USA vs. Iran
Quintus Fabius schrieb:....
Wenn die iranischen Eliten zu der Überzeugung gelangen, dass ein Krieg mit dem Westen so oder so kommen wird, beraubt dies vor allen anderen den Westen jeder anderen Handlungsoption......

Vielleicht sehen Teile der iranischen Führung gerade jetzt eine letzte Chance um vorab zu zeigen, daß man seine Haut teuer verkaufen würde. Das würde natürlich nur mit ganz groben Mitteln Aussicht auf Erfolg haben, aber ein Schwellenland könnte vermutlich jederzeit Erschütterungen hervorrufen in der Größenordnung des 11.September.
Z.B. das Szenario "schmutzige Bombe" wurde schon vor über 10 Jahren im "Spektrum der Wissenschaft" analysiert. Niemand macht es weil die Folgen für den Verursacher verheerend wären, aber wenn die Verheerung auch so schon offensichtlich Programm ist ...
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USA fürchten iranische Vergeltungsschläge im Irak bei einer Intervention in Syrien

Zitat:06.September 2013 | Spiegel Online | syd

Nach Informationen des "Wall Street Journal" haben US-Geheimdienste einen Befehl Irans an schiitische Milizionäre im Irak abgefangen. Darin werden die Extremisten aufgefordert, im Falle einer Militärintervention in Syrien, Anschläge auf US-Einrichtungen im Irak durchzuführen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-fuerchten-bei-syrien-krieg-vergeltungsschlaege-durch-iran-im-irak-a-920729.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 20729.html</a><!-- m -->
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Eine Folge der Drohungen hinsichtlich von Bombenattentaten? Immerhin könnte die Hisbollah in Libanon ja auch aktiv werden mit Terrorakten?!
Zitat:USA ziehen Botschaftspersonal aus Libanon ab

Wegen "Bedrohungen" hat Washington "nicht notwendiges Personal" der US-Botschaft in Beirut ausgeflogen. Die Teilnehmer des G-20-Gipfels sind sich auch nach zwei Tagen weiterhin uneins, wie die Welt auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz des Assad-Regimes reagieren soll. Daran änderte auch ein Geheimtreffen zwischen Putin und Obama nichts. [...]

Die Regierung in Washington hat die amerikanische Botschaft im Libanon aus Sicherheitsgründen weitgehend evakuiert. "Nicht unbedingt notwendiges" Personal sowie Familienangehörige würden aus dem Libanon ausgeflogen, erklärte die Botschaft auf ihrer Internetseite. Grund seien "Bedrohungen" für die diplomatische Mission in Beirut sowie ihr Personal. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. Das US-Außenministerium teilte mit, es werde von Reisen in den Libanon und in die Türkei abgeraten.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/thema-syrien-auf-g-gipfel-usa-geben-syrien-loesung-ueber-un-sicherheitsrat-auf-1.1763960">http://www.sueddeutsche.de/politik/them ... -1.1763960</a><!-- m -->

Schneemann.
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Es gab "Drohungen" hinsichtlich Bomebattentaten? Oder man sieht "Bedrohungen" hinsichtlich Bombenattentaten? Das sind zwei unterschiedliche Sachverhalte.
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Interview mit Noam Chomsky über die amerikanisch-iranischen Beziehungen:

Zitat:September 11, 2013
Noam Chomsky: U.S. Has Been "Torturing" Iran for 60 Years, Since 1953 CIA-Led Coup

In this web-only exclusive, MIT Professor Emeritus Noam Chomsky talks about the past 60 years of U.S.-Iranian relations since the 1953 coup organized by the CIA. "The crucial fact about Iran, which we should begin with, is that for the past 60 years not a day has passed in which the U.S. has not been torturing Iranians," Chomsky says. "It began with a military coup which overthrew the parliamentary regime in 1953."
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.democracynow.org/blog/2013/9/11/noam_chomsky_us_has_been_torturing_iran_for_60_years_since_1953_coup">http://www.democracynow.org/blog/2013/9 ... _1953_coup</a><!-- m -->
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Zitat:Obama: Syria Debate Is Diplomacy Lesson for Iran
WASHINGTON September 15, 2013 (AP)
Associated Press

President Barack Obama says his administration's approach to Syria's chemical weapons should show Iran that there's the potential for diplomatic solutions to arms standoffs.

But he says Iran shouldn't assume that his preference for diplomacy means the U.S. won't strike Tehran.

Obama tells ABC's "This Week" that Iranians understand that their pursuit of a nuclear weapon is "a far larger issue for us" than the use of chemical weapons in Syria.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://abcnews.go.com/Politics/wireStory/obama-syria-debate-diplomacy-lesson-iran-20260819">http://abcnews.go.com/Politics/wireStor ... n-20260819</a><!-- m -->

:mrgreen:
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Zitat:Mon Sep 16, 2013 1:15
Commander Says IRGC Not to Remain Cool in Case of US Attack on Syria
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"If the US makes any military move, it will face numerous problems," Jafari told reporters in Tehran on Monday.
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Meantime, Jafari underlined that if the US makes any mistake and embarks on a military attack on Syria, "the IRGC will act upon its responsibility", but he declined to explain more in this regard.
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“The US imagination about limited military intervention in Syria is merely an illusion, as reactions will be coming from beyond Syria’s borders,” Major General Jafari said.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13920625000712">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0625000712</a><!-- m -->

Gleiches Horn, andere Richtung.
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Zitat:Tue Sep 17, 2013 4:7
Supreme Leader Underlines Belief in Insightful "Heroic Flexibility"

TEHRAN (FNA)- Supreme Leader of the Islamic Revolution Ayatollah Seyed Ali Khamenei said he has long held the belief in "heroic flexibility" in domestic and foreign policy, but cautioned that the tactic which is very necessary on some occasions should only be practiced after one gathers deep insight about the nature of his/her foreign rivals.

"I agree with the issue that I called some years ago as heroic flexibility since this move is highly good and necessary on certain occasions, but with commitment to one main condition," Ayatollah Khamenei said, addressing high-ranking commanders and veterans of the Islamic Revolution Guards Corps (IRGC) in Tehran on Tuesday, where he underlined his support for correct and logical moves on the scenes of foreign and domestic policy.

He described apprehending the opposite side's nature and gathering a correct understanding of his goal-setting as the main condition for using the heroic flexibility tactic, and said, "A technical wrestler also shows flexibility for technical reasons sometimes, but he would never forget who his rival is and what his main goal is."
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13920626001151">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0626001151</a><!-- m -->

Was der iranische Revolutionsführer hier empfiehlt hat mit "heldenhafter Flexibilität" recht wenig zu tun. Faktisch redet er von Kreidefressen. Spieltheoretisch am Beispiel des Gefangenendilemmas argumentiert, bevorzugt Khamenei also zu schweigen. Das geht damit von oberster Stelle exakt in die Richtung die Quintus Fabius empfiehlt und dazu habe ich mich bereits hinreichend geäußert.
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Man sollte natürlich nicht zu viel hineininterpretieren, aber vor ein paar Jahren war ein solches Treffen noch quasi ganz undenkbar, insofern ist es schon mal ein bedeutsamer Fortschritt hinsichtlich gewisser "Entspannungsübungen"...
Zitat:Iran und Amerika

Ein historisches Treffen [...]

Die Außenminister Kerry und Zarif kommen zusammen und schütteln sich die Hände. Es ist der ranghöchste amerikanisch-iranische Kontakt seit 1979. Der Sicherheitsrat einigt sich derweil auf den Entwurf einer Syrien-Resolution. [...] Noch ist die Generaldebatte der UN-Vollversammlung mit ihren täglich Dutzenden Nebenkonferenzen und bilateralen Treffen zwar für die Mitarbeiter des amerikanischen Außenministeriums nicht vorbei, die in dem New Yorker Hotel ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Aber ihr Minister John Kerry hat eben Geschichte geschrieben, als er dem iranischen Außenminister Dschawad Zarif zu Beginn eines Ministertreffens zum Atomstreit die Hand schüttelte und am Ende gemäß einem sorgsam vorbereiteten diplomatischen Drehbuch dem Kollegen vorschlug, sich in ein Nebenzimmer zurückzuziehen.

Etwa eine halbe Stunde lang sprachen die Minister im UN-Hauptquartier miteinander, ganz allein – Zarif, der lange Zeit in New York gelebt hat, spricht perfektes Englisch. Im 24. Stock des Waldorf Astoria wurde sogleich bestätigt: Dies war der höchste formelle und direkte amerikanisch-iranische Kontakt seit dem Abbruch der Beziehungen 1979.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/iran-und-amerika-ein-historisches-treffen-12593679.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 93679.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Selbstverständlich wird Obama wie bei Syrien auch absolut jedes Angebot annehmen. Er muss jetzt schließlich mal langsam was für die Geschichtsbücher tun, wenn da der Preis ein paar Glaswüsten in Nahost in zehn Jahren sind dann ist das halt so.
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Schneemann schrieb:Man sollte natürlich nicht zu viel hineininterpretieren, aber vor ein paar Jahren war ein solches Treffen noch quasi ganz undenkbar, ...
Zitat:...Die Außenminister Kerry und Zarif kommen zusammen und schütteln sich die Hände....
...
Schneemann.
dazu auch ein erstes direktes Gespräch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/atomgespraeche-zwischen-usa-und-iran-obama-telefoniert-mit-rohani-1.1782840">http://www.sueddeutsche.de/politik/atom ... -1.1782840</a><!-- m -->
Zitat:28. September 2013 08:36
Atomgespräche zwischen USA und Iran
Obama telefoniert mit Rohani

Es war das erste Gespräch zwischen den Präsidenten der USA und Irans seit 1979: Barack Obama hat mit dem iranischen Präsidenten Rohani telefoniert. Es ging um das Atomprogramm des Landes.
...
- aber ich sehe das wie Schneemann: dass man miteinander spricht ist noch nicht ein Verhandlungsergebnis, sondern allenfalls ein erster Schritt auf einem sehr langen Weg.

Natürlich wird jetzt vor allem die starke Israel-Lobby die Gespräche insgesamt sowie Obama persönlich attackieren und versuchen, ein Ergebnis zu hintertreiben. Denn Israel fühlt sich alleine schon aufgrund diverser verbalen Ausfälle der Vergangenheit vom Iran unmittelbar bedroht. Was die Israeli andererseits nicht hindert, im Syrien-Konflikt eher die Partei von Iran-Freund Assad als die der sunnitischen Rebellen zu ergreifen.
Ist ja auch interessant, wie sehr sich die beiden Vertreter der konträren Lager hier im Forum bei der Beurteilung des syrischen Bürgerkriegs und der Rebellen einig sind.

Und insofern beschleicht mich bisweilen durchaus der Verdacht, der Iran würde von israelischer Seite als Bedrohungspopanz aufgebaut, um die eigenen Rüstungsprojekte zu rechtfertigen. Denn realiter:
eine aktive Bedrohung Israels durch den Iran könnte schon seit Jahren über Syrien erfolgen, und es gibt durchaus Mittel und Wege, iranische Waffensysteme ohne Kontrolle nach Syrien zu bringen.
Da braucht es die dramatisch dargestellte iranische Raketenentwicklung mit Reichweiten "bis Israel" gar nicht.
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Die durchaus vorhandene Übereinstimmung in Hinblick auf Syrien hier im Forum (die so aber auch garnicht von der offiziellen Israelischen Seite so geteilt wird) begründet sich einfach in dem Umstand, dass es schlimmeres gibt als einen erklärten Feind der mit sich selbst beschäftigt ist und keine größere Lust auf Militärabendteuer hat.
Assad wird niemals ein Freund Israels sein und ich traue ihm nur so weit ich ihn auf werfen kann, aber anders als manche Kreise im Iran ist er weder durchgeknallt, noch fundamental Islamistisch oder unberechenbar. Israel kann mit einem Assad leben, der meinetwegen mit dem Iran paktiert, Waffen an Drittabnehmer schleust aber dafür auf dem Golan den Deckel draufhält und sich nicht mal groß beschwert wenn die IAF ihm irgendein Projekt unterm Hintern wegbombt. Die Alternativen wären da dauerhaft viel anstrengender zu kontrollieren, wenn auch im Worst Case nicht ganz so gefährlich wie Syrien unter Assad.
Übrigens ist die Passivität Assads gegenüber Israel auch der Grund warum der Iran über ihn nicht mehr zustande bekommt und auf die Hisbollah zurückgreifen muss.
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Zitat:Date: 11/20/2013 8:35:31 PM
Iran Deputy FM believes bilateral talks with US possible
TEHRAN, Nov. 20 (MNA) – Iran’s senior chief nuclear negotiator has said Iran’s negotiators would meet the US negotiating team.
...
Asked if Iranian negotiators had amended given sabotage by the French side, he told that discussions had not begun on the amendment. “There is yet a need to discuss the negotiation procedure, and the eroded trust in the last session should be revived in order to agree on a joint text,” added Araghchi, expressing hope that trust is revived.

Araghchi also said that they would negotiate with EU side individually and with China, Russia, and the US bilaterally.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.mehrnews.com/detail/News/100685">http://en.mehrnews.com/detail/News/100685</a><!-- m -->
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Zitat:USA positionieren sich im Wettrennen um Iran

Der Atom-Deal zwischen dem Westen und dem Iran zieht sich hin. Doch Wirtschaftsvertreter stehen bereits in den Startlöchern. Sollten die Sanktionen fallen, kommt es zu einem Wettrennen zwischen Europa und den USA.
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Nicht nur bei den Autos hat das Wettrennen begonnen. Mit knapp 80 Millionen Menschen bietet der Iran den größten Konsumentenmarkt im Nahen Osten. Europäer wie Amerikaner positionieren sich bereits, um ihre Anteile an dem Milliardenkuchen zu sichern, der winkt, sollten die Sanktionen eines Tages tatsächlich fallen. Doch die Europäer könnten den Kürzeren ziehen, denn sie haben den Iran enttäuscht, meint Vatanka.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw.de/usa-positionieren-sich-im-wettrennen-um-iran/a-17217846">http://www.dw.de/usa-positionieren-sich ... a-17217846</a><!-- m -->
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Zitat:US Senate mulls new anti-Iran sanctions despite deal
Sat Dec 7, 2013 5:48AM GMT

US senators are mulling over whether to vote for new anti-Iran sanctions legislation despite a recent deal between Iran and the five permanent members of the UN Security Council plus Germany.

The leaders of three US Senate committees have asked the country’s intelligence officials in a letter to regularly brief them on whether a new round of sanctions against Iran would derail the talks over Iran’s nuclear energy program.
...
In the letter, dated Friday, the Senate Banking Committee, the Intelligence Committee, and the Armed Services Committee, also call for briefings from the US intelligence community every 45 days, starting on January 30.

Meanwhile, as the administration of President Barack Obama has been urging Congress to hold off on passing new anti-Iran sanctions, White House officials are to appear on Capitol Hill next week for public testimonies.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2013/12/07/338630/us-senate-mulls-new-antiiran-sanctions/">http://presstv.com/detail/2013/12/07/33 ... sanctions/</a><!-- m -->

Es ist 5 vor 12, dass die IRGC das Ruder übernimmt. Spätestens im März/April muss ein Fazit und ggf. ein Schlußstrich unter Rohani gezogen werden. Die wahre Gefahr ist nicht mehr der Krieg ansich, sondern dass er für den Iran zu spät kommt. Irgendwann ist die Kriegskasse so leer, dass man einen Abnutzungskrieg nicht mehr führen kann, die militärischen Geheimnisse durch vermeintliche IAEA Inspekteure und undichte Stellen im Internet zum Download und die ausländischen Truppen aus Afghanistan und Irak sind (bereits) abgezogen. Dann bestimmen nur die Gegner die Spielregeln. Währenddessen ist mehr als offensichtlich, dass sich diese sehr damit beeilen sich für ein solches Szenario aufrüsten und gleichzeitig mit Gesprächen und Sanktionen ein doppeltes Spiel betreibt. Die Zeit hätte man ihnen nicht geben dürfen. Das habe ich bereits vor Monaten hier so argumentiert und daran hat sich nichts geändert.
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