(12.02.2025, 07:20)Diogenes schrieb: Es wäre sinnvoller die leichte Infanterie in ein bis zwei Großverbänden zu bündeln und dann geschlossen in den Einsatz zu schicken anstatt sie immer weiter zu zerstückeln und zu überspezialiseren.
Man kann auch beides machen. Eine leichte Infanteriedivision aus Brigaden der Fallschirm-, Gebirgs- und Küstenjäger, ergänzt um weitere Mittel zum Jagdkampf wie leichte Aufklärer, moderne Panzerjäger, Drohnen etc., kann genauso geschlossen im OHK eingesetzt werden, wie auch deren spezialisierte Einzelverbände in ihrem jeweiligen Terrain.
Zitat:Es sollen 6 Tender ersetzt werden. Macht wohl 3-4 MUsE.
Die primäre Aufgabe der MUsE bleibt die der Tender, also eines Versorgers und vorgeschobenen Abstützpunktes für kleinere Einheiten. Da können nicht weniger Schiffe die gleichen Aufgaben übernehmen, nur weil sie leistungsfähiger sind. Sie können sich halt nicht teilen und an zwei Orten gleichzeitig sein. Daher wird es wieder 6 solcher Schiffe brauchen, wenn man nicht konzeptionell etwas ändern sollte.
(12.02.2025, 09:47)Diogenes schrieb: Eine defensive Marineinfantrie ergibt für die lange Küstenlinie der Skandinavier Sinn. Vor allem in Verbindung mit Küstenartillerie.
Das ergibt in der gesamten Ostsee Sinn. Aber wir sollten auch nicht davon ausgehen, diese Kräfte primär in MeckPomm einzusetzen, sondern im Rahmen der BV in Polen, dem Baltikum und eben auch Skandinavien.
Zitat:Als Kompromiss schlage ich vor die Korvettengeschwader aufzulösen und mit Schnellbooten oder einem "maritimen Jagdgeschader" zu ersetzen.
Tatsächlich sollten mMn die Korvetten zukünftig in eine andere Richtung als bisher entwickelt werden, die stärker der Kriegsführung mit kleineren Einheiten dient.
(12.02.2025, 10:04)Quintus Fabius schrieb: Wie hier Jagdkampf aussehen könnte zeigt der Ukrainekrieg mit dem Einsatz leichter ukrainischer Infanterie im National Park "Biloberezhia Sviatoslava" und bei Chornomorsʹkyy Biosfernyy Zapovidnyk auf der entsprechenden Halbinsel und den davor gelagerten Inseln. Einige wenige Züge ukrainischer leichter Infanterie, dort amphibisch operierten, banden erhebliche russische Kräfte und stellen von dort aus ein fortwährendes Ärgernis für die Russen da. Im Verhältnis zum Aufwand und den Kosten waren die Einsätze dort höchst erfolgreich. Weitere solche Einsätze gab es im Mündungsdelta des Dnepr, südwestlich von Cherson, auch diese höchst erfolgreich.
Es wundert mich doch sehr, dass dieser Umstand kaum Beachtung findet in der aktuellen Debatte.
Zitat:Die Küsteneinsatzkompanie wiederum wird größtenteils für das teilaktive Heimatschutzregiment Marine verwendet, welches entsprechend den Objektschutz etc. übernimmt.
Dem würde ich widersprechen. Die Küsteneinsatzkompanie mit ihren spezialisierten Sicherungskräften ist mEn für Aktionen außerhalb der eigenen Liegenschaften wichtig. Letztere wiederum sind natürlich durch Reserveeinheiten zu sichern, da gebe ich dir Recht. Aber das setzt nicht die Kräfte der Küsteneinsatzkompanie frei. Die braucht man zusätzlich.
Zitat:Das Seebataillon als selbstständiger Verband wird damit aufgelöst, die Führungsstrukturen teils für das KSM, teils für die teilaktiven Sicherungskräfte weiter verwendet.
Warum sollte man nicht umgekehrt die vorhandenen Strukturen des Seebataillons nutzen und das KSM dort integrieren, um zur gleichen Gliederung zu gelangen? Das erscheint mir sehr viel schlüssiger.
(12.02.2025, 10:59)Diogenes schrieb: Wenn jetzt noch teilstreitkräfteübergreifend die Luftwaffe und Raketenartillerie mit eingebunden werden ist es ein Konzept.
Das wird mMn noch sträflich vernachlässigt. Einer der größten zu erzielenden Vorteile durch einen maritimen Jagdkampfverband, ist die Vielzahl an möglichen Stellungen für Raketenartillerie inkl. AShM und FlaRak.
Zitat:Mein könnte auch die Gebirgsjäger mit einbeziehen die eine Amphibische Vergangenheit haben und für den Winterkampf in Skandinavien prädestinert sind. So lässt sich die geringe Mannstärke kompensieren.
Noch sinnvoller wäre eigentlich ein Heeresverband, der entweder als Fallschirm- oder als klassischer Jägerverband sich auf Gefechtsführung im Umfeld von Wasser spezialisiert, ergänzend zu den Gebirgsjägern.
Hätte man einen solchen beim Heer, ließe sich die "echte" Marineinfanterie noch stärker in der Art von EGB-/Spezialkräften aufstellen, die für personalintensivere Operationen dann eben diese Heereskräfte unterstützen, vglb. den Bergführern. (Siehe Quintus' Ausführungen dazu)
(12.02.2025, 11:03)26er schrieb: Für mich ist die Frage, ob man dezidierte Bordeinsatzeinheiten (egal ob Zug oder Kompanie) überhaupt als solche vorhalten muss? Soweit ich weiß wurden die Bordeinsatzkompanien auch sehr spezialisiert ausgebildet. Ich glaube dass diese auch im selektiven Schießen ausgebildet wurden. Das passt auch dazu dass es dort mal kurzzeitig eine EGB-ähnliche Einheit gab. Das wurde dann aber nicht mehr weiterverfolgt.
D.h. sollten Küstenjäger/ Marineinfanterie generell jagdkampfbefähigt sein, würde m.E. reichen wenn man dann eine Zug turnusmäßig als Bordsicherung abstellt und vorher als Einheit nochmals spezifisch ausbildet.
Absolut! Ich halte Boarding zwar für weiterhin sehr wichtig aufgrund der hybriden Kriegsführung, aber das muss trotzdem von den selben Kräften erbracht werden, die den maritimen Jagdkampf führen sollen. Ich würde sogar beide Einsatzbereiche gleichberechtigt betrachten, wobei Boarding im Friedens- und Spannungsfall relevanter sein wird und Jagdkampf dann im LV/BV an Bedeutung gewinnt.
(12.02.2025, 16:10)alphall31 schrieb: Gibt es einen Luft Jagdkampf ...?
Ja, schon. Das machen bei uns sogenannte "Fallschirmjäger", schon mal von gehört?
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