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(12.02.2025, 02:34)Ottone schrieb: Weder Geiselbefreiung noch CSAR gehören zum Portfolio des Seebatallions, heute nicht und in Zukunft nicht. 200 Küstenjäger an einem Ort wäre ausgepsprochen viel, die Szenarien muss man deutlich kleiner denken.
Dann beschreib doch bitte mal ein realitisches Szenario.
https://www.hartpunkt.de/maritimer-jagdk...et-werden/
ich werde daraus einfach nicht schlau.
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Wir haben mittlerweile 19 Seiten zu diesem Thema hier, es ist gerade zu spät um das herauszukramen und zu wiederholen. Daher in aller Kürze nur Stichpunkte: Häfen, Schiffe im Hafen, kritische Infrastruktur, Führungseinrichtungen, Kommunikation, Sensoren (Küstenradar usw.), Begleitung & Sicherung von Nachschub ins Baltikum. Allgemen Raids sofern offensiv, ansonsten hat Quintus oben gerade ein paar weitere Möglichkeiten genannt. Im Detail muss man schauen wo die Abgrenzung zu KSM vorgenommen wird, sprich was die Jäger überfordern würde.
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Zitat: Das Heer hat nicht viele Jäger, und die haben keine Ausrüstung welche Salzwasser und salzhaltiger Luft standhält und haben keine passenden Boote, sie üben auch nicht in Häfen oder auf Schiffen, auf einer F125 verlaufen die sich sofort. Drei weitere Kompanien sind ohne Zweifel besser als nur eine einzige Hochwertkompanie Kampfschwimmer. Und vielleicht wächst da ja demnächst noch 'was.
Vor drei Jahren ca wurde der WIC abgeschafft , bis dahin konnten alle luftlande und Luftbeweglichen Einheiten des Heeres diesen Lehrgang besuchen. Die Luftlandebrigade hat in den letzten Jahren Amphibische Landungen in Belgien , auf Gotland , deutschen Nordseeküste , an niederländischen Küste , an der Ostssee vor Rostock , Dänemark usw. Durchgeführt. Die TE besitzen derzeit noch die Befähigung zur Waterborne Infiltration.
Zitat: Man verlegt das KSK nach Zypern um was zu machen?
Sollen die über Gaza abspringen oder doch mit den neuen Einsatzbooten den Strand von Rafah stürmen.
Warum sollten sie über Gaza abspringen wo sie doch mit ihrem polizeilichem Pendant in Israel waren?
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(12.02.2025, 02:53)alphall31 schrieb: Vor drei Jahren ca wurde der WIC abgeschafft , bis dahin konnten alle luftlande und Luftbeweglichen Einheiten des Heeres diesen Lehrgang besuchen. Die Luftlandebrigade hat in den letzten Jahren Amphibische Landungen in Belgien , auf Gotland , deutschen Nordseeküste , an niederländischen Küste , an der Ostssee vor Rostock , Dänemark usw. Durchgeführt.
Warum sollten sie über Gaza abspringen wo sie doch mit ihrem polizeilichem Pendant in Israel waren? Ich wusste nicht die GSG 9 in Israel war. Danke für die Info. Das ergibt auch Sinn. Ich wollte damit auch nur die Politik der leeren militärischen Gesten kritisieren.
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(12.02.2025, 02:52)Ottone schrieb: Wir haben mittlerweile 19 Seiten zu diesem Thema hier, es ist gerade zu spät um das herauszukramen und zu wiederholen. Daher in aller Kürze nur Stichpunkte: Häfen, Schiffe im Hafen, kritische Infrastruktur, Führungseinrichtungen, Kommunikation, Sensoren (Küstenradar usw.), Begleitung & Sicherung von Nachschub ins Baltikum. Allgemen Raids sofern offensiv, ansonsten hat Quintus oben gerade ein paar weitere Möglichkeiten genannt. Im Detail muss man schauen wo die Abgrenzung zu KSM vorgenommen wird, sprich was die Jäger überfordern würde.
Das sind mehrheitlich Defensivaufgaben, welche von gewöhnlichen Objektschutztruppen schon heute übernommen werden. Die Neuausrichtung soll ja bewusst offensiv sein.
"Allgemein Raids sofern offensiv," wozu?. Du riskierst deine wenige Jäger nicht für etwas das ein 155mm Geschoss genau so gut erledigen kann.
Zu der von Quintus angesprochenen Szenarien. Die Russen werden im Baltikum ihre bislang erfolgreiche Taktik der Hybriden Kriegführung wiederholen. Es hat in Georgien funktioniert und die Chancen auf einen Sieg in der Ukraine stehen gut. Russland wird versuchen die (russisch sprechende) Oppostionen zu radikaliseren und zu bewaffnen. Durch Attentate, Bestechung, Erpressung und Desinformation sollen die lokalen Regierungen destabilisert werden. Konventionelle Truppen werden dann die russiche Minderheiten "befreien". Der Plan ist bekannt.
Was sollen maritime Jagdkämpfer dagegen tun?
Wir konzentrieren uns viel zu sehr auf nutzlose militärische Nischenfähigkeiten. Den Hybriden Krieg gewinnt man durch Eloka, SIGINT, HUMINT. Wir brauchen Soldaten um die sozialen Netzwerke zu überwachen. Wir brauchen Maulwürfen in den pro - russischen Zellen. Wir brauchen Hacker um die Rechenzentren des FSB anzugreifen. Wir müssen unsere eigene Sabotagetrupps anheuern um die die Enegieexporte empfindlich zu stören. Wir müssen die russische Kommunikationswege überwachen. Wir müssen eigene AFD in Russland etablieren, natürlich Superwoke und Megagay.
Unsere Hauptaufgabe muss es sein eine konventionelle Konfrontation mit den Russen zu vermeiden. Nicht weil wir verlieren sondern gewinnen würden.
Aber nun zum letzen Mal: offensive amphibische Operationen sind immer aufwendig, immer komplizert und immer teuer. Doch das Wichtigste: Sie sind in der Ostsee nicht notwendig.
Ein Blick auf die Karte zeigt das die Ostsee ein de facto Nato Binnenmeer ist. Kalingrad muss im Kriegsfall so schnell wie möglich ausgeschaltet und besetzt werden. Die Heere der BRD und Polen unterstützt durch massive Luftangriffe werden diese Aufgabe übernehmen. Es ist davon auszugehen das Weißrussland Kriegpartei sein wird und ebenfalls besetzt werden muss, vielleicht mit Unterstützung der Ukraine. Spätenstens jetzt würden wohl Nuklearwaffen eingetzt werden. Während unsere Küstenjäger fröhlich in ihren schicken CB90 ein paar Runden drehen. Ich hoffe man beschafft das Wasserskimodul.
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(12.02.2025, 02:34)Ottone schrieb: Weder Geiselbefreiung noch CSAR gehören zum Portfolio des Seebatallions, heute nicht und in Zukunft nicht. 200 Küstenjäger an einem Ort wäre ausgesprochen viel, die Szenarien muss man mMn kleiner denken. Das Seebatallion selbst hat Aufklärer, die F125 wurde für das Seebatallion entworfen und nun sollen eben die Kampfboote hinzukommen für den kleinen Fussabdruck. MUsE wird dazu bekanntlich diskutiert. Strände gibt es in der Ostsee vergleichsweise wenige, Felsen und Bewuchs sowie kleine Häfen sind die Norm.
200 Infanteristen sind nicht zu viel. Ich meine in diesem Forum gelesen zu haben das die US Army für die Räumung eines Wohnblocks schon 200 Soldaten einplant. Das bezieht sich wohl auf ein COIN Szenario. In einem konventionellem Konflikt würde man die Gebäude umgehen oder einäschern.
Aus den Konflikten der jüngeren Vergangenheit lernen dennoch wir zwei Dinge:
1. Man hat nie genug Infanterie.
2. Wir überschätzen die offensive Kampfkraft von leichten (Spezial) Einheiten enorm.
Die Verluste russischer Sondereinheiten in der Ukraine sind gewaltig.
https://www.aljazeera.com/news/2023/4/14...kraine-war
https://nationalinterest.org/blog/buzz/r...war-213488
KSK, KSM, Fernspäher, Hochgebirgszüge, Fallschirmjäger (EGB), Kampfretter und die GSG9. Es muss auch mal reichen.
Es wäre sinnvoller die leichte Infanterie in ein bis zwei Großverbänden zu bündeln und dann geschlossen in den Einsatz zu schicken anstatt sie immer weiter zu zerstückeln und zu überspezialiseren.
Alles Spezielle kommt in das KSK und die GSG9 bekommt eine Sonderrolle.
Als Polizisten sind sie nicht verpfichtet Uniformen zu tragen und könnten so als operativer Arm des BND dienen. Dann können sie auch mit der Fähre in Litauen landen, amphibisch natürlich.
Zum Marine Teil. Das Seebattalion soll auch das KSM unterstützen und zu deren Aufgaben gehören auch Geisel und Gefangenbefreiung. Der entscheidene Punkt ist das die BW nicht in der Lage ist solche Einsätze durchzuführen. Es fehlen die Schiffe, das Personal und das Können. Meine Kritik bezieht sich vor allem auf die Marineinheiten.
Was mich zur zur F125, MUsE und den Kampfbooten bringt.
10 Cb90 Kosten wohl 37 Millionen
https://www.navalnews.com/naval-news/202...from-saab/
Bei 40 Einheiten sind wir bei min. 150 Millionen. Das MUsE Konzept überzeugt mich nicht und sieht verdammt teuer aus. Es sollen 6 Tender ersetzt werden. Macht wohl 3-4 MUsE. Ich denke 2 Millarden ist dabei noch vorsichtig geschätzt.
Die F125 (3,8 Milliarden insgesamt) können die gelandeten Kräfte nicht unterstützen sondern sind wie MUsE nur zum Selbsschutz befähigt. Die 127 mm lass ich nicht gelten und auch Iris T wird nichts ändern.
Wir werden also insgesamt 6 Milliarden (sehr vorsichtige Schätzung) in amphibische Fähigkeiten investieren die nicht mal ausreichen um einen Gefangengen aus den Händen der Houthi zu befreien.
Und wozu wir das alles in der Ostsee brauchen bleibt ein Rätsel.
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Zitat:https://www.hartpunkt.de/maritimer-jagdk...et-werden/
ich werde daraus einfach nicht schlau.
Der Begriff Jagdkampf ist militärisch definiert. Maritimer Jagdkampf ist also ein solcher, der amphibische Elemente enthält und/oder auf und von Schiffen aus geführt wird. Ansonsten aber ist es einfach Jagdkampf.
Das reicht von einem Begleitkommando dass ein ziviles Schiff gegen einen Piratenüberfall sichern soll indem es einfach auf diese mitfährt (keine Kriegsschiffe erforderlich) bis hin zu Operationen "hinter feindlichen Linien", bei denen man von Aufklärung (Küstenbeobachter), über die Bindung erheblicher feindlicher Sicherungskräfte bis hin zum Angriff auf bestimmte Hochwertziele agieren kann. Und wie geschrieben muss man das nicht auf maritime Einsätze / die Seekriegsführung beschränkt betrachten. Das wäre und ist auch und gerade entlang größerer Binnengewässer und an Flüssen eine durchaus wertvolle Fähigkeit.
Das wesentlichste: keine dieser Aufgaben erfordert eine F 125 oder andere größere Schiffe und ja, man könnte als Kritik anführen, dass man hier jetzt dezidiert neue Schiffe dafür beschaffen will. Das ist nicht unbedingt nötig / sinnvoll.
Auch die zweite Kritik, dass man die leichte Infanterie damit zersplittert und weiter überspezialisiert könnte man gelten lassen, aber das lässt meiner Meinung nach außer Acht, dass echte leichte Infanterie eigentlich immer spezialisiert sein muss. Und wenn man die Sache teilstreitkräfte-übergreifend betrachtet und hier gemeinsame Führungsstrukturen hätte, wäre eine Aufteilung spezialisierter leichter Infanterie nicht problematisch, sondern im Gegenteil, dann ein Vorteil da ihre jeweilige Spezialisierung so besser bewerkstelligt werden kann.
Verluste von Sondereinheiten / leichter Infanterie waren im übrigen schon immer sehr hoch. Darin liegt nichts neues, sie waren im 2WK beispielsweise prozentual noch mal deutlich höher als heute in der Ukraine. Deshalb hatte man damals auch ein völlig anderes Verständnis für solche Einheiten und rekrutierte diese auch anders. Das war eben nicht die überteuerte Elite, sondern der entbehrliche, anderweitig störende Ausschuss.
Ich stimme dir allerdings zu, dass hier konzeptionell noch etliche diskussionswürdige Punkte sind, aber das ändert nichts daran, dass eine solche Einheit sehr wohl kostengünstig aufgestellt werden könnte - also für sehr viel weniger Geld als jetzt hier angedacht und dass sie dann im Verhältnis zu ihrem Regieaufwand durchaus effizient wäre.
Zitat:Als Polizisten sind sie nicht verpfichtet Uniformen zu tragen und könnten so als operativer Arm des BND dienen. Dann können sie auch mit der Fähre in Litauen landen, amphibisch natürlich.
Als Randnotiz mit einem gewissen Kontext zum Kampf in Zivil: der Begriff Küstenjäger wurde im 2WK für Einheiten der Brandenburger verwendet.
https://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/km...nd/kja.htm
Nun im spezifischen zu einem erweiterten Einsatz der GSG-9 / der Bundespolizei (EGB+ Einheiten) in solchen Szenarien, in Zivil - Es könnten auch Küstenjäger in Zivil operieren, und/oder mit zivilen Booten, von zivilen Schiffen aus und es wäre besser. Warum? Weil die GSG-9 eine zu wertvolle, zu teure, zu aufwendige und zu wenig nachersetzbare hochspezalisierte Einheit ist, die schlicht und einfach im Verhältnis zu ihrem Aufwand und ihren Kosten ebenso nur hohe Verluste erleiden würde (wie alle anderen auch). Es wäre also gerade eben nicht effizient eine Einheit wie die GSG-9 für solche Einsätze zu verschwenden.
Gerade weil die GSG-9 so extrem spezialisiert ist, muss man sie für ihr Spezialgebiet vorhalten und auf dieses beschränkt einsetzen und eben nicht für gewöhnlichen COIN usw. vergeuden.
Ganz allgemein ist das ein Grundproblem heutzutage: man verwendet auch das KSK für Einsätze, die jeder Panzergrenadier gleichermaßen durchführen könnte. Man verwendet sehr teure, sehr aufwendige Eliteeinheiten für Einsätze, die ganz normale leichte Infanterie ausführen könnte. Exakt davon müssen wir weg und man muss normalen Einheiten nicht nur mehr zutrauen, man müsste sie auch endlich wieder dafür einsetzen.
Zitat:Das Seebattalion soll auch das KSM unterstützen und zu deren Aufgaben gehören auch Geisel und Gefangenbefreiung.
Was ich ebenso für einen Fehler halte. Man benötigt nicht mehrere verschiedene hochspezialisierte Geisel- und Gefangenenbefreiungseinheiten. Entsprechend müsste man das KSM von diesem Bereich befreien. Zudem müssten die Küstenjäger sehr eng mit dem KSM verwoben werden. Es stellt sich meiner Meinung nach sogar die Frage, inwieweit es nicht sinnvoller wäre sie einfach als Teil des KSM aufzustellen.
So würde ich das nämlich rein persönlich aufziehen: indem ich das KSM praktisch zu einer Regimentskampfgruppe aufbaue, in welche auch die Minentaucher und die Küstenjäger kommen und das Seebataillon dafür auflöse. Dafür würde ich umgekehrt die Küstenjäger von den Fähigkeiten und ihrem Aufgabenspektrum her aufwerten (so dass sie eine Art "Ranger" für die Kampfschwimmer wären). Ich halte diese Doppelstruktur von Seebataillon und KSM ohnehin für fragwürdig und unnötig.
Deutschland benötigt keine konventionelle Marineinfanterie, und entsprechende Sicherungsaufgaben würde ich teilaktiven Heimatschutz-Regimentern übertragen (Marine-Sicherungsstaffeln). Was wir benötigen sind maritime Sondereinheiten, also ein erweitertes KSM. Nicht für Geiselbefreiungen, nicht für Gefangenenextraktion, sondern für die unkonventionelle Kriegsführung entlang von Küsten.
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Ich stimme in fast allen Punkten zu.
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Allgemein:
Meiner Meinung nach, würde der maritime Jagdkampf auch einen großen defensiven Anteil beinhalten. Das steht da zwar nicht so klar in dem Artikel. Aber wir brauchen auch eine deutlich größere Anzahl an Kleinkampfmittel, die auch mal die eigene Küsten gegen Seedrohnen schützen kann.
Wie bereits von anderen geschrieben wurde, reicht es auch oft aus, wenn der Gegner weiß oder vermutet, dass bestimmte Truppen an einem Punkt sind. Dazu müssen diese oft nicht mal was machen, außer präsent zu sein. Das wird aber das Verhalten des Gegner beeinflussen. Dazu wurden die ersten Übungen in Norwegen seitens der KEK durchgeführt, kann man unter Joint Mountain Training googeln. Deshalb würde ich das nicht nur auf den Ostseeraum beschränken.
Dass das CB90 in der Lage ist Minen zu verlegen, bleibt in der ganzen Diskussion nach wie vor unbeachtet, ist aber meiner Meinung nach eine gewaltiger Vorteil.
Die Verbindung zu den nicht durchgeführten Geiselbefreiungsaktionen sehe ich hier nicht. Genauso nicht zu den Kosten. Im Vergleich zu den Kosten einer Panzergrenadierkompanie ist die Beschaffung der CB90 o.Ä. spottbillig. Tendernachfolger werden ohnehin beschafft.
Ich sehen auch nicht den Bedarf für Großverbände. Wichtig ist, dass die Doktrin erarbeitet wird, eine gewisse Kernkomponente aufgestellt, Erfahrung gesammelt wird und ausreichend Ausbildungskapazitäten vorhanden sind. Dann kann hier bei Bedarf bzw. im Kriegsfall schnell ausgebildet werden.
Generell lohnt ein Blick auf in die anderen Länder. Norwegen unterhält mit einer Küstenlinie von ca. 29.000km eine einzige Kompanie Küstenjäger. Finnland mit ca. 40.000km 2 Kampf- + Unterstützungskompanien.
Schweden fällt hier ein bisschen aus dem Rahmen. Sie haben 2 Regimenter (eigentlich Bataillone) für 7.000km Küstenlinie. Dabei kann man sehen, dass auch Länder mit sehr großen Küstenlinien Nutzen in so kleinteiligen Verbänden sehen.
(12.02.2025, 05:07)Diogenes schrieb: "Allgemein Raids sofern offensiv," wozu?. Du riskierst deine wenige Jäger nicht für etwas das ein 155mm Geschoss genau so gut erledigen kann.
Meines Erachtens musst du erst mal ein Ziel aufklären, bevor darauf geschossen wird. Das wird nicht nur mittels Drohnen oder Eloka passieren. Irgendjemand muss das Ziel bestätigen.
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(12.02.2025, 09:19)26er schrieb: Allgemein:
Meiner Meinung nach, würde der maritime Jagdkampf auch einen großen defensiven Anteil beinhalten. Das steht da zwar nicht so klar in dem Artikel. Aber wir brauchen auch eine deutlich größere Anzahl an Kleinkampfmittel, die auch mal die eigene Küsten gegen Seedrohnen schützen kann.
Wie bereits von anderen geschrieben wurde, reicht es auch oft aus, wenn der Gegner weiß oder vermutet, dass bestimmte Truppen an einem Punkt sind. Dazu müssen diese oft nicht mal was machen, außer präsent zu sein. Das wird aber das Verhalten des Gegner beeinflussen. Dazu wurden die ersten Übungen in Norwegen seitens der KEK durchgeführt, kann man unter Joint Mountain Training googeln. Deshalb würde ich das nicht nur auf den Ostseeraum beschränken.
Dass das CB90 in der Lage ist Minen zu verlegen, bleibt in der ganzen Diskussion nach wie vor unbeachtet, ist aber meiner Meinung nach eine gewaltiger Vorteil.
Die Verbindung zu den nicht durchgeführten Geiselbefreiungsaktionen sehe ich hier nicht. Genauso nicht zu den Kosten. Im Vergleich zu den Kosten einer Panzergrenadierkompanie ist die Beschaffung der CB90 o.Ä. spottbillig. Tendernachfolger werden ohnehin beschafft.
Ich sehen auch nicht den Bedarf für Großverbände. Wichtig ist, dass die Doktrin erarbeitet wird, eine gewisse Kernkomponente aufgestellt, Erfahrung gesammelt wird und ausreichend Ausbildungskapazitäten vorhanden sind. Dann kann hier bei Bedarf bzw. im Kriegsfall schnell ausgebildet werden.
Generell lohnt ein Blick auf in die anderen Länder. Norwegen unterhält mit einer Küstenlinie von ca. 29.000km eine einzige Kompanie Küstenjäger. Finnland mit ca. 40.000km 2 Kampf- + Unterstützungskompanien.
Schweden fällt hier ein bisschen aus dem Rahmen. Sie haben 2 Regimenter (eigentlich Bataillone) für 7.000km Küstenlinie. Dabei kann man sehen, dass auch Länder mit sehr großen Küstenlinien Nutzen in so kleinteiligen Verbänden sehen.
Meines Erachtens musst du erst mal ein Ziel aufklären, bevor darauf geschossen wird. Das wird nicht nur mittels Drohnen oder Eloka passieren. Irgendjemand muss das Ziel bestätigen.
Das kling alles vernünftigt. Überzeugt bin ich dennoch nicht. Eine defensive Marineinfantrie ergibt für die lange Küstenlinie der Skandinavier Sinn. Vor allem in Verbindung mit Küstenartillerie.
Aber wäre ein Geschwader MQ9 dazu nicht genauso gut geeignet. Äpfel und Birnen.
Wir können gerne Küstenjägerverbände aufstellen. Ressourcen bindet dadurch dennoch.
Als Kompromiss schlage ich vor die Korvettengeschwader aufzulösen und mit Schnellbooten oder einem "maritimen Jagdgeschader" zu ersetzen. Ich tue mehr einfach schwer damit der Marine noch mehr Personal und Geldmittel zuzuteilen.
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(12.02.2025, 09:47)Diogenes schrieb: Das kling alles vernünftigt. Überzeugt bin ich dennoch nicht. Eine defensive Marineinfantrie ergibt für die lange Küstenlinie der Skandinavier Sinn. Vor allem in Verbindung mit Küstenartillerie.
Aber wäre ein Geschwader MQ9 dazu nicht genauso gut geeignet. Äpfel und Birnen.
Wir können gerne Küstenjägerverbände aufstellen. Ressourcen bindet dadurch dennoch.
Als Kompromiss schlage ich vor die Korvettengeschwader aufzulösen und mit Schnellbooten oder einem "maritimen Jagdgeschader" zu ersetzen.
Ich halte nicht viel von Spezialisierung. Ich finde dass alle Felder "bespielt" werden müssen. Dazu braucht es Drohnen und Korvetten....
(12.02.2025, 09:47)Diogenes schrieb: Ich tue mehr einfach schwer damit der Marine noch mehr Personal und Geldmittel zuzuteilen.
Das verstehe ich jetzt nicht. Natürlich muss das zusätzliche Personal und Geld zur Marine
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Es gibt in der Ostsee eine Unmenge von Inseln. Beispielsweise liegen zwischen Schweden und Finnland nicht weniger als um die 65.000 Inseln. Das bietet eine immense Menge an Möglichkeiten für unkonventionelle Kriegsführung. Auch entlang der baltischen Küste gibt es ein Unmenge von Inseln, allein an der Küste Estlands sind es um die 1.500. Dazu kommt noch der Umstand, dass die Küsten entlang des Baltikums teilweise sehr sumpfig sind, hier teilweise Land und See recht fließend ineinander übergehen und dann haben wir da noch die Frage der Nehrungen. Da gibt es überall jede Menge Möglichkeiten für Sondereinheiten.
Wie hier Jagdkampf aussehen könnte zeigt der Ukrainekrieg mit dem Einsatz leichter ukrainischer Infanterie im National Park "Biloberezhia Sviatoslava" und bei Chornomorsʹkyy Biosfernyy Zapovidnyk auf der entsprechenden Halbinsel und den davor gelagerten Inseln. Einige wenige Züge ukrainischer leichter Infanterie, dort amphibisch operierten, banden erhebliche russische Kräfte und stellen von dort aus ein fortwährendes Ärgernis für die Russen da. Im Verhältnis zum Aufwand und den Kosten waren die Einsätze dort höchst erfolgreich. Weitere solche Einsätze gab es im Mündungsdelta des Dnepr, südwestlich von Cherson, auch diese höchst erfolgreich.
Dann könnte man an die Überfälle entsprechender Einheiten auf die Krim erinnern, die ebenfalls erstaunliche Effekte erzielen konnten. Und welche die Russen dazu brachten, deutlich stärkere Sicherungskräfte entlang der Küsten der Krim aufzustellen.
Gerade eben deshalb müssen die Küstenjäger in das KSM und sollten entsprechend aufgewertet und von bloßen Sicherungsaufgaben befreit werden. Auch die Aufklärungs-Kompanie könnte entsprechend mit übernommen werden, um als Küstenbeobachter weiter spezialisiert zu werden, mit einer deutlichen Stärkung der technischen Aufklärung und der Fernmeldemittel, unter Abgabe der Scharfschützen an die Küstenjäger. Die Bordeinsatzkompanien können ebenfalls in den Küstenjägern aufgehen, wobei dann jede Küstenjäger-Kompanie einen zusätzlichen Bordeinsatz-Zug enthält. Die Bordeinsatz-Kompanien entfallen damit. Die Küsteneinsatzkompanie wiederum wird größtenteils für das teilaktive Heimatschutzregiment Marine verwendet, welches entsprechend den Objektschutz etc. übernimmt.
Das Seebataillon als selbstständiger Verband wird damit aufgelöst, die Führungsstrukturen teils für das KSM, teils für die teilaktiven Sicherungskräfte weiter verwendet.
Das KSM hätte damit folgende Gliederung:
Stab-/Unterstützungs-Abteilung
Minentaucher-Abteilung
Kampfschimmer-Abteilung
Kampfboot-Abteilung
Küstenjäger-Regiment
Weitentwicklungs-/Ausbildungs-Abteilung
Logistik-Abteilung
Das Küstenjäger-Regiment würde ich wie folgt gliedern:
1 Stab-/Unterstützungs-Kompanie
1 Aufklärungs-Kompanie
4 Küstenjäger-Kompanien (verstärkt)
2 Drohnen-/Raketen-Kompanien
1 Logistik-Kompanie
Noch für Diogenes wie man sich den Einsatz solcher Kräfte vorstellen kann:
https://marineforum.online/die-moeglichmacher/
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(12.02.2025, 10:04)Quintus Fabius schrieb: Es gibt in der Ostsee eine Unmenge von Inseln. Beispielsweise liegen zwischen Schweden und Finnland nicht weniger als um die 65.000 Inseln. Das bietet eine immense Menge an Möglichkeiten für unkonventionelle Kriegsführung. Auch entlang der baltischen Küste gibt es ein Unmenge von Inseln, allein an der Küste Estlands sind es um die 1.500. Dazu kommt noch der Umstand, dass die Küsten entlang des Baltikums teilweise sehr sumpfig sind, hier teilweise Land und See recht fließend ineinander übergehen und dann haben wir da noch die Frage der Nehrungen. Da gibt es überall jede Menge Möglichkeiten für Sondereinheiten.
Wie hier Jagdkampf aussehen könnte zeigt der Ukrainekrieg mit dem Einsatz leichter ukrainischer Infanterie im National Park "Biloberezhia Sviatoslava" und bei Chornomorsʹkyy Biosfernyy Zapovidnyk auf der entsprechenden Halbinsel und den davor gelagerten Inseln. Einige wenige Züge ukrainischer leichter Infanterie, dort amphibisch operierten, banden erhebliche russische Kräfte und stellen von dort aus ein fortwährendes Ärgernis für die Russen da. Im Verhältnis zum Aufwand und den Kosten waren die Einsätze dort höchst erfolgreich. Weitere solche Einsätze gab es im Mündungsdelta des Dnepr, südwestlich von Cherson, auch diese höchst erfolgreich.
Dann könnte man an die Überfälle entsprechender Einheiten auf die Krim erinnern, die ebenfalls erstaunliche Effekte erzielen konnten. Und welche die Russen dazu brachten, deutlich stärkere Sicherungskräfte entlang der Küsten der Krim aufzustellen.
Gerade eben deshalb müssen die Küstenjäger in das KSM und sollten entsprechend aufgewertet und von bloßen Sicherungsaufgaben befreit werden. Auch die Aufklärungs-Kompanie könnte entsprechend mit übernommen werden, um als Küstenbeobachter weiter spezialisiert zu werden, mit einer deutlichen Stärkung der technischen Aufklärung und der Fernmeldemittel, unter Abgabe der Scharfschützen an die Küstenjäger. Die Bordeinsatzkompanien können ebenfalls in den Küstenjägern aufgehen, wobei dann jede Küstenjäger-Kompanie einen zusätzlichen Bordeinsatz-Zug enthält. Die Bordeinsatz-Kompanien entfallen damit. Die Küsteneinsatzkompanie wiederum wird größtenteils für das teilaktive Heimatschutzregiment Marine verwendet, welches entsprechend den Objektschutz etc. übernimmt.
Das Seebataillon als selbstständiger Verband wird damit aufgelöst, die Führungsstrukturen teils für das KSM, teils für die teilaktiven Sicherungskräfte weiter verwendet.
Das KSM hätte damit folgende Gliederung:
Stab-/Unterstützungs-Abteilung
Minentaucher-Abteilung
Kampfschimmer-Abteilung
Kampfboot-Abteilung
Küstenjäger-Regiment
Weitentwicklungs-/Ausbildungs-Abteilung
Logistik-Abteilung
Das Küstenjäger-Regiment würde ich wie folgt gliedern:
1 Stab-/Unterstützungs-Kompanie
1 Aufklärungs-Kompanie
4 Küstenjäger-Kompanien (verstärkt)
2 Drohnen-/Raketen-Kompanien
1 Logistik-Kompanie
Noch für Diogenes wie man sich den Einsatz solcher Kräfte vorstellen kann:
https://marineforum.online/die-moeglichmacher/
Der Artikel ist super. Danke. Wenn von den Booten noch kleine Drohnen operieren können und über minimale Flugabwehrfähigkeitenkeiten verfügen bin ich dabei. Genial wäre es wenn die Boote per Zug verlegbar wären so das die Einheit auch ohne "Mutterschiff" im Mittelmeer oder Schwarzen Meer agieren kann. Dein skizziertes KSM liest sich fast schon wie eine MEU. Wenn jetzt noch teilstreitkräfteübergreifend die Luftwaffe und Raketenartillerie mit eingebunden werden ist es ein Konzept. Mein könnte auch die Gebirgsjäger mit einbeziehen die eine Amphibische Vergangenheit haben und für den Winterkampf in Skandinavien prädestinert sind. So lässt sich die geringe Mannstärke kompensieren. Wenn man all das umsetzt und regelmäßig Teilstreikräfteübergreifend übt wird daraus ein echte militärische Option.
Mir fehlt nur ein wenig Glaube daran. Am Ende bekommen wir 10 CB90, versenken Milliarden in MUsE und die Marine verfügt immer noch über keinen eigenen UAV. 5 Jahre später jagen wir dann dem nächsten Trend hinterher.
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Für mich ist die Frage, ob man dezidierte Bordeinsatzeinheiten (egal ob Zug oder Kompanie) überhaupt als solche vorhalten muss? Soweit ich weiß wurden die Bordeinsatzkompanien auch sehr spezialisiert ausgebildet. Ich glaube dass diese auch im selektiven Schießen ausgebildet wurden. Das passt auch dazu dass es dort mal kurzzeitig eine EGB-ähnliche Einheit gab. Das wurde dann aber nicht mehr weiterverfolgt.
D.h. sollten Küstenjäger/ Marineinfanterie generell jagdkampfbefähigt sein, würde m.E. reichen wenn man dann eine Zug turnusmäßig als Bordsicherung abstellt und vorher als Einheit nochmals spezifisch ausbildet.
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Zitat:Genial wäre es wenn die Boote per Zug verlegbar wären so das die Einheit auch ohne "Mutterschiff" im Mittelmeer oder Schwarzen Meer agieren kann.
Das wäre auch für den Einsatz im Landesinneren notwendig, den ich ja explizit als eine Aufgabe dieser Jäger beschrieben habe (Umgehung des maritimen Feindes über Land - Seenlandschaften - Flussquerungen - Kampf in Mündungsdelta usw.) Insbesondere eine Befähigung feindliche Seestreitkräfte einfach über Land umgehen zu können wäre eine interessante Option.
Zitat:Wenn jetzt noch teilstreitkräfteübergreifend die Luftwaffe und Raketenartillerie mit eingebunden werden ist es ein Konzept. Mein könnte auch die Gebirgsjäger mit einbeziehen die eine Amphibische Vergangenheit haben und für den Winterkampf in Skandinavien prädestinert sind. So lässt sich die geringe Mannstärke kompensieren. Wenn man all das umsetzt und regelmäßig Teilstreikräfteübergreifend übt wird daraus ein echte militärische Option.
Exakt deshalb schrieb ich ja jetzt in den vorherigen Einträgen von mir wiederholt (!) von teilstreitkräfte-übergreifenden Kampfgruppen / Einsätzen - und verwendete sogar die neudenglische Worthülse des "Joint Command / Taskforce".
Schlussendlich wären die KSM ein Ermöglicher für eben die genannten anderen Verbände, von Luftwaffeneinheiten über Raketenartillerie bis hin zu Heeresinfanterie.
Analog zu den früheren Hochgebirgs-Bataillonen / Hochgebirgs-Regimentern, welche es normaler Infanterie ermöglichten im Gebirge analog zu Gebirgsjägern zu operieren wäre ein weiterer Auftrag eben die Unterstützung anderer Verbände entlang von Küsten - aber auch im Landesinneren (es gibt recht große Gewässer in Osteuropa und auch recht ausgedehnte de facto amphibische Gebiete mit einer Unzahl an Seen, kleinen Flüssen, Sümpfen usw.) Oder eben den Kern einer Kampfgruppe zu bilden, die dann zusammen mit Raketenartillerie und Luftwaffe agiert (Joint). Damit wäre das KSM die Schnittstelle von Marine, Luftwaffe und Heer, auch weil die Soldaten des KSM ja durchaus etliche Ausbildung beim Heer erhalten würden.
Zitat:Mir fehlt nur ein wenig Glaube daran. Am Ende bekommen wir 10 CB90, versenken Milliarden in MUsE und die Marine verfügt immer noch über keinen eigenen UAV. 5 Jahre später jagen wir dann dem nächsten Trend hinterher.
Exakt so wird es kommen.
Meine Ausführungen sind daher rein theoretischer Natur, mir geht es ja um die theoretischen Möglichkeiten, nicht um die real existierende Bundeswehr.
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