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Zitat:17.09.2011
Kampf um Sirt
Gaddafi macht Nato für Hunderte Tote verantwortlich
Der Kampf um die letzten verbliebenen Gaddafi-Hochburgen ist in vollem Gange - und ein Sprecher des gestürzten libyschen Diktators erhebt schwere Vorwürfe gegen die Nato. Die Rebellen wurden zwischenzeitlich zum Rückzug gezwungen, sammeln sich aber bereits wieder für neue Angriffe.
Tripolis - Ein Sprecher des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi hat schwere Vorwürfe gegen die Nato erhoben: Bei Luftangriffen des westlichen Militärbündnisses in Gaddafis Geburtsstadt Sirt seien Wohnhäuser getroffen und 354 Menschen getötet worden, sagte Mussa Ibrahim am Samstag in einem Telefongespräch der Nachrichtenagentur Reuters. Insgesamt seien durch das Nato-Bombardement in Sirt binnen 17 Tagen mehr als 2000 Menschen ums Leben gekommen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,786844,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 44,00.html</a><!-- m -->
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Zitat:Die Nato-Länder haben das Mandat für den Libyen-Einsatz trotz des Sturzes von Machthaber Ghadhafi bis zum Jahresende verlängert. Die Truppen der Übergangsregierung kämpfen noch immer gegen zwei Hochburgen Ghadhafis
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Mehr als 20'000 Lufteinsätze
Neben der Absicherung der Flugverbotszone und des Waffenembargos durch die Kontrolle von Schiffen bombardierte die Militärallianz das Militär des mittlerweise gestürzten Regimes.
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Nach jüngsten Angaben der Nato flogen die acht beteiligten Bündnisländer seit Beginn der Operation 23'350 Lufteinsätze. Bei gut 8700 von diesen wurden militärische Einrichtungen der Ghadhafi-Truppen identifiziert und zum Teil auch angegriffen und zerstört.
Gelockerte Uno-Resolution
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte erst am Dienstag bekräftigt, die Allianz werde ihren Einsatz so lange fortsetzen, wie Ghadhafi-Anhänger noch Zivilisten bedrohten. «Die Tage des früheren Regimes sind gezählt», sagte er. Die jüngste Entwicklung in Libyen sei unumkehrbar.
Die Uno-Resolution zur Flugverbotszone und zum Waffenembargo war vergangene Woche gelockert worden. Die Übergangsregierung kann leichte Waffen einführen, um die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Die Flugverbotszone wurde nicht aufgehoben. Doch sollen gemäss Diplomaten zivile Flüge nach vorheriger Anmeldung möglich sein.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/nato_libyen-einsatz_1.12601491.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 01491.html</a><!-- m -->
Allzu optimistisch ist man in der NATO also nicht, Gaddafi demnächst endgültig zu besiegen. Auch die Lockerung der UNO-Resolution (Waffenembargo teilweise aufgehoben) deutet in die Richtung.
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@hunter1
Ich kann mir vorstellen, das die Rebellen nach der Einnahme von Tripolis erschöpft sind. So soll es ihnen seither abgesehen von Sabha nicht gelungen sein, weitere von Gaddafi-Loyalisten gehaltene Städte zu erobern.
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Um Tripolis hat doch so gut wie kein Kampf stattgefunden. Da gings in anderen Städten viel intensiver zur Sache. Erschöpung bzw. Kriegsmüdikeit mag ja sein, insbeonsdere wenn man eigentlich schon die wichtigsten Zentren kontrolliert, aber die Erschöpfung gilt natürlich auch für die andere Seite. Gaddafis Truppen sind zudem seit Monaten dauernden Luftangriffen ausgesetzt. Zumindest deren Moral ist beachtlich.
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Die Gaddafi-Loyalisten haben keine andere Wahl. Sie haben vermutlich eine sehr gute Vorstellung, was ihnen blüht, wenn der Krieg endgültig verloren geht. Und im Gegensatz zu den Bossen hat die einfache Bevölkerung, die Gaddafi unterstützt hat kaum die Chance sich einfach abzusetzen.
Hinzu kommt, dass jetzt in Gebieten gekämpft wird in denen der weitaus größte Teil der Bevölkerung Gaddafi unterstützt und auch massiv vom Regime profitiert hat. In den Gebieten in denen vorher gekämpft wurde, stand die Bevölkerung auf Seiten der Rebellen und nur die Truppen haben für Gaddafi gekämpft.
Die Gaddafi-Loyalisten werden versuchen so lange standzuhalten, bis die Rebellen aufgeben. Und das wird dann gegebenenfalls darauf hinauslaufen, dass Libyen geteilt wird. Es wäre nicht das erste mal, dass sowas in letzter Zeit passiert.
Siehe Eritrea, Sudan etc.
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Eine Teilung des Landes ist unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich. Als Gaddafi noch in Tripolis war, gab es die Option, das Land in einen West- und Ostteil zu spalten. Seit fast die ganze Küste (mit Ausnahme von Sirte) in Rebellenhand ist, macht eine Teilung keinen Sinn mehr. Die Rebellen werden die im Westen unter grossen Verlusten erkämpften Gebiete nicht mehr hergeben. Falls man Gaddafi "in die Wüste schicken" möchte, sprich Teilung des Landes entlang eines Breitengrades, ergeben sich zwei grosse Probleme: erstens wäre ein Süd-Libyen komplett vom Meer abgeschnitten, verfügt aber über einen Teil der Ölreserven. Wie soll man die dann exportieren? Nord-Libyen hätte wohl kein Interesse an einem Transit. Es müsste also erst eine Pipeline in ein Nachbarland her, geschweige denn die gesamte Restinfrastruktur für einen funktionierenden Staat. Eine rosige wirtschaftliche Zukunft für ein solches Gebilde sehe ich nicht. Zweitens siedelt der Gaddafa-Clan eben in Sirte. D.h., der müsste dann umgesiedelt werden. Zusammen mit allen anderen Gaddafi-Loyalisten nördlich der Grenze.
Auch einen anderen Teilungsplan sehe ich nicht. Die Küstenstrasse sollte durchgehend intakt bleiben, also kann man auch nicht einfach ein Gebiet mit z.B. Sirte und Bani Walid aus Libyen herausschneiden. Ich denke, Libyen hat nur dann die Chance auf eine gute Zukunft, wenn eine Seite den Krieg gewinnt und der Staat in seinen jetztigen Grenzen fortbesteht. Die Sieger werden höchstwahrscheinlich die Rebellen sein. Dann stellt sich die Frage, wie die Sieger mit den Besiegten umgehen. Es muss eine nationale Versöhnung geben. Die bisher durch Gaddafi bevorzugten Stämme müssen einsehen, dass sie in Zukunft weniger Privilegien haben werden. Die Rebellen dürfen nicht die Fehler des Gaddafi-Regimes wiederholen.
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Die Schwächung der Rebellen hat wohl auch mit dem Ende des Ramadans, und ganz allgemein mit einer Demobilisierung, ausgelöst durch die Eroberung Tripolis als symbolisches Ende des Krieges, zu tun.
Man bedenke die Rebellen sind und waren ja kein stehendes Heer. Weder erhielten sie Sold noch sind sie verpflichtet zu kämpfen. Und irgendwann will jeder zurück zu seinen Lieben.
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@hunter1:
Wir reden hier nicht über eine künstliche Teilung, die von außen nach philosophischen Gesichtspunkten durchgeführt wird, sondern von einer Teilung, die entlang einer Waffenstillstandslinie verläuft. Und dabei sind deine Bedenken völlig unerheblich.
Viele deiner Punkte treffen auf den Südsudan auch zu. Das hat aber niemanden gehindert, die Trennungsline genau dort zu legen, wo die Grenze der Konfliktparteien liegt.
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@Samun
Ok, da habe ich Dich wohl zuerst falsch verstanden, was Du mit Trennung meinst. Aber glaubst Du, dass eine Trennung entlang der Waffenstillstandslinie bei der momentan gegebenen Front für die Gaddafi-Loyalisten oder für die Rebellen einen Sinn machen würde? Meiner Meinung nach nämlich überhaupt nicht. Gaddafi hält de facto noch zwei Städte: Bani Walid und Sirte, Sebha ist inzwischen gefallen. Deiner Logik nach müssten sich diese zwei Städte von Restlibyen abkoppeln. Es ist nicht mal klar, ob die Loyalisten das Gebiet zwischen diesen beiden letzten Bastionen kontrollieren. Wie es im Süden des Landes aussieht, weiss ich nicht, aber die Rebellen sollten versuchen, das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen, um weitere Absetz- und Nachschubaktionen der Gaddafi-Loyalisten zu unterbinden - falls sie das inzwichen nicht eh schon getan haben. Da bleibt dann nicht mehr viel Gelände für Gaddafi übrig. "Waffenstillstandslinie" impliziert zudem auch, dass beide Seiten eine gewisse militärische Stärke haben bzw. eine Pattsituation besteht. Davon kann eigentlich keine Rede sein, denn die Rebellen sind zusammen mit der NATO überlegen. Es sei denn, man ist wirklich kriegsmüde.
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Ich stimme dir schon zu, was passieren sollte. Ich merke lediglich an, dass in dem Fall, wo die Rebellen die Städte nicht erobert kriegen, ganau das passieren wird. Die Alternative wäre ein Endlos-Bürgerkrieg. Und daran hat überhaupt niemand Interesse.
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Inwiefern kann man Debka trauen? Kenn mich mit israelischen Medien leider nicht aus. Geht um:
Zitat:Qaddafi enlists new 12,000-strong army of Tuareg tribal fighters
Qaddafi and his sons have raised a new army of 12,000 soldiers - all fighters of loyal Tuareg tribes of the Sahara, debkafile’s military sources report.
http://www.debka.com/article/21335/
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Nightwatch wird da mehr sagen aber meines Wissens ist debka als unseriös einzustuffen
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Naja, sollte eigentlich allgemein bekannt sein das Debka mal sowas von für die Tonne ist. Nicht damit abgeben, ist verschwendete Lebenszeit.
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Zitat:Tripolis nach dem Sturz Gaddafis
Wohin mit den Revolutionären?
Aus ganz Libyen kamen die Revolutionäre nach Tripolis, um das Gaddafi-Regime zu stürzen. Der Diktator ist vertrieben - die schwer bewaffneten Kämpfer aber blieben. Unklar ist, was nun mit ihnen geschehen soll, die Stimmung in der Hauptstadt ist angespannt.
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Stand: 01.10.2011 18:22 Uhr
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Zitat:Sorge angesichts schwerer Kämpfe um Syrte
Die Lage der Zivilbevölkerung ist "schrecklich"
Das Rote Kreuz hat sich besorgt über die Lage der Bevölkerung in der umkämpften libyschen Stadt Syrte geäußert. Ein Mitarbeiter sagte, die Situation vor Ort sei "schrecklich".
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Stand: 02.10.2011 03:26 Uhr
(da müsste jetzt nach UNO-Mandat eigentlich auch die NATO zum Schutz der Zivilisten eingreifen)
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Zitat:„Mission erfüllt“:
Nato beendet laut US-General schon nächste Woche den Libyen-Einsatz
Thema: Internationale Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime
12:38 02/10/2011
MOSKAU, 02. Oktober (RIA Novosti).
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