(See) Fregatte F126 (ex MKS 180)
Ich sehe diese Kausalkette so nicht. Ich meine was ist denn überhaupt über die tatsächlichen Anforderungen und deren Gewichtung bei einer Auswahlentscheidung bekannt? Alleine die Tatsache das sich eine französisch FDI auf der Shortlist befindet aber die niederländische ASWF nicht, läßt mich stutzig werden.
Aus dem Bauch heraus sehe ich die Constellation und die Type-26 vor der F126, die FDI als krassen Außenseiter.
Zitieren
Die Niederlande sind für Norwegen als Partner wahrscheinlich zu klein, sowohl wirtschaftlich für Gegengeschäfte als auch von der Grösse der Marine.
Zitieren
(23.12.2024, 15:24)spooky schrieb: Ich sehe diese Kausalkette so nicht. Ich meine was ist denn überhaupt über die tatsächlichen Anforderungen und deren Gewichtung bei einer Auswahlentscheidung bekannt?
Wenig. Deshalb ist da auch noch viel Spielraum drin, aber diese Kette zu verleugnen und F126 auszuschließen, ist eben auch nicht sinnvoll.
Zitat:Alleine die Tatsache das sich eine französisch FDI auf der Shortlist befindet aber die niederländische ASWF nicht, läßt mich stutzig werden.
Ja, das verwundert tatsächlich, allerdings würde ich das darauf zurückführen, dass man wohl primär auf die potentiellen Partnernationen geschaut hat und weniger auf die konkreten Entwürfe. Und da in Frankreich aktuell keine FREMM in Produktion sind, muss es halt die FDI sein. Diese Anforderung, dass es sich um eine laufende Produktion handeln muss, engt es halt doch sehr ein.
Zitieren
Norwegen hat eine Shortlist von Nationen ausgewählt, mit denen sie eine strategische Partnerschaft eingehen wollen, zum Zwecke des gemeinsamen Baus von Fregatten. Sie haben keine Schiffsentwürfe ausgewählt oder Werften.
Zitieren
Norwegen möchte aber wohl den Beschaffungsvorgang dadurch beschleunigen, das man sich einem existierenden Fregattenbauprogramm anschließt. Daran leiten sich dann die entsprechenden Entwürfe ab. In wie weit Norwegen am Ende Abweichungen zur Partnernation haben möchte oder akzeptieren kann bleibt abzuwarten, 100 % identische Schiffe würde ich nicht erwarten.
Zitieren
Also mal ehrlich.. Die einzige Nation, die ernsthaft vollständig modular (!) Kampfschiffe von Korvetten bis Zerstörer Größe
(und genau das ist eine F-127) auf Kunden Wunsch anbieten UND bauen kann, ist Deutschland bzw. TKMS.

Die F-126 ist allerdings nach meiner Auffassung viel zu modular für NOR.
Die suchen einen Nansen Ersatz mit vollständig eingebauter (eben nicht modular einbaubar) primär (ASW) und sekundär (AAW) Kapazität.
F-127 hingegen ist eine Goldrand Fregatte... Für mich zu teuer und zu groß für Norwegen.

Somit hätte Deutschland nix in DEUTSCHE MARINE Produktion, was den Norwegenwünschen entsprechen würde...
Aber...wie wäre es denn mit ner A2xx Variante?
MEKO anpassbar.... Und... In Produktion!! (nur nicht für Deutschland)
Zitieren
Warum sind hier eigentlich alle gegen Module. Dabei bieten sie einfach Vorteile. Warum muss das ganze Schiff in die Werft, wenn man nur die VDS-Anlage auszutauschen will. Oder z. B. die Waffenanlage. Es gab mal Untersuchungen, ich glaube von Norman Friedman, über die Baugröße der Schiffe. Und vergleichsweise große Schiffe boten mehr Aufwuchsfähigkeit. Kleine Schiffe wurden früher ausgemustert, da neue Fähigkeiten nicht mehr integriert werden konnten. Steel ist cheap and Air ist free.
Und in der deutschen Marine ist die Bayern ein schönes Beispiel für mangelnde Aufwuchsfähigkeit.
Zitieren
(23.12.2024, 13:37)Broensen schrieb: Es gibt eine Menge (mehr oder weniger) valide Argumente gegen die F126, nur gibt es halt eine ganz simple Kausalkette von "an eine laufende Produktion anschließen", " gemeinsam mit einem großen NATO-Partner betreiben" und "Deutschland ist im Rennen" zu "F126 für Norwegen". Weil nur die F126 von Deutschland sowohl aktuell produziert, noch zukünftig betrieben wird. Jedes andere Muster würde nicht den kolportierten Anforderungen des norwegischen Verfahrens gerecht werden. D.h. natürlich nicht, dass sich diese Anforderungen nicht auch ändern können, aber momentan spricht alles für F126 als einzig mögliche deutsche Kandidatin.

Im Frühjahr wurde von beiden Seiten explizit die F127 erwähnt für eine weitere vertiefende Zusammenarbeit. Vor allem im Gegensatz zur F126 sucht man bei der F127 internationale Kooperation
Zitieren
(23.12.2024, 20:37)ede144 schrieb: Warum sind hier eigentlich alle gegen Module.
Ich nicht, im Gegenteil.
(23.12.2024, 20:40)Pmichael schrieb: Im Frühjahr wurde von beiden Seiten explizit die F127 erwähnt für eine weitere vertiefende Zusammenarbeit. Vor allem im Gegensatz zur F126 sucht man bei der F127 internationale Kooperation
Ich weiß, deshalb waren die späteren Äußerungen, die einer F127-Kooperation klar entgegenstehen, ja auch so verwunderlich und enttäuschend.
Zitieren
https://www.hartpunkt.de/infodas-erhaelt...gatte-126/

Das Cybersecurity-Unternehmen infodas ist von Thales mit der Lieferung von IT-Sicherheitskomponenten für das aktuell in Umsetzung befindliche Fregattenprogramm der Marine beauftragt worden. Wie infodas mitteilt, stattet das Unternehmen sechs Fregatten der Klasse 126 (F126) und drei Missionsmodule ‚ASW Lagebild‘ mit dem SDoT (Secure Domain Transition) Security Gateway aus.

Im Rahmen des Auftrages trage infodas zum sicheren und schnellen Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Klassifizierungs-Leveln bei. Das Produkt sei für die Geheimhaltungsgrade GEHEIM, EU SECRET und NATO SECRET zugelassen.

Nach Aussage von Tom Weyrich, Key Account Manager der infodas, erfüllen die Produkte seines Unternehmens die höchsten Sicherheitsstandards für moderne Cybersecurity-Lösungen. Der Vertrag unterstreiche die Position des Unternehmens als vertrauenswürdiger und zuverlässiger Partner der Bundeswehr und Verteidigungsindustrie.
Die Deutsche Marine wird in den nächsten Jahren insgesamt sechs Fregatten des Typs F126 erhalten, das erste Schiff wurde am 3. Juni 2024 auf Kiel gelegt. Mitte 2028 soll das erste auf Kiel gelegte Schiff an die Deutsche Marine übergeben werden. Bis 2032 sollen drei weiteren Fregatten folgen. Die Auslieferung von Schiff Nummer 5 und 6 ist dann für 2033 und 2034 vorgesehen.

Die niederländische Damen Naval fungiert als Generalunternehmer für das F126-Vorhaben und liefert den Schiffsentwurf. Der Bau der Schiffe erfolgt jedoch zu 100 Prozent in Deutschland. Zudem sind viele weitere deutsche Unternehmen als Unterauftragnehmer am Vorhaben beteiligt. Die Fregatten der Niedersachsenklasse werden an verschiedenen Werften produziert. So wird das Hinterschiff in der Peene-Werft in Wolgast gebaut. Die German Naval Yards Kiel GmbH baut das Vorschiff und Blohm+Voss Hamburg integriert beispielsweise Sensoren und Effektoren und übernimmt die Endmontage der F126.

Die F126-Fregatten werden der Bundeswehr zufolge weltweit operieren können und umfassend zur dreidimensionalen Seekriegführung befähigt sein. Die Fregatten haben eine Länge von 167 Metern, eine Breite von rund 21 Metern und eine Verdrängung von circa 10.000 Tonnen. Mit einer Besatzungsstärke von 125 Personen werden die Schiffe für den weltweiten Einsatz im gesamten Intensitätsspektrum zur dreidimensionalen (Luft, Über- und Unterwasser) Seekriegführung befähigt sein. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen. Die Aufgabenwahrnehmung wird unterstützt durch die Einrüstung von speziellen Missionsmodulen, mit denen das Schiff durch standardisierte Ausrüstungs- und Personalpakete für bestimmte Einsätze angepasst werden kann.
Zitieren
Damit haben wir auch ein Update der Zahl der ASW Module - drei

Ich denke es müssen nicht zwingend sechs sein. Man muss aber doch auch für einen Konflikt planen, in welchem mehr als drei Schiffe mit ASW betraut sind. Müssen wir froh sein, dass es überhaupt drei sind, wenn man die 1/3 Regel anwendet?

Interessant wäre hier was ein ASW Modul kostet, wie lange der Tausch dauert und wie hoch die Wartungszeiten der Module selbst sind.
Zitieren
Hinsichtlich eurer Norwegen-Diskussion, ich denke ihr betrachtet das zu sehr aus einer technischen Perspektive. Es wird meines Erachtens weniger darum gehen, Leistungskataloge der Klassen zu vergleichen oder mit den Stückkosten zu verrechnen. Ausgehend von den vorhandenen Schiffen und der bisher bekannten Zielsetzung und unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel werden, davon gehe ich zumindest aus, alle Kandidaten die Einsatzaufgaben übernehmen können. In meinen Augen steht die Bewertung des militärischen und politischen Gesamtpakets im Mittelpunkt. Norwegen will augenscheinlich eine sehr enge, langfristige Kooperation auf technischer und operativer Ebene über die Fregatten selbst hinausgehend. Das muss entsprechend bedient werden.
Zitieren
(24.12.2024, 09:02)Leuco schrieb: Damit haben wir auch ein Update der Zahl der ASW Module - drei

Ich denke es müssen nicht zwingend sechs sein. Man muss aber doch auch für einen Konflikt planen, in welchem mehr als drei Schiffe mit ASW betraut sind. Müssen wir froh sein, dass es überhaupt drei sind, wenn man die 1/3 Regel anwendet?

Interessant wäre hier was ein ASW Modul kostet, wie lange der Tausch dauert und wie hoch die Wartungszeiten der Module selbst sind.

Natürlich wären Sonare als Grundbefähigung schlicht die bessere und vernünftigere Entscheidung gewesen, die Auslagerung einer solchen technischen Grundbefähigung macht seitdem die Grundidee der Module nicht mehr greift einfach keinen Sinn mehr. Finanziell gesehen machen selbst die modernste Schleppsonare keinen Unterschied wenn man bereits weit über eine Milliarde für ein Schiff ausgibt - spart man sich dann auch gleich die konstruktive und technischen Vorraussetzungen damit das Schiff Module aufnehmen kann.
Zitieren
Seid Ihr sicher, dass es drei Modultypen gibt?
Soweit mir bekannt, sollen es vier Typen sein.
ASW, im Wesentlichen mit TAS,
Mienenlegen,
Gewahrsam und
ein mir nicht bekanntes.
Zitieren
(24.12.2024, 10:55)DorJur schrieb: Seid Ihr sicher, dass es drei Modultypen gibt?
Soweit mir bekannt, sollen es vier Typen sein.
ASW, im Wesentlichen mit TAS,
Mienenlegen,
Gewahrsam und
ein mir nicht bekanntes.

Wie infodas mitteilt, stattet das Unternehmen sechs Fregatten der Klasse 126 (F126) und drei Missionsmodule ‚ASW Lagebild‘ mit dem SDoT (Secure Domain Transition) Security Gateway aus.
Zitieren


Gehe zu: