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Ich glaube nicht von Anfang an und pauschal an bestimmte Lehrsätze und schon gar nicht an das Wort "unmöglich", weil ich wenig vom Glauben halte, seiner geistigen und dogmatischen Enge und Beschränktheit und dafür mehr vom Wissen und komplexen Denken, dass Schwarz-weiß-Malerei entlarvt und Nullsummenannahmen als ideologische Annahmen überführt.
Kann vielleicht sein, dass deine religiös-politische Überzeugung etwas Überhand genommen hat?
Zitat:Das ist es, was du vermutlich nie verstehen wirst Thomas, da ist nichts aus den Fugen, daß ist der Normalzustand.
Und alle Pläne müssen so beschaffen sein, daß sie auch bei diesem Normalzustand funktionieren. Die Annahme der Abwesenheit von Friktionen ist eine Narretei sondergleichen.
Wie weiter oben geschrieben und auch erklärt, sind die Entwicklungen und Lösungen von gestern, weiter geführt und sich viel zu oft selbst überlassen, die Quellen der Probleme von heute. Dies ist normal, aber genauso normal ist es, dagegen vorzugehen. Wie so oft, erkennst du nur die Hälfte der Umstände. Genauso wie es menschlich ist, Fehler zu machen, ist es menschlich, dagegen vorzugehen und neue Lösungen zu erdenken. Wenn das so nicht wäre, wenn es nicht auch normal wäre, nach neuen Lösungen zu suchen, dann säßen wir heute noch in Höhlen. Ich weiß nicht, ob dir das gefallen würde, mir und dem Gros der Menschheit aber nicht.
Daher: Jedes System ist suboptimal strukturiert und verfasst. Aber jedes System hat auch den in sich eingebauten Mechanismus der Selbstkorrektur. Daher sind diese Probleme, Irrsinnigkeiten von außen betrachtet heute auch normal, der Status quo, aber sie sind nur deswegen normal bzw. noch nicht weiter im mainstream skandalisiert, weil eben dieser Status quo trotz seiner vielen Mängel so gut noch funktioniert. Treten aber immer mehr Mängel offen zu tage, häufen sich "schmerzhafte" und ernsthafte Probleme, so ist es genauso normal, diese Irrsinnigkeiten zu thematisieren (wie jetzt allmählich geschehen) und sie anzugehen. Das kann klappen, das kann schief gehen, das hängt von vielen Faktoren ab. Aber ein determinierter Ausgang, eine Vorbestimmtheit gibt es da nicht, höchstens in deinem zusammenfaszinierten Glauben.
Die Dinge sind kontingent, nichts absolut muss sein, nichts ist absolut unmöglich. Friktionen sind auch nur die Resulatanten aus menschlichen Handlungen, Äußerungen bestimmter Dysfunktionalitäten, die auf letztlich änderbarem menschlichen Verhalten beruhen.
Daher: Ich sage nicht, dass es klappt. Das hängt davon ab, wie die Probleme behandelt werden und welche Problemwahrnehmungen und welche Vorstellungen letztlich in Politik und Wirtschaft wirkmächtig werden, also umgesetzt werden.
Zitat:Ich will dir was über die Realität erzählen:
Glaubst du echt ( :lol: ), dass du die einzig wahre Wahrnehmung von Realität hast? Mal darüber nachgedacht?
PS: Nein, ich wohne nicht in einem Elfenbeinturm, nein, meine Eltern sind nicht schwerreiche Akademiker und nein, ich lebe nicht in einem Villenviertel ohne Kontakt zur Umwelt und nein, ich schaue nicht nur Börsen-TV.
Du bist bei mit solchen Sachen an der falschen Adresse...
Zitat:In den letzten Jahren sind jedes Jahr allein in Ägypten 8% der Agrarflächen dauerhaft und für immer verloren gegangen.
In der Sahelzone gehen jedes Jahr noch größerre Flächen dauerhaft verloren.
Dauerhaft verloren heißt dauerhaft verloren, weg ist weg.
1.) Altbekannt.
2.) Klimawandel, das Verlorengehen von früher bewirtschafteten Böden durch Erosion/Desertifikation oder andere Gründehabe ich selbst schon zigmal erwähnt in diesem Thread und anderen.
3.) Für Ägypten und diesen starken Verlust hätte ich gerne eine Quelle und nähere Umstände, sprich genaue Gründe. Ne Zahl kann man immer schnell aufschnappen, Frage ist immer, was steckt dahinter!
4.) Die Bezeichnung "dauerhaft verloren" teile ich nicht uneingeschränkt. Mein Verständnis von Biologie und der biologischen Produktionskette geht da anders.
5.) Böden laugen aus, Böden erholen sich, neue Böden werden gewonnen auch und gerade in der Folge eines möglichen Klimawandels (Kanada, Sibirien). Die Sahelzone kann zukünftig Sonnenernergie exportieren (kleiner Scherz), im Ernst, "Weg" gibt es nicht als biologischen Begriff, weil es immer einen Kreislauf gibt.
Der ist momentan sicher stärker belastet und gestört als zu anderen Zeiten, aber dafür gibt es eben verschiedene Lösungsmöglichkeiten.
Zitat:Jetzt ! im Moment könnte bei Annahme Optimaler Verhältnisse unter Einsatz aller Technologie die Zahl von 12 Mrd Menschen ernährt werden, aber das ist eine gerade zu schon lächerliche Utopie.
Und sie bezieht sich nur auf den Jetztzustand.
Ich weiß das nicht genau und ich zweifel daran, ob du das weißt en detail. Oder hast du die entsprechenden Studien des Welternährungsprogramms der UN alle gelesen? Bist du Biologe? Bist du Agrarökonom? Bist du Geologe? Glaube Quintus an ein paar einfache, simple Sprüche hat noch nie viel Substanz gehabt und ersetzt sein Detailwissen. Das, lieber Quitus, das ist auch Realität.
Wie lange man diese 12 Milliarden ernähre könnte, weiß ich nicht, aber ich kann sehr wohl schätzen, dass ziemlich viele Faktoren dies letztlich bestimmen. Wenn wir nicht nur mit oberflächlichen Floskeln und schlauen Kommentaren diskutieren wollten, müssten wir Punkt für Punkt die einzelnen Sachfragen durchgehen und dann wären wir schlauer. Nur da dürften wir schnell an Grenzen stoßen, denn auch ich muss sagen, dass mein Wissen in Agrarkonomie usw. eher limitiert ist...
Zitat:Wir haben zwei konträr zueinander verlaufende Entwicklungen, 1 die Menschenzahl nimmt zu 2 die Nahrungsgrundlagen, Ackerflächen, Fischbestände usw nehmen ab.
Jein.
Zum einen nimmt derzeit die menschl. Bevölkerung noch zu. Ich betone hier aber den Begriff derzeit. Nimmt man heutige Hochrechnungen, so sind das alles Schätzungen, die mehr oder minder den heutigen Trend einfach in die zukunft verlängern. Statistik und Prognosen sind nunmal meistens eine ziemlich schwammige Sache. Allerdings kann man in manchen Schwellenländern auch schon Stagnationen erkennen bzw. in vielen Fällen werden sich Regierungen eben zukünftig aus lauter Problemdruck zu einer stärkeren Bevölkerungspolitik bequemen müssen. Es ist etwas naiv zu glauben, alles bleibe so wie heute und würde daher in aller Untätigkeit der Menschen gegen die Wand fahren. Dagegen verwehre ich mich eben. Je stärker die Probleme werden, desto wahrscheinlicher auch die Neigung zu neuen Lösungen. Und wie im Fall Chinas schon lange gesehen: Auch die Schwellenländer werden durch ihre Entwicklungen nach und nach zu nachlassendem Bevölkerungswachstum kommen.
Von daher: ja, die Bevölkerung wird wachsen aber eben durch die Probleme wird nach und nach vorbeugend aber auch dies sich verlangsamen.
Und was die Nahrungsgrunlage angeht: In der Sahelzone verschwinden Anbauflächen, in Kanada und Sibirien kommen welche hinzu. Fischbestände können sich, bei stärkerer Schonung, wieder erholen.
Es muss nur gehandelt werden, nicht mehr. Dein Glaube an die Dummheit und die Untätigkeit der Menschen ist geradezu masochistisch und wenn zu viele Menschen deinen pessimistischen Fatalismus teilen würden, würde deine destruktive Einstellung zur sich selbst bewahrheitenden Prophezeihung (self-fullfilling prophecy). Wenn man glaubt, dass nichts hilft, hilft auch nichts. So einfach ist es (einmal stimme ich dir zu, dass Dinge auch einfach sein können - hier trifft es gegen dich zu).
Zitat:Insbesondere die Fischbestände und das Versagen der EU Fischereipolitik, die Illegale Fischerei usw zeigen klar auf, daß es unmöglich ist auch nur bei 6 Mrd Menschen Hungertote in Millionenhöhe zu vermeiden.
Wieder falsch, Blödsin. Es ist absolut möglich, nur derzeit eben nicht wahrscheinlich, weil die derzeit "noch dummen" Menschen eben noch nicht aufgewacht sind und noch nicht genügend Problemdruck da ist. Alles eine Frage politischer Prozesse. Du musst da einfach unterscheiden können: Möglich ist es derzeit alle mal, nur eben noch nicht wahrscheinlich, noch nicht Realität. Hört man auf Leute wie dich, ist fatalistisch, drückt man sich dann auch vor den langwierigen politischen Kämpfen gegen bestimmte Interessengruppen, schaut man zurück vor arbeitsintensiver Kritik und Überzeugungsarbeit. Stattdessen muss eben klar analysiert werden, dass diese ganzen Probleme eben nicht gottgegeben sind, sondern Ausdruck menschlichen Verhaltens. Und das ist eben änderbar, manipulierbar, zum "schlechten", wie zum "guten".
Alles eine Frage der Anstrengung, Quintus.
Zitat:Es sind in jedem System egal ob Weizen, Thunfisch, Reis oder Kühe die gleichen grundlegenden Systemfehler, systeminhärenten Fehler, die es einfach unmöglich machen.
Was du ungläubiger Thomas verstehst du an dem Wort unmöglich nicht?
Nein, das halte ich für Propaganda deiner fatalistischen Sichtweise.
Unmöglich ist letztlich (fast) nichts. Es ist die simple Frage, wie man mit Problemen umgeht und inwiefern man neue Bewältigungen findet und alte verkrustete Strukturen und Interessen zerschlägt und reformiert. Schwierig, heute in vielen Gebieten noch höchst unwahrscheinlich, aber definitiv nicht unmöglich. Alles nur eine Frage der Anstrengung. Und wenn es ans Überleben geht Quintus, dann wird auch der Menschen flexibel und aktiv...
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Wie kann etwas Überhand genommen haben was seit jeher vorherrschend gewesen ist? Politik ist jedoch schlußendlich die Fortsetzung der Religion mit anderen Mitteln.
Zitat:Wie weiter oben geschrieben und auch erklärt, sind die Entwicklungen und Lösungen von gestern, weiter geführt und sich viel zu oft selbst überlassen, die Quellen der Probleme von heute. Dies ist normal, aber genauso normal ist es, dagegen vorzugehen.
Das eigentliche Problem menschlichen Handelns ist es, daß das große ganze zu komplex ist und daher nicht einfach durch menschliche Handlungen bestimmt werden kann, noch vielmehr aber, daß aufgrund der Struktur des Systems an sich Menschen grundsätzlich die Fern- und Nebenwirkungen ihrer Handlungen falsch einschätzen.
Natürlich ist es normal dagegen vorzugehen, aber das ist keine Hilfe und führt nirgendwo hin. Nur allzu oft geht man gegen etwas vor und sollte eigentlich die Mittel, die Zeit und die Intelligenz in ganz andere Dinge stecken.
Das größte Problem der Menschheit heute ist die totale Unterschätzung und Fehleinschätzung der Fernwirkungen ihres Handelns zur Zeit. Wir verwenden unsere Energie auf die falschen Bereiche und Themen und verschwenden sie damit.
Ich sage daher ja gar nicht, daß man nichts tun sollte, sondern das man etwas anders tun sollte. Ich kritisiere nicht das versucht wird zu handeln, sondern das im Falschen Bereich Handlungen stattfinden.
Zitat:dann säßen wir heute noch in Höhlen. Ich weiß nicht, ob dir das gefallen würde, mir und dem Gros der Menschheit aber nicht.
Wenn es so wäre, würde niemand etwas anderes kennen und daher wären alle hochzufrieden. Es würde daher, wenn es so wäre dem Gros der Menschheit natürlich gefallen, weil es der Natürlichkeit entspricht. Dein Fehler ist, aus dem Jetztzustand allzu viel ableiten zu wollen. Andersherum ist es natürlich unmögilch wieder dahin zurück zu kehren. Ebenso unmöglich und sinnlos ist es aber an eine positive Zukunft zu glauben.
Die Geschichte des Fortschritts ist selbst für die Zeitdauer der Existenz der modernen Menschen extrem kurz, eine Ausnahme, nicht die Regel. Und sie ist fragil und viel empfindlicher und bedrohter als es irgend jemand wahrhaben WILL.
Zitat:3.) Für Ägypten und diesen starken Verlust hätte ich gerne eine Quelle und nähere Umstände, sprich genaue Gründe. Ne Zahl kann man immer schnell aufschnappen, Frage ist immer, was steckt dahinter!
Quelle ist die GTZ. Aber du hast recht und itzo laß mich lachen, natürlich müsste ich die Gründe nennen. Primär ist es die Versalzung der Böden durch die Bewässerung in Ariden Klima (das gleiche was schon oft in der Menschheitsgeschichte Völker in solchen Ländern erledigt hat z.B. die Sumerer) und zunehmend aber immer noch im geringerne Umfang der Verlust von Fläche im Nildelta.
Zitat:4.) Die Bezeichnung "dauerhaft verloren" teile ich nicht uneingeschränkt. Mein Verständnis von Biologie und der biologischen Produktionskette geht da anders.
Weg ist Weg. Ich bin zwar kein Biologe aber ich war Entwicklungshelfer. Und habe mich durchaus viel mit Biologie beschäftigt.
Zitat:5.) Böden laugen aus, Böden erholen sich, neue Böden werden gewonnen auch und gerade in der Folge eines möglichen Klimawandels (Kanada, Sibirien). "Weg" gibt es nicht als biologischen Begriff, weil es immer einen Kreislauf gibt.
Es gibt nirgends Kreisläufe, auch in der Natur gibt es kein Perpetuum Mobile !!!
Böden erholen sich nur, wenn unter dem Boden ein entsprechender weiterer Mineralboden ist. Dies ist z.B. dort der Fall wo durch die Eiszeiten, oder durch Überschwemmungen oder Vulkane solcher neuer Mineralboden erst vor kurzem geschaffen wurde.
In Sibirien wie Kanada überwiegen sogenannte Podsol Böden, diese Böden sind bereits ausgelaugt, die gewaltige Humusauflage aus Nadelstreu dort minderalisiert sich zwar durch den Klimawandel was das Wachstum dort in den letzten Jahren massiv gesteigert hat, aber der Boden kann die Menge die dort jetzt mineralisiert und in den Boden gewaschen wird nicht halten und so gehen diese Nährstoffe verloren, während die Mineralböden unter diesen Böden diese nicht ersetzen können.
Noch extremer ist es dort wo die Auslaugung des Bodens noch weiter fortgeschritten ist, wie beispielsweise in den Tropen wo die Rgenwälder direkt auf Quarzsand stocken. Diese Systeme sind so alt das der Quarzsand der den Podsol schon grau färbt dort vorherrschend ist. Nimmt man hier die Vegetation ab und geht daher die Humusauflage verloren, sind diese Böden dauerhaft, daß heißt für immer verloren!
Dort wächst nichts mehr, bis durch Tektonische Aktivität diese Böden und Länder an sich untergehen und ersetzt werden.
Nur extrem langfristig, im Verlaufe von Millionen von Jahren werden solche Böden regeneriert. Dies ist für uns uninteressant da zu lange.
Fakt ist:
Die Menschheit zerstört zur Zeit nachhaltig, und das heißt für uns dauerhaft Agrarflächen, diese sind dauerhaft verloren, daß heißt für Zehntausende oder Hunderttausende von Jahren. Und wir betreiben diese Zerstörung mit großer Geschwindigkeit.
Zitat: In der Sahelzone verschwinden Anbauflächen, in Kanada und Sibirien kommen welche hinzu. Fischbestände können sich, bei stärkerer Schonung, wieder erholen.
Sie werden aber eben nicht geschont, wird ein Fischbestand heute per Gesetz geschont, wird er illegal weiter befischt. Es gibt keine Mögilchkeit dies zu beenden.
Und die irrwitzig naive Idee, das man global Ausgleichen könnte setzt ja ebenfalls Phantasiezustände voraus. Genau dies meinte ich mit der Verleugnung der Realität in der Planung.
Neue Ackerflächen in Sibirien ersetzen eben nicht ! die Ackerflächen die in der Sahelzone verloren gehen. Gerade eben weil dies nicht der Fall ist, gerade eben deshalb haben wir ein Problem.
Und die Fischbestände werden sie nicht mehr erholen, sie werden ausgerottet werden, restlos !
Zitat:Es muss nur gehandelt werden, nicht mehr. Dein Glaube an die Dummheit und die Untätigkeit der Menschen ist geradezu masochistisch und wenn zu viele Menschen deinen pessimistischen Fatalismus teilen würden, würde deine destruktive Einstellung zur sich selbst bewahrheitenden Prophezeihung (self-fullfilling prophecy).
Ich bin kein Masochist, ich bin ein Misantroph.
Ich bin zugegebenermaßen Pessimist, aber ich bin kein Fatalist, es ärgert mich wenn ich hier immer als Fatalist bezeichnet werde. Ich will handeln, ich würde handeln. Nur nicht eben so wie diese Naiven oder Perversen es heute tun oder zu tun vorgeben. Es gibt so viel was man tun könnte und müsste, man müsste die Entwicklungshilfe und Welthungerhilfe restlos abschaffen, man müsste die Nation wiederherstellen, sich bewaffnen, offensive Politik zur Absicherung seiner Selbst betreiben damit man dann wenn das Kartenhaus zusammenstürzt weniger getroffen wird als die anderen. Man müsste Autarkie fördern, man müsste so vieles tun, Rohstofflager anlegen, Uran horten und und und
Stattdessen gibt es Geberkonferenzen mit denen man an Symptomen einer Krankheit herumdoktert ohne das diese Krankheit selbst überhaupt heilbar wäre.
Zitat:Und wenn es ans Überleben geht Quintus, dann wird auch der Menschen flexibel und aktiv...
Ja richtig. Aber auf welche Art und Weise?
Er wird nicht das Gute tun, sondern Böses, wenn es ums Überleben gibt wird der Mensch einfach weiter zerstören was er nur kriegen kann und wenn nichts mehr da ist wird er andere angreifen um das zu nehmen was diese haben.
Wenn wir auf der Maslowschen Bedürfnispyramide einige Stufen fallen, dann wird ganz schnell schluß seit sein mit deinem naiven Humanismus, deinem Optimismus und deinen Ideen wie es gehen könnte.
Die Barbarei ist immer nur einige fehlende Mahlzeiten entfernt, das ist es, was viele heute nicht mehr kapieren wollen.
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Quintus Fabius schrieb:Wie kann etwas Überhand genommen haben was seit jeher vorherrschend gewesen ist? Politik ist jedoch schlußendlich die Fortsetzung der Religion mit anderen Mitteln.
Richtig, nur wie z.b. die monotheistischen Religionen "updates" erhalten haben, wird auch die Politik nur das machen was den Menschen "genehm" ist bzw. was hilft sich selbst als Machthaber an der Macht zu halten. Als Beispiel "Brot und Spiele" gab es auch nicht von Anbeginn der Menschheit. Die Zunahme der u.a. deutschen Sicherheitsgesetze zielt ja eindeutig in Richtung "Revolutions-Verhinderung". Nur damit ist nichts gewonnen, das haben die deutschen Politiker leider nur noch nicht verstanden.
Quintus Fabius schrieb:Sie werden aber eben nicht geschont, wird ein Fischbestand heute per Gesetz geschont, wird er illegal weiter befischt. Es gibt keine Mögilchkeit dies zu beenden.
Doch, Greenpeace macht es vor.
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/steineversenken-in-der-nordsee/">https://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/art ... r-nordsee/</a><!-- m -->
Quintus Fabius schrieb:Und die irrwitzig naive Idee, das man global Ausgleichen könnte setzt ja ebenfalls Phantasiezustände voraus. Genau dies meinte ich mit der Verleugnung der Realität in der Planung.
Neue Ackerflächen in Sibirien ersetzen eben nicht ! die Ackerflächen die in der Sahelzone verloren gehen. Gerade eben weil dies nicht der Fall ist, gerade eben deshalb haben wir ein Problem.
Da gebe ich dir recht, denn alleine die Transportkosten wären imens.
Quintus Fabius schrieb:Ich bin kein Masochist, ich bin ein Misantroph. :mrgreen:
Quintus Fabius schrieb:Ich bin zugegebenermaßen Pessimist, aber ich bin kein Fatalist, es ärgert mich wenn ich hier immer als Fatalist bezeichnet werde. Ich will handeln, ich würde handeln. Nur nicht eben so wie diese Naiven oder Perversen es heute tun oder zu tun vorgeben. Es gibt so viel was man tun könnte und müsste, man müsste die Entwicklungshilfe und Welthungerhilfe restlos abschaffen, man müsste die Nation wiederherstellen, sich bewaffnen, offensive Politik zur Absicherung seiner Selbst betreiben damit man dann wenn das Kartenhaus zusammenstürzt weniger getroffen wird als die anderen. Man müsste Autarkie fördern, man müsste so vieles tun, Rohstofflager anlegen, Uran horten und und und
Das funktioniert heute nicht mehr, in deiner Logik wäre dann der atomare Overkill fällig, oder nicht? Wer will dann in einem verstrahlten Land das Öl fördern, wo sind die Abnehmer der Waren usw.
Das macht politisch, wirtschaftlich keinen Sinn und schließlich bestimmen meist DIE die Geld verdienen wollen wo es politisch lang geht.
Ne, der Weg der gegangen werden muss, ist technologische Entwicklung, erneuerbare Engergien WER DIE HAT, verdient Geld!
Ähnliches gilt in der Landwirtschaft. Gen und Mono ist mehr oder weniger tod. Das rätselhafte Bienensterben geht vermutlich auf Pestizide zurück, Genplanzen bringen oftmals nicht die erhofften Erträge usw.
Quintus Fabius schrieb:Die Barbarei ist immer nur einige fehlende Mahlzeiten entfernt, das ist es, was viele heute nicht mehr kapieren wollen.
Richtig, aber wir sind nicht die Menschen von einst, nicht mehr. Ob Gutmensch oder was auch immer, díe meisten Menschen haben, auch dank Internet, heute ein Mehr an Gewissen, als die Menschen in früheren Zeiten. Du darfst nicht vergessen die Toten sieht man heute live im TV.
Diese Welt, die westliche Welt, die "Unsgehtesgut-Staaten", werden teilen müssen, nicht weil sie wollen, sondern weil sie dazu genötigt sein werden.
Denn der Regenwald der einen, ist Sauerstoff aller. Die Ausweitungen der Wüsten, sind die Grundlagen möglicher Invasionen, die man nicht aufhalten kann, selbst mit Schießbefehl nicht.
Um zur Religion zurück zu kommen, es gibt zwei Wege, entweder Paradies oder Hölle. Die Hölle soviel dürfte klar sein überlebt keiner, nicht mit Geld und auch nicht mit viel Geld, die Menschheit schafft es zusammen oder nicht. Und Gott, Gott ist da völlig aussenvor.
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Zitat:Doch, Greenpeace macht es vor.
Greenpeace ist eine der Organisationen die sehr genaue Daten vorgelegt haben, daß wir dabei sind einen Gros der weltweiten Fischbestände auszurotten.
Greenpeace ist also mit mir exakt einer Meinung und die Gegenhandlungen von Greenpeace sind so gering und so klein angesichts der Grösse des Problems das selbst Greenpeace davon spricht, daß dies global gesehen keinen Effekt hat.
Die meisten Menschen können sich gar nicht vorstellen was gerade jetzt im Moment auf den Weltmeeren geschieht, allein die Mengen und Zahlen überfordern sie.
Fakt ist: wir überfischen jetzt gerade eben einen gros der weltweiten Fischbestände so das diese innerhalb der nächsten Jahre zusammen brechen werden.
Ein Akt irrsinniger Dummheit.
Zitat:Das funktioniert heute nicht mehr, in deiner Logik wäre dann der atomare Overkill fällig, oder nicht? Wer will dann in einem verstrahlten Land
Eine typische Aussage für Leute die nicht im Heute angekommen sind und noch im Kalter Krieg Denken verhaftet sind.
Wir werden ganz langsam und schleichend ins Elend rutschen. Es werden hunderte von Milionen einfach so sterben, an hunderten verschiedenen Ursachen aber es wird so verdeckt ablaufen und unsere eigenen Probleme werden zu groß sein als das es irgendwie als ein Schlag empfunden würde.
Es wird keinen schlag gegen, kein schnelles Geschehen, keinen Zusammenbruch !
Es wird schleichend und versteckt laufen, so wie der Völkermord in Dafur heute.
Weltweite Brasilianisierung, das ist die Zukunft.
Die ganze Menschheit wird Brasilianisiert, es wird weniger Krieg geben, dafür immer mehr Kriminalität, Organisierte Kriminalität, Alltägliche Gewalt und Morde.
Die Zukunft ist kein Atomschlag, die Zukunft ist St. Johannesburg in Südafrika.
Ein Haufen Krimineller die mit alltäglichem Morden auf einer Müllkippe von „Stadt“ im Dreck „leben.“ Das ist die Zukunft Europas.
Die Reichen werden natürlich immer noch reich sein und ihren Schutz bezahlen könnnen.
Zitat:Richtig, aber wir sind nicht die Menschen von einst, nicht mehr. Ob Gutmensch oder was auch immer, díe meisten Menschen haben, auch dank Internet, heute ein Mehr an Gewissen, als die Menschen in früheren Zeiten. Du darfst nicht vergessen die Toten sieht man heute live im TV.
Wir sind genau die gleichen Menschen. Und die Toten im TV regen auch nur auf, weil der Magen voll ist und weil es so gruppenkonform ist. Und sie härten zugleich ab, wir haben nicht mehr Gewissen als früher, im Gegenteil.
Der wirklich zivilisierte Mensch, hat im Gegensatz zum Barbaren in der Not, in Extremsituationen viel weniger Gewissen.
Ein Mensch ohne Gott, ohne Irrationalität, der wird in der Not in Bedrängung jede Moral und jedes Gewissen der Ratio opfern auch wenn diese an sich eine Illusion ist.
Der Mensch ist irrational an sich. Und daher gibt es nichts schlimmers als Menschen die dann wenn es passiert versuchen rational zu handeln. Sie wähnen sich im Licht und haben dann keine in ihnen eingepflanzten Mechanismen mehr die die totale Eskalation verhindern könnten.
Ein moderner Stadtmensch ist die Krone der möglichen Grausamkeit, je nihilistischer, desto extremer. Und in der heutigen Welt des maximalen Nihilismus sind die westlichen Menschen der Städte zu den extremsten Handlungen fähig, wenn Angst und Irrationalität mit dem Verlust ihrer materiellen Vermögen zusammen treffen.
Nur aufgrund unseres Reichtums sind wir zur Zeit scheinbar friedlich, aber kein Islamist wird es mit dem aufnehmen können was der Westen an Dämonen in sich trägt.
Allein dein schöner kleiner Satz über die Atombomben zeigt doch so klar, wie bescheuert Menschen sind und wie übel der moderne Mensch an sich ist.
Ich wünschte er würde zur Hölle fahren, aber nicht einmal das wird geschehen. Unkraut vergeht nicht, und wenn alle Blumen zertrampelt und eingestampft, jede Stammestracht und Qualität durch Jeans und Made in China ersetzt wurde, dann wird der Dreck übrig bleiben wenn alle Schönheit schon gestorben ist.
Zitat:entweder Paradies oder Hölle. Die Hölle soviel dürfte klar sein überlebt keiner, nicht mit Geld und auch nicht mit viel Geld, die Menschheit schafft es zusammen oder nicht. Und Gott, Gott ist da völlig aussenvor.
Wenn Gott außenvor ist, dann wird die Menschheit im Fegefeuer leben.
Die Menschheit wird nicht in der Hölle leben, sondern im Fegefeuer. Das ist ausreichend weniger schlimm so das die Menschheit dort überleben kann.
Und zusammen schafft die Menschheit gar nichts, die Menschheit insgesamt ist der größtmögliche Haufen Dummheit und Dreck. Je mehr Menschen, desto mehr sind diese dazu verdammt im Fegefeuer zu enden. Den das ist unserer „Zivilisation“ des Fortschritts bestimmt, das sie im Elend endet.
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Quintus Fabius schrieb:Zitat:Doch, Greenpeace macht es vor.
Greenpeace ist eine der Organisationen die sehr genaue Daten vorgelegt haben, daß wir dabei sind einen Gros der weltweiten Fischbestände auszurotten.
Stimmt, es geht aber um die Zeichen, einmal für die Politik und einmal für andere. Ich möchte dein Augenmerk mal auf die "Ökoterroristen" lenken, die nicht nur Villen in Nationalparks anzünden, sondern auch Hammerwerke "angreifen". Eine interessante Entwicklung.
Quintus Fabius schrieb:Zitat:Das funktioniert heute nicht mehr, in deiner Logik wäre dann der atomare Overkill fällig, oder nicht? Wer will dann in einem verstrahlten Land
Eine typische Aussage für Leute die nicht im Heute angekommen sind und noch im Kalter Krieg Denken verhaftet sind.
Das hat doch nichts mit kaltem Krieg zu tun, sondern mit der Möglichkeit die "denen" zur Verfügung steht. Gerade mit deiner Argumention, werden die reichen Länder USA, Europa sich und damit wenigstens zum Teil auch ihrer Bevölkerung, die "nötigen" Resourcen beschaffen.
Quintus Fabius schrieb:Wir werden ganz langsam und schleichend ins Elend rutschen. Es werden hunderte von Milionen einfach so sterben, an hunderten verschiedenen Ursachen ...
Ja, deshalb hatte ich ja diesen Spekulationsstrang eröffnet.
Das würde bedeuten es ist Absicht? Also politisch gewollte Dezimierung (hier nun die Überproduktionen zu Ökosprit zu machen) bestimmte Teile der Weltbevölkerung.
Quintus Fabius schrieb:aber es wird so verdeckt ablaufen... Nein.
Quintus Fabius schrieb:... und unsere eigenen Probleme werden zu groß sein als das es irgendwie als ein Schlag empfunden würde.
Das könnte sein.
Quintus Fabius schrieb:Die ganze Menschheit wird Brasilianisiert, es wird weniger Krieg geben, dafür immer mehr Kriminalität, Organisierte Kriminalität, Alltägliche Gewalt und Morde.
Die Zukunft ist kein Atomschlag, die Zukunft ist St. Johannesburg in Südafrika.
Jein. Auf der einen Seite wird Gewalt sehr wahrscheinlich zunehmen, auf der anderen Seite besteht in der Bewaffnung der Bevölkerung IMMER ein gewisses Revolutionspotential. Waffen kann man auch gegen die "oben" einsetzen. Also sollte solch eine Entwicklung NICHT im Sinne von Mächtigen, jedweder Coulour, sein.
Quintus Fabius schrieb:Zitat:Richtig, aber wir sind nicht die Menschen von einst, nicht mehr. Ob Gutmensch oder was auch immer, díe meisten Menschen haben, auch dank Internet, heute ein Mehr an Gewissen, als die Menschen in früheren Zeiten. Du darfst nicht vergessen die Toten sieht man heute live im TV.
Wir sind genau die gleichen Menschen. Und die Toten im TV regen auch nur auf, weil der Magen voll ist und weil es so gruppenkonform ist. Und sie härten zugleich ab, wir haben nicht mehr Gewissen als früher, im Gegenteil.
Der wirklich zivilisierte Mensch, hat im Gegensatz zum Barbaren in der Not, in Extremsituationen viel weniger Gewissen. (...)
Also erstmal sind wir nicht so gottlos wie machen das gerne hätte bzw. manche meine das sie wären. Unsere ganze "Moral" entspringt zum größten Teil der christlichen, jüdisch, römischen.
So wie die Tafeln für arme Deutsche betrieben werden, aus Nächstenliebe, so wird auch auf die Menschen in anderen Ländern geschaut. Natürlich KANN der einzelne nicht bewerkstelligen was Aufgabe des Stattes sein sollte, trotzdem leistet er (oft) was er kann, um Not zu lindern.
Denn obwohl meist nicht mehr gläubig und in allermeisten Fällen schon lange nicht mehr "recht"gläubig (Kirche), glauben doch die meisten an ein höheres Wesen das die Menschen zu guten erziehen möchte.
Quintus Fabius schrieb:Ich wünschte er würde zur Hölle fahren, aber nicht einmal das wird geschehen. Unkraut vergeht nicht, und wenn alle Blumen zertrampelt und eingestampft, jede Stammestracht und Qualität durch Jeans und Made in China ersetzt wurde, dann wird der Dreck übrig bleiben wenn alle Schönheit schon gestorben ist.
Mach dir bitte keine Sorgen um Dinge wie Schönheit und Blumen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters und Blumen, wird es immer geben, denn da "steht Mutter Natur" drauf. :wink:
Was Trachten u.ä. angeht, unterschätze bitte nicht den Drang des Individuums sich "abzusetzen".
Mode unterliegt Strömungen, Schwankungen. Arschgeweih heute, morgen wieder weggelasert, Piercing rein, Piercing raus. Jeans aus, Tracht an.
Quintus Fabius schrieb:Zitat:entweder Paradies oder Hölle. Die Hölle soviel dürfte klar sein überlebt keiner, nicht mit Geld und auch nicht mit viel Geld, die Menschheit schafft es zusammen oder nicht. Und Gott, Gott ist da völlig aussenvor.
Wenn Gott außenvor ist, dann wird die Menschheit im Fegefeuer leben.
Die Menschheit wird nicht in der Hölle leben, sondern im Fegefeuer. Das ist ausreichend weniger schlimm so das die Menschheit dort überleben kann.
Und zusammen schafft die Menschheit gar nichts, die Menschheit insgesamt ist der größtmögliche Haufen Dummheit und Dreck. Je mehr Menschen, desto mehr sind diese dazu verdammt im Fegefeuer zu enden. Den das ist unserer „Zivilisation“ des Fortschritts bestimmt, das sie im Elend endet.
Die Menschen suchen ständig ihren Weg durchs Leben, mal mit Gott oder ähnlichem, mal ohne. Man lernt im Laufe seines Lebens, mal mehr mal weniger, wenn man aber nicht völlig beschränkt ist, dann lernt man eins, alles hat seine Ursache, jedes Handeln seine Wirkung. Im Kleinen wie im Großen. Natürlich wähnt man sich oftmals im Licht obwohl man in der Dunkelheit rumstapft, nichtsdestotrotz wird man mehr zusammen erreichen als alleine.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/1609413_Biosprit-frisst-Rekordernte-auf.html">http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... e-auf.html</a><!-- m -->
Zitat:Hungerbekämpfung
Biosprit frisst Rekordernte auf
VON STEPHAN BÖRNECKE
Die Bauern der Erde haben in diesem Herbst eine Rekordernte eingefahren, doch unter dem Strich bleibt zur Bekämpfung des Hungers kaum etwas übrig.
...
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Es gehen einfach zur Zeit ganz insgesamt viel zu viele Quellen von Nahrung dauerhaft verloren, das reicht von Überfischten Fischbeständen hin zum Plankton der massiv abgenommen hat hin zu Böden die dauerhaft verwüsten hin zu Pflanzenmasse insgesamt die nachhaltig verloren wird.
Von dem nachhaltigen Jahr ausgehend endet zur Zeit das Jahr immer schon im Oktober, wie passend also.
Wir verbrauchen zur Zeit mehr als die Natur produzieren kann, nicht aber indem wir es selbst konsumieren sondern indem wir in atemberaubender Geschwindigkeit zerstören und verschwenden.
Die Quellen reichen eigentlich theoretisch bei sinnvoller Nutzung zur Ernährung der Menschheit und zur Ernährung noch deutlich größerer Zahlen von Menschen, aber sie reichen trotzdem schon jetzt nicht mehr, einfach aufgrund der Friktionen, der Verschwendung und der Zerstörung.
Aber wie pervers ist es eigentlich, plötzlich hunderte von Milliarden von Euro für die Rettung von Banken zu haben wenn man einen Gros der Hungertoten der Welt mit einem Bruchteil dieses Geldes retten könnte?
Allein diese Perversion zeigt das wahre Problem auf, den Mensch und seine Irrationalität, Unfähigkeit und Gier!
Für weniger Geld als wir allein einer Bank einfach so geben wäre einer Mehrheit der Opfer trotz aller Friktionen und Probleme zu helfen.
Aber die Banken können ja nicht mal auf einen bruchteil dieser Summen verzichten den das Leben von Menschen ist ja viel weniger Wert als die Millioneneinkommen der Verbrecher die die Profiteure dieses Systems sind das die Grundlage all diesen Übels ist.
Da aber dieses System doch angeblich der menschlichen Natur am ehesten entspricht und deshalb vorherrschend geworden ist aufgrund seiner Deckungsgleichheit mit unserem Selbst, so ist vielleicht der Mensch an sich das Problem?!
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Registriert seit: Jul 2003
Wie wird sich eurer Meinung nach die Finanzkrise auf die Verteuerung der Nahrungsmittel auswirken?
Wird sie, durch einen Verlust vieler Arbeitsplätze in Entwicklungsländern und einen möglichen Run auf billigere, alternative Energieträger, zu einer weiteren Verteuerung der Nahrungsmittel und damit zu Hungerrevolten, vielleicht sogar einer massiven Hungersnot in Entwicklungsländern führen?
Wie denkbar wäre es aber auch, das es durch den Einbruch der Nachfrage seitens der Unternehmen aus europäischen und nordamerikanischen Staaten zu einer Verbilligung der Nahrungsmittel, gar zu ihrem verstärkten Anbau, kommen?
@Quintus Fabius
Zitat:Noch extremer ist es dort wo die Auslaugung des Bodens noch weiter fortgeschritten ist, wie beispielsweise in den Tropen wo die Rgenwälder direkt auf Quarzsand stocken.
Ironischerweise wächst gerade der Regenwald im Amazonasbecken auf einem durch den Menschen geschaffenen Boden, der „Terra preta“.
Zitat:Stattdessen gibt es Geberkonferenzen mit denen man an Symptomen einer Krankheit herumdoktert ohne das diese Krankheit selbst überhaupt heilbar wäre.
Ist es denn überhaupt erwünscht, die Krankheit zu heilen?
Zitat:Die Barbarei ist immer nur einige fehlende Mahlzeiten entfernt, das ist es, was viele heute nicht mehr kapieren wollen.
Wir sind nicht eine Firnis davon entfernt, Steinzeitwilde zu sein. Wir sind Steinzeitwilde, waren Steinzeitwilde und werden immer Steinzeitwilde bleiben - und das ist auch gut so!
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Also ich rechne damit das Lebensmittelpreise fahlen werden. Erstens wird die Nachfrage in denn Industrieländer zurückgehen was automatisch zu einer Preissturz führen wird. Zweitens wird die Produktion von Bio Kraftstoffen nicht mehr rentabel werden, da dieses nur bei einen sehr hohen Öl Preis den Aufwand rechtfertigt der ist mit 39 Dollar nicht mehr gegeben. Daher werden sich sicherlich viele Bauern in Süd Amerika aber auch in anderen Ländern wieder der den Anbau von Nahrungsmittel widmen anstatt Basisrostoffe für Bio Kraftstoff anzubauen.
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Zitat:Ironischerweise wächst gerade der Regenwald im Amazonasbecken auf einem durch den Menschen geschaffenen Boden, der „Terra preta“.
Nicht im ganzen Amazonasbecken, wir sprechen hier ja über ein riesiges Gebiet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta">http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta</a><!-- m -->
Die neuesten Schätzungen gehen im Gegensatz zu dem besagten Wiki Eintrag nur noch von 5 bis 10 % aus. Außerdem bedarf diese Erde einer bestimmten Bewirtschaftung, sonst geht sie ebenfalls verloren und degradiert.
Ich gehe aber im weiteren davon aus, daß du wohl informiert bist, ansonsten würdest du ja wohl kaum über solche Dinge bescheid wissen. Weshalb ich mir weitere Ausführungen spare.
Gleichgültig aber ob und wo Regenwald wächst, Fakt ist: die Fläche des Regenwald nimmt drastisch ab. Und es geht Boden und Ertragskraft des Boden dauerhaft verloren. Es ist nicht relevant ob in bestimmten Gebieten Regenwald wächst oder nicht wächst, wieder wächst, die Bilanz ist das entscheidende. Und die Bilanz sieht schlecht aus.
Zitat:Ist es denn überhaupt erwünscht, die Krankheit zu heilen?
Selbst für einen Nihilisten ja! Den wir sägen zunehmend an dem Ast herum auf dem alle sitzen. Wäre es nur ein Nebentrieb desselben so wäre es nicht so relevant.
Zitat:Steinzeitwilde
Ich spreche nicht von Steinzeitwilden. Steinzeitwilde waren und sind nicht dazu in der Lage das zu tun, was Barbaren tun. Ich verwende den Begriff Barbar mit einer bestimmten Definition und Intention. Ich schrieb explizit nicht von Steinzeitwilden (die oft deutlich humanistischer sind als zivilisierte Menschen, gefangen in wohlgeordneten Systemen und Gesellschaften, völlig eingebunden in ihre Kultur) sondern ich spreche von Barbaren, der Abwesenheit von Kultur, der kulturlosen Gewaltantwort auf die Zivilisation die aber überhaupt erst aus dieser heraus erwächst. Echte Barbarei ist nicht möglich ohne Zivilisation aus der diese und der ihr innewohnende über jedes Maß eines Steinzeitwilden hinausgehende Todestrieb entsteht.
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@Quintus Fabius
Du scheinst meine Frage, inwieweit es erwünscht sei, die Krankheit zu heilen, entweder nicht oder im Prinzip sehr gut verstanden zu haben.
Tatsächlich ist es doch so, das alle vom bloßen Herumdoktern an der Krankheit profitieren: Die reichen Geberstaaten, die freilich längst keine Demokratien im eigentlichen Sinne mehr sind, sondern von ihren reichen Betrieben zu einer Art Zombiedasein manipuliert worden sind, und die armen Nehmerstaaten.
Aber wie profitieren sie?
Die Geberstaaten profitieren, indem sie sich ihren Einfluss erhalten. Das ist für die kapitalistischen Betriebe von Vorteil, da sie so ihre lukrativen Märkte halten und die Bevölkerungen - sowohl in den Geber- als auch den Nehmerstaaten, wohlbemerkt! - ruhig ausplündern können. Was gäbe es für eine schlimmere Katastrophe für sie, als wenn billige, aber qualitative Waren aus den ehemaligen(?) Nehmerstaaten auf die Märkte in ihren Staaten eindringen würden? Das System der Ausbeutung, das sie betreiben, würde offensichtlich werden und letztlich zusammenbrechen!
Die Nehmerstaaten profitieren von diesem System allerdings auch, und sie haben keinen Grund, "gesund" werden zu wollen. Wer krank ist, hat ganz sicher die Erfahrung gemacht, das er gepflegt wird. So etwas gefällt doch, oder? Jeder kümmert sich um einen, besonders jene, die einen lieben, und man braucht noch nicht mal seinen Arsch aus dem Bett zu heben! Das ist doch schön und bequem, oder?
Wenn man gesund wird, ist das natürlich vorbei...
So ähnlich verhält es sich mit den Nehmerstaaten. Sie tun etwas, aber nicht zu viel - sonst würden sie keine Hilfsgelder mehr erhalten.
Es gibt allerdings einen Weg aus der Krise: Die Herrschaft des Kapitals muss gebrochen werden. Hierbei sind zwei Kräfte gefragt, die häufig als separat, ja gegeneinandergerichtet, gesehen werden, sie tatsächlich aber ergänzen: Patriotismus und Sozialismus.
Erst wenn die Betriebe gezähmt und wieder unter den Willen der Nationen unterworfen sind können in den jeweiligen Staaten wahrhaftig freie und wohlhabende Gesellschaften ohne Armut - da in ihnen jeder das seine, und zwar das gleiche, erhalten kann - entstehen.
Vielleicht sind wir dem durch die derzeitige Krise näher als wir glauben, als ich zu hoffen wage. Gewiss, es ist eine Krise - aber sind Krisen nicht auch Tore zu neuen Möglichkeiten, sind sie nicht auch Chancen?
Zitat:Ich schrieb explizit nicht von Steinzeitwilden (die oft deutlich humanistischer sind als zivilisierte Menschen, gefangen in wohlgeordneten Systemen und Gesellschaften, völlig eingebunden in ihre Kultur) sondern ich spreche von Barbaren, der Abwesenheit von Kultur, der kulturlosen Gewaltantwort auf die Zivilisation die aber überhaupt erst aus dieser heraus erwächst.
O.K., ersetze bei mir "Steinzeitwilde" durch "Barbaren".
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Ich habe im Bereich Entwicklungshilfe gearbeitet und kann daher vielleicht ein paar Aussagen dazu machen.
Zitat:Tatsächlich ist es doch so, das alle vom bloßen Herumdoktern an der Krankheit profitieren
Leider ist es nicht so. Weder die Geberstaaten noch die Nehmerstaaten profitieren wirklich, es profitiert lediglich eine sehr begrenzte Zahl von Privatpersonen und Unternehmen. Und die Betonung liegt auf begrenzt, für die Deutsche Wirtschaft beispielsweise spielt es insgesamt überhaupt keine Rolle ob es deutsche Entwicklungshilfe gibt oder nicht.
Entwicklungshilfe wird überschätzt!
Zitat:Die Geberstaaten profitieren, indem sie sich ihren Einfluss erhalten.
Das ist ein Argument das insbesondere von den Entwicklungshilfeorganisationen wie beispielsweise der GTZ immer wieder selber vorgebracht wird. Leider ist es unzutreffend, in der Praxis zeigt sich in vielen Ländern, daß hohe Entwicklungshilfezahlungen eben nicht dazu führen, daß der Einfluss erhalten bleibt. Wer den größten Einfluss vor Ort hat entscheidet sich aus anderen Gründen.
Zitat:Das ist für die kapitalistischen Betriebe von Vorteil, da sie so ihre lukrativen Märkte halten und die Bevölkerungen - sowohl in den Geber- als auch den Nehmerstaaten, wohlbemerkt! - ruhig ausplündern können.
Insbesondere bei der Rohstoffversorgung zeigt sich klar das scheitern dieser Versuche.
Der Vorteil für die kapitalistischen Betriebe ist in Wahrheit ein ganz anderer: Sie können nicht aufgrund von gewonnenem Einfluss die Märkte plündern, sondern sie kassieren ohne echte Gegenleistung die Entwicklungshilfezahlungen ein.
Im Endeffekt ist ein Gros der Entwicklungshilfezahlungen eine Art versteckte Industriesubvention. Das Geld fließt von den Organisationen oder vom Staat direkt zu Unternehmen die dafür die Projekte ausführen sollen, was aber in der Realität nicht wirklich geschieht. Man druckt dann einige hübsche Broschüren und baut ein Potemkinsches Dorf und das Geld steckt man hochzufrieden anderswo in ganz andere Dinge.
Es geht also gar nicht um Märkte und deren Kontrolle, sondern viel mehr um Versteckte Subventionen. Von diesen profitieren zwar einige Firmen ganz enorm, aber insgesamt auf die Wirtschaft bezogen ist das jetzt auch nicht so entscheidend das ohne diese versteckten Subventionen nichts mehr ginge.
Zitat:Die Nehmerstaaten profitieren von diesem System allerdings auch, und sie haben keinen Grund, "gesund" werden zu wollen. Wer krank ist, hat ganz sicher die Erfahrung gemacht, das er gepflegt wird. So etwas gefällt doch, oder? Jeder kümmert sich um einen, besonders jene, die einen lieben, und man braucht noch nicht mal seinen Arsch aus dem Bett zu heben! Das ist doch schön und bequem, oder?
Auch das ist nicht zutreffend.
Bei den Nehmerstaaten muß man zwei Dinge beachten:
1 die offiziellen Wirtschaftszahlen stimmen in der Dritten Welt nirgends mehr mit der realen Wirtschaft überein, weil die Schattenwirtschaft dort überall Ausmaße angenommen hat die unvorstellbar sind. Viele sehr arme Länder schwimmen in Geld bis dahin, daß dieses Zuviel an Geld ohne reale Wirtschaftsleistung vor Ort zu erheblichen wirtschaftlichen Problemen führt.
2 Auch in den Nehmerstaaten profitieren sehr kleine Gruppen von Personen davon.
Ich gehe davon aus, daß du dies schon meinst, daß die Eliten davon profitieren. Aber die Staaten als solches profitieren davon überhaupt nicht. In fast allen Dritte Welt Ländern über die ich etwas aussagen kann spielt die Entwicklungshilfe für das Leben der absoluten Mehrheit der Bevölkerung überhaupt keine Rolle.
Sie ist so irrelevant das sie de facto nicht existent ist. Eine zunehmende Zahl von Menschen in diesen Ländern lehnt zudem inzwischen jede Entwicklungshilfe ab. Diese Staaten also wollen oft gar keine Entwicklungshilfe, sie erkennen darin weder Sinn noch Nutzen.
Das reicht bis in die Eliten hinauf, wo bis auf die direkten Profiteure des Systems die Entwicklungshelfer als lästige Dummköpfe betrachtet werden. Man hat dort gar kein Gesund- oder Krank Denken, im Gegenteil.
Solange man einen Hummer Jeep mit vergoldeten Felgen fährt hält man sein Land für überaus gesund. Und lehnt Entwicklungshilfe ab, es sei denn diese bezahlt dafür das sie helfen darf. Man muß in der Praxis des öfteren Leute dafür bestechen, bezahlen dafür das man wiederum Geld bezahlen darf.
So weit ist es, daß wir fürs Zahlen dürfen sogar Zahlen müsssen.
Zitat:Die Herrschaft des Kapitals muss gebrochen werden
Du könntest auch schreiben: Die Herrschaft der Schwerkraft muß gebrochen werden. Es ist schön und richtig, und dennoch völlig utopisch.
Zitat:Patriotismus und Sozialismus.
Sozialismus ist auch nur eine Art von Kapitalismus. Er ist keine Überwindung des Kapitalismus sondern nur eine andere Art davon. Durch Sozialismus kann man den Kapitalismus nicht überwinden. Den auch der Sozialismus baut die Gesellschaft auf der Frage des Geldes und der Güterverteilung auf.
Zitat:Erst wenn die Betriebe gezähmt und wieder unter den Willen der Nationen unterworfen sind können in den jeweiligen Staaten wahrhaftig freie und wohlhabende Gesellschaften ohne Armut - da in ihnen jeder das seine, und zwar das gleiche, erhalten kann - entstehen.
Ist das das Ziel? Frei und Wohlhabend schließt sich schon von vornherein aus. Freiheit wird sich nur durch Armut realisieren lassen, also gar nicht, da die Menschen nicht freiwillig Arm sein werden.
Wir sind zu viele Menschen, daß ist die schlichte und einfache Wahrheit. Der Gesamtkuchen ist nicht groß genug. Würden wir diesen gleichmäßig verteilen, würde es bei weitem nicht für den Lebensstandard reichen, auf den die heutige Generation glaubt ein Recht zu haben.
Die Betriebe werden erst dann unterworfen werden, wenn die Staaten selbst ersetzt worden sind. Die heutigen Staaten und die Betriebe, der Staat und der Kapitalismus sind so weitgehend deckungsgleich, daß es eine Illusion ist zu glauben, der Staat könnte den Kapitalismus zähmen.
Wie sollte er dies können wo beide, Staat und Kapitalismus doch weitestgehend identisch sind?
Erst aus dem Zusammenbruch dieses Systems als ganzem werden sich die Dinge ändern.
Bevor wir nicht gegen die Wand geknallt sind wird niemand in der Lage sein, daß Lenkrad in eine andere richtung zu drehen.
Den wir sind viel zu viele und wir leben weit über unsere Verhältnisse. Wir verbrauchen als Menschheit zu viel von dem was natürlich regeneriert werden kann und zerstören damit für lange Zeit die Lebensgrundlage für das bloße Überleben eines beachtlichen Anteils von uns.
Daher ist die Zukunft ein Zusammenbruch und ein Massensterben, und erst aus diesem wird etwas neues entstehen können. (Oder auch nicht)
Was man aber machen sollte (aber in Wahrheit auch nicht kann):
Alle Entwicklungshilfe vollständig abschaffen! Einschließlich des Ministeriumg und dann sollte man alle damit betrauten fristlos entlassen und/oder vor Gericht stellen.
(Aber auch nur alles Träume)
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Noch eine interessante Sache, die ich zwar schon wußte, aber der Umfang war selbst mir nicht klar:
In der SZ wurden gestern in einem Artikel Zahlen veröffentlicht, wieviel Fisch von EU Fangflotten vernichtet wird, der eigentlich nutzbar wäre.
Das es so was gibt, wußte ich wie geschrieben bereits, aber die tatsächliche Menge die einfach vernichtet wird ist unglaublich:
Für eine Portion Fisch von 300 Gramm werden systematisch fast 2 kg anderer Fische weggeworfen. Als Müll ! Die werden noch nicht mal Hühnerfutter oder dergleichen.
Selbst Deutsche Fischer in Nord- und Ostsee vernichten systematisch ungefähr Ein Drittel ihrer Fänge.
Das hat zwei Gründe:
1 Man hat von der EU vorgeschriebene Fangquoten in Bezug auf die Menge. Die Fischer werden bestraft, wenn sie Fische vermarkten, deren Quote sie schon erfüllt haben. Ist die Quote erreicht, werden Fische der jeweiligen Art einfach weggeworfen, weil die Menge erreicht wurde, und dies nur tot damit die Konkurrenz aus anderen Ländern diese Fische nicht kriegt.
2 Verschiedene Fischarten bringen unterschiedlich viel. Daher werden vorherige Fänge weniger wertvoller Fische entsorgt wenn später größere Mengen wertvoller Fische noch gefangen werden. Kleinere Fische bringen ferner weniger Geld als große, daher werden kleinere Fische weggeworfen wenn eine Menge größere Fische später noch gefangen werden.Man tauscht also noch auf dem Meer je nach Fang die Ladung aus um den Profit zu steigern.
Das ganze geht so weit, daß die EU die Vernichtung von Teilen des Fangs sogar vorschreibt.
Die Folge: Für je
1 Portion Fisch
die wir essen werden ungefähr
6 Portionen Fisch VERNICHTET:
Ein wirklich lustiges Vorgehen wenn man sich überlegt wie stark überffischt die Weltmeere schon sind und wie enorm problematisch die Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrung in diesem Jahrhundert werden wird.
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Zitat:20.12.2008
Kann Bio die Welt ernähren?
VON JOST MAURIN
...
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Man könnte mit Biolandwirtschaft durchaus bei Idealen Verhältnissen ca 10 Milliarden Menschen auf der Erde ernähren. Also deutlich mehr als überhaupt zur Zeit existieren.
Es ist ist nur allzu verständlich wenn die Hersteller von Kunstdünger und Pestiziden behaupten, es wäre nicht möglich.
Was diese Narren aber gar nicht begreifen ist, daß innerhalb des nächstens Jahrhunderts Kunstdünger (der überwiegend aus fossilen Brennstoffen ! hergestellt wird) vom Preis her nicht mehr bezahlbar sein wird und nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen wird.
In 100 Jahren wird der Kunstdünger als Lösung am Ende sein und dann?
Es ist sogar absolut notwendig, zu einer nachhaltigen Biolandwirtschaft zu wechseln. Die konventionelle Landwirtschaft laugt die Böden zu sehr aus. Das bedeutet, daß der Ertrag auf solchen Böden mit dem Ende der Kunstdüngung drastisch sinkt und zwar umso drastischer, je extremer vorher der Einsatz von Dünger war.
Das in Deuschland im Schnitt der Ertrag um 40% fällt wenn man auf Biolandwirtschaft umstellt liegt liegt vor allem daran, daß die Böden erschöpft und ausgelaugt sind.
Dafür ist dieser Ertrag der dann erzielt wird nachhaltig, das heißt auch in 100 Jahren noch wird dieser Ertag erzielbar sein.
Auf vielen Böden in den Entwicklungsländern, die nicht so jung sind wie die Böden in Deutschland (entstanden aber der Eiszeit) führt die konventionelle Landwirtschaft mit Dünger und Pestiziden zu einer noch viel größeren Auslaugung des Bodens. Dort gehen die Böden durch diese Form der Landwirtschaft sogar dauerhaft kaputt.
Gerade in den Dritte Welt Ländern ist es daher noch viel notwendiger, überhaupt erst gar nicht damit anzufangen.
Die Katastrophalen Folgen dieser Fehlentwicklung sind bereits jetzt in Indien sichtbar wo sich tausende von Bauern durch das Trinken von Pestiziden und Insektiziden aus Protest und Verzweiflung umgebracht haben!
Die Rechnung ist einfach falsch, die die Lobbyisten hier aufmachen: Natürlich holt man innerhalb der nächsten Jahre mehr nahrung heraus, aber langfristig ! insgesamt sogar weniger.
Man muß die Nahrung die eine Fläche produziert im Verhältnis zur Zeit sehen. Wenn man nur 10 jahre betrachtet, so erzielt die konventionelle Landwirtschaft mehr Menge.
Geht man aber weiter, so fällt sie wieder zurück und am Ende hat man mit nachhaltiger biologischer Landwirtschaft viel mehr an Menge produziert.
Noch darüber hinaus sicherer, mit einer geringeren Ausfallwahrscheinlichkeit.
Viele der Produktionsprobleme resultieren ja aus der Methodik selbst, aus dem Massenanbau einiger weniger, überzüchteter Sorten. Diese Industrie profitiert also von der Lösung von Problemen die sie selber produziert hat.
Eine echte Lösung wäre also nicht konventionelle Landwirtschaft sondern die Loslösung von den starren Ideen bestimmte Pflanzen anzubauen. Es gibt sehr viele Essbare Pflanzen mit hervorragender Leistung die heute kaum oder gar nicht genutzt werden.
Darüber hinaus muß man vom Fleisch weg, was heute Biomasse mit der Fleischproduktion verbraucht wird ist aberwitzig.
Diese Punkte werden ja in dem Text auch genannt. Sie sind allgemein bekannt und werden dennoch nicht umgesetzt.
Schon jetzt im Augenblick produziert die Menscheit mehr Nahrung als die Menschheit selber braucht.
Es ist also nur eine Verteilungsfrage und nicht eine Frage der Produktion.
Die Preise steigen nicht wegen Produktionsproblemen sondern wegen Verteilungsproblemen, wegen Spekulanten, wegen Transportkosten, wegen Kosten für dünger, chemikalien und Maschinen und wegen Verschwendung.
Solange wir uns den Luxus erlauben für je 1 Portion Fisch um die 6 Portionen Fisch einfach wegzuwerfen und zu vernichten und solange die EU Geld dafür bezahlt Lebensmittel zu vernichten um die Preise zu stabilisieren, solange kann von einer Produktionskrise noch gar keine Rede sein.
Die Verbrecher die den Hunger weltweit verschulden sind ebendiese Vertreter der Industrie die sich hier über den Biolandbau echauffieren.
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