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Zitat:Naja, also wenn das so ein furchtbar geheimes, illegales, großes Mega-Monstrum-Netzwerk wäre, so würden die "Netzwerker" dies sicher nicht einem zweitklassigen schwedischen Freiberufler, geschweige denn Herrn Kosmos, auf die Nase binden...
recht sinnfreie Bemerkung, ich habe übrigens den Eindruck das du den Artikel gar nicht gelesen hast sonst würde dir auffallen dass der zweitklassige schwedische Freiberufler berhauptet selbst in Palestina gewesen zu sein und dort selbst die palestinensischen Zeugen befragt zu haben.
Zitat:D. h. im kleinen Rahmen ist das einfach nur ein verunglimpfender, schlechter Artikel in einem Boulevard-Blatt, der eigentlich die ganze Diskussion nicht recht verdient. In der Flächenwirkung allerdings kann er sehr wohl antisemitische Tendenzen lostreten, und diese beziehen dann die Juden überall mit ein, egal wo. Vielerorts heißt es dann nämlich nicht Oha, da haben israelische Truppen evtl. wohl ein Verbrechen begangen, nein, es heißt Schau an, die Juden handeln mit den Organen ermordeter Palästinenser, das sagen sogar die neutralen Schweden. Und spätestens dann, wenn dazu noch die Nahost-Problematik allgemein oder gar Hisbollah-Propaganda mit ins Spiel kommen, ist der neuralgische Punkt erreicht, wo aus einem miesen Artikel ein den Antisemitismus stützender, ja vielleicht auch fördernder Aspekt wird. Und bevor es soweit kommt, gilt es zu sagen: Wehret den Anfängen!
interessante Denkweise, durch eine solche Denkweise kann man alles beliebiges schlußendlich an "Wehret den Anfängen" heranführen.
Der Sinn der Meinungsfreiheit ist es genau solchen Vorgehensweisen Einhalt zu gebieten.
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Ich hasse ideologische Diskurse, weil die Leute da immer vergessen (sofern sie es denn jemals konnten), auf Sachlichkeit, Begriffsgenauigkeit und Differenziertheit zu achten.
Antisemitismus: Rassistische Geisteshaltung, die als spezifische Manifestation der pauschalen/rassistischen Judenfeindlichkeit diese religiöse und ethnische Entität in toto verdammten, stigmatisierten und diskreditierten und dies inkludiert Handlungsweisen (Praxen) und Charakteristika, die dieser Gruppe/Gemeinschaft als ganzem zu Unrecht attributiert werden.
Erfüllt dieser Artikel diese Definition?
Zur Erinnerung: Der Zahal, einem klar definierten institutionellen Akteur mit klaren Handlungsmustern, klaren Verantwortlichkeiten, sprich einer klaren Kontur, werden hier im Rahmen der Besatzung der Westbank klar benannte Verbrechen unterstellt bzw. angedichtet. Dabei wird ganz klar auf die vermeintliche "Praxis", die Handlungsweise einer bestimmten Gruppe von klar benannten Akteuren (Besatzungssoldateb) in ganz bestimmten Fällen (Tot von Aufständischen), verwiesen.
Das sind sehr böse Anschuldigungen gegen einen Staat und genauer gegen dessen Armee bzw. Armeeeinheiten, die in einem bestimmten Gebiet stationiert sind.
Wo die Äquivalenz zwischen der Beschuldigung eines institutionellen Akteurs mit Bezug auf bestimmte vermeintliche Tätigkeiten mit der pauschalen Diffamierung einer ganzen Ethnie besteht, sehe ich nicht. Es sind zwei voneinander klar unterscheidbare Sachverhalte. Immerhin bin ich auch kein Amerika-hassender Rassist, wenn ich der CIA oder der US-Army Verbrechen und oder Missverhalten unterstelle. Und auch Frau Del Ponte wird wohl kaum wegen ihrer Unterstellungen gegenüber der UCK, mit Organen serbischer Gefangener im Kosovokrieg gehandelt zu haben, als albanerhassende und hetzerische Rassistin heute dargestellt werden können.
Das wären allessamt politisierende Unterstellungen, die aber sachlich so schlichtweg nicht fundiert werden können.
Zudem, was die Sache mit den Mittelaltergeschichten angeht und die historischen Vorurteile: Organhandel ist heute fern ab von mittelalterlichen Darstellungen von Pogromen auch ein Thema "in anderen Teilen" der Welt. Der UCK wurde es unterstellt, China hat zugegeben, mit den Organen von Hingerichteten seine Krankenhäuser versorgt zu haben. Und eine Mafia und ein Schwarzmarkt in dieser Hinsicht wird wohl auch bestehen.
All das macht solch einen Artikel für mich schlicht nicht antisemitisch, sondern zu einer bösen Unterstellung gegenüber dem Staat Israel.
Und der Staat Israel ist nunmal nicht synomym zu gebrauchen mit allen Juden dieser Welt, was für mich eine recht klare Sache zu sein scheint, aber eben nicht bei allen angekommen ist. Denn sieht man es anders, dann tut man es nur, weil man sich verleiten läßt, den pauschalisierenden Grundgedanken von Antisemiten zu folgen und alles immer in einen Topf werfen zu müssen, frei nach dem Motto: Juden sind alle so und alle Juden sind so wie Israel. Solche Grundgedanken haben aber für mich eine so impliziert große Portion "völkischen Einheitsgedankens", das ich mich damit eben nicht anfreunden kann und dies nur als ideologisches Gerede ansehen kann. Denn wie gesagt, mit solchen Einheitsvorstellungen nutzt man dieselbe Gedankenwelt wie Antisemiten auch, man positioniert sich nur inhaltlich auf der anderen, negierenden Seite.
Ich aber halte mich lieber von solchen Gedankengängen fern.
Ergo: Der Artikel ist nicht per se antisemitisch. Er ist sicherlich stark antiisraelisch. Und was seine Wirkung angeht: Diejenigen, die sowieso in solch rassistischen Denkwelten denken, nicht zwischen Israel und den Juden an sich unterscheiden, brauchen auch diesen Artikel nicht mehr, um sich in ihrer Hasswelt bestätigt zu sehen. Die ist so oder so leider befestigt. Und diejenigen, die alles und jedes kritische Wort gegen Israel auch per se für antisemitisch halten, weil sie eben auch nicht unterscheiden wollen oder können zwischen der historischen Lage der Juden in Europa als Minderheit und ihrer damaligen und auch heutigen Verfolgung und Lage und der komplexen Konfliktstruktur Israels in der heutigen Zeit im Nahen Osten, werden dies eben auch nur für einen weiteren Beleg der ubiquitären Gefahr des Antisemitismus halten und wieder erst recht jede Kritik an Israel tendenziell für die erneute Vorbereitung eines Progroms in Köln wie anno 11xx halten und dagegen einschreiten, ganz gleich, was der eigentliche Kontext, was die originäre Problemlage war.
Der ganze Rest nun, der sich um solche ideologischen Diskurse nicht kümmert, wird einen solchen Artikel mehr oder weniger kritisch als Beleg für eine verfehlte israelische Politik oder eben auf der anderen Seite für eine internationale negative Sicht auf Israel werten.
Daher, lieber Schneemann, ja nach der ideologischen und perzeptiven Struktur des Geisteshorizonts des Rezipienten, wird ein solcher Artikel ganz unterschiedliche Wirkungen entfalten, jetzt mal diskursanalytisch und kommunikationstheoretisch gesprochen. Aber dafür müsste man sich eben auch mal von überkommenen, eingeimpften eigenen interpretativen Paradigmen lösen können....
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Thomas Wach schrieb:
Zitat: Ergo: Der Artikel ist nicht per se antisemitisch. Er ist sicherlich stark antiisraelisch.
Das ist sicher richtig.
Zitat: Und was seine Wirkung angeht: Diejenigen, die sowieso in solch rassistischen Denkwelten denken, nicht zwischen Israel und den Juden an sich unterscheiden, brauchen auch diesen Artikel nicht mehr, um sich in ihrer Hasswelt bestätigt zu sehen.
Ja und Nein. Natürlich sind die, die in ihrem antimsemitischen Fahrwasser drin sind, eh schon drin, egal ob es solche Artikel gibt oder nicht. Allerdings kann es dennoch sein, dass solche Artikel dazu beitragen, dass es noch mehr so denkende Leute gibt. Und das ist das Problem.
Zitat: Daher, lieber Schneemann, ja nach der ideologischen und perzeptiven Struktur des Geisteshorizonts des Rezipienten, wird ein solcher Artikel ganz unterschiedliche Wirkungen entfalten, jetzt mal diskursanalytisch und kommunikationstheoretisch gesprochen. Aber dafür müsste man sich eben auch mal von überkommenen, eingeimpften eigenen interpretativen Paradigmen lösen können....
Das versuche ich schon, nur ist die Spalte in dem Fall recht eng. Von allzu vielen „eingeimpften“ Paradigmen brauch man sich hier nicht zu lösen, weil sich das Wirkungsfeld dieses Artikels doch recht eng eingrenzen lässt, egal ob ich nun eine israelische Brille oder eine schwedische aufhabe.
Das siehst du auch selbst: Schau dir doch mal nur Shahab3’s Kommentar an. Hier geht es eigentlich nur um diese Organ-Story über den schwedischen Artikel und den daraus entstandenen schwedisch-israelischen Streit sowie die Frage, wie weit Meinungsäußerung gehen darf und soll und was man beim Verfassen solcher Artikel beachten sollte. Und er kommt plötzlich mit dem Fall Langer daher, der eigentlich eine Sache der deutschen Politik und Publizistik ist, und macht mal schnell und schick eine „israelische Rufmordkampagne“ daraus. Abgesehen davon, dass A nichts mit B am Hut hat, wird die Thematik auf die bösen Israelis gelenkt. Und das sind eben die kleinen Feinheiten, die im Tenor eine antiisraelische bis antisemitische Grundhaltung sanft durch die Hintertüre eingestreut werden. Das betrifft sicher nicht dich, aber du kannst davon ausgehen, dass manche Leute (auch hier) sehr wohl sich „inspirieren“ lassen von solchen Streitfällen – und dies nicht vor dem Hintergrund, den Streit selbst zu analysieren, sondern ihn zu nutzen als Vehikel für eben jene Ausfälle. Und da muss man eben, vor allem bei so problematischen Vorwürfen, auf hieb- und stichfeste Fakten bestehen. Weil ansonsten ist das ganze einfach tendenziell anti... Mist.
Kosmos schrieb:
Zitat: sonst würde dir auffallen dass der zweitklassige schwedische Freiberufler berhauptet selbst in Palestina gewesen zu sein und dort selbst die palestinensischen Zeugen befragt zu haben.
Das ist genau das Problem: Er hat NUR palästinensische Zeugen befragt, und nicht mal das sonderlich gut.
Zitat: Der Sinn der Meinungsfreiheit ist es genau solchen Vorgehensweisen Einhalt zu gebieten.
Sobald jemand derartigen Mist schreibt und keine Beweise liefert, sollte die Meinungsfreiheit ihm im eigenen Interesse das Wort verbieten. Sonst kann ich gleich sagen, alle Araber sind doof und als Quelle Lieberman anführen und mich dann auf die Meinungsfreiheit berufen. Und empörte bis beleidigende arabische E-Mails, die darauf sicher folgen werden, poste ich dann und sage: Schaut, die arabische Rufmordkampagne hat schon angefangen.
EDIT: Nachtrag:
Zitat:Merkel drängt Israel zum Stopp des Siedlungsbaus
Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Israel zum Stopp des Siedlungsbaus im Westjordanland aufgefordert.
Die Zeit dränge, sagte Merkel am Donnerstag nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Berlin. Das Ende des Siedlungsbaus sei eine wichtige Voraussetzung, um den Nahost-Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Die Rahmenbedingungen seien dafür derzeit sehr gut. Im Gegenzug müssten auch die Palästinenser Israel entgegenkommen. Zugleich betonte Merkel, dass sie die Zwei-Staaten-Lösung für den einzigen Weg zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts halte.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE57Q07U20090827">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 7U20090827</a><!-- m -->
Schneemann.
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Zitat:Das ist genau das Problem: Er hat NUR palästinensische Zeugen befragt, und nicht mal das sonderlich gut.
die Beweislage ist nicht schlechter oder besser als sonst bei Enthüllungsjournalismus.
Ich erinnere dich gerne auch an deine sarkastische Bemerkung:
aja, also wenn das so ein furchtbar geheimes, illegales, großes Mega-Monstrum-Netzwerk wäre, so würden die "Netzwerker" dies sicher nicht einem zweitklassigen schwedischen Freiberufler, geschweige denn Herrn Kosmos, auf die Nase binden...
was erwartest du nun genau?
Ich bin mir ziemlich sicher das die israelischen Freunde so einen Artikel und auch die Qualität seiner Beweislage ganz ruhig hingenommen hätten würde es sich um ein Verbrecherring in einem anderen Land handeln.........
Zitat:Das siehst du auch selbst: Schau dir doch mal nur Shahab3’s Kommentar an. Hier geht es eigentlich nur um diese Organ-Story über den schwedischen Artikel und den daraus entstandenen schwedisch-israelischen Streit sowie die Frage, wie weit Meinungsäußerung gehen darf und soll und was man beim Verfassen solcher Artikel beachten sollte. Und er kommt plötzlich mit dem Fall Langer daher, der eigentlich eine Sache der deutschen Politik und Publizistik ist, und macht mal schnell und schick eine „israelische Rufmordkampagne“ daraus. Abgesehen davon, dass A nichts mit B am Hut hat, wird die Thematik auf die bösen Israelis gelenkt. Und das sind eben die kleinen Feinheiten, die im Tenor eine antiisraelische bis antisemitische Grundhaltung sanft durch die Hintertüre eingestreut werden. Das betrifft sicher nicht dich, aber du kannst davon ausgehen, dass manche Leute (auch hier) sehr wohl sich „inspirieren“ lassen von solchen Streitfällen – und dies nicht vor dem Hintergrund, den Streit selbst zu analysieren, sondern ihn zu nutzen als Vehikel für eben jene Ausfälle. Und da muss man eben, vor allem bei so problematischen Vorwürfen, auf hieb- und stichfeste Fakten bestehen. Weil ansonsten ist das ganze einfach tendenziell anti... Mist.
Beispiel von Shahab steht exemplarisch für pro israelische Lobby und ihre Methoden beim Kampf um die "richtige" Meinungsbildung, ja auch das ist das Thema bei Analyse der israelischen Reaktion aber durchaus auch solche auf diesem Forum.....
Der Vehikel ist in diesem Fall sind ja nicht im schwedischen Artikel erhobene Vorwürfe, denn diese werden überwiegend als viel zu vage untermauerte palestinensische Schaurmärchen aufgefasst, nein Vehikel ist die Art der Reaktion der israelischen Regierung und auch pro israelischen Lobby......
Die israelische Regierung täte gut daran einen kurzen ablehnenden Statement abzugeben und den Propagandakampf durch Schreiberlinge von Beruf und Berufung austragen zu lassen.
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@Schneemann
Zitat:Das siehst du auch selbst: Schau dir doch mal nur Shahab3’s Kommentar an. Hier geht es eigentlich nur um diese Organ-Story über den schwedischen Artikel und den daraus entstandenen schwedisch-israelischen Streit sowie die Frage, wie weit Meinungsäußerung gehen darf und soll und was man beim Verfassen solcher Artikel beachten sollte. Und er kommt plötzlich mit dem Fall Langer daher, der eigentlich eine Sache der deutschen Politik und Publizistik ist, und macht mal schnell und schick eine „israelische Rufmordkampagne“ daraus.
Nicht doch Schneemann. Lass Deine Antisemitismuskeule mal stecken und probier es mal auf die sportliche Art.
Mit dem Broder-Beispiel habe ich konkret Bezug auf Deinen Beitrag genommen, in dem Du den Artikel in der schwedischen Zeitung scheinbar deshalb so stark verurteilst, weil Du angeblich befürchtest, dass dies antisemitische Reaktionen hervorrufen würde. Gleichzeitig unterstellst Du, dass genau das der Sinn dieses oder ähnlicher Artikel wäre.
Da dachte ich mir: Hey, dass erinnert mich doch glatt an den Brandstifterkollegen Henryk Broder...
Broder ist regelmäßig im Spiegel und anderen halbseriösen Blättern zu lesen. Du kannst ebenso davon ausgehen, dass dieser Reaktionen auslöst und es ist ihm, sicherlich nicht zu unrecht, zu unterstellen, dass er das auch beabsichtigt. Da werden Lügen verbreitet, dass Moslemkinder keine Pluszeichen in der Schule verwenden dürfen, oder dass Banken ihre Sparschweine aus der Auslage entfernt hätten, etc..pp... Und was interessiert es Dich? Wo bleibt Dein vorgetäuschter Sinn gegen "anti...Mist"? Hm...
Du wirkst daher in Deinem Objektivitäts-Tarnanzug, wie eine geplatzte Presswurst mit blau-weißer Füllung. Da quillt's aus allen Ritzen... :wink:
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Zitat: Nicht doch Schneemann. Lass Deine Antisemitismuskeule mal stecken und probier es mal auf die sportliche Art.
Gerne.
Zitat: Mit dem Broder-Beispiel habe ich konkret Bezug auf Deinen Beitrag genommen, in dem Du den Artikel in der schwedischen Zeitung scheinbar deshalb so stark verurteilst, weil Du angeblich befürchtest, dass dies antisemitische Reaktionen hervorrufen würde. Gleichzeitig unterstellst Du, dass genau das der Sinn dieses oder ähnlicher Artikel wäre.
Richtig.
Zitat: Da dachte ich mir: Hey, dass erinnert mich doch glatt an den Brandstifterkollegen Henryk Broder...
Broder ist regelmäßig im Spiegel und anderen halbseriösen Blättern zu lesen. Du kannst ebenso davon ausgehen, dass dieser Reaktionen auslöst und es ist ihm, sicherlich nicht zu unrecht, zu unterstellen, dass er das auch beabsichtigt. Da werden Lügen verbreitet, dass Moslemkinder keine Pluszeichen in der Schule verwenden dürfen, oder dass Banken ihre Sparschweine aus der Auslage entfernt hätten, etc..pp... Und was interessiert es Dich? Wo bleibt Dein vorgetäuschter Sinn gegen "anti...Mist"? Hm...
Interessant, dass du Broder als Brandstifter siehst. Aber gut, wenn du es genau wissen willst: Ich teile seine Meinungen auch nicht immer. Er ist mir teils auch zu plakativ-provokant. Aber Broder hat dennoch mit der hier besprochenen Thematik absolut nichts am Hut. Und irgendwelche Sparschweine mit dem Organ-Artikel auch nicht.
Zitat: Du wirkst daher in Deinem Objektivitäts-Tarnanzug, wie eine geplatzte Presswurst mit blau-weißer Füllung. Da quillt's aus allen Ritzen...
Naja, immerhin besser als wenn einem unter den Hosenrändern mit den iranischen Staatsfarben die braune Suppe rausläuft.
Schneemann.
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@ Shahab
Broder hat an sich mit dem Thema hier wirklich nicht viel zu tun. Klar, als polemischer Ideologe drischt er Phrasen ohne Ende im Rahmen seiner arg begrenzten Wahrnehmung und seines Denkhorizontes. Aber ehrlich gesagt braucht hier niemand nach den letzten Seiten einen Beweis dafür, mit wie viel Verve und Ignoranz diese ideologisch-reduktionistischen Debatten hier geführt werden zu diesem Thema. Ich warte ja nur noch auf die nächste Philippika....
@ Schneemann
Zitat:Das ist sicher richtig.
Immerhin, um mehr ging es mir auch nicht.
Wie schon ein paar Mal gesagt/geschrieben: Mir geht es nicht bzw. recht selten um ideologische Debatten/Diskurse, um die Verteidigung einer bestimmten, absoluten Position oder Wertes. Mir ist die Analyse sehr viel wichtiger, was dahinter steckt bzw. wie es wirklich funktioniert, also kurz gesagt die Ideologiekritik.
Und wenn man sich eben die Mühe macht, kommunikationstheoretisch sich den Sender/Information, dann die Mitteilung/Artikel als Verbindung zwischen Sender und Empfänger und dann den Empfänger/Verstehen anzuschaun, dann muss man schlicht unpolitisiert und im hehren Gedenken an olle Webers Werturteilsfreiheit zu der Feststellung kommen, dass die Mitteilung derart sprachlich codiert war, derart sprachlich symbolisch generalisiert, dass die damit genutzte Semantik (israelische Armeeeinheiten--> klare Institutionsbenennung) eindeutig nicht als Ideolekt und damit als antisemitisch angesehen werden kann. Wenn nun jedoch wie ausgeholt der Empfänger ein ideologisch sehr stark überformtes Verständnis hat, dann wirkt der Artikel sicherlich anders. Aber das liegt eben nicht am Artikel, sondern an der Denkstruktur des jeweiligen Rezipienten.
Und daher
Zitat:Das versuche ich schon, nur ist die Spalte in dem Fall recht eng. Von allzu vielen „eingeimpften“ Paradigmen brauch man sich hier nicht zu lösen, weil sich das Wirkungsfeld dieses Artikels doch recht eng eingrenzen lässt, egal ob ich nun eine israelische Brille oder eine schwedische aufhabe.
kann ich dir da schlicht nicht zustimmen. Und ehrlich gesagt nervt jetzt dieses erneutes Nachhaken auch. Denn wie ausführlich analysiert: die Wirkung hängt einzig und allein an der semantischen und ideologischen Verständnisstruktur des Rezipienten, denn die Mitteilung selbst ist relativ neutral bzw. semantisch so gefaßt, dass die israelischen Truppen und bestimmte, illegale Netzwerke angeprangert werden. Wer eben nicht deine grundlegenden normativen Prämissen teilt Schneemann, wird sich angesichts dieses Artikels kaum viel denken bzw. ihn noch nicht mal zur Kenntnis nehmen wollen. Du unterschätzt maßlos die grundlegende Wirkung deiner dir inhärenten Konzepte/Semantiken. Alle diejenigen, die sich nicht für Nah Ost interessieren, die dem keine Relevanz beimessen, die mit der Disjunktion von Juden-Israel-israelische Armee-israelische Truppen in der Westbank keine Probleme haben, werden diesen Artikel entsprechend ganz anders einordnen als du. Weil du in meinen Augen nicht mit der angemessenen analytischen Schärfe rangehst, verplanst du schlicht den Wirkungsschwerpunkt treffsicher setzen zu können: Und der ist hier nicht bei der Mitteilung, sondern eben beim Verstehen, beim Rezipienten und seiner jeweiligen interpretativen und semantischen Ausrichtung. Du kannst schlicht nicht deine Verständniskonzepte als intersubjektiv voraussetzen und das sage ich dir jetzt nicht zum ersten Mal....
Und es ist dabei auch völlig egal, was nun Shahab hier gesagt hat oder nicht gesagt hat. Das hat mit dem Analysegegenstand nichts, aber auch nichts zu tun.
Zitat:Ja und Nein. Natürlich sind die, die in ihrem antimsemitischen Fahrwasser drin sind, eh schon drin, egal ob es solche Artikel gibt oder nicht. Allerdings kann es dennoch sein, dass solche Artikel dazu beitragen, dass es noch mehr so denkende Leute gibt. Und das ist das Problem.
Mhm. Zu recht großer Wahrscheinlichkeit nein. Diejenigen, die den Staat Israel kritisch beäugen, werden sicherlich wachsen. Da aber die Mitteilung selbst Semantiken nutzt, die in keiner direkter Verbindung zu antisemitischen Semantiken stehen, wird durch diesen Artikel direktes antisemitisches Gedankengut nicht direkt gesteigert werden können. Es könnte höchstens ein Beleg sein für antisemitische Tiraden, aber wie gesagt, da müsste der betreffende Empfänger schon eine gewisse Portion latenten Antisemitismus und Misstrauen/Hass gegen die Juden pauschal haben. Denn zentral ist letztlich die Frage, ob jemand geistig die Disjunktion hinkriegt zwischen Israel, den Juden und der israelischen Armee, ob er oder sie beim Verstehen der Mitteilung die Differenz geistig hinbekommt, dass Israel, die israelische Armee, die Bewohner Israels und das Judentum allessamt unterschiedliche, nicht äquivalente Begriffe sind. Und ich bin der Meinung, dass diese notwendigen Differenzierungen eher durch andere Artikel und Propaganda unterlaufen und unterhöhlt werden als durch diesen, etwa, wenn stets und ständig durch egal wen das Judentum und Israel in einem Atemzug genannt werden.
PS: Wens interessiert: Kommunikationsmodell basierend auf Luhmann (vereinfacht und kurz: Information-Mitteilung-Verstehen), daneben noch Watzlawick entsprechend aufgemotzt (Sender-Empfänger).
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Klar hat Broder etwas mit dem Thema zu tun. Während Kritik am israelischen Staat oder an seiner Armee (nicht Juden per se!) als "Antisemitismus" angeprangert wird, darf ein Broder scheinbar seine schriftlichen Ausdünstungen gezielt gegen Moslems und den Islam verbreiten. Da heisst es dann allenfalls "Najaaa...also immer mag ich ihn ja auch nicht"
Das kann man doch niemandem glaubhaft vermitteln. Und das beweist mir persönlich, wie der Hase läuft. Und wenn wir schon dabei sind: Kommunikationstheoretisch muss das für Dich natürlich nicht so wichtig sein. Für mich gehört dieser Sachverhalt absolut in die Diskussion mit rein. Denn hier haben wir es mal tatsächlich mit rassistischer Hetze zu tun, ohne jegliches Maß an Differenzierung.
Broder: Nicht ohne stolz berichtet Broder, wie er in Anwesenheit zweier Muslime die Schahada gesprochen und kurz darauf einen arabischen Vornamen angenommen habe. Sein vollständiger Name laute nun Henryk Mohammed Broder. „Auf das alberne Modeste wollte ich schon lange verzichten“, gibt der streitbare Journalist zu Protokoll und ergänzt mit leuchtenden Augen: „Ich gehöre nun zu 1,3 Milliarden Muslimen in aller Welt, die chronisch zum Beleidigtsein und unvorhersehbaren Reaktionen neigen. Ich habe das Gefühl, ich bin endlich zu Hause angekommen.“
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/satire/article1735246/Henryk_M_Broder_konvertiert_zum_Islam.html">http://www.welt.de/satire/article173524 ... Islam.html</a><!-- m -->
Wenn wir da mal ein/zwei Variablem tauschen, wird daraus "übelster Antisemtisimus". Die pro-israelische Propagandamaschine würde Sturm laufen, wenn solche Artikel hier in Deutschland veröffentlich würden. Aber hey..."Interessant, dass du Broder als Brandstifter siehst." (Schneemann) :roll: Also regen wir uns mal lieber darüber auf, dass ein schwedischer Journalist von Leichenschändung durch die israelische Armee schreibt. Nicht dass hier noch jemandem der Ruf versaut wird.
Die ganze Aufregung, eigentlich die ganze Diskussion, ist absolut ein eye-opener, wie hier gewisse Leute arbeiten und denken. Ich kann das nicht unterstützen und bewundere Deinen Ehrgeiz, hier überhaupt eine sachliche Diskussion zu führen. Daran sind Schneemann und Nightwatch, so unterstelle ich ihnen mal, in Wahrheit garnicht interessiert. Daher mein Deckmantel/Presswurst-Vergleich. Ich behelfe mir lieber damit, durch solche Querschläger zu enttarnen und dafür erschien mir der geschätzte Broder hervorragend geeignet. Besser als die Karikaturen, die hier schon erwähnt wurden.
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Zitat:Anklage gegen Israels Ex-Premier erhoben
Olmert muss wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht
Israels Ex-Ministerpräsident Ehud Olmert ist von der Staatsanwaltschaft in Jerusalem wegen Korruption in drei Fällen angeklagt worden. Der 63-jährige Ex-Vorsitzende der ehemaligen Regierungspartei Kadima muss sich unter anderem wegen der illegalen Annahme von Spendengeldern, der doppelten Abrechnung von Reisekosten sowie der Bevorzugung von Geschäftspartnern verantworten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/olmert150.html">http://www.tagesschau.de/ausland/olmert150.html</a><!-- m -->
Schneemann.
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Thomas Wach schrieb:Warten wir einfach ab, ob und wann es einigermaßen bedeckte Kommentare, Indizien oder Widerrufe gibt. Und jetzt das ganze doch mal andersherum
Zitat:Schwedischer Redakteur von Hamas bestochen?
In Schweden mehren sich die Verdachtsmomente, dass Donald Bostrom (Foto), Verfasser des „Organhandel“-Artikels im „Aftonbladet“ (PI berichtete), von „Hamas oder einer anderen arabischen Organisation“ bestochen wurde. Im Internet kursieren Hinweise von Kollegen, wonach Bostrom in jüngster Zeit über erhebliche Geldmittel verfüge.
Einem Kollegen habe Bostrom vor der Veröffentlichung angekündigt, er habe „eine Idee, wie Israel empfindlich getroffen werden kann.“ Bostroms antisemitische und antiisraelische Haltung ist in Schweden seit Jahren bekannt. Zu seinem Freundeskreis gehören einflussreiche Mitglieder arabischer Organisationen in Schweden. (Quelle: ILI-News)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.pi-news.net/2009/08/schwedischer-redakteur-von-hamas-bestochen/#more-81243">http://www.pi-news.net/2009/08/schwedis ... more-81243</a><!-- m -->
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Uuii, Verschwörungstheorien.... wie niedlich!!!
Und dann noch eine echt seriöse Quelle! :mrgreen:
Passt perfekt!!
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Natürlich, deshalb ja auch "Und jetzt das ganze doch mal andersherum".
Seriöser ist es allemal.
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Zitat:Netanjahu abgetaucht
Gerüchte um geheime Waffengespräche zwischen Israel und Russland
Israels Ministerpräsident Netanjahu soll zu einem geheimen Besuch nach Russland gereist sein, um Moskau von Waffengeschäften mit Iran abzuhalten. Medien sehen die Reise in Zusammenhang mit angeblichem Raketenschmuggel auf der "Arctic Sea" - den der russische Außenminister dementiert.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,647953,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 53,00.html</a><!-- m -->
Schneemann.
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Zitat:22.09.2009
Bericht über Kriegsverbrechen
"Israel hat versucht, die Bevölkerung in Gaza zu bestrafen"
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SPIEGEL: Mit ihrem vorige Woche vorgestellten Bericht belasten Sie Israel schwer. Was werfen Sie der Regierung vor?
Richard Goldstone: Dass sie versucht hat, die Bevölkerung in Gaza zu bestrafen. Dazu gehört die Zerstörung vieler ziviler Objekte, der Wasser- und der Nahrungsmittelversorgung. Damit wurde eindeutig humanitäres Völkerrecht verletzt.
...
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Give it a rest.
Sogar die jetzige US regierung hat den Bericht scharf kritisiert.
Das sagt alles.
Naja, für deinesgleichen natürlich nicht. :roll:
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