Iran
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Zitat:Auseinandersetzungen in Teheran eskalieren

27. Dezember 2009 Bei heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des erzkonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadineschad und Sicherheitskräften hat es am Sonntag in Teheran erstmals seit den Protesten im Juni wieder Tote gegeben. Das bestätigte das staatliche iranische Fernsehen am Abend.
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Zitat:Iran
Der Rhythmus der Proteste wird immer schneller

Von Rainer Hermann
27. Dezember 2009 In den Straßen Teherans ist die Konfrontation zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten wieder zu einem Dauerzustand geworden. ....
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Zitat:27.12.2009, 21:53
Proteste im Iran
Mussawi-Neffe angeblich tot
Die Protestwelle im Iran gegen die Regierung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad erreicht einen Höhepunkt. Ein Neffe von Oppositionsführer Mussawi soll bei Ausschreitungen getötet worden sein.
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Zitat:Acht Tote und Hunderte Festnahmen im Iran

Demonstranten ziehen sich zurück - vorerst

Mindestens acht Tote und offenbar Hunderte Festnahmen - das ist die Bilanz der jüngsten schweren Auseinandersetzungen zwischen iranischer Polizei und Regimegegnern. Unter den Inhaftierten sollen auch mehrere Oppositionspolitiker sein.
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...und...
Zitat:Unruhen in Iran

Teheran wirft dem Westen Lügen vor

Iran sucht Schuldige für die Proteste im eigenen Land und bezichtigt den Westen, die Unruhen zu schüren. Jetzt wurde der britische Botschafter einbestellt. Die Regierung in London verbreite Lügen, sagte Außenminister Mottaki - und drohte mit einer harschen Antwort.
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...und...
Zitat:Basidsch-Milizen im Iran

Die für die "Drecksarbeit"

Sie sind die brutalste Waffe des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad in den Auseinandersetzungen mit Demonstranten und Regimegegnern: die Basidsch-Milizen. Oft in zivil gekleidet, auf Motorrädern, bewaffnet mit Schlagstöcken und Messern, gehen sie massiv gegen Zivilisten vor. Sie erledigen die Drecksarbeit. Nun hat zum ersten Mal seit den Wahlen im Juni ein Basidsch-Milizionär ausgepackt: Im britischen Fernsehen berichtete er über die Methoden von Ahmadinedschads Schergen.
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Schneemann.
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Zitat:Iran
Wir sind die Straße

Von Swantje Karich
29. Dezember 2009 Nach dem schiitischen Ashura-Fest zeigt sich: Die iranische Regierung kann sich nur noch über Gewalt legitimieren. Sogar der Respekt vor der Religion ist in der Islamischen Republik passé.
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Zitat:Irans Regime verschärft den Ton

"Ekliger Mummenschanz" - aus dem Ausland gesteuert

Der Ton der iranischen Machthaber gegenüber der Opposition wird schärfer. Von einem von den USA und Israel inszenierten "ekligen Mummenschanz" sprach Präsident Ahmadinedschad, von einer "vandalierenden Minderheit" Außenminister Mottaki. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Shirin Ebadis Schwester Noushin festgenommen wurde.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/iran982.html">http://www.tagesschau.de/ausland/iran982.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zitat:29.12.2009, 22:15
Iran in Aufruhr
Gejagte werden zu Jägern
Das Regime in Teheran muss eine Ausweitung der Proteste fürchten. Einzelne Polizisten verweigern bereits Befehle. Und auch bislang unpolitische Iraner empört die Gewalt.
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p.s.:
Wo ist eigentlich Shahab3? Seit Beginn der Unruhen hab ich nichts mehr von ihm gelesen!
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Vielleicht hat er sich wegen der Ermahnung neulich geärgert (s. "heißer Draht") und meldet sich deswegen nicht mehr (?). Zumindest bleiben Einträge seit etwa dem Zeitpunkt aus.

Zum Thema:
Zitat:Atomstreit

USA wollen Irans Regime gezielt bestrafen

Im Atomstreit mit Iran verstärkt die US-Regierung ihren Druck. Laut einem Bericht der "Washington Post" erwägt das Weiße Haus, bestimmte Mitglieder des Regimes mit Sanktionen zu belegen. So soll Teheran an den Verhandlungstisch gezwungen werden.
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Schneemann.
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Zitat:Iran
Massenaufmarsch der Gegendemonstranten

30. Dezember 2009 Nach tagelangen Protesten der Opposition hat die Regierung jetzt ihre eigenen Anhänger mobilisiert. Bei staatlich organisierten Kundgebungen gingen am Mittwoch landesweit hunderttausende Sympathisanten von Präsident Ahmadineschad auf die Straße. Sie forderten die Todesstrafe für die Anführer der Opposition, die als Gotteslästerer beschimpft wurden. Die Polizei kündigte an, künftig mit noch größerer Härte gegen Antiregierungsproteste vorzugehen.
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interessanter Kommentar - allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Realität wirklich so klar ist wie der Denkansatz im Kommentar:
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Zitat:Iranische Führung verliert an Rückhalt
Mullahs versus Militär

Vom "Mullah-Staat" von einst ist der Iran mittlerweile weit entfernt. Immer stärker wird der Riss zwischen der schiitischen Geistlichkeit und der politischen Führung. Großajatollahs verweigern Präsident Ahamdinedschad die Unterstützung. Revolutionsgarden und Milizen werden immer mächtiger.

...zwischen der Macht im Staat und den weiten Teilen der schiitischen Geistlichkeit ist mittlerweile ein unübersehbarer Riss auszumachen. In den vergangenen Jahren hat der Iran einen immer stärkeren Kurs eingeschlagen, der vom Theologischen und hin zum Nationalistisch-Militärischen geht.
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Hinter Ahmadinedschad steht zwar der geistliche Führer Ajatollah Ali Chamenei, doch die Gegenseite kann mit Mehdi Karubi, Mohammed Chatami und Akbar Haschemi Rafsandschani gleich drei bekannte Theologen aufweisen, wenngleich keine sehr ranghohen. Allerdings haben sich vier der rund zehn ranghohen Großajatollahs, die es zurzeit im Iran gibt, stets hinter Forderungen der Opposition gestellt und keiner von ihnen öffentlich hinter den ultrakonservativen Präsidenten Ahmadinedschad.

Besonders deutliche Kritik kam dabei vom angesehendsten Theologen Irans, Hussein Ali Montaseri, der vergangene Woche verstorben ist. Und sein designierter Nachfolger, Jussef Sanei, dessen Hochschule letzte Woche von Mitgliedern der Basidsch angegriffen wurde, bezog eine ähnliche Position.
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Stand: 29.12.2009 11:32 Uhr
Mich irritiert vor allem der Begriff "Militär" in der Überschrift. Ich stimme zu, dass sich Iran von einer Theokratie in eine Diktatur verwandelt, wobei die Basidsch-Milizen als willige Handlanger de Politik auftreten - so wie die Nazi-Schlägertruppen (SA und SS) seinerzeit in Deutschland. Eine ausschlaggebende Rolle des Militärs - gar eine Militärdiktatur - sehe ich dagegen nicht.
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Erich schrieb:Mich irritiert vor allem der Begriff "Militär" in der Überschrift. Ich stimme zu, dass sich Iran von einer Theokratie in eine Diktatur verwandelt, wobei die Basidsch-Milizen als willige Handlanger de Politik auftreten - so wie die Nazi-Schlägertruppen (SA und SS) seinerzeit in Deutschland. Eine ausschlaggebende Rolle des Militärs - gar eine Militärdiktatur - sehe ich dagegen nicht.
Mit Militär sind hier ganz klar die Revolutionsgarde gemeint, nicht die regulären Streitkräft. Die Revolutionsgarde bilden den Rückhalt der Regierung, laut Wikipedia sind 13 von 21 Ministern ehemalige Offiziere der Revolutionsgarde, auch Ahmadinedschad kommt aus diesem Umfeld.
Daß der Pöbel der Basidsch-Milizen die gebildeten Mullahs anekelt, überrascht nicht. Die SA war bei den "preußischen" Beamten und Offizieren auch nicht beliebt. Deshalb hat Hitler die SA abserviert.
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Der Einfluss der Revolutionsgarden geht noch wesentlich tiefer.
Unter Achmed gelangten deren Offiziere nicht nur in die Regierung sondern auch in Behörden, Provinzregierungen und sogar in die Wirtschaft.
Die Macht der Garde ist damit extrem gewachsen (was nicht mal schlecht ist, bedenkt man die Alternative). Das der Klerus damit ein gesteigertes Problem hat ist verständlich.
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Es wäre interessant, wie das Verhältnis zwischen den Pasdaran und dem regulären Militär, dem Artesh, ist.
Stehen beide bloss im Wettbewerb zueinander, oder ist es eine erbitterte Rivalität? Bedenkt man, das die Pasdaran inzwischen - ganz ähnlich wie die SS im Dritten Reich - eine Art "Staat im Staat" bildet, erwarte ich eher ein von Misstrauen und Rivalität geprägtes Verhältnis zwischen Artesh und Pasdaran.
Fest steht jedenfalls, das der Streit zwischen Konservativen und Reformern im Iran die Artesh bereits voll erfasst hat. Damit dürfte sie für einen Einsatz zur Niederschlagung der Proteste nicht in Frage kommen.
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Tiger schrieb:Es wäre interessant, wie das Verhältnis zwischen den Pasdaran und dem regulären Militär, dem Artesh, ist.
Stehen beide bloss im Wettbewerb zueinander, oder ist es eine erbitterte Rivalität? Bedenkt man, das die Pasdaran inzwischen - ganz ähnlich wie die SS im Dritten Reich - eine Art "Staat im Staat" bildet, erwarte ich eher ein von Misstrauen und Rivalität geprägtes Verhältnis zwischen Artesh und Pasdaran.
Während des Golfkrieges hatte die iranische Führung ein tiefes Misstrauen gegen das reguläre Militär. Das war der Grund dafür, daß die Pasdaran immer weiter ausgebaut wurden. 30 Jahre nach der Revolution würde ich aber erwarten, daß das Militär gleichgeschaltet ist.
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zurück zu den aktuellen Unruhen:
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Zitat:Iran
Mussawi: Zögere nicht, zum Märtyrer zu werden

01. Januar 2010 Der iranische Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi hat in einer ersten Reaktion auf die jüngsten Unruhen erklärt, er sei bereit, für die Rechte des iranischen Volkes zu sterben. Das berichtete eine oppositionelle Webseite am Freitag. Der Leiter der Grünen Bewegung verurteilte außerdem die Gewalt von Polizei- und Sicherheitskräften, die zum Tod von acht Demonstranten geführt hatten.
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Werden die Dauerproteste im Iran zu einer Revolution mutieren?
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Zitat:Eine Frage der Religion
Die Polisarisierung setzt sich fort. Opposition wie Regierung kämpfen um die Unterstützung religiöser Iraner. Ein unblutiger Machtwechsel scheint inzwischen ausgeschlossen
Interessant ist die Beurteilung der Haltung des religiösen Lagers im Iran.
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ja, die Aussage:
Zitat:Ob aus Angst, politischem Kalkül oder Loyalität zum islamischen System – die religiösen Schichten sind unentschlossen, wie sie sich verhalten sollen. Die Opposition geht darauf ein, indem sie sich in religiösen Begriffen artikuliert, Reformen fordert und keine Revolution, ihre Kundgebungen an schiitischen Feiertagen abhält und sich solidarisch mit Chomeinis Visionen erklärt. Sie versucht, die gegenwärtigen Machthaber als religiöse Heuchler darzustellen.

Die Strategie der Regierung hingegen besteht darin, die Demonstranten nicht zu Gegnern des Regimes zu erklären, sondern als anti-islamisches und säkulares Lager zu verurteilen.
kommt mir sehr treffend vor. Allerdings ist der religiösen Opposition durch den Tod von Regimekritiker Montaseri auch ein "Sprachroh" abhanden gekommen, die religiöse Opposition muss sich unter einem neuen Sprecher erst wieder neu formieren.

Auch die ZEIT zeigt inzwischen auf, dass sich die politischen Machthaber von der religiösen Klerokratie entfernen. Allerdings bin ich trotz alledem skeptisch, ob die Aussage der ZEIT aus der Überschrift stimmt - ganz einfach, weil mir nicht klar ist, ob wirklich "das Volk" hinter der Opposition steht:
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Zitat:Iran
Diese Flamme erlischt nicht mehr

Mehr als eine Revolte: Die neuen Proteste in Iran zeigen, dass das Regime das Volk nicht besiegen kann

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Nicht das blutigste, aber wohl das erstaunlichste Bild des vergangenen Wochenendes boten staatliche Schlägertrupps, als sie die Privatmoschee von Staatsgründer Ajatollah Chomeini, damit ein Heiligtum der Islamischen Revolution, angriffen. Sie wollten nicht einem westlich orientierten Politiker buchstäblich an den Kragen, sondern mit Mohammed Chatami einem Theologen mit dem schwarzen Turban des Prophetennachfahren, der bis vor viereinhalb Jahren Staatspräsident der Islamischen Republik Iran war und in der Moschee eine religiöse Ansprache hielt.
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