@Quintus
Zitat:Und genau da schreiben wie völlig aneinander vorbei, da der A400M für mich kein Hybrid ist (das ist nur die miese Marketingdarstellung von Airbus), sondern eine reine Fleischlösung, einfach nur ein taktischer Transporter. Und es ist keine Nischenfähigkeit, ca 15 Tonnen pro Flug mehr auf eine CBR4 Bahn bringen zu können. Dass kulminiert sich mit der Zeit erheblich und ist gerade eben deshalb ökonomisch wesentlich günstiger.
Was der A400M für dich jetzt ist ändern nichts daran, dass man ihn als Hybrid konzipiert, gebaut und gekauft hat. Ebensowenig daran, dass er für die Bundeswehr die obere und einzige militärische Lufttransportlösung darstellt und damit das komplette Fähigkeitenspektrum abdecken muss, unabhängig von seiner Leistungsfähigkeit und Eignung.
Weiterhin, es ist selbstverständlich eine reine Nischenfähigkeit noch die allerletzte Schotterpiste 'CBR4' mit 15t mehr anzufliegen, wenn wir überlegen wie oft die allerletzte Schotterpiste im realen Einsatz angeflogen wird und dies ins Verhältnis zu Masse des herkömmlichen Lufttransports setzen.
Ich wage zu behaupten, dass dies quasi garnicht vorkommt, nicht mal bei den Amerikanern und bei uns erst recht nicht. Völlig irrelevant ist es dann ob man da mit 15t mehr oder weniger aufkreuzt.
Jenseits der grauen Theorie und irgendwelchen CBR Quartetteinteilungen, in der Praxis kann das so aussehen: <!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=diX3x6ffvSA">https://www.youtube.com/watch?v=diX3x6ffvSA</a><!-- m -->
An dieser Stelle sei auch das amerikanische SOLL II Programm erwähnt, dass C-17 in einem realen operativen Kontext zum luftgestützten Angriff einsetzt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.transcom.mil/news/read.cfm?id=2292">http://www.transcom.mil/news/read.cfm?id=2292</a><!-- m -->
Unsere Luftwaffe braucht vieles aber sicher kein Milliardenprogramm um an dieser Stelle noch mehr rauszuholen.
Zitat:Das ist keine Frage der Technik, sondern der logistischen Organisation.
Weder noch. Das ist einfach bedingt durch die Transportmissionen die anstehen.
Zitat:Fakt ist aber höchst einfach, dass ein Gros des Heeresgerät mit dem C130 taktisch nicht transportiert werden kann, weil zu schwer. Die ganzen neuen MRAP, Radpanzer, leichteren Panzerfahrzeuge, neueren Lkw, Pioniermaschinen usw liegen sehr oft über der Leistungsfähigkeit der C130. Und das Gewicht aller Fahrzeuge nimmt seit Jahren ständig zu. Die C130 hat hier einfach nicht genug Aufwuchspotential, sie ist bereits hier und heute am Ende ihrer Leistungsfähigkeit.
Was haben wir denn was nicht geht? Leopard 2, PzH2000, Marder, Puma, Boxer.
Bei den erstgenannten scheitert auch die A400M.
Ob die Laderampe den Puma in Schutzstufe A aushält wird man noch sehen.
Rechtfertigt die Leistungsdifferenz ein derartiges Großprojekt? Nein schon im Grundsatz nicht.
Erst recht nicht wenn wir uns vergegenwärtigen wie exotisch der luftgestützte Angriff mechanisierter Verbände in der Praxis ist.
Mir fällt dazu kein Beispiel ein wann das überhaupt mal gemacht wurde. Korea vielleicht?
2003 im Irak lief das so ab das sie Fallschirmjäger absetzen die Flugplätze einnahmen/besetzten. Die Pisten wurden dann durch Luftlandepioniere vorbereitet und die C-17 haben dann MBTs eingeflogen.
Irgendwo in der Pampa am besten noch unter Feindfeuer Schützenpanzer einzufliegen um den Feind dann niederzukämpfen ist gelinde gesagt extremst theoretisch.
Wenn du das unbedingt machen willst verweise ich dich aber gerne auf mein auf Transporthubschrauber gestütztes Luftsturmkonzept mit Waffenträger Wiesel.
Zitat:Der A400M ist ein reiner taktischer Transporter und es wäre ebenso ökonomischer und logistischer Wahnsinn für jedes Ersatzteil mit einer C130 aufzutauchen. Der Rest ist eine Organisationsfrage aber ganz allgemein gilt, dass der Transportraum im realen Einsatz immer zu knapp war. Die Transportkapazität wurde fast immer ausgeschöpft und dann fehlte noch welche.
Mit irgendetwas musst du auftauchen. Je kleiner das Flugzeug desto besser.
Schau doch mal auf den militärischen Transportmarkt.
Der Erfolg der ganzen taktischen Kleinsttransporter wie C-27J, CN235 und C-295 kommt nicht von ungefähr. Es gibt einfach irrsinnig viel Kleinkram der erledigt werden muss.
Hierzu auf wenige, überdimensionierte Hybridtransporter zu setzen die gleichzeitig noch das hochintensive und strategische Segment abdecken sollen hat schon was von der Quadratur des Kreises.
Die Aufgabenstellung Lufttransport schreit nach einem High Low Mix.
Es hilft dir keinen Meter weiter wenn du eine kleine teure Flotte unterhalten musst die wunderschön mehr auf einmal transportieren kann, wenn effektiv der Bedarf dafür nicht da ist.
Die Bundeswehr agiert verglichen mit anderen Nationen nur sehr eingeschränkt im globalen Kontext.
Wir müssen nicht riesige Überseekontingente versorgen, größere Fahrzeugflotten bewegen oder irgendwo massig mit Fallschirmjägern aufkreuzen.
Was wir müssen ist für so wenig Geld wie möglich so viele Fähigkeiten wie nötig verlässlich bereitzustellen.
Wir haben viel zu viele Großbaustellen als das es wir uns leisten könnten Milliarden und Abermilliarden in militärtheoretische Goldrandlösungen zu versenken.
Natürlich sind die Spezifikationen des A400M verglichen mit der C-130 toll. Genauso wie sie verglichen mit der C-17 bescheiden sind.
Entscheidend kann das für uns aber nicht sein.
Zitat:
Was kein Drama ist, da der A400M kein strategischer Transporter ist und auch nicht sein sollte.
Was bestenfalls deine Behauptung darstellt.
Es ist schon kurios. Während du offensichtlich kein gesteigertes Problem darin siehst, dass die Luftwaffe Kernkompetenzen bei strategischen Transport einfach nicht hat erfreust du dich an praxisfernen Leistungsvorteilen im taktischen Segment.
Das beißt sich doch.
Was ist wichtiger, die Befähigung zum strategischen Lufttransport (einhergehend mit der uneingeschränkten Befähigung im hochintensiven Lagen) oder taktische Nischenfähigkeiten?!
Zitat:Systeme der BW die nicht in eine C-130 passen, aber mit einem A400M auf eine CBR4 Piste verbracht werden können: PUMA A, MLRS, GTK Boxer, Fuchs 1A8, Dingo 2 lang (sowie diverse andere Dingo 2 Varianten), diverse andere Radfahrzeuge und kleinere Lkw
Darüber hinaus kann ein A400M von den Systemen die auch eine C130 transportieren kann auf einen Schwung gleich wesentlich mehr mitnehmen.
Dingo 2 ist weder zu lang noch zu breit noch zu hoch noch zu schwer um mitgeführt zu werden.
Dito Fuchs für C-130J.
Bleiben Puma, MLRS und Boxer.
Hinsichtlich MLRS hatten wir die Diskussion schon mal; ich sehe die Raketenartillerie nicht in einem Kontext der taktischen Lufttransport bedingen würde.
Aber wie dem auch sei, ich sehe keine praxisrelevante Notwendigkeit für den taktischen Lufttransport schwerer Artillerie oder gepanzerter Plattformen für die Bundeswehr.
Um dieses Segment im strategischen Kontext abzudecken werden die C-17 beschafft. Diese können den benötigten Fuhrpark global deutlich effizienter verlegen als die A400M - ohne praxisrelevante Einschränkungen hinsichtlich unbefestigter Landepisten.
Zitat:In eine C-130 passen nur 3 Wiesel. In einen A400M passen 8 Wiesel. Fast das dreifache! Eine solche Leistungssteigerung ist taktisch absolut relevant, gerade wenn man solche Konzepte andenkt wie dass deine einer Luftlandeinfanterie.
Und ich kann genauso irgendwo einen Dreckstreifen mit einer Fallschirmjägerkompanie aus C-130 besetzen und danach eine C-17 mit was, 16? Wiesel landen lassen.
Wenn keine Piste zu Verfügung steht würde die Verbringung mit Hubschraubern erfolgen, ganz bestimmt nicht würden C-130 irgendwo in der Pampa landen.
Zitat:Das ist wiederum eine ganz andere Frage, die mit dem reinen Konzept nichts zu tun hat. Mir geht es mehr ums Konzept an sich und nicht um das üble Versagen von Airbus in dieser Sache. Wir hätten An 70 einkaufen sollen, und könnten vielleicht heute noch auf die Kawasaki C-2 umsteigen. Der wesentliche Punkt ist, dass die C130 als taktischer Transporter am Ende angekommen ist, und ein leistungsfähigerer Ersatz dafür her muss.
Der Ersatz existiert, nennt sich Super Hercules und erfreut sich größter Beliebtheit. Es gibt keinen gesteigerten Grund im High Low Mix auf etwas anderes zu setzen.
Ansonsten, es ist reichlich sinnfrei mit einen perfekten A400M zu argumentieren wenn es darum geht was man vor 10 oder auch noch vor 5 Jahren vernünftigerweise hätte machen sollen.
Jetzt und heute ist der Karren doch eh im Dreck. Wir kriegen irgendwann 40 Flieger, bis 2025 vielleicht sogar einsatzfähig aufs Rollfeld und das wars dann.
Zitat:Und nun deine "Lösung": wir versenken Abermilliarden in einen taktischen Transporter, nur um dann festzustellen, dass wir plötzlich doch C130 und C17 kombiniert nehmen und greifen daher auf US Rüstungsfirmen zurück. Das ist erst recht ein Armutszeugnis und ein Scheitern auf ganzer Linie.
Von plötzlich feststellen kann keine Rede sein. Es ist ja gerade der Ansatz auf einen High Low Mix zu setzen. Das ist die risikoloste, ökonomischste Lösung mit dem größten Fähigkeitenpaket.