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(01.04.2014, 14:32)Nightwatch schrieb: Die unermüdlichen Bemühungen von John Kerry auch einen Friedensnobelpreis zu erhalten nehmen immer mehr die Ausmaße einer Tragikkomödie an.
.... jetzt gibt es also einen würdigen Nachfolgekandidaten. Die Süddeutsche Zeitung überschlägt sich mit einer ersten Würdigung:
Zitat:Trump, dieser weltweit anerkannte Fachmann für Frieden durch Bunkerbrecher!
Das Rennen um den Friedensnobelpreis ist eröffnet, der erste Kandidat benannt. Niemanden sollte überraschen, dass es sich um keinen Geringeren als Donald Trump persönlich handelt, der ja nicht nur der größte Präsident in der Geschichte Amerikas, der größte Außenhandelsexperte seit Erfindung des Münzgeldes und überhaupt das größte Genie ist, welches dem Weißen Haus je die Ehre gab, ihn ihm zu wirken. Zusätzlich handelt es sich bei Donald Trump auch um den größten Friedensfürsten der Weltgeschichte, was er bereits hinlänglich bewies, als er großherzigerweise Afghanistan den Taliban, die Kurden Assad und den Türken sowie nun per Waffenstopp die Ukrainer dem Willen seines lieben Freundes Wladimir überließ. Unvergessen bleibt Trumps Idee, den Gazastreifen in ein Luxusresort und so in einen Ort des Friedens und der Lebensfreude zu verwandeln. Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Nominierung durch Benjamin Netanjahu erfolgte, einen weltweit gesuchten Experten für Fragen von Krieg und Frieden.
Trumps Meisterstück war es natürlich, in und mit Iran Frieden zu schaffen durch besonders schwere Waffen, bevorzugt mit der GBU-57-Bunkerbrecherbombe. Wenn Du den Frieden willst, schrieb der römische Autor Tacitus, bereite den Krieg vor. Aber Tacitus war natürlich ein überschätzter Amateur, jedenfalls im Vergleich zu Donald Trump, der es wie immer besser weiß: Wenn du den Frieden willst, führe Krieg.
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(30.06.2025, 14:24)Schneemann schrieb: In Israel mehren sich die Stimmen, die fordern, dass endlich verstärkt gegen die Umtriebe radikaler Siedler (u. a. siehe hier: https://www.ynetnews.com/article/sjitqj1sxx) vorgegangen werden soll, zumindest scheint sich eine Meinungsänderung auch bei führenden Politikern anzudeuten:...
Schneemann ich bin nicht sicher, ob diese Stimmen wirklich Erfolg haben werden. Im Gegenteil - für mich deutet sehr viele darauf hin, dass die nationalzionistische (bitte das Wort richtig lesen) Bewegung auch das staatliche Gewaltmonopol exzessiv nutzt.
Zitat:Viele Tote im Gazastreifen: UN-Organisation: Israel schießt auf Hilfesuchende
7 Std.
Zwei Millionen Palästinenser erhalten im Gazastreifen humanitäre Hilfe an einigen wenigen Verteilzentren. Dort gibt es wohl nun Dutzende Tote. Die israelische Armee behauptet, nur Warnschüsse abgegeben zu haben.
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Nur am Rande: Der von dir zitierte Abschnitt meinerseits bezog sich auf die Westbank (das steht auch im Link), der als Antwort zu verstehende Artikel von dir bezieht sich jedoch auf Gaza.
Schneemann
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(22.07.2025, 05:14)Schneemann schrieb: Nur am Rande: Der von dir zitierte Abschnitt meinerseits bezog sich auf die Westbank (das steht auch im Link), der als Antwort zu verstehende Artikel von dir bezieht sich jedoch auf Gaza.
Schneemann der Grundkonflikt ist hier wie dort identlsch - radikale israelische Siedler, die das palästinensische Gebiet annektieren und die Palästinenser vertreiben wollen
und in beiden Arealen sind die israelischen Streitkräfte für die Siedler aktiv
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@Kongo Erich
Zitat:der Grundkonflikt ist hier wie dort identlsch...
Das ist er nicht. In der Westbank gibt es hunderttausende Siedler - über deren Präsenz und die Siedlungspolitik dort wurde schon oft genug diskutiert in anderen Strängen, weswegen wir das hier nun nicht schon wieder aufkochen müssen -, in Gaza indessen gibt seit Jahrzehnten keinen einzigen Siedler. Und die wenigen, die es dort gab, wurden schon vor vielen Jahren ausgerechnet von dem als Hardliner geschmähten Scharon einstmals abgezogen. Ein Vergleich ergibt also keinen Sinn, zumal die Lage bekanntermaßen in Gaza entsprechend eine völlig andere ist.
Schneemann
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Zur wahlweise Dysfunktionalität der Sicherheitsbehörden / Machenschaften des Tiefen Staates in Israel zwei ganz interessante Einblicke von Amit Segal:
Zitat:The IDF’s top lawyer, Major General Yifat Tomer-Yerushalmi, is suspected of leaking the video of Israeli soldiers abusing a Palestinian terrorist at the Sde Teiman detention facility. It’s hard to overstate just how big a deal this is, but it also requires a recap of events from over a year ago — so I’ll try to break it down.
[...]
There’s a lot to wrap your head around here, so I want to summarize just how outrageous this is. If the allegations are true, the IDF’s top lawyer leaked the video to Israeli media; orchestrated a cover-up by ordering her deputy to “investigate” the leak; provided false reports to the Knesset and High Court on the issue; and claimed that the investigation into the leak uncovered no consequential results.
https://x.com/AmitSegal/status/1983866180461875440
Zitat: Ronen Bar’s temporary replacement as Shin Bet chief tried to thwart David Zini’s appointment as the agency’s head by passing on information obtained through spyware. That’s according to a stunning scoop published last night by @avishaigrinzaig
[...]
Among his many revelations, Ben Hanan claimed that “since October 7… the Shin Bet has come to look like a left-wing organization, and that really saddens me. Ronen [Bar] and [other] former officials have steered the organization in a political direction.”
In isolation, Ben Hanan’s accusations could easily look like those of a man who is still angry that he wasn’t appointed as the agency’s head. But now that we know the Shin Bet used spyware to try to block the nomination of its new chief — who just so happens to come from a staunchly right-wing family — it’s much harder to dismiss the claims out of hand.
https://x.com/AmitSegal/status/1982822838185632208
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In der heutigen Folge von NICS-Tel Afiv im Angebot:
Der JAG, Verzeichung die IDF Military Advocate General, Frau Generalmajor Tomer-Yerushalmi täuscht nach Auffassung der Behörden einen Selbstmordversuch vor und versenkt ihr Smartphone augescheinlich im Mittelmeer, nachdem gegen sie strafrechliche Ermittlungen eingeleitet und sie vom Verteidigungsminister effektiv entlassen wurde. Mittlerweile sitzt sie vorläufig in Untersuchungshaft, zusammen mit einem Oberst, der als ihr Chief Prosecutor hoffierte.
Zum Drehbuch:
A Fake Suicide, a Missing Phone, and a Major General in Custody
https://mailchi.mp/ab9feb129f38/its-noon...9d0288f396
Mittlerweile kam heraus, dass der Gefangene, der von den Wärtern in Sde Teiman misshandelt worden sein soll und im Prozess gegen die beteiligten Soldaten als Hauptbelastungszeuge gilt nach Gaza abgeschoben wurde.
Der Zeuge wurde zu dem vorfgall nie interviewt und die Abschiebung wurde vom Advocate General genehmigt.
https://www.jpost.com/israel-news/article-872559
https://x.com/JewishWarrior13/status/198...6628352412
Die im Raum stehende Vergewaltigung des Gefangenen wurde nach einem medizinischen Gutachten übrigens verneint: https://x.com/koshercockney/status/1821542610835571086
Wie sich der Tathergang darstellt, soll sich der Gefangene einen Gegenstand selbst eingeführt und während einer Leibensvisitation einen Wärter gebissen haben worauf die Situation außer Kontrolle geriet und es zu Misshandlungen kam. Details sind aber unklar und das geleakte Video zeigt dazu auch nichts Verwertbares.
Weitergehende Einordnung:
https://x.com/AmitSegal/status/1984223622274171335
https://x.com/AmitSegal/status/1985377303711412712
https://x.com/GuyAz/status/1984909811964592575
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In Israel denkt man in Teilen der Politik über die Wiedereinführung der Todesstrafe nach. Zuletzt wurde in Israel die Todesstrafe 1962 angewendet, als Adolf Eichmann hingerichtet wurde. Ich bin bekanntlich kein sonderlicher Fan der Todesstrafe - und ich schätze mal, dass sie das Land auch nicht sicherer machen wird...
Zitat:Knesset advances bill mandating death penalty for terrorists who killed Israelis
Critics say legislation would apply only to Arabs who kill Jews and not to Jewish terrorists, while supporters argue it would deter attacks by Palestinians. [...]
Lawmakers on Monday evening voted 39-16 in favor of the first reading of a controversial government-backed bill sponsored by Otzma Yehudit MK Limor Son Har-Melech to impose the death penalty on terrorists who have killed Israelis. Two other death penalty bills, sponsored by Likud MK Nissim Vaturi and Yisrael Beytenu MK Oded Forer, also passed their first readings 36-15 and 37-14. [...] Although the death penalty formally exists in Israeli law, it has only ever been used once, in 1962 — in the case of Nazi officer Adolf Eichmann, one of the architects of the Holocaust. [...]
The bill will now be referred to committee to be prepared for the final two readings it must pass to become law. After the vote on Son Har-Melech’s bill, Otzma Yehudit chairman and National Security Minister Itamar Ben Gvir began giving away baklava until the food was confiscated by Knesset ushers.
https://www.timesofisrael.com/knesset-ad...-israelis/
Schneemann
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Mit einer konsequenten Anwendung der Todesstrafe hätte es den 7. Oktober nicht gegeben.
Es würde mich aber wundern wenn irgendeine Gesetz diesbezüglich (die Variante von Ben Gvir eh nicht) durchgeht und noch viel mehr, wenn man es tatsächlich mal vollziehen würde.
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(11.11.2025, 06:36)Schneemann schrieb: Ich […] ich schätze mal, dass sie das Land auch nicht sicherer machen wird... "Abschreckend" wirkt die Todesstrafe kaum, erst recht nicht auf politische und religiöse Extremisten, die ihren Tod in Kauf nehmen. Dennoch könnte die Todesstrafe Israel sicherer machen, und zwar indirekt. Denn in Wahrheit dürfte es hier darum gehen, künftig Situationen zu verhindern, wie man sie in den letzten zwanzig, dreißig Jahren gleich mehrmals hatte: Dass man hunderte gefährliche Terroristen freilassen musste, um sie gegen die eigenen als Geiseln genommenen Staatsbürger einzutauschen. Auch zum 7. Oktober wäre es wohl nie gekommen, wenn die Israelis nicht Yahya Sinwar und andere Mörder gegen Gilad Schalit eingetauscht hätten.
(11.11.2025, 06:36)Schneemann schrieb: Ich bin bekanntlich kein sonderlicher Fan der Todesstrafe Persönlich lehne ich die Todesstrafe aus rechtsstaatlichen Erwägungen ab; den zu Unrecht Eingesperrten kann man freilassen und entschädigen, den zu Unrecht Hingerichteten aber nicht wieder lebendig machen. Moralisch habe ich jedoch keinerlei Bedenken gegen die Todesstrafe. Um es mal polemisch zu formulieren: Wer meint, dass z.B. die Täter des Nova-Massakers nicht allesamt den Tod verdient hätten, beweist damit keine höhere Moral—ganz im Gegenteil.
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(11.11.2025, 07:28)muck schrieb: "Abschreckend" wirkt die Todesstrafe kaum, erst recht nicht auf politische und religiöse Extremisten, die ihren Tod in Kauf nehmen. Dennoch könnte die Todesstrafe Israel sicherer machen, und zwar indirekt. Denn in Wahrheit dürfte es hier darum gehen, künftig Situationen zu verhindern, wie man sie in den letzten zwanzig, dreißig Jahren gleich mehrmals hatte: Dass man hunderte gefährliche Terroristen freilassen musste, um sie gegen die eigenen als Geiseln genommenen Staatsbürger einzutauschen. Auch zum 7. Oktober wäre es wohl nie gekommen, wenn die Israelis nicht Yahya Sinwar und andere Mörder gegen Gilad Schalit eingetauscht hätten.
Ist bekannt wie die Todesstrafe ausgeführt werden soll? Dann könnte es unter Umständen durchaus abschreckend wirken.
https://www.welt.de/newsticker/news1/art...Kampf.html
Auch wenn die Geschichte angeblich nicht stimmt hatte ich vor einigen Jahren mal gelesen dass mit Schweineblut gefüllte Anhänger für Halsketten islamistische Terroranschläge verhindern sollten, weil bei der Explosion die Ampulle mit Schweineblut zerstört wird und dieses dann auch den Terroristen trifft womit der erhoffte Eintritt ins "Paradies" nicht mehr möglich wäre. Leider kann ich den Artikel dazu nicht mehr finden.
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(11.11.2025, 09:37)muck schrieb: Du glaubst diesen Quark?
Ich glaube daran dass ein islamistischer Terrorist daran glauben könnte.
Al Jazeera hatte auch schon mal einen Artikel zu einem ähnlichen Thema gemacht. Ukr. Soldaten (Azov) würden in Schweinefett getauchte Patronen gegen tschetschenische Einheiten nutzen.
Oder hier etwas Ähnliches
Zitat:Israeli police have come up with plans to put bags of pig lard on buses in a bid to deter Palestinian militants from carrying out suicide attacks.
https://www.smh.com.au/world/middle-east...dicg6.html
Zitat:Ezra claimed burying Palestinian suicide bombers with pig skin or pig blood could deter potential attackers.
https://www.timesofisrael.com/settler-pl...an-stabber
Zitat:Report: Cigarettes Tainted With Pig Blood Smuggled Into Iran in Western Plot
https://www.haaretz.com/2010-07-31/ty-ar...dde6e30000
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(11.11.2025, 09:52)lime schrieb: Ich glaube daran dass ein islamistischer Terrorist daran glauben könnte. Zugegeben, das ist ein Argument, aber die Frage ist halt: Glauben sie es? Die zitierten Links sind alles Meinungen, alles Hätte, Könnte, Vielleicht. Anscheinend wurde wenig oder nichts davon umgesetzt. Ohnehin sind radikale Moslems sehr gut darin, sich ihren Glauben bedarfsgemäß zurechtzuzimmern.
Die Israelis sollten es auch nicht übertreiben. Keine rechtsstaatliche Demokratie kann sich eine solch archaische Strafe leisten.
Und selbst wenn sich die Extremen in der Knesset durchsetzen könnten, würde sich Israel zweifellos mit einer ebenso drastischen Antwort konfrontiert sehen.
In einem anderen Faden wurde Unglauben geäußert, dass die Israelis so viel geben auf die Rückführung der sterblichen Überreste ihrer Landsleute. Doch nach orthodoxem Glauben muss ein Körper schnell und vollständig bestattet werden, weswegen es Organisationen wie ZAKA gibt, die selbst das vergossene Blut zu sammeln versuchen. Es ist leicht vorstellbar, dass Gruppen wie die Hamas verkünden könnten, in Zukunft Terroranschläge auf Israelis so zu begehen, dass danach keine Bestattung mehr möglich ist.
Was ist dann gewonnen?
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(11.11.2025, 11:05)muck schrieb: Was ist dann gewonnen?
Sich von Terroristen einschüchtern zu lassen ist für Israel keine Option.
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