Palästina
Quintus Fabius schrieb:Viel problematischer als die Abwässer ist die jahrelange Überfischung der Bestände durch die palästinensischen Fischer. Die Palästinenser haben einfach jahrelang zu viel gefischt, die Bestände dort geben das nicht her (was aber ein weltweites Phänomen ist)....
wobei anzumerken ist, dass die Palästinenser gar keine andere Möglichkeit hatten, als in ihrem begrenzten Seestreifen direkt vor der Küste zu fischen.
Und tatsächlich ist diese "Fischereigrenze" eine reine Willkürmaßnahme der Israelischen Regierung. Denn die Küsten lassen sich genauso überwachen, wenn die Fischerboote ein paar Seemeilen mehr rausfahren dürften.

Aber das ist insgesamt eher ein nachrangiges Problem. Israel blockiert generell und "hungert aus":
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutschlandfunk.de/menschenrechtler-israel-blockiert-zugang-zum-gaza-streifen.353.de.html?drn:news_id=392400">http://www.deutschlandfunk.de/menschenr ... _id=392400</a><!-- m -->
Zitat:Mittwoch, 20. August 2014

Menschenrechtler: Israel blockiert Zugang zum Gaza-Streifen
Human Rights Watch und Amnesty International haben Israel aufgefordert, ihren Mitarbeitern sofort Zugang zum Gazastreifen zu ermöglichen. Die Organisationen kritisierten in New York, seit Beginn des Gaza-Krieges Anfang Juli sei die Einreise über den israelischen Kontrollpunkt nicht mehr möglich gewesen. Es müssten aber dringend weitere Experten dorthin gelangen, um mögliche Kriegsverbrechen durch israelische Soldaten und Hamas-Kämpfer zu untersuchen.
...
und welche möglichen Kriegsverbrechen u.U angesprochen sind, macht der STERN deutlich:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stern.de/politik/ausland/gaza-krieg-israel-bestaetigt-versuchte-toetung-von-hamas-militaerchef-2132155.html#utm_source=standard&utm_medium=rss-feed&utm_campaign=alle">http://www.stern.de/politik/ausland/gaz ... paign=alle</a><!-- m -->
Zitat:Israel bestätigt versuchte Tötung von Hamas-Militärchef

20. August 2014, 08:45 Uhr

... Einer dieser (israelischen Luft-) Angriffe galt dem Militärchef der Hamas - und traf seine Familie.
....
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Es ist kein Kriegsverbrechen einen gegnerischen Kommandeur mitsamt seiner Familie auszuschalten. Der entstehende Kolateralschaden steht da definitiv nicht außer Verhältnis zum konkreten militärischen Vorteil.
Und im Moment sieht es ja auch ganz gut aus, Deif scheint endlich das bekommen zu haben was er verdient.


Zur Seeüberwachung; mit jeder Meile steigt das zu überwachende Gebiet exponentiell. Da die Ressourcen der israelischen Marine beschränkt sind die Hamas die Seegrenze in der Vergangenheit zum Waffenschmuggel genutzt hat ist daran Garnichts Willkür.
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Ich sehe die Geschichte mit den Auswirkungen der Meeresverschmutzung auf Gaza bzw. dass die Israelis die Verantwortung dafür zu tragen hätten, überaus kritisch.

1.) Wenn man sich die Häfen im östlichen Mittelmeergebiet anschaut, so wird man überall eine entsetzliche Verschmutzung erkennen können. Egal ob nun Gaza, Beirut, Tripolis, Latakia oder Alexandria: Die Verschmutzung ist oftmals derart eklatant, dass ein Verspeisen der dort gefangenen Meerestiere fast einem Suizidversuch gleichkäme. Hier den Israeli eine Absicht bezüglich eines gezielten Vergiftens der "Fischgründe" anzudichten, ist fast schon ein Versuch, die alten "Brunnenvergiftergeschichten" des Mittelalters wieder zu bemühen.

2.) Innerhalb der knapp vier Wochen Krieg fielen 234,6 Tonnen (nach palästinensischen Angaben) und somit etwa 6-8% des Jahresfanges (insg. ca. 2.400 Tonnen) "aus", also genau das, was sie ansonsten pro Monat im Mittel gefangen hätten. Diese 234,6 Tonnen Ausfall fallen jedoch nicht ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass täglich in Gaza nach Schätzungen etwa 450 Tonnen Nahrungsmittel benötigt werden (was im Jahr und bei ca. 1,8 Mio. Einwohnern rund 165.000 Tonnen wären). Oder andersherum: Der Fischfang in Gaza trägt zum jährlichen Nahrungsbedarf rund 1,3% bei. Mit einer böswilligen Sabotage der "Fischereiflotte" dürfte also eine "Aushungerung" Gazas gar nicht machbar sein.

Man sollte also bei solchen "Geschichten" über absichtlich verseuchte Fischgründe eher sehr vorsichtig sein.

Schneemann.
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Die Hamas nutzt zur Zeit jede Feuerpause um "Kollaborateure", Zweifler und Verdächtige zu exekutieren.

Ohne Gerichtsprozess, ohne Anklage, der bloße Verdacht irgend eines Hamas Mitgliedes genügt.

Damit will man den zunehmenden Unmut in der Zivilbevölkerung von Gaza über die Hamas niederhalten. Der Gros der Zivilisten in Gaza hasst nämlich die Hamas inzwischen genau so sehr wie Israel, wird aber im Endeffekt von der Hamas mit Waffengewalt zum mitmachen gezwungen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://uk.reuters.com/article/2014/08/22/uk-mideast-gaza-executions-idUKKBN0GM0VY20140822">http://uk.reuters.com/article/2014/08/2 ... VY20140822</a><!-- m -->

Die Exekutionen finden inzwischen öffentlich statt, weshalb es hiermit erstmals Beweise dafür gibt und sollen die Moral der Zivilbevölkerung aufrecht erhalten.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/ausland/20bgcug-israel-fronten-raketen-beschossen#.hero.Beschuss%20von%20drei%20Fronten.587.264">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... en.587.264</a><!-- m -->
Zitat:...
Den erschossenen mutmaßlichen Spitzeln sei zuvor der Prozess gemacht worden, erklärte die Hamas.
....
Das Vorgehen gegen die angeblichen Informanten folgte auf gezielte Tötungen von Hamas-Funktionären durch die israelische Armee.
...
abgesehen davon, dass ich von diesen "Prozessen" nicht viel halte, weil sie nicht den Mindeststandards eines rechtsstaatlichen Verfahrens entsprechen dürften - diese Kollaborateure waren wohl nach Ansicht der Hamas im Endeffekt Agenten einer feindlichen Macht in einer Kriegssituation; das relativiert das Vorgehen - rechtfertigt es aber nicht.

Hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.epochtimes.de/Hintergrund-Aufarbeitung-der-bisherigen-Gaza-Konflikte-a1176878.html">http://www.epochtimes.de/Hintergrund-Au ... 76878.html</a><!-- m --> findet sich eine Zusammenstellung der Entwicklung:
Zitat: Hintergrund: Aufarbeitung der bisherigen Gaza-Konflikte

Epoch Times, Sonntag, 24. August 2014 10:28

Nach der Machtübernahme durch die radikalislamische Hamas erklärte Israel den Gazastreifen zum „feindlichen Gebiet“.
...

Juni 2006: Die israelische Armee rückt zur Befreiung des am 25. Juni verschleppten Soldaten Gilad Schalit mit Bodentruppen in den Gazastreifen ein. Der UN-Menschenrechtsrat verurteilte Israel wegen eines Artillerieangriffs auf Zivilisten in Bet Hanun im Gazastreifen.
...

Dezember 2008: Um dauernden Raketenbeschuss aus Gaza zu unterbinden, startete Israel die Offensive „Gegossenes Blei“, bei der auch Bodentruppen eingesetzt wurden. Dabei wurden rund 1400 Palästinenser getötet. Eine von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beauftragte Kommission unter Vorsitz des südafrikanischen Richters Richard Goldstone warf sowohl Israel als auch der im Gazastreifen herrschenden Hamas Kriegsverbrechen und mögliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
...

Mai 2010: Bei dem blutigen Militäreinsatz gegen eine Gaza-Hilfsflotte brach Israel nach Ansicht von UN-Ermittlern internationales Recht. Das Aufbringen des türkischen Schiffs „Mavi Marmara“, bei dem neun Gaza-Aktivisten getötet wurden, habe „auf hoher See klar gegen das Recht verstoßen“, hieß es in dem Bericht des UN-Menschenrechtsrats. Der Angriff sei nicht durch Artikel 51 der UN-Charta gerechtfertigt. Dieser erlaubt Staaten die Selbstverteidigung und die Abwehr von Terroristen. Der Report bezeichnete auch Israels Blockade des Gazastreifens als ungesetzlich.
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November 2012: Nach mehrtägigem Raketenbeschuss durch militante Palästinenser tötete Israel den Hamas-Militärchef Ahmed Dschabari. Daraufhin begann ein achttägiger Schlagabtausch beider Seiten, bei dem mehr als 160 Menschen starben. Laut Human Rights Watch verstieß die Armee mit Angriffen auf palästinensische Journalisten gegen internationales Recht. ... UN-Generalsekretär Ban verurteilte den Angriff „auf das Schärfste“: „Kein Umstand rechtfertigt es, Zivilisten ins Visier zu nehmen.“
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@Erich
Zitat:abgesehen davon, dass ich von diesen "Prozessen" nicht viel halte, weil sie nicht den Mindeststandards eines rechtsstaatlichen Verfahrens entsprechen dürften...
Irgendwie habe ich ein wenig meine Probleme mit diesem Satz. Ich meine, wir reden hier von einer u. a. Terrororganisation, die öffentlich und TV-medial Leute massakriert, weil sie diese als Spitzel verdächtigt. Kann bzw. sollte man denn da überhaupt beinahe relativierend mutmaßen, dass "Mindeststandards eines rechtsstaatlichen Verfahrens" nicht eingehalten worden sein könnten? Genau genommen liegt doch die Antwort schon mehr als überdeutlich auf der Hand, oder?

Schneemann.
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Zudem ist höchst fraglich, dass das überhaupt Informanten waren. Es sieht eher so aus, dass sich da die Hamas ziemlich willkürlich maximal Mitglieder einer Konkurrenzorganisation gekrallt und an die Wand gestellt hat.
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Schneemann schrieb:.... Ich meine, wir reden hier von einer u. a. Terrororganisation, die öffentlich und TV-medial Leute massakriert, ...
Schneemann.
Wir reden hier von einer Organisation, die von den Israelis ("divide et impera") als Gegengewicht zur Fatah aufgebaut und gefördert wurde, und die dementsprechend dann auch noch im Gaza-Streifen in halbwegs demokratischen Wahlen die Mehrheit erhalten hat.
Und wir reden von einer Organisation, die ideologisch den Muslim-Brüdern nahe steht, und damit etwa dem türkischen Präsidenten - nicht aber den Salafisten, die wiederum wahabitisch geprägt sind und von den Fundamentalislamisten aus Saudi Arabien gefördert wurden und werden.
Und man kann jetzt durchaus fragen, wer bei diesen Anfängen die Radikalisierung verursacht hat.
Ich sag's mal so:
Wer diese Organisation erst fördert und dann in die Ecke stellt und bekämpft, darf sich nicht beschweren, wenn sich Mitglieder der Organisation radikalisieren. Das führt nämlich zur "sich selbst erfüllenden Prophezeiung".

Leute massakriert werden übrigens auch in den USA, allerdings i.d.R. nicht öffentlich und TV-medial.
"Öffentlich und TV-medial" werden dagegen auch in Saudi Arabien Leute massakriert. Nach dieser Logik wären die Saudis auch eine Terror-Organisation ....
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.swissinfo.ch/ger/bedingung-fuer-frieden--anerkennung-israels-und-palaestinas-als-staaten/40579082?rss=true">http://www.swissinfo.ch/ger/bedingung-f ... 2?rss=true</a><!-- m -->
Zitat:Stimmen von Schweizer Juden

Bedingung für Frieden: Anerkennung Israels und Palästinas als Staaten

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/netanjahu-israel-gaza">http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... srael-gaza</a><!-- m -->
Zitat:Netanjahu verlangt von Abbas den Bruch mit der Hamas

Israels Regierungschef hält neue Umstände für möglich, die zum Frieden führen könnten. Die Palästinenser müssten Entscheidungen treffen, sagte Netanjahu im TV-Interview.


30. August 2014 17:02 Uhr ....
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@Erich
Zitat:Wir reden hier von einer Organisation, die von den Israelis ("divide et impera") als Gegengewicht zur Fatah aufgebaut und gefördert wurde...
Ist dies denn so? Dass die Hamas gezielt von den Israelis mitaufgebaut worden ist, ist eine recht oft kolportierte Behauptung. Indessen jedoch gibt es dafür keinen einzigen Beweis. Allerdings wird diese Behauptung in regelmäßigen Abständen und auch öfters von - sagen wir mal vorsichtig - "linkeren" Kreisen benützt, da diese unterstellen bzw. so untermauern wollten, die "US-hörigen" Israelis hätten mit diesem "Schachzug" die eher säkular-sozialistischen oder dem Marxismus nahe stehenden Palästinensergruppen (u. a. auch die PLO und ihre Ableger wie die PFLP) ausbooten wollen.
Zitat:...und die dementsprechend dann auch noch im Gaza-Streifen in halbwegs demokratischen Wahlen die Mehrheit erhalten hat

Meines Wissens nach hat sie sich letztlich in einem internen Machtkampf 2007 in Gaza an die Macht geschossen und mindestens 100 Fatah-Anhänger und wohl auch Unbeteiligte umgebracht.
Zitat:Und wir reden von einer Organisation, die ideologisch den Muslim-Brüdern nahe steht, und damit etwa dem türkischen Präsidenten - nicht aber den Salafisten, die wiederum wahabitisch geprägt sind und von den Fundamentalislamisten aus Saudi Arabien gefördert wurden und werden.
Bist du dir da sicher? Meinst du nun eben diesen jenen türkischen Präsidenten, der sich von den Muslimbrüdern öffentlich abgewendet hatte (und z. B. die Machtübernahme durch Mursi und Co. 2013 in Ägypten offiziell als Putsch von "Gnaden Israels" angesehen hat) und die "moderate" Salafiya als erstrebenswert eingestuft hat? Im Übrigen sind sich manche Ideologen in Saudi-Arabien und der Türkei sich näher, als du es hier darstellst. Man bräuchte nur einen Blick über die Grenze nach Syrien werfen.
Zitat:Und man kann jetzt durchaus fragen, wer bei diesen Anfängen die Radikalisierung verursacht hat.

Bezüglich der Hamas? Da könnte man zurückgehen bis in die 1930er Jahre.
Zitat:Leute massakriert werden übrigens auch in den USA, allerdings i.d.R. nicht öffentlich und TV-medial.
Ich bin Gegner der Todesstrafe, insofern wäre hier ein Vergleichen doch recht müßig. Indessen besteht sicherlich noch ein Unterschied zwischen einem demokratisch legitimierten Staat wie den USA und einem absolut unübersichtlichen und zersplitterten Machtkonglomerat einer hysterischen Terrorgruppe, wo man nicht mal halbwegs einschätzen kann, wo "Judikative" und "Exekutive" stehen bzw. überhaupt beginnen und wo quasi jeder eine "Scharfrichterfunktion" übernehmen kann. Die Hinrichtungen der Hamas haben insofern den gleichen Charakter wie ein Lynchexzess in Schwarzafrika, wo jemandem ein brennender Autoreifen übergezogen wurde.

Schneemann.
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Schneemann schrieb:@Erich
Zitat:Wir reden hier von einer Organisation, die von den Israelis ("divide et impera") als Gegengewicht zur Fatah aufgebaut und gefördert wurde...
Ist dies denn so? Dass die Hamas gezielt von den Israelis mitaufgebaut worden ist, ist eine recht oft kolportierte Behauptung. Indessen jedoch gibt es dafür keinen einzigen Beweis. Allerdings wird diese Behauptung in regelmäßigen Abständen und auch öfters von - sagen wir mal vorsichtig - "linkeren" Kreisen benützt, da diese unterstellen bzw. so untermauern wollten, die "US-hörigen" Israelis hätten mit diesem "Schachzug" die eher säkular-sozialistischen oder dem Marxismus nahe stehenden Palästinensergruppen (u. a. auch die PLO und ihre Ableger wie die PFLP) ausbooten wollen....

Was ja auch alles andere als abwegig ist. Gegen das Gespenst des Sozialismus war immer jede Allianz gerechtfertigt, egal mit wem. Gegen Nicaraguas Sandinisten hat man mit dem angeblich verfeindeten Iran zusammengearbeitet (Iran-Contra-Affäre) und gegen die Russen in Afghanistan mit den Dschihadisten aus aller Welt. Warum man da ausgerechnet in Palästina eine Ausnahme hätte machen sollen indem man mal nicht die reaktionäre Seite unterstützt, erschließt sich mir nicht.
Nicht dass mir die PLO jemals irgendwie sympathisch gewesen wäre.
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Zitat:Iran National Library to restore Gaza library
...the national library of Gaza did not survive the attacks and was destroyed.

Since a nation’s cultural identity is the most important part of the national memory and represents the history of each country’s different ethnic groups, the National Library of Iran has announced that it attempts to send books and experts to assess the situation in order to begin restoring the Palestine’s valuable resources and its national library.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.mehrnews.com/detail/News/103926">http://en.mehrnews.com/detail/News/103926</a><!-- m -->
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Mitleser schrieb:Was ja auch alles andere als abwegig ist. Gegen das Gespenst des Sozialismus war immer jede Allianz gerechtfertigt, egal mit wem. Gegen Nicaraguas Sandinisten hat man mit dem angeblich verfeindeten Iran zusammengearbeitet (Iran-Contra-Affäre) und gegen die Russen in Afghanistan mit den Dschihadisten aus aller Welt. Warum man da ausgerechnet in Palästina eine Ausnahme hätte machen sollen indem man mal nicht die reaktionäre Seite unterstützt, erschließt sich mir nicht.
Nicht dass mir die PLO jemals irgendwie sympathisch gewesen wäre.
Nur weil etwas nicht abwegig ist ist es noch lange kein Beweis.
Tatsächlich ist es so, dass Israel die Aktivitäten Hamas in den Siebzigern duldete. Diese lagen bis Mitte der Achtziger allein im zivilen, sozialen Bereich, man hatte also so oder so kaum einen Grund die Organisation zu zerschlagen.
Und wäre man gegen sie vorgegangen würden sich die üblichen Verdächtigen wahrscheinlich noch heute darüber empören. Zudem hatte man mit dem palästinensischen Terror in jener Zeit auch so mehr als genug zu tun.
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Siehe dazu den folgenden Artikel aus dem Wall Street Journal:
Zitat:How Israel Helped to Spawn Hamas
By Andrew Higgins
Updated Jan. 24, 2009 12:01 a.m. ET
...
"Hamas, to my great regret, is Israel's creation," says Mr. Cohen, a Tunisian-born Jew who worked in Gaza for more than two decades. Responsible for religious affairs in the region until 1994, Mr. Cohen watched the Islamist movement take shape, muscle aside secular Palestinian rivals and then morph into what is today Hamas, a militant group that is sworn to Israel's destruction.

Instead of trying to curb Gaza's Islamists from the outset, says Mr. Cohen, Israel for years tolerated and, in some cases, encouraged them as a counterweight to the secular nationalists of the Palestine Liberation Organization and its dominant faction, Yasser Arafat's Fatah. Israel cooperated with a crippled, half-blind cleric named Sheikh Ahmed Yassin, even as he was laying the foundations for what would become Hamas. Sheikh Yassin continues to inspire militants today; during the recent war in Gaza, Hamas fighters confronted Israeli troops with "Yassins," primitive rocket-propelled grenades named in honor of the cleric.
...
A look at Israel's decades-long dealings with Palestinian radicals -- including some little-known attempts to cooperate with the Islamists -- reveals a catalog of unintended and often perilous consequences.
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When it became clear in the early 1990s that Gaza's Islamists had mutated from a religious group into a fighting force aimed at Israel -- particularly after they turned to suicide bombings in 1994 -- Israel cracked down with ferocious force. But each military assault only increased Hamas's appeal to ordinary Palestinians. The group ultimately trounced secular rivals, notably Fatah, in a 2006 election supported by Israel's main ally, the U.S.
...
Mr. Segev says he had regular contact with Sheikh Yassin, in part to keep an eye on him. He visited his mosque and met the cleric around a dozen times. It was illegal at the time for Israelis to meet anyone from the PLO. Mr. Segev later arranged for the cleric to be taken to Israel for hospital treatment. "We had no problems with him," he says.

In fact, the cleric and Israel had a shared enemy: secular Palestinian activists. After a failed attempt in Gaza to oust secularists from leadership of the Palestinian Red Crescent, the Muslim version of the Red Cross, Mujama staged a violent demonstration, storming the Red Crescent building. Islamists also attacked shops selling liquor and cinemas. The Israeli military mostly stood on the sidelines.
...
Clashes between Islamists and secular nationalists spread to the West Bank and escalated during the early 1980s, convulsing college campuses, particularly Birzeit University, a center of political activism.

As the fighting between rival student factions at Birzeit grew more violent, Brig. Gen. Shalom Harari, then a military intelligence officer in Gaza, says he received a call from Israeli soldiers manning a checkpoint on the road out of Gaza. They had stopped a bus carrying Islamic activists who wanted to join the battle against Fatah at Birzeit. "I said: 'If they want to burn each other let them go,'" recalls Mr. Harari.

A leader of Birzeit's Islamist faction at the time was Mahmoud Musleh, now a pro-Hamas member of a Palestinian legislature elected in 2006. He recalls how usually aggressive Israeli security forces stood back and let conflagration develop. He denies any collusion between his own camp and the Israelis, but says "they hoped we would become an alternative to the PLO."
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://online.wsj.com/news/articles/SB123275572295011847">http://online.wsj.com/news/articles/SB1 ... 2295011847</a><!-- m -->

...und man kombiniere diesen Sachverhalt mit folgender Forderung: :mrgreen:

Zitat:Ja‘alon: Hamas-Unterstützer verurteilen
HERZLIJA (inn) – Die Weltgemeinschaft muss Staaten stärker in Augenschein nehmen, die Terrorismus fördern. Das hat der israelische Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon am Montag gefordert. Insbesondere nannte er die Türkei, Katar und den Iran.

Ja‘alon warf der Türkei vor, Terroristen der radikal-islamischen Hamas zu beherbergen und deren Handeln damit zu unterstützen. „Das ausländische Hauptquartier der Hamas befindet sich in der Türkei“, sagte Ja‘alon auf der 14. Internationalen Konferenz des Instituts für Terrorismus-Bekämpfung in Herzlija.
...
Zu den Ländern, die die Hamas fördern, gehöre auch der Golfstaat Katar, fuhr Ja‘alon laut dem Nachrichtenportal „Arutz Scheva“ fort. Der Iran wiederum schicke sich an, seine Unterstützung der Hamas zu erneuern, „denn sie hat sich als Front gegen den ‚zionistischen Feind‘ bewährt“.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.israelnetz.com/sicherheit/detailansicht/aktuell/jaalon-hamas-unterstuetzer-verurteilen-89357/">http://www.israelnetz.com/sicherheit/de ... len-89357/</a><!-- m -->
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