefügt.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20070403/63030328.html">http://de.rian.ru/world/20070403/63030328.html</a><!-- m -->
Zitat:Pakistans Religionsführer erklären usbekischen Gotteskriegern den Dschihad

03-04-2007 19:11

ISLAMABAD, 03. April (RIA Novosti). Religionsführer und Stammesälteste im pakistanischen Südwaziristan haben den usbekischen Gotteskriegern, die in den Siedlungsgebieten der freien Stämme in Pakistan Zuflucht gesucht haben, den Heiligen Krieg erklärt.
...
ich setze das hierher, weil dieser Konflikt eigentlich ein afghanischer Konflikt ist,
der nur auf pakistanischem Boden (wo die Taliban ihre Schlupfwinkel haben) ausgetragen wird;
ich stufe das als Ausfluss eines aghanisch-ethnischen Konflikts ein
- die Paschtunen im Süden und die Usbeken im Norden Afghanistans waren sich in der letzten Zeit nie besonders "gewogen",
und da spielt dann die gemeinsame Ideologie manchmal auch keine Rolle mehr
- zerfällt Afghanistan tatsächlich in ethnische Regionen?

EDIT:
Bemerkenswert auch: offenbar fühlen sich die Paschtunen so stark,
dass sie auf usbekische Hilfstruppen verzichten können;
darauf deutet auch diese Nachricht hin:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6586064_REF3_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Verwaltungssitz niedergebrannt
Zitat:Taliban stürmen Bezirkshauptstadt

Mehr als 170 Taliban-Kämpfer haben in der südostafghanischen Provinz Paktia die Bezirkshauptstadt Janikhail angegriffen und den Sitz der dortigen Verwaltung niedergebrannt.
...
Stand: 03.04.2007 15:50 Uhr
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