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@Tiger:
Die Ursachen der griechischen Verschuldung sind seit Jahren bekannt, und es ist mit Sicherheit nicht die hier behauptete griechische Maßlosigkeit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/nachrichten/ezb-studie-die-wahren-ursachen-der-griechischen-tragoedie/3356102.html">http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 56102.html</a><!-- m -->
Zitat:EZB-Studie 28.01.2010 15:04 Uhr•
Die wahren Ursachen der griechischen Tragödie
Eine EZB-Studie zeigt: Es war vor allem die Bankenrettung, die das Land in Not brachte. Denn das Kreditrisiko stieg massiv, während das der Banken in gleichem Ausmaß sank. Jetzt verlangen die Verursacher von dem Land Risikoaufschläge.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/artikel/32/32551/1.html">http://www.heise.de/tp/artikel/32/32551/1.html</a><!-- m -->
Zitat:Krisenmythos Griechenland
...
Die veröffentlichte Meinung in Deutschland hat einen neuen Krisen-Mythos geschaffen. Nun sollen es die ◥faulen und korrupten Griechen sein, die sich durch die Manipulation statistischen Materials in die Eurozone mogelten, die europäische Einheitswährung an den Rand des Zusammenbruchs führten und künftig den hart arbeitenden Deutschen auf der Tasche liegen dürften. Endlich verfügt Deutschland über ein Feindbild, das nahezu alle Gesellschaftsschichten – vom exportfixierten Unternehmer bis zum prekarisierten Niedriglohnempfänger - im nationalistisch gesättigten Hass volksgemeinschaftlich vereint.
Das tausendfach in allen Medienorganen wiederholte Mantra geht in etwa folgendermaßen: Während in Deutschland hart angepackt werde, die deutschen Lohnabhängigen für immer weniger Geld immer länger arbeiteten und Kürzungen bei Renten und sozialen Leistungen brav schluckten, hätten es sich die Griechen dank ausufernder ◥Korruption in einer gut gepolsterten sozialen Hängematte bequem gemacht. Vielen Menschen in Deutschland schien die Krise nach den milliardenschweren Aufwendungen für Konjunkturhilfen und zur Stabilisierung des Finanzsystems fürs Erste überstanden, doch nun würden "die Griechen" die wirtschaftliche Erholung ruinieren. Das brandgefährliche nationalistische Stereotyp des "ausländischen Parasiten", der am kerngesunden deutschen Volkskörper zehrt, findet so kaum verhüllt Verbreitung.
...
die Wiederholung der seit 5 Jahren (!) bekannten Mythen und Stammtischlegenden macht diese nicht wahrer.
Oder, um einfach "nackte Zahlen" sprechen zu lassen:
2001 Staatsverschuldung Griechenland 104,4 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
2004 Griechenland 98,86 %
2005 Griechenland 101,23 %
2006 Griechenland 107,4 %
2007 Griechenland 107,2 %
2008 Griechenland 112,9 % (BIP 343,2 Mrd. $, Arbeitslosenquote 7,3 %) - Beginn der Finanzkrise
2009 Griechenland 129,69% (BIP 321,85 Mrd. $)
Beginn des "Rettungspaketes" mit dem Spardiktat von Merkel (s.o.)
2010 Griechenland 148,33 % (BIP 294,77 Mrd. $)
2011 Griechenland 170,32 %
...
2013 Griechenland 173,81 %
2014 Griechenland 174,7 % (BIP 249,45 Mrd. $), Eurozone 91,9 %, EU insgesamt 86,8 %
Quelle für Griechenland: "klick"
Die griechische Staatsverschuldung war also bis 2005 niedriger als heute die der USA (2014: 105,7 %), oder die der EU-Länder Italien (131,8 %), Portugal (131,4 %), Irland (114,8 %), Belgien (108,2 %) oder Zypern (104,7 %), und in etwa in der Größenordnung des heutigen Durschnitts der Euro-Länder.
Aber schauen wir doch mal auf unsere eigenen Bundesländer:
Mit der Fortführung der gegenwärtigen Finanzpolitik würde sich im Jahr 2020 für Mecklenburg-Vorpommern (der Heimat unserer Kanzlerin) eine Verschuldung in Höhe von 164,5 Prozent des BIP ergeben ( Quelle).
Was Ihr den Griechen "vor 2005" vorwerft müsst Ihr den USA oder den genannten EU-Ländern oder unserem Meck.-Pomm. heute genauso vorwerfen. Das ist Fakt - und es zeigt, wie billig die Polemik ist, die von BLÖD & Co verbreitet wird.
Fakt ist auch - erst das "Spardiktat" von Merkel & Co. hat Griechenland in die hohe Verschuldung und die massive Arbeitslosigkeit getrieben. Und das ist völlig logisch, denn Wirtschaftswachstum kommt von Nachfrage, und mit dem maßlosen Zwangssparen bricht die Nachfrage zusammen, und damit brechen auch die Staatseinnahmen weg.
Griechenland ist heute in der gleichen Lage wie es vor einigen Jahren der US-Bundesstaat Kalifornien unter dem "Terminator" war.
Hat deshalb jemand den Austritt Kaliforniens aus dem $ - Gebiet verlangt? Nöö ...
Würde heute jemand den Austritt Mecklenburgs verlangen, weil (wie war das? "kranken Strukturen, die anderen sollen die Zeche zahlen, Sparen will man nicht und sich reformieren gleich garnicht.
Ekelhaft ist das. " ... also, das würden sich die Meck.-Pommer ebenso verbitten, und zwar zurecht.
Was kommt denn, wenn Griechenland nicht mehr zahlt - dann bedient der Staat halt seine Schulden nicht, na und? Dann macht er den Schuldenschnitt aktiv selbst, denn die Gläubiger, nämlich die anderen Euro-Länder verweigern.
Und nochmal - wem haben die "Rettungsprogramme" geholfen? Nur den Finanzinstituten, deren Forderungen Griechenland mit den "Rettungshilfen" bedient hat. Das Geld ist so, wie es rein gekommen ist, an die Banken weiter gereicht worden. Es war ein "durchlaufender Posten". "Die Griechen" haben praktisch nichts davon gehabt, lediglich das asoziale "Würge-Spardiktat".
Da es aber die "Einlagensicherung" gibt, wurden dadurch nicht die Sparer geschützt, sondern die Großanleger - also das spekulative Kapital.
Zitat:Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2007 erhöhten sich die Schulden im Euroraum um fast drei Billionen oder knapp 50 Prozent (48,3%). Der größte Teil der Zunahme ist der Bankenrettung im Rahmen der Finanzkrise geschuldet und den anschließenden Programmen zur Rettung der Konjunktur.
Alexander Hagelüken schrieb schon vor einem Jahr in der SZ (9.3.13): „Die Banken schlagen
Wunden, die nicht verheilen wollen. Sie hinterlassen eine Blutspur, die Europa zeichnet. Bis 2012
steckten die Steuerzahler als Hilfen oder Garantien in die Banken: 1.600.000.000.000 Euro“.; also
1,6 Billionen Euro. „Die Finanzkrise ist eine gigantische Umverteilung vom Steuerzahler zu jener
Minderheit von Bonibankern und Bankaktionären, die in guten Zeiten von den gefährlichen
Geschäften profitierten, für die sie im Nachhinein selten haften“. Die Kosten der Bankenrettung
betrugen z.B. in Irland 40% eines BIPs, in Griechenland 22%, in Spanien knapp 8% (nach IWF).
Die Verschuldung der Peripherieländer stieg deshalb auch besonders stark an: Griechenland im Jahr
2013 175% des BIP (2007: 105%), Italien 133% (104), Portugal 129% (68), Irland 124% (25),
Spanien 94% (36).
...
Die Entwicklung macht klar: zumindest die hochverschuldeten Peripherieländer können sich nicht mehr am eigenen Schopf aus dem Schuldensumpf ziehen. Vor allem die wachsende Zinslast und weitere staatliche Ausgaben für Bankenrestrukturierungen drücken sie immer tiefer in den Morast. Am deutlichsten zeigt sich dies im Falle Griechenlands. Die griechische Regierung feierte sich vor wenigen Tagen, dass sie angeblich wieder das Vertrauen der Finanzmärkte habe und eine zusätzliche Schuldanleihe platzieren konnte – zum Zinssatz von 4,75%! Grundlage dafür sei der erstmals seit Jahren wieder ausgeglichene Staatshaushalt – unter Blut und Tränen der Bevölkerung. Doch konsolidiert ist lediglich der so genannte Primärhaushalt, bei dem Zinszahlungen und Ausgaben für die Rekapitalisierung der Banken abgezogen sind. Rechnet man die aufgelaufenen Zinsforderungen der nationalen und internationalen Kreditgeber dazu, dann stieg die Verschuldung des griechischen Staates um weitere knapp 18 Prozent des BIP,auf einen Schuldenberg von 319 Milliarden Euro, den das Land nie und nimmer abtragen kann (vgl. <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.isw-muenchen.de">www.isw-muenchen.de</a><!-- w -->, Griechenland Anleihe).
Ähnlich ist es bei den anderen Peripherieländern. Die Zinslast wird immer drückender und die
Schulden sind nicht mehr tragfähig. Das drakonische Spardiktat der Troika würgt zudem das
Wachstum ab und wirkt in Verbindung mit den hohen Zinszahlungen erst recht schuldentreibend.
Für diese Länder dürfte es kein Entrinnen aus dem Teufelskreis Schulden – Zinsen mehr geben. Bei
einer Schuldenquote von 130 Prozent und etwa durchschnittlich fünf Prozent Verzinsung, müssen
6,5% des BIP allein für den Zinsendienst der Staatsschulden aufgebracht werden, die Öffentliche Hand hat damit aber noch keinen Euro getilgt. Bei Griechenland mit 175 Prozent Schuldenquote sind es schon fast neun Prozent. Die Zinsen fressen immer mehr von den neugeschaffenen Werten auf. Um es anschaulich zu machen: Der deutsche Bundeshaushalt macht 11% des BIP aus.
Der deutsche Fiskus aber kann aus der finanziellen Not der Peripherie-Länder eine haushaltspolitische
Tugend machen. Unsichere Staatsanleihen im Süden, verbunden mit downgradings der
Ratingagenturen führten dazu, dass Anleger aus aller Herren Länder in die vorgeblich sicheren
deutschen Staatsanleihen flüchteten, was deren Renditen und Zinsen auf historische Niedrigstände
drückte. Der Bund kann fünfjährige Staatsanleihen heute mit nur 0,6% Rendite emittieren. Dadurch
konnte der deutsche Fiskus seine Schuldenmassen – in absoluten Beträgen die höchsten in der EU –
auf Anleihen mit niedrigen Zinsen umschichten.
...
(Quelle)
Anstatt bei den Banken hat Griechenland nun Schulden bei den Staaten, also bei den Steuerzahlern - und das sind nicht die Großanleger, sondern die einfachen Bürger und der Mittelstand.
Die ganzen Rettungsprogramme haben lediglich der Finanzmafia geholfen, Spekulationsverluste zu vermeiden. Und unsere Kanzlerin war vorne dran, die Bonibanker und Bankaktionäre über den "Umweg Griechenland" mit Steuermilliarden zu füttern.
Griechenland hat dagegen mehr Schulden, als vor den Rettungsprogrammen. Weil nämlich "dank der erpresserischen Sparauflagen" die griechischen Staatseinnahmen weggebrochen sind.
Bleibt die Frage, wie Griechenland denn überhaupt so erpressbar werden konnte ...
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Nightwatch schrieb:...
Hochnotpeinlich, beleidigend und arrogant ist es derweil, dem Mitdiskutanten auch noch ein niederes Bildungsniveau zu unterstellen wenn man argumentativ in der Sackgasse gelandet ist.
... ich sehe in der Qualität der Äusserungen keinen "Mitdiskutanten" sondern nur ständig wiederholte e billige Parolen, ohne auch nur eine einzige dieser Parolen mit volkswirtschaftlichen Fakten und Zahlen zu belegen.
Dann bin ich aber nicht argumentativ in der Sackgasse, sondern meine Zeit ist mir nach mehrfacher Erklärung schlicht zu kostbar, um sie für das Eingehen auf solche Parolen zu verschwenden.
@ Mitleser:
das haben wir im Euro-Strang schon vor Jahren ausführlich diskutiert; mit dem Beginn der Finanzkrise (2008) begannen massive Wetten "gegen den Euro". Und die globalen Finanz-Zocker haben sich die schwächsten Glieder in der Kette rausgesucht - also Griechenland angeschossen.
Da war natürlich noch nach der Lehman-Pleite massive Unsicherheit im Markt. Und das konnte genutzt werden, um massive Stimmung zu machen. Obwohl die realen Wirtschaftszahlen anders ausgesehen haben - ich hatte seinerzeit schon darauf hingewiesen - gab es in Massen entsprechende Panik-Verkäufe.
Zur Erinnerung: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anleihen-zinsen/griechische-staatsanleihen-furcht-vor-einer-verkaufswelle-15870.html">http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anl ... 15870.html</a><!-- m -->
Zitat:Griechische Staatsanleihen
Furcht vor einer Verkaufswelle
Trotz des Stabilisierungspakets nimmt die Nervosität auf den Märkten wieder zu. Insbesondere griechische Anleihen wollen die Investoren loswerden, obwohl Griechenland seine wirtschaftlichen Ziele vielleicht sogar übererfüllt.
26.06.2010, ...
„Es scheint, als würden manche Banken griechische Anleihen verkaufen, um sich mit Geld einzudecken, das sie Anfang Juli der EZB zurückgeben werden“, war im Handel eine Großbank zu hören. Äußerungen des griechischen Finanzministers Georgios Papaconstantinou, wonach Griechenland 2010 seine wirtschaftlichen Ziele mindestes erfüllen, vielleicht sogar übererfüllen werde, fanden an den Märkten keine Resonanz.
...
Bis zum Herbst 2008, also bis zum Untergang von Lehman Brothers, waren CDS auf griechische Staatsanleihen extrem billig, obgleich die Staatsverschuldung mehr als 250 Milliarden Euro betrug. Der Anstieg der CDS-Preise auf aus heutiger Sicht nicht sehr hohe 260 Basispunkte in den Wochen vor und nach der Jahreswende 2008/09 war mehr der Verunsicherung nach dem Untergang von Lehman als einer Furcht vor Schwierigkeiten mit Griechenland geschuldet. ...
*)
Die Schuldenkrise, die schlechten Ratings, Panik ....
Um Geld zu erhalten, musste Griechenland irrsinnige Zinsen zahlen.
So schossen die Zinsforderungen für zweijähriger griechischer Staatsschuldtitel 2010 oder 2011 über die Marke von > 25 Prozent. Und im Frühjahr (März) 2011 waren die Zinsforderungen für zehnjährige griechische Staatsanleihen bei ~ 35 %.
Tatsächlich sind die Anleihen nicht einmal voll bezahlt worden, sondern mussten "unter Nennwert" herausgegeben - aber natürlich mit vollem Nennwert zurück bezahlt werden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/griechische-staatsanleihen-376-prozent-rendite-ein-riskanter-deal/5847576.html">http://www.handelsblatt.com/finanzen/ma ... 47576.html</a><!-- m -->
Zitat:16.11.2011
...
Konkret: Die 22 Milliarden Euro schwere griechische Anleihe mit einer Laufzeit bis 20. März 2012 wirft bei einem Kurs von 44 Prozent eine aufs Jahr hochgerechnete Rendite von 376 Prozent ab. Nach Abzug der Abgeltungssteuer und des Solidaritätszuschlags verbleiben 270 Prozent. Vorausgesetzt, dass Griechenland die Anleihe zu 100 Prozent zurückzahlt - so wie es bei Anleihen nach Ende der Laufzeit üblich ist. ...
Das kann keine Regierung der Welt leisten. Alleine eine Zinsanhebung um 1 % würde Schäubles ausgeglichenen Haushalt in die roten Zahlen bringen.
Also hat jeder versucht, griechische Staatsanleihen los zu werden - und stattdessen z.B. deutsche Staatsanleihen erworben. Damit konnten die Zinssätze der deutschen Staatsanleihen entsprechend niedriger werden (die wurden ja trotzdem noch gekauft).
Dementsprechend gab es seinerzeit die Überlegung der "Euro-Anleihe". Anstelle der einzelnen EU-Länder hätte die EU solche Anleihen emittiert, und an die EU-Länder weiter gegeben. Dann hätte aber Deutschland etwas mehr (und Griechenland etwas weniger) Zinsen zahlen müssen.
Da war seinerzeit Deutschland massiv dagegen. Die hätten ja, wie gesagt, mehr Zinsen zahlen müssen.
Allerdings im Verhältnis marginal mehr, denn Deutschland hat (in absoluten Zahlen) die höchste Staatsverschuldung in der EU (Angaben in €).
2004 Staatsschulden Griechenland 183,16 Mrd. - Deutschland 1.471 Mrd.
2009 Staatsschulden Griechenland 299,60 Mrd. - Deutschland 1.784 Mrd.
2012 Staatsschulden Griechenland 303,92 Mrd. - Deutschland 2.180 Mrd.
2013 Staatsschulden Griechenland 316,43 Mrd. - Deutschland 2.166 Mrd.
2014 Staatsschulden Griechenland 318,35 Mrd. - Deutschland 2.170 Mrd.
Quelle Griechenland; Quelle Deutschland
Eine entsprechende "Mischkalkulation" würde die Bewertung der griechischen Staatsanleihen mit einem Siebel bis einem Achtel einbringen, die deutschen Staatsanleihen mit sechs Siebtel bis sieben Achtel.
Bei einer Verzinsung von 1 % für Deutsche Anleihen und 16 % für Griechische Anleihen ...
Sagen wir mal die Kettenrechnung:
7 Anteile x 1 % = 7 %
+ 1 Anteil zu 16 % = 21 %
: 8 = 2,625 % gemischt
Stattdessen hat Deutschland weiterhin eigene Staatsanleihen herausgegeben, zu extrem günstigen Zinsen, und hat das Geld dann mit einem entsprechenden Aufschlag im Euro-Rettungspaket an Griechenland weiter gegeben.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/athen-zahlt-schulden-zurueck-wie-deutschland-an-der-griechenland-hilfe-verdient-1.1445399-2">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/a ... .1445399-2</a><!-- m -->
Zitat:21. August 2012, 15:09 Uhr
...
Griechenland muss auf den Satz allerdings noch 1,5 Prozentpunkte aufschlagen. Vor dem mit Athen vereinbarten Schuldenschnitt war der Aufschlag zwar noch höher. Aber auch so liegen die Zinskosten, die das Land zahlen muss, also Euribor und Aufschlag zusammen, über den Kreditkosten, die Deutschland aktuell selbst für Kredite bezahlen muss. Anfang August zahlte das Finanzministerium für neue zehnjährige Staatsanleihen nur 1,4 Prozent. Der Staat profitiert von dieser Spanne.
...
Deutschland war also nicht bereit, solidarisch einen geringen Zinsaufschlag zu zahlen, sondern wollte am Rettungspakte auch noch mit verdienen.
Wenn Griechenland seine Schulden zurück zahlen könnte, wäre da ja noch eine win-win-Situation möglich - Deutschland gewinnt an den Zinsaufschlägen, und Griechenland hat trotzdem deutlich günstigere Zinsen als bei eigenen Staatsanleihen.
Nur - leider - haben die Spardiktate eben dazu geführt, dass Griechenlands Wirtschaft mangels Nachfrage zusammen bricht, und damit auch die Einnahmen des Staates wegbrechen. Aus dem scheinbar "guten Geschäft" hat sich ein Staatsbankrott entwickelt.
Dieses Spardiktat war falsch, denn heute hat Griechenland mehr Arbeitslose, weniger BIP, weniger Staatseinnahmen und daraus resultierend mehr Schulden als vor der Krise.
*) Nachtrag bzw. Anmerkung:
CDS (Credit Devault Swaps) sind "Kreditausfallversicherungen" und sind als "Kreditderivate" das Einfallstor der Zocker gewesen. Diese CDS sind nämlich an einigen Börsen frei handelbar. Und die Preise sind durch relativ geringe Mitteleinsätze manipulierbar. Wenn die Kreditausfallversicherung teurer wird dann ist das für die Märkte ein Zeichen dafür, dass die Kredite mit größer Wahrscheinlichkeit "faul" werden. Wer dann den Anspruch aus der Kreditausfallversicherung hat, bekommt von der das Geld ausbezahlt. Wer dagegen keine solche Versicherung hat, der schaut "mit dem Ofenrohr ins Gebirge".
Die Zocker-Mafia, die Boni-Banker, mussten nur einen Weg finden, die Preise für diese CDS in die Höhe zu treiben. Und das haben sie dann auch getan.
Es ist nämlich ganz einfach - man kauft entsprechende CDS, und treibt damit die Nachfrage und die Preise in die Höhe. Damit "wettet" man darauf, dass der Kredit, der abgesichert werden soll, nicht bezahlt wird. Und weil andere das sehen, geraten sie auch in Panik und versuchen sich ebenso mit CDS abzusichern. Damit wird durch eine "Schneeballreaktion" eine Lawine in Gang gesetzt.
Für den Schuldner hat das zur Folge, dass nicht nur die Kreditausfallversicherung immer teurer wird, sondern dass er auch immer mehr Zinsen zahlen muss, weil immer mehr den Ausfall der Kredite befürchten ("sonst wären die CDS ja nicht so teuer"). Und wer so einem "riskanten Schuldner" Geld leiht, wird entsprechend hohe Zinsen verlangen. Und die Kurse der Schuldverschreibungen Griechenlands werden natürlich immer niedriger - wer nämlich damit rechnet, dass Griechenland nur 50 % seiner Schulden zahlt, der zahlt auch Schuldverschreibungen nicht mehr als maximal 50 % des Nennwertes.
Damit kann dann nicht nur ein guter Gläubiger, sondern ein ganzer Staat "schlecht geredet" werden - die sich selbst erfüllende Prophezeihung, und die Boni-Banker und Finanz-Hassardeure sind "fein raus".
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Gerade auf 3sat:
Live - Stream <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=42667">http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=42667</a><!-- m -->
Vorschau:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/182511/index.html">http://www.3sat.de/page/?source=/ard/se ... index.html</a><!-- m -->
Zitat:Griechenland - Ferien im Pleitestaat
Die entscheidenden Tage in Griechenland: Der Staat ist pleite, die Verhandlungen sind festgefahren. Die Menschen kämpfen ums Überleben und um ihre Zukunft. Während die Griechen am Geldautomaten für 60 Euro Schlange stehen, boomt der Tourismus in der Hochsaison. Doch wer profitiert von den zahlreichen Urlaubern?
...
. Der Tourismus ist für die griechische Volkswirtschaft wichtiger denn je. Lagen die Einnahmen aus dem Urlaubergeschäft 2010 noch bei zehn Prozent des Bruttosozialprodukts, machen sie heute etwa 17 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Jeder fünfte Grieche arbeitet in der Tourismus-Branche.
Selbst wenn die Beschäftigten häufig zum Niedriglohn schuften müssen, heißt die Alternative meist Arbeitslosigkeit. In der Schuldenkrise stieg die Arbeitslosenquote stetig an und beträgt aktuell fast 27 Prozent. Besonders kritisch ist die Jugendarbeitslosigkeit von rund 50 Prozent. Die Wirtschaftsmisere hat gravierende Folgen: 38 Prozent der Griechen sind laut Schätzungen der UNO mittlerweile arm. Ihr Einkommen beträgt weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens. Besonders ältere Menschen sind hiervon betroffen. Geringverdiener können von ihren mageren Renten kaum noch leben.
Sparmaßnahmen treffen vor allem sozial Schwache
Bildunterschrift: Folgen der Krise: Leerstehende Häuser und Geschäfte in Athen
Doch wo sind all die Hilfsmilliarden hingeflossen? Leider meist nicht zu den Bedürftigen. Dem Staat entgeht nach wie vor viel Geld durch Korruption, Vetternwirtschaft und Steuerbetrug. Experten haben ausgerechnet, dass Griechenland binnen zehn Jahren schuldenfrei sein würde, wenn es Steuerhinterziehung erfassen und Abgaben - vor allem die Mehrwertsteuer - eintreiben könnte. Superreiche haben längst ihr Vermögen ins Ausland transferiert. Ihre Milliarden bleiben weiterhin unangetastet. Aber auch ausländische Konzerne haben in Zeiten vor und während der Krise verdient.
Die Sparmaßnahmen treffen dagegen vor allem die sozial Schwachen. Nach Gewerkschaftsschätzungen haben die Griechen im Durchschnitt mehr als 30 Prozent ihres Einkommens verloren. Das führt zu einem Teufelskreis: Weil der Gürtel immer enger geschnallt werden muss, wird auch immer weniger konsumiert. Das wiederum ist Gift fürs Wirtschaftswachstum und hat weitere Entlassungen zur Folge.
...
Arbeitslosigkeit ohne Sozialprogramme wie Arbeitslosengeld, Baufirmen pleite, Tourismus kommt nur den großen Hotelketten oder Reedern (Kreuzfahrt) zu Gute ....
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Die dramatischen Meldungen aus Griechenland häufen sich
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechische-wirtschaft-101.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gri ... t-101.html</a><!-- m -->
Zitat:Bankenschließung lähmt Wirtschaft
Stand: 12.07.2015 04:44 Uhr
Seit knapp zwei Wochen sind die Banken in Griechenland geschlossen. Der Umsatz im Handel brach seither um 70 Prozent ein, weil die Menschen das Geld horten. Viele Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter in den Zwangsurlaub schicken.
Schon die nackten Zahlen sind erschreckend: Ein Schaden von mehr als einer Milliarde Euro ist der griechischen Wirtschaft entstanden, seit die Banken vor fast zwei Wochen schlossen. Vor allem den Handel hat es hart getroffen: Um 70 Prozent brach der Umsatz ein.
...
"Massenentlassungen sind der nächste Schritt"
Aber auch Unternehmen, die ihre Produkte exportieren, sind mehr und mehr betroffen, sagt Athanasios Kelemis, Geschäftsführer der deutsch-griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen. "Das liegt daran, dass sie Vorprodukte und Rohstoffe nicht importieren können. Folglich müssen sie ihre Mitarbeiter in Zwangsurlaub schicken, was sehr viele im Handel bereits getan haben. Der nächste Schritt sind Massenentlassungen und Schließungen von Unternehmen."
...
Aus Sicht der Gläubiger müsste es eigentlich heißen: "Je eher Griechenland wieder auf die Beine kommt, desto realistischer ist die Chance, dass die Schulden bedient werden können."
Und Europa wacht langsam (zu langsam) auf, und merkt, wer Griechenlands Wirtschaft erdrosselt und damit die Chance für eine gesunde Rückzahlung von Schulden aus Einnahmen zerstört hat
(nur die Angela merkelt nichts)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article143847500/So-rasant-loest-sich-Deutschlands-Grexit-Allianz-auf.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... z-auf.html</a><!-- m -->
Zitat:11.07.15
So rasant löst sich Deutschlands Grexit-Allianz auf
Vor gut einer Woche schien alles klar: Alle 18 Euro-Staaten drohen Athen mit dem Grexit. Doch nun ist alles anders. Deutschland hat noch halb so viel Verbündete – und kann einen Deal kaum verhindern.
Am Ende kommt dann doch der Retterinstinkt durch oder die Angst vor etwas Ungewissem. Wochenlang hatten sich die Regierungschefs der Euro-Zone gemeinsam gegen die Griechen positioniert. 18:1. Nach jeder Sitzung vermeldeten deutsche Regierungskreise mehr oder weniger stolz, Berlin sei mit seiner harten Haltung gegenüber der linken Regierung in Athen eben nicht isoliert. Spanier, Portugiesen, Italiener und Franzosen – all die ansonsten so nachgiebigen Südländer seien dieses Mal auf unserer Seite. Und nun das.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/streit-um-griechenland-hilfen-renzi-geisselt-deutschland-genug-ist-genug-1.2561879">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... -1.2561879</a><!-- m -->
Zitat:12. Juli 2015, 11:20 Uhr
Renzi geißelt Deutschland: "Genug ist genug"
Deutschland wird von anderen Ländern der Euro-Gruppe für seine ablehnende Haltung zum Griechenland-Vorschlag scharf angegriffen.
...
"Es wäre fatal für den Ruf Deutschlands in der EU und der Welt, wenn Berlin jetzt nicht die Chance ergreift, die sich durch die griechischen Reformangebote ergibt. Der Grexit muss verhindert werden", sagte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn der Süddeutschen Zeitung. "Wenn Deutschland es auf einen Grexit anlegt, provoziert es einen tiefgreifenden Konflikt mit Frankreich. Das wäre eine Katastrophe für Europa", warnte der luxemburgische Sozialdemokrat.
...
Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi äußert ebenfalls scharfe Kritik an Deutschland im griechischen Schuldenstreit. Eine Demütigung Griechenlands dürfe es nicht geben, sagt Renzi der Zeitung Il Messaggero. "Italien will keinen Austritt Griechenlands aus dem Euro, und zu Deutschland sage ich: genug ist genug."
Er wolle Deutschland drängen, eine Einigung mit Griechenland in der Schuldenkrise zu akzeptieren. "Jetzt muss der gesunde Menschenverstand zum Zuge kommen und ein Abkommen geschlossen werden", zitiert das Blatt Renzi weiter. Nachdem der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras Vorschläge entsprechend den europäischen Forderungen vorgelegt habe, müssten die restlichen Euro-Staaten einer Einigung zustimmen. "Einen europäischen Partner zu demütigen, obwohl Griechenland fast alles aufgegeben hat, ist unvorstellbar", zitierte die Zeitung Renzi weiter. Vom Sprecher des Regierungschefs war zunächst keine Bestätigung für die Zitate zu erhalten.
Zuvor hatte Dimitrios Papadimoulis, Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Abgeordneter der griechischen Regierungspartei Syriza, Deutschland vorgeworfen, mit neuen Forderungen im Schuldenstreit Griechenland erniedrigen zu wollen. Im Gespräch mit dem Sender Mega TV spricht er zudem von einem Versuch, die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras zu stürzen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article143870798/Genug-ist-genug-Renzi-weist-Deutschland-zurecht.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... recht.html</a><!-- m -->
Zitat:Aktualisiert vor 5 Minuten
"Genug ist genug" - Renzi weist Deutschland zurecht
Bis zum Nein im Referendum stand es 18:1, alle gegen Griechenland. Doch seit Athen an den Verhandlungstisch zurückgekehrt ist, ist die Euro-Gruppe gespalten – und macht Deutschland zunehmend Vorwürfe.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/griechische-schuldenkrise-braucht-griechenland-einen-schuldenschnitt-13697809.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 97809.html</a><!-- m -->
Zitat: Braucht Griechenland einen Schuldenschnitt?
In London wurde den Deutschen nach 1945 ein Großteil ihrer Schulden erlassen. Ein Vorbild für den Umgang mit Griechenland? Nein. Dafür gibt es bessere Argumente.
12.07.2015, von Christian Siedenbiedel Zwei Fragen werden im Augenblick im Ausland stärker diskutiert als in Deutschland.
...
Die erste Frage: Müssten nicht eigentlich die Deutschen die Ersten sein, die für einen Schuldenschnitt Griechenlands plädieren – weil sie aus ihrer eigenen Geschichte wissen, dass ein hoch verschuldeter Staat (wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg) nur dann wieder auf die Beine kommt, wenn er zunächst die Schulden loswird und dann mit dem Wachstum beginnen kann?wei Fragen werden im Augenblick im Ausland stärker diskutiert als in Deutschland.
Die zweite Frage, die international stärker diskutiert wird als hierzulande, hängt eng damit zusammen: Kann Griechenland es schaffen, aus seinen Schulden „herauszuwachsen“? Falls Griechenland den Euro doch nicht verlässt, gäbe es im Prinzip ja zwei Möglichkeiten, wie das Land seine erdrückenden Schulden wieder in den Griff bekommt. Entweder die Gläubiger erlassen dem Land einen großen Teil davon. Oder aber Griechenland schafft es tatsächlich, durch erzwungene Reformen und zusätzliche Hilfen seine Wirtschaft so anzukurbeln, dass das Wachstum und die dann wieder sprudelnden Steuereinnahmen die „Tragfähigkeit“ der Schulden wiederherstellen, wie das im Slang der internationalen Institutionen heißt.
Schuldenkonferenz war Fundament des Wirtschaftswunders
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Amerikanische Medien wie die „New York Times“ werfen Deutschland nun unter Berufung auf Ökonomen vor, die historischen Lehren aus der eigenen Nachkriegsgeschichte vergessen zu haben. Sie erinnern an Hermann Josef Abs: Der legendäre spätere Vorstandschef der Deutschen Bank habe als Chefunterhändler der deutschen Delegation bei der Londoner Schuldenkonferenz 1953 durchgesetzt, dass die deutschen Auslandsschulden de facto halbiert worden sein. Das sei das Fundament des Wirtschaftswunders gewesen.
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Sicher ist: Bei der Frage, ob die Schulden Griechenlands trotz des ersten (offenen) Schuldenschnitts im März 2012 und des zweiten (verdeckten) Schuldenschnitts im November 2012 jetzt wieder untragbar hoch sind, spielt die desaströse Entwicklung der Wirtschaft eine erhebliche Rolle. Der IWF beispielsweise kommt in seiner letzten Analyse vom 26. Juni zu dem Schluss, dass die Schulden Griechenlands im Verhältnis zu seiner Wirtschaftsleistung nicht mehr tragbar seien. Er schlägt daher als eine Lösung einen Schuldenschnitt vor.
...
Zuletzt lagen sie bei knapp 180 Prozent des BIP. Das hängt in erster Linie mit dem dramatischen Einbruch der Wirtschaft zusammen. Zwar sind auch die nominalen Schulden gestiegen, von 305 auf 319 und zuletzt 317 Milliarden Euro. Der weitaus stärkere Effekt ging aber vom Rückgang des Bruttoinlandsprodukts aus.
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und warum ist die Wirtschaft zusammen gebrochen? Mein ständiger Einwand gegen erdrosselnde Spardiktate .... warum als nicht konsequent sein? Zitat:... Das wichtigste Argument, warum man die Forderungen trotzdem nicht erlässt, ist wohl: Weil die Politiker in den Gläubigerländern dann offen zugeben müssten, dass das Geld weg ist.
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eine erste Kommentierung zur Einigung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-brzeski-101.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gri ... i-101.html</a><!-- m --> (mit Link zum Abschlussdokument)
Zitat:Interview mit Ökonom Carsten Brzeski
"Heftig, was die Griechen alles schlucken"
Stand: 13.07.2015 14:45 Uhr Alles - bitte nur kein Grexit. Darum hätten die Griechen der Einigung zugestimmt, sagt Ökonom Carsten Brzeski im Gespräch mit tagesschau.de. ...
tagesschau.de: Herr Brzeski, die Eurozone und Griechenland haben sich auf die Umrisse eines dritten Hilfspakets geeinigt. Lässt sich schon ein erstes Fazit ziehen?
Carsten Brzeski: Ich denke schon. Mein Eindruck ist, dass die Griechen ganz schön viel geschluckt haben. Richtig heftig.
tagesschau.de: Zum Beispiel?
Brzeski: Von der Mehrwertsteuererhöhung bis zur Rentenrefrom - was monatelang hochumstritten war, müssen die Griechen jetzt in zwei Tagen durchs Parlament peitschen, und zwar in der Maximalvariante. Und bis nächsten Montag sollen die Abgeordneten gleich noch eine zweite Welle an Gesetzen beschließen, darunter anscheinend auch Reformen, über die bislang noch gar nicht groß debattiert wurde ...
...
tagesschau.de: 82 bis 86 Milliarden Euro, so heißt es in dem Dokument von heute früh, brauchen die Griechen in den kommenden drei Jahren. Das Geld dürfte zum großen Teil aus dem Rettungsfonds ESM kommen. Aber wo fließt es letztlich hin?
Brzeski: Mit dem Geld sollen die Griechen drei Jahre lang die Finanzierungslücken in ihrem Haushalt schließen. Es stellt also beispielsweise sicher, dass der Staat weiterhin die Renten ausbezahlen kann. Und natürlich ist das Geld auch dazu da, dass die Griechen ihren Verpflichtungen gegenüber den bisherigen Gläubigern nachkommen kann. Ein großer Teil des ESM-Geldes fließt also in letzter Konsequenz an die EZB und den IWF ...
tagesschau.de: ... und nicht in Investitionen für die griechische Wirtschaft?
Brzeski: Nein. Es geht erst in einmal schlicht darum, den Staatsbankrott abzuwenden. Für kurzfristiges Wachstum wird das Paket nicht sorgen.
...
tagesschau.de: Laut dem Kompromisspapier sind sogar noch weitere 12,5 Milliarden Euro für Investitionen vorgesehen. Dieses Geld wiederum soll aus dem umstrittenen Schäuble-Treuhandfonds kommen, in den die Griechen ihren privatisierungsfähigen Staatsbesitz überführen sollen - angeblich 50 Milliarden Euro schwer. Ganz ehrlich: Ist das nicht alles ein bisschen obskur?
Bzreski: Doch. Ich würde sogar sagen, das ist eine Mogelpackung.
...
tageschau.de: Das heißt, die Griechen sollen jetzt - Ihre Formulierung! - "richtig heftige" Spar- und Reformmaßnahmen umsetzen, aber ohne Aussicht, dass sich ihr Alltagsleben rasch wieder normalisiert?
Brzeski: Genau so scheint es zu sein. Die Eurozone und die griechische Regierung haben für den Moment den Grexit abgewendet - und damit aus meiner Sicht eine noch viel schlimmere Katastrophe. Das heißt aber nicht, dass jetzt alles wieder gut wird. Im Gegenteil, die Lage bleibt hochfragil.
...
ich kann mir noch kein qualifziertes Bild erlauben, weil ich die Einigung zu wenig kenne - aber ich habe den Eindruck, dass hier das Ergebnis positiver beurteilt wird als bei den Griechen ...
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Inzwischen kann ich mir eine erste Einschätzung erlauben.
1)
nach SPIEGEL (29/2015, Print, S. 66) hat inzwischen der IWF zugegeben, in Griechenland "Fehler gemacht" zu haben.
Er habe "die Wucht der Einsparungen unterschätzt, die er anfangs verordnete, den sogenannten Multiplikator, mit dem geringere Staatsausgaben das Wirtschaftswachstum dämpfen".
Kurz - die Sparmaßnahmen haben die Wirtschaft erdrosselt - was ich immer schreibe ...
2)
Das neue Paket sieht weitere Sparmaßnahmen vor, massiv und deutlich erhöht.
3)
Einstein soll gesagt haben, dass Fehler zu machen, nicht schändlich sei - aber den gleichen Fehler nochmal zu machen, sei Schwachsinnig.
4)
Soll ich jetzt die Wiederholung des Spardiktats als "schwachsinnig" bezeichnen?
Ansonsten noch eine neue Meldung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/griechenland-iwf-griechenlands-schulden-in-hoechstem-masse-unhaltbar-1.2565039">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.2565039</a><!-- m -->
Zitat:14. Juli 2015, 17:31 Uhr
IWF: Schulden "in höchstem Maße unhaltbar"
Der IWF ist in einem neuen Papier der Ansicht, dass Griechenlands Schulden mit einem neuen Kreditpaket dramatisch zu hoch wären.
Griechenlands Banken brauchen dringend eine Brückenfinanzierung. Deutschland will aber auch diese nur unter Bedingungen ermöglichen.
In Athen diskutieren die Parteien über den Brüsseler Kompromiss. Tsipras ist mit Widerstand aus seiner Syriza-Partei und vom Koalitionspartner Anel konfrontiert.
Die Einigung - die Grundlage für ein drittes Kreditprogramm - Die Einigung - die Grundlage für ein drittes Kreditprogramm ...
als pdf. dort verlinkt
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Erich schrieb:Inzwischen kann ich mir eine erste Einschätzung erlauben.
1)
nach SPIEGEL (29/2015, Print, S. 66) hat inzwischen der IWF zugegeben, in Griechenland "Fehler gemacht" zu haben.
Er habe "die Wucht der Einsparungen unterschätzt, die er anfangs verordnete, den sogenannten Multiplikator, mit dem geringere Staatsausgaben das Wirtschaftswachstum dämpfen".
Kurz - die Sparmaßnahmen haben die Wirtschaft erdrosselt - was ich immer schreibe ...
2)
Das neue Paket sieht weitere Sparmaßnahmen vor, massiv und deutlich erhöht.
... wie falsch dieses Spardiktat ist, hat selbst der IWF erkannt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article143852883/So-verschleiern-Athens-Glaeubiger-die-wahren-Verluste.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... luste.html</a><!-- m -->
Zitat:14.07.15
So verschleiern Athens Gläubiger die wahren Verluste
Am Ende der Verhandlungen mit Griechenland steht ein hartes Sparpaket – aber kein Schuldenschnitt. Nun rechnet der IWF vor: Ohne Erleichterung geht es nicht. Wie teuer es wird, soll nur keiner wissen....
Der Grund seien die nachlassenden Reformen der Vorgängerregierung und das sich verschlechternde Wirtschaftsumfeld plus Bankenschließung. Den Finanzbedarf bis Ende 2018 beziffern die Experten auf 85 Milliarden Euro. Der Schuldenstand werde in den kommenden zwei Jahren in der Spitze auf nahezu 200 Prozent der Wirtschaftsleistung hochschnellen. 2022 werde er voraussichtlich noch immer bei 170 Prozent liegen, was viel schlechter ist als die letzte Analyse mit ebenfalls untragbaren 142 Prozent. Und auch diese Horror-Prognose gelte auch nur für den Fall. dass es eine schnelle Einigung auf ein Programm gibt.
...
Die Folge: Der IWF forderte umfassende Schuldenerleichterungen von den Geberländern: "Griechenlands Schulden können nur durch Schuldenerleichterungen tragbar gemacht werden, die weit über das hinausgehen, was Europa bislang zu erwägen bereit war." Und dann rechnet der Fonds vor, wie es Europa anstellen müsste, den Griechen die nötigen Erleichterungen zu verschaffen, wenn man keinen harten Forderungsverzicht leisten wolle.
...
Der "Erfolg" der Verweigerung und nochmal verschärfen Spardiktate ist logisch und z.B. hier nachzulesen:
Zitat:Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron kritisierte die Einigung im Schuldenstreit als unzureichend. Man müsse Wege für einen Neustart der griechischen Wirtschaft finden, sagte er in Paris. "Das leistet die Vereinbarung nicht." ... "Es gibt eine Art Religionskrieg zwischen dem calvinistischen Nordeuropa, das den Sündern nicht verzeihen will, und einem katholischen Südeuropa, das dies alles hinter sich lassen will."
(habe ich schon gesagt, dass ich katholisch bin?)
Mir hat auch noch niemand erklären können, wie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Menschen, die ohnehin schon überall knausern und sparen müssen, zur Erhöhung der Kaufkraft und vermehrter Nachfrage führen soll.
Und jetzt soll die Mehrwertsteuer ja nochmal erhöht werden, damit noch weniger gekauft werden kann.
Die ZEIT hat auch "den Schuldigen" ausgemacht und berichtet: Zitat:Schäubles Schuldenfalle
Von Mark Schieritz 15. Juli 2015 um 14:04 Uhr
Der Internationale Währungsfonds hat sich noch einmal mit den griechischen Schulden befasst, inzwischen ist seine Analyse auch öffentlich zugänglich. Sie zeichnet ein desaströses Bild der Schuldentragfähigkeit des Landes. Wenn ein echter Schuldenschnitt oder direkte Geldtransfers an Griechenland vermieden werden sollen, müssen die an das Land vergebenen Kredite um 30 Jahre gestreckt werden.
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Das sind keine guten Nachrichten – und ihre politische Sprengkraft ist enorm. Denn Wolfgang Schäuble will keinen Schuldenschnitt. Er hat zwar vergangene Woche seine prinzipielle Bereitschaft zu einer Verlängerung der Laufzeiten erklärt, doch nur – so sind die Erläuterungen des BMF zu verstehen –, wenn es dadurch zu keiner signifikanten Verringerung des sogenannten Barwerts der Schulden kommt, wenn sich also durch die spätere Rückzahlung der Wert der Forderung der Gläubiger nicht signifikant verringert. Schäuble selbst hat das so formuliert, dass der Spielraum für eine Reduzierung der Schulden auf diesem Weg "sehr klein" sei.
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Wenn die Bundesregierung also gegenüber dem Bundestag an ihrer bisherigen Linie festhält und erklärt, die Griechen erhielten keinen Schuldenschnitt, dann würde sie – wenn die Berechnungen des IWF glaubhaft sind –, zumindest sehr kreativ mit der Wahrheit umgehen. Mehr noch: Wenn sie wie bisher argumentiert, dass ein Schuldenschnitt mit den europäischen Verträgen nicht vereinbar ist (weil ein Schuldenerlass gegen das Nichtbeistandsgebot verstoße), dann wirft das die Frage auf, ob das neue Rettungspaket überhaupt einer rechtlichen Prüfung standhält. Denn die nominelle Schuldenlast würde zwar nicht angetastet, doch angesichts des Ausmaßes der geforderten Schuldenerleichterung könnte man den Verdacht der Gesetzesumgehung nicht ganz von der Hand weisen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/griechenland-krise/einigung-griechendrama/hart-trifft-krise-griechen-alltag-30772094">http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... g-30772094</a><!-- m -->
Zitat:So hart trifft die Krise die Griechen im Alltag
Aktualisiert am 17. Juli 2015, 17:01 Uhr Griechenland am Rande des Chaos: Regierungschef Alexis Tsipras kann sich wohl nicht mehr lange halten, die Bürger leiden unter den Sparauflagen. Viele können sich keine ärztliche Behandlung und kaum noch Lebensmittel leisten. Die viel diskutierte humanitäre Katastrophe mitten in der EU als reales Szenario. Ein Erlebnisbericht.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirtschaftsforscher-schulmeister-ueber-schuldenkrise-griechenland-ist-ein-suendenbock-1.2568753">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/w ... -1.2568753</a><!-- m -->
Zitat:18. Juli 2015, 18:52 Uhr Wirtschaftsforscher Schulmeister über Schuldenkrise
"Griechenland ist ein Sündenbock"
Griechenland ist selbst schuld an seiner Misere? Ökonom Stephan Schulmeister widerspricht - die EU-Gläubiger wollten von eigenen Problemen ablenken.
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Griechenland hat gewaltige Strukturprobleme, doch mit der Katastrophe nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 haben die so gut wie nichts zu tun. Das zeigt die Empirie: Wenn man sich die Entwicklung seit den 1950er Jahren anschaut, also immerhin 65 Jahre, kann man feststellen, dass die griechische Wirtschaft 58 Jahre deutlich schneller gewachsen ist als etwa die deutsche Wirtschaft. Und das trotz Korruption und Klientelismus in Griechenland. Das bedeutet, dass wir die Ursache der Krise woanders suchen müssen.
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... in dieser Situation Hunderttausende Beamte zu entlassen, um einen Teil des Strukturproblems zu lösen, hat genau den gegenteiligen Effekt: Es stürzt ein Land in die Depression - noch mehr Leute sind ohne Arbeit, die Nachfrage sinkt, Unsicherheit macht sich breit und die Krise verschärft sich.
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... man muss auch sehen, dass die Staatsschulden in sämtlichen europäischen Ländern seit mindestens 30 Jahren steigen. Wenn 28 Länder ihre Schulden erhöhen, dann gibt es ein Land, in dem sie am schnellsten steigen. Daraus aber jetzt denjenigen zu machen, bei dem die Hauptschuld liegt, dient nur dazu, das eigene Gewissen zu entlasten - Griechenland ist ein klassischer Sündenbock, wie er im Alten Testament beschrieben wird. Man schickt das Land in die Wüste, lässt es im Stich, ob mit oder ohne Euro. Was die vermeintlichen Rettungsmaßnahmen bewirken werden, ist eine weitere Verschlechterung - daran besteht überhaupt kein Zweifel.
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In Spanien und Portugal sind die Staatsausgaben zwischen 2008 und 2015 gestiegen, gesunken sind sie nur in Griechenland. Im selben Zeitraum ist die Zahl der Arbeitslosen in Griechenland sehr viel stärker gestiegen als den Vergleichsländern. Empirisch besteht da ein Zusammenhang: Je mehr gespart wurde, desto mehr hat sich die Lage verschlechtert. Und Griechenland bekam eine Sonderbehandlung, das radikalste Sparprogramm der Geschichte der europäischen Währungsunion.
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Die Not der Menschen wird sich vergrößern. Aber das ist der Politik in Deutschland und auch in anderen Ländern egal. Das erschüttert mich persönlich sehr. Es interessiert niemanden, dass Millionen Menschen in einem europäischen Land keine Krankenversicherung mehr haben. So zerstört sich das europäische Sozialmodell langsam selbst - was ja letztlich Ziel neoliberaler wirtschaftswissenschaftlicher Theorien gewesen ist. Sie hatten immer den Zweck, den Sozialstaat zu beseitigen und die Gewerkschaften zu entmachten. Und sie verfolgten diese Intentionen durchaus offen. Diese Theorien sind sozusagen Teil eines Krieges, der so lange fortgeführt werden wird, bis er in eine allgemeine gesellschaftliche Krise mündet - und das wird der Fall sein.
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Zitat:Leben in Griechenland wird teurer
Am Montag tritt ein erster Teil des Reformpakets der Regierung in Kraft: Die Mehrwertsteuer für viele Waren steigt auf 23 Prozent. Die Banken sollen wieder öffnen.
19. Juli 2015 13:09 Uhr ...
wie da die Nachfrage angekurbelt werden soll, kann wohl nur Herr Schäuble erklären
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Zitat:100 Milliarden Euro
Profitiert Deutschland von Griechenlands Krise?
Nach einer neuen Analyse des Forschungsinstituts IWH profitiert Deutschland von Griechenlands Krise - sogar dann, wenn alle Hilfskredite verloren wären. Andere Ökonomen widersprechen.
10.08.2015, ...
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Zitat:Auf der griechischen Insel Kos ist es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Flüchtlingen gekommen. Mehrere Polizisten traktierten die Migranten mit Schlagstöcken, während andere Beamte die Menge mit einem Feuerlöscher am Verlassen eines Fußballstadions zu hindern suchten, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Demnach hatte die Polizei hunderte vorwiegend syrische und afghanische Flüchtlinge in das Stadion gebracht.
Zitat:Der Bürgermeister von Kos, Giorgos Kyritsis, schrieb am Dienstag an die Regierung in Athen, auf der Insel könne es zu einem Blutvergießen kommen, wenn nicht sofort Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung getroffen würden. Auf der 30.000-Einwohner-Insel Kos seien mehr als 7000 Migranten angekommen. Man könne mit dem Problem nicht mehr fertig werden. „Ich warne davor, die Gefahr eines Blutvergießens ist real“, schrieb der Bürgermeister. Der Brief wurde am Dienstag in der griechischen Presse veröffentlicht.
Zitat:Die meisten Flüchtlinge wollen weiter nach Athen, bevor sie versuchen, andere EU-Staaten zu erreichen. Wie Reporter am Ort berichteten, blockierten Migranten am Dienstagmorgen die Küstenpromenade des Hauptortes der Insel. Sie forderten lautstark Papiere, um die Insel zu verlassen und weiter nach Mitteleuropa zu reisen.
Interessanter Umstand am Rande: aufgrund der zunehmend schlechten Umstände in Griechenland wird seit ca 2 Jahren kein einziger Illegaler Einwanderer der behauptet aus Griechenland zu kommen mehr dorthin abgeschoben (obwohl nach dem Dublin Abkommen er zurück nach Griechenland müsste). Das praktische Ergebnis: immer mehr Illegale Einwanderer behaupten aus Griechenland zu kommen damit sie in Deutschland bleiben können.....
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Aktuell auf Lesbos. Wie in Ungarn ist es die allgemeine Forderung der Flüchtlinge, nach Deutschland weiter transportiert zu werden:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=fZZY8AWajUk">https://www.youtube.com/watch?v=fZZY8AWajUk</a><!-- m -->
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Zitat:Griechische Industrie schafft kräftigen Produktionsanstieg
Athen (Reuters) - Die griechische Industrie hat ihr größtes Produktionsplus seit März eingefahren.
Die Betriebe des Produzierenden Gewerbes stellten im August 4,5 Prozent mehr her als im Juli, wie das Statistikamt Elstat am Freitag mitteilte. Zuvor hatte es drei Monate in Folge jeweils einen Rückgang gegeben. Die griechische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal um 0,9 Prozent und profitierte von steigenden Ausgaben der Verbraucher und von Impulsen des Außenhandels. Der bisherige Konjunkturverlauf signalisiert, dass es 2015 besser laufen könnte als von der Regierung in Athen erwartet. [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEKCN0S31B020151009">http://de.reuters.com/article/economics ... B020151009</a><!-- m -->
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