08.06.2014, 16:58
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Zitat:Fast alle Marinen beschaffen von Schiffen einsetzbare, fliegende Drohnen (UAV – Unmanned Aerial Vehicle) oder überlegen einen Erwerb solcher Fluggeräte.
Auch die italienische Marine sucht nach Möglichkeiten, den Aufklärungshorizont ihrer schwimmenden Einheiten durch eine unbemannte, ferngesteuerte fliegende Komponente zu erweitern. Nach Marktsichtung und Vorauswertung hat sie sich Mitte Februar für den von der österreichischen Schiebel entwickelten Camcopter S-100 entschieden und inzwischen auch bereits eines dieser Geräte erhalten. Mit ein Grund für die Wahl dürfte auch der geringe Preis von weniger als 5 Mio. Euro für ein solches UAV gewesen sein.
Nach diversen Erprobungen an Land wird der Camcopter S-100 nun eine Woche in See erprobt. Mit dem Docklandungsschiff SAN GIUSTO als Erprobungsplattform sollen die Fähigkeiten zu Flugbetrieb (Starts/Landungen) auf einem Schiff, die Leistung der Sensoren und nicht zuletzt die Integration in die Systeme eines Kriegsschiffes in der Praxis getestet werden.
S-100 Camcopter auf der SAN GIUSTO (Foto: ita. Marine)
Der S-100 wurde von Schiebel vor etwa zehn Jahren aus schon seit den 1990er Jahren existierenden früheren Camcopter-Versionen entwickelt und wird seit 2006 serienmäßig in Wien gebaut. Der nur knapp drei Meter lange, von einem Wankelmotor angetriebene „unbemannte Hubschrauber“ kann bis zu sechs Stunden fliegen und dabei Aufgaben zur optischen Aufklärung erfüllen. Üblicherweise wird ein Flugweg vorprogrammiert und dann vom Camcopter autonom abgeflogen. Die Bodenstation (auch auf einem Schiff) überwacht lediglich den Flug und empfängt die übermittelten Bilder diverser (auch Wärmebild-)Kameras. Der Camcopter kann bei Bedarf aber auch komplett manuell (per Joystick) gesteuert werden. Sein Einsatzradius wird mit etwa 200 km angegeben.
Die derzeitige Erprobung auf der SAN GIUSTO - mit ihrem großen Flugdeck – könnte den Eindruck erwecken, dass der S-100 auch viel Platz benötigt. Das Gegenteil ist der Fall. Mit Startgewicht von nur 200kg, Rotordurchmesser von gerade einmal 3,4m und im Normalbetrieb nicht erforderlichen Start- und Landeanlagen ist der Camcopter vor allem auch für kleinere Schiffe hervorragend geeignet. Die Deutsche Marine plant wohl die Beschaffung für den Einsatz auf Korvetten Klasse 130.