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(Gestern, 22:00)Kos schrieb: Die F126 sollte so verwendet werden wie sie vorgesehen ist. Als Mehrzweckfregatte mit Modulplätzen. Sie wird nie eine AAW-Fregatte und wahrscheinlich auch keine perfekte ASW-Fregatte.
Mit ESSM2 und RAM2 ist sie sehr gut für die Selbstverteidigung ausgestattet. Sie kann 2 grosse Beiboote oder USVs/UUVs zur UBoot-Jagd mitführen. Man kann sie per Modul mit Schleppsonar ausstatten und sie hat auch noch 2 Helikopter. Was fehlt sind Anti-UBoot-Torpedos die mit Raketen an das Ziel gebracht werden, aber dafür gibt es MILAS und genug Deckfläche und Stellplätze auf der F126.
Kurzum, wenn man die F126 vollständig dafür ausstattet wird sie eine sehr gute ASW-Fregatte und das ist doch das, was wir gegen Russland brauchen. F126 wird eine verdammt gute ASW Frig.
Die Geräuschemissionsunterdrückung ist Topp und rein technisch kann AE tolle TAS bauen.
Mit F126 braucht man sich bei ASW nicht verstecken.
Und wir können - wie du bereits sagst - noch Richtung USV & ASROC was machen.
(Gestern, 22:18)DopePopeUrban schrieb: Ich persönlich würde mit einem Major Air Defender inzwischen lieber vorerst warten bis die Plattform volldimensional unabhängig von amerikanischen Sensoren und Effektoren konstruiert werden kann, auch wenn (zumindest vorerst) damit eine entsprechend verminderte Performance einhergeht.
Diese Schiffe werden in ihrer Rolle zu elementar für eine europäische Verteidigung sein und uns bis in die 2060er, eventuell 70er, begleiten. Lfk, eventuell auch VLS, kann man ersetzen, aber die retroperspektivische Umrüstung einer um AEGIS gebauten Plattform halte ich für unrealistisch.
Auch sollten wir meiner Meinung nach abwarten, was aus dem FuAD wird. Der elementare Punkt warum Deutschland damals aus dem Programm ausgestiegen ist, war, dass man ein heimisches BMD-fähiges Radar von Hensoldt wollte. Da das nicht kommt, sind wir nun auf AEGIS umgestiegen, was wir aber in Bezug auf Unabhängigkeit gegenüber den USA überdenken sollten. Da NL und wir letztendlich 1 zu 1 die selben Anforderungen an den jeweiligen Air Defender haben, steht eine entsprechende Kooperation meiner Meinung nach wieder im Raum des Möglichen.
Bis dahin bedarf es meiner Meinung nach einer Interimlösung, die die Fähigkeitslücke der F125 kompensiert und die Fähigkeiten der F124 teilweise ersetzt, da ein rein europäischer Air Defender bis 2034 nicht ready sein wird. Das können auch anderen purpose built Plattformen sein, sofern eine Aufrüstung der F126 möglich ist würde ich aber zunächst diesen Ansatz weiterverfolgen. Eine Aufrüstung der ersten Schiffe halte ich aus Zeitgründen ebenfalls für unrealistisch und würde ich aufgrund des Zeitdrucks auch nicht anstreben, aber bis das 4. oder 5. Schiff auf Kiel gelegt wird sind es noch 2-3 Jahre. Sofern eine solche Aufrüstung möglich ist, würde ich die bestehende F126 order erweitern, die ersten Einheiten würden auf dem jetzigen Niveau ausgeliefert werden und spätere Einheiten auf dem aufgerüsteten Niveau. Sowohl die F123 als auch die F125 würden somit von der F126 ersetzt werden können, während die F124 durch einen später zulaufenden Air Defender (entweder auf MEKO A400 AMD Basis oder in Kooperation mit den NL) ersetzt werden würde. Wenn du die TRS-4D LR/ROT Lanze brichst, bin ich nicht böse.
Bis heute weiß ich keine "offiziellen" Details dazu, warum wir das beendet haben.
Ich vermute, dass es zwei Gründe gibt:
1. F124 ist so oder so "obsolet"
2. Mehr Druck im Kessel für F127
Eigtl. interessant, dass das so lange nicht rauskam.
Ich kann persönlich nur sagen, dass NL für mich aus multiplen Gründen gestorben ist.
Wenn wir weder AEGIS noch eine nationale Lösung suchen, plädiere ich dafür, dass wir uns DDX anschauen und das für uns anpassen.
Letztendlich bleibe ich aber dabei: F127 mit AEGIS - parallel nationale Lösungen entwickeln
Die - noch - 3. größte Volkswirtschaft der Welt wird das ja wohl hinkriegen.
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DDX ist und bleibt ein Aster Krüppel.
Das ist ein Mittelmeer Verbund Zerstörer... Nicht kompatibel zum Norden.
Wenn es nur entweder oder gibt, dann sage ich :
F-127 vollständig ohne USA neu durchplanen... Und meinetwegen erst ab 2038 in Dienst stellen, fur kriegs tauglich 2029 ist die eh viel zu spät.
Dafür dann planen :
EU VLS, IRIS T SLM /SLX /Hydef....Und: Neues BMD Radar....Wer auch immer das auserhalb der USA liefern kann, neues EU FÜWES.
F-126 Schiff 5/6 mit verlängertem Rumpf und 32 VLS vorne .. Damit entweder EU ASROC ähnliches aufgenommenen werden kann... Oder 16 SM-2 als "Notfall AAW Lösung"
(sofern USA die liefert)
Aber Sea Spider sollten ALLE deutschen Fregatte haben!!
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(Gestern, 22:42)HeiligerHai schrieb: Wenn du die TRS-4D LR/ROT Lanze brichst, bin ich nicht böse.
Bis heute weiß ich keine "offiziellen" Details dazu, warum wir das beendet haben. Ich bin persönlich der Meinung, das Hensoldt für Fragen bezüglich BMD der absolut falsche Ansprechpartner ist. Das Unternehmen hat so gut wie keine Erfahrung in diesem Bereich und im Gegensatz zur europäischen Konkurrenz auch keine multinationale Forschung im Rücken. Es ist ein kleines Unternehmen, für nationale und internationale Anforderungen an Luftraumüberwachungsradare ausreichend, aber für mehr auch nicht.
Zitat:Ich kann persönlich nur sagen, dass NL für mich aus multiplen Gründen gestorben ist.
Als da wären?
Zitat:Letztendlich bleibe ich aber dabei: F127 mit AEGIS - parallel nationale Lösungen entwickeln
Die - noch - 3. größte Volkswirtschaft der Welt wird das ja wohl hinkriegen.
Halte ich für sowohl unrealistisch als auch unnötig. Wir haben hier so gut wie keinerlei Industrie in dem Bereich, ebenso kein know-how. Jahrzehnte an Erfahrung kann man nicht mit Geld kaufen. Eine Kooperation mit einem auf dem Gebiet erfahrenen Partner wäre hier deutlich realistischer.
Weitere Diskussionen diesbezüglich sollten wir in den F127 Thread verlagern
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(Gestern, 13:21)DopePopeUrban schrieb: Die Kritik „die F126 ist im Bereich AAW unterbewaffnet“ ist meiner Meinung nach völliger Schwachsinn wenn man hier das Aufgabenprofil der Schiffe berücksichtig. Das Aufgabenprofil, für das F126 geplant wurde oder das, für das sie eingesetzt werden soll?
Die wurde als kampffähige F125-Alternative entworfen und soll nun als ASW-Fregatte eingesetzt werden. Das Design liegt jetzt irgendwo dazwischen.
(Gestern, 19:05)Milspec_1967 schrieb: Bei all den ganzen Diskussionen hier, ist denn schon folgendes für die F-126 betrachtet worden? :
Fakt 1 APAR Block 2 kann SM-3(2?) führen
Fakt 2 MK41 VLS strike kann SM 3/2 starten
...
Fakt 5 : TRS 4D fixed hat eine gute AAW Reichweite Also zumindest das hatte ich hier schon vor der Bestellung der Boote 5+6 ins Spiel gebracht, da allerdings noch in Verbindung mit einem leicht geänderten Design fürs 2. Los, dann mit 32 Zellen.
Zitat:F-126 wird bei Bedarf mit SM-3 und IRIS T SLM in Container zur "75%" AAW Fregatte
F-125 mit "großen ASW Sensor UAV (FCSS)" , self defense IRIS-T in Containern und 2 x Helikopter zur "75%" ASW, Fregatte.
Durch Integration einer SM-2-Variante, evtl. IRIS-T-SL und Milas o.ä., ließe sich die F126 komplett zwischen den Schwerpunkten AAW, ASW und IKM umbauen, allein durch ihre Container und Waffenbeladung. Das wäre dann eine hervorragende Mehrzweckfregatte in allen Verwendungen.
(Gestern, 21:01)Milspec_1967 schrieb: Hoffentlich liest das mal einer in Berlin! Hier liest nur Moskau mit.
(Gestern, 22:00)Kos schrieb: Die F126 sollte so verwendet werden wie sie vorgesehen ist. Als Mehrzweckfregatte mit Modulplätzen. Sie wird nie eine AAW-Fregatte und wahrscheinlich auch keine perfekte ASW-Fregatte. Absolut richtig. Aber als Mehrzweckfregatte ist sie gut und könnte sehr einfach noch verbesserte werden, ohne Umbauten, nur mit Integration von Waffen und Modulen.
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(Gestern, 23:22)Broensen schrieb: Hier liest nur Moskau mit.
Echt jetzt?
Schade, dass "die in Berlin" so arrogant und/oder dumm sind.
Als IT Profi gehört das Lesen des HEISE und GOLEM Forums zur täglichen Pflicht Lektüre, um up to Date zu sein und über Ideen und Lösungen zu lesen.
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(Gestern, 23:30)Milspec_1967 schrieb: Schade, dass "die in Berlin" so arrogant und/oder dumm sind. Hat nichts mit Arroganz oder Dummheit zu tun, wir sind hier ein Haufen Sesselgeneräle die anhand öffentlich zugänglicher Informationen Vermutungen anstellen. Wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und zu denken, man könne anhand von Zeitungsartikeln Verteidigungspolitik betreiben ist extrem vermessen. Lass mal die Kirche im Dorf
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Hmm... Ich finde unsere Argumente und Grundsatz Debatten um fehlerhafte Organisation und Ausrüstung hier ( für alle drei Waffengattungen) sehr nachvollziehbar.
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(Gestern, 22:42)HeiligerHai schrieb: F126 wird eine verdammt gute ASW Frig.
Die Geräuschemissionsunterdrückung ist Topp und rein technisch kann AE tolle TAS bauen.
Mit F126 braucht man sich bei ASW nicht verstecken.
Und wir können - wie du bereits sagst - noch Richtung USV & ASROC was machen.
Was zählt ist doch, was derzeit geplant ist und das ist bei F126 neben der Minimierung der akustischen Unterwassersignatur, wo wir keine Vergleichswerte zu anderen Nationen haben, nicht viel.
Das Maß der Dinge im Bereich ASW ist nicht die F126, wenn man das mal international vergleicht z.B. mit Type 26. Bemessungskriterium ist die Allwetterfähigkeit für ASW, sprich, wenn der BHS mal nicht fliegen kann über See, was häufiger vorkommt als gedacht.
Drei der F126 können nur Sensor-Träger sein mit einem aktiven Schleppsonar von Atlas. Das ist allerdings Backbord und Steuerbord getrennt und verhindert die Integration eines speziellen TAS für die Torpedodetektion, z.B. SSTD oder Black Snake. Da die F126 somit nur ein in der Tiefe veränderliches Schleppsonar hat, kann sie sich entscheiden, Torpedo-Detektion über oder unter einer Thermokline betreiben. Ist so gesehen aber völlig egal, weil jegliche Torpedoabwehr fehlt und seien es nur Soft-Kill-Decoy.
Es fehlt ein Bugsonar auf F126, um den vorderlichen Totsektor des Schleppsonars abzudecken.
Es fehlen allwetterfähige ASW Effektoren wie MILAS oder ASROC - bei "Hacksee" ist auch die Ortungsreichweite des U-Bootes beschränkt, da kann ein "Zufallstreffen" von U-Boot und U-Jagd-Fregatte durchaus mal vorkommen.
Es fehlt der F126 ein Multi-Beam-Echo-Sounder wie auf den FREMM, um die Wassersäule zu vermessen, Schichten zu erkennen und das Schleppsonar damit optimal zu setzen - oder auch mal ein auf Grund gelegtes U-Boot zu finden.
Wir haben derzeit den "Quantensprung" gemacht mit F126 und diese mit einem Schleppsonar ausgerüstet - währenddessen erhält die F123B scheinbar alle Systeme, die bei F126 fehlen und überholt damit die "gehypte modulare ASW-Fregatte", über die seit 15 Jahren fabuliert wird.
Was wir mit F126 im Bereich ASW-Sensorik machen, ist doch heute internationaler Standard. Welche moderne Fregatte kommt denn ohne irgendeine Art von Schleppsonar in Dienst? Egal, ob ASW oder nicht...
Sogar die FDI HN ist mit einem CAPTAS-4 ausgestattet und damit in der gleichen Leistungsklasse unterwegs, wie ein ACTAS - soweit mir aus den öffentlichen Quellen bekannt. Diese kleinen 4.600 t Fregatten bringen sogar noch ein Bugsonar, Torpedorohre und Torpedo-Decoys mit - aber auf allen Schiffen der Klasse, als Festeinbau und ohne deutsches Brimborium um eine absolute Selbstverständlichkeit.
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